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Text und Raum

Author(s): Jürgen Joachimsthaler


Source: KulturPoetik , 2005, Bd. 5, H. 2 (2005), pp. 243-255
Published by: Vandenhoeck & Ruprecht (GmbH & Co. KG)

Stable URL: https://www.jstor.org/stable/40621741

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Forum1

Text und Raum

JÜRGEN JOACHIMSTHALER

Linking the >spatial turn< with the concept of textuality as deployed in Cultural Studies, this
article seeks to analyse relations between >text< and >space< both synchronically and
diachronocally. After reviewing classical settled cultures, which attempt to underpin their
territories with textual meanings, this essay will focus on the reconfiguration of concepts
such as >nation< or the German >Heimat< in the wake of the mass migration that followed
industrialization. This required new textual determinations of unstable space(s) in both lit-
erature and politics. Cultural Studies themselves constitute one such denotative text.

1. >Spatial turn< und Kulturwissenschaft

Die »Wiederkehr des Raumes«,2 der >spatial turn<, die »Wendung zum Raum«3 be-
deutet als »Transformation >klassischer< diskurshistorischer Kritik in den präskripti-
ven Entwurf für eine andere Theorie«4 eine Herausforderung der Kulturwissen-
schaft(en) nicht nur deshalb, weil es trotz zahlreicher Untersuchungen zu Einzelas-
pekten bisher keinen kulturwissenschaftlich wirklich gültigen >Raum<-Begriff gibt. Als
Gegenstand nahezu aller Fächer und Disziplinen fordert >Raum< eben das interdiszi-
plinäre Arbeiten ein, das jenem programmatischen >Gründungsauftrag< der neueren
Kulturwissenschaft einverschrieben ist, demzufolge letztlich alle Zeugnisse menschli-
cher Kultur in einem >kulturwissenschaftlich< gemeinsamen überdisziplinären Zugriff
zu erfassen seien.5 Zugleich jedoch provoziert das Thema >Raum< bereits auf der po-
lemischen Textoberfläche einiger aktueller Diskurse die Kulturwissenschaften in ih-
rem methodischen Selbstverständnis: Der Begriff >Raum< wird häufig in einen er-
kenntnistheoretisch grundsätzlichen Gegensatz zu den Methoden und theoretischen
Grundsätzen gebracht, die sich in den letzten Jahren als innerer Kern kulturwissen-
schaftlichen Arbeitens herausgebildet haben.

1 In dieser Rubrik veröffentlichen wir Beiträge zu aktuellen Streitfragen, um zu Diskussionen


anzuregen. Stellungnahmen unserer Leser sind höchst willkommen und werden auf unserer
Homepage - www.kulturpoetik.de bzw. www.culturalpoetics.net - veröffentlicht.
2 Vgl. Karl Schlögel, Im Räume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopo-
litik. München 2003, S. 17-78.
3 Vgl. die demnächst erscheinenden Materialien der Tagung Wendung zum Raum. Gestaltung
und Erkenntnis des Räumlichen in interdisziplinärer Perspektive. Kolloquium an der TU Dresden,
20.-24. 1 .2005, veranstaltet von Walter Schmitz. Der Tagungsband ist angekündigt noch für 2005
bei Thelem in Dresden.
4 Sigrid Weigel, Zum topographical turn<. Kartographie, Topographie und Raumkonzepte
in den Kulturwissenschaften. In: Kulturpoetik 2 (2002) 2, S. 151-165; hier S. 156.
5 Vgl. Wolfgang Frühwald u. a., Geisteswissenschaften heute. Frankfurt/M. 1991.
KulturPoetik Bd. 5,2 (2005), S. 243-255
ISSN 1616-1203 •© Vandenhoeck & Ruprecht 2005

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244 Jürgen Joachimsthaler

>Kultur< wird demnach verstanden


Zeichensystem und oft pointiert zur
weniger als alles, was dem Erkennen ü
zufolge textanalog (wenn nicht gar m
diesem Konzept steht eine altehrwür
die aktuell so unterschiedliche Strö
(radikalen) Konstruktivismus, Gende
kursanalyse, New Historicism, Cultu
u.v. a. vereint in der - unterschiedlich stark formulierten - Einsicht von der Unhin-
tergehbarkeit des durch Kommunikation, Sprache, Text etc. entworfenen und mithin
letztlich sprachlich und/oder medial vermittelten Erkenntnishorizonts. Der produk-
tive »Skandal«, dass der Beweis des »Dasein [s] der Dinge außer uns«7 nicht gelingen,
die »Semiosphäre«8 also, als die jede Kultur ihre Angehörigen mit einem Deutungs-
horizont umgibt, womöglich nie verlassen werden kann, wird dabei zum Anlass kri-
tischer Selbstreflexion des >Systems<. Räume aller Art wären aus dieser Perspektive im
Kommunikations-, Text- oder Sprachinnenraum anzusiedelnde zeichenhafte Reprä-
sentationen von einem > Außerhalb , an dessen Stelle nur eben diese Repräsentationen
zugänglich sind, die weniger über das Repräsentierte aussagen als über innere Mecha-
nismen des kulturellen Systems, innerhalb dessen die jeweilige Repräsentation anzu-
siedeln ist. Raum »wird [. . .] als eine Art Text betrachtet«.9
Der >spatial turn< hingegen verdankt seine aktuelle Karriere der Koinzidenz so un-
terschiedlicher Entwicklungen wie der entgrenzenden >Globalisierung< ökonomi-
scher, politischer und kultureller Praktiken in der >Einen Welt< nach dem Ende des
Kalten Krieges, der als Gegenbewegung damit eng verbundenen (und von Fall zu Fall
sehr unterschiedlichen) Wiederbelebung bereits totgesagter Regionen, dem unerwar-
teten Einbruch also nicht erwarteter außertextueller Wirklichkeit in gesellschaftliche
Sinnsysteme - am sinnfälligsten geworden am 1 1 . September -, aber auch der Ent-
wicklung von Internet und Cyberspace, die als abermalige Kommunikationsbeschleu-
niger das scheinbare > Verschwinden des Raumes< (Karl Marx) mit weit reichenden
ökonomischen und sozialen Folgen soweit vorantreiben, dass die damit entstandenen
machthaltigen Kommunikationsnetzwerke ebenso wie die weiten Räume, die sie aus
sich ausschließen, im Gegenzug eine nicht zuletzt auch räumlich orientierte Analyse
herauszufordern beginnen.10 Noch die Metaphern >Textraum<, >Kommunikations-
raum<, >Gedächtnisraum<, >Cyber Space< etc. implizieren aus dieser Perspektive und
im Gegensatz zur kulturwissenschaftlichen Universalisierung des >Text<- Begriffs eine
Dominanz des Raumes über >Text< dahingehend, dass Texte letztlich die Räumlichkeit
der Welt und des Menschen abbildeten und gerade deshalb >nur< repräsentierten, weil
sie ihr gegenüber sekundär und bloß abgeleitet wären.

6 Vgl. etwa Doris Bachmann-Medick (Hg.), Kultur als Text. Die anthropologische Wende in
der Literaturwissenschaft. Frankfurt/M. 1996. Einen kritischen Überblick versucht Jürgen Joa-
chimsthaler, Glender, Glinn und Gläserne. Kulturwissenschaft(en) als Text. In: Christa
Grimm/Ilse Nagelschmidt/Ludwig Stockinger (Hg.), Theorie und Praxis der Kulturstudien.
Leipzig 2003, S. 25-50.
' Immanuel Kant, Werke in zwolr Banden. Hg. v. Wilhelm Weischedel. Bd. 3: Kritik der rei-
nen Vernunft. Bd. 1. Frankfurt/M. 1 1. Aufl. 1990, S. 38.
8 Jurij M. Lotman, Über die Semiosphäre. In: Semiotik 12 (1990), S. 287-305.
9 Weigel (Anm. 4), S. 160.
10 Manuel Castells, The Information Age. Economy, Society and Culture. 3 Bde. Oxford
1996-1998.

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Text und Raum 245

Verbunden damit ist


tischen Realismus, de
rem »Spiel mit flottie
auch ein Resultat der
und wie jede Realitäts
tulat für beendet zu e
Raum immer auch a
mit«.13 Bezeichnende
erklärt mit »Geschich
Leidenschaften, die a
ben«.14 >Raum< so sch
über >Text< (im weite
terminante von >Text<
der Faktor einverleibt
Als quasi außertextlic
über Raum dann die R
mit einwirkt, sondern
Kontext, »die Signif
»transzendentale Sign
kulturwissenschaftlic
Das Thema >Raum< sc
ontologisch nicht me
Diese beiden Position
bilisieren, sondern lö
Möbiusschleife aus, d
gründet, sondern nur
sagen lässt, alles, was
kann, lässt sich imme
nenz erklären, währ
>Raum als Text< sich im
auch auf allen Ebenen
ta-Beschreibungen: W
eines Außertextlichen
gänglich ist, ist jede
Text; und weil umgek
Phänomen ist, ist auch
lich und zeitlich situi
partikularen Raumzei

11 Rudolf Maresch/Ni
Macht. Frankfurt/M. 20
1Z Alexander Hameding
theorie. Eine Auseinande
1998, S. 235 f.
13 Maresch/Werber (Anm
14 Ebd.
15 Hamedinger (Anm. 12), S. 246.
10 Jacques Dernda, Grammatologie. Frankrurt/M. 1983, S. 38.

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246 Jürgen Joachimsthaler

Bei dieser Denkschleife nun handelt es


sches Glasperlenspiel mit spiralförmig a
in den (>Text<-) Gegenstand >Raum< zut
es um nicht weniger als um die Frage n
>Wahrheits<- Basis gesellschaftlicher und
immer dann, wenn miteinander konku
Weltdeutungen einander gegenseitig vo
sein, und für sich selbst einen privilegi
proklamieren: »Bei bricht zusammen, /
werden auf Tiere geladen«.17 Wo die G
angestammten Platz verlieren, verlieren
dürfen sie als besiegt und >widerlegt< g
all identischer Gleich-Gültigkeit (s)eine
bindung befreit.18 Das historisch älteste
sicherung alter und die Etablierung neu
ton, der mit der Gründung von Amar
einfach für falsch zu erklären versucht
Stelle die Kultplätze seiner neuen Relig
sche Umwälzung geht einher mit einer
überschreibenden Texte und kulturellen Praktiken.
>Text< dient dabei dem Versuch, eine stabile Relation zwischen seinen Adressaten -
zumeist auf dem Umweg über Identifikationsfiguren oder gemeinschaftsstiftende
Symbole - und jener Semiosphäre zu produzieren, die ihnen als >ihr< Raum zuge-
schrieben wird; oft wird dann diese Relation so intensiviert, dass sie, um einen noch
relativ neuen Begriff anachronistisch zu verwenden, die Form einer - gewollten, ge-
suchten, geglaubten und/oder wie auch immer gelebten - territorialen (lokalen, re-
gionalen etc.) »Identität«20 annehmen kann: »Ohne mein Land bin ich nichtig«.21
Dank einer derartigen Relationierung erwecken die Signifikanten der >Semiosphäre<
dann den Eindruck stabiler Begriffe (oder gar Götter) in einer stabilen Weltbedeu-
tungsordnung, in der die Arbitrarität der Zeichen zugunsten einer Einheit von Be-
deutung und Wirklichkeit aufhebbar scheint, solange man sich zumindest vor >fal-
schen<, vor >fremden< Bedeutungen schützt:

Ich habe euch aus Ägypten heraufgeführt und euch in das Land gebracht, das ich euren
Vätern mit einem Eid zugesichert hatte. [...] aber ihr dürft keinen Bund mit den Be-
wohnern dieses Landes schließen, und ihre Altäre sollt ihr niederreißen.22

17 Jesaja46,l.
10 Vgl. Hans G. Kippenberg, Die vorderasiatischen hrlosungsreligionen in ihrem Zusammen-
hang mit der antiken Stadtherrschaft. Heidelberger Max-Weber- Vorlesungen 1988. Frank-
furt/M. 1991.
19 Jan Assmann, Moses der Ägypter. Entzifferung einer Gedächtnisspur. Frankfurt/M. 2000,
S. 47-82.

zu Das inflationär gewordene Schlagwort >Regionale Identität< spielt in der umtassenden, auf
Individuen und Kollektive konzentrierten Identitätsforschung bisher seltsamer Weise keine sys-
tematische Rolle, vgl. etwa Heiner Keupp u. a., Identitätskonstruktionen. Das Patchwork der
Identitäten in der Spätmoderne. Reinbek 1999; und Lutz Niethammer, Kollektive Identität.
Heimliche Quellen einer unheimlichen Konjunktur. Reinbek 2000.
Z1 Horst Lange, Das Bleibende. In: Ursula Hontsch (Hg.), Mir bleibt mein Lied, bchlesisches
Lesebuch. München, Zürich 1995, S. 274 f.
22 Buch der Richter 2,1 f.

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Text und Raum

Mit Hilfe solcher


durch Vereinde
über sich selbst u
sondern schließlich auch als außertextliche Realität in Wirklichkeit umsetzen zu kön-
nen hofft. Diese Unsicherheit jedoch, die stets anwesende Gefahr des >Götzendienstes<,
der Häresie und des >Abfalls<, die überhaupt erst die immer neue Produktion von
Text(en) aller Art provoziert, ist grundlegend für die Konstitution von Kultur - die ja
immer um die Realitätshaltigkeit der von ihr produzierten oder transportierten Be-
deutungen fürchten muss -, ihr logischer Ausdruck ist die unbeendbare, die in keiner
letzten Sicherheit stillstellbare aporetische Denkschleife, das unauflösbare Ineinander
von >Text< und >Raum<, dessen Entfaltung deshalb zentrale Aufgabe von Kulturwis-
senschaft ist.23

2. Semantische Hüllen

Kein Raum ist nur er selbst. In den Bewusstseinen ist Raum untrennbar verknüpft
mit Sinnzuschreibungen, mentalen Repräsentationen, >Texten< aller Art, Lokalisierun-
gen und lokalen Verkörperungen von Bedeutung(en), ohne dass Text und Raum je
nahtlos ineinander aufgingen. Bereits seit den frühen Hochkulturen versucht Politik,
diese Lücke zu schließen und den Eindruck einer möglichst geschlossenen Einheit von
Sinn-Text und Herrschafts-Raum zu produzieren - nicht nur durch Ausschluss des
Sinnwidrigen oder gar Widersprechenden. In (scheinbar) überschaubaren Räumen
lassen die Raum-Texte sich noch durch vergleichsweise einfache Techniken der Refer-
entialisierung auf das beziehen, wovon sie handeln, indem dort (auch) von dem ge-
sprochen wird, was ohnehin vor Augen steht: Ob in Ägypten der Nil heilig ist oder
bei den Inkas die Sonne ein Gott, immer dient unmittelbar Wahrnehmbares als Sinn-
lichkeitsanker im Text. Auf dem Dionysostheater in Athen wurden die Tragödien von
Aischylos, Sophokles und Euripides so aufgeführt, dass, wann immer vom Meer oder
>der Stadt< (Athen) darin die Rede war, der über die Ränder der Freilichtbühne hi-
nausschweifende Blick der Zuschauer unmittelbar identifikatorische Wirkung haben
musste.24 Man sah, wovon die Rede war - und >sah< meist die Interpretation gleich
mit.

Noch heute werden gerne beschriftete Tafeln an markanten Punkten im Raum


aufgestellt, die mit deren Namen eine Bedeutung verknüpfen - Erzählungen, Romane,
Bilder, Filme etc. binden diese Punkte dann wiederum ein in historisierende Gesamt-
kontexte, Bedeutungskosmen, imaginäre Topographien eines zumeist größeren Gan-
zen, das mit dem Ort auch seinen Rezipienten einordnet in handlungstreibende Zu-

23 In der Mehrheit der derzeit inflationär zunehmenden >Einführungen< in die Kulturwissen-


schaft spielt das Thema >Raum< jedoch bisher praktisch keine Rolle, eine Ausnahme bilden Ans-
gar Nünning/Vera Nünning (Hg.), Konzepte der Kulturwissenschaften. Stuttgart, Weimar 2003,
wo »Kulturraumstudien und Interkulturelle Kommunikation« in einem Kapitel zusammenge-
drängt werden (S. 307-328) und >Raum< als Nebenthema von »Interkulturalität« erscheint; in
dem in dieser Hinsicht durchaus paradigmatischen Band von Claudia Benthien/Hans Rudolf
Veiten (Hg.), Germanistik als Kulturwissenschaft. Eine Einführung in neue Theoriekonzepte.
Reinbek 2002 kommt das Stichwort >Raum< nicht einmal im Register vor - die Beispiele ließen
sich fortsetzen.
24 Siegfried Melchinger, Das Theater der Tragödie. Aischylos, Sophokles, Euripides auf der
Bühne ihrer Zeit. München 1974.

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248 Jürgen Joachimsthaler

sammenhänge, kollektive Mythen, Beg


verständlichkeiten. »An environment b
man actions upon it, constituting a sign
Als >Semiosphären< umhüllen Räume
Raum, je kleiner der Macht- und Verw
zuständigen Kulturpolitik, der zuständi
sen Identifikationsfiguren und vertexte
Fluss vor der Haustür, das spezifische L
mit sich führt: Je konkreter in solch >H
turraumbewohner gleichermaßen alltag
intimer läßt er sich an Sinneswahrnehm
gestellten Leser anschmiegen, Kulturr
und wohlwollend wirken, verständnisv
Doch kein Raum ist nur er selbst. Austa
ren< ist unvermeidbar - und selbst das sc
aus >fremden< Einflüssen. Seit dem Beg
lebt davon27) eine Spannung zwischen >
tischen Großräumen der Imperien, den sy
turenumfassend vielen Göttern und den
Imperium Romanum und dem Christen
gleich zwei nicht umsonst schließlich
nungen überwölbt, die sich - wie alle
kollektive mentale Repräsentationen zu
konkreten Räume freilich immer prekär
Vorbild Roms angeglichen wurden, reichs
Kaiserkult das Imperium an jedem Ort g
ler, die Gläubigen mit Hilfe von Texten,
Vorstellungslandschaft eines symbolisc
Landes< hereingeholt wurden: Über und
chenhaften Vertreter jener größeren Ima
bloß lokale Variation des überall gleiche
ten richteten sich an den Zentren der He
und gedeutete Raum wurde zur symboli
aller bloß lokalen Orte, zum universalen >
Den Zusammenbruch des Imperiums ü
Christentums und die des einst - und im kulturellen Gedächtnis dann wieder - heid-
nischen Imperiums, beide überschrieben und überschreiben bis heute Europa mit
ihren imaginären Topographien, die, längst wieder entlang der Unterscheidungslinie
>gläubig< und >heidnisch< auseinander gefallen, seit dem Mittelalter in zunehmende
Konkurrenz zueinander traten und insbesondere seit Beginn der Frühen Neuzeit ei-
nander ethisch und weltanschaulich widersprechende Orientierungen boten. In die

25 Jeffrey Allen Tucker, A Sense of Wonder. Samuel R. Delany, Race, Identity, and Difference.
Middleton/CT2004,S.81.
26 Jürgen Joachimsthaler, Kulturraumformung durch Sprach- und Literaturpolitik. Mit ein-
führenden Bemerkungen zum >Kulturraum<-Begriff. In: Orbis Linguarum 21 (2002),
S. 109-129.

27 Vgl. Jan Assmann, Herrschaft und Heil. Politische Theologie in Altägypten, Israel und Eu-
ropa. München, Wien 2000.

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Text und Raum 249

abstrakten, überregi
chen Kirche(n) und
Gebildeten bzw. Glä
voller bedeutungstra
ta, Golgotha, dem Ol
streutheit der Auto
Vorstellungswelten
schenbilder und polit
Vorgaben für die Ge
In der europäischen
und Leitlandschaft s
traten dann andere L
schen Sarmatien, ein
poemyslidischen Frü
als (relativ und zeitw
nisch keineswegs ho
Leitlandschaften wur
synkretistische Versc
tive zu nationalisiere
zigten Messias versch
Reformer berufen k
tionale Erklärungsno
Zersplitterung des g
neuer, territorial be
mittelt und durch K
man denke nur an das Arminius-Denkmal oder das Kosciuszko-Denkmal in Krakau:
Landschaft wurde national eingehüllt, >Text< verbreitete sich in jenem nationalen
(Teil-)Raum, dessen Wahrnehmung er mitformte.

3. >Origo<

Im 19. Jahrhundert geraten die Menschen in Bewegung. Die Freisetzung breiter Mas-
sen aus überkommenen Abhängigkeits- und Herrschaftsverhältnissen im Zuge von
Bauern->Befreiung<, migrationsfördernder Pauperisierung und Industrialisierung
bringt als erster allgemeiner Deprivationsschub29 die Lösung älterer, oft Generationen
übergreifender lokaler Bindungen und Unfreiheiten (deren eigentlicher Bezugspunkt
meist weniger der Ort als die Herrschaft war) mit sich. Im Zuge dieser Delokalisierung
entsteht eine neuartige Raumerfahrung, die in Form einer doppelgesichtigen Argu-
mentationsfigur bis heute zahlreiche Raum-Texte (auch der Wissenschaft) bevölkert:
Ein aus überkommenen Deutungswelten befreites (und geographisch prinzipiell je-
derzeit verschiebbares) Subjekt (in dem das erkenntnistheoretische Transzendental-
subjekt der neuzeitlichen Philosophie seit Descartes soziologische Wirklichkeit ge-

28 Vgl. etwa Helmut Berding (Hg.), Mythos und Nation. Frankfurt/M. 1996; Monika Flacke
(Hg.), Mythen der Nationen. Ein europäisches Panorama. München, Berlin 1998.
29 Zum Begriff der Deprivation vgl. Hubert Ortowski, Von ungleichwertiger Deprivation.
»Verlorene Heimat« in der deutschen und polnischen Literatur nach 1939. In: Ders. (Hg.), Hei-
mat und Heimatliteratur in Vergangenheit und Gegenwart. Poznan 1993, S. 1 17-128.

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250 Jürgen Joachimsthaler

worden zu sein scheint) wird zum begr


genen< Raum -Synthese, die von der Fo
der Mobilität »gelebter Raum«30 erklär
vischen Verzerrung objektiver Räume
maps« und »kognitiven Karten«,32 die
längerem beschäftigen, wobei deren in
gie bereits detailliert beschriebenes Zust
bilen Raumes bedarf, sondern Räumli
Wahrnehmungsschablone mit diesem du
immer wieder und überall neu um d
»>Raum< und >Zeit< sind [...] menschli
Ebene erfolgt diese Raumbildung durch
hängiger relationaler >Zeigewörter< wie >
so Karl Bühler bereits 1934, »Origo«34
jekt finden, das so zum letzten Mittelpu
Diese >Origo< nun erscheint in der R
genwarts- bzw. zukunftsorientierten vo
rückwärtsgewandten Gesichtsfeld, wob
von Raum-Text zu Raum-Text sehr unt
tonom synthetisierenden Blick des or
einen nicht austauschbaren, das jeweilig
namens >Heimat< (so zumindest der deu
gensatz zwischen formal offener Synth
Identität postulierender Ortsbindung w
einem >früher< und einem >jetzt<, so das
immer nur positiv besetztes Idyll einen
das wenigstens als Verlorenes mit dem
(angeblich oder wirklich) Verlorenes w
soll die (frühere) Existenz des Abwesen
Demgegenüber erscheint die delokalisie
ängstigende oder befreiende Auflösung
zelnen separaten Stücken, die wie Inse
verstreut sind, der als ganzer bedeutun
delokalisierte und damit dekontextual
theischen (und faktisch oft unbewusst

30 Otto Friedrich Bollnow, Mensch und Rau


31 Vgl. Kurt H. Stapf, Die subjektive Landk
tur geographischer Bereiche. In: Gadso Lam
Stadt. Karlsruhe 1977, S. 25-57.
32 Vgl. die kommentierte Auswahlbibliogra
Karten. Stuttgart 1994.
33 Dieter Läpple, Essay über den Raum. I
Soziologische Analysen. Pfaffenweiler 1991,
J4 Karl Bühler, Sprachtheone. Die Darstellu
v. Friedrich Kainz. Neudruck Stuttgart 3. A
■" hur eine harmonisierende Foetisierung des Raumes steht Gaston Bachelard, Poetik des
Raumes. Frankfurt/M. 7. Aufl. 2003.
36 Hartmut J. Zeiher/Helga Zeiher, Orte und Zeiten der Kinder. Soziales Leben im Alltag von
Großstadtkindern. Weinheim, München 1994, S. 27.

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Text und Raum 25 1

sich seinen nie zu vö


selbst synthetisieren.
für das räumlich jede
Räumlichkeit, sein Si
Diese Neigung, ein qu
konstitution zu stelle
worfenheit meines Pl
Raum mit kartograph
>mental maps< abzuwa
bar so voraussetzungs
dividuum bereits vo
schieden38) sich entw
semantisch bereits viel
stellungswelten und L
her dem >Raum<-Disk
Vorprägung im Mitt
Raum ist immer kult
innerhalb einer verwi
oder wechselseitig ve
werden musste. In >se
Raum, in die an jedem
anwachsende sich im
nicht als Ursprünge z
ziele an benennbaren
»Chronotopoi«40 im s
Und auch das quasi b
wechselnden Aufenth
diesen ihm eingeprägt
>cultural maps< hinei
chen. Betrachtet man
rück- und einem qua
vergangener Einbin
Raum-Zeit-Gefüge na
der De- und Relokalis
gensatz nur jene dopp
hunderts langsam en
Mitglieder in sich ein

37 Jean-Paul Sartre, Da
Reinbek 1982, S. 625.
38 Vgl. zur Diskussion u
Thought, and Reality. C
senschaftliche Analyse
Gipper, Gibt es ein spra
these. Frankfurt/M. 1984.
J Im kindlichen Spracherwerb stehen deiktische und andere relationale Ausdrücke denn
auch - sprachenübergreifend - nicht am Beginn der Sprachentwicklung. Vgl. Gisela Klann-De-
lius, Spracherwerb. Stuttgart, Weimar 1999, S. 36-38.
40 Michail M. Bachtin, Formen der Zeit und des Chronotopos im Roman. In: Ders., Formen
der Zeit im Roman. Untersuchungen zur historischen Poetik. Frankfurt/M. 1989, S. 7-209.

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völkerung ganzer Landschaften eine li


dung entwickelt, die als >Heimat< ger
unterwarf, die von der Modernisierung
waren und insofern den für romantisc
verkörpern konnten wie (es waren ja im
Zunehmender Tourismus in die Abwand
die Modernisierungsgewinner in Form e
>verlorener Natürlichkeit< aus, während
mer häufiger davon lebten, die folklor
körpern.41
An die Stelle jener >Heimat< im juristischen Wortsinn, die mit sicherem Immobi-
lienbesitz verbunden war, trat so ein Bedürfnis, eine Sehnsucht, die Suche nach einer
neuen lokalen Referenz des Einzelnen mit der Option, sie aus der Vergangenheit auch
in eine erst noch zu erreichende Zukunft zu verlagern, »worin noch niemand war:
Heimat«.42 Überwölbt wurde dies andererseits durch die Entwicklung der - keines-
wegs eindeutigen - Nationen, die in Mitteleuropa erst langsam als utopische Kom-
munikations- und Wertegemeinschaften auf unsicherer ethnischer und kultureller
Basis entstanden und lange ohne Staat oder wirklich definitive Vorstellungen über das
potenzielle Territorium des ersehnten >eigenen< Staates das mitteleuropäische Raum-
geflecht als projektionsoffene Fläche für gemeinschaftsstiftende Imagination nutzten:
»Von der Maas bis an die Memel, / Von der Etsch bis an den Belt«.43 In der polnischen
Nationalbewegung standen einander jagiellonische und piastische Raumentwürfe ge-
genüber, tschechische Raumphantasien konnten Schlesien und die Lausitz mit ein-
schließen. Die Mobilität der ortsentlassenen >Origo< wurde eingerahmt vom größeren
(und in seiner Gänze nur vorstellbaren) Bewegungsraum der Nation. Der Unbe-
stimmtheit der Territorien entsprach die Bestimmtheit, mit denen ihr alleiniger Besitz
gefordert wurde. Ausgeglichen wurde diese Ambivalenz durch die Konstruktion neuer
räumlicher Bindungen des Einzelnen an den Raum, durch Referentialisierung der
>Origo< an ihr scheinbar wesensmäßig zugehörige symbolische Orte (die oft keine
Wohnorte mehr waren), an semantisch hoch aufgeladene Gedächtnisorte der jewei-
ligen Nation oder den Vorstellungen einer mit Hilfe bestimmter (vorwiegend vorin-
dustrieller) Motivhäufungen beschriebenen (meist imaginären) >Heimat<, die identi-
fikationsoffen für individuell verschiedene Erfahrungen und Sehnsüchte sein musste
und gleichzeitig das größere Ganze jener zunehmend kartographisch visualisierten
Nation zu verkörpern hatte, die den wandernden Bevölkerungen den Eindruck einer
zugleich territorialen und semantischen Stabilität vermitteln sollte. Besonders deut-
lich wird dies im Polnischen, wo >Heimat< als >mata ojczyzna< nichts anderes bedeutet
als >kleines Vaterland< und den Ort der Kindheit gleichermaßen wie den des konkreten
Lebens im Hier und Jetzt einbindet in das größere Ganze der staatslosen Nation, die

41 Von Anfang an gehört zum touristischen Vergnügen deshalb auch der Spott über >die Tou-
risten (von denen man sich dadurch ausnehmen kann), vgl. etwa das schwankhafte Erfolgsstück
Oscar Blumenthal/Gustav Kadelburg, Das Theaterdorf. Berlin 1902.
42 Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung. Frankfurt/M. 1985, S. 1628.
43 Hoffmann von Fallersleben, Das Lied der Deutschen von Hoffmann von Fallersieben. Me-
lodie nach Joseph Haydn's: »Gott erhalte Franz den Kaiser, / Unsern guten Kaiser Franz!« Ar-
rangirt für die Singstimme mit Begleitung des Pianoforte oder der Guitarre. (Text Eigenthum
der Verleger). 1. September 1841. Hamburg, Stuttgart 1841; Faksimile in: Ulrich Günther, ...
über alles in der Welt? Studien zur Geschichte und Didaktik der deutschen Nationalhymne.
Neuwied, Berlin 1966, S. 76-79.

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Text und Raum 253

es im Kleinen gleichw
epos Pan Tadeusz mit
und unverlierbare (w
Kindheitsjahre«.44

4. Kulturraumverdich

Unter »Kulturraumve
am gleichen Ort) über
me kategorial versch
mehrerer Agrar- und
sionen, einer oder me
nungen etc. -, die ihr
rigen >eigenen< Raum
ihm >sein< Platz zuge
zumeist literarischen
Teilräume zu einem >
Diskriminierungslin
Leitlandschaften, die
Räume< repräsentiere
auf ein bestimmtes T
Die Vertextung diese
auch außerhalb der Li
teilweise bereits aus d
und Erzählerinstanzen
portierte politisierte
Menschen arbeitet un
Fiktionen außerfiktio
sucht.
Zu unterscheiden sin
zu trennende raumbe
fundene und erzählte
sierenden >origo<-haft
kollektives >wir< ode
stellungen (nach Anle
hat; 2. eine diesem In
miteinander konkurr
figuren), die ihre Vor
mögliche Rezeption
Raum-Inneren angesie
genügend Anhänger (

44 Adam Mickiewicz, Pa
1811 i 1812 we dwunast
45 Vgl. Einführung, ab
Region und die Regional
Literaturwissenschaft. H
furt/M. u. a. 2002, S. 17

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254 Jürgen Joachimsthaler

(und sei es gewaltsame) Einbindung m


Semiosphäre verwirklichen zu könn
Minderheiten, aber auch bloß soziale
sation wie in Jorge Luis Borges' Erzä
völlig neue Welt nur dadurch entst
verwendeten Begriffe, Namen und hi
zum Allgemeingut einer Menschheit
entworfenen neuen Semiosphäre un
damit scheinbar auch noch dem sie
Metaperspektive, die, von einer der b
ein Realität sicherndes >Außerhalb< (
rerseits eine dreifache Funktion einnimmt. Als archimedischer Punkt der Raumbe-
schreibung soll sie den jeweiligen Raum selbst noch oberhalb des Erzählers metaphy-
sisch als Gewißheit verankern, als angeblich neutrale (fiktive) Außenposition außer-
halb mehrerer verschiedener Räume hat sie gerade in einem derart komplexen
Raumgefüge wie in (Mittel-)Europa nebenher die Aufgabe, die Selbstwahrnehmung
von Raumbewohnern abzusichern durch die (neutralisierende) Vermittlung und >Er-
klärung< der Außensicht, die die Bewohner der jeweils isotop am gleichen Ort sich
befindenden >anderen< Räume und Raumdeutungen auf den jeweils >eigenen< Raum
werfen,47 und nicht zuletzt dient das von ihr entworfene >Außen< der Legitimierung
innerräumlicher Unterscheidungen und Hierarchien.
Diese eigenartige Konstruktion eines >Außen< begegnet uns in Form der Berufung
auf außer- und überräumliche Instanzen immer wieder, sie formt Raum-Texte bis in
die Textgestalt hinein mit und fand ihre historisch problematischste Inkarnation in
der Konstruktion scheinbar neutral distanzierter Nationalwissenschaften, die - etwa
in Form der Nationalphilologien, nationaler Geschichtsschreibung und Geographie,
der Nationalökonomie, aber auch der Rassenlehre, der Volkskunde etc. - immer an
schließlich handlungstreibenden Raumkonzepten mitwirk(t)en und selbst dort noch,
wo sie sich tatsächlich ernsthaft in eine politisch neutrale Beobachterposition zurück-
zuziehen versuchten, allein aufgrund der Verwendung ihrer Begrifflichkeiten und
Methoden den jeweiligen Raum nicht nur untersuch(t)en, sondern die handlungs-
treibenden Selbst- und Fremdbilder >ihrer< (als >origo<-haft konstruierten) Raumbe-
völkerungen aktiv mitpräg(t)en.48 Das langjährige Ausweichen einiger Wissenschaf-
ten vor dem Thema >Raum< nach 1945 war deshalb eine Flucht vor der Reflexion nicht
nur der eigenen Geschichte,49 sondern auch des unvermeidlich eigenen Tuns, vor dem

46 Jorge Luis Borges, Tlön, Uqbar, Orbis Tertius. In: Ders., Fiktionen. Erzählungen. Frank-
furt/M. 1994, S. 15-34.
47 Vgl. etwa den als ethnologisch >objektiv< und >wissenschaftlich< neutralisierten deutschen
Blick auf den polnischen Blick auf die Deutschen von Kurt Lück, Der Mythos vom Deutschen
in der polnischen Volksüberlieferung und Literatur. Posen 1938.
48 Bezogen auf die Germanistik nannte ich dies einmal »Germanistische Unschärferelation«;
Jürgen Joachimsthaler, Auf dem Weg zu einer künftigen Europäistik? Zur wissenschaftssystema-
tischen Bedeutung der polnischen Germanistik in Schlesien. In: Christa Grimm/Ilse Nagel-
schmidt/Ludwig Stockinger (Hg.), Mannigfaltigkeit der Richtungen. Analyse und Vermittlung
kultureller Identität im Blickfeld germanistischer Literaturwissenschaft. Leipzig 2001,
S. 31 1-335; hier S. 314-321.
49 Vgl. Werner Köster, Die Rede über den >Raum<. Zur semantischen Karriere eines deutschen
Konzepts. Heidelberg 2002.

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Text und Raum 255

unausweichlichen Ve
von >Text< und >Raum

Dr. Jürgen Joachims


E-Mail: Juergen.Joac

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