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Bionik

= Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Biologie und Technik mit dem Ziel, durch Abstraktion,
Übertragung und Anwendung von Erkenntnissen zu biologischen Vorbildern technische
Fragestellungen zu lösen. (VDI 6220); Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Biologie und Technik
oder anderen innovativen Bereichen, um praktische Probleme zu lösen, durch die funktionale
Analyse biologischer Systeme, ihrer Abstraktion zu Modellen und der Übertragung und Anwendung
dieser Modelle auf die Lösung. (DIN ISO 18458)

Geschichte: Problemlösungen: 3, Milliarden a Stammesgeschichte ->


Tech. Entwicklungen weniger als 1000 a -> Daedalus und Ikaras (Flügel) -
> da Vinvi 1505: „Über den Vogelflug“ (Unwichtiges wie Federn
weggelassen) -> 1867: Stahlbeton (Anordnung wie Fasern in Pflanzen) ->
19. Jhd. USA, Kellys: Stacheldraht (Zweig mit Dornen) zum Einzäumen -
>1889, Lilienthal: Storchflügel, Störche starten mit Gegenwind (nicht
Rückenwind), Flügel sind keine ebenen Platten, sondern gebogen -
>1919. Streuer (Mohnkapsel) -> 1951: Klettverschluss (Klette) -> Militär
(Sensoren und Beweglichkeit im Gelände)

Köpfe der Bionik: D: W. Nachtigall (Biologe), I. Rechenberg (Ingenieur),


E: G. Jeronimidis (Ingenieur), J. F. V. Vincent (Biologe)

Die bionischen Produkte sind heutzutage nicht mehr über- Technische


schaubar, stetig steigende Anzahl Abwandlungen,
die nicht in der
Bionics: J. E. Steele 1958: Biologie und Elektronik, Bio-hybrid Natur
System (Mikroroboter in Stuttgart) vorkommen,
aufgeschnittene
Biomimetics: Abstraktion von gutem Design der Natur, ist im
Schleifen
deutschsprachigen Raum Bionik

Biomimicry: die besten Ideen aus der Natur werden imitiert und
Zur Problemlösung verwendet: (i) Natur als Modell (ii) Natur als
Richtlinie (man untersucht unsere Produkte nach „Richtigkeit“)
(iii) Natur als Mentor: Nicht aus der Natur eins zu eins übertragen,
sondern von der Natur lernen

Bioinspired: Bionik (Prinzipübertragung) + von der Biologie inspiriert

(Formübertragung) 1:1 Form-Kopie ist nicht Bionik


Samen (Samonia)

Biotechnik: R. H. Francé: Was wir heute unter


Bionik und Biomimetics verstehen Heute:
Biotechnik, Biotechnologie: Man setzt Organismen
und deren Produkte direkt ein (Gärung, Biogas),
Organsimen zur Produktion anderer Produkte
einsetzen, versucht nicht Prinzipien zu übertragen

Biosystemtechnik:
zwei Systeme tech.
und biol. vereinen
(Neuronen wachsen
lassen)
Was aus dem Plan erkennbar ist?

Funktion, Einssatzzweck (mittlerer Druck), Symmetrien, Bauteile


(Laufrad, Welle, Lager, Dichtungen, …), Fertigung, Zusammenbau,
Was wir berechnet (Wellendurchmesser, Lager, kritische Drehzahl,
…), Plan ist biologischen Bauplänen nicht unähnlich

Schema der Konstruktionslehre:

In der Technik werden meist physikalische und chemische


Prinzipien oder Gesetze angewandt („Biologie spielt keine
Rolle“)

„Top-down“ Bionik = Technology Pull


in design research: problem driven
„Bottom-up“ Bionik = Biology Push
in design research: solution driven
Unterscheidung:

 Bionik im eigentlichen Sinn (nur Anwendung von biol. Prinzipen in der Technik)
 Bionik im weitesten Sinn (würde Tech. Biologie und auch Analogieforschung umfassen)

Analogieforschung: Teil des Technology-Pull-


Prozesses

 Analogieforschung ist zunächst nur ein


Vergleich von biologischen und
technischen Systemen
 Aus dem Vergleich können Anregungen
für bionische Entwicklungen entstehen

Beispiele:

Oberkiefer des Ameisenlöwen = Vorderteil einer


Kombizange (Unterschiede: Gelenk, Griffe bei
der Zange)

Kleine Saugnäpfe am Vorderfuß des


Gelbrandkäfers = Schwarzmund-Grundel =
Pazifische Riesenkrake (teils nur durch
Muskelanspannung -> Unterdruck, bei manchen
Zähnchen zum Festkrallen) = Saugnäpfe an einer
Seifenhalterung

 Flachsauggreifer: Schnell, Ebene Flächen, Positioniergenauigkeit


 Balgsauggreifer: Höhenausgleich, Krumme Oberflächen, Empfindliche Teile
 Anforderungen: Saugkraft, Querkraft, Wölbungsradius

MAN WIEß OFT NICHT, WIE GENAU ETWAS IN DER NATUR ABLÄUFT: UNTERDRUCK? FILM? => MUSS
ERST UNTERSUCHT WERDEN

Feldbahn-Kupplung = Wanzenflügel (elastische Härchen, Vorderflügel kann ohne Schaden


hochgehoben werden)

Techn. Biologie: Verwendung von Methoden aus der Technik zum Erkenntnisgewinn in der Biologie:
Techn. Bio beinhaltet die Analyse von Struktur-Funktion-Zsmhängen biol. Objekte mithilfe method.
Ansätze aus Physik und Ingenieurwissenschaft – Beispiel: „Zahnräder“ in einem Insekt Nymphe der
Käferzikade (Anordnung dient die Reibung zu verhindern)

In der tech. Biologie werden klassische


Ingenieursmethoden und Analysewerkzeuge auf
biologische Systems angewandt

ZEITFAKTOR!
Revers Bionik: Erkenntnis-Transfer von der
bionischen Produktentwicklung in die Biologie ->
Dadurch verbessertes Verständnis biologischer
Systeme

In der reversen Bionik werden bionische


Prototypen und/oder die Simulation ihrer
Funktionsweise als Erklärungs- oder
Studienmodelle verwendet; wodurch das
biologische System besser verstanden werden
kann

Spinnen, Schlangen, Salamander: In der Natur


kann man nicht sagen, beweg dich bei dem
Abschnitt schneller bzw. höher, in der Technik
schon Interativen Prozess

In Mitteleuropa müssen 3 Kriterien für Bionik erfüllt sein: 1) Inspiration aus der Natur 2) Abstraktion
vom natürlichen Vorbild 3) Technische Umsetzung der Prinzipien

Schwierigkeiten bei der Zuordnung: Stahlbeton oder die Dachkonstruktion des Olympiastadions in
München werden hier nicht als bionisch eingestuft, Historische Beispiele sind oft nicht eindeutig
zuordenbar, weil Hintergrundinformationen fehlen, Diskussionen (bionisch oder nicht bionisch) wird
es auch in Zukunft geben

,,Urban myths“: Julian Vincent bezweifelt: – Wirksamkeit von Schwimmanzügen – Crystal Palace und
Eiffelturm als bionisch (Galsstahl, abgeleitet von Seerosengewächs) – Lichtleitung in Eisbärenhaaren
(klar weiß. Aber hohl -> Galsfaser Analogie, falsch, evtl. hat es was mit der dunklen Haut des Eisbärs
zutun), Diskussionen zu solchen Themen gibt es in einer Mailinglist

Auch wenn es
den Effekt in
der Natur gibt

Keine Bionik:

„Bionik“ – ein klingendes Wort: 1980er: Atomic ARC Team Bionic, Lego Bionicle, Ubuntu 18.04 Bionic
Beaver, Cat Eye Reflektoren von Percy Shaw haben nicht das Tapetum Iucidum als Vorbild (Katze)
Einteilungsmöglichkeiten:

Konstruktionsbionik: Fliegen -
Strömungsmechanik:

Je nach Flug- und Windbedingungen ändert


sich die Flügelstellung (Deckfedern)

Der Deckfeder-Effekt:
Entspricht nicht den Bremsklappen beim Flugzeug

Flügelschlag und Muskelkraft (Ornithopter in Leichtbauweise): da Vinci mit Gelenken, Liliental ohne
Gelenke, heutzutage ab und zu versucht man Gelenke zu verwenden

„SmartBird“: Antrieb durch Flügelschlag, Drehbare Flügel, Ferngesteuert, mit bewegl. Flügel, nach
oben schlagen, nach hinten gekippt, nach unten schlagen, Flügel nach vorne gekippt

„BionicOpter“: In alle Raumrichtungen manövrierbar, kann auf der Stelle fliegen, kann ohne
Flügelschlag segeln, Spannweite 63 cm, Masse 175 g

Konstruktionsbionik Sensorik:

Spinne – Sinnesorgan (nehmen Vibrationen war):


Stimulus transformation in – biological strain gauges
(slit sensilla, lyraförmiges Spaltsinnesorgan) – airflow
detectors (trichobothria) and – touch receptors
(tactile hairs; are longer), Spaltsinnesorgane:
Simultane Messungen von Kinematik (Video),
Dehnungen an den Spaltsinnesorganen
(Dehnungsmessstreifen), Kraft auf den Boden, Druck
in Hämolymphe

Positionen der Spaltsinnesorgane

Robben: Tastsinn

Test: U-boot gbit Signal (Nahrung) aus,


man schaute ob die Robbe
nachschwimmt -> jap: Mittels der Barthaare (Vibrissae) kann die Robbe angeblich feststellen welche
(Beute-) Fische vorbei schwimmen

Besser sehen durch wackeln: Techn. Umsetzung: „resolution 900-fold greater than its static
resolution”
Infrarotsensor: Kiefernprachtkäfer

Techn. Umsetzung

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