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Alexander Veil GFS Religion 23.01.

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John Rawls – Eine Theorie der


Gerechtigkeit
Schrift liche Ausarbeitung

Inhalt

LEITFRAGEN:.................................................................................................................................... 1

WAS BEDEUTET GERECHTIGKEIT?........................................................................................................1


GIBT ES ÜBERHAUPT GERECHTIGKEIT?................................................................................................2
WIE MÜSSTE EINE WELT AUSSEHEN, DIE WIRKLICH GERECHT IST?...................................................3

JOHN BORDLEY RAWLS................................................................................................................. 3

AUFGABE DER THEORY OF JUSTICE......................................................................................... 3

DER SCHLEIER DES NICHTWISSENS.......................................................................................... 4

DER ERSTE GRUNDSATZ DER GERECHTIGKEITSPRINZIPIEN.......................................... 5

DAS FREIHEITSPRINZIP...........................................................................................................................5

DER ZWEITE GRUNDSATZ DER GERECHTIGKEITSPRINZIPIEN....................................... 5

DIFFERENZPRINZIP..................................................................................................................................5
DAS PRINZIP DER CHANCENGLEICHHEIT..............................................................................................5

Leitfragen:
Folgende Leitfragen gilt es mithilfe von Rawls´ Theorie zu beantworten:

Was bedeutet Gerechtigkeit?


Das Wort Gerechtigkeit ist unglaublich Facettenreich und viel zu groß, um alle ihre Aspekte
in einer GFS abzudecken. Unter diesen Umständen werde ich den Gesichtspunkt der
Gerechtigkeit, wenn es um die Verteilung von Gütern geht, anhand eines Beispiels näher
erläutern.

Man stelle sich eine Gruppe von Freunden vor, welche sich an einem Sonntagabend am
Birklehof eine große XXL Family- Pizza bestellen, nun gilt es die Teile dieser Pizza gerecht
zu verteilen. Es stellen sich hierbei mehrere Fragen:
Wird die Pizza nur unter den Anwesenden verteilt; was ist die Verteilungsreichweite?
Unter welchem Verfahren wird die Pizza aufgeteilt? Also, wer bestimmt die Aufteilung? Der
Hauserwachsene? Die Bewohner, in einer demokratischen Wahl? Wenn sich eine

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Gesellschaft, in diesem Fall die Hausgemeinschaft über die Verteilungsreichweite und die
Verfahrensgerechtigkeit geeinigt hat, so bleibt die Frage übrig: Wer bekommt wieviel?
Eine Möglichkeit bestünde darin das jedermann die gleiche Anzahl an Stücken bekommt, und
somit alle gleich behandelt werden. Eine Zweite Möglichkeit würde einschließen, dass der,
der am meisten Hunger hat, auch am meisten bekommt. Diese Bedarfsgerechtigkeit beinhaltet
den Fakt, das Menschen nicht gleich sind, daher rein genetisch nicht dasselbe
Nahrungsverhalten oder denselben Hunger haben. Wenn aber eine Person sich die Mühe
gemacht hat zu bestellen oder sogar die Pizza bezahlt hat, so stellt sich die Frage nach der
Leistungsgerechtigkeit. Diese Form von Gerechtigkeit impliziert, dass spezifisch in diesem
Beispiel die Stücke nach Leistung aufgeteilt werden, oder zumindest die Entscheidung nach
dem Verteilungsverfahren dem gebührt, der bezahlt hat.

Viele Sozialpolitische Fragen werden unter diesem Aspekt von Gerechtigkeit diskutiert.

Gibt es überhaupt Gerechtigkeit?


Der Mensch ist von Grund auf genetisch verschieden, daher entstehen in einer Gesellschaft
unausweichlich Interessenskonflikte unter ihren Individuen. Man muss sich also die Frage
stellen ob es eine wirkliche Gerechtigkeit geben kann, wenn die Grundvoraussetzungen weder
Gleich noch fair sind (natürliche Ungleichheiten). Zudem muss man bedenken ob und wie
sich der egoistische Mensch je auf gemeinsame Regeln einigen soll.

Wie müsste eine Welt aussehen, die wirklich gerecht ist?


Rawls Fragestellung bezieht sich auf seine Theory of Justice in welcher er eine Vision
schildert in der die Welt gerecht und für jeder in ihr lebenden Person annehmbar wäre. Über
die Lösung genannter Fragestellung sollen sich laut Rawls die Menschen im Urzustand,
welchen ich binnen kurzem erläutern werde, auseinandersetzen. Diese Frage beinhaltet
zudem, die Erkundigung danach, welche Regeln und Normen in einer gerechten Gesellschaft
gelten sollten.

Vorab jedoch ein kurzer Einblick in Rawls Leben und Werdegang:

John Bordley Rawls


Geboren 1921 in Baltimore (Maryland, USA) wuchs Rawls als Akademiker-Kind mit seinen
4 Geschwistern auf. Sein Vater war Steuerberater und seine Mutter setzte sich politisch für die
Rechte der Frau ein. 1939 fing er an Philosophie an der Princeton University (New Jersey), zu
studieren. 1943 schloss er das Studium ab und begann eine Karriere als Infanterist, welche er
jedoch 3 Jahre darauf beendete nach dem er die Auswirkungen der Hiroshima-Bombe mit
eigenen Augen sah. Seine Doktorarbeit über menschliche Charakterzüge machte er 1950 und
promovierte in Philosophie. John Rawls war über 30 Jahre lang Professor an der Harvard
University, zu der Zeit veröffentlichte er auch sein renommiertes Buch: „A Theory of Justice“

Aufgabe der Theory of Justice


Laut Rawls´ Begriff von Gerechtigkeit, gibt es zwei Aspekte: Zum einen geht es um die
Zuweisung von Rechten und Pflichten so wie zum Beispiel Steuern oder die Grundrechte.
Zum anderen geht es um eine gerechte Verteilung von Gütern, wie schon erwähnt.

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Rawls Theorie übt Kritik am Utilitarismus und dessen Nützlichkeitsprinzip, bei dem es
bekanntlich um das größte, gemeine Wohl geht. Und nicht um das individuelle Wohlergehen.
Rawls verbindet das allgemeine Nutzenmaximum mit der Möglichkeit das es bei manchen
Individuen zu völlig inakzeptablen Resultaten führen könnte. Seine Theorie schützt das
Individuum durch das Maximin- Kriterium, welches ich im Folgenden Absatz weiter erläutern
werde.

Der Schleier des Nichtwissens


Rawls als Schleier des Nichtwissens bezeichnete Grundlage seiner Theorie stellt folgendes
Gedankenexperiment dar:

Eine Gruppe Menschen stellt sich die bereits oben Frage: „Wie müsste eine Welt aussehen, die
wirklich gerecht ist?“
Diese Gruppe Menschen soll. Nun die zwei Aspekte von Rawls´ Gerechtigkeit ausbauen, d.h
die Zuweisung von Pflichten und Rechten, sowie die gerechte Verteilung der verfügbaren
Gütern damit diese Entscheidungen jedoch nicht von persönlichen Präferenzen beeinflusst
werden, führt Rawls an der Stelle den Schleier des Nichtwissens ein. Das Entscheiden nach
persönlichen Präferenzen nennt Rawls „natürlichen Egoismus“, da er davon ausgeht das ein
vernünftiger Mensch immer die Regeln so auslegt, dass sie ihm den größten Vorteil bringen.
Daher müssen alle natürlichen Gegebenheiten, die zu solch einer subjektiven Entscheidung
führen könnten, ausgelöscht werden.
Der Schleier des Nichtwissens tut genau dies, indem er diese Gruppe Menschen in einen
pränatalen Zustand führt, in welchem man zwar noch rational denken kann aber sich unter
anderem über folgende Kriterien nicht im Klaren ist:
- Geburtsort; sozialer Stand der Familie; Hautfarbe; Religion der Familie; Aussehen;
Intelligenz usw. usf.
Wenn die Menschen, die eine gerechte Welt „erschaffen“, dies in einer fairen Situation tun, so
ist das Ergebnis gerecht.
Ein wichtiger Punkt ist, dass der Mensch im sogenannten Urzustand sich im Klaren über
allgemeine Fakten ist. Damit sind alle Tatsachen, welche sich aus dem normalen Alltag oder
der Wissenschaft ergeben.
Eine weitere wichtige Gegebenheit ist wie schon angedeutet der vernünftige Mensch, so stellt
Rawls klar das der Ausgang seiner Theorie von der Entscheidung vernünftiger Menschen
entspringt.
Das Wissen über allgemeine Tatsachen führt zur Erkenntnis der Menschen im Urzustand, dass
die Wahrscheinlichkeit in einem niedrigen Stand hineingeboren zu werden höher ist als in
eine reiche Familie.
Laut Rawls macht es für einen vernünftigen Menschen nun nur Sinn die Regeln so zu
gestalten, dass sie die benachteiligten bevorzugen.
Das Maximin- Kriterium bezeichnet einfach den Entscheidungsprozess für Reformen. Bei
diesem Entscheidungsprozess muss man die jeweils schlechtesten Ausgänge gegenüberstellen
und sich für das beste „Übel“ entscheiden.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass laut Rawls eine gerechte Gesellschaft nur aus
einer fairen Ausgangssituation (Urzustand) entstehen kann.

Der erste Grundsatz der Gerechtigkeitsprinzipien

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Das Freiheitsprinzip

Genanntes Prinzip bezieht sich auf die gleiche Freiheit für alle. Demnach soll jeder Mensch
Zugang zur bestmöglichen Freiheit haben, welche bekanntlich dort aufhört, wo die Freiheit
eines Anderen beginnt.

Der Zweite Grundsatz der Gerechtigkeitsprinzipien


Differenzprinzip

Das Differenzprinzip lässt sich an folgendem Beispiel veranschaulichen:


Der CEO einer großen Firma darf sich ein saftiges Gehalt zuschreiben, jedoch nur unter
Voraussetzung das der Angestellte am Schalter genauso davon profitiert.
Daraus lässt sich also schließen das ein große Umverteilung der Güter nötig wäre, um
Gerechtigkeit zu bewerkstelligen.

Das Prinzip der Chancengleichheit

Um beim oberen Beispiel zu bleiben: Die Stelle des CEO´s sollte für alle Menschen
erreichbar sein. Also müssen alle Ämter und Positionen für alle ebenso erreichbar sein.

Die erste Vorrangregel


Vorrang der Freiheit

Gibt es eine Ungleiche Freiheit, also sollte jemand weniger als die gleiche Freiheit als alle
anderen haben, so muss es mit dieser Person vereinbart sein.

Die zweite Vorrangregel


Gerechtigkeit vor Leistungsfähigkeit und Lebensstandard

Gibt es eine. Chancenungleichheit muss sie für den Betroffenen annehmbar sein.

Kritikpunkte.
1. Der Urzustand ist fiktional, und kann nie wirklich angewandt werden.

2. Da Rawls die Theorie schon vorgedacht hat ist es unmöglich eine wirklich freie
Entscheidung im Urzustand zu treffen.
3. Für die Umsetzung von Rawls Theorie ist viel Umverteilung nötig, daher nicht
rechtens, wenn große Mengen Geld einfach enteignet werden.
4. Die Ungleichheit des Menschen macht es unmöglich eine gerechte Welt zu schaffen

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Quellen
- Siehe GFS

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