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BILDUNG
BILDUNG
Ausbildung & Beruf
Rechte und Pflichten während der Berufsausbildung
BILDUNG
VORWORT
Vorwort
„Die Grundlage eines jeden Staates ist die für den internationalen Innovationswett-
Ausbildung seiner Jugend.“ Das hat schon bewerb und die aktuellen demographi-
der antike Philosoph Diogenes gewusst, der schen Entwicklungen: Wir überprüfen die
um 400 vor Christus geboren wurde. Die staatlich anerkannten Qualifikationen kon-
Ausbildung der jungen Menschen ist das tinuierlich und halten sie in einem nach-
Fundament, auf dem eine Gesellschaft haltigen Austauschprozess mit der Wirt-
ihren Wohlstand aufbaut. Die Ausbildung schaft und den Ländern auf dem neuesten
legt aber auch den Grundstock für das Stand der Entwicklung. Und wir gestalten
gelingende Berufsleben jedes Einzelnen. die einmal erworbenen Qualifikationen
Die berufliche Bildung qualifiziert junge nach Möglichkeit gleichermaßen verwert-
Leute und sichert so den Fachkräftebedarf bar und anschlussfähig für berufliche und
der Zukunft. Damit entscheidet sie auch akademische Bildung – im Inland wie auch
über die Wettbewerbsfähigkeit und den im Ausland.
Wohlstand unseres Landes. Diese Broschüre wendet sich an Auszu-
In Deutschland absolviert heute mehr bildende und Ausbildende, Ausbildungs-
als die Hälfte eines Altersjahrganges eine berater, Schülerinnen und Schüler, ihre
duale Berufsausbildung. Junge Menschen Eltern und Lehrer. Sie erläutert die Rechte
werden dadurch direkt in die Arbeitswelt und Pflichten im Rahmen der dualen
integriert. Nicht zuletzt daran liegt es, dass Berufsausbildung und sie soll eine Orien-
Deutschland zu den Ländern mit der nied- tierungshilfe sein – für den Lebens- und
rigsten Jugendarbeitslosigkeitsquote in der Bildungsweg sowie für einen erfolgreichen
Europäischen Union gehört. Auch deshalb Verlauf der Ausbildung.
wächst international das Interesse an unse-
rem Qualifikationssystem, das Praxis und
Theorie eng miteinander verbindet.
Mit gezielten Anpassungen machen wir Prof. Dr. Johanna Wanka
die duale Berufsausbildung zukunftsfest Bundesministerin für Bildung und Forschung
INHALT 1
Vorwort
I. Ausbildungsberuf und Ausbildungsordnung 3
III. Berufsausbildungsvertrag 9
1. Vertragsparteien 9
2. Vertragsniederschrift 10
3. Eintragung in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse 11
VII. Prüfungen 24
1. Abschlussprüfung in anerkannten Ausbildungsberufen 24
2. Zulassung zur Abschlussprüfung 25
3. Prüfungsgegenstand 25
4. Durchführung der Prüfung 26
5. Prüfungszeugnis 27
6. Zwischenprüfung 27
VIII. Kündigung 28
2 INHALT
X. Ausbildung im Ausland 33
Anhang A: Rechtsgrundlagen 51
1. Berufsbildungsgesetz 52
2. Handwerksordnung (Auszug) 94
3. Jugendarbeitsschutzgesetz 149
4. Ausbilder-Eignungsverordnung 176
Überblick
Grundlage für eine geordnete und einheitli- Ergänzend erlassen die Bundesländer
che Berufsausbildung sind die staatlich an- inhaltlich und zeitlich mit der
erkannten Ausbildungsberufe. Für jeden Ausbildungsordnung abgestimmte
Ausbildungsberuf erlässt die Bundesregie- Rahmenlehrpläne für den Berufsschul-
rung eine Ausbildungsordnung (§§ 4, 5 Be- unterricht.
rufsbildungsgesetz – BBiG; §§ 25, 26 Hand- Einen Überblick über die anerkannten
werksordnung – HwO), die den jeweiligen Ausbildungsberufe vermittelt das „Verzeich-
Ausbildungsberuf beschreibt und die hierfür nis der anerkannten Ausbildungsberufe”,
zu erwerbenden Fertigkeiten, Kenntnisse das vom Bundesinstitut für Berufsbildung
und Fähigkeiten für alle verbindlich festlegt. (BIBB) geführt und jährlich veröffentlicht
4 AUSBILDUNGSBERUF UND AUSBILDUNGSORDNUNG
wird. Es kann bei der Berufsberatung der Sie enthält mindestens (§ 5 Abs. 1 BBiG;
Agentur für Arbeit oder bei der zuständi- § 26 Abs. 1 HwO):
gen Stelle (siehe XV. 1.) eingesehen werden
(siehe auch Kurzübersicht zu den staatlich 1. die Bezeichnung des Ausbildungs-
anerkannten Ausbildungsberufen im berufes,
Anhang B.2). Die Ausbildungsordnung
sollten die Ausbildenden ihren Auszubil- 2. die Ausbildungsdauer; diese soll
denden kostenlos aushändigen. zwischen zwei und drei Jahren lie-
Jugendliche unter 18 Jahren dürfen nur gen,
in staatlich anerkannten Ausbildungsbe-
rufen ausgebildet werden (§ 4 Abs. 3 BBiG; 3. die beruflichen Fertigkeiten, Kennt-
§ 25 Abs. 3 HwO). Um die Qualität der dua- nisse und Fähigkeiten, die Gegen-
len Berufsausbildung dauerhaft zu sichern, stand der Berufsausbildung sind
darf für einen anerkannten Ausbildungs- (Ausbildungsberufsbild),
beruf nur nach der dazu erlassenen Aus-
bildungsordnung ausgebildet werden 4. eine Anleitung zur sachlichen und
(§ 4 Abs. 2 BBiG; § 25 Abs. 2 HwO). Die in ihr zeitlichen Gliederung der Vermitt-
geregelten Ausbildungsinhalte sind für alle lung der Fertigkeiten, Kenntnisse
maßgeblich, damit auch für Erwachsene in und Fähigkeiten (Ausbildungsrah-
diesen Ausbildungsgängen. menplan),
Die Ausbildungsordnung legt – dem
gesetzlichen Grundauftrag in § 1 Abs. 3 5. die Prüfungsanforderungen.
BBiG entsprechend – für die anerkannten
Ausbildungsberufe konkret fest, welche Die Ausbildungsordnung kann und soll
Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten den betrieblichen Ausbildungsablauf aber
zum Erwerb der vollen beruflichen Hand- nicht in allen Einzelheiten festlegen. Daher
lungsfähigkeit vermittelt werden müssen. erstellt die Ausbildungsstätte anhand des
Ausbildungsrahmenplans einen betriebli-
chen Ausbildungsplan, der auch den ein-
zelvertraglichen Vereinbarungen über die
sachliche und zeitliche Gliederung der Be-
rufsausbildung entsprechen muss. Darüber
hinaus können auch weitere Ausbildungs-
inhalte vermittelt werden.
AUSBILDUNGSBERUF UND AUSBILDUNGSORDNUNG 5
Web-Link:
www.berufenet.arbeitsagentur.de
(Informationsangebot der Bundesagentur
für Arbeit zu Ausbildungsberufen)
6 EIGNUNG VON AUSBILDUNGSSTÄTTE UND AUSBILDUNGSPERSONAL
Überblick
• Ausbilden darf nur, wer persönlich und fachlich dazu geeignet ist. Welche Qualifika-
tionen der Ausbildende oder die Ausbilder bzw. Ausbilderinnen haben müssen, ist im
Berufsbildungsgesetz und in der Handwerksordnung unterschiedlich festgelegt.
• Über die Eignung der Ausbildungsstätte wie auch die persönliche und fachliche
Eignung der Ausbildenden und der Ausbilder wachen die zuständigen Stellen,
z. B. die Kammern.
III. Berufsausbildungsvertrag
Überblick
• Die zuständigen Stellen, z. B. die Kammern, führen ein Verzeichnis der Berufsausbil-
dungsverhältnisse. Jeder Berufsausbildungsvertrag muss vom Ausbildenden unver-
züglich an die zuständige Stelle geschickt werden, damit der Vertrag in das Verzeich-
nis eingetragen werden kann.
• Ausbildender ist derjenige, der eine 1. Art, sachliche und zeitliche Gliede-
andere Person zur Berufsausbildung rung sowie Ziel der Berufsausbil-
einstellt, d.h. in aller Regel der Aus- dung, insbesondere die Berufstätig-
bildungsbetrieb. Davon sind diejeni- keit, für die ausgebildet werden soll,
gen zu unterscheiden, die die Ausbil-
dung praktisch durchführen. Das 2. Beginn und Dauer der Berufsausbil-
kann der Ausbildende selbst oder von dung,
ihm beauftragte Ausbilder und Aus-
bilderinnen sein. 3. Ausbildungsmaßnahmen außerhalb
der Ausbildungsstätte,
• Auszubildende sind diejenigen, die
ausgebildet werden. Ist die Person 4. die Dauer der regelmäßigen tägli-
noch minderjährig, muss zum Ver- chen Ausbildungszeit,
tragsschluss die Zustimmung der
gesetzlichen Vertreter eingeholt 5. die Dauer der Probezeit,
werden. Vertretungsberechtigt sind
grundsätzlich beide Eltern gemein- 6. die Zahlung und Höhe der Ausbil-
sam, in Ausnahmefällen ein Eltern- dungsvergütung,
teil oder ein Vormund.
7. die Dauer des Urlaubs,
2. Vertragsniederschrift
8. die Voraussetzungen, unter denen
Der wesentliche Inhalt des Berufsausbil- der Berufsausbildungsvertrag ge-
dungsvertrages muss von den Ausbilden- kündigt werden kann,
den unverzüglich nach der Vereinbarung,
auf jeden Fall aber vor Beginn der Berufs- 9. Tarifverträge, Betriebs- oder Dienst -
ausbildung schriftlich niedergelegt wer- vereinbarungen, die auf das Berufs-
den (§ 11 BBiG). Die Niederschrift des Ver- ausbildungsverhältnis anzuwenden
trages ist von den Ausbildenden, den sind.
Auszubildenden und deren gesetzlichen
Vertretern und Vertreterinnen zu unter- In dieser Broschüre finden Sie ein Muster
zeichnen. Die Vertragsniederschrift muss für einen Ausbildungsvertrag (Anhang B.1).
BERUFSAUSBILDUNGSVERTRAG 11
Das Formular enthält über den gesetzlich 3. Eintragung in das Verzeichnis der
vorgeschriebenen Mindestgehalt hinaus Berufsausbildungsverhältnisse
weitere für Auszubildende wichtige
Bestimmungen. Nach Abschluss des Berufsausbildungsver-
Ungültig sind Vereinbarungen im Ver- trages haben die Ausbildenden unverzüg-
trag, die Auszubildende für die Zeit nach lich die Eintragung in das Verzeichnis der
ihrer Berufsausbildung in der Ausübung Berufsausbildungsverhältnisse zu beantra-
ihrer beruflichen Tätigkeit beschränken. gen (§ 36 BBiG; § 30 HwO). Die Eintragung
Keine Gültigkeit haben auch Vereinbarun- ist für Auszubildende gebührenfrei (§ 34
gen, die eine Verpflichtung des Auszubil- BBiG; § 28 HwO). Das Verzeichnis wird bei
denden zur Zahlung einer Entschädigung der zuständigen Stelle (siehe XV. 1.) geführt
für die Berufsausbildung, Vertragsstrafen, und dient vor allem der Überwachung und
den Ausschluss oder die Beschränkung von Beratung. Die Eintragung in das Verzeich-
Schadensersatzansprüchen sowie die Fest- nis wird nur vorgenommen, wenn der Be-
setzung der Höhe eines pauschalierten rufsausbildungsvertrag dem Berufsbil-
Schadensersatzes vorsehen (§ 12 BBiG). dungsgesetz und der Ausbildungsordnung
Nach Unterzeichnung des Berufsausbil- entspricht. Dazu muss die persönliche und
dungsvertrages (Niederschrift) haben die fachliche Eignung des Ausbildungsperso-
Ausbildenden den Auszubildenden und de- nals sowie die Eignung der Ausbildungs-
ren gesetzlichen Vertretern und Vertrete- stätte (siehe II.) vorliegen (§§ 30 ff. BBiG;
rinnen unverzüglich ein Exemplar auszu- §§ 21 ff. HwO). Bei Auszubildenden unter
händigen (§ 11 BBiG). Damit erhalten beide 18 Jahren muss die Bescheinigung über die
Vertragspartner eine Unterlage über den Erstuntersuchung nach § 32 Abs. 1 JArbSchG
wesentlichen Inhalt des Vertrages. vorgelegt werden. Wesentliche Vertrags-
Bei Änderungen des Berufsausbildungs- änderungen im Laufe der Ausbildungszeit
vertrages müssen die Vorschriften über müssen ebenfalls der zuständigen Stelle
den Mindestinhalt der Vertragsnieder- gemeldet werden.
schrift sowie über die Unterzeichnung und
Aushändigung des Vertragstextes ebenfalls
beachtet werden.
12 RECHTE UND PFLICHTEN IM AUSBILDUNGSVERHÄLTNIS
Überblick
• Die Freistellung der Auszubildenden für den Berufsschulunterricht oder für Sonder-
veranstaltungen im Rahmen des Berufsschulunterrichts ist für sie mit der Verpflich-
tung verbunden, am Schulunterricht bzw. den Veranstaltungen teilzunehmen.
• Den Auszubildenden dürfen nur Tätigkeiten übertragen werden, die dem Ausbildungs-
zweck dienen und ihren körperlichen Kräften angemessen sind. Auszubildende sind
nicht verpflichtet, Arbeiten durchzuführen, die mit ihrer Ausbildung nicht in Zusam-
menhang stehen. Verboten sind Arbeiten, die die körperlichen Kräfte der Auszubil-
denden übersteigen, wie z. B. Akkord- oder Fließbandarbeiten. Zumutbar sind dage-
gen Arbeitsaufträge, die mit der Sauberkeit des eigenen Arbeitsplatzes und der Pfle-
ge der Gegenstände zusammenhängen, mit denen die Auszubildenden umgehen.
• Die Auszubildenden haben den Weisungen zu folgen, die ihnen im Rahmen der Be-
rufsausbildung von Ausbildenden oder sonst Weisungsberechtigten erteilt werden.
Der Ausbildende darf keine Weisungen erteilen, die auf die Ausübung einer ausbil-
dungswidrigen Beschäftigung gerichtet sind. Körperliche Gewalt oder Züchtigung ist
unzulässig.
• Die Ausbildung darf erst begonnen werden, wenn jugendliche Auszubildende inner-
halb der letzten 14 Monate ärztlich untersucht worden sind und dem Ausbildenden
eine vom untersuchenden Arzt ausgestellte Bescheinigung vorgelegen hat. Zur Über-
prüfung des Gesundheits- und Entwicklungszustandes der Jugendlichen muss vor Ab-
lauf des ersten Beschäftigungsjahres eine ärztliche Nachuntersuchung erfolgen.
Auszubildende müssen die für die Ausbil- Auszubildende sind verpflichtet, über Be-
dungsstätte geltende Ordnung beachten triebs- und Geschäftsgeheimnisse Still-
(§ 13 BBiG). Diese kann z. B. betreffen: Sicher- schweigen zu wahren (§ 13 BBiG), da der
heits- und Unfallverhütungsvorschriften, Ausbildungsbetrieb ein berechtigtes Inte-
Anlegen von Schutzkleidung, Rauchverbote, resse daran hat, dass Betriebs- und Geschäfts-
Vorschriften über das Betreten von Werk- geheimnisse nicht der Konkurrenz bekannt
stätten und bestimmten Räumen, Benut- werden.
zungsordnungen für Sozialeinrichtungen,
allgemeine Hausordnung usw., soweit sie 9. Ärztliche Untersuchungen
nicht im Widerspruch zu den Bestimmun-
gen des Berufsbildungsgesetzes stehen. Der Ausbildende darf mit der Berufsausbil-
Der Ausbildende soll die Auszubildenden dung jugendlicher Auszubildender nur be-
auf bestehende Ordnungen hinweisen. Die ginnen, wenn sie innerhalb der letzten
Ordnungen dürfen nicht in das Recht auf 14 Monate von einem Arzt untersucht wor-
die freie Entfaltung der eigenen Persön- den sind und dem Ausbildenden eine von
lichkeit (Art. 2 Grundgesetz – GG) eingrei- diesem Arzt ausgestellte Bescheinigung
fen, wie z. B. Verbot langer Haare, bestimm- vorliegt (§ 32 JArbSchG). Ein Jahr nach Auf-
RECHTE UND PFLICHTEN IM AUSBILDUNGSVERHÄLTNIS 17
nahme der ersten Beschäftigung hat sich sundheits- und Entwicklungsstand der
der Ausbildende die Bescheinigung eines Jugendlichen festgestellt, insbesondere
Arztes darüber vorlegen zu lassen, dass die auch, ob ihre Gesundheit durch die Aus-
jugendlichen Auszubildenden nachunter- übung bestimmter Arbeiten gefährdet wer-
sucht worden sind (§ 33 JArbSchG). Die den könnte. Wird die ärztliche Bescheini-
Nachuntersuchung darf nicht länger als gung über die erste Nachuntersuchung
drei Monate zurückliegen. Der Ausbilden- nicht vorgelegt, müssen die Auszubilden-
de soll die Auszubildenden neun Monate den damit rechnen, dass ihr Ausbildungs-
nach Aufnahme der ersten Beschäftigung verhältnis im Verzeichnis bei der Kammer
nachdrücklich auf den Zeitpunkt, bis zu oder der sonst zuständigen Stelle gelöscht
dem diese die Bescheinigung über die erste wird (§ 35 Abs. 2 BBiG und § 29 Abs. 2 HwO).
Nachuntersuchung vorzulegen haben, hin- Wenn der Ausbildende den Vorschriften
weisen und sie auffordern, die Nachunter- vorsätzlich oder fahrlässig zuwider handelt,
suchung bis dahin durchführen zu lassen. kann er mit einer Geldbuße bis zu 2.500 €
Durch die Untersuchungen wird der Ge- belegt werden (§ 59 JArbSchG).
18 AUSBILDUNGSZEIT UND URLAUB
Überblick
• Die Probezeit ist für beide Vertragsparteien wichtig. Ausbildende sind verpflichtet,
während dieser Zeit die Eignung ihrer Auszubildenden zu prüfen. Die Auszubildenden
müssen prüfen, ob sie die richtige Berufswahl getroffen haben. Das Berufsausbildungs-
verhältnis kann während der höchstens viermonatigen Probezeit von jedem der Ver-
tragspartner ohne Angabe von Gründen schriftlich gekündigt werden.
eingeführt ist und die Auszubildenden in für Betriebe, die in mehreren Schichten ar-
diese Regelung einbezogen werden, darf beiten (bis 23.30 Uhr), oder für bestimmte
die Dauer der Arbeitszeit nicht über die im Gewerbezweige, wie z. B. das Gast- und Ho-
Jugendarbeitsschutzgesetz höchstzulässi- telgewerbe (bis 22.00 Uhr) oder das Back-
gen Grenzen ausgedehnt werden. Die gewerbe (ab 5.00 Uhr). Jugendliche über
Gestaltung der täglichen Ausbildungszeit 17 Jahre dürfen in Bäckereien ab 4.00 Uhr
muss sich ebenfalls innerhalb der vom beschäftigt werden (§ 14 JArbSchG).
Jugendarbeitsschutzgesetz gezogenen Durch Tarifverträge und ggf. Betriebs-
Grenzen bewegen. vereinbarungen kann in bestimmten Gren-
Für erwachsene Auszubildende gilt das zen von den gesetzlichen Regelungen ab-
Arbeitszeitgesetz. Dieses sieht im Regelfall gewichen werden (§ 21a JArbSchG). Aus-
eine werktägliche Arbeitszeit von acht nahmen vom Gesetz können auch durch
Stunden, also eine Wochenarbeitszeit Rechtsverordnung zugelassen werden,
von 48 Stunden vor, lässt aber im Einzel- soweit eine Beeinträchtigung der Gesund-
nen weit reichende Abweichungen zu heit oder körperlichen oder seelisch-geisti-
(§ 3 ArbZG). gen Entwicklung der Jugendlichen nicht zu
Die Arbeitszeit für Jugendliche ist grund- befürchten ist (§ 21b JArbSchG).
sätzlich auf acht Stunden täglich und auf Verstöße gegen Bestimmungen des
vierzig Stunden pro Woche begrenzt. Ist Jugendarbeitsschutzgesetzes sind, je
allerdings die Arbeitszeit an einzelnen Werk- nach Schwere der Zuwiderhandlungen,
tagen auf weniger als acht Stunden ver- mit einer Geldbuße bis zu 15.000 €,
kürzt, können Jugendliche an den übrigen Geldstrafe oder Gefängnis bedroht
Werktagen derselben Woche bis zu acht- (§ 58 JArbSchG).
einhalb Stunden beschäftigt werden
(§ 8 JArbSchG). 4. Urlaub
Die Arbeitszeit muss durch Ruhepau-
sen unterbrochen werden. Die Ruhepausen Die Dauer des Urlaubs muss in der Nieder-
müssen bei mehr als viereinhalb bis zu sechs schrift des Berufsausbildungsvertrages fest-
Stunden Arbeitszeit mindestens 30 Minu- gelegt werden. Sie richtet sich u. a. nach
ten, bei mehr als sechs Stunden Arbeitszeit dem Alter des Auszubildenden:
60 Minuten betragen.
Zwischen 20.00 und 6.00 Uhr dürfen • Für noch nicht 16 Jahre alte Auszubil-
Jugendliche nicht beschäftigt werden. Von dende beträgt der gesetzliche Jahres-
diesem Grundsatz gibt es für Jugendliche urlaub mindestens 30 Werktage
über 16 Jahre gesetzliche Ausnahmen, z. B. (§ 19 JArbSchG),
AUSBILDUNGSZEIT UND URLAUB 21
Überblick
• Die Auszubildenden erhalten vom Ausbildenden während der Ausbildung eine ange-
messene Vergütung. Sie richtet sich nach dem Alter der Auszubildenden und der Dau-
er der Berufsausbildung.
• Die Vergütung ist so zu bemessen, dass sie mindestens jährlich ansteigt. Sie muss spä-
testens am letzten Arbeitstag des Monats gezahlt werden. Im Krankheitsfall wird die
Vergütung bis zu sechs Wochen weitergezahlt.
• Der Ausbildende zahlt die Vergütung auch für die Zeit der Freistellung für den Berufs-
schulunterricht und für Prüfungen weiter. Insoweit sich die Berufsschul- und die be-
trieblichen Ausbildungszeiten tatsächlich überschneiden, ersetzt die Zeit des Berufs-
schulunterrichts diejenige der betrieblichen Ausbildung. Für jugendliche Auszubil-
dende gelten weitergehende Anrechnungsregelungen nach dem Jugendarbeits-
schutzgesetz.
VII. Prüfungen
Überblick
• Nach bestandener Prüfung erhält der Prüfling von der zuständigen Stelle ein Prü-
fungszeugnis, auf dem auf Antrag des Prüflings auch das Ergebnis seiner berufsschuli-
schen Leistungen aufgeführt werden kann. Eine Anrechnung auf die Gesamtnote der
Prüfung bei der zuständigen Stelle findet aber nicht statt. Vom Ausbildenden wird
ebenfalls ein Zeugnis ausgestellt.
sollen nachweisen, dass sie die erforderli- gabe beziehen. In allen diesen Fällen blei-
chen beruflichen Fertigkeiten beherrschen, ben das Letztentscheidungsrecht und die
die notwendigen beruflichen Kenntnisse Prüfungshoheit beim Prüfungsausschuss.
und Fähigkeiten besitzen und mit dem Beschlüsse über die Noten zur Bewer-
Lehrstoff des Berufsschulunterrichts ver- tung einzelner Prüfungsleistungen, der
traut sind (§ 38 BBiG; § 32 HwO). Dabei wer- Prüfung insgesamt sowie über das Beste-
den die Prüfungsanforderungen der hen und Nichtbestehen der Abschlussprü-
Ausbildungsordnung zugrunde gelegt. fung werden vom Prüfungsausschuss in
seiner Gesamtheit gefasst. Der Prüfungsaus-
4. Durchführung der Prüfung schuss hat aber die Möglichkeit, zur Vorbe-
reitung seiner Beschlussfassung mindes-
Die Abschlussprüfung wird von einem Prü- tens zwei seiner Mitglieder mit der Bewer-
fungsausschuss der zuständigen Stelle ab- tung einzelner, nicht mündlich zu erbrin-
genommen. Der Prüfungsausschuss kann gender Prüfungsleistungen zu beauftragen
zur Bewertung einzelner, nicht mündlich (sog. Berichterstatterprinzip). Als mündli-
zu erbringender Prüfungsleistungen gut- che Prüfungsleistungen i.S. des § 42 Abs. 2
achterliche Stellungnahmen Dritter einho- BBiG gelten nur eigenständige Prüfungs-
len (§§ 39 Abs. 2 BBiG, § 33 Abs. 3 HwO). leistungen mit eigenständigen Anforde-
Gutachterlich bedeutet dabei, dass es sich rungen und eigenständiger Bewertung.
um sachverständige Leistungsbewertun- Nicht hierunter fallen Fachgespräche, die
gen Dritter handelt, an die der Prüfungs- integraler Bestandteil der praktischen Prü-
ausschuss aber nicht gebunden ist. In der fung sind oder mündliche Ergänzungsprü-
Praxis können zum einen berufsschulische fungen als Bestandteil der jeweiligen schrift-
Leistungen in die Abschlussprüfung einbe- lichen Prüfung. Der Prüfungsausschuss ist an
zogen werden. Voraussetzung hierfür ist, die Bewertungsvorschläge nicht gebunden.
dass deren Aufgabenstellung mit Teilen Weitere Einzelheiten der Abschluss-
der Abschlussprüfung bei der zuständigen prüfung können den von den zuständigen
Stelle identisch ist und sie in unmittelbarem Stellen erlassenen Prüfungsordnungen ent-
zeitlichem und sachlichem Zusammen- nommen werden.
hang mit dieser Prüfung erbracht werden
(gemeinsame schriftliche Prüfung). Zum
anderen kann sich in Betrieben die Stel-
lungnahme ausbildender Dritter bspw.
auf die Begutachtung praktischer Prü-
fungsaufgaben in Form einer Arbeitsauf-
PRÜFUNGEN 27
VIII. Kündigung
Überblick
• Jede Kündigung muss schriftlich erklärt werden, bei einer Kündigung nach der Probe-
zeit unter Angabe der Gründe.
Voraussetzungen, unter denen der Berufs- vorliegen, aufgrund derer dem Kündigen-
ausbildungsvertrag gekündigt werden den unter Berücksichtigung aller Umstän-
kann, sind in die Vertragsniederschrift auf- de des Einzelfalles und unter Abwägung
zunehmen (siehe III. 2.). der Interessen beider Vertragsparteien die
Während der Probezeit (siehe V. 2.) Fortsetzung des Berufsausbildungsverhält-
kann das Berufsausbildungsverhältnis nisses bis zum Ablauf der Ausbildungszeit
ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist nicht zugemutet werden kann.
und ohne Angabe von Gründen von beiden Die Kündigung aus wichtigem Grund
Vertragsparteien gekündigt werden ist unwirksam, wenn die ihr zugrunde lie-
(§ 22 Abs. 1 BBiG). genden Tatsachen dem zur Kündigung Be-
Nach der Probezeit kann das Berufsaus- rechtigten bereits länger als zwei Wochen
bildungsverhältnis nur aus einem wichti- bekannt sind.
gen Grund ohne Einhalten einer Kündi- Nach der Probezeit kann außerdem von
gungsfrist gekündigt werden. Ein wichti- Auszubildenden mit einer Kündigungsfrist
ger Grund ist gegeben, wenn Tatsachen von vier Wochen gekündigt werden, wenn
KÜNDIGUNG 29
sie die Berufsausbildung aufgeben oder bildende Ersatz des Schadens verlangen,
sich für eine andere Berufstätigkeit ausbil- wenn der andere den Grund für die Auf-
den lassen wollen (§ 22 Abs. 2 Nr. 2 BBiG). lösung zu vertreten hat (§ 23 BBiG). Dies gilt
Jede Kündigung muss schriftlich erklärt jedoch nicht bei Kündigung wegen Auf-
werden, bei einer Kündigung nach der Probe- gabe oder Wechsels der Berufsausbildung.
zeit unter Angabe der Kündigungsgründe. Der Anspruch erlischt, wenn er nicht inner-
Wird das Berufsausbildungsverhältnis halb von drei Monaten nach Beendigung
nach Ablauf der Probezeit vorzeitig gelöst, des Berufsausbildungsverhältnisses gel-
so kann der Ausbildende oder der Auszu- tend gemacht wird.
30 BESONDERE FORMEN DER BERUFSAUSBILDUNG
Überblick
derlich, kann die zeitliche und sachliche ausschöpfen können; sie dürfen daher in
Gliederung der Ausbildung, die Dauer von Inhalt und Niveau nicht dahinter zurück-
Prüfungszeiten und die Inanspruchnahme bleiben. Zuständige Stellen sind verpflich-
von Hilfsmitteln und Hilfeleistungen Drit- tet, solche Ausbildungsregelungen zu
ter im Rahmen von Prüfungen an die indi- schaffen, wenn der behinderte Mensch
viduellen Bedürfnisse des behinderten oder sein gesetzlicher Vertreter einen ent-
Menschen angepasst werden (§ 65 BBiG). sprechenden Antrag stellt und eine Ausbil-
Soweit wegen Art und Schwere der dungsmöglichkeit in dem angestrebten
Behinderung eine reguläre Ausbildung in Ausbildungsgang nachweist.
einem staatlich anerkannten Ausbildungs- Das Verzeichnis der anerkannten Aus-
beruf nicht in Betracht kommt, erlassen die bildungsberufe, das jährlich vom Bundes-
zuständigen Stellen (siehe XV. 1.) Ausbil- institut für Berufsbildung herausgegeben
dungsregelungen für behinderte Men- wird, enthält eine Übersicht über die von
schen. Diese Ausbildungsregelungen müs- den zuständigen Stellen erlassenen Aus-
sen es ermöglichen, dass behinderte Men- bildungsregelungen für behinderte
schen ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten Menschen.
Literaturhinweise:
Rechtsratgeber für die Verbundausbildung,
Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.),
Bonn 2003 (ISBN 3-88555-736-3)
Web-Links:
www.bibb.de/dokumente/pdf/
ha-empfehlung_129_ausbildungszeit.pdf
(zur Teilzeitausbildung)
www.good-practice.de
(zur Berufsausbildung behinderter Men-
schen, Teilzeitausbildung)
AUSBILDUNG IM AUSLAND 33
X. Ausbildung im Ausland
Überblick
• Ein Auslandsaufenthalt während der Berufsausbildung kann nur mit Zustimmung der
Ausbildenden erfolgen.
Überblick
Überblick
• Gegen eine Entscheidung der zuständigen Stelle (z. B. Kammer) können die betroffenen
Auszubildenden innerhalb eines Monats schriftlichen Widerspruch erheben. Bleibt
der Widerspruch erfolglos, können sie innerhalb eines Monats beim Verwaltungsgericht
klagen.
gefällte Spruch von den Parteien nicht in- Abkürzung der Ausbildungszeit) kann
nerhalb einer Woche anerkannt, so kann innerhalb eines Monats bei der zuständigen
binnen zwei Wochen nach dem ergange- Stelle schriftlich Widerspruch erhoben
nen Spruch Klage beim zuständigen Ar- werden. Bleibt der Widerspruch er folglos,
beitsgericht erhoben werden. steht innerhalb eines Monats nach
Gegen eine Entscheidung der zustän- Zustellung des entsprechenden Wider-
digen Stelle (wie z. B. die Nicht-Zulassung spruchsbescheides der Klageweg beim
zur Abschlussprüfung oder die Nicht- Verwaltungsgericht offen.
40 BERUFLICHER AUFSTIEG, BEGABTENFÖRDERUNG
Überblick
• Die Abschlussprüfung ist Ausgangspunkt für den beruflichen Aufstieg. Erkundigen Sie
sich nach Aufstiegs- und Fortbildungsmöglichkeiten!
• Die Agentur für Arbeit und die Ausbildungsförderungsämter geben auch Auskunft
über die finanziellen Bildungsbeihilfen.
• Die Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) und die zuständigen Stellen
(in der Regel die Kammern) geben Auskunft über die Begabtenförderung berufliche
Bildung und vergeben die Stipendien.
Informationen:
Stiftung Begabtenförderung berufliche Bil-
dung (SBB) Gemeinnützige Gesellschaft mbH,
Lievelingsweg 102-104,
53119 Bonn,Tel: 0228/62931-0;
www.sbb-stipendien.de
LEBENSBEGLEITENDES LERNEN 43
Überblick
• Das berufliche und gesellschaftliche Wissen wandelt sich beständig. Weiterbildung ist
deshalb sinnvoll und bringt persönlichen Nutzen im Beruf und darüber hinaus. Über
den richtigen Weg und die Möglichkeiten können viele Stellen Beratung und Auskunft
geben: der ausbildende Betrieb, die Agentur für Arbeit oder eine der vielen
Beratungsstellen in Deutschland.
Nach dem Abschluss der Ausbildung geht Für all diese Bereiche gibt es maßge-
das Lernen weiter. Denn in allen Berufen schneiderte Bildungsangebote.
werden ständig neue Techniken, Verfahren Aber: Welche Fortbildungsmaßnahme
und Methoden entwickelt, die man kennen ist für mich geeignet? Von wem wird sie
muss, wenn man wirklich erfolgreich durchgeführt? Wie kann ich sie finanzie-
arbeiten will. Und auch die Berufsbilder ren? Welche Perspektiven eröffnet die
verändern sich, die Erwartungen der Fortbildung?
Kunden steigen, die Anforderungen an Hören Sie sich um und wenden Sie sich
Professionalität und Flexibilität wachsen für zusätzliche Informationen und Be-
– wer da nicht auf dem aktuellen Stand ist, ratung an die Agentur für Arbeit.
fällt schnell zurück.
Aber nicht nur für den beruflichen Bildungsprämie
Erfolg ist das Weiterlernen wichtig. Wer Nur wer beruflich „am Ball“ bleibt, kann
am gesellschaftlichen Leben teilhaben will, seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt dauer-
wer die vielfältigen Angebote zur haft sichern und erhöhen. Wer sich weiter-
Freizeitbeschäftigung nutzen will, wer bildet, verringert das Risiko arbeitslos zu
politisch mitreden will oder die Chancen werden, verbessert seine beruflichen Pers-
von Veränderungen in der Arbeitswelt pektiven und kann auch sein Einkommen
erkennen will, der muss bereit sein, ein steigern. Kontinuierliche Weiterbildung ist
Leben lang dazuzulernen. also wichtig für ein erfolgreiches Berufsleben.
44 LEBENSBEGLEITENDES LERNEN
Überblick
• Das Berufsbildungsgesetz weist den zuständigen Stellen, i.d.R. die Kammern, vielfältige
Aufgaben bei der Organisation und Durchführung der Berufsbildung zu. Sie sind auch
Auskunfts- und Beschwerdestellen.
• Der Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle setzt sich aus Vertretern der ausbil-
denden Betriebe, der Vertreter von Arbeitnehmern und Lehrkräften an berufsbildenden
Schulen zusammen. Er muss in allen übergreifenden Fragen der beruflichen Bildung
unterrichtet und gehört werden.
1. Die „zuständigen Stellen“ nach ausbildung und fördert diese durch Bera-
dem BBiG tung der Ausbildenden und Auszubilden-
den (§ 76 BBiG; § 41a HwO). Sie dient den
Das Berufsbildungsgesetz weist bestimmte Auszubildenden auch als Auskunfts- und
Aufgaben zur praktischen Durchführung Beschwerdestelle in Fragen der Berufsaus-
der Berufsbildung, wie etwa die Organisa- bildung (siehe XII.).
tion der Abschlussprüfungen, Abnahme „Zuständige Stelle” für die Berufsaus-
von Fortbildungsprüfungen und Feststel- bildung sind in den meisten Wirtschafts-
lung der Eignung von Ausbildungsperso- und Berufszweigen die jeweiligen Kam-
nal und Ausbildungsstätte, den sog. „zu- mern, z. B. die Industrie- und Handelskam-
ständigen Stellen" zu. Die zuständige Stelle mern, die Handwerkskammern, die Land-
überwacht die Durchführung der Berufs- wirtschaftskammern, die Rechts- und
ORGANISATION DER BERUFLICHEN BILDUNG AUF LANDES- UND KAMMEREBENE 47
Überblick
• Das Bundesinstitut für Berufsbildung hat zwei Organe: den Hauptausschuss und den
Präsidenten bzw. die Präsidentin. Ein Wissenschaftlicher Beirat berät das Bundesinstitut
für Berufsbildung in Fragen der Berufsbildungsforschung.
Anhang A: Rechtsgrundlagen
1. Berufsbildungsgesetz
2. Handwerksordnung (Auszug)
3. Jugendarbeitsschutzgesetz
4. Ausbilder-Eignungsverordnung
52 RECHTSGRUNDLAGEN Berufsbildungsgeset z
1. Berufsbildungsgesetz
Berufsbildungsgesetz
(BBiG)
– nicht-amtliche Veröffentlichung –
Inhaltsübersicht
Teil 1
Allgemeine Vorschriften
§1 Ziele und Begriffe der Berufsbildung
§2 Lernorte der Berufsbildung
§3 Anwendungsbereich
Teil 2
Berufsbildung
Kapitel 1
Berufsausbildung
Abschnitt 1
Ordnung der Berufsausbildung; Anerkennung von Ausbildungsberufen
§4 Anerkennung von Ausbildungsberufen
§5 Ausbildungsordnung
§6 Erprobung neuer Ausbildungsberufe, Ausbildungs- und Prüfungsformen
§7 Anrechnung beruflicher Vorbildung auf die Ausbildungszeit
§8 Abkürzung und Verlängerung der Ausbildungszeit
§9 Regelungsbefugnis
Abschnitt 2
Berufsausbildungsverhältnis
Unterabschnitt 1
Begründung des Ausbildungsverhältnisses
§ 10 Vertrag
§ 11 Vertragsniederschrift
§ 12 Nichtige Vereinbarungen
1
Das Gesetz ist am 1. April 2005 in Kraft getreten.
Berufsbildungsgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 53
Unterabschnitt 2
Pflichten der Auszubildenden
§ 13 Verhalten während der Berufsausbildung
Unterabschnitt 3
Pflichten der Ausbildenden
§ 14 Berufsausbildung
§ 15 Freistellung
§ 16 Zeugnis
Unterabschnitt 4
Vergütung
§ 17 Vergütungsanspruch
§ 18 Bemessung und Fälligkeit der Vergütung
§ 19 Fortzahlung der Vergütung
Unterabschnitt 5
Beginn und Beendigung des Ausbildungsverhältnisses
§ 20 Probezeit
§ 21 Beendigung
§ 22 Kündigung
§ 23 Schadensersatz bei vorzeitiger Beendigung
Unterabschnitt 6
Sonstige Vorschriften
§ 24 Weiterarbeit
§ 25 Unabdingbarkeit
§ 26 Andere Vertragsverhältnisse
Abschnitt 3
Eignung von Ausbildungsstätte und Ausbildungspersonal
§ 27 Eignung der Ausbildungsstätte
§ 28 Eignung von Ausbildenden und Ausbildern oder Ausbilderinnen
§ 29 Persönliche Eignung
§ 30 Fachliche Eignung
§ 31 Europaklausel
§ 31a Sonstige ausländische Vorqualifikationen
§ 32 Überwachung der Eignung
§ 33 Untersagung des Einstellens und Ausbildens
Abschnitt 4
Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse
§ 34 Einrichten, Führen
§ 35 Eintragen, Ändern, Löschen
§ 36 Antrag
54 RECHTSGRUNDLAGEN Berufsbildungsgeset z
Abschnitt 5
Prüfungswesen
§ 37 Abschlussprüfung
§ 38 Prüfungsgegenstand
§ 39 Prüfungsausschüsse
§ 40 Zusammensetzung, Berufung
§ 41 Vorsitz, Beschlussfähigkeit, Abstimmung
§ 42 Beschlussfassung, Bewertung der Abschlussprüfung
§ 43 Zulassung zur Abschlussprüfung
§ 44 Zulassung zur Abschlussprüfung bei zeitlich auseinander fallenden Teilen
§ 45 Zulassung in besonderen Fällen
§ 46 Entscheidung über die Zulassung
§ 47 Prüfungsordnung
§ 48 Zwischenprüfungen
§ 49 Zusatzqualifikationen
§ 50 Gleichstellung von Prüfungszeugnissen
§ 50a Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen
Abschnitt 6
Interessenvertretung
§ 51 Interessenvertretung
§ 52 Verordnungsermächtigung
Kapitel 2
Berufliche Fortbildung
§ 53 Fortbildungsordnung
§ 54 Fortbildungsprüfungsregelungen der zuständigen Stellen
§ 55 Berücksichtigung ausländischer Vorqualifikationen
§ 56 Fortbildungsprüfungen
§ 57 Gleichstellung von Prüfungszeugnissen
Kapitel 3
Berufliche Umschulung
§ 58 Umschulungsordnung
§ 59 Umschulungsprüfungsregelungen der zuständigen Stellen
§ 60 Umschulung für einen anerkannten Ausbildungsberuf
§ 61 Berücksichtigung ausländischer Vorqualifikationen
§ 62 Umschulungsmaßnahmen; Umschulungsprüfungen
§ 63 Gleichstellung von Prüfungszeugnissen
Berufsbildungsgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 55
Kapitel 4
Berufsbildung für besondere Personengruppen
Abschnitt 1
Berufsbildung behinderter Menschen
§ 64 Berufsausbildung
§ 65 Berufsausbildung in anerkannten Ausbildungsberufen
§ 66 Ausbildungsregelungen der zuständigen Stellen
§ 67 Berufliche Fortbildung, berufliche Umschulung
Abschnitt 2
Berufsausbildungsvorbereitung
§ 68 Personenkreis und Anforderungen
§ 69 Qualifizierungsbausteine, Bescheinigung
§ 70 Überwachung, Beratung
Teil 3
Organisation der Berufsbildung
Kapitel 1
Zuständige Stellen; zuständige Behörden
Abschnitt 1
Bestimmung der zuständigen Stelle
§ 71 Zuständige Stellen
§ 72 Bestimmung durch Rechtsverordnung
§ 73 Zuständige Stellen im Bereich des öffentlichen Dienstes
§ 74 Erweiterte Zuständigkeit
§ 75 Zuständige Stellen im Bereich der Kirchen und sonstigen
Religionsgemeinschaften des öffentlichen Rechts
Abschnitt 2
Überwachung der Berufsbildung
§ 76 Überwachung, Beratung
Abschnitt 3
Berufsbildungsausschuss der zuständigen Stelle
§ 77 Errichtung
§ 78 Beschlussfähigkeit, Abstimmung
§ 79 Aufgaben
§ 80 Geschäftsordnung
Abschnitt 4
Zuständige Behörden
§ 81 Zuständige Behörden
56 RECHTSGRUNDLAGEN Berufsbildungsgeset z
Kapitel 2
Landesausschüsse für Berufsbildung
§ 82 Errichtung, Geschäftsordnung, Abstimmung
§ 83 Aufgaben
Teil 4
Berufsbildungsforschung, Planung und Statistik
§ 84 Ziele der Berufsbildungsforschung
§ 85 Ziele der Berufsbildungsplanung
§ 86 Berufsbildungsbericht
§ 87 Zweck und Durchführung der
Berufsbildungsstatistik
§ 88 Erhebungen
Teil 5
Bundesinstitut für Berufsbildung
§ 89 Bundesinstitut für Berufsbildung
§ 90 Aufgaben
§ 91 Organe
§ 92 Hauptausschuss
§ 93 Präsident oder Präsidentin
§ 94 Wissenschaftlicher Beirat
§ 95 Ausschuss für Fragen behinderter Menschen
§ 96 Finanzierung des Bundesinstituts für
Berufsbildung
§ 97 Haushalt
§ 98 Satzung
§ 99 Personal
§ 100 Aufsicht über das Bundesinstitut für
Berufsbildung
§ 101 Auskunftspflicht
Teil 6
Bußgeldvorschriften
§ 102 Bußgeldvorschriften
Teil 7
Übergangs- und Schlussvorschriften
§ 103 Gleichstellung von Abschlusszeugnissen im
Rahmen der deutschen Einheit
§ 104 Fortgeltung bestehender Regelungen
§ 105 Übertragung von Zuständigkeiten
Berufsbildungsgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 57
102 nicht; insoweit gilt die Handwerks- (5) Das zuständige Fachministerium infor-
ordnung. miert die Länder frühzeitig über
Neuordnungskonzepte und bezieht sie
in die Abstimmung ein.
Teil 2
Berufsbildung
§5
Kapitel 1 Ausbildungsordnung
Berufsausbildung (1) Die Ausbildungsordnung hat festzule-
gen
Abschnitt 1 1. die Bezeichnung des
Ordnung der Berufsausbildung; Ausbildungsberufes, der anerkannt
Anerkennung von Ausbildungsberufen wird,
2. die Ausbildungsdauer; sie soll nicht
§4 mehr als drei und nicht weniger als
Anerkennung von Ausbildungsberufen zwei Jahre betragen,
(1) Als Grundlage für eine geordnete und 3. die beruflichen Fertigkeiten,
einheitliche Berufsausbildung kann das Kenntnisse und Fähigkeiten, die min-
Bundesministerium für Wirtschaft und destens Gegenstand der
Technologie oder das sonst zuständige Berufsausbildung sind (Ausbil-
Fachministerium im Einvernehmen mit dungsberufsbild),
dem Bundesministerium für Bildung 4. eine Anleitung zur sachlichen und
und Forschung durch Rechts- zeitlichen Gliederung der
verordnung, die nicht der Zustimmung Vermittlung der beruflichen
des Bundesrates bedarf, Ausbildungs- Fertigkeiten, Kenntnisse und
berufe staatlich anerkennen und hierfür Fähigkeiten
Ausbildungsordnungen nach § 5 erlas- (Ausbildungsrahmenplan),
sen. 5. die Prüfungsanforderungen.
(2) Für einen anerkannten (2) Die Ausbildungsordnung kann vorse-
Ausbildungsberuf darf nur nach der hen,
Ausbildungsordnung ausgebildet wer- 1. dass die Berufsausbildung in sachlich
den. und zeitlich besonders gegliederten,
aufeinander aufbauenden Stufen
(3) In anderen als anerkannten erfolgt; nach den einzelnen Stufen
Ausbildungsberufen dürfen Jugendliche soll ein Ausbildungsabschluss vorge-
unter 18 Jahren nicht ausgebildet wer- sehen werden, der sowohl zu einer
den, soweit die Berufsausbildung nicht qualifizierten beruflichen Tätigkeit im
auf den Besuch weiterführender Sinne des § 1 Abs. 3 befähigt als auch
Bildungsgänge vorbereitet. die Fortsetzung der Berufsausbildung
(4) Wird die Ausbildungsordnung eines in weiteren Stufen ermöglicht
Ausbildungsberufes aufgehoben, so (Stufenausbildung),
gelten für bestehende 2. dass die Abschlussprüfung in zwei
Berufsausbildungsverhältnisse die bis- zeitlich auseinander fallenden Teilen
herigen Vorschriften. durchgeführt wird,
Berufsbildungsgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 59
§8 Abschnitt 2
Abkürzung und Verlängerung der Berufsausbildungsverhältnis
Ausbildungszeit
(1) Auf gemeinsamen Antrag der Auszubil- Unterabschnitt 1
denden und Ausbildenden hat die Begründung des Ausbildungsverhältnisses
zuständige Stelle die Ausbildungszeit
zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass § 10
das Ausbildungsziel in der gekürzten Vertrag
Zeit erreicht wird. Bei berechtigtem (1) Wer andere Personen zur
Interesse kann sich der Antrag auch auf Berufsausbildung einstellt
die Verkürzung der täglichen oder (Ausbildende), hat mit den Aus-
wöchentlichen Ausbildungszeit richten zubildenden einen Berufsausbil-
(Teilzeitberufsausbildung). dungsvertrag zu schließen.
(2) In Ausnahmefällen kann die zuständige (2) Auf den Berufsausbildungsvertrag sind,
Stelle auf Antrag Auszubildender die Aus- soweit sich aus seinem Wesen und
bildungszeit verlängern, wenn die Zweck und aus diesem Gesetz nichts
Verlängerung erforderlich ist, um das anderes ergibt, die für den
Ausbildungsziel zu erreichen. Vor der Arbeitsvertrag geltenden
Entscheidung nach Satz 1 sind die Rechtsvorschriften und
Ausbildenden zu hören. Rechtsgrundsätze anzuwenden.
(3) Für die Entscheidung über die (3) Schließen die gesetzlichen Vertreter
Verkürzung oder Verlängerung der oder Vertreterinnen mit ihrem Kind
Ausbildungszeit kann der einen Berufsausbildungsvertrag, so sind
Hauptausschuss des Bundesinstituts für sie von dem Verbot des § 181 des
Berufsbildung Richtlinien erlassen. Bürgerlichen Gesetzbuchs befreit.
(4) Ein Mangel in der Berechtigung,
§9 Auszubildende einzustellen oder auszu-
Regelungsbefugnis bilden, berührt die Wirksamkeit des
Soweit Vorschriften nicht bestehen, regelt Berufsausbildungsvertrages nicht.
die zuständige Stelle die Durchführung der (5) Zur Erfüllung der vertraglichen
Berufsausbildung im Rahmen dieses Verpflichtungen der Ausbildenden kön-
Gesetzes. nen mehrere natürliche oder juristische
Personen in einem Ausbildungsverbund
zusammenwirken, soweit die
Verantwortlichkeit für die einzelnen
Ausbildungsabschnitte sowie für die
Ausbildungszeit insgesamt sicherge-
stellt ist (Verbundausbildung).
Berufsbildungsgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 61
§ 11 § 12
Vertragsniederschrift Nichtige Vereinbarungen
(1) Ausbildende haben unverzüglich nach (1) Eine Vereinbarung, die Auszubildende
Abschluss des Berufsausbildungsver- für die Zeit nach Beendigung des Be-
trages, spätestens vor Beginn der Be- rufsausbildungsverhältnisses in der
rufsausbildung, den wesentlichen Inhalt Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit
des Vertrages gemäß Satz 2 schriftlich beschränkt, ist nichtig. Dies gilt nicht,
niederzulegen; die elektronische Form wenn sich Auszubildende innerhalb der
ist ausgeschlossen. In die Niederschrift letzten sechs Monate des Berufsaus-
sind mindestens aufzunehmen bildungsverhältnisses dazu verpflich-
1. Art, sachliche und zeitliche Gliede- ten, nach dessen Beendigung mit den
rung sowie Ziel der Berufsausbildung, Ausbildenden ein Arbeitsverhältnis ein-
insbesondere die Berufstätigkeit, für zugehen.
die ausgebildet werden soll, (2) Nichtig ist eine Vereinbarung über
2. Beginn und Dauer der Berufsausbil- 1. die Verpflichtung Auszubildender, für
dung, die Berufsausbildung eine Entschädi-
3. Ausbildungsmaßnahmen außerhalb gung zu zahlen,
der Ausbildungsstätte, 2. Vertragsstrafen,
4. Dauer der regelmäßigen täglichen 3. den Ausschluss oder die Beschrän-
Ausbildungszeit, kung von Schadensersatzansprüchen,
5. Dauer der Probezeit, 4. die Festsetzung der Höhe eines
6. Zahlung und Höhe der Vergütung, Schadensersatzes in Pauschbeträgen.
7. Dauer des Urlaubs,
8. Voraussetzungen, unter denen der
Berufsausbildungsvertrag gekündigt Unterabschnitt 2
werden kann, Pflichten der Auszubildenden
9. ein in allgemeiner Form gehaltener
Hinweis auf die Tarifverträge, Be- § 13
triebs- oder Dienstvereinbarungen, Verhalten während der Berufsausbildung
die auf das Berufsausbildungsver- Auszubildende haben sich zu bemühen, die
hältnis anzuwenden sind. berufliche Handlungsfähigkeit zu erwerben,
(2) Die Niederschrift ist von den Ausbilden- die zum Erreichen des Ausbildungsziels er-
den, den Auszubildenden und deren forderlich ist. Sie sind insbesondere ver-
gesetzlichen Vertretern und Vertre- pflichtet,
terinnen zu unterzeichnen. 1. die ihnen im Rahmen ihrer Berufsaus-
bildung aufgetragenen Aufgaben
(3) Ausbildende haben den Auszubilden- sorgfältig auszuführen,
den und deren gesetzlichen Vertretern 2. an Ausbildungsmaßnahmen teilzuneh-
und Vertreterinnen eine Ausfertigung men, für die sie nach § 15 freigestellt
der unterzeichneten Niederschrift un- werden,
verzüglich auszuhändigen. 3. den Weisungen zu folgen, die ihnen
(4) Bei Änderungen des Berufsausbildungs- im Rahmen der Berufsausbildung von
vertrages gelten die Absätze 1 bis 3 ent- Ausbildenden, von Ausbildern oder
sprechend. Ausbilderinnen oder von anderen
62 RECHTSGRUNDLAGEN Berufsbildungsgeset z
Unterabschnitt 3 § 15
Pflichten der Ausbildenden Freistellung
mit dem im Berufsschulunterricht zu ver- (3) Die Mitglieder werden von der zustän-
mittelnden, für die Berufsausbildung digen Stelle längstens für fünf Jahre be-
wesentlichen Lehrstoff vertraut ist. Die rufen. Die Beauftragten der Arbeitneh-
Ausbildungsordnung ist zugrunde zu legen. mer werden auf Vorschlag der im Bezirk
der zuständigen Stelle bestehenden
§ 39 Gewerkschaften und selbständigen
Prüfungsausschüsse Vereinigungen von Arbeitnehmern mit
(1) Für die Abnahme der Abschlussprüfung sozial- oder berufspolitischer Zweck-
errichtet die zuständige Stelle Prü- setzung berufen. Die Lehrkraft einer
fungsausschüsse. Mehrere zuständige berufsbildenden Schule wird im Ein-
Stellen können bei einer von ihnen vernehmen mit der Schulaufsichtsbe-
gemeinsame Prüfungsausschüsse hörde oder der von ihr bestimmten
errichten. Stelle berufen. Werden Mitglieder nicht
oder nicht in ausreichender Zahl inner-
(2) Der Prüfungsausschuss kann zur Be- halb einer von der zuständigen Stelle
wertung einzelner, nicht mündlich zu gesetzten angemessenen Frist vorge-
erbringender Prüfungsleistungen gut- schlagen, so beruft die zuständige Stelle
achterliche Stellungnahmen Dritter, insoweit nach pflichtgemäßem Ermessen.
insbesondere berufsbildender Schulen, Die Mitglieder der Prüfungsausschüsse
einholen. können nach Anhören der an ihrer Be-
(3) Im Rahmen der Begutachtung nach rufung Beteiligten aus wichtigem Grund
Absatz 2 sind die wesentlichen Abläufe abberufen werden. Die Sätze 1 bis 5 gel-
zu dokumentieren und die für die ten für die stellvertretenden Mitglieder
Bewertung erheblichen Tatsachen entsprechend.
festzuhalten. (4) Die Tätigkeit im Prüfungsausschuss ist
ehrenamtlich. Für bare Auslagen und
§ 40 für Zeitversäumnis ist, soweit eine Ent-
Zusammensetzung, Berufung schädigung nicht von anderer Seite
(1) Der Prüfungsausschuss besteht aus min- gewährt wird, eine angemessene
destens drei Mitgliedern. Die Mitglieder Entschädigung zu zahlen, deren Höhe
müssen für die Prüfungsgebiete sach- von der zuständigen Stelle mit Ge-
kundig und für die Mitwirkung im Prü- nehmigung der obersten Landesbe-
fungswesen geeignet sein. hörde festgesetzt wird.
(2) Dem Prüfungsausschuss müssen als Mit- (5) Von Absatz 2 darf nur abgewichen wer-
glieder Beauftragte der Arbeitgeber den, wenn anderenfalls die erforder-
und der Arbeitnehmer in gleicher Zahl liche Zahl von Mitgliedern des Prüfungs-
sowie mindestens eine Lehrkraft einer ausschusses nicht berufen werden kann.
berufsbildenden Schule angehören.
Mindestens zwei Drittel der Gesamtzahl § 41
der Mitglieder müssen Beauftragte der Vorsitz, Beschlussfähigkeit, Abstimmung
Arbeitgeber und der Arbeitnehmer sein. (1) Der Prüfungsausschuss wählt ein Mit-
Die Mitglieder haben Stellvertreter glied, das den Vorsitz führt, und ein wei-
oder Stellvertreterinnen. teres Mitglied, das den Vorsitz stellver-
Berufsbildungsgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 71
§ 49 § 50 a
Zusatzqualifikationen Gleichwertigkeit ausländischer
(1) Zusätzliche berufliche Fertigkeiten, Berufsqualifikationen
Kenntnisse und Fähigkeiten nach § 5 Ausländische Berufsqualifikationen stehen
Abs. 2 Nr. 5 werden gesondert geprüft einer bestandenen Aus- oder Fortbildungs-
und bescheinigt. Das Ergebnis der prüfung nach diesem Gesetz gleich, wenn
Prüfung nach § 37 bleibt unberührt. die Gleichwertigkeit der beruflichen Fer-
(2) § 37 Abs. 3 und 4 sowie die §§ 39 bis 42 tigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten nach
und 47 gelten entsprechend. dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz
festgestellt wurde.
§ 50
Gleichstellung von Prüfungszeugnissen
Abschnitt 6
(1) Das Bundesministerium für Wirtschaft Interessenvertretung
und Technologie oder das sonst zustän-
dige Fachministerium kann im Einver-
§ 51
nehmen mit dem Bundesministerium
Interessenvertretung
für Bildung und Forschung nach An-
hörung des Hauptausschusses des Bun- (1) Auszubildende, deren praktische Berufs-
desinstituts für Berufsbildung durch bildung in einer sonstigen Berufsbil-
Rechtsverordnung außerhalb des An- dungseinrichtung außerhalb der schuli-
74 RECHTSGRUNDLAGEN Berufsbildungsgeset z
schen und betrieblichen Berufsbildung logie oder dem sonst zuständigen Fach-
(§ 2 Abs. 1 Nr. 3) mit in der Regel mindes- ministerium nach Anhörung des Haupt-
tens fünf Auszubildenden stattfindet und ausschusses des Bundesinstituts für Be-
die nicht wahlberechtigt zum Betriebs- rufsbildung durch Rechtsverordnung,
rat nach § 7 des Betriebsverfassungs- die nicht der Zustimmung des Bundes-
gesetzes, zur Jugend- und Auszubilden- rates bedarf, Fortbildungsabschlüsse
denvertretung nach § 60 des Betriebs- anerkennen und hierfür Prüfungsrege-
verfassungsgesetzes oder zur Mitwir- lungen erlassen (Fortbildungsordnung).
kungsvertretung nach § 36 des Neunten (2) Die Fortbildungsordnung hat festzu-
Buches Sozialgesetzbuch sind (außerbe- legen
triebliche Auszubildende), wählen eine 1. die Bezeichnung des Fortbildungs-
besondere Interessenvertretung. abschlusses,
(2) Absatz 1 findet keine Anwendung auf 2. das Ziel, den Inhalt und die
Berufsbildungseinrichtungen von Anforderungen der Prüfung,
Religionsgemeinschaften sowie auf 3. die Zulassungsvoraussetzungen
andere Berufsbildungseinrichtungen, sowie
soweit sie eigene gleichwertige Rege- 4. das Prüfungsverfahren.
lungen getroffen haben. (3) Abweichend von Absatz 1 werden Fort-
bildungsordnungen in Berufen der
§ 52 Landwirtschaft, einschließlich der länd-
Verordnungsermächtigung lichen Hauswirtschaft, durch das Bun-
Das Bundesministerium für Bildung und desministerium für Ernährung, Land-
Forschung kann durch Rechtsverordnung, wirtschaft und Verbraucherschutz im
die nicht der Zustimmung des Bundesrates Einvernehmen mit dem Bundesminis-
bedarf, die Fragen bestimmen, auf die sich terium für Bildung und Forschung,
die Beteiligung erstreckt, die Zusammen- Fortbildungsordnungen in Berufen
setzung und die Amtszeit der Interessen- der Hauswirtschaft durch das
vertretung, die Durchführung der Wahl, Bundesministerium für Wirtschaft und
insbesondere die Feststellung der Wahl- Technologie im Einvernehmen mit dem
berechtigung und der Wählbarkeit sowie Bundesministerium für Bildung und
Art und Umfang der Beteiligung. Forschung erlassen.
§ 54
Kapitel 2 Fortbildungsprüfungsregelungen der
Berufliche Fortbildung zuständigen Stellen
Soweit Rechtsverordnungen nach § 53 nicht
§ 53 erlassen sind, kann die zuständige Stelle
Fortbildungsordnung Fortbildungsprüfungsregelungen erlassen.
(1) Als Grundlage für eine einheitliche be- Die zuständige Stelle regelt die Bezeichnung
rufliche Fortbildung kann das Bundes- des Fortbildungsabschlusses, Ziel, Inhalt
ministerium für Bildung und Forschung und Anforderungen der Prüfungen, die Zu-
im Einvernehmen mit dem Bundes- lassungsvoraussetzungen sowie das Prüf-
ministerium für Wirtschaft und Techno- ungsverfahren.
Berufsbildungsgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 75
fungsverfahren unter Berücksichtigung der (3) Für die Durchführung von Prüfungen im
besonderen Erfordernisse beruflicher Er- Bereich der beruflichen Umschulung
wachsenenbildung. errichtet die zuständige Stelle Prü-
fungsausschüsse. § 37 Abs. 2 und 3
§ 60 sowie die §§ 40 bis 42, 46 und 47 gelten
Umschulung für einen anerkannten entsprechend.
Ausbildungsberuf
(4) Der Prüfling ist auf Antrag von der Ab-
Sofern sich die Umschulungsordnung (§ 58) legung einzelner Prüfungsbestandteile
oder eine Regelung der zuständigen Stelle durch die zuständige Stelle zu befreien,
(§ 59) auf die Umschulung für einen aner- wenn er eine andere vergleichbare Prü-
kannten Ausbildungsberuf richtet, sind das fung vor einer öffentlichen oder staat-
Ausbildungsberufsbild (§ 5 Abs. 1 Nr. 3), der lich anerkannten Bildungseinrichtung
Ausbildungsrahmenplan (§ 5 Abs. 1 Nr. 4) und oder vor einem staatlichen Prüfungs-
die Prüfungsanforderungen (§ 5 Abs. 1 Nr. 5) ausschuss erfolgreich abgelegt hat und
zugrunde zu legen. Die §§ 27 bis 33 gelten die Anmeldung zur Umschulungs-
entsprechend. prüfung innerhalb von fünf Jahren nach
der Bekanntgabe des Bestehens der
§ 61 anderen Prüfung erfolgt.
Berücksichtigung ausländischer
Vorqualifikationen § 63
Sofern die Umschulungsordnung (§ 58) oder Gleichstellung von Prüfungszeugnissen
eine Regelung der zuständigen Stelle (§ 59) Das Bundesministerium für Wirtschaft und
Zulassungsvoraussetzungen vorsieht, sind aus- Technologie oder das sonst zuständige
ländische Bildungsabschlüsse und Zeiten der Fachministerium kann im Einvernehmen mit
Berufstätigkeit im Ausland zu berücksichtigen. dem Bundesministerium für Bildung und
Forschung nach Anhörung des Hauptaus-
§ 62
schusses des Bundesinstituts für Berufs-
Umschulungsmaßnahmen;
bildung durch Rechtsverordnung außerhalb
Umschulungsprüfungen
des Anwendungsbereichs dieses Gesetzes
(1) Maßnahmen der beruflichen Umschu- oder im Ausland erworbene Prüfungszeug-
lung müssen nach Inhalt, Art, Ziel und nisse den entsprechenden Zeugnissen über
Dauer den besonderen Erfordernissen das Bestehen einer Umschulungsprüfung auf
der beruflichen Erwachsenenbildung der Grundlage der §§ 58 und 59 gleichstel-
entsprechen. len, wenn die in der Prüfung nachzuweisen-
(2) Umschulende haben die Durchführung den beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und
der beruflichen Umschulung vor Beginn Fähigkeiten gleichwertig sind.
der Maßnahme der zuständigen Stelle
schriftlich anzuzeigen. Die Anzeige-
pflicht erstreckt sich auf den wesent-
lichen Inhalt des Umschulungsverhält-
nisses. Bei Abschluss eines Umschu-
lungsvertrages ist eine Ausfertigung
der Vertragsniederschrift beizufügen.
Berufsbildungsgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 77
Teil 4 § 86
Berufsbildungsforschung, Planung und Berufsbildungsbericht
Statistik (1) Das Bundesministerium für Bildung und
Forschung hat Entwicklungen in der
§ 84 beruflichen Bildung ständig zu beob-
Ziele der Berufsbildungsforschung achten und darüber bis zum 1. April
Die Berufsbildungsforschung soll jeden Jahres der Bundesregierung
1. Grundlagen der Berufsbildung klären, einen Bericht (Berufsbildungsbericht)
2. inländische, europäische und inter- vorzulegen. In dem Bericht sind Stand
nationale Entwicklungen in der und voraussichtliche Weiterentwick-
Berufsbildung beobachten, lungen der Berufsbildung darzustellen.
3. Anforderungen an Inhalte und Ziele Erscheint die Sicherung eines regional
der Berufsbildung ermitteln, und sektoral ausgewogenen Angebots
4. Weiterentwicklungen der Berufsbil- an Ausbildungsplätzen als gefährdet,
dung in Hinblick auf gewandelte wirt- sollen in den Bericht Vorschläge für die
schaftliche, gesellschaftliche und Behebung aufgenommen werden.
technische Erfordernisse vorbereiten,
(2) Der Bericht soll angeben
5. Instrumente und Verfahren der Ver-
1. für das vergangene Kalenderjahr
mittlung von Berufsbildung sowie
a) auf der Grundlage von Angaben
den Wissens- und Technologietrans-
der zuständigen Stellen die in das
fer fördern.
Verzeichnis der Berufsausbildungs-
verhältnisse nach diesem Gesetz
§ 85
oder der Handwerksordnung ein-
Ziele der Berufsbildungsplanung
getragenen Berufsausbildungs-
(1) Durch die Berufsbildungsplanung sind verträge, die vor dem 1. Oktober
Grundlagen für eine abgestimmte und des vergangenen Jahres in den vor-
den technischen, wirtschaftlichen und angegangenen zwölf Monaten
gesellschaftlichen Anforderungen abgeschlossen worden sind und
entsprechende Entwicklung der beruf- am 30. September des vergange-
lichen Bildung zu schaffen. nen Jahres noch bestehen, sowie
Berufsbildungsgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 85
1
§ 88 in der gemäß Art. 2a i.V.m. Art. 8 Abs. 5 Berufsbil-
dungsreformgesetzes vom 23. März 2005 (BGBl. I S. 931)
mit Wirkung zum 01.04.2007 geänderten Fassung.
86 RECHTSGRUNDLAGEN Berufsbildungsgeset z
(3) Das Bundesinstitut für Berufsbildung (4) Das Bundesinstitut für Berufsbildung
hat die sonstigen Aufgaben: kann mit Zustimmung des Bundesminis-
1. nach Weisung des zuständigen teriums für Bildung und Forschung mit
Bundesministeriums Stellen außerhalb der Bundesverwaltung
a) an der Vorbereitung von Ausbil- Verträge zur Übernahme weiterer
dungsordnungen und sonstigen Aufgaben schließen.
Rechtsverordnungen, die nach die-
sem Gesetz oder nach dem zwei-
ten Teil der Handwerksordnung zu § 91
erlassen sind, mitzuwirken, Organe
b) an der Vorbereitung des Berufsbil- Die Organe des Bundesinstituts für Berufsbil-
dungsberichts mitzuwirken, dung sind:
c) an der Durchführung der Berufsbil- 1. der Hauptausschuss,
dungsstatistik nach Maßgabe des 2. der Präsident oder die Präsidentin.
§ 87 mitzuwirken,
d) Modellversuche einschließlich wis- § 92
senschaftlicher Begleitunter- Hauptausschuss
suchungen zu fördern, (1) Der Hauptausschuss hat neben den ihm
e) an der internationalen Zusammen- durch sonstige Vorschriften dieses Ge-
arbeit in der beruflichen Bildung setzes zugewiesenen Aufgaben folgen-
mitzuwirken, de weitere Aufgaben:
f) weitere Verwaltungsaufgaben des 1. er beschließt über die
Bundes zur Förderung der Berufs- Angelegenheiten des Bundesinstituts
bildung zu übernehmen; für Berufsbildung, soweit sie nicht
2. nach allgemeinen Verwaltungs- dem Präsidenten oder der Präsidentin
vorschriften des zuständigen übertragen sind;
Bundesministeriums die Förderung 2. er berät die Bundesregierung in
überbetrieblicher Berufsbildungs- grundsätzlichen Fragen der Berufs-
stätten durchzuführen und die bildung und kann eine Stellung-
Planung, Errichtung und Weiter- nahme zu dem Entwurf des Berufs-
entwicklung dieser Einrichtungen bildungsberichts abgeben;
zu unterstützen; 3. er beschließt das jährliche
3. das Verzeichnis der anerkannten Forschungsprogramm;
Ausbildungsberufe zu führen und zu 4. er kann Empfehlungen zur einheit-
veröffentlichen; lichen Anwendung dieses Gesetzes
4. die im Fernunterrichtsschutzgesetz geben;
beschriebenen Aufgaben nach den 5. er kann zu den vom Bundesinstitut
vom Hauptausschuss erlassenen und vorbereiteten Entwürfen der Verord-
vom zuständigen Bundesministerium nungen gemäß § 4 Abs. 1 unter Be-
genehmigten Richtlinien wahrzuneh- rücksichtigung der entsprechenden
men und durch Förderung von Ent- Entwürfe der schulischen Rahmen-
wicklungsvorhaben zur Verbesserung lehrpläne Stellung nehmen;
und Ausbau des berufsbildenden 6. er beschließt über die in § 90 Abs. 3
Fernunterrichts beizutragen. Nr. 3 und 4 sowie § 97 Abs. 4 genann-
88 RECHTSGRUNDLAGEN Berufsbildungsgeset z
ten Angelegenheiten des Bundesins- Vorsitz führt, und ein weiteres Mitglied,
tituts für Berufsbildung. das den Vorsitz stellvertretend über-
(2) Der Präsident oder die Präsidentin nimmt. Der oder die Vorsitzende wird
unterrichtet den Hauptausschuss un- der Reihe nach von den Beauftragten
verzüglich über erteilte Weisungen zur der Arbeitgeber, der Arbeitnehmer, der
Durchführung von Aufgaben nach § 90 Länder und des Bundes vorgeschlagen.
Abs. 3 Nr. 1 und erlassene Verwaltungs- (6) Die Tätigkeit im Hauptausschuss ist
vorschriften nach § 90 Abs. 3 Nr. 2. ehrenamtlich. Für bare Auslagen und
(3) Dem Hauptausschuss gehören je acht Verdienstausfälle ist, soweit eine Ent-
Beauftragte der Arbeitgeber, der schädigung nicht von anderer Seite
Arbeitnehmer und der Länder sowie gewährt wird, eine angemessene Ent-
fünf Beauftragte des Bundes an. Die schädigung zu zahlen, deren Höhe vom
Beauftragten des Bundes führen acht Bundesinstitut für Berufsbildung mit
Stimmen, die nur einheitlich abgege- Genehmigung des Bundesministeriums
ben werden können; bei der Beratung für Bildung und Forschung festgesetzt
der Bundesregierung in grundsätzli- wird. Die Genehmigung ergeht im
chen Fragen der Berufsbildung, bei der Einvernehmen mit dem Bundesminis-
Stellungnahme zum Entwurf des Berufs- terium der Finanzen.
bildungsberichts und im Rahmen von (7) Die Mitglieder können nach Anhören
Anhörungen nach diesem Gesetz haben der an ihrer Berufung Beteiligten aus
sie kein Stimmrecht. An den Sitzungen wichtigem Grund abberufen werden.
des Hauptausschusses können je ein
(8) Die Beauftragen haben Stellvertreter
Beauftragter oder eine Beauftragte der
oder Stellvertreterinnen. Die Absätze 4,
Bundesagentur für Arbeit, der auf
6 und 7 gelten entsprechend.
Bundesebene bestehenden kommuna-
len Spitzenverbände sowie des wissen- (9) Der Hauptausschuss kann nach näherer
schaftlichen Beirats mit beratender Regelung der Satzung Unterausschüsse
Stimme teilnehmen. einsetzen, denen auch andere als
Mitglieder des Hauptausschusses ange-
(4) Die Beauftragten der Arbeitgeber wer-
hören können. Den Unterausschüssen
den auf Vorschlag der auf Bundesebene
sollen Beauftragte der Arbeitgeber, der
bestehenden Zusammenschlüsse der
Arbeitnehmer, der Länder und des Bun-
Kammern, Arbeitgeberverbände und
des angehören. Die Absätze 4 bis 7
Unternehmensverbände, die Beauf-
gelten für die Unterausschüsse ent-
tragten der Arbeitnehmer auf Vorschlag
sprechend.
der auf Bundesebene bestehenden
Gewerkschaften, die Beauftragten des (10) Bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben
Bundes auf Vorschlag der Bundesregie- unterliegt der Hauptausschuss keinen
rung und die Beauftragten der Länder Weisungen.
auf Vorschlag des Bundesrates vom
Bundesministerium für Bildung und For- § 93
schung längstens für vier Jahre berufen. Präsident oder Präsidentin
(5) Der Hauptausschuss wählt auf die (1) Der Präsident oder die Präsidentin ver-
Dauer eines Jahres ein Mitglied, das den tritt das Bundesinstitut für Berufsbildung
Berufsbildungsgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 89
gerichtlich und außergerichtlich. Er oder (3) Dem Beirat gehören bis zu sieben aner-
sie verwaltet das Bundesinstitut und kannte Fachleute auf dem Gebiet der
führt dessen Aufgaben durch. Soweit er Berufsbildungsforschung aus dem In-
oder sie nicht Weisungen und allgemei- und Ausland an, die nicht Angehörige
ne Verwaltungsvorschriften des zustän- des Bundesinstituts für Berufsbildung
digen Bundesministeriums zu beachten sind. Sie werden von dem Präsidenten
hat (§ 90 Abs. 3 Nr. 1 und 2), führt er oder oder der Präsidentin des Bundesinsti-
sie die Aufgaben nach Richtlinien des tuts für Berufsbildung im Einvernehmen
Hauptausschusses durch. mit dem Bundesministerium für Bildung
(2) Der Präsident oder die Präsidentin wird und Forschung auf vier Jahre bestellt.
auf Vorschlag der Bundesregierung, der Einmalige Wiederberufung in Folge ist
Ständige Vertreter oder die Ständige möglich. An den Sitzungen des wissen-
Vertreterin des Präsidenten oder der schaftlichen Beirats können vier Mit-
Präsidentin auf Vorschlag des glieder des Hauptausschusses, und
Bundesministeriums für Bildung und zwar je ein Beauftragter oder eine Be-
Forschung im Benehmen mit dem auftragte der Arbeitgeber, der Arbeit-
Präsidenten oder der Präsidentin unter nehmer, der Länder und des Bundes
Berufung in das Beamtenverhältnis ohne Stimmrecht teilnehmen.
von dem Bundespräsidenten oder der (4) Der wissenschaftliche Beirat kann sich
Bundespräsidentin ernannt. eine Geschäftsordnung geben.
§ 94 (5) § 92 Abs. 6 gilt entsprechend.
Wissenschaftlicher Beirat
§ 95
(1) Der wissenschaftliche Beirat berät die Ausschuss für Fragen behinderter Menschen
Organe des Bundesinstituts für Berufs-
(1) Zur Beratung des Bundesinstituts für
bildung durch Stellungnahmen und
Berufsbildung bei seinen Aufgaben auf
Empfehlungen
dem Gebiet der beruflichen Bildung be-
1. zum Forschungsprogramm des Bun-
hinderter Menschen wird ein ständiger
desinstituts für Berufsbildung,
Unterausschuss des Hauptausschusses
2. zur Zusammenarbeit des Instituts mit
errichtet. Der Ausschuss hat darauf hin-
Hochschulen und anderen For-
zuwirken, dass die besonderen Belange
schungseinrichtungen und
der behinderten Menschen in der beruf-
3. zu den jährlichen Berichten über die
lichen Bildung berücksichtigt werden
wissenschaftlichen Ergebnisse des
und die berufliche Bildung behinderter
Bundesinstituts für Berufsbildung.
Menschen mit den übrigen Leistungen
(2) Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben zur Teilhabe am Arbeitsleben koordi-
werden dem Beirat von dem Präsiden- niert wird. Das Bundesinstitut für Be-
ten oder der Präsidentin des Bundes- rufsbildung trifft Entscheidungen über
instituts für Berufsbildung die erforder- die Durchführung von Forschungsvor-
lichen Auskünfte erteilt. Auf Wunsch haben, die die berufliche Bildung be-
werden ihm einmal jährlich im Rahmen hinderter Menschen betreffen, unter
von Kolloquien die wissenschaftlichen Berücksichtigung von Vorschlägen
Arbeiten des Bundesinstituts für Berufs- des Ausschusses.
bildung erläutert.
90 RECHTSGRUNDLAGEN Berufsbildungsgeset z
(2) Der Ausschuss besteht aus 17 Mitglie- schüsse des Bundes regelt das Haus-
dern, die von dem Präsidenten oder der haltsgesetz.
Präsidentin längstens für vier Jahre be- (2) Die Ausgaben zur Durchführung von
rufen werden. Eine Wiederberufung ist Aufträgen nach § 90 Abs. 2 Satz 3 und
zulässig. Die Mitglieder des Ausschusses von Aufgaben nach § 90 Abs. 3 Nr. 1
werden auf Vorschlag des Beirats für Buchstabe f werden durch das beauf-
die Teilhabe behinderter Menschen tragende Bundesministerium gedeckt.
(§ 64 des Neunten Buches Sozialgesetz- Die Ausgaben zur Durchführung von
buch) berufen, und zwar Verträgen nach § 90 Abs. 4 sind durch
ein Mitglied, das die Arbeitnehmer den Vertragspartner zu decken.
vertritt,
ein Mitglied, das die Arbeitgeber ver- § 97
tritt, Haushalt
drei Mitglieder, die Organisationen (1) Der Haushaltsplan wird von dem Präsi-
behinderter Menschen vertreten, denten oder der Präsidentin aufgestellt.
ein Mitglied, das die Bundesagentur Der Hauptausschuss stellt den Haus-
für Arbeit vertritt, haltsplan fest.
ein Mitglied, das die gesetzliche
Rentenversicherung vertritt, (2) Der Haushaltsplan bedarf der Geneh-
ein Mitglied, das die gesetzliche migung des Bundesministeriums für
Unfallversicherung vertritt, Bildung und Forschung. Die Geneh-
ein Mitglied, das die Freie Wohlfahrts- migung erstreckt sich auch auf die
pflege vertritt, Zweckmäßigkeit der Ansätze.
zwei Mitglieder, die Einrichtungen (3) Der Haushaltsplan soll rechtzeitig vor
der beruflichen Rehabilitation ver- Einreichung der Voranschläge zum
treten, Bundeshaushalt, spätestens zum
sechs weitere für die berufliche Bil- 15. Oktober des vorhergehenden Jahres,
dung behinderter Menschen sach- dem Bundesministerium für Bildung
kundige Personen, die in Bildungs- und Forschung vorgelegt werden.
stätten oder ambulanten Diensten (4) Über- und außerplanmäßige Ausgaben
für behinderte Menschen tätig sind. können vom Hauptausschuss auf Vor-
(3) Der Ausschuss kann behinderte Men- schlag des Präsidenten oder der Präsi-
schen, die beruflich ausgebildet, fortge- dentin bewilligt werden. Die Bewilli-
bildet oder umgeschult werden, zu den gung bedarf der Einwilligung des Bun-
Beratungen hinzuziehen. desministeriums für Bildung und For-
schung und des Bundesministeriums
§ 96 der Finanzen. Die Sätze 1 und 2 gelten
Finanzierung des Bundesinstituts entsprechend für Maßnahmen, durch
für Berufsbildung die für das Bundesinstitut für Berufs-
bildung Verpflichtungen entstehen
(1) Die Ausgaben für die Errichtung und können, für die Ausgaben im Haus-
Verwaltung des Bundesinstituts für Be- haltsplan nicht veranschlagt sind.
rufsbildung werden durch Zuschüsse
des Bundes gedeckt. Die Höhe der Zu-
Berufsbildungsgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 91
(5) Nach Ende des Haushaltsjahres wird die Beamtinnen, deren Amt in der Bundes-
Rechnung von dem Präsidenten oder besoldungsordnung B aufgeführt ist,
der Präsidentin aufgestellt. Die Ent- nicht von dem Bundespräsidenten oder
lastung obliegt dem Hauptausschuss. der Bundespräsidentin ausgeübt wird.
Sie bedarf nicht der Genehmigung Das zuständige Bundesministerium
nach § 109 Abs. 3 der Bundeshaushalts- kann seine Befugnisse auf den Präsi-
ordnung. denten oder die Präsidentin übertragen.
(3) Oberste Dienstbehörde für die Beam-
§ 98 ten und Beamtinnen des Bundesin-
Satzung stituts ist das Bundesministerium für
(1) Durch die Satzung des Bundesinstituts Bildung und Forschung. Es kann seine
für Berufsbildung sind Befugnisse auf den Präsidenten oder die
1. die Art und Weise der Aufgaben- Präsidentin übertragen. § 144 Abs. 1 des
erfüllung (§ 90 Abs. 2 und 3) sowie Bundesbeamtengesetzes und § 83 Abs.
2. die Organisation 1 des Bundesdisziplinargesetzes bleiben
näher zu regeln. unberührt.
(2) Der Hauptausschuss beschließt mit (4) Auf die Angestellten, Arbeiter und
einer Mehrheit von vier Fünfteln der Arbeiterinnen des Bundesinstituts sind
Stimmen seiner Mitglieder die Satzung. die für Arbeitnehmer und Arbeitneh-
Sie bedarf der Genehmigung des Bun- merinnen des Bundes geltenden Tarif-
desministeriums für Bildung und For- verträge und sonstigen Bestimmungen
schung und ist im Bundesanzeiger be- anzuwenden. Ausnahmen bedürfen der
kannt zu geben. vorherigen Zustimmung des Bundes-
(3) Absatz 2 gilt für Satzungsänderungen ministeriums für Bildung und Forschung;
entsprechend. die Zustimmung ergeht im Einver-
nehmen mit dem Bundesministerium
des Innern und dem Bundesministerium
§ 99 der Finanzen.
Personal
(1) Die Aufgaben des Bundesinstituts für § 100
Berufsbildung werden von Beamten, Aufsicht über das Bundesinstitut
Beamtinnen und Dienstkräften, die als für Berufsbildung
Angestellte, Arbeiter und Arbeiterinnen Das Bundesinstitut für Berufsbildung unter-
beschäftigt sind, wahrgenommen. Es ist liegt, soweit in diesem Gesetz nicht weiter-
Dienstherr im Sinne des § 2 des Bundes- gehende Aufsichtsbefugnisse vorgesehen
beamtengesetzes. Die Beamten und sind, der Rechtsaufsicht des Bundesminis-
Beamtinnen sind Bundesbeamte und teriums für Bildung und Forschung.
Bundesbeamtinnen.
(2) Das Bundesministerium für Bildung und
Forschung ernennt und entlässt die
Beamten und Beamtinnen des Bundes-
instituts, soweit das Recht zur Ernen-
nung und Entlassung der Beamten und
92 RECHTSGRUNDLAGEN Berufsbildungsgeset z
§ 101 Teil 6
Auskunftspflicht Bußgeldvorschriften
(1) Natürliche und juristische Personen
sowie Behörden, die Berufsbildung § 102
durchführen, haben den Beauftragten Bußgeldvorschriften
des Bundesinstituts für Berufsbildung (1) Ordnungswidrig handelt, wer
auf Verlangen die zur Durchführung 1. entgegen § 11 Abs. 1 Satz 1, auch in
ihrer Forschungsaufgaben erforderli- Verbindung mit Abs. 4, den wesent-
chen Auskünfte zu erteilen, die dafür lichen Inhalt des Vertrages oder eine
notwendigen Unterlagen vorzulegen wesentliche Änderung nicht, nicht
und während der üblichen Betriebs- richtig, nicht vollständig, nicht in der
und Geschäftszeit Besichtigungen der vorgeschriebenen Weise oder nicht
Betriebsräume, der Betriebseinrich- rechtzeitig niederlegt,
tungen und der Aus- und Weiterbil- 2. entgegen § 11 Abs. 3, auch in Ver-
dungsplätze zu gestatten. bindung mit Abs. 4, eine Ausfertigung
Arbeitsrechtliche und dienstrechtliche der Niederschrift nicht oder nicht
Verschwiegenheitspflichten bleiben rechtzeitig aushändigt,
unberührt. 3. entgegen § 14 Abs. 2 Auszubildenden
(2) Auskunftspflichtige können die Aus- eine Verrichtung überträgt, die dem
kunft über solche Fragen verweigern, Ausbildungszweck nicht dient,
deren Beantwortung sie selbst oder 4. entgegen § 15 Satz 1, auch in Ver-
einen der in § 52 der Strafprozess- bindung mit Satz 2, Auszubildende
ordnung bezeichneten Angehörigen nicht freistellt,
der Gefahr strafgerichtlicher Ver- 5. entgegen § 28 Abs. 1 oder 2 Auszu-
folgung oder eines Verfahrens nach bildende einstellt oder ausbildet,
dem Gesetz über Ordnungswidrig- 6. einer vollziehbaren Anordnung nach
keiten aussetzen würde. § 33 Abs. 1 oder 2 zuwiderhandelt,
7. entgegen § 36 Abs. 1 Satz 1 oder 2,
(3) Die Auskunft ist unentgeltlich zu jeweils auch in Verbindung mit Satz 3,
geben, soweit nichts anderes die Eintragung in das dort genannte
bestimmt ist. Verzeichnis nicht oder nicht rechtzei-
(4) Einzelangaben über persönliche oder tig beantragt oder eine Ausfertigung
sachliche Verhältnisse, die dem Bundes- der Vertragsniederschrift nicht bei-
institut auf Grund des Absatzes 1 be- fügt oder
kannt werden, sind, soweit durch 8. entgegen § 76 Abs. 2 eine Auskunft
Rechtsvorschriften nichts anderes be- nicht, nicht richtig, nicht vollständig
stimmt ist, geheim zu halten. Veröffent- oder nicht rechtzeitig erteilt, eine
lichungen von Ergebnissen auf Grund Unterlage nicht, nicht richtig, nicht
von Erhebungen und Untersuchungen vollständig oder nicht rechtzeitig vor-
dürfen keine Einzelangaben enthalten. legt oder eine Besichtigung nicht oder
nicht rechtzeitig gestattet.
Berufsbildungsgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 93
§ 103
Gleichstellung von Abschlusszeugnissen im
Rahmen der deutschen Einheit
Prüfungszeugnisse nach der Systematik der
Ausbildungsberufe und der Systematik der
Facharbeiterberufe und Prüfungszeugnisse
nach § 37 Abs. 2 stehen einander gleich.
§ 104
Fortgeltung bestehender Regelungen
(1) Die vor dem 1. September 1969 aner-
kannten Lehrberufe und Anlernberufe
oder vergleichbar geregelten Ausbil-
dungsberufe gelten als Ausbildungs-
berufe im Sinne des § 4. Die Berufs-
bilder, die Berufsbildungspläne, die
Prüfungsanforderungen und die Prü-
fungsordnungen für diese Berufe sind
bis zum Erlass von Ausbildungsord-
nungen nach § 4 und der Prüfungsord-
nungen nach § 47 anzuwenden.
(2) Die vor dem 1. September 1969 erteilten
Prüfungszeugnisse in Berufen, die nach
Absatz 1 als anerkannte Ausbildungs-
berufe gelten, stehen Prüfungszeug-
nissen nach § 37 Abs. 2 gleich.
94 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
2. Handwerksordnung (Auszug)
Handwerksordnung in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. September 1998 (BGBl. I
S. 3074; 2006 I S. 2095), zuletzt geändert durch Artikel 19 des Gesetzes vom 25. Juli 2013
(BGBl. I S. 2749).
– nicht-amtliche Veröffentlichung –
– Auszug –
Inhaltsverzeichnis
Anlage A
Verzeichnis der Gewerbe, die als zulassungspflichtige Handwerke
betrieben werden können (§ 1 Abs. 2)
Anlage B
Verzeichnis der Gewerbe, die als zulassungsfreie Handwerke oder
handwerksähnliche Gewerbe betrieben werden können (§ 18 Abs. 2)
in ihm Waren zum Absatz an Dritte Lebenspartner, der Erbe, der Testa-
handwerksmäßig hergestellt oder mentsvollstrecker, Nachlassverwalter,
Leistungen für Dritte handwerksmäßig Nachlassinsolvenzverwalter oder Nach-
bewirkt werden, es sei denn, dass eine lasspfleger den Betrieb fortführen,
solche Tätigkeit nur in unerheblichem ohne die Voraussetzungen für die
Umfang ausgeübt wird, oder dass es Eintragung in die Handwerksrolle zu
sich um einen Hilfsbetrieb handelt. erfüllen. Sie haben dafür Sorge zu tra-
(2) Eine Tätigkeit im Sinne des Absatzes 1 ist gen, dass unverzüglich ein Betriebs-
unerheblich, wenn sie während eines leiter (§ 7 Abs. 1) bestellt wird. Die Hand-
Jahres die durchschnittliche Arbeitszeit werkskammer kann in Härtefällen eine
eines ohne Hilfskräfte Vollzeit arbeiten- angemessene Frist setzen, wenn eine
den Betriebs des betreffenden ordnungsgemäße Führung des Betriebs
Handwerkszweigs nicht übersteigt. gewährleistet ist.
(3) Hilfsbetriebe im Sinne des Absatzes 1 (2) Nach dem Ausscheiden des Betriebs-
sind unselbständige, der wirtschaft- leiters haben der in die Handwerksrolle
lichen Zweckbestimmung des Haupt- eingetragene Inhaber eines Betriebs
betriebs dienende Betriebe eines zulas- eines zulassungspflichtigen Handwerks
sungspflichtigen Handwerks, wenn sie oder sein Rechtsnachfolger oder sons-
1. Arbeiten für den Hauptbetrieb oder tige verfügungsberechtigte Nachfolger
für andere dem Inhaber des Haupt- unverzüglich für die Einsetzung eines
betriebs ganz oder überwiegend anderen Betriebsleiters zu sorgen.
gehörende Betriebe ausführen oder
2. Leistungen an Dritte bewirken, die §5
a) als handwerkliche Arbeiten unter- Wer ein Handwerk nach § 1 Abs. 1 betreibt,
geordneter Art zur gebrauchsfer- kann hierbei auch Arbeiten in anderen Hand-
tigen Überlassung üblich sind oder werken nach § 1 Abs. 1 ausführen, wenn sie
b) in unentgeltlichen Pflege-, Installa- mit dem Leistungsangebot seines Gewerbes
tions-, Instandhaltungs- oder In- technisch oder fachlich zusammenhängen
standsetzungsarbeiten bestehen oder es wirtschaftlich ergänzen.
oder
c) in entgeltlichen Pflege-, Installa- § 5a
tions-, Instandhaltungs- oder In- (1) Öffentliche Stellen, die in Verfahren auf
standsetzungsarbeiten an solchen Grund dieses Gesetzes zu beteiligen
Gegenständen bestehen, die in sind, können über das Ergebnis unter-
einem Hauptbetrieb selbst herge- richtet werden, soweit dies zur Erfül-
stellt worden sind oder für die der lung ihrer Aufgaben erforderlich ist.
Hauptbetrieb als Hersteller im Der Empfänger darf die übermittelten
Sinne des Produkthaftungsgeset- Daten nur für den Zweck verarbeiten
zes gilt. oder nutzen, für dessen Erfüllung sie
ihm übermittelt worden sind.
§4 (2) Handwerkskammern dürfen sich, so-
(1) Nach dem Tod des Inhabers eines weit dieses Gesetz keine besonderen
Betriebs dürfen der Ehegatte, der Vorschriften enthält, gegenseitig, auch
98 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
§7 Berufsbildungsgesetzes erlassenen
(1) Als Inhaber eines Betriebs eines zulas- Rechtsverordnung, soweit sie gleich-
sungspflichtigen Handwerks wird eine wertig sind. Der Abschlussprüfung an
natürliche oder juristische Person oder einer deutschen Hochschule gleichge-
eine Personengesellschaft in die Hand- stellt sind Diplome, die nach Abschluss
werksrolle eingetragen, wenn der einer Ausbildung von mindestens drei
Betriebsleiter die Voraussetzungen für Jahren oder einer Teilzeitausbildung
die Eintragung in die Handwerksrolle von entsprechender Dauer an einer
mit dem zu betreibenden Handwerk Universität, einer Hochschule oder
oder einem mit diesem verwandten einer anderen Ausbildungseinrichtung
Handwerk erfüllt. Das Bundesministe- mit gleichwertigem Ausbildungsniveau
rium für Wirtschaft und Technologie in einem anderen Mitgliedstaat der
bestimmt durch Rechtsverordnung mit Europäischen Union, einem anderen
Zustimmung des Bundesrates, welche Vertragsstaat des Abkommens über den
zulassungspflichtige Handwerke sich so Europäischen Wirtschaftsraum oder in
nahe stehen, dass die Beherrschung des der Schweiz erteilt wurden; falls neben
einen zulassungspflichtigen Handwerks dem Studium eine Berufsausbildung
die fachgerechte Ausübung wesentlicher gefordert wird, ist zusätzlich der Nach-
Tätigkeiten des anderen zulassungspflich- weis zu erbringen, dass diese abge-
tigen Handwerks ermöglicht (verwandte schlossen ist. Die Entscheidung, ob die
zulassungspflichtige Handwerke). Voraussetzungen für die Eintragung
erfüllt sind, trifft die Handwerkskam-
(1a) In die Handwerksrolle wird eingetra- mer. Das Bundesministerium für Wirt-
gen, wer in dem von ihm zu betreiben- schaft und Technologie kann zum
den oder in einem mit diesem verwand- Zwecke der Eintragung in die Hand-
ten zulassungspflichtigen Handwerk werksrolle nach Satz 1 im Einvernehmen
die Meisterprüfung bestanden hat. mit dem Bundesministerium für Bildung
(2) In die Handwerksrolle werden ferner In- und Forschung durch Rechtsverord-
genieure, Absolventen von technischen nung mit Zustimmung des Bundesrates
Hochschulen und von staatlichen oder die Voraussetzungen bestimmen, unter
staatlich anerkannten Fachschulen für denen die in Studien- oder Schulschwer-
Technik und für Gestaltung mit dem punkten abgelegten Prüfungen nach
zulassungspflichtigen Handwerk einge- Satz 1 Meisterprüfungen in zulassungs-
tragen, dem der Studien- oder der pflichtigen Handwerken entsprechen.
Schulschwerpunkt ihrer Prüfung ent-
spricht. Dies gilt auch für Personen, die (2a) Das Bundesministerium für Wirtschaft
eine andere, der Meisterprüfung für die und Technologie kann durch Rechtsver-
Ausübung des betreffenden zulassungs- ordnung mit Zustimmung des Bundes-
pflichtigen Handwerks mindestens rates bestimmen, dass in die Handwerks-
gleichwertige deutsche staatliche oder rolle einzutragen ist, wer in einem
staatlich anerkannte Prüfung erfolg- anderen Mitgliedstaat der Europäischen
reich abgelegt haben. Dazu gehören Gemeinschaft oder in einem anderen
auch Prüfungen auf Grund einer nach Vertragsstaat des Abkommens über den
§ 42 dieses Gesetzes oder nach § 53 des Europäischen Wirtschaftsraum eine der
100 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
(2) Der Gewerbetreibende hat ferner der (5) Der Schlichtungskommission gehören
Handwerkskammer, in deren Bezirk drei Mitglieder an, von denen je ein
seine gewerbliche Niederlassung liegt Mitglied von jeder Trägerorganisation
oder die nach § 6 Abs. 2 für seine Ein- und ein Mitglied von beiden Träger-
tragung in die Handwerksrolle zustän- organisationen gemeinsam zu benen-
dig ist, unverzüglich den Beginn und nen sind. Das gemeinsam benannte
die Beendigung seines Betriebs und in Mitglied führt den Vorsitz. Hat eine
den Fällen des § 7 Abs. 1 die Bestellung Trägerorganisation ein Mitglied nicht
und Abberufung des Betriebsleiters innerhalb von einem Monat nach Be-
anzuzeigen; bei juristischen Personen nennung des Mitglieds der anderen
sind auch die Namen der gesetzlichen Trägerorganisation benannt, so erfolgt
Vertreter, bei Personengesellschaften die Benennung durch das Bundesminis-
die Namen der für die technische Lei- terium für Wirtschaft und Technologie.
tung verantwortlichen und der vertre- Das Bundesministerium für Wirtschaft
tungsberechtigten Gesellschafter an- und Technologie benennt auch das vor-
zuzeigen. sitzende Mitglied, wenn sich die Träger-
(3) Wird der selbständige Betrieb eines organisationen nicht innerhalb eines
zulassungspflichtigen Handwerks als ste- Monats einigen können, nachdem
hendes Gewerbe entgegen den beide ihre Vorschläge für das gemein-
Vorschriften dieses Gesetzes ausgeübt, sam zu benennende Mitglied unterbrei-
so kann die nach Landesrecht zuständige tet haben. Die Schlichtungskommission
Behörde die Fortsetzung des Betriebs gibt sich eine Geschäftsordnung.
untersagen. Die Untersagung ist nur
(6) Das Bundesministerium für Wirtschaft
zulässig, wenn die Handwerkskammer
und Technologie wird ermächtigt,
und die Industrie- und Handelskammer
durch Rechtsverordnung mit Zustim-
zuvor angehört worden sind und in einer
mung des Bundesrates das Schlich-
gemeinsamen Erklärung mitgeteilt
tungsverfahren zu regeln.
haben, dass sie die Voraussetzungen
einer Untersagung als gegeben ansehen. (7) Hält die zuständige Behörde die Er-
(4) Können sich die Handwerkskammer klärung nach Absatz 3 Satz 2 oder die
und die Industrie- und Handelskammer Entscheidung der Schlichtungskom-
nicht über eine gemeinsame Erklärung mission für rechtswidrig, kann sie un-
nach Absatz 3 Satz 2 verständigen, ent- mittelbar die Entscheidung der ober-
scheidet eine von dem Deutschen In- sten Landesbehörde herbeiführen.
dustrie- und Handelskammertag und (8) Bei Gefahr im Verzug kann die zustän-
dem Deutschen Handwerkskammertag dige Behörde die Fortsetzung des
(Trägerorganisationen) gemeinsam für Gewerbes auch ohne Einhaltung des
die Dauer von jeweils vier Jahren gebil- Verfahrens nach Absatz 3 Satz 2 und
dete Schlichtungskommission. Die Absatz 4 vorläufig untersagen.
Schlichtungskommission ist erstmals
zum 1. Juli 2004 zu bilden. (9) Die Ausübung des untersagten Gewer-
bes durch den Gewerbetreibenden kann
durch Schließung der Betriebs- und Ge-
Handwerksordnung RECHTSGRUNDLAGEN 105
schäftsräume oder durch andere geeig- (2) Die Beauftragten der Handwerkskam-
nete Maßnahmen verhindert werden. mer sind nach Maßgabe des § 29 Abs. 2
der Gewerbeordnung befugt, zu dem in
(10) Die Schlichtungskommission kann auch Absatz 1 bezeichneten Zweck Grund-
angerufen werden, wenn sich in den stücke und Geschäftsräume des Aus-
Fällen des § 90 Abs. 3 die Handwerks- kunftspflichtigen zu betreten und dort
kammer und die Industrie- und Handels- Prüfungen und Besichtigungen vorzu-
kammer nicht über die Zugehörigkeit nehmen. Der Auskunftspflichtige hat
eines Gewerbetreibenden zur Hand- diese Maßnahmen zu dulden. Das
werkskammer oder zur Industrie- und Grundrecht der Unverletzlichkeit der
Handelskammer einigen können. Die Wohnung (Artikel 13 des Grundgesetzes)
Absätze 4 bis 6 gelten entsprechend. wird insoweit eingeschränkt.
Hält der Gewerbetreibende die Ent-
scheidung der Schlichtungskommission (3) Der Auskunftspflichtige kann die Aus-
für rechtswidrig, so entscheidet die kunft auf solche Fragen verweigern,
oberste Landesbehörde. § 12 gilt ent- deren Beantwortung ihn selbst oder
sprechend. einen der in § 383 Abs. 1 Nr. 1 bis 3 der
Zivilprozessordnung bezeichneten An-
§ 17 gehörigen der Gefahr strafgerichtlicher
Verfolgung oder eines Verfahrens nach
(1) Die in der Handwerksrolle eingetrage- dem Gesetz über Ordnungswidrig-
nen oder in diese einzutragenden Ge- keiten aussetzen würde.
werbetreibenden sind verpflichtet, der
Handwerkskammer die für die Prüfung (4) Sofern ein Gewerbetreibender ohne An-
der Eintragungsvoraussetzungen erfor- gabe von Name und Anschrift unter
derliche Auskunft über Art und Umfang einem Telekommunikationsanschluss
ihres Betriebs, über die Betriebsstätte, Handwerksleistungen anbietet und
über die Zahl der im Betrieb beschäftig- Anhaltspunkte dafür bestehen, dass er
ten gelernten und ungelernten Perso- den selbständigen Betrieb eines Hand-
nen und über handwerkliche Prüfungen werks als stehendes Gewerbe entgegen
des Betriebsinhabers und des Betriebs- den Vorschriften dieses Gesetzes aus-
leiters sowie über die vertragliche und übt, ist der Anbieter der Telekommu-
praktische Ausgestaltung des Betriebs- nikationsdienstleistung verpflichtet,
leiterverhältnisses zu erteilen sowie auf den Handwerkskammern auf Verlangen
Verlangen hierüber Nachweise vorzule- Namen und Anschrift des Anschluss-
gen. Auskünfte, Nachweise und Infor- inhabers unentgeltlich mitzuteilen.
mationen, die für die Prüfung der Ein-
tragungsvoraussetzungen nach Satz 1 Dritter Abschnitt
nicht erforderlich sind, dürfen von der Zulassungsfreie Handwerke und
Handwerkskammer nicht, auch nicht für handwerksähnliche Gewerbe
Zwecke der Verfolgung von Straftaten
oder Ordnungswidrigkeiten, verwertet § 18
werden. Die Handwerkskammer kann (1) Wer den selbständigen Betrieb eines
für die Erteilung der Auskunft eine Frist zulassungsfreien Handwerks oder eines
setzen. handwerksähnlichen Gewerbes als ste-
106 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
gel zu beseitigen. Ist der Mangel der rere Ausbildungsberufe staatlich aner-
Eignung nicht zu beheben oder ist eine kannt werden, soweit dies wegen der
Gefährdung des Lehrlings (Auszubilden- Breite des Gewerbes erforderlich ist; die
den) zu erwarten oder wird der Mangel in diesen Berufen abgelegten Gesel-
nicht innerhalb der gesetzten Frist be- lenprüfungen sind Prüfungen im Sinne
seitigt, so hat die Handwerkskammer des § 49 Abs. 1 oder § 51a Abs. 5 Satz 1.
der nach Landesrecht zuständigen (2) Für einen anerkannten Ausbildungs-
Behörde dies mitzuteilen. beruf darf nur nach der Ausbildungsord-
nung ausgebildet werden.
§ 24 (3) In anderen als anerkannten Ausbil-
(1) Die nach Landesrecht zuständige Be- dungsberufen dürfen Jugendliche unter
hörde kann für eine bestimmte Ausbil- 18 Jahren nicht ausgebildet werden,
dungsstätte das Einstellen und Ausbil- soweit die Berufsausbildung nicht auf
den untersagen, wenn die Vorausset- den Besuch weiterführender Bildungs-
zungen nach § 21 nicht oder nicht mehr gänge vorbereitet.
vorliegen. (4) Wird die Ausbildungsordnung eines
(2) Die nach Landesrecht zuständige Be- Ausbildungsberufes aufgehoben oder
hörde hat das Einstellen und Ausbilden werden Gewerbe in der Anlage A oder
zu untersagen, wenn die persönliche in der Anlage B zu diesem Gesetz ge-
oder fachliche Eignung nicht oder nicht strichen, zusammengefasst oder ge-
mehr vorliegt. trennt, so gelten für bestehende Berufs-
(3) Vor der Untersagung sind die Beteiligten ausbildungsverhältnisse die bisherigen
und die Handwerkskammer zu hören. Vorschriften.
Dies gilt nicht in den Fällen des § 22a Nr. 1. (5) Das Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie informiert die Länder
Zweiter Abschnitt frühzeitig über Neuordnungskonzepte
Ausbildungsordnung, und bezieht sie in die Abstimmung ein.
Änderung der Ausbildungszeit
§ 26
§ 25 (1) Die Ausbildungsordnung hat festzulegen
1. die Bezeichnung des Ausbildungs-
(1) Als Grundlage für eine geordnete und
berufes, der anerkannt wird; sie kann
einheitliche Berufsausbildung kann das
von der Gewerbebezeichnung abwei-
Bundesministerium für Wirtschaft und
chen, muss jedoch inhaltlich von der
Technologie im Einvernehmen mit dem
Gewerbebezeichnung abgedeckt sein,
Bundesministerium für Bildung und
2. die Ausbildungsdauer; sie soll nicht
Forschung durch Rechtsverordnung,
mehr als drei und nicht weniger als
die nicht der Zustimmung des Bundes-
zwei Jahre betragen,
rates bedarf, für Gewerbe der Anlage A
3. die beruflichen Fertigkeiten, Kennt-
und der Anlage B Ausbildungsberufe
nisse und Fähigkeiten, die mindes-
staatlich anerkennen und hierfür Ausbil-
tens Gegenstand der Berufsausbil-
dungsordnungen nach § 26 erlassen.
dung sind (Ausbildungsberufsbild),
Dabei können in einem Gewerbe meh-
110 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
(2) Die Anrechnung nach Absatz 1 bedarf nehmen mit dem Bundesministerium für
des gemeinsamen Antrages der Bildung und Forschung durch Rechtsverord-
Lehrlinge (Auszubildenden) und nung für welche verwandte Handwerke eine
Ausbildenden. Der Antrag ist an die Gesamtausbildungszeit vereinbart werden
Handwerkskammer zu richten. Er kann kann und die Dauer der
sich auf Teile des hochstzulässigen Gesamtausbildungszeit.
Anrechnungszeitraums beschränken.1
Dritter Abschnitt
§ 27 b Verzeichnis der
(1) Auf gemeinsamen Antrag des Lehrlings Berufsausbildungsverhältnisse
(Auszubildenden) und des Ausbildenden § 28
hat die Handwerkskammer die Aus-
bildungszeit zu kürzen, wenn zu er- (1) Die Handwerkskammer hat zur Rege-
warten ist, dass das Ausbildungsziel in lung, Überwachung, Förderung und
der gekürzten Zeit erreicht wird. Bei zum Nachweis der Berufsausbildung in
berechtigtem Interesse kann sich der anerkannten Ausbildungsberufen ein
Antrag auch auf die Verkürzung der täg- Verzeichnis der in ihrem Bezirk beste-
lichen oder wöchentlichen Ausbildungs- henden Berufsausbildungsverhältnisse
zeit richten (Teilzeitberufsausbildung). nach Maßgabe der Anlage D Abschnitt
III zu diesem Gesetz einzurichten und
(2) In Ausnahmefällen kann die Handwerks- zu führen (Lehrlingsrolle). Die Eintra-
kammer auf Antrag des Lehrlings gung ist für den Lehrling (Auszubilden-
(Auszubildenden) die Ausbildungszeit den) gebührenfrei.
verlängern, wenn die Verlängerung
erforderlich ist, um das Ausbildungsziel (2) Die nach Absatz 1 gespeicherten Daten
zu erreichen. Vor der Entscheidung nach dürfen an öffentliche und nicht-öffent-
Satz 1 ist der Ausbildende zu hören. liche Stellen übermittelt werden, so-
weit dies zu den in Absatz 1 genannten
(3) Für die Entscheidung über die Verkür-
Zwecken erforderlich ist. Werden Daten
zung oder Verlängerung der Ausbil-
an nicht-öffentliche Stellen übermittelt,
dungszeit kann der Hauptausschuss des
so ist der Betroffene hiervon zu benach-
Bundesinstituts für Berufsbildung
richtigen, es sei denn, dass er von der
Richtlinien erlassen.
Übermittlung auf andere Weise Kennt-
nis erlangt.
§ 27 c
(3) Der Empfänger darf die übermittelten
Werden in einem Betrieb zwei verwandte
Daten nur für den Zweck verarbeiten
Handwerke ausgeübt, so kann in beiden
oder nutzen, zu dessen Erfüllung sie
Handwerken in einer verkürzten Gesamt-
ihm übermittelt werden. Bei Übermitt-
ausbildungszeit gleichzeitig ausgebildet
lungen an nicht-öffentliche Stellen hat
werden. Das Bundesministerium für Wirt-
die übermittelnde Stelle den Empfän-
schaft und Technologie bestimmt im Einver-
ger hiervon zu unterrichten.
(4) Für das Verändern und Sperren der
1
Absatz 2 tritt am 1. August 2009 in Kraft. Gleichzeitig tritt Daten in der Lehrlingsrolle gelten die
Absatz 1 Satz 3 außer Kraft. Datenschutzgesetze der Länder.
112 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
(5) Die Eintragungen sind am Ende des den Fällen des § 88 Abs. 2 des
Kalenderjahres, in dem das Berufsaus- Berufsbildungsgesetzes übermitteln.
bildungsverhältnis beendet wird, in der
Lehrlingsrolle zu löschen. § 29
(1) Ein Berufsausbildungsvertrag und Ände-
(6) Die nach Absatz 5 gelöschten Daten
rungen seines wesentlichen Inhalts sind
sind in einer gesonderten Datei zu spei-
in die Lehrlingsrolle einzutragen, wenn
chern, solange und soweit dies für den
1. der Berufsausbildungsvertrag den
Nachweis der Berufsausbildung erfor-
gesetzlichen Vorschriften und der
derlich ist, höchstens jedoch 60 Jahre.
Ausbildungsordnung entspricht,
Die Übermittlung von Daten ist nur
2. die persönliche und fachliche Eig-
unter den Voraussetzungen des Absat-
nung sowie die Eignung der Ausbil-
zes 2 zulässig.
dungsstätte für das Einstellen und
(7) Zur Verbesserung der Ausbildungsver- Ausbilden vorliegen und
mittlung, zur Verbesserung der Zuver- 3. für Auszubildende unter 18 Jahren die
lässigkeit und Aktualität der Ausbil- ärztliche Bescheinigung über die
dungsvermittlungsstatistik sowie zur Erstuntersuchung nach § 32 Abs. 1 des
Verbesserung der Feststellung von An- Jugendarbeitsschutzgesetzes zur
gebot und Nachfrage auf dem Ausbil- Einsicht vorgelegt wird.
dungsmarkt darf die Handwerkskam-
(2) Die Eintragung ist abzulehnen oder zu
mer folgende Daten aus der Lehrlings-
löschen, wenn die Eintragungsvoraus-
rolle an die Bundesagentur für Arbeit
setzungen nicht vorliegen und der
übermitteln:
Mangel nicht nach § 23 Abs. 2 behoben
1. Name, Geburtsname, Vorname, Ge- wird. Die Eintragung ist ferner zu
burtsdatum und Anschrift des Lehr- löschen, wenn die ärztliche Bescheini-
lings (Auszubildenden), gung über die erste Nachuntersuchung
2. Name und Anschrift der Ausbildungs- nach § 33 Abs. 1 des Jugendarbeits-
stätte, schutzgesetzes nicht spätestens am Tag
3. Ausbildungsberuf sowie der Anmeldung des Auszubildenden zur
4. Datum des Beginns der Berufsaus- Zwischenprüfung oder zum ersten Teil
bildung. Bei der Datenübermittlung der Gesellenprüfung zur Einsicht vor-
sind dem jeweiligen Stand der Tech- gelegt und der Mangel nicht nach § 23
nik entsprechende Maßnahmen zur Abs. 2 behoben wird.
Sicherstellung von Datenschutz und
Datensicherheit zu treffen, die insbe- § 30
sondere die Vertraulichkeit, Unver- (1) Der Ausbildende hat unverzüglich nach
sehrtheit und Zurechenbarkeit der Abschluss des Berufsausbildungsvertrags
Daten gewährleisten. die Eintragung in die Lehrlingsrolle zu
beantragen. Der Antrag kann schriftlich
(8) Im Übrigen darf die Handwerkskammer oder elektronisch gestellt werden; eine
Daten aus dem Berufsausbildungs- Kopie der Vertragsniederschrift ist je-
vertrag, die nicht nach Absatz 1 oder weils beizufügen. Auf einen betrieb-
Absatz 6 gespeichert sind, nur für die in lichen Ausbildungsplan im Sinne des § 11
Absatz 1 genannten Zwecke sowie in Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 des Berufs-
Handwerksordnung RECHTSGRUNDLAGEN 113
bildungsgesetzes, der der zuständigen (4) Die Prüfung ist für den Lehrling (Aus-
Stelle bereits vorliegt, kann dabei Bezug zubildenden) gebührenfrei.
genommen werden. Entsprechendes gilt
bei Änderungen des wesentlichen § 32
Vertragsinhalts. Durch die Gesellenprüfung ist festzustellen,
(2) Der Ausbildende hat anzuzeigen ob der Prüfling die berufliche Handlungs-
1. eine vorausgegangene allgemeine fähigkeit im Sinne des § 1 Abs. 3 des Berufs-
und berufliche Ausbildung des bildungsgesetzes erworben hat. In ihr soll
Lehrlings (Auszubildenden), der Prüfling nachweisen, dass er die erfor-
2. die Bestellung von Ausbildern. derlichen beruflichen Fertigkeiten be-
herrscht, die notwendigen beruflichen
Vierter Abschnitt Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und mit
Prüfungswesen dem im Berufsschulunterricht zu vermitteln-
den, für die Berufsausbildung wesentlichen
§ 31 Lehrstoff vertraut ist. Die Ausbildungsord-
nung ist zugrunde zu legen.
(1) In den anerkannten Ausbildungsbe-
rufen (Gewerbe der Anlage A oder der § 33
Anlage B) sind Gesellenprüfungen
(1) Für die Abnahme der Gesellenprüfung
durchzuführen. Die Prüfung kann im
errichtet die Handwerkskammer Prü-
Falle des Nichtbestehens zweimal wie-
fungsausschüsse. Mehrere Handwerks-
derholt werden. Sofern die Gesellen-
kammern können bei einer von ihnen
prüfung in zwei zeitlich auseinander
gemeinsame Prüfungsausschüsse er-
fallenden Teilen durchgeführt wird, ist
richten. Die Handwerkskammer kann
der erste Teil der Gesellenprüfung nicht
Handwerksinnungen ermächtigen, Ge-
eigenständig wiederholbar.
sellenprüfungsausschüsse zu errichten,
(2) Dem Prüfling ist ein Zeugnis auszustel- wenn die Leistungsfähigkeit der Hand-
len. Dem Ausbildenden werden auf werksinnung die ordnungsgemäße
dessen Verlangen die Ergebnisse der Durchführung der Prüfung sicherstellt.
Gesellenprüfung des Lehrlings (Aus- (2) Werden von einer Handwerksinnung
zubildenden) übermittelt. Sofern die Gesellenprüfungsausschüsse errichtet,
Gesellenprüfung in zwei zeitlich aus- so sind sie für die Abnahme der Gesel-
einander fallenden Teilen durchgeführt lenprüfung aller Lehrlinge (Auszubil-
wird, ist das Ergebnis der Prüfungsleis- denden) der in der Handwerksinnung
tung im ersten Teil der Gesellenprüfung vertretenen Handwerke ihres Bezirks
dem Prüfling schriftlich mitzuteilen.
zuständig, soweit nicht die Handwerks-
kammer etwas anderes bestimmt.
(3) Dem Zeugnis ist auf Antrag des Lehrlings
(Auszubildenden) eine englischsprachige (3) Der Prüfungsausschuss kann zur Be-
und eine französischsprachige Über- wertung einzelner, nicht mündlich zu
setzung beizufügen. Auf Antrag des Lehr- erbringender Prüfungsleistungen gut-
lings (Auszubildenden) kann das Ergebnis achterliche Stellungnahmen Dritter,
berufsschulischer Leistungsfeststellungen insbesondere berufsbildender Schulen,
auf dem Zeugnis ausgewiesen werden. einholen.
114 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
(4) Im Rahmen der Begutachtung nach ten Ausbildungsberuf nach § 4 des Be-
Absatz 3 sind die wesentlichen Abläufe rufsbildungsgesetzes bestanden haben
zu dokumentieren und die für die Be- und in diesem Handwerk oder in diesem
wertung erheblichen Tatsachen festzu- Gewerbe tätig sein. Die Arbeitnehmer
halten. und die Beauftragten der Arbeitnehmer
müssen die Gesellenprüfung in dem
§ 34 zulassungspflichtigen oder zulassungs-
(1) Der Prüfungsausschuss besteht aus min- freien Handwerk oder in dem hand-
destens drei Mitgliedern. Die Mitglieder werksähnlichen Gewerbe, für das der
müssen für die Prüfungsgebiete sach- Prüfungsausschuss errichtet ist, oder
kundig und für die Mitwirkung im eine entsprechende Abschlussprüfung
Prüfungswesen geeignet sein. in einem anerkannten Ausbildungsbe-
ruf nach § 4 des Berufsbildungsgesetzes
(2) Dem Prüfungsausschuss müssen als Mit-
bestanden haben und in diesem
glieder für zulassungspflichtige Hand-
Handwerk oder in diesem Gewerbe
werke Arbeitgeber oder Betriebsleiter
tätig sein. Arbeitnehmer, die eine ent-
und Arbeitnehmer in gleicher Zahl, für
sprechende ausländische Befähigung
zulassungsfreie Handwerke oder hand-
erworben haben und handwerklich
werksähnliche Gewerbe Beauftragte
tätig sind, können in den Prüfungs-
der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in
ausschuss berufen werden.
gleicher Zahl sowie mindestens ein Lehrer
einer berufsbildenden Schule angehören. (4) Die Mitglieder werden von der Hand-
Mindestens zwei Drittel der Gesamtzahl werkskammer berufen. Die Arbeitneh-
der Mitglieder müssen in zulassungs- mer und die Beauftragten der Arbeit-
pflichtigen Handwerken Arbeitgeber nehmer der von der Handwerkskammer
und Arbeitnehmer, in zulassungsfreien errichteten Prüfungsausschüsse werden
Handwerken oder handwerksähnlichen auf Vorschlag der Mehrheit der Gesel-
Gewerben Beauftragte der Arbeitgeber lenvertreter in der Vollversammlung
und der Arbeitnehmer sein. Die Mitglie- der Handwerkskammer berufen. Der
der haben Stellvertreter. Die Mitglieder Lehrer einer berufsbildenden Schule
und die Stellvertreter werden längstens wird im Einvernehmen mit der Schul-
für fünf Jahre berufen oder gewählt. aufsichtsbehörde oder der von ihr be-
stimmten Stelle berufen.
(3) Die Arbeitgeber müssen in dem zulas-
sungspflichtigen Handwerk, für das der (5) Für die mit Ermächtigung der Hand-
Prüfungsausschuss errichtet ist, die werkskammer von der Handwerks-
Meisterprüfung abgelegt haben oder innung errichteten Prüfungsausschüsse
zum Ausbilden berechtigt sein. In dem werden die Arbeitgeber und die Be-
zulassungsfreien Handwerk oder in dem auftragten der Arbeitgeber von der
handwerksähnlichen Gewerbe, für das Innungsversammlung, die Arbeitneh-
der Prüfungsausschuss errichtet ist, mer und die Beauftragten der Arbeit-
müssen die Arbeitgeber oder die Be- nehmer von dem Gesellenausschuss
auftragten der Arbeitgeber die Ge- gewählt. Der Lehrer einer berufsbilden-
sellenprüfung oder eine entsprechende den Schule wird im Einvernehmen mit
Abschlussprüfung in einem anerkann- der Schulaufsichtsbehörde oder der von
Handwerksordnung RECHTSGRUNDLAGEN 115
ihr bestimmten Stelle nach Anhörung (2) Zur Vorbereitung der Beschlussfassung
der Handwerksinnung von der Hand- nach Absatz 1 kann der Vorsitzende min-
werkskammer berufen. destens zwei Mitglieder mit der Bewer-
tung einzelner, nicht mündlich zu er-
(6) Die Mitglieder der Prüfungsausschüsse
bringender Prüfungsleistungen beauf-
können nach Anhörung der an ihrer
tragen. Die Beauftragten sollen nicht
Berufung Beteiligten aus wichtigem
derselben Mitgliedergruppe angehören.
Grund abberufen werden. Die Absätze
4 und 5 gelten für die Stellvertreter ent- (3) Die nach Absatz 2 beauftragten Mit-
sprechend. glieder dokumentieren die wesent-
lichen Abläufe und halten die für die
(7) Die Tätigkeit im Prüfungsausschuss ist Bewertung erheblichen Tatsachen fest.
ehrenamtlich. Für bare Auslagen und
für Zeitversäumnis ist, soweit eine
§ 36
Entschädigung nicht von anderer Seite
gewährt wird, eine angemessene (1) Zur Gesellenprüfung ist zuzulassen,
Entschädigung zu zahlen, deren Höhe 1. wer die Ausbildungszeit zurückge-
von der Handwerkskammer mit legt hat oder wessen Ausbildungszeit
Genehmigung der obersten nicht später als zwei Monate nach
Landesbehörde festgesetzt wird. dem Prüfungstermin endet,
2. wer an vorgeschriebenen Zwischen-
(8) Von Absatz 2 darf nur abgewichen wer- prüfungen teilgenommen sowie vor-
den, wenn anderenfalls die erforderliche geschriebene schriftliche Ausbil-
Zahl von Mitgliedern des Prüfungs- dungsnachweise geführt hat und
ausschusses nicht berufen werden kann. 3. wessen Berufsausbildungsverhältnis
§ 35 in die Lehrlingsrolle eingetragen oder
aus einem Grund nicht eingetragen
Der Prüfungsausschuss wählt aus seiner
ist, den weder der Lehrling (Auszu-
Mitte einen Vorsitzenden und dessen
bildende) noch dessen gesetzlicher
Stellvertreter. Der Vorsitzende und sein
Vertreter zu vertreten hat.
Stellvertreter sollen nicht derselben
Mitgliedergruppe angehören. Der (2) Zur Gesellenprüfung ist ferner zuzu-
Prüfungsausschuss ist beschlussfähig, lassen, wer in einer berufsbildenden
wenn zwei Drittel der Mitglieder, minde- Schule oder einer sonstigen Berufs-
stens drei, mitwirken. Er beschließt mit der bildungseinrichtung ausgebildet wor-
Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Bei den ist, wenn dieser Bildungsgang der
Stimmengleichheit gibt die Stimme des Berufsausbildung in einem anerkannten
Vorsitzenden den Ausschlag. Ausbildungsberuf (Gewerbe der Anlage
A oder der Anlage B) entspricht. Ein
§ 35 a Bildungsgang entspricht der Berufs-
(1) Beschlüsse über die Noten zur Bewer- ausbildung in einem anerkannten Aus-
tung einzelner Prüfungsleistungen, der bildungsberuf, wenn er
Prüfung insgesamt sowie über das Be- 1. nach Inhalt, Anforderung und zeit-
stehen und Nichtbestehen der Gesel- lichem Umfang der jeweiligen
lenprüfung werden vom Prüfungsaus- Ausbildungsordnung gleichwertig ist,
schuss gefasst.
116 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
verordnungen gleich, wenn ihre Gleich- (4) Die Handwerkskammer teilt der Auf-
wertigkeit festgestellt wurde. § 50b Absatz 4 sichtsbehörde nach dem Jugendarbeits-
gilt entsprechend. Die Vorschriften des schutzgesetz Wahrnehmungen mit,
Berufsqualifikationsfeststellungsgesetzes für die für die Durchführung des Jugend-
nicht reglementierte Berufe sowie § 17 sind arbeitsschutzgesetzes von Bedeutung
anzuwenden.“ sein können.
§ 42 b § 42 e
Sofern die Fortbildungsordnung (§ 42) oder Als Grundlage für eine geordnete und ein-
eine Regelung der Handwerkskammer heitliche berufliche Umschulung kann das
(§ 42a) Zulassungsvoraussetzungen vorsieht, Bundesministerium für Bildung und For-
sind ausländische Bildungsabschlüsse und schung im Einvernehmen mit dem Bundes-
Zeiten der Berufstätigkeit im Ausland zu be- ministerium für Wirtschaft und Technologie
rücksichtigen. nach Anhörung des Hauptausschusses des
Bundesinstituts für Berufsbildung durch
§ 42 c Rechtsverordnung, die nicht der Zustim-
(1) Für die Durchführung von Prüfungen mung des Bundesrates bedarf,
im Bereich der beruflichen Fortbildung
errichtet die Handwerkskammer Prü- 1. die Bezeichnung des Umschulungs-
fungsausschüsse. § 31 Abs. 2 und 3 sowie abschlusses,
die §§ 34 bis 35a, 37a und 38 gelten ent- 2. das Ziel, den Inhalt, die Art und Dauer
sprechend. der Umschulung,
3. die Anforderungen der Umschulungs-
(2) Der Prüfling ist auf Antrag von der Ab- prüfung und ihre Zulassungsvoraus-
legung einzelner Prüfungsbestandteile setzungen sowie
durch die Handwerkskammer zu be- 4. das Prüfungsverfahren der Umschu-
freien, wenn er eine andere vergleich- lung
bare Prüfung vor einer öffentlichen
unter Berücksichtigung der besonderen Er-
oder staatlich anerkannten Bildungs-
fordernisse der beruflichen Erwachsenen-
einrichtung oder vor einem staatlichen
bildung bestimmen (Umschulungsordnung).
Prüfungsausschuss erfolgreich abge-
legt hat und die Anmeldung zur Fortbil-
dungsprüfung innerhalb von fünf Jahren § 42 f
nach der Bekanntgabe des Bestehens Soweit Rechtsverordnungen nach § 42e
der anderen Prüfung erfolgt. nicht erlassen sind, kann die Handwerkskam-
mer Umschulungsprüfungsregelungen er-
§ 42 d lassen. Die Handwerkskammer regelt die
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Bezeichnung des Umschulungsabschlusses,
Technologie kann im Einvernehmen mit dem Ziel, Inhalt und Anforderungen der Prüfun-
Bundesministerium für Bildung und For- gen, ihre Zulassungsvoraussetzungen sowie
schung nach Anhörung des Hauptausschus- das Prüfungsverfahren unter Berücksichti-
ses des Bundesinstituts für Berufsbildung gung der besonderen Erfordernisse beruf-
durch Rechtsverordnung außerhalb des licher Erwachsenenbildung.
Anwendungsbereichs dieses Gesetzes oder
im Ausland erworbene Prüfungszeugnisse § 42 g
den entsprechenden Zeugnissen über das Sofern sich die Umschulungsordnung (§ 42e)
Bestehen einer Fortbildungsprüfung auf der oder eine Regelung der Handwerkskammer
Grundlage der §§ 42 und 42a gleichstellen, (§ 42f) auf die Umschulung für einen aner-
wenn die in der Prüfung nachzuweisenden kannten Ausbildungsberuf (Gewerbe der An-
beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und lage A oder der Anlage B) richtet, sind das
Fähigkeiten gleichwertig sind. Ausbildungsberufsbild (§ 26 Abs. 1 Nr. 3), der
120 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
2. Zahl und Ergebnisse von durchge- (5) Die Vorschläge und Stellungnahmen
führten Prüfungen sowie hierbei ge- des Berufsbildungsausschusses gelten
wonnene Erfahrungen, vorbehaltlich der Vorschrift des Satzes 2
3. Tätigkeit der Berater und Bera- als von der Vollversammlung angenom-
terinnen nach § 41a Abs. 1 Satz 2, men, wenn sie nicht mit einer Mehrheit
4. für den räumlichen und fachlichen von drei Vierteln der Mitglieder der
Zuständigkeitsbereich der Hand- Vollversammlung in ihrer nächsten Sit-
werkskammer neue Formen, Inhalte zung geändert oder abgelehnt werden.
und Methoden der Berufsbildung, Beschlüsse, zu deren Durchführung die
5. Stellungnahmen oder Vorschläge für Berufsbildung im laufenden
der Handwerkskammer gegenüber Haushalt vorgesehenen Mittel nicht
anderen Stellen und Behörden, so- ausreichen oder zu deren Durchfüh-
weit sie sich auf die Durchführung rung in folgenden Haushaltsjahren
dieses Gesetzes oder der auf Grund Mittel bereitgestellt werden müssen,
dieses Gesetzes erlassenen Rechts- die die Ausgaben für Berufsbildung des
vorschriften im Bereich der beruf- laufenden Haushalts nicht unwesent-
lichen Bildung beziehen, lich übersteigen, bedürfen der
6. Bau eigener überbetrieblicher Zustimmung der Vollversammlung.
Berufsbildungsstätten, (6) Abweichend von § 43 Abs. 1 haben die
7. Beschlüsse nach Absatz 5 sowie be- Lehrkräfte Stimmrecht bei Beschlüssen
schlossene Haushaltsansätze zur zu Angelegenheiten der Berufsausbil-
Durchführung der Berufsbildung mit dungsvorbereitung und Berufsausbil-
Ausnahme der Personalkosten, dung, soweit sich die Beschlüsse unmit-
8. Verfahren zur Beilegung von Streitig- telbar auf die Organisation der schuli-
keiten aus Ausbildungsverhältnissen, schen Berufsbildung (§ 2 Abs. 1 Nr. 2 des
9. Arbeitsmarktfragen, soweit sie die Berufsbildungsgesetzes) auswirken.
Berufsbildung im Zuständigkeits-
bereich der Handwerkskammer § 44 a
berühren. (1) Der Berufsbildungsausschuss ist be-
(4) Vor einer Beschlussfassung in der Voll- schlussfähig, wenn mehr als die Hälfte
versammlung über Vorschriften zur seiner stimmberechtigten Mitglieder
Durchführung der Berufsbildung, insbe- anwesend ist. Er beschließt mit der
sondere nach den §§ 41, 42, 42a und 42e Mehrheit der abgegebenen Stimmen.
bis 42g, ist die Stellungnahme des Be- (2) Zur Wirksamkeit eines Beschlusses ist es
rufsbildungsausschusses einzuholen. erforderlich, dass der Gegenstand bei
Der Berufsbildungsausschuss kann der der Einberufung des Ausschusses be-
Vollversammlung auch von sich aus zeichnet ist, es sei denn, dass er mit Zu-
Vorschläge für Vorschriften zur Durch- stimmung von zwei Dritteln der stimm-
führung der Berufsbildung vorlegen. berechtigten Mitglieder nachträglich auf
Die Stellungnahmen und Vorschläge die Tagesordnung gesetzt wird.
des Berufsbildungsausschusses sind zu
begründen.
124 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
für das der Meisterprüfungsausschuss dürfen nicht mehr als drei Jahre gefor-
errichtet ist, die Meisterprüfung abge- dert werden. Ferner ist der erfolgreiche
legt hat oder das Recht zum Ausbilden Abschluss einer Fachschule bei ein-
von Lehrlingen besitzt und in dem jährigen Fachschulen mit einem Jahr,
betreffenden zulassungspflichtigen bei mehrjährigen Fachschulen mit zwei
Handwerk tätig ist. Jahren auf die Berufstätigkeit an-
(5) Für die Abnahme der Prüfung in der wirt- zurechnen.
schaftlichen Betriebsführung sowie in den (3) Ist der Prüfling in dem zulassungspflich-
kaufmännischen, rechtlichen und berufs- tigen Handwerk, in dem er die Meister-
erzieherischen Kenntnissen soll ein Bei- prüfung ablegen will, selbständig, als
sitzer bestellt werden, der in diesen Prü- Werkmeister oder in ähnlicher Stellung
fungsgebieten besonders sachkundig ist tätig gewesen, oder weist er eine der
und dem Handwerk nicht anzugehören Gesellentätigkeit gleichwertige prakti-
braucht. sche Tätigkeit nach, so ist die Zeit dieser
(6) § 34 Abs. 6 Satz 1 und Abs. 7 gelten ent- Tätigkeit anzurechnen.
sprechend. (4) Die Handwerkskammer kann auf Antrag
1. eine auf drei Jahre festgesetzte Dauer
§ 49
der Berufstätigkeit unter besonderer
(1) Zur Meisterprüfung ist zuzulassen, wer Berücksichtigung der in der Gesellen-
eine Gesellenprüfung in dem zulas- oder Abschlussprüfung und während der
sungspflichtigen Handwerk, in dem er Zeit der Berufstätigkeit nachgewiesenen
die Meisterprüfung ablegen will, oder in beruflichen Befähigung abkürzen,
einem damit verwandten zulassungs- 2. in Ausnahmefällen von den Voraus-
pflichtigen Handwerk oder eine ent- setzungen der Absätze 1 bis 4 ganz
sprechende Abschlussprüfung in einem oder teilweise befreien,
anerkannten Ausbildungsberuf oder 3. unter Berücksichtigung ausländi-
eine Prüfung auf Grund einer nach § 45 scher Bildungsabschlüsse und Zeiten
oder § 51a Abs. 1 in Verbindung mit der Berufstätigkeit im Ausland von
Abs. 2 erlassenen Rechtsverordnung den Voraussetzungen der Absätze 1
bestanden hat oder eine Gleichwertig- bis 4 ganz oder teilweise befreien.
keitsfeststellung nach § 40a für das ent- Die Handwerkskammer kann eine Stel-
sprechende zulassungspflichtige Hand- lungnahme des Meisterprüfungsaus-
werk oder für ein verwandtes zulas- schusses einholen.
sungspflichtiges Handwerk besitzt.
(5) Die Zulassung wird vom Vorsitzenden des
(2) Zur Meisterprüfung ist auch zuzulas- Meisterprüfungsausschusses ausgespro-
sen, wer eine andere Gesellenprüfung chen. Hält der Vorsitzende die Zulassungs-
oder eine andere Abschlussprüfung in voraussetzungen nicht für gegeben, so
einem anerkannten Ausbildungsberuf entscheidet der Prüfungsausschuss.
bestanden hat und in dem zulassungs-
pflichtigen Handwerk, in dem er die § 50
Meisterprüfung ablegen will, eine (1) Die durch die Abnahme der Meister-
mehrjährige Berufstätigkeit ausgeübt prüfung entstehenden Kosten trägt
hat. Für die Zeit der Berufstätigkeit die Handwerkskammer. Das Zulas-
Handwerksordnung RECHTSGRUNDLAGEN 127
sind Inhalt und Dauer der Ausbildung (6) § 8 Absatz 2 und 3 Satz 2 und 3 gilt
zu berücksichtigen, entsprechend. Im Übrigen sind die
2. die entsprechenden Fertigkeiten und Vorschriften des Berufsqualifikations-
Kenntnisse maßgeblich für die Aus- feststellungsgesetzes über reglemen-
übung zumindest einer wesentlichen tierte Berufe sowie § 17 anzuwenden.
Tätigkeit des zulassungspflichtigen
Handwerks sind und § 51
3. die Antragstellerin oder der Antrag-
Die Ausbildungsbezeichnung Meister/Meis-
steller diese Unterschiede nicht durch
terin in Verbindung mit einem zulassungs-
sonstige Befähigungsnachweise oder
pflichtigen Handwerk oder in Verbindung
nachgewiesene einschlägige
mit einer anderen Ausbildungsbezeichnung,
Berufserfahrung ausgeglichen hat.
die auf eine Tätigkeit in einem oder mehre-
(4) Kann die Antragstellerin oder der ren zulassungspflichtigen Handwerken
Antragsteller die für die Feststellung der hinweist, darf nur führen, wer für dieses
Gleichwertigkeit erforderlichen Nach- zulassungspflichtige Handwerk oder für
weise nicht oder nur teilweise vorlegen, diese zulassungspflichtigen Handwerke
bestehen Zweifel an der Echtheit oder die Meisterprüfung bestanden hat.
Richtigkeit der Nachweise oder sind
diese inhaltlich nicht ausreichend, kann Zweiter Abschnitt
die Handwerkskammer, insbesondere in Meisterprüfung in einem zulassungs-
Fällen, in denen bei der Gleichwertig- freien Handwerk oder in einem
keitsfeststellung Berufserfahrung heran- handwerksähnlichen Gewerbe
gezogen wird, die für einen Vergleich
mit der Meisterprüfung in dem zu be- § 51a
treibenden zulassungspflichtigen Hand- (1) Für zulassungsfreie Handwerke oder
werk relevanten beruflichen Fertig- handwerksähnliche Gewerbe, für die
keiten, Kenntnisse und Fähigkeiten der eine Ausbildungsordnung nach § 25 die-
Antragstellerin oder des Antragstellers ses Gesetzes oder nach § 4 des Berufs-
im Rahmen geeigneter Verfahren fest- bildungsgesetzes erlassen worden ist,
stellen. Geeignete Verfahren sind insbe- kann eine Meisterprüfung abgelegt
sondere Arbeitsproben, Fachgespräche werden.
sowie praktische und theoretische (2) Als Grundlage für ein geordnetes und ein-
Prüfungen. heitliches Meisterprüfungswesen für
(5) Sofern die Gleichwertigkeit wegen Handwerke oder Gewerbe im Sinne des
wesentlicher Unterschiede zu der Absatzes 1 kann das Bundesministerium
entsprechenden Meisterprüfung nicht für Wirtschaft und Technologie im Ein-
festgestellt werden kann, kann die vernehmen mit dem Bundesministerium
Handwerkskammer zur Feststellung für Bildung und Forschung durch Rechts-
der Gleichwertigkeit die Teilnahme verordnung, die nicht der Zustimmung
an einem Anpassungslehrgang, der des Bundesrates bedarf, bestimmen,
Gegenstand einer Bewertung ist, oder 1. welche Fertigkeiten und Kenntnisse
das Ablegen einer Eignungsprüfung in den einzelnen zulassungsfreien
verlangen. Handwerken oder handwerksähn-
Handwerksordnung RECHTSGRUNDLAGEN 129
lichen Gewerben zum Zwecke der (6) Für Befreiungen gilt § 46 entsprechend.
Meisterprüfung zu berücksichtigen (7) Das Bundesministerium für Wirtschaft
sind (Meisterprüfungsberufsbild B), und Technologie kann durch Rechtsver-
2. welche Anforderungen in der ordnung mit Zustimmung des Bundes-
Meisterprüfung zu stellen sind und rates Vorschriften über das Zulassungs-
3. welche handwerks- und gewerbespe- verfahren sowie das allgemeine Prü-
zifischen Verfahrensregelungen in fungsverfahren erlassen. Die Rechtsver-
der Meisterprüfung gelten. ordnung kann insbesondere die Zulas-
(3) Durch die Meisterprüfung ist festzu- sung zur Prüfung, das Bewertungs-
stellen, ob der Prüfling eine besondere system, die Erteilung der Prüfungszeug-
Befähigung in einem zulassungsfreien nisse, die Folgen von Verstößen gegen
Handwerk oder in einem handwerks- die Prüfungsvorschriften und die
ähnlichen Gewerbe er worben hat und Wiederholungsprüfung regeln.
Lehrlinge ordnungsgemäß ausbilden
kann. Zu diesem Zweck hat der Prüfling § 51 b
in vier selbständigen Prüfungsteilen (1) Die Handwerkskammer errichtet an
nachzuweisen, dass er Tätigkeiten sei- ihrem Sitz für ihren Bezirk Meisterprü-
nes zulassungsfreien Handwerks oder fungsausschüsse. Mehrere Handwerks-
seines handwerksähnlichen Gewerbes kammern können bei einer von ihnen
meisterhaft verrichten kann (Teil I), be- gemeinsame Meisterprüfungsaus-
sondere fachtheoretische Kenntnisse schüsse errichten.
(Teil II), besondere betriebswirtschaft- (2) Der Meisterprüfungsausschuss besteht
liche, kaufmännische und rechtliche aus fünf Mitgliedern; für die Mitglieder
Kenntnisse (Teil III) sowie die erforder- sind Stellvertreter zu berufen. Sie wer-
lichen berufs- und arbeitspädago- den für längstens fünf Jahre ernannt.
gischen Kenntnisse (Teil IV) besitzt. (3) Der Vorsitzende braucht nicht in einem
(4) Zum Nachweis der Fertigkeiten und zulassungsfreien Handwerk oder einem
Kenntnisse führt die Handwerkskammer handwerksähnlichen Gewerbe tätig zu
Prüfungen durch und errichtet zu die- sein; er soll dem zulassungsfreien Hand-
sem Zweck Prüfungsausschüsse. Die werk oder dem handwerksähnlichen Ge-
durch die Abnahme der Meisterprüfung werbe, für welches der Meisterprüfungs-
entstehenden Kosten trägt die Hand- ausschuss errichtet ist, nicht angehören.
werkskammer. (4) Zwei Beisitzer müssen das zulassungs-
(5) Zur Prüfung ist zuzulassen, wer eine freie Handwerk oder das handwerks-
Gesellenprüfung oder eine Abschlussprü- ähnliche Gewerbe, für das der Meister-
fung in einem anerkannten Ausbildungs- prüfungsausschuss errichtet ist, min-
beruf bestanden hat oder eine Gleich- destens seit einem Jahr selbständig als
wertigkeitsfeststellung nach § 40a besitzt. stehendes Gewerbe betreiben und in
Die Handwerkskammer kann auf Antrag diesem zulassungsfreien Handwerk
in Ausnahmefällen von der Zulassungs- oder in diesem handwerksähnlichen
voraussetzung befreien. Für die Ablegung Gewerbe die Meisterprüfung abgelegt
des Teils III der Meisterprüfung entfällt haben oder das Recht zum Ausbilden
die Zulassungsvoraussetzung. von Lehrlingen besitzen.
130 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
Satz 1 gilt entsprechend auch für Perso- 1. die Interessen des Handwerks zu
nen, die ausbildungsvorbereitende fördern und für einen gerechten
Maßnahmen erfolgreich absolviert Ausgleich der Interessen der einzel-
haben, wenn diese Maßnahmen über- nen Handwerke und ihrer Organisa-
wiegend Ausbildungsinhalte in Ausbil- tionen zu sorgen,
dungsordnungen vermitteln, die nach 2. die Behörden in der Förderung des
§ 25 erlassen worden sind und insgesamt Handwerks durch Anregungen,
einer abgeschlossenen Gesellenaus- Vorschläge und durch Erstattung
bildung im Wesentlichen entsprechen. von Gutachten zu unterstützen und
regelmäßig Berichte über die
(4) Absatz 3 findet nur unter der Vorausset-
Verhältnisse des Handwerks zu
zung Anwendung, dass die Tätigkeit in
erstatten,
einer dem Handwerk entsprechenden
3. die Handwerksrolle (§ 6) zu führen,
Betriebsform erbracht wird. Satz 1 und
4. die Berufsausbildung zu regeln
Absatz 3 gelten nur für Gewerbetrei-
(§ 41), Vorschriften hierfür zu erlas-
bende, die erstmalig nach dem 30. De-
sen, ihre Durchführung zu über-
zember 2003 eine gewerbliche Tätig-
wachen (§ 41a) sowie eine Lehrlings-
keit anmelden. Die Handwerkskammer
rolle (§ 28 Satz 1) zu führen,
hat ein Verzeichnis zu führen, in wel-
ches die Personen nach § 90 Abs. 3 und 4a. Vorschriften für Prüfungen im Rah-
4 ihres Bezirks nach Maßgabe der An- men einer beruflichen Fortbildung
lage D Abschnitt IV zu diesem Gesetz oder Umschulung zu erlassen und
mit dem von ihnen betriebenen Gewer- Prüfungsausschüsse hierfür zu er-
be einzutragen sind (Verzeichnis der richten,
Personen nach § 90 Abs. 3 und 4 der 5. Gesellenprüfungsordnungen für die
Handwerksordnung). einzelnen Handwerke zu erlassen
(§ 38), Prüfungsausschüsse für die
(5) Die Landesregierungen werden ermäch- Abnahme der Gesellenprüfungen zu
tigt, durch Rechtsverordnung Handwerks- errichten oder Handwerksinnungen
kammern zu errichten und die Bezirke zu der Errichtung von Gesellenprü-
der Handwerkskammern zu bestimmen; fungsausschüssen zu ermächtigen
die Bezirke sollen sich in der Regel mit (§ 37) und die ordnungsmäßige
denen der höheren Verwaltungsbehörde Durchführung der Gesellenprüfun-
decken. Wird der Bezirk einer Handwerk- gen zu überwachen,
skammer nach Satz 1 geändert, muss eine 6. Meisterprüfungsordnungen für die
Vermögensauseinandersetzung erfolgen, einzelnen Handwerke zu erlassen
welche der Genehmigung durch die (§ 50) und die Geschäfte des Meis-
oberste Landesbehörde bedarf. Können terprüfungsausschusses (§ 47 Abs. 2)
sich die beteiligten Handwerkskammern zu führen,
hierüber nicht einigen, so entscheidet 6a. die Gleichwertigkeit festzustellen
die oberste Landesbehörde. (§§ 40a, 50b, 51e),
§ 91 7. die technische und betriebswirt-
schaftliche Fortbildung der Meister
(1) Aufgabe der Handwerkskammer ist ins-
und Gesellen zur Erhaltung und
besondere,
Steigerung der Leistungsfähigkeit
132 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
8. die Beteiligung an Gesellschaften (2) Der Vorstand besteht nach näherer Bestim-
des privaten und öffentlichen mung der Satzung aus dem Vorsitzenden
Rechts und die Aufrechterhaltung (Präsidenten), zwei Stellvertretern (Vize-
der Beteiligung, präsidenten), von denen einer Geselle oder
8a die Beteiligung an einer Einrichtung ein anderer Arbeitnehmer mit abgeschlos-
nach § 91 Abs. 2a, sener Berufsausbildung sein muss, und
9. der Erwerb und die Veräußerung einer weiteren Zahl von Mitgliedern.
von Grundeigentum, (3) Der Präsident wird von der Vollversamm-
10. der Erlass von Vorschriften über die lung mit absoluter Stimmenmehrheit
Berufsausbildung, berufliche Fortbil- der anwesenden Mitglieder gewählt.
dung und berufliche Umschulung Fällt die Mehrzahl der Stimmen nicht
(§ 91 Abs. 1 Nr. 4 und 4a), auf eine Person, so findet eine engere
Wahl zwischen den beiden Personen
11. der Erlass der Gesellen- und Meister-
statt, welche die meisten Stimmen
prüfungsordnungen (§ 91 Abs. 1 Nr. 5
erhalten haben.
und 6),
(4) Die Wahl der Vizepräsidenten darf nicht
12. der Erlass der Vorschriften über die
gegen die Mehrheit der Stimmen der
öffentliche Bestellung und
Gruppe, der sie angehören, erfolgen.
Vereidigung von Sachverständigen
Erfolgt in zwei Wahlgängen keine Ent-
(§ 91 Abs. 1 Nr. 8),
scheidung, so entscheidet ab dem drit-
13. die Festsetzung der den Mitgliedern ten Wahlgang die Stimmenmehrheit
zu gewährenden Entschädigung der jeweils betroffenen Gruppe. Glei-
(§ 94), ches gilt für die Wahl der weiteren Mit-
14. die Änderung der Satzung. glieder des Vorstands.
(2) Die nach Absatz 1 Nr. 3 bis 7, 10 bis 12 (5) Die Wahl des Präsidenten und seiner Stell-
und 14 gefassten Beschlüsse bedürfen vertreter ist der obersten Landesbehörde
der Genehmigung durch die oberste binnen einer Woche anzuzeigen.
Landesbehörde. Die Beschlüsse nach (6) Als Ausweis des Vorstands genügt eine
Absatz 1 Nr. 5, 10 bis 12 und 14 sind in den Bescheinigung der obersten Landes-
für die Bekanntmachungen der Hand- behörde, dass die darin bezeichneten
werkskammern bestimmten Organen Personen zur Zeit den Vorstand bilden.
(§ 105 Abs. 2 Nr. 12) zu veröffentlichen.
§ 109
§ 107 Dem Vorstand obliegt die Verwaltung der
Die Handwerkskammer kann zu ihren Ver- Handwerkskammer; Präsident und Haupt-
handlungen Sachverständige mit beraten- geschäftsführer vertreten die Handwerks-
der Stimme zuziehen. kammer gerichtlich und außergerichtlich. Das
§ 108 Nähere regelt die Satzung, die auch bestim-
men kann, dass die Handwerkskammer durch
(1) Die Vollversammlung wählt aus ihrer
zwei Vorstandsmitglieder vertreten wird.
Mitte den Vorstand. Ein Drittel der Mit-
glieder müssen Gesellen oder andere § 110
Arbeitnehmer mit abgeschlossener Be- (1) Die Vollversammlung kann unter Wah-
rufsausbildung sein. rung der im § 93 Abs. 1 bestimmten Ver-
138 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
Gewinn aus Gewerbebetrieb bemisst, werbeertrag oder den Gewinn aus Gewerbe-
richtet sich die Zulässigkeit der betrieb beschließen. Die Handwerkskammern
Mitteilung der hierfür erforderlichen Be- und ihre Gemeinschaftseinrichtungen, die
steuerungsgrundlagen durch die Finanz- öffentliche Stellen im Sinne des § 2 Abs. 2 des
behörden für die Beitragsbemessung nach Bundesdatenschutzgesetzes sind, sind be-
§ 31 der Abgabenordnung. Personen, die rechtigt, zur Festsetzung der Beiträge die
nach § 90 Abs. 3 Mitglied der Handwerks- genannten Bemessungsgrundlagen bei den
kammer sind und deren Gewerbeertrag nach Finanzbehörden zu erheben. Bis zum 31. De-
dem Gewerbesteuergesetz oder, soweit für zember 1997 können die Beiträge in dem in
das Bemessungsjahr ein Gewerbesteuer- Artikel 3 des Einigungsvertrages genannten
messbetrag nicht festgesetzt wird, deren Gebiet auch nach dem Umsatz, der Beschäf-
nach dem Einkommen- oder Körperschaft- tigtenzahl oder nach der Lohnsumme be-
steuergesetz ermittelter Gewinn aus Ge- messen werden. Soweit die Beiträge nach
werbebetrieb 5.200 Euro nicht übersteigt, der Lohnsumme bemessen werden, sind die
sind vom Beitrag befreit. Natürliche Per- beitragspflichtigen Kammerzugehörigen ver-
sonen, die erstmalig ein Gewerbe angemel- pflichtet, der Handwerkskammer Auskunft
det haben, sind für das Jahr der Anmeldung durch Übermittlung eines Doppels des Lohn-
von der Entrichtung des Grundbeitrages und nachweises nach § 165 des Siebten Buches
des Zusatzbeitrages, für das zweite und dritte Sozialgesetzbuch zu geben. Soweit die Hand-
Jahr von der Entrichtung der Hälfte des werkskammer Beiträge nach der Zahl der Be-
Grundbeitrages und vom Zusatzbeitrag und schäftigten bemisst, ist sie berechtigt, bei
für das vierte Jahr von der Entrichtung des den beitragspflichtigen Kammerzugehörigen
Zusatzbeitrages befreit, soweit deren Ge- die Zahl der Beschäftigten zu erheben. Die
werbeertrag nach dem Gewerbesteuerge- übermittelten Daten dürfen nur für Zwecke
setz oder, soweit für das Bemessungsjahr ein der Beitragsfestsetzung gespeichert und
Gewerbesteuermessbetrag nicht festgesetzt genutzt sowie gemäß § 5 Nr. 7 des Statistik-
wird, deren nach dem Einkommensteuer- registergesetzes zum Aufbau und zur Füh-
gesetz ermittelter Gewinn aus Gewerbe- rung des Statistikregisters den statistischen
betrieb 25.000 Euro nicht übersteigt. Die Ämtern der Länder und dem Statistischen
Beitragsbefreiung nach Satz 5 ist nur auf Bundesamt übermittelt werden. Die beitrags-
Kammerzugehörige anzuwenden, deren Ge- pflichtigen Kammerzugehörigen sind ver-
werbeanzeige nach dem 31. Dezember 2003 pflichtet, der Handwerkskammer Auskunft
erfolgt. Wenn zum Zeitpunkt der Verab- über die zur Festsetzung der Beiträge erfor-
schiedung der Haushaltssatzung zu besorgen derlichen Grundlagen zu erteilen; die Hand-
ist, dass bei einer Kammer auf Grund der werkskammer ist berechtigt, die sich hierauf
Besonderheiten der Wirtschaftsstruktur ihres beziehenden Geschäftsunterlagen einzuse-
Bezirks die Zahl der Beitragspflichtigen, die hen und für die Erteilung der Auskunft eine
einen Beitrag zahlen, durch die in den Sätzen Frist zu setzen.
4 und 5 geregelten Beitragsbefreiungen auf (3) Die Beiträge der Inhaber von Betrieben
weniger als 55 vom Hundert aller ihr zuge- eines Handwerks oder handwerksähnli-
hörigen Gewerbetreibenden sinkt, kann die chen Gewerbes oder der Mitglieder der
Vollversammlung für das betreffende Haus- Handwerkskammer nach § 90 Abs. 3
haltsjahr eine entsprechende Herabsetzung werden von den Gemeinden auf Grund
der dort genannten Grenzen für den Ge- einer von der Handwerkskammer auf-
140 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
rechtzeitig erteilt, Unterlagen nicht 1990 in Verbindung mit Artikel 1 des Geset-
vorlegt oder das Betreten von Grund- zes vom 23. September 1990 (BGBl. 1990 II
stücken oder Geschäftsräumen oder S. 885, 1038), in seiner jeweils geltenden
die Vornahme von Prüfungen oder Fassung, soweit Gegenstand des Verfahrens
Besichtigungen nicht duldet, eine handwerkliche Tätigkeit ist.
3. Lehrlinge (Auszubildende) einstellt
oder ausbildet, obwohl er nach § 22a Zweiter Abschnitt
Nr. 1 persönlich oder nach § 22b Abs. 1 Übergangsvorschriften
fachlich nicht geeignet ist, § 119 *)
4. entgegen § 22 Abs. 2 einen Lehrling
(1) Die bei Inkrafttreten dieses Gesetzes
(Auszubildenden) einstellt,
vorhandene Berechtigung eines Ge-
5. Lehrlinge (Auszubildende) einstellt
werbetreibenden, ein Handwerk als
oder ausbildet, obwohl ihm das Ein-
stehendes Gewerbe selbständig zu be-
stellen oder Ausbilden nach § 24 un-
treiben, bleibt bestehen. Für juristische
tersagt worden ist,
Personen, Personengesellschaften und
6. entgegen § 30 die Eintragung in die
Betriebe im Sinne des § 7 Abs. 5 oder 6
Lehrlingsrolle nicht oder nicht recht-
gilt dies nur, wenn und solange der Be-
zeitig beantragt oder eine Ausferti-
trieb von einer Person geleitet wird, die
gung der Vertragsniederschrift nicht
am 1. April 1998 Betriebsleiter oder für
beifügt,
die technische Leitung verantwort-
7. einer Rechtsverordnung nach § 9
licher persönlich haftender Gesell-
Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 zuwiderhandelt,
schafter oder Leiter eines Betriebs im
soweit sie für einen bestimmten
Sinne des § 7 Abs. 5 und 6 ist; das glei-
Tatbestand auf diese Bußgeldvor-
che gilt für Personen, die eine dem Be-
schrift verweist.
triebsleiter vergleichbare Stellung
(2) Die Ordnungswidrigkeiten nach Absatz haben. Soweit die Berechtigung zur
1 Nr. 1, 2, 6 und 7 können mit einer Geld- Ausübung eines selbständigen Hand-
buße bis zu eintausend Euro, die Ord- werks anderen bundesrechtlichen Be-
nungswidrigkeiten nach Absatz 1 Nr. 3 schränkungen als den in diesem Gesetz
bis 5 können mit einer Geldbuße bis zu bestimmten unterworfen ist, bleiben
fünftausend Euro geahndet werden. diese Vorschriften unberührt.
§ 118a (2) Ist ein nach Absatz 1 Satz 1 berechtigter
Die zuständige Behörde unterrichtet die zu- Gewerbetreibender bei Inkrafttreten
ständige Handwerkskammer über die Einlei- dieses Gesetzes nicht in der Handwerks-
tung von und die abschließende Entschei- rolle eingetragen, so ist er auf Antrag
dung in Verfahren wegen Ordnungswidrig- oder von Amts wegen binnen drei Mona-
keiten nach den §§ 117 und 118. Gleiches gilt ten in die Handwerksrolle einzutragen.
für Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten (3) Die Absätze 1 und 2 gelten für Gewerbe,
nach dem Gesetz zur Bekämpfung der die in die Anlage A zu diesem Gesetz
Schwarzarbeit in der Fassung der Bekannt- aufgenommen werden, entsprechend.
machung vom 29. Januar 1982, zuletzt geän- In diesen Fällen darf nach dem Wechsel
dert durch Anlage I Kapitel VIII Sachgebiet E *) [die hier nicht abgedruckte Fußnote enthält Überlei-
Nr. 3 des Einigungsvertrages vom 31. August tungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes]
142 RECHTSGRUNDLAGEN Handwerksordnung
35 Textil-Handdrucker Anlage D
36 Kunststopfer zu dem Gesetz zur Ordnung des Handwerks
37 Änderungsschneider (Handwerksordnung) Art der personenbezo-
38 Handschuhmacher genen Daten in der Handwerksrolle, in dem
39 Ausführung einfacher Schuhrepara- Verzeichnis der Inhaber eines zulassungs-
turen freien Handwerks oder handwerksähnlichen
40 Gerber Gewerbes und in der Lehrlingsrolle
41 Innerei-Fleischer (Kuttler) (Fundstelle des Originaltextes:
42 Speiseeishersteller (mit Vertrieb von BGBl. I 1998, 3110 - 3111)
Speiseeis mit üblichem Zubehör)
43 Fleischzerleger, Ausbeiner I. In der Handwerksrolle dürfen folgende
44 Appreteure, Dekateure Daten gespeichert werden:
45 Schnellreiniger 1. bei natürlichen Personen
46 Teppichreiniger a) Name, Vorname, Geburtsname, Ge-
47 Getränkeleitungsreiniger burtsdatum und Staatsangehörig-
48 Kosmetiker keit des Betriebsinhabers, bei nicht
49 Maskenbildner voll geschäftsfähigen Personen
50 Bestattungsgewerbe auch der Name, Vorname des ge-
51 Lampenschirmhersteller setzlichen Vertreters; im Falle des
(Sonderanfertigung) § 4 Abs. 2 oder im Falle des § 7 Abs. 1
52 Klavierstimmer Satz 1 der Handwerksordnung sind
53 Theaterplastiker auch Name, Vorname, Geburts-
54 Requisiteure datum und Staatsangehörigkeit
55 Schirmmacher des Betriebsleiters sowie die für ihn
56 Steindrucker in Betracht kommenden Angaben
57 Schlagzeugmacher nach Buchstabe e einzutragen;
b) die Firma, wenn der selbständige
Handwerker eine Firma führt, die sich
auf den Handwerksbetrieb bezieht;
c) Ort und Straße der gewerblichen
Niederlassung;
d) das zu betreibende Handwerk oder
bei Ausübung mehrerer
Handwerke diese Handwerke;
e) die Bezeichnung der Rechtsvor-
schriften, nach denen der selbstän-
dige Handwerker die Vorausset-
zungen für die Eintragung in die
Handwerksrolle erfüllt und in dem
zu betreibenden Handwerk zur
Ausbildung von Lehrlingen befugt
ist; hat der selbständige Handwer-
ker die zur Ausübung des zu betrei-
Handwerksordnung RECHTSGRUNDLAGEN 147
3. Jugendarbeitsschutzgesetz
– nicht-amtliche Veröffentlichung –
Inhaltsübersicht
Erster Abschnitt: Allgemeine Vorschriften
§1 Geltungsbereich
§2 Kind, Jugendlicher
§3 Arbeitgeber
§4 Arbeitszeit
Erster Abschnitt §3
Allgemeine Vorschriften Arbeitgeber
Arbeitgeber im Sinne dieses Gesetzes ist,
§1
wer ein Kind oder einen Jugendlichen ge-
Geltungsbereich
mäß § 1 beschäftigt.
(1) Dieses Gesetz gilt in der Bundesrepublik
Deutschland und in der ausschließlichen §4
Wirtschaftszone für die Beschäftigung Arbeitszeit
von Personen, die noch nicht 18 Jahre
(1) Tägliche Arbeitszeit ist die Zeit vom
alt sind,“
Beginn bis zum Ende der täglichen Be-
1. in der Berufsausbildung,
schäftigung ohne die Ruhepausen (§ 11).
2. als Arbeitnehmer oder Heimarbeiter,
(2) Schichtzeit ist die tägliche Arbeitszeit
3. mit sonstigen Dienstleistungen, die
unter Hinzurechnung der Ruhepausen
der Arbeitsleistung von Arbeitnehmern
(§ 11).
oder Heimarbeitern ähnlich sind,
4. in einem der Berufsausbildung ähn- (3) Im Bergbau unter Tage gilt die Schicht-
lichen Ausbildungsverhältnis. zeit als Arbeitszeit. Sie wird gerechnet
vom Betreten des Förderkorbs bei der
(2) Dieses Gesetz gilt nicht Einfahrt bis zum Verlassen des Förder-
1. für geringfügige Hilfeleistungen, korbs bei der Ausfahrt oder vom Eintritt
soweit sie gelegentlich des einzelnen Beschäftigten in das
a) aus Gefälligkeit, Stollenmundloch bis zu seinem Wieder-
b) auf Grund familienrechtlicher Vor- austritt.
schriften, (4) Für die Berechnung der wöchentlichen
c) in Einrichtungen der Jugendhilfe, Arbeitszeit ist als Woche die Zeit von
d) in Einrichtungen zur Eingliederung Montag bis einschließlich Sonntag
Behinderter zugrunde zu legen. Die Arbeitszeit, die
erbracht werden, an einem Werktag infolge eines gesetz-
2. für die Beschäftigung durch die Per- lichen Feiertags ausfällt, wird auf die
sonensorgeberechtigten im Familien- wöchentliche Arbeitszeit angerechnet.
haushalt. (5) Wird ein Kind oder ein Jugendlicher von
mehreren Arbeitgebern beschäftigt, so
§2 werden die Arbeits- und Schichtzeiten
Kind, Jugendlicher sowie die Arbeitstage zusammenge-
(1) Kind im Sinne dieses Gesetzes ist, wer rechnet.
noch nicht 15 Jahre alt ist.
(2) Jugendlicher im Sinne dieses Gesetzes Zweiter Abschnitt
ist, wer 15, aber noch nicht 18 Jahre Beschäftigung von Kindern
alt ist.
(3) Auf Jugendliche, die der §5
Vollzeitschulpflicht unterliegen, finden Verbot der Beschäftigung von Kindern
die für Kinder geltenden Vorschriften (1) Die Beschäftigung von Kindern
Anwendung. (§ 2 Abs. 1) ist verboten.
Jugendarbeit sschut zgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 153
(2) Das Verbot des Absatzes 1 gilt nicht für Kalenderjahr. Auf die Beschäftigung
die Beschäftigung von Kindern finden die §§ 8 bis 31 entsprechende
1. zum Zwecke der Beschäftigungs- und Anwendung.
Arbeitstherapie, (4a) Die Bundesregierung hat durch Rechts-
2. im Rahmen des Betriebspraktikums verordnung mit Zustimmung des
während der Vollzeitschulpflicht, Bundesrates die Beschäftigung nach
3. in Erfüllung einer richterlichen Absatz 3 näher zu bestimmen.
Weisung.
(4b) Der Arbeitgeber unterrichtet die Per-
Auf die Beschäftigung finden § 7 Satz 1 sonensorgeberechtigten der von ihm
Nr. 2 und die §§ 9 bis 46 entsprechende beschäftigten Kinder über mögliche
Anwendung. Gefahren sowie über alle zu ihrer
(3) Das Verbot des Absatzes 1 gilt ferner Sicherheit und ihrem Gesundheits-
nicht für die Beschäftigung von Kindern schutz getroffenen Maßnahmen.
über 13 Jahre mit Einwilligung des Per- (5) Für Veranstaltungen kann die Auf-
sonensorgeberechtigten, soweit die sichtsbehörde Ausnahmen gemäß
Beschäftigung leicht und für Kinder ge- § 6 bewilligen.
eignet ist. Die Beschäftigung ist leicht,
wenn sie auf Grund ihrer Beschaffenheit §6
und der besonderen Bedingungen, Behördliche Ausnahmen für Veranstaltungen
unter denen sie ausgeführt wird,
(1) Die Aufsichtsbehörde kann auf Antrag
1. die Sicherheit, Gesundheit und
bewilligen, dass
Entwicklung der Kinder,
1. bei Theatervorstellungen Kinder über
2. ihren Schulbesuch, ihre Beteiligung
sechs Jahre bis zu vier Stunden täglich
an Maßnahmen zur Berufswahlvor-
in der Zeit von 10 bis 23 Uhr,
bereitung oder Berufsausbildung, die
2. bei Musikaufführungen und anderen
von der zuständigen Stelle anerkannt
Aufführungen, bei
sind, und
Werbeveranstaltungen sowie bei Auf-
3. ihre Fähigkeit, dem Unterricht mit
nahmen im Rundfunk (Hörfunk und
Nutzen zu folgen, nicht nachteilig
Fernsehen), auf Ton- und Bildträger
beeinflusst. Die Kinder dürfen nicht
sowie bei Film- und Fotoaufnahmen
mehr als zwei Stunden täglich, in
a) Kinder über drei bis sechs Jahre bis
landwirtschaftlichen Familienbe-
zu zwei Stunden täglich in der Zeit
trieben nicht mehr als drei Stunden
von 8 bis 17 Uhr,
täglich, nicht zwischen 18 und 8 Uhr,
b) Kinder über sechs Jahre bis zu drei
nicht vor dem Schulunterricht und
Stunden täglich in der Zeit von 8 bis
nicht während des Schulunterrichts
22 Uhr
beschäftigt werden. Auf die Be-
gestaltend mitwirken und an den
schäftigung finden die §§ 15 bis 31
erforderlichen Proben teilnehmen.
entsprechende Anwendung.
Eine Ausnahme darf nicht bewilligt
(4) Das Verbot des Absatzes 1 gilt ferner werden für die Mitwirkung in Kaba-
nicht für die Beschäftigung von Jugend- retts, Tanzlokalen und ähnlichen Be-
lichen (§ 2 Abs. 3) während der Schul- trieben sowie auf Vergnügungsparks,
ferien für höchstens vier Wochen im Kirmessen, Jahrmärkten und bei ähnli-
154 RECHTSGRUNDLAGEN Jugendarbeit sschut zgeset z
(3) Der Aufenthalt während der Ruhepaus- (4) An dem einem Berufsschultag unmittel-
en in Arbeitsräumen darf den Jugend- bar vorangehenden Tag dürfen Jugend-
lichen nur gestattet werden, wenn die liche auch nach Absatz 2 Nr. 1 bis 3 nicht
Arbeit in diesen Räumen während die- nach 20 Uhr beschäftigt werden, wenn
ser Zeit eingestellt ist und auch sonst der Berufsschulunterricht am Berufs-
die notwendige Erholung nicht beein- schultag vor 9 Uhr beginnt.
trächtigt wird. (5) Nach vorheriger Anzeige an die Auf-
(4) Absatz 3 gilt nicht für den Bergbau sichtsbehörde dürfen in Betrieben, in
unter Tage. denen die übliche Arbeitszeit aus ver-
kehrstechnischen Gründen nach 20 Uhr
§ 12
endet, Jugendliche bis 21 Uhr beschäf-
Schichtzeit
tigt werden, soweit sie hierdurch un-
Bei der Beschäftigung Jugendlicher darf die nötige Wartezeiten vermeiden können.
Schichtzeit (§ 4 Abs. 2) 10 Stunden, im Berg- Nach vorheriger Anzeige an die Auf-
bau unter Tage 8 Stunden, im Gaststätten- sichtsbehörde dürfen ferner in mehr-
gewerbe, in der Landwirtschaft, in der schichtigen Betrieben Jugendliche über
Tierhaltung, auf Bau- und Montagestellen 16 Jahre ab 5.30 Uhr oder bis 23.30 Uhr
11 Stunden nicht überschreiten. beschäftigt werden, soweit sie hier-
§ 13 durch unnötige Wartezeiten vermeiden
Tägliche Freizeit können.
2. ihr Schutz durch die Aufsicht eines haben und ihr Schutz durch die
Fachkundigen gewährleistet ist und Aufsicht eines Fachkundigen gewähr-
3. der Luftgrenzwert bei gefährlichen leistet ist.
Stoffen (Absatz 1 Nr. 6) unterschritten
wird. § 24
Satz 1 findet keine Anwendung auf den Arbeiten unter Tage
absichtlichen Umgang mit biologischen (1) Jugendliche dürfen nicht mit Arbeiten
Arbeitsstoffen der Gruppen 3 und 4 im unter Tage beschäftigt werden.
Sinne der Richtlinie 90/679/EWG des (2) Absatz 1 gilt nicht für die Beschäftigung
Rates vom 26. November 1990 zum Jugendlicher über 16 Jahre,
Schutze der Arbeitnehmer gegen Ge- 1. soweit dies zur Erreichung ihres
fährdung durch biologische Arbeits- Ausbildungsziels erforderlich ist,
stoffe bei der Arbeit. 2. wenn sie eine Berufsausbildung für
(3) Werden Jugendliche in einem Betrieb die Beschäftigung unter Tage abge-
beschäftigt, für den ein Betriebsarzt schlossen haben oder
oder eine Fachkraft für Arbeitssicher- 3. wenn sie an einer von der Berg-
heit verpflichtet ist, muss ihre betriebs- behörde genehmigten Ausbildungs-
ärztliche oder sicherheitstechnische maßnahme für Bergjungarbeiter teil-
Betreuung sichergestellt sein. nehmen oder teilgenommen haben
und ihr Schutz durch die Aufsicht
§ 23 eines Fachkundigen gewährleistet ist.
Akkordarbeit, tempoabhängige
Arbeiten § 25
(1) Jugendliche dürfen nicht beschäftigt Verbot der Beschäftigung
werden durch bestimmte Personen
1. mit Akkordarbeit und sonstigen (1) Personen, die
Arbeiten, bei denen durch ein gestei- 1. wegen eines Verbrechens zu einer
gertes Arbeitstempo ein höheres Freiheitsstrafe von mindestens zwei
Entgelt erzielt werden kann, Jahren,
2. in einer Arbeitsgruppe mit erwachse- 2. wegen einer vorsätzlichen Straftat,
nen Arbeitnehmern, die mit Arbeiten die sie unter Verletzung der ihnen als
nach Nummer 1 beschäftigt werden, Arbeitgeber, Ausbildender oder
3. mit Arbeiten, bei denen ihr Ausbilder obliegenden Pflichten zum
Arbeitstempo nicht nur gelegentlich Nachteil von Kindern oder
vorgeschrieben, vorgegeben oder Jugendlichen begangen haben, zu
auf andere Weise erzwungen wird. einer Freiheitsstrafe von mehr als drei
(2) Absatz 1 Nr. 2 gilt nicht für die Beschäfti- Monaten,
gung Jugendlicher, 3. wegen einer Straftat nach den
1. soweit dies zur Erreichung ihres §§ 109h, 171, 174 bis 184g, 225, 232 bis
Ausbildungsziels erforderlich ist 233a des Strafgesetzbuches,
oder 4. wegen einer Straftat nach dem
2. wenn sie eine Berufsausbildung für Betäubungsmittelgesetz oder
diese Beschäftigung abgeschlossen 5. wegen einer Straftat nach dem
162 RECHTSGRUNDLAGEN Jugendarbeit sschut zgeset z
Jugendschutzgesetz oder nach dem § 7 Satz 1 Nr. 2 und die Arbeiten nach
Gesetz über die Verbreitung jugend- § 22 Abs. 1 und den §§ 23 und 24 näher
gefährdender Schriften wenigstens bestimmen,
zweimal rechtskräftig verurteilt wor- 2. über die Beschäftigungsverbote in
den sind, dürfen Jugendliche nicht den §§ 22 bis 25 hinaus die Beschäf-
beschäftigen sowie im Rahmen eines tigung Jugendlicher in bestimmten
Rechtsverhältnisses im Sinne des § 1 Betriebsarten oder mit bestimmten
nicht beaufsichtigen, nicht anweisen, Arbeiten verbieten oder beschrän-
nicht ausbilden und nicht mit der ken, wenn sie bei diesen Arbeiten
Beaufsichtigung, Anweisung oder infolge ihres Entwicklungsstands in
Ausbildung von Jugendlichen beauf- besonderem Maß Gefahren ausge-
tragt werden. Eine Verurteilung setzt sind oder wenn das Verbot oder
bleibt außer Betracht, wenn seit dem die Beschränkung der Beschäftigung
Tag ihrer Rechtskraft fünf Jahre ver- infolge der technischen Entwicklung
strichen sind. Die Zeit, in welcher der oder neuer arbeitsmedizinischer oder
Täter auf behördliche Anordnung in sicherheitstechnischer Erkenntnisse
einer Anstalt verwahrt worden ist, notwendig ist.
wird nicht eingerechnet.
(2) Das Verbot des Absatzes 1 Satz 1 gilt § 27
auch für Personen, gegen die wegen Behördliche Anordnungen und
einer Ordnungswidrigkeit nach § 58 Ausnahmen
Abs. 1 bis 4 wenigstens dreimal eine
Geldbuße rechtskräftig festgesetzt (1) Die Aufsichtsbehörde kann in Einzel-
worden ist. Eine Geldbuße bleibt außer fällen feststellen, ob eine Arbeit unter
Betracht, wenn seit dem Tag ihrer die Beschäftigungsverbote oder -be-
rechtskräftigen Festsetzung fünf Jahre schränkungen der §§ 22 bis 24 oder
verstrichen sind. einer Rechtsverordnung nach § 26 fällt.
Sie kann in Einzelfällen die Beschäfti-
(3) Das Verbot des Absatzes 1 und 2 gilt gung Jugendlicher mit bestimmten
nicht für die Beschäftigung durch die Arbeiten über die Beschäftigungsver-
Personensorgeberechtigten. bote und -beschränkungen der §§ 22 bis
24 und einer Rechtsverordnung nach
§ 26 § 26 hinaus verbieten oder beschrän-
Ermächtigungen ken, wenn diese Arbeiten mit Gefahren
Das Bundesministerium für Arbeit und Sozia- für Leben, Gesundheit oder für die kör-
les kann zum Schutz der Jugendlichen gegen perliche oder seelisch-geistige Entwick-
Gefahren für Leben und Gesundheit sowie lung der Jugendlichen verbunden sind.
zur Vermeidung einer Beeinträchtigung (2) Die zuständige Behörde kann
der körperlichen oder seelisch-geistigen 1. den Personen, die die Pflichten,
Entwicklung durch Rechtsverordnung mit die ihnen kraft Gesetzes zugunsten
Zustimmung des Bundesrates der von ihnen beschäftigten, be-
1. die für Kinder, die der Vollzeitschul- aufsichtigten, angewiesenen oder
pflicht nicht mehr unterliegen, geeig- auszubildenden Kinder und
neten und leichten Tätigkeiten nach
Jugendarbeit sschut zgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 163
sundheitsgefahren, denen sie bei der (2) Die Aufsichtsbehörde kann im Einzelfall
Beschäftigung ausgesetzt sind, sowie anordnen, welchen Anforderungen
über die Einrichtungen und Maßnah- die Unterkunft (Absatz 1 Nr. 1) und die
men zur Abwendung dieser Gefahren Pflege bei Erkrankungen (Absatz 1 Nr. 2)
zu unterweisen. Er hat die Jugendlichen genügen müssen.
vor der erstmaligen Beschäftigung an
Maschinen oder gefährlichen Arbeits- § 31
stellen oder mit Arbeiten, bei denen sie Züchtigungsverbot,
mit gesundheitsgefährdenden Stoffen Verbot der Abgabe von Alkohol und Tabak
in Berührung kommen, über die beson- (1) Wer Jugendliche beschäftigt oder im
deren Gefahren dieser Arbeiten sowie Rahmen eines Rechtsverhältnisses im
über das bei ihrer Verrichtung erforder- Sinne des § 1 beaufsichtigt, anweist oder
liche Verhalten zu unterweisen. ausbildet, darf sie nicht körperlich züch-
(2) Die Unterweisungen sind in ange- tigen.
messenen Zeitabständen, mindestens (2) Wer Jugendliche beschäftigt, muss sie
aber halbjährlich, zu wiederholen. vor körperlicher Züchtigung und Miss-
handlung und vor sittlicher Gefährdung
(3) Der Arbeitgeber beteiligt die Betriebs-
durch andere bei ihm Beschäftigte und
ärzte und die Fachkräfte für Arbeits-
durch Mitglieder seines Haushalts an
sicherheit an der Planung, Durchfüh-
der Arbeitsstätte und in seinem Haus
rung und Überwachung der für die
schützen. Er darf Jugendlichen keine
Sicherheit und den Gesundheitsschutz
Tabakwaren, Jugendlichen unter
bei der Beschäftigung Jugendlicher gel-
16 Jahren keine alkoholischen Getränke
tenden Vorschriften.
und Jugendlichen über 16 Jahre keinen
Branntwein geben.
§ 30
Häusliche Gemeinschaft Vierter Titel
(1) Hat der Arbeitgeber einen Jugendlichen Gesundheitliche Betreuung
in die häusliche Gemeinschaft aufge-
nommen, so muss er § 32
1. ihm eine Unterkunft zur Verfügung Erstuntersuchung
stellen und dafür sorgen, dass sie (1) Ein Jugendlicher, der in das Berufsleben
so beschaffen, ausgestattet und eintritt, darf nur beschäftigt werden,
belegt ist und so benutzt wird, wenn
dass die Gesundheit des Jugend- 1. er innerhalb der letzten vierzehn
lichen nicht beeinträchtigt wird, Monate von einem Arzt untersucht
und worden ist (Erstuntersuchung) und
2. ihm bei einer Erkrankung, jedoch 2. dem Arbeitgeber eine von diesem Arzt
nicht über die Beendigung der Be- ausgestellte Bescheinigung vorliegt.
schäftigung hinaus, die erforderliche
(2) Absatz 1 gilt nicht für eine nur gering-
Pflege und ärztliche Behandlung zu-
fügige oder eine nicht länger als zwei
teil werden lassen, soweit diese nicht
Monate dauernde Beschäftigung mit
von einem Sozialversicherungsträger
leichten Arbeiten, von denen keine
geleistet wird.
Jugendarbeit sschut zgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 165
gen außerdem auf die Auswirkungen 2. die Arbeiten, durch deren Ausführung
der Beschäftigung auf Gesundheit und er die Gesundheit oder die
Entwicklung des Jugendlichen zu er- Entwicklung des Jugendlichen für
strecken. gefährdet hält,
(2) Der Arzt hat unter Berücksichtigung der 3. die besonderen der Gesundheit die-
Krankheitsvorgeschichte des Jugend- nenden Maßnahmen,
lichen auf Grund der Untersuchungen zu 4. die Anordnung einer außerordentli-
beurteilen, chen Nachuntersuchung (§ 35 Abs. 1).
1. ob die Gesundheit oder die Entwick- (2) Der Arzt hat eine für den Arbeitgeber
lung des Jugendlichen durch die Aus- bestimmte Bescheinigung darüber aus-
führung bestimmter Arbeiten oder zustellen, dass die Untersuchung statt-
durch die Beschäftigung während gefunden hat und darin die Arbeiten zu
bestimmter Zeiten gefährdet wird, vermerken, durch deren Ausführung er
2. ob besondere der Gesundheit dienen- die Gesundheit oder die Entwicklung
de Maßnahmen erforderlich sind, des Jugendlichen für gefährdet hält.
3. ob eine außerordentliche Nachunter-
suchung (§ 35 Abs. 1) erforderlich ist. § 40
(3) Der Arzt hat schriftlich festzuhalten: Bescheinigung mit Gefährdungsvermerk
1. den Untersuchungsbefund, (1) Enthält die Bescheinigung des Arztes
2. die Arbeiten, durch deren Ausführung (§ 39 Abs. 2) einen Vermerk über Arbei-
er die Gesundheit oder die Entwicklung ten, durch deren Ausführung er die
des Jugendlichen für gefährdet hält, Gesundheit oder die Entwicklung des
3. die besonderen der Gesundheit die- Jugendlichen für gefährdet hält, so darf
nenden Maßnahmen, der Jugendliche mit solchen Arbeiten
4. die Anordnung einer außerordent- nicht beschäftigt werden.
lichen Nachuntersuchung (§ 35 Abs. 1). (2) Die Aufsichtsbehörde kann die Beschäf-
tigung des Jugendlichen mit den in der
§ 38 Bescheinigung des Arztes (§ 39 Abs. 2)
Ergänzungsuntersuchung vermerkten Arbeiten im Einvernehmen
Kann der Arzt den Gesundheits- und Entwick- mit einem Arzt zulassen und die Zu-
lungsstand des Jugendlichen nur beurteilen, lassung mit Auflagen verbinden.
wenn das Ergebnis einer Ergänzungsunter-
suchung durch einen anderen Arzt oder einen § 41
Zahnarzt vorliegt, so hat er die Ergänzungs- Aufbewahren der ärztlichen
untersuchung zu veranlassen und ihre Bescheinigungen
Notwendigkeit schriftlich zu begründen. (1) Der Arbeitgeber hat die ärztlichen
Bescheinigungen bis zur Beendigung
§ 39 der Beschäftigung, längstens jedoch bis
Mitteilung, Bescheinigung zur Vollendung des 18. Lebensjahrs des
(1) Der Arzt hat dem Personensorge- Jugendlichen aufzubewahren und der
berechtigten schriftlich mitzuteilen: Aufsichtsbehörde sowie der Berufs-
1. das wesentliche Ergebnis der Unter- genossenschaft auf Verlangen zur Ein-
suchung, sicht vorzulegen oder einzusenden.
Jugendarbeit sschut zgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 167
(2) Scheidet der Jugendliche aus dem (2) Unter den Voraussetzungen des Absat-
Beschäftigungsverhältnis aus, so hat zes 1 kann der Amtsarzt des Gesund-
ihm der Arbeitgeber die Bescheini- heitsamts einem Arzt, der einen Ju-
gungen auszuhändigen. gendlichen nach diesem Abschnitt
untersucht, Einsicht in andere in seiner
§ 42 Dienststelle vorhandene Unterlagen
Eingreifen der Aufsichtsbehörde über Gesundheit und Entwicklung des
Die Aufsichtsbehörde hat, wenn die dem Jugendlichen gewähren.
Jugendlichen übertragenen Arbeiten Ge-
fahren für seine Gesundheit befürchten § 46
lassen, dies dem Personensorgeberechtig- Ermächtigungen
ten und dem Arbeitgeber mitzuteilen und (1) Das Bundesministerium für Arbeit und
den Jugendlichen aufzufordern, sich durch Soziales kann zum Zweck einer gleich-
einen von ihr ermächtigten Arzt unter- mäßigen und wirksamen gesundheit-
suchen zu lassen. lichen Betreuung durch Rechtsver-
ordnung mit Zustimmung des Bundes-
§ 43 rates Vorschriften über die Durchfüh-
Freistellung für Untersuchungen rung der ärztlichen Untersuchungen
Der Arbeitgeber hat den Jugendlichen für und über die für die Aufzeichnungen
die Durchführung der ärztlichen Unter- der Untersuchungsbefunde, die Be-
suchungen nach diesem Abschnitt freizu- scheinigungen und Mitteilungen zu
stellen. Ein Entgeltausfall darf hierdurch verwendenden Vordrucke erlassen.
nicht eintreten. (2) Die Landesregierung kann durch
Rechtsverordnung
1. zur Vermeidung von mehreren Unter-
§ 44
suchungen innerhalb eines kurzen Zeit-
Kosten der Untersuchungen
raums aus verschiedenen Anlässen
Die Kosten der Untersuchungen trägt bestimmen, dass die Untersuchungen
das Land. nach den §§ 32 bis 34 zusammen mit
Untersuchungen nach anderen Vor-
§ 45 schriften durchzuführen sind, und
Gegenseitige Unterrichtung der Ärzte hierbei von der Frist des § 32 Abs. 1 Nr. 1
(1) Die Ärzte, die Untersuchungen nach bis zu drei Monaten abweichen,
diesem Abschnitt vorgenommen haben, 2. zur Vereinfachung der Abrechnung
müssen, wenn der Personensorgebe- a) Pauschbeträge für die Kosten der
rechtigte und der Jugendliche damit ärztlichen Untersuchungen im
einverstanden sind, Rahmen der geltenden Gebühren-
1. dem staatlichen Gewerbearzt, ordnungen festsetzen,
2. dem Arzt, der einen Jugendlichen nach b) Vorschriften über die Erstattung
diesem Abschnitt nachuntersucht, der Kosten beim Zusammentreffen
auf Verlangen die Aufzeichnungen über mehrerer Untersuchungen nach
die Untersuchungsbefunde zur Einsicht Nummer 1 erlassen.
aushändigen.
168 RECHTSGRUNDLAGEN Jugendarbeit sschut zgeset z
gewährt wird, eine angemessene Ent- Ländern, in denen nicht mehr als zwei
schädigung zu zahlen, deren Höhe Aufsichtsbehörden eingerichtet sind,
nach Landesrecht oder von der von der übernimmt der Landesausschuss für
Landesregierung bestimmten obersten Jugendarbeitsschutz die Aufgaben
Landesbehörde festgesetzt wird. dieses Ausschusses.
(5) Die Mitglieder können nach Anhören (2) Dem Ausschuss gehören als Mitglieder
der an ihrer Berufung beteiligten Stel- an:
len aus wichtigem Grund abberufen 1. je sechs Vertreter der Arbeitgeber
werden. und der Arbeitnehmer,
2. ein Vertreter des im Bezirk der Auf-
(6) Die Mitglieder haben Stellvertreter. Die sichtsbehörde wirkenden Jugend-
Absätze 2 bis 5 gelten für die Stellver- rings,
treter entsprechend. 3. je ein Vertreter eines Arbeits-,
Jugend- und Gesundheitsamts,
(7) Der Landesausschuss wählt aus seiner
4. ein Arzt und ein Lehrer an einer
Mitte einen Vorsitzenden und dessen
berufsbildenden Schule.
Stellvertreter. Der Vorsitzende und sein
Stellvertreter sollen nicht derselben (3) Die Mitglieder des Jugendarbeitsschutz-
Mitgliedergruppe angehören. ausschusses werden von der Aufsichtsbe-
hörde berufen, die Vertreter der Arbeit-
(8) Der Landesausschuss gibt sich eine Ge- geber und Arbeitnehmer auf Vorschlag
schäftsordnung. Die Geschäftsordnung der im Aufsichtsbezirk bestehenden
kann die Bildung von Unterausschüssen Arbeitgeberverbände und Gewerk-
vorsehen und bestimmen, dass ihnen schaften, der Arzt auf Vorschlag der Ärz-
ausnahmsweise nicht nur Mitglieder tekammer, der Lehrer auf Vorschlag der
des Landesausschusses angehören. nach Landesrecht zuständigen Behörde,
Absatz 4 Satz 2 gilt für die Unteraus- die übrigen Vertreter auf Vorschlag der
schüsse hinsichtlich der Entschädigung in Absatz 2 Nr. 2 und 3 genannten Stellen.
entsprechend. An den Sitzungen des § 55 Abs. 4 bis 8 gilt mit der Maßgabe
Landesausschusses und der Unteraus- entsprechend, dass die Entschädigung
schüsse können Vertreter der betei- von der Aufsichtsbehörde mit Genehmi-
ligten obersten Landesbehörden teil- gung der von der Landesregierung be-
nehmen. stimmten obersten Landesbehörde fest-
§ 56 gesetzt wird.
Bildung des Ausschusses für § 57
Jugendarbeitsschutz bei der Aufgaben der Ausschüsse
Aufsichtsbehörde
(1) Der Landesausschuss berät die oberste
(1) Bei der Aufsichtsbehörde wird ein Landesbehörde in allen allgemeinen
Ausschuss für Jugendarbeitsschutz Angelegenheiten des Jugendarbeits-
gebildet. In Städten, in denen mehrere schutzes und macht Vorschläge für die
Aufsichtsbehörden ihren Sitz haben, Durchführung dieses Gesetzes. Er klärt
wird ein gemeinsamer Ausschuss für über Inhalt und Ziel des Jugendarbeits-
Jugendarbeitsschutz gebildet. In schutzes auf.
Jugendarbeit sschut zgeset z RECHTSGRUNDLAGEN 171
(2) Die oberste Landesbehörde beteiligt unterliegt, in anderer als der zuge-
den Landesausschuss in Angelegen- lassenen Weise beschäftigt,
heiten von besonderer Bedeutung, ins- 5. entgegen § 8 einen Jugendlichen
besondere vor Erlass von Rechtsvor- über die zulässige Dauer der
schriften zur Durchführung dieses Arbeitszeit hinaus beschäftigt,
Gesetzes. 6. entgegen § 9 Abs. 1 oder 4 in
(3) Der Landesausschuss hat über seine Verbindung mit Absatz 1 eine dort
Tätigkeit im Zusammenhang mit dem bezeichnete Person an
Bericht der Aufsichtsbehörden nach § 51 Berufsschultagen oder in Berufs-
Abs. 3 zu berichten. schulwochen nicht freistellt,
7. entgegen § 10 Abs. 1 einen
(4) Der Ausschuss für Jugendarbeitsschutz Jugendlichen für die Teilnahme an
bei der Aufsichtsbehörde berät diese in Prüfungen oder Ausbildungsmaß-
allen allgemeinen Angelegenheiten des nahmen oder an dem Arbeitstag,
Jugendarbeitsschutzes und macht dem der der schriftlichen Abschluss-
Landesausschuss Vorschläge für die prüfung unmittelbar vorangeht,
Durchführung dieses Gesetzes. Er klärt nicht freistellt,
über Inhalt und Ziel des Jugendarbeits- 8. entgegen § 11 Abs. 1 oder 2
schutzes auf. Ruhepausen nicht, nicht mit der
vorgeschriebenen Mindestdauer
Fünfter Abschnitt oder nicht in der vorgeschriebenen
Straf- und Bußgeldvorschriften zeitlichen Lage gewährt,
9. entgegen § 12 einen Jugendlichen
§ 58 über die zulässige Schichtzeit hin-
Bußgeld- und Strafvorschriften aus beschäftigt,
(1) Ordnungswidrig handelt, wer als Arbeit- 10. entgegen § 13 die Mindestfreizeit
geber vorsätzlich oder fahrlässig nicht gewährt,
1. entgegen § 5 Abs. 1, auch in 11. entgegen § 14 Abs. 1 einen
Verbindung mit § 2 Abs. 3, ein Kind Jugendlichen außerhalb der Zeit
oder einen Jugendlichen, der der von 6 bis 20 Uhr oder entgegen § 14
Vollzeitschulpflicht unterliegt, Abs. 7 Satz 3 vor Ablauf der
beschäftigt, Mindestfreizeit beschäftigt,
2. entgegen § 5 Abs. 3 Satz 1 oder Satz 12. entgegen § 15 einen Jugendlichen
3, jeweils auch in Verbindung mit an mehr als fünf Tagen in der Woche
§ 2 Abs. 3, ein Kind über 13 Jahre beschäftigt,
oder einen Jugendlichen, der der 13. entgegen § 16 Abs. 1 einen Jugend-
Vollzeitschulpflicht unterliegt, in lichen an Samstagen beschäftigt
anderer als der zugelassenen Weise oder entgegen § 16 Abs. 3 Satz 1 den
beschäftigt, Jugendlichen nicht freistellt,
3. (weggefallen) 14. entgegen § 17 Abs. 1 einen Jugend-
4. entgegen § 7 Satz 1 Nr. 2, auch in lichen an Sonntagen beschäftigt
Verbindung mit einer Rechtsverord- oder entgegen § 17 Abs. 2 Satz 2
nung nach § 26 Nr. 1, ein Kind, das Halbsatz 2 oder Abs. 3 Satz 1 den
der Vollzeitschulpflicht nicht mehr Jugendlichen nicht freistellt,
172 RECHTSGRUNDLAGEN Jugendarbeit sschut zgeset z
§ 72
Inkrafttreten
(1) Dieses Gesetz tritt am 1. Mai 1976 in
Kraft.
(2) – nicht abgedruckt –
(3) Die auf Grund des § 37 Abs. 2 und des
§ 53 des Jugendarbeitsschutzgesetzes
vom 9. August 1960, des § 20 Abs. 1 des
Jugendschutzgesetzes vom 30. April
1938 und des § 120e der Gewerbeord-
nung erlassenen Vorschriften bleiben
unberührt. Sie können, soweit sie den
Geltungsbereich dieses Gesetzes
betreffen, durch Rechtsverordnungen
auf Grund des § 26 oder des § 46 geän-
dert oder aufgehoben werden.
(4) Vorschriften in Rechtsverordnungen,
die durch § 69 dieses Gesetzes ge-
ändert werden, können vom Bundes-
ministerium für Arbeit und Soziales
im Rahmen der bestehenden Ermäch-
tigungen geändert oder aufgehoben
werden.
(5) Verweisungen auf Vorschriften des
Jugendarbeitsschutzgesetzes vom
9. August 1960 gelten als Verweisungen
auf die entsprechenden Vorschriften
dieses Gesetzes oder der auf Grund
dieses Gesetzes erlassenen
Rechtsverordnungen.
176 RECHTSGRUNDLAGEN Ausbilder-Eignungsverordnung
Auf Grund des § 30 Absatz 5 des Berufsbil- 1. die Vorteile und den Nutzen betrieb-
dungsgesetzes vom 23. März 2005 (BGBl. I licher Ausbildung darstellen und be-
S. 931) verordnet das Bundesministerium für gründen zu können,
Bildung und Forschung nach Anhörung des 2. bei den Planungen und Entscheidungen
Hauptausschusses des Bundesinstituts für hinsichtlich des betrieblichen Ausbil-
Berufsbildung: dungsbedarfs auf der Grundlage der
rechtlichen, tarifvertraglichen und be-
§1 trieblichen Rahmenbedingungen mit-
Geltungsbereich zuwirken,
Ausbilder und Ausbilderinnen haben für die 3. die Strukturen des Berufsbildungs-
Ausbildung in anerkannten Ausbildungsbe- systems und seine Schnittstellen dar-
rufen nach dem Berufsbildungsgesetz den zustellen,
Erwerb der berufs- und arbeitspädago- 4. Ausbildungsberufe für den Betrieb aus-
gischen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähig- zuwählen und dies zu begründen,
keiten nach dieser Verordnung nachzuwei- 5. die Eignung des Betriebes für die Aus-
sen. Dies gilt nicht für die Ausbildung im Be- bildung in dem angestrebten Ausbil-
reich der Angehörigen der freien Berufe. dungsberuf zu prüfen sowie, ob und
inwieweit Ausbildungsinhalte durch
Maßnahmen außerhalb der Ausbildungs-
§2
stätte, insbesondere Ausbildung im Ver-
Berufs- und arbeitspädagogische Eignung
bund, überbetriebliche und außerbe-
Die berufs- und arbeitspädagogische Eig- triebliche Ausbildung, vermittelt werden
nung umfasst die Kompetenz zum selbst- können,
ständigen Planen, Durchführen und Kon- 6. die Möglichkeiten des Einsatzes von auf
trollieren der Berufsausbildung in den Hand- die Berufsausbildung vorbereitenden
lungsfeldern: Maßnahmen einzuschätzen, sowie
7. im Betrieb die Aufgaben der an der
1. Ausbildungsvoraussetzungen prüfen
Ausbildung Mitwirkenden unter Be-
und Ausbildung planen,
rücksichtigung ihrer Funktionen und
2. Ausbildung vorbereiten und bei der Ein- Qualifikationen abzustimmen.
stellung von Auszubildenden mitwirken,
3. Ausbildung durchführen und (2) Das Handlungsfeld nach § 2 Nummer 2
4. Ausbildung abschließen. umfasst die berufs- und arbeitspädagogi-
sche Eignung, die Ausbildung unter Berück-
§3 sichtigung organisatorischer sowie recht-
Handlungsfelder licher Aspekte vorzubereiten. Die Ausbilder
(1) Das Handlungsfeld nach § 2 Nummer 1 und Ausbilderinnen sind dabei in der Lage,
umfasst die berufs- und arbeitspädagogi-
sche Eignung, Ausbildungsvoraussetzungen
Ausbilder-Eignungsverordnung RECHTSGRUNDLAGEN 177
2. für die Anmeldung der Auszubildenden (4) Im Bereich der Landwirtschaft und im
zu Prüfungen bei der zuständigen Stelle Bereich der Hauswirtschaft besteht der prak-
zu sorgen und diese auf durchführungs- tische Teil aus der Durchführung einer vom
relevante Besonderheiten hinzuweisen, Prüfungsteilnehmer in Abstimmung mit dem
3. an der Erstellung eines schriftlichen Prüfungsausschuss auszuwählenden Ausbil-
Zeugnisses auf der Grundlage von dungssituation und einem Fachgespräch,
Leistungsbeurteilungen mitzuwirken, in dem die Auswahl und Gestaltung der Aus-
sowie bildungssituation zu begründen sind. Die
4. Auszubildende über betriebliche Ent - Prüfung im praktischen Teil soll höchstens
wicklungswege und berufliche Weiter- 60 Minuten dauern.
bildungsmöglichkeiten zu informieren
und zu beraten. (5) Für die Abnahme der Prüfung errichtet
die zuständige Stelle einen Prüfungs-
ausschuss. § 37 Absatz 2 und 3, § 39
§4
Absatz 1 Satz 2, die §§ 40 bis 42, 46 und 47
Nachweis der Eignung
des Berufsbildungsgesetzes gelten ent-
(1) Die Eignung nach § 2 ist in einer Prüfung sprechend.
nachzuweisen. Die Prüfung besteht aus
einem schriftlichen und einem praktischen §5
Teil. Die Prüfung ist bestanden, wenn jeder Zeugnis
Prüfungsteil mit mindestens „ausreichend“
Über die bestandene Prüfung ist jeweils ein
bewertet wurde. Innerhalb eines Prüfungs-
Zeugnis nach den Anlagen 1 und 2 auszu-
verfahrens kann eine nicht bestandene
stellen.
Prüfung zweimal wiederholt werden. Ein
bestandener Prüfungsteil kann dabei an-
§6
gerechnet werden.
Andere Nachweise
(2) Im schriftlichen Teil der Prüfung sind fall- (1) Wer die Prüfung nach einer vor Inkraft-
bezogene Aufgaben aus allen Handlungs- treten dieser Verordnung geltenden Ausbil-
feldern zu bearbeiten. Die schriftliche Prü- der-Eignungsverordnung bestanden hat, die
fung soll drei Stunden dauern. auf Grund des Berufsbildungsgesetzes er-
lassen worden ist, gilt für die Berufsausbil-
(3) Der praktische Teil der Prüfung besteht dung als im Sinne dieser Verordnung berufs-
aus der Präsentation einer Ausbildungssitua- und arbeitspädagogisch geeignet.
tion und einem Fachgespräch mit einer
Dauer von insgesamt höchstens 30 Minuten. (2) Wer durch eine Meisterprüfung oder eine
Hierfür wählt der Prüfungsteilnehmer eine andere Prüfung der beruflichen Fortbildung
berufstypische Ausbildungssituation aus. Die nach der Handwerksordnung oder dem Be-
Präsentation soll 15 Minuten nicht über- rufsbildungsgesetz eine berufs- und arbeits-
schreiten. Die Auswahl und Gestaltung der pädagogische Eignung nachgewiesen hat,
Ausbildungssituation sind im Fachgespräch gilt für die Berufsausbildung als im Sinne
zu erläutern. Anstelle der Präsentation kann dieser Verordnung berufs- und arbeitspäda-
eine Ausbildungssituation auch praktisch gogisch geeignet.
durchgeführt werden.
Ausbilder-Eignungsverordnung RECHTSGRUNDLAGEN 179
(3) Wer eine sonstige staatliche, staatlich herigen Vorschriften zu Ende geführt wer-
anerkannte oder von einer öffentlich-recht- den. Die zuständige Stelle kann auf Antrag
lichen Körperschaft abgenommene Prüfung des Prüfungsteilnehmers oder der Prüfungs-
bestanden hat, deren Inhalt den in § 3 ge- teilnehmerin die Wiederholungsprüfung
nannten Anforderungen ganz oder teilweise nach dieser Verordnung durchführen; § 4
entspricht, kann von der zuständigen Stelle Absatz 1 Satz 5 findet in diesem Fall keine
auf Antrag ganz oder teilweise von der Prü- Anwendung. Im Übrigen kann bei der An-
fung nach § 4 befreit werden. Die zuständige meldung zur Prüfung bis zum Ablauf des
Stelle erteilt darüber eine Bescheinigung. 30. April 2010 die Anwendung der bisherigen
Vorschriften beantragt werden.
(4) Die zuständige Stelle kann von der Vor-
lage des Nachweises über den Erwerb der §9
berufs- und arbeitspädagogischen Fertig- Inkrafttreten, Außerkrafttreten
keiten, Kenntnisse und Fähigkeiten auf
Antrag befreien, wenn das Vorliegen berufs- Diese Verordnung tritt am 1. August 2009
und arbeitspädagogischer Eignung auf in Kraft.
andere Weise glaubhaft gemacht wird und Gleichzeitig tritt die Ausbilder-Eignungs-
die ordnungsgemäße Ausbildung sicherge- verordnung vom 16. Februar 1999 (BGBl. I
stellt ist. Die zuständige Stelle kann Auflagen S. 157, 700), die zuletzt durch die Verord-
erteilen. Auf Antrag erteilt die zuständige nung vom 14. Mai 2008 (BGBl. I S. 854) ge-
Stelle hierüber eine Bescheinigung. ändert worden ist, außer Kraft.
§7
Fortführen der Ausbildertätigkeit
Wer vor dem 1. August 2009 als Ausbilder im
Sinne des § 28 Absatz 1 Satz 2 des Berufsbil-
dungsgesetzes tätig war, ist vom Nachweis
nach den §§ 5 und 6 dieser Verordnung be-
freit, es sei denn, dass die bisherige Ausbil-
dertätigkeit zu Beanstandungen mit einer
Aufforderung zur Mängelbeseitigung durch
die zuständige Stelle geführt hat. Sind nach
Aufforderung die Mängel beseitigt worden
und Gefährdungen für eine ordnungsge-
mäße Ausbildung nicht zu erwarten, kann
die zuständige Stelle vom Nachweis nach
den §§ 5 und 6 befreien; sie kann dabei
Auflagen erteilen.
§8
Übergangsregelung
Begonnene Prüfungsverfahren können bis
zum Ablauf des 31. Juli 2010 nach den bis-
180 RECHTSGRUNDLAGEN Ausbilder-Eignungsverordnung
Anlage 1
(zu § 5)
Muster
Zeugnis
Herr/Frau
geboren am in
bestanden.
Ort/Datum
Unterschrift(en)
Anlage 2
(zu § 5)
Muster
Zeugnis
Herr/Frau
geboren am in
Punkte Note
1. Schriftlicher Prüfungsteil
2. Praktischer Prüfungsteil
Ort/Datum
Unterschrift(en)
Anhang B: Service
1. Ausbildungsvertragsmuster
4. Serviceinformationen
5. Abkürzungsverzeichnis
Ausbildungsver tragsmuster SERVICE 183
1. Ausbildungsvertragsmuster
Berufsausbildungsvertrag
(§§ 10, 11 Berufsbildungsgesetz – BBiG)
Zwischen
1
(Name und Anschrift des Ausbildenden (Ausbildungsbetriebs))
und
geb. am
4
a) Auf die Ausbildungsdauer wird die Berufsausbildung zum bzw.
5
eine berufliche Vorbildung in
aufgrund um Monate. 6
Das Berufsbildungsverhältnis
7
beginnt am und endet am
2. (Probezeit)
Die Probezeit beträgt Monate8 . Wird die Ausbildung während der Probe-
zeit um mehr als ein Drittel dieser Zeit unterbrochen, so verlängert sich die Probezeit um
den Zeitraum der Unterbrechung.
Bestehen Auszubildende vor Ablauf der unter Nr. 1 vereinbarten Ausbildungszeit die Ab-
schlussprüfung, so endet das Berufsausbildungsverhältnis mit Bekanntgabe des Ergeb-
nisses durch den Prüfungsausschuss.
Ausbildungsver tragsmuster SERVICE 185
§ 3 – Ausbildungsstätte
(Ausbildungsstätte)
und den mit dem Betriebssitz für die Ausbildung üblicherweise zusammenhängenden
Bau-, Montage- und sonstigen Arbeitsstellen statt.
1. (Ausbildungsziel)
2. (Ausbilder/Ausbilderinnen)
3. (Ausbildungsordnung)
4. (Ausbildungsmittel)
die/den Auszubildende/n zum Besuch der Berufsschule anzuhalten und freizustellen. Das
gleiche gilt, wenn Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbildungsstätte vorgeschrie-
ben oder nach Nr. 12 durchzuführen sind;
7. (Ausbildungsbezogene Tätigkeiten)
8. (Sorgepflicht)
dafür zu sorgen, dass die/der Auszubildende charakterlich gefördert sowie sittlich und kör-
perlich nicht gefährdet wird;
9. (Ärztliche Untersuchungen)
sofern die/der Auszubildende noch nicht 18 Jahre alt ist, sich Bescheinigungen gemäß § 32,
33 Jugendarbeitsschutzgesetz darüber vorlegen zu lassen, dass sie/er
a) vor der Aufnahme der Ausbildung untersucht und
b) vor Ablauf des ersten Ausbildungsjahres nachuntersucht worden ist;
10. (Eintragungsantrag)
1. (Lernpflicht)
3. (Weisungsgebundenheit)
den Weisungen zu folgen, die ihr/ihm im Rahmen der Berufsausbildung von Ausbildenden,
von Ausbildern oder Ausbilderinnen oder von anderen weisungsberechtigten Personen,
soweit sie als weisungsberechtigt bekannt gemacht worden sind, erteilt werden;
4. (Betriebliche Ordnung)
5. (Sorgfaltspflicht)
Werkzeug, Maschinen und sonstige Einrichtungen pfleglich zu behandeln und sie nur zu
den ihr/ihm übertragenen Arbeiten zu verwenden;
6. (Betriebsgeheimnisse)
8. (Benachrichtigung)
bei Fernbleiben von der betrieblichen Ausbildung, vom Berufsschulunterricht oder von sonstigen
Ausbildungsveranstaltungen dem Ausbildenden unter Angabe von Gründen unverzüglich Nach-
richt zu geben. Bei einer Arbeitsunfähigkeit infolge von Krankheit, die länger als drei Kalender-
tage dauert, hat die/der Auszubildende eine ärztliche Bescheinigung über das Bestehen der
Arbeitsunfähigkeit sowie deren voraussichtliche Dauer spätestens an dem darauf folgenden
Arbeitstag vorzulegen. Der Ausbildende ist berechtigt, die Vorlage der ärztlichen Bescheinigung
früher zu verlangen. Dauert die Arbeitsunfähigkeit länger als in der Bescheinigung angegeben,
ist die/der Auszubildende verpflichtet, eine neue ärztliche Bescheinigung vorzulegen;
9. (Ärztliche Untersuchungen)
Der Ausbildende zahlt der/dem Auszubildenden eine angemessene Vergütung; sie beträgt
z. Z. monatlich
Soweit Vergütungen tariflich geregelt und nach § 12 anwendbar oder vereinbart sind, gel-
ten die tariflichen Sätze.
Eine über die vereinbarte regelmäßige tägliche Ausbildungszeit hinaus gehende Beschäf-
tigung wird besonders vergütet oder durch entsprechende Freizeit ausgeglichen.
Die Vergütung wird spätestens am letzten Arbeitstag des Monats gezahlt. Das auf die
Urlaubszeit entfallende Entgelt (Urlaubsentgelt) wird vor Antritt des Urlaubs ausgezahlt.
Die Beiträge für die Sozialversicherung tragen die Vertragschließenden nach Maßgabe
der gesetzlichen Bestimmungen.
2. (Sachleistungen)
Soweit der Ausbildende der/dem Auszubildenden Kosten und/oder Wohnung gewährt, gilt
die in der Anlage beigefügte Regelung.
Ausbildende tragen die Kosten für Maßnahmen außerhalb der Ausbildungsstätte nach § 4
Nr. 5, soweit sie nicht anderweitig gedeckt sind. Ist eine auswärtige Unterbringung erfor-
derlich, so können Auszubildenden anteilige Kosten für Verpflegung in dem Umfang in
Ausbildungsver tragsmuster SERVICE 191
Rechnung gestellt werden, in dem diese Kosten einsparen. Die Anrechnung von anteiligen
Kosten und Sachbezugswerten nach § 17 Abs. 2 BBiG darf 75 % der vereinbarten Bruttover-
gütung nicht übersteigen.
4. (Berufskleidung)
Wird vom Ausbildenden eine besondere Berufskleidung vorgeschrieben, so wird sie von
ihm zur Verfügung gestellt.
1. (Tägliche Ausbildungszeit10)
2. (Urlaub)
Der Ausbildende gewährt der/dem Auszubildenden Urlaub nach den geltenden Bestim-
mungen. Es besteht ein Urlaubsanspruch
Der Urlaub soll zusammenhängend und in der Zeit der Berufsschulferien erteilt und
genommen werden. Während des Urlaubs darf die/der Auszubildende keine dem
Urlaubszweck widersprechende Erwerbsarbeit leisten.
§ 8 – Kündigung
2. (Kündigungsgründe)
Die Kündigung muss schriftlich, im Falle der Nr. 2 unter Angabe der Kündigungsgründe erfolgen.
Eine Kündigung aus einem wichtigen Grund ist unwirksam, wenn die ihr zugrunde liegen-
den Tatsachen dem zur Kündigung Berechtigten länger als zwei Wochen bekannt sind. Ist
ein Schlichtungsverfahren gem. § 10 eingeleitet, so wird bis zu dessen Beendigung der
Lauf dieser Frist gehemmt.
Ausbildungsver tragsmuster SERVICE 193
Wird das Berufsausbildungsverhältnis nach Ablauf der Probezeit vorzeitig gelöst, so kann der
Ausbildende oder die/der Auszubildende Ersatz des Schadens verlangen, wenn die andere Per-
son den Grund für die Auflösung zu vertreten hat. Das gilt nicht bei Kündigung wegen Auf-
gabe oder Wechsels der Berufsausbildung (Nr. 2b). Der Anspruch erlischt, wenn er nicht inner-
halb von drei Monaten nach Beendigung des Berufsausbildungsverhältnisses geltend ge-
macht wird.
§ 9 – Betriebliches Zeugnis
§ 11 – Erfüllungsort
Erfüllungsort für alle Ansprüche aus diesem Vertrag ist der Ort der Ausbildungsstätte.
, den
(Ort) (Datum)
Vater:
und
Mutter:
oder
Vormund:
Ausbildungsver tragsmuster SERVICE 195
Auszubildende sind diejenigen, die ausgebildet werden. Im Falle der Minderjährigkeit ist
zum Vertragsschluss die Zustimmung der gesetzlichen Vertreter erforderlich.
196 SERVICE Ausbildungsver tragsmuster
Für Jugendliche unter 18 Jahren darf ein Berufsausbildungsvertrag nur in einem anerkann-
ten Ausbildungsberuf abgeschlossen werden. Ausbildungsberufe werden durch Rechts-
verordnung gem. §§ 4, 5 Berufsbildungsgesetz (BBiG) und §§ 25, 26 Handwerksordnung
(HwO) anerkannt. Solange dies nicht geschehen ist, sind gem. § 104 Abs. 1 BBiG die bisheri-
gen Ordnungsmittel (Berufsbild, Berufsbildungsplan und Prüfungsanforderungen) bzw.
gem. § 122 Abs. 4 HwO die fachlichen Vorschriften anzuwenden. Das amtliche Verzeichnis
der anerkannten Ausbildungsberufe kann bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit
oder bei der zuständigen Stelle eingesehen werden.
Ist durch den übereinstimmenden Willen, dass eine Ausbildung in diesem Ausbildungs-
beruf stattfinden soll, zwischen den Vertragspartnern der Ausbildungsvertrag zustande
gekommen, so muss unverzüglich, spätestens vor Beginn der Berufsausbildung, die Ver-
tragsniederschrift ausgefertigt werden. Als Niederschrift dient das von der zuständigen
Stelle vorgesehene Muster des Berufsausbildungsvertrages. Unverzüglich nach Ausfer-
tigung der Vertragsniederschrift hat der Ausbildende bei der zuständigen Stelle die Ein-
tragung in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse zu beantragen.
Eine längere Dauer als in der Ausbildungsordnung vorgeschrieben, darf nicht vereinbart
werden. Es ist aber möglich, dass während der Laufzeit des Ausbildungsverhältnisses der
Auszubildende im Ausnahmefall einen Verlängerungsantrag stellt, den die Kammer ge-
nehmigen kann, wenn die Verlängerung erforderlich ist, um das Ausbildungsziel zu er-
reichen.
Gegebenfalls kann auf die Ausbildungsdauer eine vorherige Berufsausbildung oder nach
besonderen Bestimmungen der einzelnen Bundesländer eine anderweitige berufliche
Ausbildungsver tragsmuster SERVICE 197
Die zuständige Stelle hat auf gemeinsamen Antrag der Auszubildenden und Ausbildenden
die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass der Auszubildende das Ausbil-
dungsziel in der gekürzten Zeit erreicht. Für die Entscheidung im Einzelfall sind die Richtli-
nien des Hauptausschusses des Bundesinstituts für Berufsbildung und der jeweiligen zu-
ständigen Stelle maßgebend.
Die Verkürzung oder Anrechnung von Ausbildungszeiten ist in § 1 Nr. 1 der Vertragsnieder-
schrift unter Angabe der bereits abgeleisteten Ausbildungszeit bzw. der besuchten Schu-
len auszuweisen.
Über die vertraglich vereinbarten Abkürzungen und Anrechnungen hinaus eröffnet das
BBiG die Möglichkeit der vorzeitigen Zulassung zur Abschlussprüfung (§ 45 Abs. 1 BBiG,
§ 37 Abs. 1 HwO). Das Nähere regelt die Prüfungsordnung der zuständigen Stelle.
Das Arbeitsverhältnis kann auf unbestimmte Zeit oder befristet eingegangen werden. Bei
einer Befristung sind die Bestimmungen des Teilzeit- und Befristungsgesetzes (TzBfG) zu
beachten.
Entgegen verbreiteter früherer Praxis steht die Anmeldung zu Prüfungen grundsätzlich der
bzw. dem Auszubildenden selbst zu. Der Ausbildende kann zur Prüfung nicht bereits aus
198 SERVICE Ausbildungsver tragsmuster
eigenem Recht anmelden, sondern nur infolge einer Ermächtigung; eine solche in § 2 vorge-
sehene Ermächtigung ist aber auch nachdrücklich zu empfehlen, um eine fristgerechte
Anmeldung zur Prüfung zu gewährleisten und eine ungewollte Unterbrechung des Ver-
tragsverhältnisses zu vermeiden. Eine Unterbrechung mit der Folge des Wegfalles der Ausbil-
dungsvergütung könnte eintreten, wenn die Prüfung infolge verspäteter Anmeldung erst
nach Ende der vereinbarten Ausbildungszeit anberaumt werden könnte, § 21 Abs. 1 BBiG.
§ 3 – Ausbildungsstätte
Zu Nr. 1 (Ausbildungsziel)
Dem Berufsausbildungsvertrag sind Angaben über die sachliche und zeitliche Gliederung
der Berufsausbildung als Anlage beizufügen. Der Ausbildungsablauf ist unter Zugrundele-
gung des Ausbildungsrahmenplanes gemäß § 5 BBiG bzw. § 26 HwO den betrieblichen Ge-
gebenheiten entsprechend so aufzugliedern, dass sowohl die zeitliche Folge als auch der
sachliche Aufbau der Berufsausbildung ersichtlich ist.
Zu Nr. 9 (Untersuchungen)
Zu Nr. 10 (Eintragungsantrag)
Der Eintragungsantrag muss vor Beginn des Berufsausbildungsverhältnisses bei der zu-
ständigen Stelle gestellt werden, nicht etwa erst während der Probezeit. Dem Antrag sind
die Vertragsniederschriften in der von der zuständigen Stelle benötigten Stückzahl und
die sonstigen Formblätter der zuständigen Stelle beizufügen. Auch nachträgliche Ände-
rungen des Vertragsinhalts, die von dem ursprünglich der zuständigen Stelle eingereich-
ten Text des Vertrages und der Anlagen abweichen, müssen der zuständigen Stelle unver-
züglich mitgeteilt werden.
Siehe Erläuterung zu § 2.
Die für die Ausbildungsstätte geltende Ordnung kann z. B. betreffen: Sicherheits- und
Unfallverhütungsvorschriften, Anlegen von Schutzkleidung, Vorschriften über das
Betreten von Werkstätten und bestimmten Räumen, Benutzungsordnungen für Sozial-
einrichtungen, allgemeine Hausordnung usw., soweit sie nicht zu den Bestimmungen des
BBiG im Widerspruch stehen. Der Ausbildende hat die Auszubildenden auf bestehende
Ordnungen hinzuweisen. Die Auszubildenden sollen sich auch selbst über die Ordnungen
informieren, wenn diese in der Ausbildungsstätte allgemein zugänglich sind.
200 SERVICE Ausbildungsver tragsmuster
Zu Nr. 6 (Betriebsgeheimnisse)
Die Auszubildenden haben über die ihnen als Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse be-
zeichneten Tatsachen hinaus auch dann Stillschweigen zu bewahren, wenn sie eindeutig
erkennen mussten, dass es sich um Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse handelt.
In die vorgesehenen Zeilen der Vertragsniederschrift ist die dem Auszubildenden zu ge-
währende Vergütung für jedes Ausbildungsjahr einzutragen. Die Vergütung muss nach
dem Lebensalter des Auszubildenden und mit fortschreitender Berufsausbildung, mindes-
tens jährlich, ansteigen.
Zu Nr. 4 (Berufskleidung)
Die Regelung, dass eine besondere Berufskleidung zur Verfügung gestellt wird, soll die Aus-
zubildenden vor übermäßiger Kostenbelastung schützen. Sie soll außerdem verhindern, dass
Berufsausbildungsverhältnisse nicht eingegangen werden können, weil die Beschaffung und
Unterhaltung einer vorgeschriebenen besonderen Berufskleidung die finanzielle Leistungs-
fähigkeit der Auszubildenden und ihrer Eltern übersteigen würde. Deshalb ist in erster Linie
an diejenigen Fälle gedacht, wo außerhalb der Entscheidungsfreiheit der Auszubildenden
eine in ihrer Art, Qualität oder sonstigen Hinsicht von der in der betreffenden Branche übli-
chen Berufskleidung abweichende Berufskleidung vom Ausbildenden vorgeschrieben wird.
Ausbildungsver tragsmuster SERVICE 201
In Ausbildungsbetrieben, in denen eine gleitende Arbeitszeit eingeführt ist und die Aus-
zubildenden in diese Regelung einbezogen werden, darf die Dauer der täglichen Arbeits-
zeit nicht über die im Jugendarbeitsschutzgesetz höchstzulässigen Grenzen ausgedehnt
werden. Die Lage der täglichen Ausbildungszeit muss sich innerhalb der vom Jugend-
arbeitsschutzgesetz gezogenen Grenzen bewegen.
Bei berechtigtem Interesse kann auf gemeinsamen Antrag von Ausbildenden und Auszu-
bildenden bei der zuständigen Stelle die Ausbildung auch als Teilzeitberufsausbildung
durchgeführt werden (§ 8 Abs. 1 Satz 2 BBiG).
Zu Nr. 2 (Urlaub)
In die vorgesehenen Zeilen der Vertragsniederschrift ist der dem Auszubildenden zustehen-
de Urlaub für jedes Kalenderjahr (nicht Ausbildungsjahr) einzutragen, soweit nicht bereichs-
spezifische Ausnahmen bestehen. Es ist jeweils nur eine Spalte, entweder Werktage oder Ar-
beitstage, je nach tariflicher oder einzelvertraglicher Vereinbarung, einzutragen.
Die Dauer des Urlaubs richtet sich nach dem Alter des Auszubildenden zu Beginn eines
jeden Kalenderjahres. Ferner ist maßgebend, ob der Urlaub nach dem Jugendarbeits-
schutzgesetz, dem Bundesurlaubsgesetz oder nach Tarif gewährt wird. Nur allgemeine
Hinweise auf tarifliche Urlaubsregelungen sind nicht ausreichend.
Soweit nicht günstigere Urlaubsregelungen zur Anwendung kommen, besteht ein jähr-
licher Urlaubsanspruch:
202 SERVICE Ausbildungsver tragsmuster
§ 12 – Sonstige Vereinbarungen
Es dürfen keine Vereinbarungen getroffen werden, die mit dem Sinn und Zweck der Berufsaus-
bildung im Widerspruch stehen oder zuungunsten der Auszubildenden von den Vorschriften
des Berufsbildungsgesetzes abweichen. Unzulässig sind insbesondere Vereinbarungen, die die
Auszubildenden für die Zeit nach Beendigung des Berufsausbildungsverhältnisses in der Aus-
übung ihrer beruflichen Tätigkeit beschränken.
Vertragsstrafen dürfen nicht vereinbart werden. Ebenso unzulässig sind Vereinbarungen über
den Ausschluss oder die Beschränkung von Schadensersatzansprüchen und über die Festset-
zung der Höhe eines Schadensersatzes in Pauschbeträgen.
Verstöße gegen Bestimmungen des BBiG / der HwO im Zusammenhang mit dem Vertragsschluss
und der Niederschrift des Vertrages sowie der Eintragung in das Verzeichnis der Berufsausbil-
dungsverhältnisse können als Ordnungswidrigkeiten mit einer Geldbuße bis zu € 1.000,-, in be-
stimmten Fällen mit einer Geldbuße bis zu € 5.000,- geahndet werden (§ 102 BBiG, § 118 HwO).
Ausbildungsver tragsmuster SERVICE 203
1
Zur Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen der Ausbildenden können mehrere natürliche oder juristische Personen
in einem Ausbildungsverbund zusammenwirken, soweit die Verantwortlichkeit für die einzelnen Ausbildungsabschnitte
sowie für die Ausbildungszeit insgesamt sichergestellt ist (Verbundausbildung, § 10 Abs. 5 BBiG)
2
Vertretungsberechtigt sind beide Eltern gemeinsam, soweit nicht die Vertretungsberechtigung nur einem Elternteil zu-
steht. Ist ein Vormund bestellt, so bedarf dieser zum Abschluss des Ausbildungsvertrages der Genehmigung des Vor-
mundschaftsgerichtes.
3
Gem. § 104 Abs. 1 BBiG und § 122 Abs. 4 HwO sind die vor dem 1. September 1969 bestehenden Ordnungsmittel anzuwen-
den, solange eine Ausbildungsordnung nicht erlassen ist.
4
Eine vorgehende Berufsausbildung kann auf die Ausbildungsdauer angerechnet werden, sofern die dem Vertrag zu-
grunde liegende Ausbildungsordnung eine Anrechnungsmöglichkeit nach § 5 Abs. 2 Nr. 4 BBiG vorsieht.
5
Für die Anrechnung beruflicher Vorbildung durch den Besuch eines Bildungsganges berufsbildender Schulen oder der
Berufsausbildung in einer sonstigen Einrichtung gelten bis 31. Juli 2006 die Bundesverordnungen für die Berufsgrund-
bildungsjahre und Berufsfachschulen. Danach können die Länder durch Rechtsverordnung bestimmen, ob Bewerber
einen Rechtsanspruch auf Anrechnung haben bzw. ob eine obligatorische Anrechnung erfolgt. Spätestens ab 1. August
2009 bedarf eine Anrechnung des gemeinsamen Antrages der Auszubildenden und Ausbildenden (§ 7 BBiG).
6
Nach § 8 Abs. 1 BBiG hat die zuständige Stelle auf gemeinsamen Antrag der/des Auszubildenden und Ausbildenden die
Ausbildungsdauer zu verkürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel auch in der verkürzten Zeit erreicht
wird.
7
Wenn die Ausbildungsordnung vorsieht, dass die Berufsausbildung in sachlich und zeitlich besonders gegliederten, auf-
einander abgestimmten Stufen erfolgt, soll zwar nach den einzelnen Stufen ein Ausbildungsabschluss vorgesehen sein,
der zu einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit befähigt (sog. „echte“ Stufenausbildung, § 5 Abs. 2 Nr. 1 BBiG). Auch in
diesem Fall muss aber der Vertrag über die gesamte Ausbildungszeit abgeschlossen werden (§ 21 Abs. 1 BBiG).
8
Die Probezeit muss mindestens einen Monat und darf höchstens vier Monate betragen.
9
Auch eines ersten Teils der Abschlussprüfung, sofern nach der Ausbildungsordnung vorgesehen.
10
Nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz beträgt die höchstzulässige tägliche Arbeitszeit (Ausbildungszeit) bei noch nicht
18 Jahre alten Personen grundsätzlich acht Stunden. Ist allerdings die Arbeitszeit an einzelnen Werktagen auf weniger
als acht Stunden verkürzt, können Jugendliche an den übrigen Werktagen derselben Woche bis zu achteinhalb Stunden
beschäftigt werden (§ 8 JArbSchG). Im Übrigen sind die Vorschriften des Jugendarbeitsschutzgesetzes über die höchst-
zulässigen Wochenarbeitszeiten zu beachten.
11
Bei berechtigtem Interesse kann auf gemeinsamen Antrag von Ausbildenden und Auszubildenden bei der zuständigen
Stelle die Ausbildung auch als Teilzeitausbildung durchgeführt werden (§ 8 Abs. 1 Satz 2 BBiG).
12
Ein wichtiger Grund ist gegeben, wenn Tatsachen vorliegen, aufgrund derer dem Kündigenden unter Berücksichtigung
aller Umstände des Einzelfalls und unter Abwägung der Interessen beider Vertragsteile die Fortsetzung des
Ausbildungsverhältnisses bis zum Ablauf der Ausbildungsdauer nicht zugemutet werden kann.
204 SERVICE Musterprüfungsordnung
Vierter Abschnitt:
Inhaltsverzeichnis Bewertung, Feststellung und Beurkundung
des Prüfungsergebnisses
Erster Abschnitt: § 24 Bewertungsschlüssel
Prüfungsausschüsse § 25 Bewertungsverfahren, Feststellung
§ 01 Errichtung der Prüfungsergebnisse
§ 02 Zusammensetzung und Berufung § 26 Ergebnisniederschrift, Mitteilung
§ 03 Ausschluss von der Mitwirkung über Bestehen oder Nichtbestehen
§ 04 Vorsitz, Beschlussfähigkeit, § 27 Prüfungszeugnis
Abstimmung § 28 Bescheid über nicht bestandene
§ 05 Geschäftsführung Prüfung
§ 06 Verschwiegenheit
Fünfter Abschnitt:
Zweiter Abschnitt: Wiederholungsprüfung
Vorbereitung der Prüfung § 29 Wiederholungsprüfung
§ 07 Prüfungstermine
§ 08 Zulassungsvoraussetzungen für die Sechster Abschnitt:
Abschluss- und Umschulungsprüfung Schlussbestimmungen
§ 09 Zulassungsvoraussetzungen für die § 30 Rechtsbehelfsbelehrung
Abschlussprüfung in zwei zeitlich § 31 Prüfungsunterlagen
auseinanderfallenden Teilen § 32 Prüfung von Zusatzqualifikationen
§ 10 Zulassung von Absolventen schuli § 33 Inkrafttreten
scher und sonstiger Bildungsgänge
§ 11 Zulassungsvoraussetzungen in
besonderen Fällen
§ 12 Zulassung zur Prüfung
§ 13 Entscheidung über die Zulassung
Musterprüfungsordnung SERVICE 205
§7
§5 Prüfungstermine
Geschäftsführung
(1) Die zuständige Stelle bestimmt in der
(1) Die Geschäftsführung des Prüfungsaus- Regel zwei für die Durchführung der Prüfung
schusses liegt in Abstimmung mit dem maßgebende Zeiträume im Jahr. Diese Zeit-
Prüfungsausschuss bei der zuständigen Stelle. räume sollen auf den Ablauf der Berufsaus-
Einladungen, (Vorbereitung, Durchführung, bildung und des Schuljahres abgestimmt
Nachbereitung), Protokollführung und Durch- sein. Die zuständige Stelle setzt die einzel-
führung der Beschlüsse werden im Ein- nen Prüfungstage fest.
vernehmen mit dem Vorsitz des Prüfungs-
ausschusses geregelt. (2) Die zuständige Stelle gibt die Zeiträume
im Sinne des Abs. 1 Satz 1 einschließlich der
(2) Zu den Sitzungen des Prüfungsausschus- Anmeldefristen in geeigneter Weise öffent-
ses sind die ordentlichen Mitglieder recht- lich mindestens einen Monat vor Ablauf der
zeitig einzuladen. Stellvertretende Mitglie- Anmeldefrist bekannt. Wird die Anmeldefrist
der werden in geeigneter Weise unterrich- überschritten, kann die zuständige Stelle die
tet. Kann ein Mitglied an einer Sitzung nicht Annahme des Antrags verweigern.
teilnehmen, so soll es dies unverzüglich der
zuständigen Stelle mitteilen. Für ein verhin- (3) Werden für schriftlich durchzuführende
dertes Mitglied ist ein stellvertretendes Mit- Prüfungsbereiche einheitliche überregio-
glied einzuladen, welches derselben Gruppe nale Aufgaben verwendet, sind dafür ent-
angehören soll. sprechende überregional abgestimmte
Prüfungstage anzusetzen.
(3) Die Sitzungsprotokolle sind von der pro-
tokollführenden Person und dem Vorsitz zu
unterzeichnen. § 26 Abs. 1 bleibt unberührt.
208 SERVICE Musterprüfungsordnung
1. wer in einer berufsbildenden Schule kann ganz oder teilweise abgesehen wer-
oder einer sonstigen Berufsbildungs- den, wenn durch Vorlage von Zeugnissen
einrichtung ausgebildet worden ist, oder auf andere Weise glaubhaft gemacht
wenn dieser Bildungsgang der Berufs- wird, dass der Bewerber oder die Bewerberin
ausbildung in einem anerkannten Aus- die berufliche Handlungsfähigkeit erworben
bildungsberuf entspricht. Ein Bildungs- hat, die die Zulassung zur Prüfung rechtfer-
gang entspricht der Berufsausbildung in tigt. Ausländische Bildungsabschlüsse und
einem anerkannten Ausbildungsberuf, Zeiten der Berufstätigkeit im Ausland sind
wenn er dabei zu berücksichtigen (§ 45 Abs. 2 BBiG).
a) nach Inhalt, Anforderung und zeit- (3) Soldaten oder Soldatinnen auf Zeit und
lichem Umfang der jeweiligen Ausbil- ehemalige Soldaten oder Soldatinnen sind
dungsordnung gleichwertig ist, nach Absatz 2 Satz 3 zur Abschlussprüfung
zuzulassen, wenn das Bundesministerium
b) systematisch, insbesondere im Rah-
der Verteidigung oder die von ihm bestimm-
men einer sachlichen und zeitlichen
te Stelle bescheinigt, dass der Bewerber
Gliederung durchgeführt wird und
oder die Bewerberin berufliche Fertigkeiten,
c) durch Lernortkooperation einen Kenntnisse und Fähigkeiten erworben hat,
angemessenen Anteil an fachprak- welche die Zulassung zur Prüfung rechtferti-
tischer Ausbildung gewährleistet. gen (§ 45 Abs. 3 BBiG).
2. wer einen Bildungsgang absolviert hat, § 12
welcher nach der Rechtsverordnung Zulassung zur Prüfung
eines Landes die Voraussetzungen nach
Nummer 1 erfüllt. (1) Der Antrag auf Zulassung zur Prüfung ist
durch die Auszubildenden schriftlich nach
den von der zuständigen Stelle bestimmten
§ 11 Fristen und Formularen zu stellen. Die Auszu-
Zulassungsvoraussetzungen bildenden haben die Ausbildenden über die
in besonderen Fällen Antragstellung zu unterrichten.
(1) Auszubildende können nach Anhörung
der Ausbildenden und der Berufsschule vor (2) In den Fällen der §§ 8 Abs. 3, 10 und 11 Abs.
Ablauf ihrer Ausbildungszeit zur Abschluss- 2 und 3 ist der Antrag auf Zulassung zur Prü-
prüfung zugelassen werden, wenn ihre Leis- fung von den Prüfungsbewerbern einzurei-
tungen dies rechtfertigen (§ 45 Abs. 1 BBiG). chen.
(2) Zur Abschlussprüfung ist auch zuzulassen, (3) Örtlich zuständig für die Zulassung ist die
wer nachweist, dass er mindestens das Ein- zuständige Stelle, in deren Bezirk
einhalbfache der Zeit, die als Ausbildungs-
zeit vorgeschrieben ist, in dem Beruf tätig 1. in den Fällen der §§ 8, 9 und 11 Abs. 1
gewesen ist, in dem die Prüfung abgelegt die Ausbildungs- oder Umschulungs-
werden soll. Als Zeiten der Berufstätigkeit stätte liegt,
gelten auch Ausbildungszeiten in einem 2. in den Fällen der §§ 10, 11 Abs. 2 und 3 der
anderen, einschlägigen Ausbildungsberuf. gewöhnliche Aufenthalt der Prüfungs-
Vom Nachweis der Mindestzeit nach Satz 1 bewerber liegt,
210 SERVICE Musterprüfungsordnung
3. in den Fällen des § 1 Abs. 3 der gemein- ggf. glaubhafte Darlegung über den
same Prüfungsausschuss errichtet Erwerb der beruflichen Handlungs-
worden ist. fähigkeit,
Punkte) bewertet. In schweren Fällen, insbe- (4) Bei den zeitlich auseinanderfallenden
sondere bei vorbereiteten Täuschungshand- Teilen einer Abschlussprüfung gelten die
lungen, kann der Prüfungsausschuss den Absätze 1 bis 3 für den jeweiligen Teil.
Prüfungsteil oder die gesamte Prüfung mit
„ungenügend“ (= 0 Punkte) bewerten. (5) Der wichtige Grund ist unverzüglich mit-
zuteilen und nachzuweisen. Im Krankheits-
(4) Behindert ein Prüfling durch sein Verhal- fall ist die Vorlage eines ärztlichen Attestes
ten die Prüfung so, dass die Prüfung nicht erforderlich.
ordnungsgemäß durchgeführt werden kann,
ist er von der Teilnahme auszuschließen. Die
Entscheidung hierüber kann von der Auf- Vierter Abschnitt:
sichtführung getroffen werden. Die end- Bewertung, Feststellung und Beurkundung
gültige Entscheidung über die Folgen für des Prüfungsergebnisses
den Prüfling hat der Prüfungsausschuss
unverzüglich zu treffen. Absatz 3 gilt ent- § 24
sprechend. Gleiches gilt bei Nichtbeachtung Bewertungsschlüssel
der Sicherheitsvorschriften. Die Prüfungsleistungen sind wie folgt zu
bewerten:
(5) Vor Entscheidungen des Prüfungsaus-
schusses nach den Absätzen 3 und 4 ist der Eine den Anforderungen in besonderem
Prüfling zu hören. Maße entsprechende Leistung
= 100 - 92 Punkte = Note 1 = sehr gut
§ 23
Rücktritt, Nichtteilnahme eine den Anforderungen voll entsprechende
(1) Der Prüfling kann nach erfolgter Anmel- Leistung
dung vor Beginn der Prüfung durch schrift- = unter 92 - 81 Punkte = Note 2 = gut
liche Erklärung zurücktreten. In diesem Fall
gilt die Prüfung als nicht abgelegt. eine den Anforderungen im allgemeinen
entsprechende Leistung
(2) Versäumt der Prüfling einen Prüfungs-
= unter 81 - 67 Punkte = Note 3 = befrie-
termin, so werden bereits erbrachte selbst-
digend
ständige Prüfungsleistungen anerkannt,
wenn ein wichtiger Grund für die Nichtteil-
eine Leistung, die zwar Mängel aufweist,
nahme vorliegt. Selbstständige Prüfungs-
aber im ganzen den Anforderungen noch
leistungen sind solche, die thematisch klar
entspricht
abgrenzbar und nicht auf eine andere Prü-
fungsleistung bezogen sind sowie eigen- = unter 67 - 50 Punkte = Note 4 = aus-
ständig bewertet werden. reichend
(3) Erfolgt der Rücktritt nach Beginn der Prü- eine Leistung, die den Anforderungen nicht
fung oder nimmt der Prüfling an der Prüfung entspricht, jedoch erkennen lässt, dass ge-
nicht teil, ohne dass ein wichtiger Grund vor- wisse Grundkenntnisse noch vorhanden sind
liegt, so wird die Prüfung mit 0 Punkten be- = unter 50 - 30 Punkte = Note 5 = mangelhaft
wertet.
214 SERVICE Musterprüfungsordnung
eine Leistung, die den Anforderungen nicht Stellungnahmen Dritter, insbesondere be-
entspricht und bei der selbst Grundkennt- rufsbildender Schulen, einholen. Im Rahmen
nisse fehlen der Begutachtung sind die wesentlichen
= unter 30 - 0 Punkte = Note 6 = Abläufe zu dokumentieren und die für die
ungenügend. Bewertung erheblichen Tatsachen festzuhal-
ten (§ 39 Abs. 2 und 3 BBiG). Die Beauftra-
Der 100-Punkte-Schlüssel ist der Bewertung gung erfolgt nach den Verwaltungsgrund-
aller Prüfungsleistungen sowie der Ermitt- sätzen der zuständigen Stelle. Personen, die
lung von Zwischen- und Gesamtergebnissen nach § 3 von der Mitwirkung im Prüfungs-
zugrunde zu legen. ausschuss auszuschließen sind, sollen nicht
als Gutachter tätig werden.
§ 25 § 26
Bewertungsverfahren, Feststellung
Ergebnisniederschrift, Mitteilung über
der Prüfungsergebnisse
Bestehen oder Nichtbestehen
(1) Jede Prüfungsleistung ist von jedem Mit-
(1) Über die Feststellung der einzelnen Prü-
glied des Prüfungsausschusses selbstständig
fungsergebnisse ist eine Niederschrift auf
zu bewerten. Beschlüsse über die Bewer-
den von der zuständigen Stelle genehmig-
tung einzelner Prüfungsleistungen, der Prü-
ten Formularen zu fertigen. Sie ist von den
fung insgesamt sowie über das Bestehen
Mitgliedern des Prüfungsausschusses zu
und Nichtbestehen der Abschlussprüfung
unterzeichnen und der zuständigen Stelle
werden vom Prüfungsausschuss gefasst. Bei
unverzüglich vorzulegen.
der gemeinsamen Feststellung der Ergeb-
nisse dienen die Einzelbewertungen der
(2) Soweit Fachliche Vorschriften (§ 104 BBiG)
Prüfungsausschussmitglieder als Grundlage.
nichts anderes regeln, ist die Prüfung insge-
samt bestanden, wenn in den einzelnen Prü-
(2) Zur Vorbereitung der Beschlussfassung
fungsteilen gemäß § 15 Abs. 2 mindestens
nach Absatz 1 kann der Vorsitz mindestens
ausreichend Leistungen erbracht sind.
zwei Mitglieder mit der Bewertung einzel-
ner, nicht mündlich zu erbringender Prü-
(3) Dem Prüfling soll unmittelbar nach Fest-
fungsleistungen beauftragen. Die Beauf-
stellung des Gesamtergebnisses der Prüfung
tragten sollen nicht derselben Mitglieder-
mitgeteilt werden, ob er die Prüfung „be-
gruppe angehören. Die beauftragten Mit-
standen“ oder „nicht bestanden“ hat. Hier-
glieder dokumentieren die wesentlichen
über erhält der Prüfling eine vom Vorsitz zu
Abläufe und halten die für die Bewertung
unterzeichnende Bescheinigung. Kann die
erheblichen Tatsachen fest (§ 42 Abs. 2 und 3
Feststellung des Prüfungsergebnisses nicht
BBiG). Die übrigen Mitglieder des Prüfungs-
am Tag der letzten Prüfungsleistung getrof-
ausschusses sind bei der Beschlussfassung
fen werden, so hat der Prüfungsausschuss
nach Absatz 1 nicht an die Einzelbewertun-
diese unverzüglich zu treffen und dem Prüf-
gen der beauftragten Mitglieder gebunden.
ling mitzuteilen.
(3) Der Prüfungsausschuss kann zur Bewer-
(4) Sofern die Abschlussprüfung in zwei zeit-
tung einzelner, nicht mündlich zu erbringen-
lich auseinander fallenden Teilen durchge-
der Prüfungsleistungen gutachterliche
Musterprüfungsordnung SERVICE 215
führt wird, ist das Ergebnis der Prüfungs- ten Person der zuständigen Stelle mit
leistungen im ersten Teil der Abschluss- Siegel.
prüfung dem Prüfling schriftlich mitzuteilen
(§ 37 Abs. 2 Satz 3 BBIG). Der erste Teil der Im Prüfungszeugnis können darüber hinaus
Abschlussprüfung ist nicht eigenständig die selbstständigen Prüfungsleistungen
wiederholbar (§ 37 Abs. 1 Satz 3 BBiG). eines Prüfungsbereichs (§ 23 Abs. 2 Satz 2)
ohne Bewertung aufgeführt werden.
(5) Dem Ausbildenden werden auf Verlangen
die Ergebnisse der Zwischen- und Abschluss- (3) Dem Zeugnis ist auf Antrag des Auszu-
prüfung des Auszubildenden übermittelt bildenden eine englischsprachige und eine
(§ 37 Abs. 2 Satz 2 BBiG). französischsprachige Übersetzung beizu-
fügen. Auf Antrag der Auszubildenden kann
§ 27 das Ergebnis berufsschulischer Leistungs-
Prüfungszeugnis feststellungen auf dem Zeugnis ausgewie-
(1) Über die Prüfung erhält der Prüfling sen werden (§ 37 Abs. 3 BBiG).
von der zuständigen Stelle ein Zeugnis
(§ 37 Abs. 2 BBiG). Der von der zuständigen § 28
Stelle vorgeschriebene Vordruck ist zu Bescheid über nicht bestandene
verwenden. Prüfung
(1) Bei nicht bestandener Prüfung erhalten
(2) Das Prüfungszeugnis enthält der Prüfling und seine gesetzlichen Vertreter
von der zuständigen Stelle einen schrift-
– die Bezeichnung „Prüfungszeugnis nach lichen Bescheid. Darin ist anzugeben,
§ 37 Abs. 2 BBiG“ oder „Prüfungszeugnis welche Prüfungsleistungen in einer Wieder-
nach § 62 Abs. 3 BBiG in Verbindung mit holungsprüfung nicht mehr wiederholt
§ 37 Abs. 2 BBiG“, werden müssen (§ 29 Abs. 2 bis 3). Die von
– die Personalien des Prüflings (Name, der zuständigen Stelle vorgeschriebenen
Vorname, Geburtsdatum), Formulare sind zu verwenden.
– die Bezeichnung des Ausbildungsberufs
mit Fachrichtung oder prüfungsrelevan- (2) Auf die besonderen Bedingungen der
tem Schwerpunkt. Weitere in der Ausbil- Wiederholungsprüfung gemäß § 29 ist hin-
dungsordnung ausgewiesene prüfungs- zuweisen.
relevante Differenzierungen können auf-
geführt werden.
– die Ergebnisse (Punkte) der Prüfungsbe-
reiche und das Gesamtergebnis (Note),
soweit ein solches in der Ausbildungs-
ordnung vorgesehen ist,
– das Datum des Bestehens der Prüfung,
– die Namenswiedergaben (Faksimile)
oder Unterschriften des Vorsitzes des
Prüfungsausschusses und der beauftrag-
216 SERVICE Musterprüfungsordnung
Fünfter Abschnitt: § 31
Wiederholungsprüfung Prüfungsunterlagen
Auf Antrag ist dem Prüfling binnen der ge-
§ 29 setzlich vorgegebenen Frist zur Einlegung
Wiederholungsprüfung eines Rechtsbehelfs Einsicht in seine Prü-
(1) Eine nicht bestandene Abschlussprüfung fungsunterlagen zu gewähren. Die schrift-
kann zweimal wiederholt werden (§ 37 Abs. 1 lichen Prüfungsarbeiten sind ein Jahr, die
Satz 2 BBiG). Es gelten die in der Wieder- Niederschriften gemäß § 26 Abs. 1 10 Jahre
holungsprüfung erzielten Ergebnisse. aufzubewahren. Die Aufbewahrungsfrist
beginnt mit dem Zugang des Prüfungs-
(2) Hat der Prüfling bei nicht bestandener bescheides nach § 27 Abs. 1 bzw. § 28 Abs. 1.
Prüfung in einer selbstständigen Prüfungs- Der Ablauf der vorgenannten Fristen wird
leistung (§ 23 Abs. 2 Satz 2) mindestens aus- durch das Einlegen eines Rechtsmittels
reichende Leistungen erbracht, so ist dieser gehemmt.
auf Antrag des Prüflings nicht zu wieder-
holen, sofern der Prüfling sich innerhalb von § 32
zwei Jahren – gerechnet vom Tage der Fest- Prüfung von Zusatzqualifikationen
stellung des Ergebnisses der nicht bestande- Die Vorschriften dieser Prüfungsordnung
nen Prüfung an – zur Wiederholungsprüfung gelten entsprechend für die Abnahme von
anmeldet. Die Bewertung in einer selbst- Prüfungen gem. § 49 BBiG (Zusatzqualifi-
ständigen Prüfungsleistung (§ 23 Abs. 2 Satz 2) kationsprüfungen). Das Ergebnis der Prüfung
ist im Rahmen der Wiederholungsprüfung zu nach § 37 BBiG bleibt unberührt.
übernehmen.
§ 33
(3) Die Prüfung kann frühestens zum näch- Inkrafttreten
sten Prüfungstermin (§ 7) wiederholt werden.
Diese Prüfungsordnung tritt am Tag der
Veröffentlichung im Mitteilungsblatt der
Sechster Abschnitt: zuständigen Stelle in Kraft. Gleichzeitig tritt
Schlussbestimmungen die bisherige Abschluss-/ Umschulungs-
prüfungsordnung außer Kraft. Die Prüfungs-
§ 30 ordnung wurde am … gemäß § 47 Abs. 1 BBiG
Rechtsbehelfsbelehrung von …(zuständige Behörde) genehmigt.
Ausbildungsbereiche:
IH = Industrie und Handel, Hw = Handwerk, Lw = Landwirtschaft,
öD = Öffentlicher Dienst, Haw = Hauswirtschaft, FB = Freie Berufe
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Berufsgruppe 11:
Land-, Tier- und Forstwirtschaftsberufe
Fachkraft Agrarservice Lw 36
Fischwirt/Fischwirtin Lw 36
Forstwirt/Forstwirtin Lw 36
Landwirt/Landwirtin Lw 36
Pferdewirt/Pferdewirtin Lw 36
Pflanzentechnologe/Pflanzentechnologin Lw 36
Revierjäger/Revierjägerin Lw 36
Tierpfleger/Tierpflegerin IH 36
Tierwirt/Tierwirtin Lw 36
Winzer/Winzerin Lw 36
Berufsgruppe 12:
Gartenbauberufe und Floristik
Florist/Floristin IH 36
Gärtner/Gärtnerin Lw 36
Berufsgruppe 21:
Rohstoffgewinnung und -aufbereitung, Glas- und Keramikherstellung und -verarbeitung
Aufbereitungsmechaniker/Aufbereitungsmechanikerin IH 36
Berg- und Maschinenmann/Berg- und Maschinenfrau IH 24
Bergbautechnologe/Bergbautechnologin IH 36
Betonfertigteilbauer/Betonfertigteilbauerin IH 36
218 SERVICE Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Berufsgruppe 22:
Kunststoffherstellung und -verarbeitung, Holzbe- und -verarbeitung
Böttcher/Böttcherin Hw 36
Bürsten- und Pinselmacher/Bürsten und Pinselmacherin IH, Hw 36
Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice IH 36
Fahrzeuglackierer/Fahrzeuglackiererin IH, Hw 36
Flechtwerkgestalter/Flechtwerkgestalterin IH, Hw 36
Holzbearbeitungsmechaniker/
Holzbearbeitungsmechanikerin IH 36
Holzmechaniker/Holzmechanikerin IH 36
Lacklaborant/Lacklaborantin IH 42
Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik/
Mechanikerin für Reifen- und Vulkanisationstechnik Hw 36
Tischler/Tischlerin Hw 36
Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und
Kautschuktechnik/Verfahrensmechanikerin
für Kunststoff- und Kautschuktechnik IH, Hw 36
Berufsgruppe 23:
Papier- und Druckberufe, technische Mediengestaltung
Buchbinder/Buchbinderin Hw 36
Dekorvorlagenhersteller/Dekorvorlagenherstellerin IH 36
Film- und Videolaborant/Film- und Videolaborantin IH 36
Fotograf/Fotografin Hw 36
Fotolaborant/Fotolaborantin IH, Hw 24
Fotomedienlaborant/Fotomedienlaborantin IH, Hw 36
Mediengestalter Digital und Print/
Mediengestalterin Digital und Print IH, Hw 36
Mediengestalter Flexografie/
Mediengestalterin Flexografie IH, Hw 36
220 SERVICE Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Berufsgruppe 24:
Metallerzeugung und -bearbeitung, Metallbauberufe
Büchsenmacher/Büchsenmacherin Hw 36
Chirurgiemechaniker/Chirurgiemechanikerin Hw 42
Fachkraft für Metalltechnik IH 24
Feinpolierer/Feinpoliererin IH 36
Feinwerkmechaniker/Feinwerkmechanikerin Hw 42
Gießereimechaniker/Gießereimechanikerin IH 42
Konstruktionsmechaniker/Konstruktionsmechanikerin IH 42
Metallbauer/Metallbauerin Hw 42
Metall- und Glockengießer/Metall- und Glockengießerin Hw 36
Oberflächenbeschichter/Oberflächenbeschichterin IH, Hw 36
Schneidwerkzeugmechaniker/Schneidwerkzeug-
mechanikerin Hw 42
Stanz- und Umformmechaniker/
Stanz- und Umformmechanikerin IH 36
Uhrmacher/Uhrmacherin IH, Hw 36
Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik/
Verfahrensmechanikerin für Beschichtungstechnik IH 36
Vorpolierer Schmuck und Kleingeräteherstellung/
Vorpoliererin Schmuck und Kleingeräteherstellung IH 24
Werkzeugmechaniker/Werkzeugmechanikerin IH 42
Zerspanungsmechaniker/Zerspanungsmechanikerin IH 42
Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe SERVICE 221
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Berufsgruppe 25:
Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe
Fahrradmonteur/Fahrradmonteurin IH, Hw 24
Fertigungsmechaniker/Fertigungsmechanikerin IH 36
Fluggerätmechaniker/Fluggerätmechanikerin IH 42
Industriemechaniker/Industriemechanikerin IH 42
Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/
Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikerin IH, Hw 42
Kraftfahrzeugmechatroniker/Kraftfahrzeug-
mechatronikerin IH, Hw 42
Leichtflugzeugbauer/Leichtflugzeugbauerin IH 36
Maschinen- und Anlagenführer/
Maschinen- und Anlagenführerin IH 24
Mechaniker für Karosserieinstandhaltungstechnik/
Mechanikerin für Karosserieinstandhaltungstechnik Hw 42
Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik/
Mechanikerin für Land- und Baumaschinentechnik IH, Hw 42
Metallbauer/Metallbauerin Hw 42
Zweiradmechaniker/Zweiradmechanikerin IH, Hw 42
Berufsgruppe 26:
Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe
Elektroanlagenmonteur/Elektroanlagenmonteurin IH 36
Elektroniker/Elektronikerin Hw 42
Elektroniker für Automatisierungstechnik/
Elektronikerin für Automatisierungstechnik IH 42
Elektroniker für Betriebstechnik/
Elektronikerin für Betriebstechnik IH 42
Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme/
Elektronikerin für Gebäude- und Infrastruktursysteme IH 42
222 SERVICE Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Berufsgruppe 27:
Technische Forschungs-, Entwicklungs-, Konstruktions- und Produktionssteuerungsberufe
Bauzeichner/Bauzeichnerin IH 36
Biologiemodellmacher/Biologiemodellmacherin IH 36
Produktionstechnologe/Produktionstechnologin IH 36
Technischer Modellbauer/Technische Modellbauerin IH, Hw 42
Technischer Produktdesigner/Technische Produktdesignerin IH 42
Technischer Systemplaner/Technische Systemplanerin IH 42
Berufsgruppe 28:
Textil- und Lederberufe
Änderungsschneider/Änderungsschneiderin IH, Hw 24
Fachkraft für Lederverarbeitung IH 24
Fahrzeuginnenausstatter/Fahrzeuginnenausstatterin IH 36
Gerber/Gerberin IH, Hw 36
Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe SERVICE 223
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Kürschner/Kürschnerin IH, Hw 36
Maßschneider/Maßschneiderin Hw 36
Modenäher/Modenäherin IH 24
Modeschneider/Modeschneiderin IH 36
Modist/Modistin IH, Hw 36
Orthopädieschuhmacher/Orthopädieschuhmacherin Hw 42
Pelzveredler/Pelzveredlerin IH 36
Polster- und Dekorationsnäher/Polster- und Dekorationsnäherin IH, Hw 24
Polsterer/Polsterin IH 36
Produktgestalter – Textil/Produktgestalterin – Textil IH 36
Produktionsmechaniker – Textil/
Produktionsmechanikerin – Textil IH 36
Produktprüfer – Textil/Produktprüferin – Textil IH 24
Produktveredler – Textil/Produktveredlerin – Textil IH 36
Sattler/Sattlerin IH, Hw 36
Schuhfertiger/Schuhfertigerin IH 36
Schuhmacher/Schuhmacherin Hw 36
Segelmacher/Segelmacherin Hw 36
Seiler/Seilerin Hw 36
Technischer Konfektionär/Technische Konfektionärin IH 36
Textilgestalter im Handwerk/Textilgestalterin im Handwerk Hw 36
Berufsgruppe 29:
Lebensmittelherstellung und -verarbeitung
Bäcker/Bäckerin IH, Hw 36
Brauer und Mälzer/Brauerin und Mälzerin IH, Hw 36
Brenner/Brennerin IH, Lw 36
Destillateur/Destillateurin IH 36
Fachkraft für Fruchtsafttechnik IH 36
Fachkraft für Lebensmitteltechnik IH 36
224 SERVICE Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Berufsgruppe 31:
Bauplanungs-, Architektur- und Vermessungsberufe
Fachkraft für Straßen- und Verkehrstechnik IH, öD 36
Fachkraft für Wasserwirtschaft IH, öD 36
Geomatiker/Geomatikerin IH, öD 36
Vermessungstechniker/Vermessungstechnikerin IH, öD 36
Berufsgruppe 32:
Hoch- und Tiefbauberufe
Asphaltbauer/Asphaltbauerin IH 36
Bauwerksmechaniker für Abbruch und Betontrenntechnik/
Bauwerksmechanikerin für Abbruch und Betontrenntechnik IH 36
Beton- und Stahlbetonbauer/Beton- und Stahlbetonbauerin IH, Hw 36
Brunnenbauer/Brunnenbauerin IH, Hw 36
Dachdecker/Dachdeckerin Hw 36
Fassadenmonteur/Fassadenmonteurin IH 36
Feuerungs- und Schornsteinbauer/
Feuerungs- und Schornsteinbauerin IH, Hw 36
Gerüstbauer/Gerüstbauerin IH, Hw 36
Gleisbauer/Gleisbauerin IH 36
Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe SERVICE 225
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Hochbaufacharbeiter/Hochbaufacharbeiterin IH, Hw 24
Kanalbauer/Kanalbauerin IH 36
Maurer/Maurerin IH, Hw 36
Spezialtiefbauer/Spezialtiefbauerin IH 36
Straßenbauer/Straßenbauerin IH, Hw 36
Tiefbaufacharbeiter/Tiefbaufacharbeiterin IH, Hw 24
Wasserbauer/Wasserbauerin IH, öD 36
Berufsgruppe 33:
(Innen-)Ausbauberufe
Ausbaufacharbeiter/Ausbaufacharbeiterin IH, Hw 24
Bauten- und Objektbeschichter/
Bauten- und Objektbeschichterin Hw 24
Bauwerksabdichter/Bauwerksabdichterin IH 36
Bodenleger/Bodenlegerin IH 36
Bootsbauer/Bootsbauerin IH, Hw 42
Estrichleger/Estrichlegerin IH, Hw 36
Fachkraft für Holz- und Bautenschutzarbeiten IH, Hw 24
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/
Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerin IH, Hw 36
Glaser/Glaserin Hw 36
Holz- und Bautenschützer/Holz- und Bautenschützerin IH, Hw 36
Industrie-Isolierer/Industrie-Isoliererin IH 36
Isolierfacharbeiter/Isolierfacharbeiterin IH 24
Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin Hw 36
Parkettleger/Parkettlegerin Hw 36
Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker/
Rollladen- und Sonnenschutzmechatronikerin Hw 36
Stuckateur/Stuckateurin IH, Hw 36
Trockenbaumonteur/Trockenbaumonteurin IH 36
226 SERVICE Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer/
Wärme-, Kälte- und Schallschutzisoliererin IH, Hw 36
Zimmerer/Zimmerin IH, Hw 36
Berufsgruppe 34:
Gebäude- und versorgungstechnische Berufe
Anlagenmechaniker/Anlagenmechanikerin IH 42
Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klima-
technik/Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs-
und Klimatechnik IH, Hw 42
Behälter- und Apparatebauer/Behälter- und
Apparatebauerin Hw 42
Fachkraft für Abwassertechnik IH, öD 36
Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft IH, öD 36
Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice IH, öD 36
Fachkraft für Wasserversorgungstechnik IH, öD 36
Klempner/Klempnerin Hw 42
Mechatroniker für Kältetechnik/
Mechatronikerin für Kältetechnik IH, Hw 42
Ofen- und Luftheizungsbauer/Ofen- und
Luftheizungsbauerin Hw 36
Rohrleitungsbauer/Rohrleitungsbauerin IH 36
Berufsgruppe 41:
Mathematik-, Biologie-, Chemie- und Physikberufe
Baustoffprüfer/Baustoffprüferin IH 36
Biologielaborant/Biologielaborantin IH 42
Chemielaborant/Chemielaborantin IH 42
Chemielaborjungwerker/Chemielaborjungwerkerin IH 24
Chemikant/Chemikantin IH 42
Edelmetallprüfer/Edelmetallprüferin IH 36
Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe SERVICE 227
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Milchwirtschaftlicher Laborant/
Milchwirtschaftliche Laborantin Lw 36
Pharmakant/Pharmakantin IH 42
Physiklaborant/Physiklaborantin IH 42
Produktionsfachkraft Chemie IH 24
Stoffprüfer (Chemie) Glas-, Keramische Industrie
sowie Steine und Erden/Stoffprüferin (Chemie)
Glas-, Keramische Industrie sowie Steine und Erden IH 36
Textillaborant/Textillaborantin IH 42
Werkstoffprüfer/Werkstoffprüferin IH 42
Berufsgruppe 42:
Geologie-, Geografie- und Umweltschutzberufe
Schornsteinfeger/Schornsteinfegerin Hw 36
Berufsgruppe 43:
Informatik-, Informations- und Kommunikationstechnologieberufe
Fachinformatiker/Fachinformatikerin IH 36
Informatikkaufmann/Informatikkauffrau IH 36
Informations- und Telekommunikationssystem-Kaufmann/
Informations- und Telekommunikationssystem-Kauffrau IH 36
Mathematisch-technischer Softwareentwickler/
Mathematisch-technische Softwareentwicklerin IH 36
Berufsgruppe 51:
Verkehrs- und Logistikberufe (außer Fahrzeugführung)
Eisenbahner im Betriebsdienst/
Eisenbahnerin im Betriebsdienst IH 36
Fachkraft für Hafenlogistik IH 36
Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen IH 24
Fachkraft für Lagerlogistik IH 36
Fachlagerist/Fachlageristin IH 24
228 SERVICE Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Kaufmann für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen/
Kauffrau für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen IH 36
Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung/
Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung IH 36
Kaufmann für Verkehrsservice/Kauffrau für Verkehrsservice IH 36
Kaufmann im Eisenbahn und Straßenverkehr/
Kauffrau im Eisenbahn und Straßenverkehr IH 36
Luftverkehrskaufmann/Luftverkehrskauffrau IH 36
Schifffahrtskaufmann/Schifffahrtskauffrau IH 36
Servicekaufmann im Luftverkehr/Servicekauffrau im
Luftverkehr IH 36
Straßenwärter/Straßenwärterin IH, öD 36
Berufsgruppe 52:
Führer/innen von Fahrzeug- und Transportgeräten
Baugeräteführer/Baugeräteführerin IH 36
Berufskraftfahrer/Berufskraftfahrerin IH 36
Binnenschiffer/Binnenschifferin IH 36
Eisenbahner im Betriebsdienst/
Eisenbahnerin im Betriebsdienst IH 36
Fachkraft im Fahrbetrieb IH 36
Hafenschiffer/Hafenschifferin IH 36
Servicefahrer/Servicefahrerin IH 24
Berufsgruppe 53:
Schutz-, Sicherheits- und Überwachungsberufe
Fachangestellter für Bäderbetriebe/
Fachangestellte für Bäderbetriebe öD 36
Fachkraft für Schutz und Sicherheit IH 36
Schädlingsbekämpfer/Schädlingsbekämpferin IH 36
Servicekraft für Schutz und Sicherheit IH 24
Werkfeuerwehrmann/Werkfeuerwehrfrau IH 36
Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe SERVICE 229
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Berufsgruppe 54:
Reinigungsberufe
Gebäudereiniger/Gebäudereinigerin Hw 36
Textilreiniger/Textilreinigerin IH, Hw 36
Berufsgruppe 61:
Einkaufs-, Vertriebs- und Handelsberufe
Automatenfachmann/Automatenfachfrau IH 36
Fachkraft für Automatenservice IH 24
Immobilienkaufmann/Immobilienkauffrau IH 36
Kaufmann im Groß- und Außenhandel/
Kauffrau im Groß- und Außenhandel IH 36
Mediengestalter Digital und Print/
Mediengestalterin Digital und Print IH, Hw 36
Berufsgruppe 62:
Verkaufsberufe
Automobilkaufmann/Automobilkauffrau IH, Hw 36
Buchhändler/Buchhändlerin IH 36
Drogist/Drogistin IH 36
Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk/
Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk IH 36
Fotomedienfachmann/
Fotomedienfachfrau IH, Hw 36
Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel IH 36
Musikfachhändler/Musikfachhändlerin IH 36
Pharmazeutisch-kaufmännischer Angestellter/
Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte FB 36
Tankwart/Tankwartin IH 36
Verkäufer/Verkäuferin IH 24
230 SERVICE Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Berufsgruppe 63:
Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe
Fachkraft im Gastgewerbe IH 24
Fachmann für Systemgastronomie/
Fachfrau für Systemgastronomie IH 36
Hotelfachmann/Hotelfachfrau IH 36
Hotelkaufmann/Hotelkauffrau IH 36
Kaufmann für Tourismus und Freizeit/
Kauffrau für Tourismus und Freizeit IH 36
Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau IH 36
Sport- und Fitnesskaufmann/Sport- und Fitnesskauffrau IH 36
Sportfachmann/Sportfachfrau IH 36
Tourismuskaufmann (Kaufmann für Privat- und
Geschäftsreisen)/Tourismuskauffrau (Kauffrau
für Privat- und Geschäftsreisen) IH 36
Veranstaltungskaufmann/Veranstaltungskauffrau IH 36
Berufsgruppe 71:
Berufe in Unternehmensführung und -organisation
Bürokaufmann/Bürokauffrau IH, Hw 36
Fachangestellter für Bürokommunikation/
Fachangestellte für Bürokommunikation öD 36
Industriekaufmann/Industriekauffrau IH 36
Kaufmann für Bürokommunikation/
Kauffrau für Bürokommunikation IH 36
Personaldienstleistungskaufmann/
Personaldienstleistungskauffrau IH 36
Werkgehilfe Schmuckwarenindustrie, Taschen- und
Armbanduhren/Werkgehilfin Schmuckwarenindustrie,
Taschen- und Armbanduhren IH 36
Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe SERVICE 231
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Berufsgruppe 72:
Berufe in Finanzdienstleistungen, Rechnungswesen
und Steuerberatung
Bankkaufmann/Bankkauffrau IH 36
Investmentfondskaufmann/
Investmentfondskauffrau IH 36
Kaufmann für Versicherungen und Finanzen/
Kauffrau für Versicherungen und Finanzen IH 36
Steuerfachangestellter/
Steuerfachangestellte FB 36
Berufsgruppe 73:
Berufe in Recht und Verwaltung
Fachangestellter für Arbeitsmarktdienstleistungen/
Fachangestellte für Arbeitsmarktdienstleistungen öD 36
Fachangestellter für Medien- und Informationsdienste/
Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste IH, öD 36
Justizfachangestellter/Justizfachangestellte öD 36
Kaufmann im Gesundheitswesen/
Kauffrau im Gesundheitswesen IH 36
Notarfachangestellter/Notarfachangestellte FB 36
Patentanwaltsfachangestellter/
Patentanwaltsfachangestellte FB 36
Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter/
Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte FB 36
Rechtsanwaltsfachangestellter/
Rechtsanwaltsfachangestellte FB 36
Sozialversicherungsfachangestellter/
Sozialversicherungsfachangestellte öD 36
Verwaltungsfachangestellter/
Verwaltungsfachangestellte öD 36
232 SERVICE Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Berufsgruppe 81:
Medizinische Gesundheitsberufe
Medizinischer Fachangestellter/Medizinische
Fachangestellte FB 36
Tiermedizinischer Fachangestellter/
Tiermedizinische Fachangestellte FB 36
Zahnmedizinischer Fachangestellter/
Zahnmedizinische Fachangestellte FB 36
Berufsgruppe 82:
Nichtmedizinische Gesundheits-, Körperpflege- und Wellnessberufe,
Medizintechnik
Augenoptiker/Augenoptikerin Hw 36
Bestattungsfachkraft IH, Hw, öD 36
Friseur/Friseurin Hw 36
Hörgeräteakustiker/Hörgeräteakustikerin Hw 36
Kosmetiker/Kosmetikerin IH 36
Maskenbildner/Maskenbildnerin IH 36
Orthopädietechnikmechaniker/
Orthopädietechnikmechanikerin Hw 36
Zahntechniker/Zahntechnikerin Hw 42
Berufsgruppe 83:
Erziehung, soziale und hauswirtschaftliche Berufe, Theologie
Hauswirtschafter/Hauswirtschafterin Lw, Hausw 36
Berufsgruppe 91:
Sprach-, literatur-, geistes-, gesellschafts-
und wirtschaftswissenschaftliche Berufe
Fachangestellter für Markt- und Sozialforschung/
Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung IH 36
Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe SERVICE 233
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Berufsgruppe 92:
Werbung, Marketing, kaufmännische und redaktionelle Medienberufe
Kaufmann für audiovisuelle Medien/
Kauffrau für audiovisuelle Medien IH 36
Kaufmann für Dialogmarketing/Kauffrau für Dialogmarketing IH 36
Kaufmann für Marketingkommunikation/
Kauffrau für Marketingkommunikation IH 36
Medienkaufmann Digital und Print/
Medienkauffrau Digital und Print IH 36
Servicefachkraft für Dialogmarketing IH 24
Berufsgruppe 93:
Produktdesign und kunsthandwerkliche Berufe, bildende Kunst,
Musikinstrumentenbau
Bogenmacher/Bogenmacherin Hw 36
Diamantschleifer/Diamantschleiferin IH 36
Drechsler (Elfenbeinschnitzer)/Drechslerin (Elfenbeinschnitzerin) Hw 36
Edelsteinfasser/Edelsteinfasserin IH 42
Edelsteingraveur/Edelsteingraveurin IH, Hw 36
Edelsteinschleifer/Edelsteinschleiferin IH, Hw 36
Geigenbauer/Geigenbauerin Hw 36
Gestalter für visuelles Marketing/
Gestalterin für visuelles Marketing IH 36
Glas- und Porzellanmaler/Glas- und Porzellanmalerin Hw 36
Glasbläser/Glasbläserin IH, Hw 36
Goldschmied/Goldschmiedin IH, Hw 42
Graveur/Graveurin Hw 36
Handzuginstrumentenmacher/
Handzuginstrumentenmacherin IH, Hw 36
Holzbildhauer/Holzbildhauerin IH, Hw 36
234 SERVICE Die staatlich anerkannten Ausbildungsberufe
Ausbildungs- Dauer in
bereich Monaten
Holzblasinstrumentenmacher/
Holzblasinstrumentenmacherin IH, Hw 36
Holzspielzeugmacher/Holzspielzeugmacherin IH, Hw 36
Industriekeramiker Dekorationstechnik/
Industriekeramikerin Dekorationstechnik IH 36
Keramiker/Keramikerin Hw 36
Klavier- und Cembalobauer/Klavier- und Cembalobauerin IH, Hw 42
Manufakturporzellanmaler/Manufakturporzellanmalerin IH 42
Metallbildner/Metallbildnerin Hw 36
Metallblasinstrumentenmacher/
Metallblasinstrumentenmacherin IH, Hw 36
Orgel- und Harmoniumbauer/
Orgel- und Harmoniumbauerin IH, Hw 42
Raumausstatter/Raumausstatterin Hw 36
Schilder- und Lichtreklamehersteller/
Schilder- und Lichtreklameherstellerin Hw 36
Silberschmied/Silberschmiedin IH, Hw 42
Spielzeughersteller/Spielzeugherstellerin IH 36
Vergolder/Vergolderin Hw 36
Wachszieher/Wachszieherin IH, Hw 36
Zupfinstrumentenmacher/Zupfinstrumentenmacherin Hw 36
Berufsgruppe 94:
Darstellende und unterhaltende Berufe
Bühnenmaler und -plastiker/
Bühnenmalerin und -plastikerin IH 36
Fachkraft für Veranstaltungstechnik IH 36
Film- und Videoeditor/Film- und Videoeditorin IH 36
Mediengestalter Bild und Ton/
Mediengestalterin Bild und Ton IH 36
4. Serviceinformationen
Arbeitgebervereinigungen
Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände www.bda-online.de
Deutscher Industrie- und Handelskammertag www.dihk.de
Zentralverband des Deutschen Handwerks www.zdh.de
Arbeitnehmervereinigungen
Deutscher Gewerkschaftsbund www.dgb.de
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di www.verdi.de
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft www.gew.de
Informationen zu Auslandsaufenthalten
Nationale Agentur Bildung für Europa
beim Bundesinstitut für Berufsbildung www.na-bibb.de/
Informationsangebot des DIHK und der ZWH
zum Thema „Berufsbildung ohne Grenzen“:
Fit für das Ausland – Mobilität leicht gemacht www.mobilitaetscoach.de
Europäisches Portal zur beruflichen Mobilität
innerhalb Europas www.ec.europa.eu/eures/
Europäisches Portal für Aus- und Weiter-
bildungsmöglichkeiten in der EU www.ec.europa.eu/ploteus
Informationen zur Auslandsvermittlung
der Bundesagentur für Arbeit www.ba-auslandsvermittlung.de
• Weiteres Informationsmaterial
www.bmbf.de/pubRD/Weiterbildungsstipendium_Broschuere.pdf
238 SERVICE Abkürzungsverzeichnis
5. Abkürzungsverzeichnis
Abs. Absatz
AFBG Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz
ArbZG Arbeitszeitgesetz
BBiG Berufsbildungsgesetz
BetrVG Betriebsverfassungsgesetz
BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung
BPersVG Bundespersonalvertretungsgesetz
BUrlG Bundesurlaubsgesetz
EntgFG Entgeltfortzahlungsgesetz
FernUSG Fernunterrichtsschutzgesetz
ff. fortfolgend
GG Grundgesetz
HwO Handwerksordnung
JArbSchG Jugendarbeitsschutzgesetz
SGB III Drittes Buch Sozialgesetzbuch
SERVICE Abkürzungsverzeichnis 239
6. Schlagwortregister
Abschlussprüfung 5, 7, 15, 18, 19, 24, 25, 26, 27, 31, 39, 40
Abschlussprüfung, gestreckte 5, 24
Ärztliche Untersuchungen 16
Ausbildende/r 6, 10, 13
Ausbildung im Ausland 33, 34, 35
Ausbildungsberater 25, 37, 38
Ausbildungsberufe, anerkannte 3, 4, 5, 32, 50
Ausbildungsdauer 4, 19, 33, 34
Ausbildungsnachweise, schriftliche 12, 14, 15, 25
Ausbildungsordnungen 3, 15, 27, 49
Ausbildungsrahmenplan 3, 4
Ausbildungsvertrag 9, 10, 11, 13, 18, 19, 20, 22, 28, 34, 36, 44
Ausbildungsziel 12, 13, 19, 31, 33
Auslandsaufenthalt, Voraussetzungen 33, 34, 35
Begabtenförderung 40, 42
Berufsausbildung für behinderte Menschen 31
Berufsbildungsausschuss 38, 46, 47
Berufsschulnote 27
Berufsschulunterricht 3, 12, 14, 22, 23
Betrieblicher Ausbildungsplan 3
Bundesinstitut für Berufsbildung 3, 5, 32, 48, 49, 50
Eignung 6, 7, 8, 11, 18, 19, 35, 38, 46
Elternzeit 25
Externenzulassung 25
Freistellung 12, 14, 22, 23, 27
Jahresurlaub 18, 20
Jugendarbeitsschutzgesetz 7, 14, 18, 20, 22, 38
Kündigung 15, 28, 29
Lebensbegleitendes Lernen 43
Praktika 44
Probezeit 10, 18, 19, 28, 29
Prüfungen 22, 23, 24, 32, 41
240 SERVICE Schlag wor tregister
Herausgeber
Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF)
Referat Rechtsfragen der beruflichen Bildung
53170 Bonn
Bestellungen
Publikationsversand der Bundesregierung
Postfach 48 10 09
18132 Rostock
oder per
Tel.: 030 18 272 272 1
Fax: 030 18 10 272 272 1
(14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min.)
E-Mail: publikationen@bundesregierung.de
Internet: http://www.bmbf.de
Stand
August 2013
Druck
Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG
Gestaltung
BMBF
Bildnachweis
BIBB/Heerde