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Lehrstuhl für Hochspannungstechnik

Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik


Technische Universität Dortmund

Prof. Dr.-Ing. Frank Jenau

Versuchsanleitung zum Praktikumsversuch

BEET 09

Numerische Feldberechnung
in Isoliersystemen

Stand: April 2018


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................ 2

Vorwort ................................................................................................................................ 3

1 Theoretische Grundlagen .............................................................................................. 4

1.1 Grundlagen der numerischen Feldberechnung .......................................................... 4

1.2 Vorbereitungsaufgaben .............................................................................................. 6

2 Versuchsdurchführung ................................................................................................ 12

2.1 Kalibrierung der Software ......................................................................................... 12

2.1.1 Vorbereitungen .............................................................................................. 12

2.1.2 Geometrieeingabe ......................................................................................... 13

2.1.3 Materialauswahl ............................................................................................ 14

2.1.4 Randbedingungen ......................................................................................... 14

2.1.5 Lösung berechnen ........................................................................................ 15

2.1.6 Lösung darstellen .......................................................................................... 15

2.1.7 Kalibrierung - 2. Versuch ............................................................................... 16

2.1.8 Einfluss des Mesh ......................................................................................... 20

2.1.9 Einfluss des Mesh - 2. Versuch ..................................................................... 24

2.2 Berechnungsaufgabe ............................................................................................... 25

2.2.1 Eingabe des Problems .................................................................................. 25

2.2.2 Lösung berechnen und darstellen ................................................................. 26

2.2.3 Plausibilitätsprüfung ...................................................................................... 28

2.2.4 Interpretation der Ergebnisse ........................................................................ 29

2.3 Optimierungsaufgabe ............................................................................................... 29

2.3.1 Vorüberlegungen ........................................................................................... 30

2.3.2 Optimierung ................................................................................................... 30

2.3.3 Schlussfolgerung ........................................................................................... 32

3 Anhang ........................................................................................................................ 33
Vorwort

Vorwort

Dieser Praktikumsversuch findet begleitend zur Veranstaltung „Einführung in die elektrische


Energietechnik“ statt. Zum besseren Verständnis des Versuchs werden zudem Kenntnisse
aus der Veranstaltung „Grundlagen der Elektrotechnik“ empfohlen.
Die Anmeldung zum Versuch ist über das LSF-System (elektronische Vorlesungsverzeichnis
der TU Dortmund) möglich.
Der Versuch findet im Sommersemester 2018 in Raum E.01 (Gebäude ET-A)
am Lehrstuhl für Hochspannungstechnik statt.

3
Theoretische Grundlagen

1 Theoretische Grundlagen

Bei der Entwicklung von Produkten spielen mehrere Faktoren eine wichtige Rolle. Zum einen
soll die Betriebssicherheit gewährleistet sein, zum anderen steht eine Gewinnmaximierung im
Vordergrund. Zur Auslegung von Produkten werden daher im Voraus häufig Berechnungen
durchgeführt, welche Rückschlüsse auf die im Betrieb entstehenden Belastungen von Sys-
tembestandteilen zulassen. Für die Berechnung stehen verschiedene Verfahren zur Verfü-
gung:

Analytische Verfahren: Zu den analytischen Verfahren zählen z.B. Koordinatentransfor-


mation oder konforme Abbildung. Analytische Verfahren haben den Vorteil, dass sie eine
exakte Lösung für ein Problem liefern. Die Lösung kann häufig auch für Parameterstudien
verwendet werden. Daher sind auch z.B. die Bestimmung von Extremwerten und Optimie-
rungsaufgaben mit analytischen Verfahren möglich. Die analytischen Verfahren haben je-
doch den entscheidenden Nachteil, dass sie nicht auf beliebige Probleme anwendbar sind.
So führen z.B. nichtlineare Materialien oder Randbedingungen, die nicht mathematisch ge-
schlossen beschreibbar sind, die analytischen Verfahren schnell an ihre Grenzen.

Numerische Verfahren: Numerische Verfahren sind i.d.R. iterative Verfahren, wie z.B. die
Finite Differenzen Methode (FDM) oder die Finite Elemente Methode (FEM). Hier liegt der
Vorteil darin, dass nahezu beliebige Anordnungen berechnet werden können. Nachteil die-
ser Methoden ist, dass im Normalfall bei der Variation eines Parameters die Lösung neu
berechnet werden muss. Die erweist sich besonders bei komplexen Problemen aufgrund
des hohen Speicherbedarfes bzw. der hohen Rechenzeit als problematisch. In diesem
Praktikumsversuch sollen daher die Grundlagen der numerischen Feldberechnung erarbei-
tet werden.

1.1 Grundlagen der numerischen Feldberechnung

Es gibt numerische Softwarewerkzeuge für eine Vielzahl von verschiedenen physikalischen


Problemen: z.B. Strömungsmechanik, Thermodynamik, Elektrodynamik. Im Bereich der Elekt-
rotechnik sind häufig Umgebungen zur Lösung von Problemen aus den Bereichen der Elekt-
rostatik, des elektrischen Strömungsfeldes, sowie stationärer, zeitharmonischer und transien-
ter elektrischer und magnetischer Felder enthalten.

Die Berechnung von beliebigen 3-dimensionalen Problemen erweist sich häufig als sehr re-
chenintensiv und daher als wenig praktikabel. Daher wird ein 3-dimensionales Problem, wenn
möglich, in ein 2-dimensionales translatorisches bzw. rotatorisches Problem überführt. Dies
reduziert den Eingabe- und Rechenaufwand enorm.

4
Theoretische Grundlagen

Vor der Berechnung des eigentlichen Problems sollte die eingesetzte Software mit einer ge-
eigneten Anordnung kalibriert werden. Dazu ist es sinnvoll, eine analytisch berechenbare An-
ordnung zu wählen, die dem eigentlichen Problem in Hinblick auf Geometrie, Werkstoffe und
Belastungsart ähnlich ist. Ziel dabei ist festzustellen, in wie weit die numerische von der ana-
lytischen Lösung abweicht.

Nach der Geometrie- und Werkstoffeingabe erfolgt die Festlegung der Randbedingungen. Da-
bei gibt es verschiedene Möglichkeiten: Dirichlet-Randbedingungen geben eine Größe an ei-
nem Rand direkt vor. Zum Beispiel wird das elektrische Potential auf einer Elektrode vorgege-
ben: 𝜑 = 1000 𝑉 Neumann-Randbedingungen geben die Änderung einer Größe in Normal-
richtung zu einem Rand vor. Außerdem gibt es Formen, die sich aus diesen beiden zusam-
mensetzen. Im Fall von zeitabhängigen Problemen müssen ferner noch Anfangsbedingungen
vorgegeben werden.

Grundlage für die Berechnung eines Problems ist ein Differentialgleichungssystem, welches
die physikalischen Zusammenhänge beschreibt. Zur Berechnung wird das Rechengebiet in
Dreiecke (oder auch andere Geometrien) unterteilt und so das Problem diskretisiert. Aus die-
ser diskreten Form des Problems wird ein hochdimensionales Gleichungssystem gewonnen.
Daraus wird an den Knotenpunkten die Lösung für das Problem bestimmt. Zwischen den Kno-
ten wird die Lösung (z.B. linear) approximiert.

Die Darstellung der Lösung erfolgt häufig mittels einer sog. Falschfarbendarstellung. Dabei
werden stark belastete Bereiche z.B. rot (warm) und schwach belastete Bereiche z.B. blau
(kalt) dargestellt. Damit sind eventuelle Schwachstellen (Hot Spots) schnell zu erkennen. Ne-
ben dieser Darstellungsart bieten viele Softwaretools noch viele weitere Möglichkeiten der Da-
tenverarbeitung.

Nach der Darstellung der Lösung sollte eine Bewertung der Ergebnisse und Plausibilitätsprü-
fung erfolgen. Dazu können z.B. Stetigkeitsbedingungen genutzt werden: Generell stetiger
Verlauf, Sprung oder Stetigkeit an Grenzflächen, Brechung von Feldlinien, senkrechter Austritt
von Feldern aus Elektroden, usw. Außerdem stehen z.B. Energie- und Kapazitäts-, Induktivi-
täts-, Widerstandsbeziehungen als Hilfsmittel zur Verfügung.

Genügt die numerische Lösung all diesen Kriterien scheint das Programm physikalisch richtig
zu rechnen. Diese Prüfungen schließen aber keine Fehler bei der Eingabe des Problems aus!
Daher sind auf jeden Fall noch zusätzlich problemspezifische Überprüfungen, z.B. Abgleich
mit den Rand- und/oder Anfangsbedingungen, ratsam.

5
Theoretische Grundlagen

1.2 Vorbereitungsaufgaben

Diese Aufgaben sind vor Versuchsbeginn zu bearbeiten!

1. Welche grundlegend verschiedenen Verfahren der Feldberechnung gibt es? Nennen


Sie die wesentlichen Unterschiede!

2. Welche Arten von Randbedingungen gibt es?

3. Welche Berechnungsart scheint für das Problem „Berechnung eines Isoliersystems“ in


Hinblick auf die zu berechnenden Feldgrößen sowie das Zeitverhalten geeignet?

6
Theoretische Grundlagen

4. Wie lautet die Beziehung für das elektrische Feld einer koaxialen Zylinderanordnung
mit Innenradius 𝑟𝑖 , Außenradius 𝑟𝑎 und der Spannung 𝑈 ?

5. Skizzieren Sie den Kurvenverlauf der elektrischen Feldstärke zwischen Innen- und Au-
ßenleiter für die Anordnung in Abbildung 1.1 und bestimmen Sie Minimum und Maxi-
mum!

Abbildung 1.1: E(r)-Diagramm

7
Theoretische Grundlagen

6. Welche Eigenschaften sollte eine Kalibrieranordnung für numerische Feldberech-


nungsprogramme erfüllen?

7. Welche Möglichkeiten zur Plausibilitätsprüfung von Feldbildern gibt es?

Gegeben sei die Anordnung in Abbildung 1.2, bestehend aus einem geschichteten Platten-
kondensator, wobei die Grenzfläche zwischen Kunststoff und Luft als Äquipotentialfläche und
die Schichtdicke des Kunststoffs d als variabel angenommen werden soll.

Abbildung 1.2: Geschichteter Plattenkondensator

8. Wie lauten allgemein die Beziehungen für die Teilkapazitäten 𝐶1 und 𝐶2 als Funktion
der Querschnittsfläche 𝐴 und der jeweiligen Schichtdicken?

𝐶1 = 𝐶2 =

8
Theoretische Grundlagen

9. Wie lauten allgemein die Beziehungen für einen kapazitiven Spannungsteiler?

𝑈1 𝑈2
= =
𝑈 𝑈

10. Berechnen Sie die fehlenden Werte in der folgenden Tabelle, wobei die Feldstärke als
𝑈2
homogen, d.h 𝐸2 = , angenommen werden soll!
𝑠−𝑑

11. Was fällt in Bezug auf die Spannung und die Feldstärke in Luft auf? Erklären Sie die
Beobachtungen!

Gegeben sei nun die Anordnung in Abbildung 1.3, bestehend aus einem geschichteten Koa-
xialkabel, wobei die Grenzfläche zwischen Kunststoff und Luft als Äquipotentialfläche und die
Schichtdicke des Kunststoffs d als variabel angenommen werden soll.

9
Theoretische Grundlagen

Abbildung 1.3: Geschichtetes Koaxialkabel

Für die maximale Feldstärke in Luft lässt sich folgende Beziehung herleiten:

𝑈 1
𝐸𝑚𝑎𝑥,𝐿𝑢𝑓𝑡 (𝑑) ≈ ∙ 𝑠 1 𝑑
𝑟𝑖 + 𝑑 ln (1 + ) − (1 − ) ∙ 𝑙𝑛 (1 + )
𝑟𝑖 𝜀𝑟 ,𝑃𝐸 𝑟𝑖

Durch Einsetzen der konstanten Werte ergibt sich daraus:

1 𝑘𝑉 1
𝐸𝑚𝑎𝑥,𝐿𝑢𝑓𝑡 (𝑑) ≈ ∙ 5 𝑑
4 𝑚𝑚 + 𝑑 1,25 − ∙ ln (1 + )
9 4 𝑚𝑚

12. Ordnen Sie den einzelnen Termen der Gleichung fallenden oder steigenden Charakter
mit steigendem 𝑑 zu!

13. Skizzieren Sie den Verlauf von 𝐸𝑚𝑎𝑥,𝐿𝑢𝑓𝑡 (𝑑) als Funktion von 𝑟 = 𝑟𝑖 + 𝑑
und den Verlauf der elektrischen Feldstärke 𝐸(𝑑 = 2 𝑚𝑚) und
𝐸(𝑑 = 4 𝑚𝑚) als Funktion von 𝑟! Beachten Sie die Übergangsbedingung
des elektrischen Feldes an der Grenzfläche sowie die Stetigkeit und den 𝑟 −1 -
Abfall der elektrischen Flussdichte 𝐷.

10
Theoretische Grundlagen

Abbildung 1.4: E(r)-Diagramm

14. Was fällt in Bezug auf die maximale Feldstärke in Luft auf?

15. Wie ist dieses Verhalten zu erklären?

11
Versuchsdurchführung

2 Versuchsdurchführung

Das zu berechnende und optimierende Problem besteht aus einer isolierten Leitung über einer
leitenden Ebene (s. Abbildung 2.4). Die Berechnung des Problems erfolgt mit Hilfe der Soft-
wareumgebung Maxwell SV1. Der Versuch besteht drei Versuchsteilen: Kalibrierung der
Software, Berechnung des Problems und Optimierung.

Den Anweisungen in dieser Versuchsanleitung sollte unbedingt Folge geleistet werden!

2.1 Kalibrierung der Software

Um eine Abschätzung über die Plausibilität der numerischen Rechenergebnisse machen


zu können, sollte im Vorfeld eine analytisch berechenbare Grundanordnung als Kalibriemaß-
stab dienen. Dazu wird zunächst eine koaxiale Zylinderanordnung untersucht (s. Abbildung
2.1).

Abbildung 2.1: Koaxialkabel

2.1.1 Vorbereitungen

1. Starten Sie die Software Maxwell SV

2. Klicken Sie auf Projects, dann auf New...

3. Name: Kalibrierung (Datum)

4. Fehlermeldung zur Grafikauflösung ignorieren.

12
Versuchsdurchführung

5. Wählen Sie einen geeigneten Berechnungsmodus (Solver, oben links) aus. Begründen
Sie ihre Antwort.

6. Wählen Sie einen geeigneten Zeichenmodus (Drawing) aus. Begründen Sie ihre Ant-
wort. Besprechen Sie anschließend die Lösungen mit dem Betreuer!

2.1.2 Geometrieeingabe

Im folgenden Aufgabenteil soll die Anordnung gemäß Abbildung 2.1 in die Software einge-
geben werden:

1. Klicken Sie auf Define Model, dann auf Draw Model...

Das Fenster 2D Modeler wird geöffnet.

2. Innenleitergeometrie festlegen:

Klicken auf das Symbol (Kreis) und beachten Sie die Anweisung unter dem Zei-
chenfenster. (Erst Kreismittelpunkt i n den Ursprung setzen, dann Radius festlegen.)
Kreis durch Geradenstücke annähern: z.B. 360 Stück. → OK.

Namen und Farbe festlegen: z.B. Innenleiter, hellgrau. → OK .

3. Isolierungsgeometrie festlegen: Erstellen Sie einen weiteren Kreis.

Namen und Farbe festlegen: z.B. Isolierung, rot. → OK.

4. Außenleitergeometrie festlegen: Erstellen Sie einen weiteren Kreis.

Namen und Farbe festlegen: z.B. Außenleiter, dunkelgrau. → OK.

5. → File → Save; → File → Exit.

13
Versuchsdurchführung

2.1.3 Materialauswahl

1. Klicken Sie auf Setup Materials ...

Meldung über perfekte Leiter zu Kenntnis nehmen. Haken nicht machen. → OK.

Das Fensters Material Setup wird geöffnet.

2. Single Select wählen.

3. Fill Solids wählen.

4. Innenleiter auswählen.

Material auswählen: z.B. Aluminium. → Assign.

5. Außenleiter auswählen.

Material auswählen: z.B. Aluminium. → Assign.

6. Isolierung auswählen.

Material auswählen: z.B. Polyethylen. → Assign.

7. Background auswählen.

Als Material Luft auswählen.

8. → Exit und speichern.

2.1.4 Randbedingungen

1. Klicken Sie auf Setup Boundaries/Sources...

2. Randbedingung für den Innenleiter:

Klicken Sie auf das Symbol (ganz links).

Wählen Sie mit der linken Maustaste den Innenleiter aus. Dann Rechte Maustaste im
Zeichenbereich drücken.

Klicken Sie auf das Symbol (Assign Value, 5. von links).

Geben Sie den Namen und Farbe für die Randbedingung ein: z.B. phi_i, hellgrau. Ge-
ben Sie den Wert für die Randbedingung ein: 1000 V. → Assign.

3. Randbedingung für den Außenleiter:

Klicken Sie auf das Symbol (ganz links).

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Versuchsdurchführung

Wählen Sie mit der linken Maustaste den Außenleiter aus. Dann Rechte Maustaste drü-
cken.

Klicken Sie auf das Symbol (Assign Value).

Geben Sie den Namen und Farbe für die Randbedingung ein: z.B. phi_a, dunkelgrau.
Geben Sie den Wert für die Randbedingung ein: 0 V. → Assign.

4. → File → Save; → File → Exit.

2.1.5 Lösung berechnen

1. Klicken Sie auf Setup Solution Option...

Stellen Sie im Feld Starting Mesh: Initial. → OK.

2. Klicken Sie auf Solve.

Nach der Berechnung wird eine Meldung angezeigt. → OK.

2.1.6 Lösung darstellen

1. Klicken Sie auf Post Process...

2. Klicken Sie im Fenster 2D Post Processor auf Plot → Field...

3. Wählen Sie im Fenster Create New Plot folgendes aus:

Plot Quantity: phi

On Geometrie: Surface -all- In Area: -all-

→ OK.

4. Wählen Sie im Fenster Scalar Surface Plot die Falschfarbendarstellung (z.B.


Rainbow) aus. → OK. Variieren Sie die Anzahl der Diskretisierungsstufen, indem Sie
in den weißen Bereich der Legende doppelklicken.

5. Was fällt auf?

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Versuchsdurchführung

6. Stellen Sie nun die elektrische Feldstärke als skalare Größe dar. Gehen Sie wie in
Punkt 2. bis 4. vor, wählen Sie jedoch als Plot Quantity: mag E.

7. Vergleichen Sie die Ergebnisse mit der analytischen Lösung.

𝐸𝑖𝑛𝑛𝑒𝑛,𝑛𝑢𝑚. ≈ 𝐸𝑖𝑛𝑛𝑒𝑛,𝑎𝑛𝑎. =

𝐸𝑎𝑢ß𝑒𝑛,𝑛𝑢𝑚. ≈ 𝐸𝑎𝑢ß𝑒𝑛,𝑎𝑛𝑎. =

8. Was fällt auf?

9. Wie erklären Sie die Ergebnisse der Punkte 4. bis 8.? Wo könnte der Fehler liegen?

10. Wie kann dieses Problem behoben werden?

2.1.7 Kalibrierung - 2. Versuch

1. Schießen Sie das Fenster 2D Post Processor. Wiederholen Sie die Punkte 2.1.4
bis 2.1.6 Teil 4. unter Berücksichtigung ihrer vorherigen Ergebnisse. Entfernen Sie die
Randbedingung am Außenleiter und geben Sie anschließend eine explizite Randbe-
dingung (phi_a = 0 V) am Außenrand der Isolierung vor.

16
Versuchsdurchführung

2. Was fällt bei der Betrachtung des Potentials auf?

3. Stellen Sie nun erneut die elektrische Feldstärke als skalare Größe in Falschfarben-
darstellung dar.

4. Stellen Sie die Feldstärke in der Isolierung als Funktion des Radius dar und vergleichen
Sie diese mit der analytischen Lösung. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

(a) Linie erstellen:

Schalten Sie das Grid über das Grid-Symbol ein.

Klicken Sie auf Geometry → create → line.

Bestimmen Sie mit einem Doppelklick den Anfangspunkt der Linie (0mm,0mm).
Bestimmen Sie mit einem Doppelklick den Endpunkt der Linie (5 mm,5 mm).
Klicken Sie auf der linken Leiste auf Done.

(b) Öffnen Sie den Field-Calculator (Taschenrechnersymbol links-


oben).

(c) Numerische Lösung ploten:

→ Qty → E (elektrische Feldstärke wählen)

→ Mag

→ Geom → line; Linienbezeichnung in der Liste auswählen und → OK.

→ 2D-Plot → Name: z.B. numerisch; rot; dick

→ Wechseln Sie in das Fenster 2D Post Processor.

Zeichnen Sie den Graph in die Abbildung 2.2.

Verschieben Sie ggf. die Legende der anderen Graphen zur Seite.

17
Versuchsdurchführung

Abbildung 2.2: E(r)-Diagramm zu 4c und 4d

(d) Analytische Lösung ploten:


𝑈 𝑘
Berechnen Sie zunächst aus 𝐸(𝑟) = 𝑟 = den Faktor k für r in mm (mit Ta-
𝑟∙𝑙𝑛 𝑎 𝑟
𝑟𝑖

schenrechner):
𝑈 𝑚𝑚
𝑘= 𝑟 ∙ 1000
𝑙𝑛 𝑎 𝑚
𝑟𝑖

Geben Sie nun den Vorfaktor im Field-Calculator ein:

→ Num → Scalar → Wert von k eingeben

→ Func → Scalar → R auswählen → OK

→ 1 / x

→ *

→ Geom → line; Linie markieren und → OK

→ 2D-Plot: Name: z.B. analytisch; grün; dünn; gestrichelt;

Add to current plot → an.

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Versuchsdurchführung

→ Wechseln Sie in das Fenster 2D Post Processor. Zeichnen Sie den


Graph in die Abbildung 2.2.

(e) numerisches Maximum berechnen:

→ Qty → E (elektrische Feldstärke wählen)

→ Mag

→ Geom → line; Linie markieren und → OK

→ Max → Value

→ Eval → Ergebnis oben im Field-Calculator ablesen:

𝐸𝑚𝑎𝑥,𝑛𝑢𝑚 ≈

(f) numerisches Minimum berechnen:

→ Qty → E (elektrische Feldstärke wählen)

→ Mag

→ Geom → line; Linie markieren und → OK

→ Min → Value

→ Eval → Ergebnis ablesen:

𝐸𝑚𝑖𝑛,𝑛𝑢𝑚 ≈

Wie viele gültige Stellen der Lösung sind höchstens sinnvoll? Runden Sie die Ergeb-
nisse entsprechend.

𝐸𝑖𝑛𝑛𝑒𝑛,𝑛𝑢𝑚. ≈ 𝐸𝑖𝑛𝑛𝑒𝑛,𝑎𝑛𝑎. =

𝐸𝑎𝑢ß𝑒𝑛,𝑛𝑢𝑚. ≈ 𝐸𝑎𝑢ß𝑒𝑛,𝑎𝑛𝑎. =

19
Versuchsdurchführung

5. Was fällt beim Vergleich mit der analytischen Lösung auf? Wie ändert sich das Ergeb-
nis im Vergleich zu 2.1.6 Teil 8?

6. Wie können die Abweichungen zwischen numerischer und analytischer Lösung zu


Stande kommen?

2.1.8 Einfluss des Mesh

1. Schließen Sie den Field-Calculator, den 2D Post Processor und ihr aktuelles
Projekt.

Kopieren Sie im Fenster Maxwell Projects ihr aktuelles Projekt und speichern Sie
es unter dem ursprünglichen Dateinamen mit der Erweiterung „_218“.

Öffnen Sie dieses Projekt.

2. Klicken Sie auf Setup Solution Options...

Machen/lassen Sie im Fenster Solve Setup den Haken vor Adaptive Analysis

an.

Ändern/lassen Sie Starting Mesh auf Current. Klicken Sie auf Manual Mesh...

20
Versuchsdurchführung

Was fällt auf? Zoomen Sie auch in den Bereich der Isolierung! Wie sind die Dreiecke
angeordnet?

3. Klicken Sie auf → Refine → Object

In welchem der vier Bereiche sollte das Mesh die meisten Knoten enthalten? Begrün-
den Sie ihre Antwort.

4. Geben Sie für die einzelnen Bereiche folgende Werte als Ziel für die Knotenanzahl vor
(Goal # im Feld Refine Number eingeben und mit Accept bestätigen):

Object Name Goal #


Aussenleiter 2000
Innenleiter 2000
Isolierung 20000
Background 2000

Klicken Sie auf → OK.

Was passiert, wenn Sie OK drücken? Wie sieht das Netz am Ende des Vorganges aus?

21
Versuchsdurchführung

5. Schließen Sie das Fenster 2D Meshmaker und speichern Sie die Eingabe.

Klicken Sie im Fenster Solve Setup → OK

→ Solve → Meldung zur Kenntnis nehmen.

→ Setup Solutions Options...

→ Adaptive Analysis anlassen.

→ Manual Mesh... aufrufen und kontrollieren, ob Voreinstellungen gespeichert


wurden.

→ File → Exit

→ Adaptive Analysis aus!

→ OK

→ Solve

Klicken Sie im Fenster Maxwell SV auf Solve.

6. Starten Sie den Post Processor.

Stellen Sie erneut das Potential und die elektrische Feldstärke in Falschfarbendarstel-
lung dar.

Wiederholen Sie die Aufgabenteile 2.1.7-4b bis -4f für das verfeinerte Mesh.

22
Versuchsdurchführung

Abbildung 2.3: E(r)-Diagramm zu 6.

𝐸𝑖𝑛𝑛𝑒𝑛,𝑛𝑢𝑚. ≈ 𝐸𝑖𝑛𝑛𝑒𝑛,𝑎𝑛𝑎. =

𝐸𝑎𝑢ß𝑒𝑛,𝑛𝑢𝑚. ≈ 𝐸𝑎𝑢ß𝑒𝑛,𝑎𝑛𝑎. =

7. Berechnen Sie das Integral ∫ 𝐸⃗ ∙ ⃗⃗⃗


𝑑𝑙

Welcher Wert sollte sich theoretisch ergeben? ∫ 𝐸⃗ ∙ ⃗⃗⃗


𝑑𝑙 |𝑡ℎ𝑒𝑜𝑟𝑒𝑡𝑖𝑠𝑐ℎ =

→ Qty → E (elektrische Feldstärke wählen)

→ Geom → line; Linie markieren und → OK

→ Tangent

→∫

→ Eval → Ergebnis ablesen: ∫ 𝐸⃗ ∙ ⃗⃗⃗


𝑑𝑙 ≈

23
Versuchsdurchführung

8. Was fällt beim Vergleich mit der analytischen Lösung auf? Wie ändert sich das Ergebnis
im Vergleich zu den vorhergehenden Aufgabenteilen?

2.1.9 Einfluss des Mesh - 2. Versuch

Wiederholen Sie die Aufgabe 2.1.8. Speichern Sie das Projekt unter dem ursprünglichen
Dateinamen mit der Erweiterung „_219“. Geben Sie dieses Mal für die einzelnen Bereiche
folgende Werte als Ziel für die Knotenanzahl vor:

Object Name Goal #


Aussenleiter 2000
Innenleiter 2000
Isolierung 80000
Background 2000

Was fällt auf?

24
Versuchsdurchführung

2.2 Berechnungsaufgabe

In dieser Aufgabe soll nun die eigentliche Feldberechnungsaufgabe durchgeführt werden.


Grundlage hierfür ist die Anordnung in Abbildung 2.4.

Abbildung 2.4: Kabel-Ebene

2.2.1 Eingabe des Problems

1. Schließen Sie den Field-Calculator, den 2D Post Processor und ihr aktuelles
Projekt.

2. Erstellen Sie ein neues Projekt mit dem Namen: Kabel-Ebene (Datum)

3. Wählen Sie einen geeigneten Berechnungsmodus (Solver) und einen geeigneten


Zeichenmodus (Drawing) für dieses Problem aus.

4. Geben Sie die Geometrie und Materialien gemäß Abbildung 2.4 ein (vgl. Aufgabenteile
2.1.2 und 2.1.3). Zeichnen Sie den Rundleiter in den Ursprung des Koordinatensys-
tems. Wählen Sie für die Breite der Bodenplatte b einen geeigneten Wert. Begründen
Sie ihre Wahl.

25
Versuchsdurchführung

5. Geben Sie die Randbedingungen gemäß Abbildung 2.4 ein (vgl. Aufg. 2.1.7 & 2.1.4).

6. Berechnen Sie die Lösung des Problems zunächst ohne Netzverfeinerung (nur Solve
drücken), damit ein Startmesh initialisiert wird. Verfeinern Sie danach das Mesh ana-
log zu Aufgabe 2.1.8. Beachten Sie, dass der Bereich der Luft jetzt zum Isoliersystem
gehört. Tragen Sie die angestrebten Knotenzahlen in die Tabelle ein:

Object Name Goal #


Bodenplatte
Rundleiter
Kunststoff
Background / Luft

2.2.2 Lösung berechnen und darstellen

1. Wo erwarten Sie die höchste Feldstärke in diesem System? Begründen Sie Ihre Ant-
wort.

2. Klicken Sie auf Solve.

3. Stellen Sie anschließend das Potential, das elektrische Feld sowie die Verschiebungs-
dichte in Falschfarbendarstellung dar.

4. Stellen Sie diese Größen entlang einer Linie vom Mittelpunkt des Rundleiters bis zur
Mitte der Bodenplatte dar.

Verwenden Sie beim Erstellen der Linie die Grid-Funktion und die Zoom-Funktion und
verfeinern Sie das Grid, wenn nötig!

Stellen Sie die Funktion Add to current plot aus. Verschieben Sie ggf. die Le-
gende der anderen Graphen zur Seite.

26
Versuchsdurchführung

Abbildung 2.5: φ(r)-Diagramm zu 4.

Abbildung 2.6: E(r)-Diagramm zu 4.

27
Versuchsdurchführung

Abbildung 2.7: D(r)-Diagramm zu 4.

2.2.3 Plausibilitätsprüfung

1. Welche Methoden zur Plausibilitätsprüfung können in diesem Fall zum Einsatz kom-
men? Nennen Sie mindestens drei.

2. Wählen Sie drei dieser Methoden aus, um qualitativ und/oder quantitativ die Plausibli-
lität zu prüfen.

28
Versuchsdurchführung

2.2.4 Interpretation der Ergebnisse

Schätzen Sie dieses Ergebnis als als richtig ein? Wo finden sich evtl. Schwachstellen der
Berechnung? Wo befinden sich die kritischen Stellen (Hot Spots) des Systems (vgl. 2.2.2
Punkt 1)?

2.3 Optimierungsaufgabe

𝑑
Aufgabe: Aus Gründen der Betriebsicherheit soll das Verhältnis (s = konst.) so gewählt
𝑠

werden, dass die maximale Feldstärke in Luft unterhalb von 𝐸𝑘𝑟𝑖𝑡 = 0,14 𝑘𝑉/𝑚𝑚 bleibt.
Aufgrund von Wirtschaftlichkeitsüberlegungen soll dabei die Isolierung (PE) so dünn wie
möglich gehalten werden. Versuchen Sie unter den oben genannten Bedingungen das Op-
timum für die Dicke der Isolierung zu finden.

Schließen Sie den Field-Calculator, den 2D Post Processor und ihr aktuelles Pro-
jekt. Kopieren Sie im Fenster Maxwell Projects ihr aktuelles Projekt und speichern Sie
es unter dem Dateinamen „Optimierung_Datum“. Öffnen Sie dieses Projekt.

29
Versuchsdurchführung

2.3.1 Vorüberlegungen

Überlegen Sie zunächst, ob die Isolierung dicker oder dünner werden sollte. Welche ge-
genläufigen Effekte sind dabei zu berücksichtigen?

2.3.2 Optimierung

Zur Optimierung der Isolationsdicke berechnen Sie für verschiedene Isolationsdicken d (s.
Tab 2.1) bei konstantem s die maximale Feldstärke in Luft 𝐸𝐿𝑢𝑓𝑡,𝑚𝑎𝑥 .

Gegebenenfalls ist es sinnvoll, sich zuvor mit anderen Gruppen abzustimmen!

1. Define Model → Draw Model → Modify

Entfernen Sie die Isolierung.

Fügen Sie einen neuen Kreis mit demselben Namen wie zuvor jedoch anderem Radius
bzw. anderem d ein (siehe Tabelle).

Save → Exit

2. → Solve

3. → Setup Solutions Options...

→ Adaptive Analysis anstellen

→ Starting Mesh: Current

→ Manual Mesh...

→ Refine → Object → Eingabe der Werte analog zu 2.2.1 Teil 6

→ File → Save

→ File → Exit

Klicken Sie im Fenster Solve Setup → OK

4. → Solve → Meldung zur Kenntnis nehmen

30
Versuchsdurchführung

5. → Setup Solutions Options... → Adaptive Analysis anlassen

→ Manual Mesh...aufrufen und kontrollieren, ob Voreinstellungen gespeichert wur-


den

→ File → Exit

→ Adaptive Analysis aus! → OK

6. → Solve

7. → Post Process...

Stellen Sie das E-Feld in Falschfarbendarstellung dar. Beurteilen Sie das Ergebnis.

8. Ploten Sie die numerische Lösung entlang der zuvor erstellten Linie:

→ Data → Calculator

→ Qty → E (elektrische Feldstärke wählen)

→ Mag

→ Geom → line; Linienbezeichnung in der Liste auswählen und → OK.

→ 2D-Plot: Name: z.B. numerisch; rot; dick

→ Wechseln Sie in das Fenster 2D Post Processor.

→ Beurteilen Sie das Ergebnis.

9. Bestimmen Sie das Maximum in Luft:

→ Wechseln Sie zurück in das Fenster Field Calculator.

→ Max → Value

→ Eval

→ Lesen Sie den Wert ab und tragen Sie ihn in Tabelle 2.1 und in Abbildung 2.8 ein.

10. Wiederholen Sie die Aufgabenteile 1 bis 10 mit anderen Werten für d bis deutlich ein
Minimum zu erkennen ist.

31
Versuchsdurchführung

Tabelle 2.1: Maximale Feldstärke in Luft

d ELuft, max
0 mm
2 mm
4 mm
6 mm
8 mm

Abbildung 2.8: ELuft,max(d)-Diegramm

2.3.3 Schlussfolgerung

Bestimmen Sie nun das Optimum für die Dicke der Isolierung unter den o.g. Gesichtspunk-
ten mit Hilfe von Abbildung 2.8.

32
Anhang

3 Anhang

Richtlinien zum Praktikumsbericht


Der Bericht ist selbstständig zu verfassen, Hilfsmittel und Zitate sind zu kennzeichnen. Der
Praktikumsbericht sollte i.d.R. von 3 (max. 4) Studierenden gemeinsam erarbeitet werden.

Aufbau und Umfang: Der Praktikumsbericht ist geheftet einzureichen, bestehend aus:

- Deckblatt, Teilnehmer inkl. Mat.-Nr. vollständig nennen!

- Kurzbericht: max. 5 DIN A4 Seiten, Schriftgröße 12; Zeilenabstand: 1,5

- Versuchsprotokoll: Eine ordentlich geführte Versuchsmitschrift

(Eine ausgefüllte Fassung der Versuchsanleitung inkl. Vorbereitungsaufgaben.)

Zum Inhalt: Der Kurzbericht sollte ...

... auf Wiederholungen der Aufgabenstellung verzichten,

... allgemein das Vorgehen bei der Verwendung numerischer Verfahren beschreiben,

... ggf. durch kurze Beispiele oder Verweise veranschaulicht werden,

... und die wesentlichen Ergebnisse des Versuches diskutieren.

Zur Sprache: Wissenschaftlich neutral/objektiv und aktuell,


d.h. keine persönlichen Formulierungen (kein „ich“, „wir“, „man“), im Präsens schreiben
(keine Vergangenheit)!

Abgabe: Spätestens eine Woche nach Versuchsdurchführung per Mail an:

erwin.burkhardt@tu-dortmund.de

Bewertung: Die Bewertung des Berichts soll i.d.R. zwei Wochen nach Ende der
Abgabefrist abgeschlossen sein. Das Ende der Bewertungsphase wird per E-Mail be-
kannt gegeben.

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