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Wirtschaftsprüfung:

1.Duale Berufsausbildung:

Definition: Unter einem Dualen System versteht man, das sich zwei Partner (Berufsschule/betrieb) die
Ausbildungsaufgaben teilen.

- Ausbildungsbetrieb: Fachtheorie + fachpraktische Kenntnisse vermitteln

- Berufsschule: vermitteln von Allgemeinbildung + Fachtheorie

Vorteile Nachteile
-Ausbildung verläuft praxisbezogen -zu wenig angebotene Ausbildungsplätze
-Steuerzahler sparen Geld, da nicht rein schulisch -Qualitäten der Ausbildungen unterschiedlich
-Ausbildung ist abwechslungsreicher -Abstimmungen zwischen Betrieb und Schule schwer zu
organisieren

2.Berufsausbildungsvertrag:
Die Vertragspartner
Gesetzte die die Berufsausbildung regeln:

 Berufsausbildungsgesetz (BBiG)
 Handwerksordnung (HwO)
 Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG)
Ausbilder (Betrieb) Auszubildender

Aufbau des Berufsausbildungsvertrags:

1. Art der Ausbildung


2. Gliederung der Ausbildung
3. Dauer der Probezeit
4. Vergütung (Höhe/Termin)
5. Anzahl der Urlaubstage
6. Kündigungsvorraussetzungen
7. Dauer der Ausbildungszeit
8. Tägliche Arbeitsdauer

Pflichten Ausbilder Pflichten Auszubildender


 Vergütungspflicht  Lernpflicht
 Ausbildungspflicht  Gehorsamspflicht
 Fürsorgepflicht  Berufsschulpflicht
 Zeugnisausstellung  Sorgfaltspflicht
 Freistellungspflicht (Schule)  Schweigepflicht
 Kostenlose Bereitstellung von Ausbildungsmittel  Wettbewerbsverbot
 Ausbildungsnachweis führen (Berichtsheft)

Den Ausbildungsvertrag müssen, der Betrieb (Ausbildende), der Auszubildende und falls dieser noch nicht volljährig ist muss
der gesetzliche Vertreter des Azubis unterschreiben.

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Diese Voraussetzungen müssen von der zuständigen Handwerkskammer geprüft werden:

 Persönliche Eignung des Azubis


 Fachliche Eignung des Ausbilders
 Eignung der Ausbildungsstätte

 Durch das Eintragen des Vertrags in das Verzeichnis der Ausbildungsverhältnisse (Lehrlingsrolle) durch die Kammer,
begründet letztendlich das Ausbildungsverhältnis.

Die Probezeit beträgt min. 1 Monat und max. 4 Monate. In der Probezeit sollen Ausbilder und Auszubildende
feststellen können, ob der Azubi für die Tätigkeit geeignet ist bzw. ob ihm die Tätigkeit gefällt. Innerhalb der Probezeit
können sowohl Ausbilder und Azubi ohne Angabe von Gründen kündigen.
Nach der Probezeit AZUBI:
 Bei Berufsaufgabe o. Berufswechsel kann nach einer Frist von 4 Wochen gekündigt werden
 Aus wichtigen Gründen wie Tätlichkeiten (Gewalt…) oder Beleidigungen kann er fristlos kündigen
Nach der Probezeit BETRIEB:
1. Aus wichtigen Gründen wie Diebstahl oder Beleidigungen kann der Ausbilder fristlos kündigen

3: Arbeitsschutz:

Gefahren für arbeitende Menschen können sein…


Berufskrankheiten sind Krankheiten, die aus Folge
o Arbeitsunfälle
von Berufseinflüssen oder Arbeitsunfällen entstehen
o Verletzungen
o Hautkrankheiten
o Schwerhörigkeit
o Atemwegserkrankungen

Ursachen Auswirkungen
-menschliches Versagen (Leichtsinn, Alkohol) -persönliches Leid für Betroffene und Angehörige
-Bequemlichkeit, Unwissen, Selbstüberschätzung + immense Kosten (Folgekosten  Erwerbslosigkeit)
-technische Fehler -höhere Steuerabgabe an Unfallversicherung durch
-ungenügende Sicherheitseinrichtungen Gesellschaft

Technischer Arbeitsschutz Sozialer Arbeitsschutz


Soll durch Vorschriften die Gefahren am Arbeitsplatz und Soll die Belastung der AN begrenzen und vor körperlicher
im Betrieb bekämpfe und seelischer Überforderung schützen
 Produktsicherheitsgesetz  Arbeitszeitgesetz
 Arbeitssicherheitsgesetz  Bundesurlaubsgesetz
 Unfallverhütungsvorschriften  Mutterschutzgesetz
 Gewerbeordnung  Elternzeitgesetz
 Arbeitsstättenverordnung  Schwerbehindertenschutz
 Jugendarbeitsschutzgesetz
 Jugendliche, (werdende) Mütter und Behinderte
werden besonders geschützt

Mutterschutzgesetz:

 6 Wochen vor und 4 Wochen nach Entbindung → Beschäftigungsschutz


 Schwere, gefährliche Arbeiten, Fließbandarbeit und Nachtarbeit verboten
 Während Schwangerschaft + 4 Wochen nach Entbindung, während Elternzeit besteht besonderer
Kündigungsschutz

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Jugendarbeitsschutzgesetz:

 Arbeitszeit höchstens 8 Std. pro Tag, Ausnahme sind 8,5 Stunden


 Müssen für Berufsschule freigestellt werden
 Pausen von 30 min nach 4,5-6 Std., nach 6 Std. 1 Stunde Pause

Arbeitszeitgesetz:

 Sonn/Feiertagsarbeit ist verboten → Ausnahme in bestimmten Berufsbereichen wie Bäcker…


 Mind. 15 Sonntage im Jahr sind beschäftigungsfrei
 Tägliche Arbeitszeit von 8 Std. kann auf 10 Std. erweitert werden, wenn die Durchschnittsarbeitszeit von 8 Std.
innerhalb von 6 Monaten eingehalten wird

Das Arbeitsschutzgesetz wird durch die Berufsgenossenschaften, Gewerbeaufsichtsämter, Betriebsräte und Fachkräfte
für Arbeitssicherheit überwacht.
Wenn das Arbeitsschutzgesetz missachtet wird, kann der…

-Arbeiter die Arbeit verweigern


-Arbeiter Schadensersatz verlangen
-die Gewerbeaufsichtsämter dem Betrieb einen Besuch abstatten

4. Einzelarbeitsvertrag:

Arbeitszeugnis:

Ein einfaches Arbeitszeugnis enthält Angaben über Art Ein qualifiziertes Arbeitszeugnisenthält Information über
und Dauer der Beschäftigung Führung und Leistung des AN → nur auf Wunsch

Unterlagen, die ein Arbeitnehmer dem Arbeitgeber aushändigen muss, sind…

 Bewerbungsschreiben
 Lebenslauf mit Foto
 Kopien der letzten Schulzeugnisse
 Nachweis der Berufsausbildung (Gesellenbrief)
 Arbeitszeugnis

Bürger, die aus einem Mitgliedsstaat der Europäischen Union kommen, könne nach EU-Recht in jedem Land einen
Arbeitsvertrag unterschreiben. Eine Arbeitserlaubnis ist nicht mehr erforderlich.

Wenn sich ein Mitarbeiter an einer Maschine verletzt, verletzt der Arbeitgeber seine Fürsorgepflicht, wenn die
vorgeschriebenen Schutzeinrichtungen fehlen.

Pflichte des Arbeitgebers Pflichten des Arbeitnehmers


 Beschäftigungspflicht: besagt das der AG den AN  Arbeitsleistungspflicht: der An ist verpflichtet
mit der vertraglich vereinbarten Arbeit die vereinbarte Arbeitsleistung zu erbringen
beschäftigen muss  Gehorsamspflicht: Die Arbeitsanweisungen des
 Vergütungspflicht: AG muss dem AN den AN müssen befolgt werden
vereinbarten Lohn zahlen  Treuepflicht:
 Fürsorgepflicht: der AG ist verpflichtet alles für - Schweigepflicht: Betriebsgeheimnisse
die Gesundheit und Sicherheit des AN zu tun müssen bewahrt werden
 Zeugnispflicht: Der AN kann nach einem Zeugnis - Wettbewerbsverbot: AN darf dem AG keine
verlangen Konkurrenz machen

→ Rechte des AN → Rechte des AG


Bei Nichteinhaltung kann dies zu Schadensersatz oder zur Kündigung führen
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Ein Arbeitsvertrag ist formfrei, er ist demnach nicht unbedingt schriftlich abzuschließen. Um Streitigkeiten zu vermeiden ist
es jedoch sinnvoll diesen schriftlich festzuhalten. Laut „Nachweisgesetz“ muss jeder AG zumindest den Inhalt des
Arbeitsvertrages schriftlich festhalten, zu unterschreiben und dem AN zu übergeben. Wird eine befristeter Arbeitsvertrag
nicht schriftlich abgeschlossen so ist die Befristung nichtig.

Ein Arbeitsvertrag muss mindestens enthalten:


 Name + Anschrift des Vertragspartners
 Beginn, wenn befristet Ende des Arbeitsverhältnisses
 Arbeitsort
 Tätigkeiten
 Höhe des Lohns inklusive Zusammensetzung, Prämie, Zulagen, Zuschläge
 Vereinbarte Arbeitszeit
 Dauer des Jahresurlaubs
 Kündigungsfristen
 Hinweise auf Tarifverträge, Betriebsvereinbarungen

Dabei müssen gesetzliche Regelungen eingehalten werden…

- Jugendarbeitsschutzgesetz
- Arbeitszeitgesetz
- Bundesurlaubsgesetz
- Kündigungsschutzgesetz
- Mutterschutzgesetz
- Arbeitsplatzschutzgesetz

Das Arbeitsverhältnis kann beendet werden durch:

Zeitablauf (Frist Tod Kündigung Rente Aufhebungsvertag (AG + AN


geht zu Ende) beschließen gegenseitige
einvernehmliche Beendigung)

Ordentliche (gesetzliche) Außerordentliche (fristlose) Nur


Kündigungsfrist: nach 4 Wochen auf aus wichtigem Grund z.B. Diebstahl
den 15. Eines Monats oder zu
Monatsende

Besonderer Kündigungsschutz gilt für und von einem Zeitraum von:

- Schwerbehinderte, nur mit Zustimmung des Integrationsamtes


- (werdende) Mütter, während der Schwangerschaft und 4 Monate danach und bei Anspruch auf Elternzeit
- Betriebsratsmitglieder + Azubivertreter, während der Amtszeit und ein Jahr danach
- Auszubildende, nach Probezeit nur aus wichtigem Grund

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5.Betriebsvereinbarungen:

Werden zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber beschlossen → Alle (AN, AG und Betriebsratsmitglieder) müssen sich daran
halten.

Regelungen sind z. B.

 Arbeitsbeginn/Arbeitsende
 Pausen
 Urlaubspläne
 Betriebsordnung (Rauchverbot Alkoholgenuss…)

6.Tarifverträge:

Siehe S.59 im Buch

7.Sozialversicherungen:

Arten Krankenversicherung Unfallversicherung Rentenversicherung Arbeitslosenversicherung Pflegeversicherung


Zweck Schutz des AN und Unfallverhütung Soziale Sicherung im Finanzielle Absicherung bei Soziale Sicherung
seiner Familie bei sowie Schutz bei Alter und bei Arbeitslosigkeit und bei
Krankheit Arbeitsunfällen und Erwerbsunfähigkeit Sicherung von Pflegebedürftigkeit
Berufskrankheiten Arbeitsplätzen
Träger Betriebskrankenkassen BG-Nahrungsmittel Deutsche Bundes Agentur für Arbeit Pflegekassen
Rentenversicherung
Beitragszahlung 50% AN, 50% AG 100% AG 50% AN, 50% AG 50% AN, 50% AG 50% AN, 50% AG
Beitragshöhe 14,6 % des Alleinige Bezahlung 18,7 %des 3% vom Bruttolohn 2,55% des
Bruttogehalts, durch den AG, Bruttogehalts Bruttoverdienstes,
KK können noch daher kinderlose
prozentuale unterschiedlich je Arbeitnehmer
Zusatzbeiträge vom AN nach zahlen zusätzlich
anfordern Unternehmens- 0,25%
unfallgrad
Leistungen -Krankenhilfe -Unfallverhütung -Altersrente -Arbeitsförderung -Kostenzuschuss zur
-Krankengeld -Heilbehandlung -Erwerbsminderungs- - Arbeitssicherung häuslichen Pflege
-Krankenhauspflege -Berufshilfe rente -Arbeitslosengeld I -Kostenzuschuss zur
-Mutterschaftshilfe -Renten -Hinterbliebenen- -Arbeitslosengeld II stationären Pflege
-Familienhilfe -Sterbegeld rente -
-bei Wegeunfall -Rehabilitations-
-Berufskrankheit maßnahmen
Arbeitsunfall

→ Sozialversicherungen sind für jeden Arbeitnehmer Pflicht.

Ausnahmeregelungen gelten für Selbstständige und Beamte und geringfügig Beschäftigte.

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8.Privatversicherungen (Individualversicherungen):

Beitritt: In der Regel freiwillig

Beitragshöhe: Die Beitragshöhe ist abhängig vom Risiko und vom gewünschtem Leistungsumfang

Beitragszahlung: Versicherter muss für die Beiträge allein aufkommen

Individualversicherungen decken meistens Bereiche ab, die von den Sozialversicherungen nicht erfasst werden. Sie werden ebenfalls in drei
Kategorien eingeteilt:

 Personenversicherungen Lebensversicherung, private Rentenversicherung, private Krankenversicherung


 Sachversicherungen verbundene Hausratsversicherung (Leitungswasserversicherung…)
 Vermögensversicherungen Kfz-Haftpflichtversicherung, Tierhaftpflichtversicherung

9.Lohnabrechnung:

Jeder Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, seinen Beschäftigten schriftliche Lohnabrechnungen auszuhändigen in denen Arbeitsentgelt und
Lohnabzüge ersichtlich sind.

Dabei setzt sich der Grundlohn aus

 Zulagen (Schmutzzulagen)
 Zuschläge (Sonntagsarbeit, Überstunden)
 Sonstige finanzielle Leistungen (Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, vermögenswirksame Leistungen)

zusammen, der dann Bruttolohn genannt wird. Dem Arbeiter wird aber nicht der Bruttolohn ausgezahlt, sondern der Nettolohn.

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Lohnzusatzkosten:

Sind Entgeldfortzahlungen (Urlaub, Feiertage, Krankheit), Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung, Sonderzahlungen (13. Monatsgehalt,
Urlaubsgeld oder Weihnachtsgeld) oder Vermögenswirksame Leistungen. Gefahren von steigenden Lohnkosten sind z.B. geringerer
Nettolohn, Preissteigerungen, Betriebe verlagern Produktion ins Ausland, Gefährdung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und
Rationalisierung von Unternehmen.

Nominallohn: Betrag den jemand netto verdient hat

Reallohn: Größe, in der die tatsächliche Kaufkraft des Nominallohns ausgedrückt wird.

Beispiele:

10.Besteuerung des Einkommens:

Wer Einkünfte erzielt, muss Einkommenssteuer bezahlen. Die meisten Berufstätige zahle die Einkommenssteuer als Lohnsteuer. Der
Arbeitgeber ist verpflichtet die Lohnsteuer einzubehalten und dem Finanzamt abzuführen. Selbstständige müssen ihre Einkommenssteuer
selbst an das Finanzamt abführen und sind verpflichtet eine Einkommenssteuererklärung bis spätestens 31. Mai des Folgejahres
abzugeben.

Einkünfte aus Beispiele


Land- und Forstwirtschaft Weinbauern, Gärtnereien, Forstbetriebe
Gewerbebetrieb Handwerks-, Handels- und Industriebetriebe
Selbstständiger Arbeit Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater, Architekten
Nicht selbstständiger Arbeit Löhne, Gehälter, Ausbildungsvergütungen
Kapitalvermögen Zinsen, Dividenden
Vermietung und Verpachtung Mieteinnahmen, Pachteinnahmen
Sonstigen Einkünften Rentenbezüge, Spekulationsgewinne

Jeder der Einnahmen aus diesen 7 Einkunftsarten bezieht, ist einkommenssteuerpflichtig

Zur Berechnung der Lohnsteuer werden Arbeitnehmer in Steuerklassen


eingeteilt. Dabei werden persönliche Verhältnisse, Kinderanzahl, und
Familienstand berücksichtigt. Durch den Steuertarif wird die Steuerschuld
ermittelt, grundsätzlich kann man sagen: je höher das Einkommen, desto
höher ist auch die Steuerschuld.

Der Steuertarif wird in 3 Zonen unterteilt.

 Nullzone: Steuersatz = 0%, das heißt Ledige müssen bis zu einem


Jahreseinkommen von 8820€ und Verheiratete bis zu einem
Jahreseinkommen von 17640€ keine Steuern bezahlen.

 Progressionszone: Steuersatz = 14% - 42%, das heißt


Jahreseinkommen, die über der Nullzone liegen, müssen den
Steuersatz von 14% - 42% zahlen. Der Steuersatz dieser Tarifzone
beginnt bei 14% und erhöht sich bis zu einem versteuernden
Einkommen von 54058€ (Verheiratete 108116€) der den
Spitzensteuersatz von 42% entspricht

 Proportionalzone: Steuersatz = 42%-45%, der Steuertarif endet mit der Proportionalzone, das heißt jedes Einkommen das über
54058€ (Verheiratet 108116€) liegt wird mit dem Prozentsatz von 42%-45% besteuert.

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Werbungskosten:

Werbungskosten sind Aufwendungen, die durch ein Arbeitsverhältnis verursacht werden wie z. B. Fahrtgeld, Arbeitskleidung. Dies wird
vom Finanzamt schon mit dem Arbeitnehmerpauschbetrag von 1000€ berücksichtigt. Ist jemand der Meinung er habe mehr
Werbungskosten tragen müssen als 1000€ muss dies mittels Belege bewiesen werden und kann von der Steuer abgesetzt werden.

Sonderausgaben:

Sonderausgaben sind private Ausgaben, an denen der Staat Interesse hat und die er deshalb steuerlich begünstigt. Dazu zählen
Vorsorgeaufwendungen (Altersvorsorgeaufwendungen), übrige Sonderausgaben (Spenden, Kosten für eigenen Berufsausbildung, gezahlte
Kirchensteuer) Außergewöhnliche Belastungen (Aufwendungen wegen Behinderung, Unterstützungen bedürftiger Personen) und
Freibeträge (Kinderfreibeträge, Altersentlastungsbetrag).

Gründe für eine freiwillige Einkommenssteuererklärung sind:

 Man kann Geld zurückholen


 Werbungskosten und Sonderausgaben übersteigen die Pauschbeträge
 Außergewöhnliche Belastungen entstanden
 Änderung der Steuerklasse durch Heirat
 Eine Arbeitnehmersparzulage wird beantragt

11.Rechts- und Geschäftsfähigkeit

Rechtsfähigkeit: die Fähigkeit, Träger von Rechten und Pflichten zu sein z.B. Erbrecht/Steuerpflicht.

Wer ist rechtsfähig? Natürliche Personen Juristische Personen


j.P. des privaten Rechts j.P des öffentlichen Rechts
Beispiele Alle Menschen e.V., AG, GmbH, eG Bund, Länder, Gemeinden,
HwK, IHK
Dauer Von der Geburt bis zum Tod Von der Eintragung bis zur Von der staatlichen Verleihung
Löschung in einem Register z.B. bis zum Entzug
Handelsregister,
Vereinsregister

Geschäftsfähigkeit: die Fähigkeit, Geschäfte vollgültig abschließen zu können z.B. Autokauf

Stufen Geschäftsunfähigkeit Eingeschränkte Volle Geschäftsfähigkeit


Geschäftsfähigkeit
Alter Personen unter 7 Jahre Personen von 7-18 Jahren Personen ab 18 Jahren
Weitere Personen Personen die dauerhaft Juristische Personen z.B. AG,
geistesgestört sind GmbH
Rechtliche Wirkung Nichtig (ungültig) Schwebend unwirksam Voll gültig

Der gesetzliche Vertreter muss


zustimmen

Ausnahmen:

Geschäfte, die mit eigenen Mitteln (Taschengeld) bewirkt werden


Geschäfte, die nur rechtliche Vorteile bringen
Geschäfte, die ein erlaubtes Arbeitsverhältnis betreffen

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12.Rechtsgeschäfte:

Willenserklärungen:

 Ausdrückliche Erklärungen: können mündlich oder schriftlich erfolgen. z.B. mündliche Bestellung im Lokal, schriftliche
Bestellung beim Versandhaus
 Schlüssige Handlungen: Lösen einer Fahrkarte am Automaten, Käufer kauft eine Zeitung am Kiosk
 Schweigen: Unter Kaufleute bedeutet Schweigen in bestimmten Fällen Zustimmung. Käufer schweigt auf abgeänderte
Auftragsbestätigung

Rechtsgeschäfte entstehen durch Abgabe von Willenserklärungen

Einseitige Rechtsgeschäfte Mehrseitige Rechtsgeschäfte


Liegen vor wenn eine Person eine Form der Rechtsgeschäfte Liegen vor wen mindestens 2 Personen
Willenserklärung abgibt, z.B. Testament übereinstimmende Willenserklärungen abgeben,
oder Kündigung z.B. Berufsausbildungsvertrag, Kaufvertrag,
Arbeitsvertrag
Öffentliche Beglaubigung Schriftform Notarielle Beurkundung
-Anträge auf Eintragung ins Handelsregister -Ratenkaufvertrag -Eheverträge
-Ausschlagung einer Erbschaft -Kündigung von Arbeitsverträgen -Grundstückskauf
Nichtig bei: ← Rechtsgeschäfte → Anfechtbar bei:
-Verstoß gegen gesetzliches Verbot sind … -Widerrechtlicher Drohung
-keine Geschäftsfähigkeit -arglistiger Täuschung
-Sittenwidrigkeit -Irrtum
-Formmangel -falsche Übermittlung
-Scherzgeschäfte → Rechtsgeschäfte sind gültig, wenn sie
Scheingeschäfte angefechtet werden, sind diese nichtig!

13.Kaufvertrag:

Ein Kaufvertrag ist formfrei und entsteht durch mindestens zwei übereinstimmende Willenserklärungen, den Antrag und die Annahme.

Zwei mögliche Formen eines Kaufvertrages sind:

Angebot Bestellung Bestellung Bestellungsannahme

Kaufvertrag Kaufvertrag
Pflichten des Verkäufers: Pflichten des Käufers:

-Lieferung der Ware zur rechten Zeit, an den richtigen Ort und in -Annahme der Lieferung
richtiger Art und Weise (mängelfrei) -Zahlung des Kaufpreises
-Annahme der Zahlung

Der Verkäufer ist nicht an sein Angebot gebunden:

 bei einer Freizeichnungsklausel, z.B. solange der Vorrat reicht, unverbindlich, …


 durch eine verspätete oder abgeänderte Annahme, z.B. wenn der Käufer das Angebot nicht nach einer Woche annimmt
 durch Anpreisungen, z.B. Zeitungsanzeigen, Kataloge, Postwurfsendungen, Schaufensterauslagen müssen nicht zu dem Preis
verkauft werden, sondern den Kunden dazu auffordern selbst einen Antrag abzugeben

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Inhalt eines Kaufvertrages:

Welche Art und Güte muss geliefert werden? Die Beschaffenheit muss wie bei gleichartigen Sachen üblich sein
Wer trägt die Verpackungs- und Beförderungskosten? Der Käufer trägt Beförderungskosten und die
Rückversandverpackung.
Der Verkäufer trägt die Kosten der Übergabeverpackung.
Lieferzeit? Ist keine Lieferzeit angegeben ist sofort zu liefern.
Zahlungsbedingungen? Käufer muss auf eigene Gefahr und Kosten das Geld überbringen.
Dürfen Preisabzüge wie Rabatt und Skonto vorgenommen Nur wenn sie vereinbart wurden.
werden?
Erfüllungsort, wo muss die Ware übergeben werden und wo Die Ware muss am Ort des Verkäufers übergeben werden.
muss der Kaufpreis bezahlt werden? Der Kaufpreis muss am Ort des Käufers bezahlt werden, trägt
dabei das Übermittlungsrisiko.
Gerichtsstand, wo kann Klage erhoben werden? Am Ort des jeweiligen Schuldners (Verkäufer)

! Schriftliche Kaufverträge sind sinnvoll, da alle getroffenen Vereinbarungen bewiesen, Streitigkeiten vermieden und die Käufe/Verkäufe
belegt werden können!

Besitz und Eigentum:

Besitzer: ist jemand, der die tatsächliche Herrschaft über eine Sache hat.

Eigentümer: ist jemand, der die rechtliche Herrschaft über eine Sache hat.

Eigentumsübertragung: Bei Abschluss des Kaufvertrages verpflichtet sich der Käufer dazu die Ware zu übereignen an den Käufer. Je nach
Sache erfolgt die Eigentumsübertragung unterschiedlich. In den meisten Lieferbedingungen steht das Wort „unter Eigentumsvorbehalt“,
dies bedeutet, dass der Verkäufer solange Eigentümer bleibt bis zur vollständigen Bezahlung:

Bewegliche Sachen: Unbewegliche Sachen:


Durch Einigung der Vertragspartner und Übergabe Auflassung (Einigung vor dem Notar) und Eintragung ins
Grundbuch
 wenn der Käufer gutgläubig handelt und den
Verkäufer für den Eigentmer hält, kann er Eigentum
erwerben
 bei gestohlenen Eigentum/ verlorenen Sachen kann
Eigentum nicht gutgläubig erworben werden → der
rechtmäßige Eigentümer kann seine Sache wieder
zurückverlangen (außer Geld und Wertpapiere)

Pflichtverletzungen bei Erfüllung von Kaufverträgen:

Sachmängel:

 schlechte Qualität, Nachtcreme riecht ranzig, Schrank hat Kratzer


 falsche Ware, Rotwein statt Weißwein
 zu wenig, 20 Stück statt 35 Stück
 nicht eingehaltenen Werbeaussage, Benzinverbrauch eines Fahrzeugs
 Montagemangel, fehlende/fehlerhafte Montageanleitung oder unsachgemäße Montage

Rechtsmängel:

 Raubkopien von Unterhaltungsmedien


Ein privater Käufer haftet für neue Produkte 2 Jahre und bei gebrauchten 1 Jahr → Sachmangelhaftung. Von der Sachmangelhaftung wird
ausgeschlossen der allgemein übliche Verschleiß einer Sache. In den ersten 6 Monaten bei Erhalt des Konsumgutes gilt die
Beweislastumkehr, das heißt der Verkäufer muss Beweisen das der Mangel nicht von Anfang an da war. Nach dieser Frist muss der Käufer
beweisen, dass er nicht der Verursacher des Mangels ist.

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Rechte des Käufers nach einer mangelhaften Lieferung

Käufer hat das Recht auf Nacherfüllung durch:
 Ersatzlieferung
 Nachbesserung (Reparatur)

Ist dies erfolglos…


zusätzlich
oder
Rücktritt vom Vertrag (Wandelung) ←→ Preisnachlass (Minderung) Schadensersatz
Erst wenn die 1. Ersatzlieferung oder die 2. Nachbesserung fehlgeschlagen ist kann der Kunde auf die letzten Maßnahmen
zurückgreifen!

Verzug
Lieferverzug: Annahmeverzug: Zahlungsverzug:
Wenn der Verkäufer die Ware nicht liefert Der Käufer nimmt die ordnungsgemäß Grundlos zahlt der Käufer die fällige
gelieferte Ware nicht an Rechnung nicht
Voraussetzung:
Rechte des Verkäufers Rechte des Verkäufers
-Mahnung oder kalendermäßig
bestimmter Termin  Klage auf Abnahme und Ohne Nachfristsetzung
Schadensersatz  Zahlung und Schadensersatz
Rechte des Käufers  Öffentlicher Versteigerung, verlangen (evtl. davor
Notverkauf (bei verderblicher Mahngebühren)
 Unter Setzen einer Nachfrist, Ware) und Schadensersatz Mit Nachfristsetzung
Lieferung und Schadensersatz  Rücktritt vom Vertrag und  Rücktritt vom Vertrag
verlangen Schadensersatz  Rücknahme der Ware und
 Nach Verstreichen einer Schadensersatz
Nachfrist, Rücktritt vom Vertrag
und Schadensersatz statt
Leistung

14.Sparfomen:

Die Wahl der Sparform hängt in der Regel von 3 verschiedenen Faktoren ab:

 Dem Ertrag (Rendite)


 Der Sicherheit
 Der Verfügbarkeit (Liquidität)
 Steuerersparnis

Leider könne die drei Faktoren nicht in einer Anlagenform vereint werden. Zum Beispiel sind Geldanlagen, die einen hohen Ertrag
erwerben meist von ihrer Verfügbarkeit beschränkt und umgekehrt. Oder Geldanlagen mit hohen Gewinnchancen sind meistens Risiko
behaftet.

Optimale Geldanlage Faustregel:

 Jeder Anleger sollte seinen persönlichen Vermögensstand, Sparfähigkeit und Sparziele ermitteln
 Je größer das anzulegende Vermögen ist, wird empfohlen zwischen verschiedenen Anlageformen zu mischen

Sparformen
Sparbuch Unter einem Sparbuch oder auch einem Sparkassenbuch versteht
man eine auf den Namen eines bestimmten Sparers (Gläubiger)
ausgestellte Schuldurkunde mit dem Rückzahlungsversprechen
des das Sparbuch ausstellenden Kreditinstituts. Das
Sparkassenbuch weist Geldbewegungen, wie zum Beispiel
Einzahlungen, Auszahlungen und Zinsgutschriften aus. Das
Sparkassenbuch ist nach wie vor die wohl bekannteste Form einer
Geldanlage in Deutschland. Das sogenannte Sparkassenbuch ist
die Bezeichnung für ein Sparbuch, das von einer Sparkasse
ausgegeben wird. Die von allen anderen Banken ausgegebenen
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Bücher werden kurz als Sparbuch bezeichnet. Sparbücher sind bis
zu einer Höhe von 100 000€ gesetzlich abgesichert.
Festverzinsliche Wertpapiere Laufzeit: 5 oder mehr Jahre
Es gibt 2 verschiedene Arten von Wertpapieren: variabel verzinste
Wertpapiere und festverzinsliche Wertpapiere. Bei den
festverzinslichen Wertpapieren können individuellen Laufzeiten
gewählt werden, für die es einen festen Zinssatz gibt.
Festverzinsliche Wertpapiere werden sowohl von Unternehmen,
Körperschaften und Staaten ausgegeben. Die Höhe der
Verzinsung richtet sich nach der Bonität des jeweiligen
Herausgebers der Wertpapiere. Dabei gibt es festverzinsliche
Wertpapiere mit einer hohen Sicherheit, sowie Papiere, die ein
hohes Risiko bergen.
Für Papiere von Unternehmen oder Staaten mit hoher Bonität
gibt es niedrigere Zinsen, diese stehen aber auf einem sicheren
Fundament. Bei Unternehmen mit niedrigerer Bonität, gibt es
meist höhere Zinsen, bei höherem Risiko.
Termingeldeinlagen Laufzeit: 30,60,90,180 oder 360 Tage
Bei Termingeldern handelt es sich um eine bestimmte Form von
Einlagen bei Kreditinstituten, die durch eine festgelegte Laufzeit
bzw. Kündigungsfrist gekennzeichnet sind. Es gibt keine
bestimmten Vorgaben zur Mindestlaufzeit (bzw. Kündigungsfrist)
oder Laufzeitbeschränkungen. Dennoch finden
Termingeldanlagen üblicherweise kurz- bis mittelfristig statt
Investmentzertifikate Unter einem Investmentzertifikat ist der Anteil an einem
Wertpapier oder Immobilienfonds zu verstehen. Darin ist der
Anspruch des Zertifikatinhabers verbrieft, einen Anteil des
Fondvermögens zu erhalten. Seitens der Investmentgesellschaft
besteht die Verpflichtung, solche Zertifikate zurückzunehmen, das
heißt man kann den Fonds verkaufen wann man möchte. Dabei
kann man in unterschiedliche Fonds investieren z.B. Aktienfonds,
Rentenfonds, gemischte Fonds, Immobilienfonds und
geschlossene Fonds.
Sparbriefe Laufzeit: 4-8 Jahre
Sind Wertpapiere, die nicht an der Börse notiert werden und
unterliegen damit keinem Kursrisiko. Sparbriefe gibt es nur mit
langer Laufzeit. Sie sind also zum Geldparken wenig geeignet. Gut
geeignet dagegen, wenn eine sichere mittel- oder langfristige
Anlage gesucht wird, denn die Verzinsung ist relativ hoch.
Versicherungssparen Hier werden Beiträge für eine Privatversicherung gezahlt. Die
beliebteste Form des Versicherungssparens ist die
Lebensversicherung. Sie soll die Altersvorsorge und die
gesetzliche Rentenversicherung ergänzen und bei frühzeitigem
Tod die Hinterbliebenen finanziell absichern. Zinssatz ist fraglich
und Kündigungen sind meist mit hohen Verlusten verbunden.
Bausparen Laufzeit: meiste 10-15 Jahre
Als Bausparen wird ein steuerbegünstigtes Sparen bei einer
Bausparkasse bezeichnet. Durch das Bausparen kann später ein
zinsgünstiges Darlehen für Zwecke des Baus, Erwerbs oder
Renovierung des Eigenheims erworben werden.
Aktien Eine Aktie ist nichts anderes als ein Anteil an einem
Unternehmen, der sogenannten Aktiengesellschaft (AG). Das
Eigenkapital der AG wird durch die Anzahl der Aktien geteilt,
welche die AG ausgegeben hat. Hat sie zum Beispiel Tausend
Aktien ausgegeben, repräsentiert eine Aktie ein Tausendstel der
AG. Die Besitzer der Aktien heißen Aktionäre und sind
Miteigentümer des Unternehmens. Diese Bezeichnung gilt nur für
Aktiengesellschaften. Bei einer GmbH heißen die Miteigentümer
beispielsweise Gesellschafter. Aktionäre erhalten jährlich einen
Gewinnanteil, die Dividende.
Weitere Sparformen Es gibt noch mehr Anlagemöglichkeiten z.B. in Immobilien,
Edelmetallen oder Wertgegenstände. Die Sicherheit ist gegeben
durch den Sachwert und der Spekulation auf Wertsteigerung.

Vermögenswirksame Leistungen:

Dabei zahlt der Arbeitnehmer in der Regel bis zu 40€ pro Monat auf einen speziellen vermögenswirksamen Sparvertrag ein. Über das Geld
darf meist erst nach 7 Jahren ausbezahlt werden.

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Beteiligungssparen:

Beim Kauf von Beteiligungspapiere (Aktien/Aktienfonds) gewährt der Staat für höchstens 400€ pro Jahr eine Arbeitnehmerzulage von 20%.
Diese Spargelder können auch von AN als Mitarbeiterbeteiligungen verwendet werden.

Bausparen:

Auch beim Bausparvertrag kann bis zu 470€ vermögenswirksam eigezahlt werden. Es wird eine Arbeitnehmersparzulage von 9% gewährt.
Bei der Wohnungsbauprämie bekommt man bis 512€ bei verheirateten 1024€ eine Sparzulage von 8,8% vom Staat.

→ Diese Förderung vom Staat bewegt sich aber nur innerhalb bestimmter Einkommensgrenzen.

15.Kredite:

Name Überziehungskredit Ratenkredit Hypothekendarlehen


(Dispositionskredit) (Konsumentenkredit)
Zweck kurzfristiger Geldbedarf zur mittelfristiger geldbedarf zur langfristiger Geldbedarf zur
Abdeckung von Finanzierung größerer Finanzierung von Immobilienkäufen
Kontoüberziehungen Anschaffungen wie Autos
Kreditaufnahme Überziehung des Girokontos Abschlusseines Kreditvertrages und Abschluss eines Kreditvertrages
Einrichtung eines besonderen und Einrichtung eines besonderen
Darlehenskonto Darlehenskonto
Laufzeit unbefristet vertraglich geregelt vertraglich geregelt
Tilgung durch Ausgleich des Girokontos, in feste monatliche Raten feste raten, meist monatlich
(Rückzahlung) der Regel durch Lohnzahlungen
Zinsen Prozentualer Jahreszins vom prozentualer Jahreszins prozentualer Jahreszins
beanspruchten Kreditbetrag,
deutlich höher als bei den anderen
Kreditarten. Wird der vereinbarte
Dispositionsrahmen überzogen,
steigt der Zins um weiter 4-5%

Bevor man einen Kredit aufnimmt sollte man sich bei unterschiedlichen Kreditinstituten, verschiedenen Angebote einholen, um überhöhte
Zinsen und Angebote von Kredithaien auszufiltern. Die Gesamtkosten eins Darlehens hängen ab von dem verlangtem Zinssatz dieser
wiederum ist abhängig von der Zahlungsfähigkeit des Kundens, vorhandenen Sicherheiten und Laufzeit des Kredits. Dann sind die
Gesamtkosten abhängig von der Restschuldversicherung deren Abschluss manche Banken verlangen, um sich und den Kreditnehmer vor
unvorhergesehenen Ereignissen zu schützen. Und zuletzt von der Vermittlungsgebühr (Provision) wenn ein Kreditvertrag über einen
Kreditvermittler abgeschlossen wurde.

Effektivzins: Wer verschiedenen Kreditanbieter auf der Suche nach einem Immobilienkredit vergleicht, wird zunächst vor allem auf den
geltenden Zinssatz achten – schließlich machen die Zinsen einen nicht zu unterschätzenden Anteil an der später zurückzuzahlenden
Gesamtsumme aus. Der entscheidende Zinssatz bei der Baufinanzierung ist jedoch nicht der sogenannte Sollzins. Wird ein Darlehen in
Anspruch genommen, gibt der effektive Jahreszins (auch: Effektivzins) die tatsächliche Höhe aller Kosten an. Er ist daher eine wichtige
Kennziffer, um verschiedene Kreditangebote zu vergleichen.

Die Verbraucherkreditrichtlinien im BGB sollen die Kunden schützen, z.B. ein Kreditvertrag muss immer schriftlich abgeschlossen werden,
die Bank ist verpflichtet Mindestangaben (Nominalzins, Effektivzins, Gesamtbetrag der Rate, Nebenkosten, Sicherheiten…) zu machen und
Kreditverträge dürfen innerhalb von 2 Wochen schriftlich widerrufen werden.

Kreditsicherheiten sind:

 Bürgschaft, ein Bürge bei der Bank verpflichtet sich für die Schuld des Kreditnehmers einzustehen
 Sicherungsübereignung, Übereignung von beweglichem Eigentum des Schuldners an die Bank
 Gehaltsabtretung, ein Teil des Gehaltes des Schuldners ist gesetzlich unpfändbar, um den Lebensunterhalt des Schuldners zu
ermöglichen
 Grundschuld, Hypothek, Bank hat ein Pfandrecht an Grundstücken und Gebäuden, wenn das Hypothekendarlehen nicht wie
vereinbart bezahlt wird, Bank kann die Immobilien zwangsversteigern

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16.Markt als Koordinator von Angebot und Nachfrage:

Anbieter: möchten so Markt = Treffpunkt von Angebot und Nachfrage Nachfrager: möchten so
viele Güter wie möglich, viele Güter wie möglich
zu einem möglichst Marktpreis ergibt sich aus Kompromiss von zum niedrigsten Preis
hohen Preis verkaufen Preisvorstellungen der Anbieter und kaufen → kaufen von
→ erreichen von Nachfrager vielen Gütern
maximalem Gewinn

Marktarten:

 Konsumgütermarkt: Handel mit Gütern von Endverbraucher z.B. Nahrungsmittel


 Geldmarkt: Bereitstellung von kurzfristigen Krediten durch Banken, Sparkassen, Privatpersonen
 Kapitalmarkt: Bereitstellung von langfristigen Krediten durch Banken, Sparkassen, Privatpersonen
 Arbeitsmarkt: menschliche Arbeitskraft wird nachgefragt/angeboten
 Devisenmarkt: Handel mit ausländischen Währungen
 Immobilienmarkt: Handel mit Grundstücken und Gebäuden
 Investitionsgütermarkt: Handel mit Gütern, zur Herstellung von Gütern z.B. Maschinen
 Sonstige Märkte: Handel mit Rohstoffen, Gebrauchtwagen, Kunstgegenständen…

Beispiel Automarkt:
sachlich räumlich Nach Funktionen
-PKW -Welt  Beschaffungsmärkte
-LKW -EU -Importmarkt
-Mittelklassewagen -Bundesrepublik -Binnenmarkt
-Sportwagen -Bezirk
-Gebrauchtwagen -Gemeinde  Absatzmärkte
-Exportmarkt
-Binnenmarkt

Preisbildung bei vollständiger Konkurrenz Preisbildung bei eingeschränkter Konkurrenz (Angebotsoligopol)


Preis eines Gutes wird bestimmt durch Angebot und Nachfrage. Die Preisbildung beim Angebotsoligopol wird nicht nur durch
Ist die angebotene Menge größer als die Nachfrage so sinkt der Angebot und Nachfrage, sondern auch von Aktionen und
Preis. Ist das Angebot kleiner als die Nachfrage so steigt der Preis. Reaktionen der anderen Oligopolisten bestimmt z.B.

-ruinöse Konkurrenz: Ein Hersteller bietet seine Güter für


geringere Preise an, als die Konkurrenz um die Verbraucher dazu
Einflussmöglichkeiten des Staates auf die Marktpreisbildung: zu bewegen nur bei ihm zu kaufen. Das bewegt die anderen auch
 Erhöhung/Senkung von Steuern die Preise zu senken → Gefahr besteht das Anbieter unter ihre
 Beeinflussung von Angebot und Nachfrage z.B. Staat Selbstkosten fallen und vom Markt ausscheiden, was für andere
tritt auf als Nachfrager auf für Bauleistungen, Staat wieder die Möglichkeit bietet ein Monopol zu werden.
zahlt Subventionen wie Wohngeld
 Festsetzung von Höchst- und Mindestpreisen: -Preisabsprachen: unter den Anbietern werden Preise zum
Höchstpreise zum Schutz der Verbraucher, Nachteil der Verbraucher abgesprochen. Die Preise können aber
Mindestpreise zum Schutz von Erzeuger nicht unendlich steigen, weil Verbraucher sonst auf Ersatzgüter
umsteigen. Preisabsprachen sind in Deutschland grundsätzlich
verboten

-Preisführung: Ein Erzeuger mit dem größten Marktanteil kann die


Preise bestimmen, falls die anderen nicht nachziehen kann der
Marktführer zu Maßnahmen greifen, um die kleineren Betriebe zu
bedrohen.

-Qualitätswettbewerb: Durch gezielte Maßnahmen wie


Versprechungen zu Garantieerhöhung, besserer Service und
Aufmachung ihrer Erzeugnisse können Anbieter Kunden locken
und anderen Unternehmen abwerbe.

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17. Wettbewerbsstörungen:

Kartell: Bei einem Kartell schließen sich Unternehmungen der gleichen Branche zusammen. Dieser Zusammenschluss schränkt die
wirtschaftliche Selbstständigkeit der Beteiligten ein, da sie keine eigenen Preise mehr festsetzen können. Die rechtliche Selbstständigkeit
bleibt jedoch erhalten. Kartellabsprachen sind z.B. Vereinbarungen über preise, Marktaufteilung oder Lieferbedingungen. Kartelle
schränken den Wettbewerb unter den Anbietern ein, das führt zu einem Nachteil der Verbraucher.

Verbotene Kartelle: Freigestellte Kartelle

Preiskartell Die Mitglieder treffen Rationalisierungskartell Es wird rationalisiert, indem die


Preisabsprachen Produktion auf bestimmte Typen
beschränkt wird
Quotenkartell Jedem Unternehmen wird eine Normen- und Typenkartell Die Mitglieder beschließen eine
bestimmte Produktionsmenge einheitliche Anwendung von
zugeteilt, dadurch kann man durch Normen und Typen
die Angebotsmenge den Preis
beeinflussen
Kalkulationskartell Die Firmenvereinbaren den gleichen Mittelstandskartell Zusammenarbeit kleiner und
Aufbau ihrer Kalkulation, um zu mittelständischer Unternehmen
gleichen Preisen zu gelangen zum Zweck der Rationalisierung,
um die Wettbewerbsfähigkeit zu
verbessern
Gebietskartell Jedem Unternehmen wird ein Sonstige Kartelle Zusammenarbeit von
bestimmtes Absatzgebiet zugeteilt, Unternehmen z.B. zur
um in diesem Gebiet den Verbesserung der Entwicklung,
Wettbewerb auszuschließen Forschung, Erzeugung,
Verteilung, Beschaffung,
Rücknahme oder Entsorgung von
Waren.
Rabattkartell Die Mitglieder legen eine
einheitliche Rabattgewährung fest
Konditionenkartell Einheitliche Lieferungs-, Zahlungs-
und Geschäftsbedingungen wie
Öffnungszeiten werden vereinbart

Alle freigestellten Kartelle unterliegen der Missbrauchsaufsicht durch Landesbehörden oder länderübergreifend das Bundeskartellamt in
Bonn. Diese Behörden überwachen die marktbeherrschenden Unternehmen, damit sie ihre Stellung nicht missbrauchen.
Die Fusionskontrolle achtet darauf, dass Fusionen nicht zu einer Marktbeherrschung werden.

Unternehmenszusammenschlüsse:

Vertikaler Zusammenschluss Horizontaler Zusammenschluss Anorganischer Zusammenschluss


Papierfabrik
↓ Fluglinie Bank
Druckerei Kaufhaus→ Kaufhaus→ Kaufhaus
↓ Molkerei Schuhfabrik
Verlag

Vorteile:

 Bei vertikalen und horizontalen Zusammenschlüssen werden die Beschaffungs- und Absatzmöglichkeiten gesichert und
Kostenvorteile gesichert.
 Bei anorganischen Zusammenschlüssen können Verluste in einem Wirtschaftszweig, durch Gewinne in einem anderen
Wirtschaftszweig ausglichen werden.

Konzern: liegt vor, wenn mehrere Unternehmen unter einheitlicher Leitung stehen. Die einzelnen Unternehmen behalten ihre rechtliche
Selbstständigkeit (Firmenname), verlieren jedoch ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit. Der Konzern, der die anderen Unternehmungen
beherrscht nennt sich Muttergesellschaft. Tochtergesellschaften werden diese genannt die von den Muttergesellschaften abhängig sind.

Trust/Fusion: Ein Trust entsteht, wenn ein Unternehmen andere Unternehmen aufnimmt oder eine Neugründung gestartet, in der alle
Unternehmungen aufgehen. Die aufgenommenen Unternehmen verlieren dabei aber ihre rechtliche und wirtschaftlicher Selbstständigkeit.
Ab bestimmten Größen müssen Fusionen angemeldet werden. Führen Zusammenschüsse zu einer Marktbeherrschung so kann das
Bundeskartellamt diese verbieten.
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Vorteile eines Zusammenschlusses Nachteile eines Zusammenschlusses
-Kostenersparnis in der Produktion -Überhöhte Preise, wenn kein ausreichender Wettbewerb
-durch größere Kapitalkraft kann mehr in die Entwicklung und stattfindet
Forschung investiert werden -technischer Fortschritt wird gehemmt
-Größere Marktmacht → bessere Behauptung auf den Mart -Zusammenschlüsse können marktbeherrschend werden
-kostensenkende Massenproduktion durch Normung und (Monopolbildung) und den Wettbewerb ausschalten
Typisierung -Fehlentscheidungen der Zusammenschlüsse haben negative
Wirkung auf gesamte Wirtschaft

18.Soziale Marktwirtschaft:

Deutschlands Wirtschaftsordnung ist


die Soziale Marktwirtschaft. Sie
wurde aus der Freien
Marktwirtschaft entwickelt. Damit
keine zu großen sozialen
Ungerechtigkeiten entstehen, greift
der Staat durch bestimmte Regeln in
die Freie Marktwirtschaft ein → die
Soziale Marktwirtschaft ist
entstanden.

Sozi
Die Wirtschaft wird durch Angebot und Nachfrage selbst
und Privateigentum.

Jedoch greift der Sta

Sozialpolitik Wettbewerbspolitik Einkommen

z.B. z.B. Kartellgesetz z.B. Steuerpro


Sozialversicherungen

Unterstützung Sicherung des Gerechte Vert


bedürftiger Wettbewerbs von Vermögen

Die wirtschaftlich Schwachen sollen geschützt werden

Die soziale Sicherung wird vermehrt ein Problem für den Staat, um staatliche Leistungen wie Kindergeld, Rentengeld usw. zu bekommen
werden hohe staatliche Einnahmen vorausgesetzt. Diese Mittel reichen auf Dauer nicht aus, siehe Rentengeld, das immer weniger wird. Die
soziale Sicherung wird immer gegeben sein nur auf einem niedrigeren Niveau, deswegen ist es so wichtig privat vorzusorgen z.B. mit einer
privaten Rentenversicherung.

Definition Freie Marktwirtschaft:

Die freie Marktwirtschaft ist eine Wirtschaftsform, in der die gesamte wirtschaftliche Aktivität dezentral mittels Preisen auf Märkten
gesteuert wird. Der Staat greift nur minimal in das Wirtschaftsgeschehen ein, damit die Marktkräfte einwandfrei funktionieren. Seine
Aufgaben bestehen darin, die Gewährleistung der Eigentums- und Vertragsrechte, ein funktionierendes Rechtssystem, funktionierende
Zahlungsmittel, Sicherheit und eine intakte Infrastruktur beizubehalten.

Vorteile: Nachteile:
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 Höchstleistungen durch freien Wettbewerb und  Auftreten von Konjunktur-schwankungen
Gewinnanreiz  Gefahr der Machkonzentration
 Vielfältiges Güterangebot (Monopolisierung) und Wettbewerbs-
 Käufer entscheiden letztlich über das Güterangebot beschränkung
 Freie Entfaltung der Persönlichkeit und Individualität  Zu geringes Angebot an „öffentlichen Gütern“
 Freie Berufs- und Arbeitsplatzwahl  Fehlende soziale und arbeitsrechtliche
 Freie Verfügbarkeit über das Privateigentum, auch bei Absicherung
Produktionsmitteln  Arbeitslosigkeit kann zur Verelendung führen

Definition Zentralverwaltungswirtschaft:

Die Planwirtschaft (oder auch Zentralverwaltungswirtschaft) ist eine Wirtschaftsordnung, in der die ökonomischen Prozesse einer
Volkswirtschaft zentral und zeitlich nach einem Plan gesteuert werden. Die Steuerung betrifft die Produktion und die Verteilung der
Produktion. Die Planwirtschaft konnte sich letztlich nicht durchsetzen. Ihre Nachteile überwogen im Vergleich mit anderen
Wirtschaftsformen die Vorteile. Sie bildet ein theoretisches bzw. utopisches Konstrukt, wie ihr Gegenpart der reinen Marktwirtschaft.
Sowohl Angebot und Nachfrage werden vom Staat vorgegeben: Dies bedeutet, dass die Unternehmen keine selbstständigen
Entscheidungen mehr treffen können. Der Staat legt ihnen Art und Umfang ihrer Produktion vor. Der Güterkonsum wird dagegen über
quasi-marktliche Strukturen geregelt. Es gibt in der Planwirtschaft zwar Preise. Aber diese Preise resultieren nicht aus dem Zusammenspiel
von Angebot und Nachfrage. Der Staat legt sie stattdessen zentral fest. Andererseits herrscht auch in der Planwirtschaft
Konsumentensouveränität. Die Konsumenten können selbst entscheiden, wofür sie ihr Geld ausgeben. Diese Konsumentensouveränität ist
allerdings durch das vorgegebene Angebot begrenzt. D.h. die Konsumenten können evtl. nicht die Güter erwerben, die sie nachfragen oder
nicht in der ausreichenden Menge und zum angestrebten Zeitpunkt.

Vorteile: Nachteile:

 Keine Konjunktur-schwankungen (stabileres  Die Produktion entspricht oft nicht der Nachfrage
Wachstum)  Planungsfehler führen zu Versorgungslücken
 Eine bessere Vorhersage von Ergebnissen  Geringe Produktivität
 Vermeidung von Fehlentwicklungen zwischen  Verschwendung
öffentlichen und privaten Investitionen und im  Zu viel Bürokratie
Wachstum  Keine freie Wahl von Beruf und Arbeitsplatz
 „Zielgerichtete“ Wachstumspolitik  Kein Privateigentum an Produktionsmitteln
 Versorgungssicherheit mit Gütern des Grundbedarfs zu  Kaum Leistungsanreize
günstigen Preisen
 Keine offene Arbeitslosigkeit
 Eine gerechte Ressourcen-Verteilung
 Für jedermann zugängliche Sozialeinrichtungen
 Der Staat verhindert die Ausbeutung der wirtschaftlich
Schwachen

19. Bruttoinlandsprodukt:

Definition: Wert aller Waren und Dienstleistungen eines Landes in einem Jahr zu Marktpreisen. Das BIP ist der wichtigste Maßstab für
Wirtschaftskraft, Lebensstandard und Wohlstand einer Bevölkerung.

Nominal: Bewertet mit den jeweiligen Preisen des Jahres Real: Bewertet mit den Preisen eines bestimmten Basisjahres, d.h.
die Preissteigerung ist herausgerechnet.

Aussagekraft/Kritik am BIP:
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 Viele Leistungen nicht enthalten (Eigenarbeit, Ehrenamt, Hausarbeit)

 Schwarzarbeit wird geschätzt (ca. 15% - 20% des BIP)

 Enthält Unfall- und Umweltschäden

 Staat kann das BIP durch Rüstungs- und Verwaltungsausgaben erhöhen

 Keine Aussage über Verteilung des Wohlstandes in der Gesellschaft

 Sagt nichts aus über den Verdienst der einzelnen Personen

Entstehungsrechnung Verwendungsrechnung Verteilungsrechnung

Gibt an, in welchen Wirtschaftsbereichen Gibt an wofür das BIP verwendet wurde: Dadurch kann man errechnet wie das BIP
das BIP erarbeitet wurde -Privater Konsum verteilt ist z.B. als Löhne/Gehälter oder als
-Staatsausgaben Gewinne und Vermögenserträge
-Bruttoinvestitionen
-Außenbeitrag = Export -Import

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