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Deutsch Interpretation

4.

Einleitung: -Karl Olsberg, Taubers Sammlung, 2005, alter Mann, der Gegenstände sammelt, um sich
an Glückliche Momente zu erinnern, da seine vergangen sind.

-Interpretationshypothese, die Geschichte zeigt deutlich, wie sich Tauber zunächst von der Welt
abschottet und im Stillen Gegenstände des Glücks sammelt, um dadurch seine eigene Tragödie zu
verdrängen.

Hauptteil: -Kurze Inhaltsangabe

-Sinnesabschnitte mit Zeilenangabe

-Er/Sie Form, Präteritum/Präsens, personales Erzählverhalten, Figurenrede

- Deutung, Einsamkeit durch Unfall, Verdrängung durch die Sammlung

-Analyse der Sprache, Metaphern, Personifikation etc.

Schluss: -Zusammenfassung der Ergebnisse

-Rückbezug auf Interpretationshypothese

-Intention/Moral/Wirkung

5.

Karl Olsbergs Kurzgeschichte „Taubers Sammlung“ aus dem Jahr 2005 handelt von Herrn Tauber,
einem älteren Mann, der Müll und Alltagsgegenstände sammelt, um dadurch das Glück anderer und
die Geschichte hinter diesen, für sich zu bewahren. Die Geschichte zeigt deutlich, wie sich Tauber
zunächst von der Welt abschottet und im Stillen Gegenstände des Glücks sammelt, um dadurch seine
eigene Tragödie zu verdrängen. Im Folgenden werde ich diese These erläutern.

Tauber, ein einsamer alter Mann, sammelt die verschiedensten Gegenstände, welche mit Glück
hängen im Zusammenhang stehen. So bewahrt Tauber ein Kaugummipapier und ein Spielzeugauto in
seiner Sammlung auf, da hinter beidem eine glückliche Geschichte steckt. Nach dem Tauber das
Kaugummipapier seiner Sammlung hinzugefügt und sich an dem Gedanken, an den Moment
gewärmt hat, träumt er in der Nacht von dem Spott der Nachbarn, wenn sie die Sammlung
Entdecken würden. Er beschließt deshalb seine Sammlung, den Nachbarn selbst zu präsentieren,
zunächst Frau Schneider, welche ihm einen glücklichen Gegenstand schenkt und später, als diese den
Anwohnern von der Sammlung erzählt, vielen mehr. Die Menschen verstehen Tauber, bringen ihm
ihre eigenen Gegenstände mit Geschichten mit oder hören ihm einfach nur zu. Tauber ist seit langem
wieder glücklich und beschließt seine eigene Geschichte nicht länger zu verdrängen. Er holt einen
alten Karton hervor und nimmt die Erinnerungen an seine verstorbene Familie heraus. Am Ende Stellt
Tauber ein Foto dieser, in einem Silberrahmen, zu seiner Sammlung hinzu.
Die Kurzgeschichte lässt sich in sieben Sinnesabschnitte einteilen. Sie beginnt (Z. 1-44) mit Tauber,
der das Kaugummipapier sammelt und seiner Sammlung hinzufügt, dann (Z. 44-65) erinnert sich
Tauber, beim Betrachten seines Regals, an die Geschichte eines Jungen mit einem Spielzeug Auto.
Daraufhin (Z. 66-91) schläft Tauber, nach rekapitulieren der Kaugummi Geschichte, ein und träumt
von dem Spott seiner Nachbarn, woraufhin (Z. 92-109) er den Beschluss fasst, seine Sammlung den
Nachbarn zu Offenbaren. Hier zu beginnt er (Z. 109-172) mit Frau Schneider, er weiht sie in sein
Geheimnis ein und erklärt ihr die Sammlung, nach kurzer Zeit dann, ergänzt Frau Schneider diese und
erzählt Tauber eine Geschichten ihres Glücks. Nach dem (Z. 173-194) Frau Schneider den Nachbarn
Taubers Geschichte erzählt hat, bekommt Tauber viel Besuch, seine Nachbarn hören sich seine
Geschichte an und ergänzen teilweise seine Sammlung mit ihren eigenen. Am Ende (Z. 195-215) stellt
sich Tauber seiner Vergangenheit und der Familientragödie.
Die Geschichte wird von einem personalen Erzähler überwiegen im Präteritum, aus der Er-/Sie-Form
erzählt. Man erlebt vollglich alles, was auch Tauber erlebt, weiß dementsprechend aber auch nur so
viel wie dieser, so ist die Geschichte von Frau Schneider, für dem Erzähler ebenso neu, wie für Tauber
(vgl. Z. 148 f.). Wir erleben Taubers Gedanken und Taten hauptsächlich zeitdeckend, außerdem gibt
es ausschließlich in dem Gespräch mit Frau Schneider Wörtliche rede, der Rest ist in Form eines
Erzählerberichts geschrieben.
Obwohl die Geschichte hauptsächlich im Präteritum und Zeitdeckend geschrieben ist, gibt es doch
auch Passagen, wie die Situation am Bahnhof (vgl. Z. 18 f.), bei der Tauber das Kaugummipapier
findet, in der die Geschichte im Präsens handelt, oder die Situation, in der die Nachbarn Tauber
besuchen (vgl. Z. 173 f.), die Zeitraffend passiert, um die Geschichte zu beschleunigen.
Des Weiteren ist ein weiteres Merkmal, für die Kurzgeschichte, dass wie üblicherweise, auch hier nur
wenige Personen vorkommen, Tauber ist der einzige Protagonist und Frau Schneider ist die einzige
weitere Person, mit der er stark interagiert (vgl. Z. 110 f.).
Tauber ist ein einsamer, alter und gekränkter Mann, so spielt allein der Name Tauber auf diese
Tatsache an, Tauber/Taub, steht dafür, dass er abgeschottet und unverstanden, von der Welt lebt.
Seine Einzigen glücklichen Momente, sind jene in denen er andere sich Liebende (vgl. Z. 18 f.) oder
Familien (vgl. Z. 45 f.) beobachtet. Selbst hier bei wird er jedes Mal schmerzlich an den Verlust seiner
Familie erinnert, welchen er aber, satt sich mit ihm auseinanderzusetzen, verdrängt (vgl. Z. 74-
79/202-209). Taubers Lage wird außerdem durch seine Umwelt deutlich gemacht, so regnet es auf
dem Weg nach Hause und er wohnt in einer kleinen Wohnung (vgl. Z. 14/36+37), der Regen und die
kleine Wohnung sorgen dafür, dass Taubers leben noch trister und einsamer wirkt.
Die Sammlung suggeriert, dass sich Tauber ein Leben mit einer anderen Familie, nicht vorstellen
kann, stattdessen fungieren seine Sammlungsstücke als eine Art Familienersatz, wann immer es
tauber danach ist, kann er sich an die verschiedensten Glücksmomente anderer erinnern (vgl. Z. 45
f.), doch richtig erfüllen tut es ihn nicht (vgl. Z. 81-91).
Erst als Tauber sich anderen anvertraut und er merkt, dass seine Sorgen anderen Gegenüber
unbegründet waren, beginnt er sich mit seiner eigenen Familientragödie auseinander zu setzen und
sich mit ihr abzufinden (vgl. Z. 187-194/202-209), als Symbol hierfür wird das Familienfoto
verwendet, welches er am Ende der Geschichte, ohne Zögern, seiner Sammlung hinzufügt (vgl. Z.
210-215).
Die Kurzgeschichte ist in einer recht einfachen und gut zu verstehenden Sprache geschrieben z.B.
„[…] als sie mit zwei Plastiktüten von Aldi nach Hause kam, trug ihre Tüten die Treppe hinauf“ (Z. 111-
113). Außerdem fällt auf, dass sich kurze und lange Sätze häufig abwechseln, wobei die kurzen
deutlich dominanter sind z.B. „Fremde Menschen. In seiner Wohnung.“ (Z. 100-101) oder „Er sah
schon ihr schlecht überspieltes Erschrecken, wie sie ihm zuhörten, hin und wieder nickten und dabei
ihre Blicke vor Scham in den Teppich Bohrten“ (Z. 101-105).
Gerade mit den Sprachlichen Mitteln und Adjektiven wird die Stimmung der Geschichte und Taubers
Lage vermittelt, so zeigen die Sätze „Vorsichtig schob er“ (Z. 12) und „graues Gesicht, verschwommen
und zerknittert“ (Z. 82-84), wie alt und zurückgezogen Tauber ist. Genauso
beschreiben die Vergleiche „es tat weh, wie Wärme eiskalten Händen wehtut“ (Z. 78+79), sowie
„Bilder, die auf seiner Seele brannten, wie Alkohol auf offenem Fleisch“ (Z. 88+89), Taubers schmerz,
den er empfindet, wenn er sich am Glück anderer erfreut. Die
Metapher am Ende „herrschte Schmetterlingsluft“ (Z. 196) dient im Gegensatz zu den anderen eben
genannten Stilmitteln, noch Mal zu zeigen, dass es Tauber, nach dem er sich geöffnet und über seine
Sammlung gesprochen hat besser geht und er sich mit seinen Problemen auseinandersetzen wird,
dies wird vor allem durch das Positive Bild der Schmetterlinge verursacht, mit dem wir diese
verbinden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Interpretationshypothese bestätigen lässt, Tauber
macht sich abhängig von dem Glück anderer und verdrängt damit seine eigene Familientragödie,
doch zum Schluss stellt er sich seiner Angst dann doch. Gerade dieser Teil der Geschichte ist es, der
so außerordentlich wichtig für sehr viele Personen in einer ähnlichen Situation ist. Die Geschichte
zeigt auf besondere Weise, wie man sich selbst helfen kann, allein das Sprechen mit Personen über
seine eigenen Probleme und Ängste ist essenziel für eine Besserung. So stellt sich der Protagonist
auch erst seinen Problemen, nach dem er über diese gesprochen hat. Mich wundert es nicht, wieso
diese Geschichte einen Preis gewonnen hat, sie vermittelt wichtige Werte und dient gleichzeitig als
gute Hilfestellung.

6. Taubers Darstellung

„Es ist so, ich habe noch nie wirklich mit jemanden über die Sammlung geredet, beziehungsweise sie
jemals jemanden gezeigt. Es fällt mir echt schwer, ich habe Angst, dass man mich nicht versteht, oder
es falsch versteht. Bitte hören sie mir zu und lassen mich erklären.
Vor langer Zeit starb meine Familie bei einem Autounfall, ich bin nie wirklich drüber
hinweggekommen und habe es stattdessen immer mehr verdrängt. Statt mir richtige Hilfe zu suchen,
habe ich begonnen, Gegenstände zu sammeln, die hinter einer glücklichen Geschichte stecken. Es
konnte alles Mögliche sein, ein Schnuller, ein Spielzeugauto oder gerade mal ein Kaugummipapier, du
kannst sie hier in der Sammlung sehen. Diese Alltagsgegenstände oder der Müll, sie erinnern mich an
glückliche Situationen, das Kaugummipapier habe ich gefunden, als sich ein Paar voneinander
verabschiedet hat und die Frau ein Kaugummi öffnete. Das Spielzeugauto hat ein Junge verloren, als
er seinen Vater seit langer Zeit wieder getroffen hat. Sehen sie, beide dieser Erinnerungen sind mit
einem sehr glücklichen Moment verbunden, ich kann diese Momente, durch die Gegenstände wieder
erleben und die Stimmung der Situation nachempfinden. Sie bieten mir die einzige Möglichkeit, Glück
zu empfinden, da ich meins schon lange verloren habe, ohne diese Gegenstände würde ich
verbittern, was ich eh schon langsam tue.
Ich erzähle ihnen das jetzt, da ich glaube, dass ich Hilfe brauche mich zu verändern, nicht wirklich
Unterstützung, sondern nur Leute, die mir zuhören und denen ich mich anvertrauen kann, um meine
Verluste zu verarbeiten. Ich würde es verstehen, wenn sie mir nicht helfen wollen und ich danke
ihnen, dass sie mir bis hierhin zugehört haben. Ich bitte sie aber, mich nicht falsch zu verstehen. Das
ist sie nun also, meine Sammlung.“

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