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Sehr geehrter Herr Michelsen,

Ihre Reportage „Alles steht still“ vom 25. Januar 2021 über deutschlandweite
Schulschließungen habe ich im Bereich „Lokales“ mit großem Interesse gelesen. Sie
beschreiben darin ausführlich die Schwierigkeiten, die Lehrkräfte in den letzten Wochen
durch den Distanzunterricht hatten und wecken Mitleid beim Leser für deren Situation. Da ich
selbst Schülerin in der 9. Klasse an einer Nürnberger Realschule bin, weiß ich aus eigener
Erfahrung, wie schwierig die Lage für uns Schüler im Moment ist. Weil Ihr Artikel die
Situation einseitig aus Lehrersicht betrachtet, möchte ich hierzu gerne meine Schülersicht
darlegen. Gerade kurz vor dem Schulabschluss wird der Druck bei uns Schülern immer
größer. Zu Hause hat nicht jeder die gleichen Möglichkeiten zum Lernen. So haben einige
meiner Schulfreunde zum Beispiel keinen eigenen Laptop oder kein eigenes Zimmer, um
konzentriert arbeiten zu können. In Ihrem Artikel wirkt es so, als würde eine komplette Seite
– wir Schülerinnen und Schüler – vergessen werden. Wenn Sie den Schuldirektor zitieren:
„Es ist für uns Lehrer eine große Herausforderung“, dann gilt das genauso für uns Schüler!
Ich würde mir daher wünschen, dass Sie die Situation noch kritischer betrachten und beide
Seiten berücksichtigen. Als Schülersprecherin erkläre ich mich auch gerne für ein Interview
bereit.

Mit freundlichen Grüßen Sara Müller

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