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Zusammenfassung KA1 Wirtschaftskunde 1.

Lehrjahr
Ausbildungssysteme
 Duale Ausbildung -> Betrieb und Schule teilen sich die Ausbildung
 Betrieb vermittelt Fachpraxis und -theorie
 Schule vermittelt Fachtheorie, Allgemeinbildung
 Schulmodell -> vollzeitschulische Ausbildung
 Marktmodell -> „Learning by Doing“ im Betrieb

Vorteile und Nachteile von der dualen Ausbildung


Vorteile

Unternehmen Azubis
 Sicherung von Fachkräften in der  Abwechslung im Alltag
Zukunft (vorausgesetzt die Azubis  Gesamtes Unternehmen wird
bleiben nach der Ausbildung) durchlaufen
 (teils) günstige Arbeitskräfte, da Azubis  Erleichtert Übergang von Ausbildung zu
schon produktiv arbeiten Berufsleben
 Ansehen als Ausbildungsbetrieb  Qualitativ hochwertige Ausbildung
 Passgenaue Qualifikationen werden  Praxis wird angewandt
dem Azubi beigebracht  Sicherung des evtl. Arbeitsplatzes

Nachteile

Unternehmen Azubis
 Kosten für das Unternehmen: nicht  Azubis muss sich um Schule und Betrieb
jeder Betrieb kann sich leisten gleichzeitig kümmern
auszubilden  In der Schule wird manchmal der im
 Keine Garantie für das Verbleiben des Unternehmen gebrauchte Stoff nicht
Azubis im Unternehmen vermittelt
 Fehlende passende Azubis  Fehlende Fachkräfte um Azubis
 Kleinen Berufsschulen fehlen finanzielle auszubilden (fehlende Qualifikationen)
Mittel für entsprechende Technik  Ausbildungsvergütung für Alleinlebende
zu gering
 Qualität kann schwanken
Rechte und Pflichten für Auszubildende

Rechte
Berufsausbildung u. Fürsorge  Vermittlung von Fähigkeiten und Kenntnissen
 Aufgaben, die dem Ausbildungszweck dienen und den
körperlichen Kräften angemessen sind
 Kostenlose Lern- u. Arbeitsmaterialien müssen vom Betrieb
gestellt werden
Freistellung  Für den Berufsschulunterricht
 Bei Teilzeit Unterricht einmal in der Woche bei mehr als 5h
Unterricht
 Bei Blockunterricht, wenn mind. 25h in der Woche an mind.
5 Tagen
 Teilnahme an Prüfungen
 An dem Arbeitstag vor der schriftl. Prüfung
Zeugnis  Ausstellung einer schriftl. Fassung des Zeugnisses nach
Beendigung der Ausbildung
Vergütung  Angemessene Vergütung von mind. 620€ im Monat (jährlich
steigend)

Pflichten

 Berufliche Handlungsfähigkeit erwerben


 Aufgetragene Aufgaben sorgfältig ausführen
 An Ausbildungsmaßnahmen teilnehmen
 Den Weisungen einer weisungsberechtigten Person folgen
 Betriebsordnung beachten
 Stillschweigen über Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse bewahren
 Führen eines schriftl. oder elektronischen Ausbildungsnachweises

Der Berufsausbildungsvertrag

Der Ausbildungsvertrag kann telefonisch vom Ausbilder angefragt werden und vom Auszubildenden
telefonisch angenommen werden. Da es sich um zwei übereinstimmende Willenserklärungen handelt
kann der Vertrag zustande kommen. Jedoch sollte dieser schriftlich noch spätestens vor
Ausbildungsbeginn vorliegen, bei minderjährigen noch mit Unterschrift der Eltern.

Mindestinhalte des Ausbildungsvertrags


 Sachliche und zeitliche Gliederung, Ziel der Berufsausbildung, Berufstätigkeit die
ausgebildet werden soll
 Beginn und Dauer der Berufsausbildung; Ausbildungsdauer von mind. 2- max. 3,5 Jahren;
immer 3 Jahre (Regelausbildungsdauer)
 Dauer der Probezeit: mind. 1 und max. 4 Monaten
 Angemessene Vergütung: von mind. 620€, welche jährlich ansteigt. Sie ist spätestens am
letzten Arbeitstag des Monats dem Auszubildenden zu zahlen.
 Urlaubstage/-anspruch*
 Angabe der regelmäßigen täglichen Arbeitszeit**
 Voraussetzungen, unter denen der Vertrag gekündigt werden kann
 Hinweis auf Tarifverträge, Betriebs- und Dienstvereinbarungen, die auf das
Berufsausbildungsverhältnis anzuwenden sind
 Form des Ausbildungsnachweises

*Urlaubsanspruch unter folgenden Bedingungen:

Gesetzliche Grundlage Alter des Auszubildenden Mindesturlaub pro Jahr


(zu Beginn des
Kalenderjahres)
Jugendarbeitsschutzgesetz Unter 16 Jahren 30 Werktage
(JArbSchG)
§19 (2) Unter 17 Jahren 27 Werktage

Unter 18 Jahren 25 Werktage

§3 Bundes Urlaubs Gesetz Ab 18 Jahren 24 Werktage


(BundUrlG)

**Arbeitszeit bei Minderjährigen und Volljährigen

 Minderjährige: nicht mehr als 8h/Tag und 40h/Woche


 Volljährige: nicht mehr als 8h – 10h/Tag

(Vorzeitige Beendigung des Ausbildungsverhältnisses)


 Innerhalb der Probezeit kann das Ausbildungsverhältnis ohne Kündigungsfrist und ohne
Angabe eines Kündigungsgrundes beendet werden.
 Nach der Probezeit kann das Ausbildungsverhältnis nur gekündigt werden
 Aus einem wichtigen Grund ohne Einhaltung einer Kündigungsfrist. Wichtige Gründe
können sein:
 Kriminelle Tätigkeiten (Diebstahl...)
 Verlust der Arbeitsfähigkeit (Durch Unfall, sonstige Gründe...)
 Von Auszubildenden mit einer Kündigungsfrist von vier Wochen, wenn sie die
Berufsausbildung aufgeben oder sich für eine andere Berufstätigkeit ausbilden lassen
wollen
 Kündigung muss schriftlich und mit Angaben der Kündigungsgründe erfolgen.
 Sonderfall: Die Kündigung kann ohne Beachtung einer Frist erfolgen, wenn Ausbilder
und Auszubildender beide einverstanden sind (-> Aufhebungsvertrag)
Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG)
 Arbeitszeit: täglich 8h bis max. 8,5h; wöchentl. 40h
 Ruhepausen:
 4,5h-6h: 30 min Pause
 Über 6h: 60 min Pause
 Urlaub:
 15-Jährige: 30 WT
 16-Jährige: 27 WT
 17-Jährige: 25 WT
 Berufsschulzeit: Mehr als 5h Unterricht = ein Arbeitstag
 Schichtzeit inkl. Pausen bis max. 10h
 Verbotene Arbeiten: Akkordarbeit, gefährliche Arbeiten
 Ärztliche Untersuchungen
 Erstuntersuchung
 Nachuntersuchung
 Anwendungsbereich:
 Alle Personen unter 18
 Wer noch keine 15 ist, gilt als Kind
 Kinderarbeit ist grundsätzlich verboten.
 Beratung und Überwachen der Einhaltung erfolgt über den Gewerbeaufsichtsrat.

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