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I Einführung der komplexen Zahlen

1
Vorbemerkungen

1 a) Berechnen Sie die Lösungen x, und x der quadratischen Gleichung


x-2x-8 =0 und bestätigen Sie die Koeffizientenregel von Vièta.
b) Untersuchen Sie, ob für die quadratischeGleichung x-2x +8=0 Entsprechendes
Zu
scheint.
gelten

Man sagt: In dem bisher vertrauten Rechenbereich R der reellen Zahlen sind die vier
Grundrechenarte
Qund R sind abgeschlos und Division
sen
Addition, Subtraktion, Multiplikation bis auf die Einschränkung, dass
beziüglich der Grund- durch Null
rechenarten: Das Ergebnis nicht geteilt werden darf, unbedenklich ausführbar:
einer solchen Rechnung ist
Das Ergebnis einer solchen Rechnung ist in jedem Falle wieder eine relle Zahl. Dies
eine rationale bzw. gilt cnt.
wieder
reelle Zahl. sprechend auch schon für den Rechenbereich Q der rationalen Zahlen. In R gilt aber noch
mehr
Zum Beispiel kann aus jeder nicht negativen Zahl die Quadratwurzel gezogen werden, wobei
R ist darüber hinaus auch
das Ergebnis wiederum eine reelle Zahl ist. Erst mithilfe dieser Wurzeln können
abgeschlossen beziüglich Gleichunen
des Wurzelziehens: Für wie x'=3 gelöst und wie die Diagonale im Quadrat mit
für Streckenlängen derSeitenlänge
jede nicht negative reelle eine Maßbzah, nämlich V2, angegeben werden.
Zahl r ist Vr wieder eine
reelle Zahl.

Beim Ubergang von Q zu R erhält man neue Zahlen, mit denen vorher unlösbare
Aufgaben
VF, r>0 lösbar werden.

R
+ Diese
neuen Zahlen lassen sich immerhin noch durch rationale Zahlen annähern, zum
Beispiel
2 durch 1,414213562.
Aber auch in R gibt es noch unlösbare Aufgaben. Bekanntlich können aus negativen Zahlen
keine Wurzeln gezogen werden. Eine solche Wurzel wäre nämlich weder positiv noch negativ
noch gleich null (Aufg. 7) und kann daher keine reelle Zahl sein. Damit ist z. B. die quadratische
Gleichung x=-2 in R nicht lösbar.

Ist eingrößerer Rechenbereich als R denkbar, in dem jede Zahl auch eine Quadratwurzelhat?
Leitfrage Gibt es noch mehr Zahlen als die bisher bekannten reellen Zahlen?

Beide Fragen lassen sich positiv beantworten. In diesem Buch wird der neue RechenbereichC
der komplexen Zahlen eingeführt.
Zur Erinnerung: Die reellen Zahlen werden
vorstelbar, wenn man sie durch die Zahlengerade veranschaulicht.
Um von den komplexen Zahlen zu bekommen,wird daher zunächst eine geo
eine Vorstellung
Kommutativgesetze:
a +b =b +a metrische Deutung dieser Zahlen in der Ebene betrachtet. Dabei wird jeder Punkt der Ebene als
a-b =b-a Zahl gedeutet werden. Die Rechenoperationen werden geometrisch eingeführt und alle Rechen

gesetze, die man von Zahlen erwartet, werden nachgeprüft. Erst wenn man sich von der
Giulug
Assoziativgesetze:
(a + b)
b).c
+c =a+ (b
=a (b:c)
+c) keit dieser Gesetze überzeugt hat, kann man sicher sein, dass man wirklich von Zahlen im
bis
(a herigen Sinne sprechen darf.
Im Folgenden wird ein Rechenbereich Zahlbereich genannt, wenn in ihm die für Zahlen gulu
Distributivgesetz:
a-(b + =
c) a:b a:c + -
gen Gesetze die Kommutativ- und Assoziativgesetze bezüglich Addition und
sowie das Distributivgesetz
- gelten. Die Rechenbereiche N, Z, Q und R
Multiplikation
sind somit aucn

Zahlbereiche.

6
Vorbemerkungen

Aufgaben

2 Untersuchen Sie, ob die folgende Gleichung Lösungen in R hat, und geben Sie
gegebenen
falls die Lösungen an.

a) x-x+1 =0 b) x2-2x+1 =0 c) x+2x+ =0 1

d) x2-2x+2 0 e) x2-2x -2 0 fx+2x -2 =0


3 Welche Beziehung muss für die Koeffizienten a, b, c der quadratischen Gleichung
ax? +bx+c =0 gelten, damit es genau
eine Lösung, keine Lösung
oder zwei
Lösungen
in R gibt?

4 Geben Sie jeweils ein Beispiel


einer quadratischen Gleichung an, die keine Lösung,. genau
Lösung oder zwei Lösungen in R hat. Was in den unterschiedlichen
eine lässt sich Fällen jeweils

über den Graphen der zugehörigen quadratischen Funktion sagen?

5 Berechnen Sie die Lösungen der kubischen Gleichung in R.

a) x+7x?-8x =0 b) x3+5x +77x = 0 c) x3+3 x-16x+ 12 =0


Gibt es eine Gleichung ax3+bx2 + cx + d = 0 mit reellen Koeffizienten, die in R keine

Lösung hat?

Betrachten Sie den Graphen der zugehörigen Funktion dritten Grades.


Anleitung:

7 noch eine positive oder negative Zahl sein


Begründen Sie, warum V-1 weder gleich Null
kann. Von welchen Eigenschaften der reellen Zahlen machen Sie bei der Argumentation Ge-

brauch?

8 Gegeben sind die lineare Funktion fund die quadratische Funktion h.

Stellen Sie fest, ob sich die zugehörigen Graphen schneiden, und berechnen Sie gegebenenfalls

die Schnittpunkte.

a) f:
x 3x+2 b) f: x 6x +2 c) f: x-5x+4
h: x2x2 h: xx+4x+3 h:x-x<+X -8

9 a) Welche Werte kann b annehmen, wenn der Graph von f: x 4x+b die zu

h: X x-3x +5 gehörige Parabel in zwei Punkten, in einem oder


in keinem Punkt

schneidet?

b) Welche Werte kann a annehmen, wenn der Graph


von f: x die zu ax+4
h: X x2-3x+5 Parabel in zwei Punkten, in einem oder in
keinem Punkt
gehörige

+)
schneidet?

10 In welcher Weise unterscheiden sich die

Zahlbereiche N,Z, Q und R bezüiglich der


vier Grundrechenarten Addition, Subtraktion,

Multiplikation und Division?

11 Überprüfen Sie für reelle


Zahlen a> 1

und b<1 die Zahlenfolgen, die durch fort-


gesetztes Wurzelziehen entstehen.

12 Uberprüfen Sie die nebenstehende ,Glei


chung".
2 Die Zeigeraddition auf der Zahlengeraden

1 Tragen Sie die Zahlen 2, V2, 5 und -V5 auf der Zahlengeraden
ein,

Um die Rechenoperationen der reellen Zahlen geometrisch zu veranschaulichen, ordnet


man
jeder Zahl neben einem Punkt noch einen Zeiger auf der Zahlengeraden zu. Für diese Zeiger
er
werden folgende Eigenschaften festgelegt:
Die Zeiger beginnen alle beim Nullpunkt.
Die Maßzahl der Länge eines Zeigers a ist gleich dem Betrag der zugehörigen Zahl.
Man schreibt dafür wie gewohnt lal.
Der
0 nach
sitiver
Zeiger ist nach rechts gerichtet, wenn die zugehörige Zahl positiv ist; der Zeigerist
links gerichtet, wenn die zugehörige Zahl

Zeiger oder negativer Zeiger.


negativ ist. Der Zeiger heißt entsprechend po.

Einen Zeiger bezeichnet man mit demselben Namen wie die zugehörige Zahl.
0 Der Zahl Null wird ein ,Zeiger der Länge null" zugeordnet.Dies ist
eigentlich kein Zeiger,
trotzdem spricht man in diesem Fall vom Nullzeiger 0.
Bemerkung:Es wurde hier die Bezeichnung Zeiger und nicht Pfeil gewählt, da der
Begriíf
Pfeilim Zusammenhang mit Verschiebungen, Pfeilklassen usw. eine andere
Bedeutung hat.
Die Addition der reellen Zahlen kann sehr einfach auf die Zeiger übertragen werden:

Für zwei Zeiger a und b ist a +b wieder e Zeiger, zu dessen Spitze man gelangt, indem

man von der Spitze von a die Länge von b


nach rechts abträgt, falls b positiv ist, bzw.
nach links abträgt, falls b negativ ist.

Mit dieser Festlegung kann man nicht nur jede Additionsaufgabe,sondern auch jedeSubtrakti
onsaufgabe der reellen Zahlen auf die Zeiger übertragen. Denn jede Subtraktionsaufgabe a-b
lässt sich mithilfe der negativen Zahlen in die Additionsaufgabe a (-b) umwandeln. +

Beispiel: (Konstruktion einer Summe)


Konstruieren Sie 3+(-2) bzw. -2+3.
-2 Lösung:
In
Fig. 1 sind die beiden Konstruktionen dar-

gestellt. Natürlich erhält man in beiden Fillen


ist
das gleiche Ergebnis. Die Zeigeraddition

0 3 also kommutativ.

Fig.1

Aufgaben

2 Veranschaulichen Sie die folgende Addition bzw. Subtraktion am Zeigermodell.


a) 2+2 b)(-5)+3 c) 7-1 d) -1)+-3) e)-9-8

3 a) Veranschaulichen Sie die Additionen (3 4)-5 und 3+(4-5). +


b) Begründen Sie die Gültigkeit des Assoziativgesetzes der Addition (a b) + +c=a+ (b+0)
für alle reellen Zahlen a, b und c am Zeigermodell.

8
3 Die Zeigermultiplikation auf der Zahlengeraden

Zeichnen Sie zwei Strecken mit den Längen 1,5 cm und 3,7 cm. Konstruieren Sie daraus

eine Strecke der Länge 1,5-3,7 cm.

Die Multiplikation von Zeigern kann man mithilfe geometrischer Abbildungen beschreiben.

Dies soll an zwei Beispielen verdeutlicht werden. Ein Zeiger a soll mit dem Zeiger 2
multipliziert werden. Als Ergebnis erwartet man einen Zeiger doppelter Länge, der gleichgerich-
tet ist wie a. Wird der Zeiger a mit dem Zeiger -2 multipliziert, so erwartet man den zu 2a am
Fig. I
zeigt als
Nullpunkt gespiegelten Zeiger.

2a und -2a für a =3 und


Beispiele

-6 0 6 a =-1,5. Der Multiplikation mit 2 entspricht

also eine der Multiplikation mit


Streckung,
-2 eine Streckung mit anschließenderSpiege

1,5 3 lung am Nullpunkt.Diese Punktspiegelung


kann auch als Drehung um 180° aufgefasst

Fig. werden. Dies ermöglicht es, die Idee der Mul-


1
im nächsten Abschnitt zu
tiplikation

verallgemeinern. Ferner wird vereinbart, dass Drehungen stets entgegen dem Uhrzeigersinn
ausgeführt werden.

Für zwei Zeiger a undb ist a-b wieder ein Zeiger.


Ist a positiv, so erhält man a-b, indemb mit dem Faktor Jal gestreckt wird;
ist a negativ. so erhält man a-b, indem b mit dem Faktor Jal gestreckt
wird und

anschließend um 180° um den Nullpunkt gedreht wird.


Das Produkt mit dem Nullzeiger ergibt stets den Nullzeiger.

Die Verkettung einer Drehung und einer Streckung, wobei Drehzentrum und Streckungszentrum

gleich sind, nennt man auch eine Drehstreckung. Zusammengefasst ergibt sich:

Fürjede reelle Zahl a#0 kann die Multiplikation


mit a im Zeigermodell durch eine

<
Streckung (a> 0) oder Drehstreckung (a 0) dargestellt
werden.

Beispiel: (Konstruktioneines Produktes im

-0,8 (-2):(-0.8) Zeigermodell)


2--0,8)
Konstruieren Sie das Produkt (-2)(-0,8).

Fig.2 Lösung:
Der Zeiger -0,8 wird zunächst mit dem
Faktor 2 gestreckt und anschließend um 180°
um den Nullpunkt gedreht (Fig. 2).
Zum gleichen Ergebnis würde man gelangen,
wenn man den Zeiger -2 zunächst mit 0,8
strecken und dann um 180° um den Nullpunkt
drehen würde.
Die Zeigermultiplikation auf der Zahlengeraden

Aufgaben

2 Konstruieren Sie das Produkt der Zeiger.


und 4,2 d) -2,8 und
a) 3,5 und 1,4 b) 7,6 und -0,7 c)-1,3 -5,3

3 Beschreiben Sie die Multiplikation


mit -1 als Abbildung.

4 Mit welcher Multiplikation


a) Ein Zeiger wird mit dem Zeiger 3 multipliziert.
lässt sich

dies wieder Wie lässt sich die entsprechende Abbildung beschreiben?


,rückgängig machen "?
b) Ersetzen Sie in Teil a) den Zeiger 3 durch den Zeiger (-4) und lösen Sie die Aufgabe ent-

sprechend.

5 Konstruieren Sie das Produkt der Zeiger 2 und -3 auf zwei verschiedene Arten.

6 Weisen Sie nach, dass die Zeigermultiplikation


kommutativ ist.

7 a) Veranschaulichen Sie die Multiplikationen (-2.1,5).4 und -2-(1,5.4) am Zeiger-


modell.
b) Begrinden Sie die Giültigkeit des Assoziativgesetzes der Multiplikation

(ab).c a-(b-c) für alle reellen Zahlen a, b und c am Zeigermodell.

8 a) Veranschaulichen Sie die Addition 7:3+7:2 und die Multiplikation 7-(3 +2) am

Zeigermodell.
b) Begründen Sie die Gültigkeit des Distributivgesetzes a-b +a-c =a-(b +c) für alle
reellen

Zahlen a, b und c am Zeigermodell.

Woher die Rechenoperationen ihre Namen haben

Die in der Mathematik verwendeten Bezeichnungen für die vier Grundrechenarten sind von
lateinischen Worten abgeleitet:
Addieren bzw. Addition kommt von addere, lat.: hinzufügen. Es ist zusammengesetzt aus der

Präposition
ad (hinzu,nach) und dem Verb dare (geben).
Subtrahieren bzw. Subtraktion kommt von subtrahere,lat.: entziehen, wegnehmen. Die Zer
chen +und -haben die deutschen Algebraiker im 15.Jahrhundert eingeführt. Das + Zeichen

ist vermutlich durch Stilisierung ausdemt von et (lat.: und) entstanden.


Multiplizieren bzw. Multiplikation kommt von multiplicare, lat.: vervielfältigen. Der Muli-
plikationspunkt wurde 1698 von GorTFRIED WILHELMLEIBNIZ eingeführt. Der Engländer
WILLIAM OuGHTRED hatte 1631 das Zeichen X eingeführt. Beide Zeichen haben sich bis

heute gehalten.
Dividieren bzw. Division kommt von dividere, lat.: zerteilen, aufspalten.

Die Beschreibung mit dem Bruchstrich a/b


bzw.geht auf den Holländer SIMON STEVIN
zurück (1585). Die Notation mit: geht wiederum auf GoTTFRIED WILHELM LEIBNIZ Zuruck
(1684).
Die Rechenzeichen haben sich international durchgesetzt. In vielen anderen europäischen

Sprachen werden für die Rechenoperationen ganz ähnliche, aus dem Lateinischen
abgeleitet
Wörter verwendet: 2. B. heißt es im Französischen additionner, im Spanischen adicionar und
im Englischen to add.

10
4 Der Zeiger i

1 Wie lässt sich die Beziehung (-1)(-1)= 1


fürdie Zeigermultiplikation geometrisch for-
mulieren? Lässt sich in dieser geometrischen Interpretation auch -1 in zwei gleiche Faktoren

zerlegen?

Die dem Zeiger -1 bewirkt die reine Drehung von


Multiplikation eines Zeigers a mit
a um
0 180° Multipliziert man ein zweites Mal mit -1, so wird wieder um 180°
gedreht
und
der Zeiger
akommt in seine Ausgangslage zurück Fig. 1). Mehrfíaches Multiplizieren mit -Ientspricht
dem ebenso häufigen Ausführen der Drehung um 180. Hält man sich diesen Zusammenhang
-1) a 0 zwischen mehrmaligem Multiplizieren und Hintereinanderausführen von Drehungen vor
Augen,
so lässt sich auch ein Zeiger finden, der die Drehung um 180 bewirkt, wenn man zweimal
hin
tereinander mit ihm multipliziert. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass das Quadrat dieses
0 -1-1)a Zeigers der Zahl -I entspricht. Dieser Zeiger liegt allerdings nicht mehr auf dem
Zahlenstrahl.

1
Fig.

Man führt einen neuen Ziger ein; er hat die Länge1 und ist gegenüber 1 um 90° gegen den
i
90° Uhrzeigersinn gedreht.
das Produkt ia der Zeiger sein, den man wenn man a um
Fürjeden Zeiger a soll erhält,
90
gegen den Uhrzeigersinn dreht.

i-a Damit ergibt sich speziell i i= i? =-1.

Bezeichnung des neuen Zeigers mit i hat historische Gründe und wird an
a Bemerkung:Die
späterer Stelle erläutert.

Fig.2
Es wurde festgelegt, wie sich die Multiplikation mit i
Zeiger auf der Zahlengeraden
auf einen
auswirken soll. Multipliziert man andererseits einen Zeiger a aufder
Zahlengeraden
nach
der
Multiplikationsvorschrift
von Seite 9 mit i, so erhält man den mit der Maßzahl von a gestreckten

Zeiger i, und den anschließend


falls a positiv ist, noch um 180° gedrehten falls a negativ
Kurzschreibweise:
i-a =
ia
ist. Beide Konstruktionen liefern das gleiche Ergebnis, d.h. a:i =i-a bzw. ai
Zeiger,
= ia.
a-i =ai
(-1)-i=-i
ia=a-1
lal-i
--.
--.
a

-ia
--. =a-1

Fig.4
Fig.3

Mit der Einführung von und der Multiplikation der Zeiger auf dem Zahlenstrahl mit i werden
i
neue Die Zahlengerade wird verlassen und die Ebene ein-
grundsätzlich Zeiger hinzugefügt: mit
Die mit ist jedoch nicht grundsätzlich neu, denn sie kann ebenfalls
bezogen. Multiplikation
i
I und Drehwinkel 90° werden.
durch die Drehstreckung mit Streckungsfaktor dargestelt

11
Der Zcigeri

kann man schließlich cbenfalls als Drehete.

Die Multiplikation
mit den positiven
Zeigern
Damit sind alle bisher betrachtete
K
wobei der Drehwinkel 0° beträgt.
ungen auffassen,
beschrieben.
(außer der mit 0)
einheitlich
Multiplikationen

mit einem Zeiger a ungleich


0 auf der Zahlengeraden oder mit dem Ze
eiger
Die Multiplikation

bewirkt stets eine Drehstreckung:

i
Jal
bzw. i|=1.
Der Streckungsfaktorist mit dem Zahlenstrahl einschliekt
Der Drehwinkel ist der Winkel, den der Zeiger positiven

(Konstruktion der Multiplikation


|2i Beispiel:

mit dem Zeiger i)


a) Konstruieren Sie das Produkt i-(-4)
Lösung:
Das Ergebnis ist der Zeiger der Länge 4, der

gegenüber-4
um 90° entgegen dem Uhr-

zeigersinngedreht wurde (Fig. 1).


b) Konstruieren Sie das Produkt (-2)-i.

Lösung:
Das Ergebnis ist der Zeiger der Länge 2, der

gegenüber dem Zeiger um 180° entgegen

i
i-4) T-2)i dem Uhrzeigersinn gedreht wurde (Fig. 2).

Fig. Fig. 2
I
Aufgaben

2 KonstruierenSie das folgende Produkt


a)-1)i b)i3 Si d) i-7) e)(-0,5) i

3 Geben Sie Drehwinkel und Streckungsfaktorder Drehstreckung an, die der Multiplikation
mit dem folgenden Zeiger entspricht.
a) 5 b)-5 c) i d) 1 e) -1 f-i

4 a) Zeigen Sie, dass fürjeden Zeiger a auf der Zahlengeraden gilt: (-1)i)a
=i-a).
b) Zeigen Sie, dass für zwei beliebige Zeiger a und b auf der Zahlengeraden gilt:

(a b) i =a-(b-i) =b-(a i) =i-(a-b).

5 a) Konstruieren Sie die Produkte (i(-1))i und (i i)(-1).


b) Zeigen Sie, dass für jeden beliebigen Zeiger a auf der Zahlengeraden gilt

(a-i)-i
= i-(a-i) =-a.
6 a) Berechnen Sie die Produkte i, it, und i
b) Versuchen Sie, für in eine Formel aufzustellen. (Hinweis: Machen Sie eine Fallunterschei-

dung je nachdem, welcher Rest bei Division von n durch 4 bleibt.)

7 a) Berechnen Siedie Potenzen (1,1 i), (1,1-i?... (1,1.i)10, Zeichnen Siedie entspre
chenden Zeiger und verbinden Sie die Spitzen in aufsteigenderReihenfolge. Beschreiben Sie
die so entstehende Figur.

b) Welche Figur ergibt sich für die entsprechenden Potenzen von (-1,1 i)?

12
5 Die Multiplikation beliebiger Zeiger in der Ebene

1 Welcher Zeiger ist als Produkt von i2 und 3 zu erwarten?

2 Lässt sich ein Zeiger in der Ebene angeben, dessen Produkt mit sich selber den Zeiger

i
ergeben könnte?

Die Darstellung der Multipikation mit cinem Zeiger als Drehstreckung ermöglicht es, diese

Multiplikation für alle vom Nullpunkt ausgehenden Zeiger in der Ebene zu erklären.

Die Multiplikation nach Für zwei beliebige Zeiger z, und z, ist z, Z2 wieder ein Zeiger.
dieser Definition besteht
aus zwei Schritten:
Man erhält zj'Z2, indem man

erst strecken, zzmit dem Faktor |z,| streckt und


dann drehen. um den Winkel dreht, den z mit dem positiven Zahlenstrahl einschlieBt.

In Fig. I wird die Konstruktiondes Produktes zweier Zeiger z, und z2 gezeigt.


Die Streckung
des Zeigers z, mit dem Faktor Iz| wird mithilfe des Strahlensatzes konstruiert.

Zl72

Z1Z2

a
Fig.1

Jeder Zeiger a#0


in der Ebene ist eindeutig bestimmt durch seine Länge und den Winkel, den
er mit dem positiven Zahlenstrahl einschließt. Die Maßzahl lal der ILänge eines Zeigers nennt
man den Betrag des Zeigers a. Da diese beiden Angaben für die oben eingeführte Multiplikati-

on benötigt werden, ist es sinnvoll, eine entsprechende Darstellung der Zeiger einzuführen.

Ein Zeiger zder Länge r(r# 0), der mit dem positiven Zahlenstrahl den Winkel a ein-
schließt, wird in der Betrag-Winkel-Darstellung geschrieben in der Form
z a
Dabei r eine positive reelle Zahl, 0°
ist S a< 360°.
Fig.2
Den Nullzeiger bezeichnt man weiterhin mit 0.

In dieser Darstellung gilt beispielsweise:

1
lo
-5 = S180 i=l90 -3i=3270
27 27g

13
Die Multiplikation beliebiger Zeiger in der Ebene

ldsst sich das Produkt zweier Zeiger leicht angeha.


eben.
Mithille der Betrag-Winkel-Darstelung

= und 2 mit r,s e R", 0° Sa, B < 360° gilt:


Für zwei Zeiger z r, Sp

Z Z2 =(r* S)a+ B man sie durch a + B-360


Ist die Winkelmaßzahl a +B größer als 360°, soersetzt
(vgl. Fig. 1).

In Worten: Zwei Zeiger werden indem man die Beträge multipliziert und die
multipliziert,

Winkel addiert.

1,5115° 245

3160
115

.45°
160°

0 Fig.

Die der Zeigermultiplikation in dieser Gestalt bringt zwei Vorteile mit sich:
Darstellung
Um das Produkt zweier Zeiger zu erhalten, braucht man nicht mehr die geometrische Konstruk-
tion durchzuführen,sondern kann das Produkt berechnen, indem man die Beträge multipliziert
und die Winkel addiert. Außerdem sieht man dieser Darstellung sehr leicht die Gültigkeit des
Kommutativ- und Assoziativgesetzes für die Zeigermultiplikation an (vgl.Aufg. 11).

Damit ist ein erstes Ziel erreicht: Es wurde eine Multiplikation für die Zeiger der Ebene ein-

geführt, die einerseits für die Zeiger auf der Zahlengeraden mit der gewohnten Multiplikation

übereinstimmt und die außerdem auch die üblichen Rechengesetze erfüllt.

Beispiel: (Berechnung des Produktes zweier Zeiger)


Berechnen Sie das Produkt.
a) 2g 30 b) 2o 3180o c) 2180 3 1s0 d) 215 3350
Lösung:
a) 230 =6g b) 20 3180=180 c) 2180 3180 6o = d) 215 3350 =6s

Aufgaben

3 Konstruieren und berechnen Sie das folgende Produkt.

1904180 b) 145 370 c) l60 52s0 d) 1120 23


e) I280 695 f) 1908345° ) 10 2,5270 h) l35g4,535

4 Konstruierenund berechnen Sie das folgende Produkt.


a) 3g 1,56o b) 2180 3150 c) 1,2g 6220 d) 0,6o 8340
e) 4180 0,5 f2,50 1,875 g)0,8180 7,5160

14
Die Multiplikation beliebiger Zeiger in der Ebene

5 Konstruieren und berechnen Sie das folgende Produkt.


a) 4,210 1,54s b) 8o 0,7120 c) 2.710 3,5290
d) 2150 1,8210* e) 452230 f) 30 2,135
6 a) Berechnen Siemithilfe der Betrag-Winkel-Darstellungdie Potenzen des Zeigers i.
Formulieren Sie Gesetz fürdie Bildung voni.
ein

b) Berechnen Sie die Potenzen des Zeigers 2i und formulieren Sie ein Bildungsgesetz für
(2i).

7 Mit welchem Zeiger z muss der Zeiger 230 multipliziert werden, damit sich als Produkt der
folgende Zeiger ergibt?
a) 260 b) c) 2156 d) 2259 e)
2s
2ss
f 220 g) 2a9 h) 643 i)
12132 j) 715
k) 232 1) 0,44 m)0,171 n) 3s6

Bestimmen Sie den Zeiger z in der folgenden Gleichung.

a) 345 Z 690 b) 8245 Z=2015 c) 4190 Z=260


d) 613 Z = 9180 e) 32g0 Z =
440 ) S78Z lor

9 Geben Sie zwei Zeiger an, deren Produkt einen Zeiger ergibt, der auf dem reellen Zahlen-
sein?
strahl liegt. Welche Bedingung muss allgemein für zwei solche Zeiger erfüllt

10 Mit welchem Zeiger muss der folgendeZeiger multipliziert werden, damit sich als Produkt
der Zeiger 1lo- ergibt?

a) l180 b) l90 c) l140 d) l270 e) l330

l15
k)0,545
g)l210
1)
2 i)

n)
4180 J) S90
1,53 m)7 0,8345°

11 Zeigen Sie mithilfe der Rechenvorschrift für die Zeigermultiplikation:

a) fürjezwei Zeiger z und z gilt: Z Z2 72'Zj =


b) für je drei Zeiger z, Z2, Z gilt: (z1:z)-z, =Z (7 Z3).

12 a) Geben Sie einen Zeiger an, dessen Multiplikation eine reine Drehung bewirkt.

Bestimmen Sie weitere Zeiger mit dieser Eigenschaft.


b) Wie lässt sich die Menge aller solcher Zeiger beschreiben?
c) Wie lässt sich die Rechenvorschrift vereinfachen, wenn man zwei solche Zeiger miteinander

multipliziert?

13 a) Geben Sie einen Zeiger an, dessen Multiplikation eine Drehstreckung mit dem

Streckungsfaktor 3 bewirkt. Bestimmen Sie andere Zeiger mit dieser Eigenschaft.


b) Wie lässt sich die Menge aller solcher Zeiger beschreiben?

14 Aufgabe 8 kann als Divisionsaufgabe verstanden werden. Versuchen Sie eine


Rechenvorschrift für die Zeigerdivision zu finden.

15 Berechnen Sie für den Zeiger z =2s0 die Potenzen z, z?, ..., z4,
Stellen Sie eine Rechenvorschrift für das Potenzieren von Zeigern auf.

16 Bestimmen Sie einen Zeiger z, dessen dritte Potenz den folgenden Zeiger ergibt.
a) lo b) 1 180 c) 8

15
6 Die Addition beliebiger Zeiger in der Ebene

1 Geben Sie zwei Zeiger auf der Zahlengeraden an, deren Summe den Zeiger 3 ergibt.
Lassen sich auch für den Zeiger 3i zwei solche Zeiger finden?

Nachdem für alle Zeiger in der Ebene eine Multiplikation eingeführt wurde, soll nun überleot

werden, wie eine Addition erklärt werden kann. Diese Addition soll mit der Addition für Zeio
eiger

aufder Zahlengeraden übereinstimmen: Zwei Zeiger a undb werden addiert, indem man von
der Spitze von a die Länge von b nach rechts oder links abträgt., je nachdem, wie b
orientiert ist
Für Zeiger der Ebene kann diese Additionsvorschrift
die
analog übernommenwerden. Aller
dings sind die Zeiger nun nicht nur nach rechts oder links gerichtet, sondern können vom Null
punkt aus in jede Richtung zeigen. In Fig. sind einige Additionen dargestellt.

1
Z1 t22

Z1 +22

2+12

Fig.1

Diese Addition ist eventuell schon einmal bei oder Vektoren aufgetreten.
Verschiebungspfeilen
Hier muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Zeiger stets vom Nullpunkt ausgehen. Bei
der Addition kann man sie somit nicht einfach aneinander hängen wie bei Vektoren.

3i

Für zwei Zeiger z, und


z2 erhält man den Zeiger zj +Z2, indem man in dem von
z und Z2
aufgespanntenParallelogramm die vom Nullpunkt ausgehende Diagonale einzeichnet.
Liegen z, und z2 auf einer Geraden, so werden sie addiert wie zwei Zeiger aufder
Zahlenge
raden (Fig. 1).

Fig. 2 zeigt die Summe 3i+(-5i). Das Er-


v245°
gebnis ist -2i.

In Fig. 3 ist die Summe +i dargestellt.


Man liest als Ergebnis den Zeiger 245 ab.
45°
-5i

Fig. 2 Fig.3

16
Die Addition beliebiger Zeiger in der Ebene

In Fig.1 ist zu erkennen, dass sich die Summe


360°
zweier Zeiger, die beide in der Betrag-

Winkel-Darstellunggegeben sind, nicht un-


mittelbar ohne weitere Rechnungen oder

Messungen aus der Zeichnung ablesen lässt.

Die Abbildungen zeigen, dass der Betrag- in

Winkel-Darstellung die Summe zweier Zeiger


2170
ist.
nur in besonderen Fällen leicht anzugeben
0 daher eine zweite Darstellung
Es soll einge
Fig.1 führt werden, die für die Addition geeigneter

Dazu betrachtet man außer der Zahlengeraden noch die Gerade, auf der der Zeiger i liegt.
ist.

Diese beiden Geraden werden im Folgenden die relle Achse bzw. die i-Achse genannt. Jeder
bl
Zeiger z der Ebene kann cindeutig in die Summe eines Zeigers a auf der reellen Achse und eines

Z auf der i-Achse werden. Dabei lässt sich žeindeutig schreiben als bi, wobei b
Zeigers zerlegt

O
ebenfalls ein reeller
Zeiger ist. Man nennt a den reellen Anteil von z und b den i-Anteil von z.
- la

Fig. 2
Die beiden Darstellungen Jeder Zeiger z der Ebene lässt sich in der Summen-Darstellung eindeutig schreiben in der
der Zeiger sind gleich- Form
wertig. Die Betrag-Winkel-

Darstellung passt zur Z=a+bi,


Multiplikation, die wobei a und b beide reelle Zeiger sind.
Summen-Darstellung zur
Addition der Zeiger

2+3i In
Fig. 3 sind die Zeiger 2+3i, -3 +2i,
-1 -2i und 5-i eingetragen.

-3+2i 2i

5-i

-1-2i
Fig. 3

4,51 3+4,5i
InFig.4 wird die Summe der Zeiger

1+3i 2+1,5i und 1+3i konstruiert. Als


31
Ergebnis liest man 3 +4,5i ab.

0 Die Summe der Zeiger -3+i und -2-2i


1
1,5i '2+1,51 in -5-i.
Fig.5 ergibt entsprechend
-5-i
Die Rechenvorschriftfür die Addition hat
2-
also in der Summendarstellung die einfache
Fig. 4 Fig. 5 Gestalt:

17
Die Addition belicbiger Zeiger in der Ebene

und z2 = C + di gilt:
=a+bi
Für zwei Zeiger
+Z =(a + c) + (b +d)i
z,

Z indem man jeweils ihre recllen Anteile und ihre


werden addiert,
In Worten: Zwei Zeiger
i-Anteile addiert.

dass sie kommutativ und assovict


man sofort an,
sieht
Der Addition in der Summendarstellung ausrechnen. Damit sind sowohldie
sich damit unmittelbar
ist (vgl. Aufgabe 8). Summen
lassen
Ebene so eingeführt,dass sie sich auf
als auch die Addition
von Zeigern in der
Multiplikation
für die reellen
Zahlen zurückführen lassen.
die bekannten Rechenoperationen

(Berechnung von
Summen in der Summendarstellung)
Beispiel:

Berechnen Sie die Summe der Zeiger


b) -8-9i und -3
5i. +
a) 5+3i und 7-2i
Lösung:
(5+3i)+(7-2i) = (5 +7)+ (3 -2)i =
12+i
a)

b) (-8-9i)+ (-3+5i) =(-8-3) (-9+5)i -11 -4i+ =

Aufgaben

2 Zeichnen Sieden folgenden Zeiger.


a) 1+i b)-2+i c) 1-i d)-3-2i )3+2i 4+3i
3 Konstruieren und berechnen Sie die folgende Summe.
+(3 +i) b) (1 +2i) + (5 3i) c) (3+3i)
+ + (2+i)
a) (2+4i)
d) (2-3i)+ (5 + 2i) e) -5+9i) + (4-6i) 9-5i) (2-3i)+
g) (11+9i)+(-8 +2i) (4-4i) + h) (-7+3i)+ (9-5i)+ (-2-3i)

4 Berechnen Sie die folgende Summe.


a) (-124 + 567i) + (358 891 i) b) (46,7- 72,3i) + (2,78 -91,4i)

5 Konstruieren Sie zu den Zeigern 2+4i, -3+i, -4-3i und 8-5i jeweils das
a)
an.
Produkt mit dem Zeiger -1 und geben Sie das Ergebnis wieder in der Summendarstellung
Beachten Sie die geometrische Deutung der Multiplikation.

b) Zeigen Sie, dass fürjeden Zeiger z= a+ bi gilt: (-1)z =-a-bi.


6 Konstruierenund berechnen Sie denjenigen Zeiger, den man zu 3 +2i addieren muss,
um den Zeiger zzu erhalten. Beachten Sie bei der Konstruktion, dass die Zeiger stets vom

Nullpunkt ausgehen.
a) z =5+6i b) z=-6+7i c) z=-2-i d) z=-9-8i e) z =6i

7 a) Geben Sie die Summendarstellung des Nullzeigers an.

b) GebenSie zwei Zeiger an, die in der Summe den Nullzeiger ergeben. Welche Bedingung
müssen zwei solche Zeiger erfüllen?

8 a)Begründen Sie geometrisch, dass die Addition der Zeiger kommutativ ist.
und
b) Begründen Sie mit der Summendarstellung, dass die Addition der Zeiger kommutativ a
soziativ ist. Vergleichen Sie die Argumentation mit der in a).

18
7 Die Rechengesetze der Zeiger-Addition und -Multiplikation

1 Zeigen Sie geometrisch, dass 3(2+ i) = 6+3i und i(2 +i) =-1+2i gilt.

Lassen sich diese Ergebnisse verallgemeinern?

Es wurde bereits nachgewiesen, dass sowohl die Multiplikation als auch die Addition der Zeiger
kommutativ und ist. In diesem Kapitel
assoziativ soll überprüft werden, ob alle Rechenregeln,

die von den reellen Zahlen bekannt und vertraut sind, auch für die Rechenoperationen der Zei-
ger gelten.
Diese Aufgabe ist gar nicht so aufwändig, wie es zunächst erscheinen mag. Zwei Fragen sind zu

beantworten:
Wie lassen sich
diejeweiligen Umkehroperationen
Subtraktion und Division erklären?

Gilt das Distributivgesetz, das die beidenRechenoperationen Addition


und Multiplikation

verbindet?

Diese beiden Fragen sollen im Folgenden untersucht werden.

Die Subtraktion von Zeigern

Die Subtraktion von Zeigern kann mithilfe


der Addition werden: Die Subtraktion
-2+3i 2 3+2i
eines Zeigers
erklärt

z soll das gleiche bewirken wie

die Addition des um 180° gedrehten Zeigers


-1)z = -z. Statt
z -z2 wird also + (-Z,)
z
konstruiert und berechnet.
5 ist die Konstruktionvon
In Fig.1
5-i +2i) -(-2+3i) gezeigt. Zur Berechnung
(3
des Ergebnisses man Aufgabe 5 von
benutzt

S. 18: =
-(-2+3i) 2-3i; also lautet das Er-
-3i -(-2+3i) Fig.1 gebnis 5-i.

Für zwei Zeiger z = a+bi und z =c+ di gilt:


=(a-c)+ (b-d)
Z Z2 Z + (-z,) i.

Das bedeutet, dass sich auch die Subtraktion der Zeiger auf die Subtraktion reeller Zahlen

zurückführen lässt.

Die Division von Zeigern

Analog zum obigen Vorgehen bei der Subtraktion führt man auch die Division für Zeiger mithil-

ein: Die durch den Zeiger z=r, soll die Multiplikation


fe der Multiplikation mit dem
Zeiger bedeuten,
wobei
Division
=
z.! lo gelten soll. Die eigentliche Aufgabe bestehtalso darin.
welche Drehstreckung die durch Multiplikation
den Zeiger zu bestimmen. Dazu fragt man,
mit z bewirkte Drehstreckung mit Streckungsfaktor r und Drehwinkel a rückgängig macht. Dies
mit Streckungsfaktor und Drehwinkel 360° -a.Damit ist
gilt genau für die Drehstreckung
bestimmt.
also= 360-a

Nur für z = 0 gibt


es keinen Zeiger (Warum?).

19
Die Rechengesetze der Zeiger- Addition und Multiplikation

Fur z 2ar soll der 2Zeiger , konstruien

260 werden
1.Schritt:Man konstruiertmithilfe des Strah
lensatzes den Zeiger Z=i|r
(esgilt 2:1 1:).
=
2.Schritt: Durch Spiegelung des Zeigers

Fig.1
an der
(Fig.1).
reellen Achse erhält man =
Für zwei Zeiger zj =r, und z= Sp,
mit a2ß und s#0, gilt:

Z:221=(a00-B =-B
man die Beträge dividiert und die Winkel
In Worten: Zwei Zeiger werden dividiert, indem
subtrahiert. Durch 0 darf nicht dividiert werden.

Die Division der Zeiger ist damit auf die Division und Subtraktion von rellen Zahlen zurück

geführt

Das Distributivgesetz für das Rechnenmit Zeigern


Es bleibt noch das Gesetz zu überprüfen,welches Multiplikation und Addition verbindet, das

Distributivgesetz: Für je drei Zeiger Z1, Z2 und z gilt

(Z +Z3) z1Z2 Z
Z1 Z3. = +
Da hier beide Rechenarten vorkommen, kann man nicht mit einer der beiden Darstellungenrein
rechnerisch vorgehen. Daher soll der Beweis durch geometrische Überlegungen geführt werden.
Um die Multiplikation mit z =Drehstreckung deuten zu können,
als schreibt man z in der

Betrag-Winkel-Darstellung: z+ Ia
Zunächst wird die Summe z,2
Z Z =r,Z2 + raZ3 untersucht.
Dies ist der Zeiger, den man erhält, wenn man zz und z,jeweils mit dem Faktor r streckt, um a
dreht und dann addiert. Den gleichen Zeiger erhält man, wenn man z, und z3 jeweils mit dem
Faktor r streckt, addiert und die Summe dann um den Winkel a dreht (Fig.2).
Es gilt also: rZ2 + ra Z3 =1a ToZ2 + To-Z3).

Z2 +rz3 r(z2+23) = z2+ rz23

Z1Z2 +Z1Z3

22+ 23

Z123

1 Fig. 2 I Fig. 3

20
Die Rechengesetze der Zeiger-Addition und Multiplikation

Mithilfe des Strahlensatzes kann man weiterhin zeigen, dass man den gleichen Zeiger erhält,
Wenn man z2 und z, jeweils mit dem Faktor r streckt und dann addiert, oder wenn man die
Summe z +Zz um den Faktor r streckt (Fig. 3). Daher gilt:
To Z+ Tor Z3 (4t 2).
Insgesamt ist damit gezeigt: z,Z2 + Z, Z = TaZ2 + TZ =la 'Tor (Z2
+ Z3) =Tor
=ra(Z2+ Z3)
Z (Z + Z,).

Für die Zeiger in der Ebene sind die vier Rechenoperationen Addition,Subtraktion, Multipli-

kation und Division (außer durch 0) erklärt.


Es gelten das Kommutativ- und das Assoziativgesetz für die Addition und für die Multiplika-

tion, und es gilt das Distributivgesetz.

Damit ist die eingangs dieses Kapitels aufgeworfene Frage beantwortet und die gestellte Aufga-
be gelöst. Für die Zeiger gelten alle Rechenregeln, die man von den rellen Zahlen kennt.

Beispiel: Berechnung von Quotienten)


Berechnen Sie den Quotienten 5120:240
Lösung
Es gilt 5120:
240
=S120G3202,5s0-

Aufgaben

2 Konstruieren und berechnen Sie die folgende Differenz.


a) (4+3i)-(1+2i) b)(1+2i)-(1+i) c)(4+5i)- (6 + 2i)
d) 5+7i)-(7+8i) e)-3+2i)- (6+7i) D (2+i)-(-3-2i)

3 Konstruieren und berechnen Sie die folgenden Zeiger.


a)
c)
(2+3i)-(6-4i) (5-6i)
(9-8i)-((-3+6i) + (7- 10i))
+ b)(6-7i)+(-3+4i)--1-4i)
-
d)-7+2i) (8 -3i) (-10 + 2i)) -
4 Konstruieren
und berechnen
Sie zum
Zeiger zden Zeiger
a) z= l30 b) z=1125 c) z =0,50
d) z= 39o e) z=1,5210 f) z=2,5,78
g) z=0,825 h) z= 1,26 i)
z=2,4145

5 In Fig.I wird gezeigt, wie sich zu einer

gegebenen Strecke der Länge r eine Strecke


konstruieren lässt. Begründen
der Länge
Sie die Konstruktion. Konstruieren Sie auf
diese Weise die gesuchten Zeiger aus Aufg.4.

6 Berechnen Sie den folgenden Quotienten.Beachten Sie:


Fig.1

a= 360° -a.
6180 290
a) b) 25270:590 c) 20:410 d) 3so:2120

7 Konstruieren Sie den Zeiger z(z2 +Z,) =z1Z2 +Z,Z aufzwei Arten.

a) Z= l90r, Z= 245", z=3120 b) z = 1,5160, Z2


= 4120 Z
=220

21
8 Definition der komplexen Zahlen

Produkte 2(3+7i),
1 Berechnen Sie mithilfe des Distributivgesetzes die 6i(3+7i)und
(2 +6i)(3 +7i).

Fasst man die Rechenregeln den vorangehenden Abschnitten für das Rechnen
zusammen, die in
nen
mit den Zeigern nachgewiesen wurden, so kann als Ergebnis festgehalten werden:

Die Zeiger alle


erfüllen
Regeln", die man von Die Zeiger bilden mit den eingeführten Rechenoperationen einen Zahlbereich (vgl. S. 6).
Zahlen erwartet! Die Zeiger darf man daher von nun an Zahlen nennen.

Für die Zeiger wurden bisher zwei verschiedene Darstellungen benutzt: Mit der
Betrag-Winkel
Darstellung kann die Multiplikation zweier Zeiger anschaulich und einfach formuliert werden:
die Summen-Darstellung dagegen ,.passt" besonders gut zur Addition der Zeiger. Die
Summen.
Darstellung
hat darüiber hinaus den Vorteil, dass darin nur reelle Zahlen -und keine Winkel
maße - auftreten. Daher wird im Folgenden weitgehend die Summen-Darstellung
benutzt

Es stellt sich nun die wie sich Produkte und Quotienten in dieser
Frage, Darstellung ausdrücken
lassen.

Mithilfe der Rechenregeln kann man das Produkt (a +bi)(c + di) zweier Zeiger in der Sum-
mendarstellung ausrechnen:

Zunächst wendet man zweimal hintereinander das an und erhält:


(a +bi)(c+ di) = + di) +bi(c + di)
a(c
Distributivgesetz

=ac+adi + bci + bdi2 Ausklammern von und mit i' =-1 ergibt
i
=(ac-bd) + (ad+bc)i.

Das Ergebnis wird damit wieder in der


Summen-Darstellung angegeben.

Für Quotienten ist die Situation etwas schwieriger. Der nächste Abschnitt wird dieses Problem
ausführlich behandeln.

Mit den Summen der Form a +bi darf man also ganz wie
gewohnt rechnen:a und b sind reelle
Zahlen, und außer den Rechengesetzen muss nur beachtet werden, dass i2=-1
gilt.

imaginär kommt von In dem neuen Zahlbereich ist die Bezeichnung für eine Zahl, deren
Quadrat -1 ergibt; sie wird
i
imago, lat.: das das
Bild, die imaginäre Einheit genannt. Dieser Name und damit die Bezeichnung der Zahl mit dem
Trugbild, die Erscheinung.
Buchstaben i
geht auf den englischen Mathematiker WILLIAM OUGHTRED (1574-1660) zurück.
Noch bis ins letzte Jahrhundert war nämlich für die Mathematiker eine
Zahl, deren Quadrat
-1 ergibt, ,unvorstellbar". Da aber solche Zahlen Wurzeln aus negativenZahlen in Rech-
als

damit umgegangen werden konnte,wurden sie als ,cingebil-


nungen auftraten und auch sinnvoll
bezeichnet. Die Geschichte der komplexen Zahlen wird in der
dete Zahlen" (numeri imaginari)
Exkursion auf S. 32ff. erzählt.

Mit können der neue Zahlenbereich und die Rechenoperationen fol-


der Summe der Darstellung
gendermaßen beschrieben werden:

22
Definition der komplexen Zahlen

Die Menge C= {a + bi| a, be IR}


heißt die Menge der komplexen Zahlen.
Auf C sind die folgenden Rechenoperationen erklärt:

Addition: (a +bi) + (c + di) = (a + c) + (b + d)í


Subtraktion:
=
(a +bi)-(c + di) (a -c) + (b-d)i
Multiplikation:
= -
(a +bi) (c+ di) (ac bd) + (ad + bc)i
Division: siehe S. 25

Jede komplexe Zahl z= a +bi ist durch die beiden reellen Zahlen a und b eindeutig
bestimmt.

Die dafür üblichen Bezeichnungen sind die folgenden:

Für eine komplexe Zahl z = a + bi heißt

a der Realteil von z und


b der Imaginärteil von z.
Kurzschreibweise: a =Re(z) und b= Im (z).

Realteil und einer komplexen Zahl sind beide reelle Zahlen.


Imaginärteil

= a und
Gleichheit heijßt: Überein Eine komplexe Zahl z= a +bi ist also durch die beiden reellen Zahlen Re(z)
stimmung in beiden Teilen!
Im (z) = b eindeutig bestimmt. Das bedeutet insbesondere, dass zwei komplexe Zahlen genau

dann sind, wenn sowohl die Realteile als auch die Imaginärteile übereinstimmen.
gleich

Die reellen Zahlen sind Eine Zahl, deren Realteil gleich Null ist, heißt rein imaginär.
spezielle komplexe Zahlen!
Die Zahlen, deren Imaginärteile Null sind, sind genau die reellen Zahlen.
gleich
RCC
Es gilt somit: a +Oi = a und 0+bi = bi.
Insbesondere schreibt man statt 0+0i einfach 0, für 1+0i einfach 1.

einer komplexen Zahl)


Beispiel: (Angabe von Real- und Imaginärteil
Bestimmen Sie Real- und Imaginärteil der komplexen Zahl z.
z = 3+ 6i b) z=-7 +88i c) z=i d) z =6
a)
Lösung:
a) Re(z)=3 b) Re(z) =-7 c) Re(z) =0 d) Re(z) =6
Im =6 Im(z) = 88 Im (z) = Im(z) =0
1
(z)

Aufgaben

2 Berechnen Sie das Produkt.

a) (1+i) +2i) 3 b) (2+5i)(4 + 7i) c) (6+2i)(5+i)


(4+ 7i)

,
d) (3-2i)(5+9i) e) (4+2i)(3 -5i) -1+4i)
h) -i) -2-7i) j) (-3,2+ 0,5 i) (4,3-8,2i)
g) (2,5-3i)(-7+3i) (5,1

j) (V2 +3i)(3 - V3 i) k) (5+ V5i)(V5 -5i) ) (6+9i)6-9i).

3 Berechnen Sie die Potenzen.


50
a) i für n = 1, 2, 3, ..., 50 b) -i) fürn=1, 2, 3,

c) (1 +i)" für n
= 1, 2, ..., 10 d) (1 -i)» für n 1, = 2, ..., 10

e 2(1+i) für n
= 1,
2,.. 10

23
Definition der komplexen Zahlen

4 Berechnen Sie das Produkt.


7i
c) 31 5ii
a) 2 8i b)7i:9i
d) i(2-3i)(5 +7i) e)-3i(V3-i)(V3 i)
D (2-3i)4+ + i)(7-2i)

5 Berechnen Sie den Ausdruck.


a) (4 +3i)(1,5-4,2i) +6i) b) ((2,7+ 7,1 i) -(4-+8,9i)) (2-i)
d) (2+3i) (5 -7i)
(6,3 -9i)(3 +6i)
(3-5i)+ (7,8- 4i)(2,9 + 3i)
) -7-5i) -(3 -i)(2+7i)-(-6+i)
c)

e) (7-3i)(2+8i) -(-5+5i)
der Zahl an.
6 Geben Sie jeweils den Real- und den Imaginärteil
77-33i
d)
a)6+3i b) 5+i c)4+ 10i
h) -67i
e)-2-7i 9i g)89

mit dem
komplexen Zahlen
Realteil 1
7 Beschreiben Sie die geometrische Lage aller (mit

dem Imaginärteil -2).

8 Zahl6 Produkt zweier imaginärerZahlen.


rein Lässt sich 6 auch als
Schreiben Sie die als
schreiben? Geben Sie eine
Produkt von drei, vier, fünf oder sechs rein imaginären Zahlen Be-

gründung an.

mit den
9 Geben Sie komplexen Zahlen an, die
alle sich in der Summen-Darstellung beiden

reellen Zahlen -7 und 3 ausdrücken lassen.

10 Berechnen Sie das Produkt (-9 +4i)(0+0i)nach der Rechenvorschrift für die Multipli.
kation. Zeigen Sie, dass füralle komplexen Zahlen z gilt: z0 =0.

l1 Berechnen Sie +
das Produkt (7-5i)(1 0i) nach der Rechenvorschrift für die Multiplika-

tion. Zeigen Sie, dassfüralle komplexen Zahlen zgilt: zl =Z.

12 a) Berechnen Sie das Produkt (5 + 3i) i nach der Rechenvorschrift für die
Multiplika
tion.

b) Beschreiben Sie geometrisch und rechnerisch, was geschieht, wenn eine komplexe Zahl mit i

multipliziert wird.

13 Untersuchen Sie, in welchen Fällen das Produkt zweier komplexer Zahlen eine reelle Zahl

ergibt. Geben Sie Beispiele ,unterschiedlicher Bauart" an.

14 Zeigen Sie, dass für alle komplexen Zahlen folgende Gleichung gilt:

=
a) Im(z Re(2)) Re(z Im(2)

b) Im(z +Re(z)i) =Re (z + Im(2))


c) Im(z)=2Im (z(Re (z)
d) Re(z) =(Re (z) +Im(z)) (Re(z)- Im(2)).

15 Formulieren Sie die Vorschriften für die Rechenoperationen in Worten. Verwenden Sie

dabei die Begriffe Realteil und Imaginärteil.

16 a) Bestimmen Sie mithilfe der Multiplikationsregel die komplexe Zahl c + di, für die

(1 +i)-(c +
di) 1 gilt. =
b) Bestimmen Sie allgemein für die komplexe Zahl a+bi diejenige komplexe Zahl c+ di so

+
dass (a +bi)(a di) =l gilt.

24
9 Division in C

r rinnernng: 1 Geben Sie eine Zahl a +bi an, die mit i


multipliziert ergibt.

I
=u-
(+(-1)
B
also
2 Formen Sie in einen Bruch mit rationalem
Nennerum.
201-V2) 1+2
1-2-
Um Zahlen in C auch in der Summendarstellung dividieren zu können, überlegt man
zunächst,
wie zu einer Zahl z =a+bi die Zahl =
wieder als Summe in der Form c + di ge-

schrieben werden kann.


dazu muss aus dem Nenner von oder anders
Dererste Schritt sein, herauszuziehen,
ausge

i
drückt,den Nenner von ,reell zu machen". Da i2 = -1 reell ist, kann man die gleiche Metho-
de anwenden wie bei Brüchen, deren Nenner soll: Man erweitert mit
rational gemacht werden
a-bi
Es gilt:

a+bi
- bi
-bi
a+b2
(a+bi)(a- bi)

a+ba+b
Damit ist wieder in der Summen-Darstellung ausgedrückt.

Fürjede von 0 verschiedene komplexe Zahl z=a+bi gilt:

Die Fig. l und 2 veranschaulichenden Sach-


verhalt exemplarisch:
Für z=1 +0,5i ergibtsich
(Fig. 1).
1+0,251+0.251
In Fig. 2 wurde ein Zeiger z= a+bi ge-
450 wählt, für den
a2 +b = 1
gilt. Dies ist z. B.
für
z=+i erfüllt.

Die Berechnung von ist jetzt


besonders ein-

fach:

Fig. 1 Fig.
2 Es sich
ergibt

Bemerkung:Im Zeigermodell lässt sich die Summe a? +b2 als Quadrat der Länge des Zeigers
Z=a+bi interpretieren.
Z|

Mithilfe der Summendarstellung von kann die Division zweier komplexer Zahlen auf die Mul-

tiplikation zurückgeführt werden. Dies wird an der folgenden Umformung verdeutlicht:

Fig. 3 24-8)3.=4-8i-=,34i=-
a+= lzF Jeder Rechenausdruck in C lässt sich somit wieder in die Form a + bi bringen (sofern in ihm
nicht durch 0dividiert wird).

25
Division inC

konjugieren kommt von dass das Produkt der Zahlen a +bi und a-h:
Bei der Berechnung vonwurde ausgenutzt,
conjugare, lar.: verbinden.
stets eine reelle Zahl ergibt.
erinigen.
+bi - bi konjugiert zueinander und bezeichnet d
Man nennt die beiden Zahlen a und a

Zahl mit z*. Man also die zu z konjugierte Zahl z*, indem
erhält
einer Zahlz konjugierte man
das Vorzeichen des von z umkehrt. konjugierte Zahlen z undz* gelte
Für zwei en
Imaginärteils

die folgenden Beziehungen:


=
(z*) =Z, z+z* 2.Re(z), z z* 2Im(7) i.
- =
Mit dieser neuen Schreibweise kann man!
auch ausdrücken, ohne
b
a
=Re(z)und
Im(z) zu verwenden. Es gilt:
Für Z=a+bi ist zz*= + a- b undsomit
RZ*
a =

1 Beispiel:(Berechnung von Quotienten)


Berechnen Sie zu z= 1-i die konjugiert
komplexe Zahl z* und
Lösung:
Fig. 1
2
Fig. z=1 +i,=1(1 +i)=}+ji

Aufgaben

3
a)

) z=1+i
Berechnen Sie
z=-i
.b) z=2i
g) z=-1 -i
c)
h)
z=-8i
z = 2+i
d)z
i) z=-3 +2i
e)

j)
z=-
z=5-8

4 Berechnen Sie das Quadrat der Länge des Zeigers z und bestimmen Sie
a) z = 1+ 2i b) z 10 20i = c)z+ = 0,1 +0,2i

5 Berechnen
a)i
Sie den Quotienten.

b) )2 i
d) e)9
h)9
7-9i 5+2
k) 3,2-1.5i
3+4i 1)5+5i
12+7i
m)-6-17i n)3 11 +8i
o)-2
6 Zeigen Sie, dass für je zwei komplexe Zahlen zj und zz die folgende Gleichung erfüllt

ist.
a) (z + Z)* = z,* +z,* b)(z - =z* -z,
Zz)*
c) (z z,)* =z,** z* d) (z:z,)* =z*:z2*

7 Zeigen Sie die Gültigkeit der folgenden Aussage.

a)Wenn z =z* gilt, dann ist z eine reelle Zahl und umgekehrt.
b)Wenn z =-z* gilt, dann ist z eine rein imaginäre Zahl und umgekehrt.
c)Wenn zz* = gilt, dann ist z =0 und umgekehrt.
0
8 +
Zeichnen Sie zu den Zahlen 3+2i, -4 7i, -5-8i, -1 +3i und ihren konjugierten
Zahlen die entsprechenden Zeiger. Wie lässt sich der Übergang von einer komplexen Zahl
2
ihrer konjugierten Zahl geometrisch beschreiben?

26
10 Der Körper der komplexen Zahlen

1 Vergleichen Sie die Rechenoperationen + und in R und in Q.

2 Begründen Sie die Giültigkeit der Rechenregeln in C, indem Sie die Gültigkeit der
entspre
chenden Regeln in R benutzen.

In den vorangehenden Paragraphen wurde nachgewiesen, dass in C alle vier Rechenarten ausge-
führt werden können, d. h., dass die wieder komplexe Zah-
Ergebnisse solcher Rechnungen stets
len sind. Die Rechengesetze, deren Gültigkeit für die komplexen Zahlen gezeigt wurden, wer-

den hier noch einmal zusammengestellt:

Für die Addition gelten das Kommutativ- und das Assoziativgesetz.

Zu jederZahl z gibt es eine Zahl -z, sodass z + (-z)=0 gilt.

Für die Multiplikation gelten das Kommutativ- und das Assoziativgesetz.

Zu jeder Zahl zaußer 0 gibt es eine Zahl sodass z- gilt. =1


Es gilt das Distributivgesetz.

Für jede Zahl z gilt: z+0 =Z und z.l =z.

Für einen Rechenbereich, in dem


eine Adition und eine Multiplikation erklärt und
sind in dem
die oben zusammengestellten Gesetze gelten, führte der deutsche Mathematiker RiCHARD DEDE-

KIND (1831-1916) im Jahre 1871 die Bezeichnung Körper ein. Dedekind knüpfte mitdiesem
nicht an die verbreitete Vorstellung eines rumlichen Körpers an. Er schreibt selber
Begriff

dazu:
Dieser Name soll, ähnlich wie in in der Gecometrie
den Naturwissenschaften,
und im Leben der
menschlichen Gesellschaft, System bezeichnen,das eine gewisse Volständigkeit,
auch hier ein

Vollkommenheit, Abgeschlossenheitbesitzt, wodurch es als ein organisches Ganzes, als eine


natürliche Einheit erscheint."
Mit dieser Bezeichnung gilt:

RICHARD DEDEKIND

Die Menge C der komplexen Zahlen bildet einen Körper.

Die Zahlbereiche Q und R sind ebenfalls Körper; Z dagegen ist kein Körper (vgl. Aufgabe 7).

Die beiden Zahlen 0 und 1 spielen in C (wie auch in Qund R) eine besondere Rolle:

Die Zahl 0 wirkt sich nicht aus, wenn man sie zu einer Zahl addiert.

Die Zahl wirkt sich nicht aus, wenn man mit ihr eine Zahl multipliziert.
1
Man nennt diese Zahlen daher auch neutrale Elemente bezüglich der Addition bzw.
bezüglich der Multiplikation.

Den Ubergang von z zu könnte man wie bei den rationalen Zahlen als Kehrwertbildung
bezeichnen.Bildet man den Kehrwert zweimal hintereinander, so gelangt man wieder zu der

Ausgangszahl.

Zahl
z+(-2)
,=
Statt vom Kehrwert

denn es

0
gilt

ergibt.
spricht

z=
man auch von
1. Analog
der
ist-z
zu z bezüglich der Multiplikationinversen
die zu z inverse Zahl beziüiglich
der Addition,
da

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Der Körper der komplexen Zahlen

inversen Zahl ergibt gerade dasentspre


entsprechenden
eincr Zahl mit
ihrer
Die Verknüpfung
Zahl bezüglich der Mulc...
chende neutrale
Element.
Zahl
- außer 0- cine inverse
dass zu jeder ausgedrick,
Unter der Bedingung,
kation existiert,
können also Divisionsaufgaben
als Multiplikationsaufgaben

gar nicht benötigt.


Ebenso kann f
werden. Die Division wird als eigene Rechenoperation
es zu jeder Zahl eine bezüglich de
wird, dass
verzichtet werden, wenn verlangt
Subtraktion

Addition inverse Zahl gibt.

(Umformung
von Rechenausdrücken) a + bi dar.
Beispiel:
Sie den Rechenausdruck
(1 +i)+ in der Form
Stellen

Lösung:
+ + i) +;(3 +i) =j+i
(1+i)+=(1 i)+2 3+ i)= (1

Aufgaben
in die Form a +bi.
3 Bringen Sie denAusdruck
c)i- d)-2i+
b)-3-

(
a) 1+
h)

1- 2i+
z =a +bi.
in der Form
Sie die Lösungen der gegebenen Gleichung
4 Bestimmen =
b) (4-i)z-(4 +26i) 30 +25i
+i)z + (3 -i)= 7-3i = +
d) -2+2i)z (6 4i)2
a) (1

c) (110-17i)
-z(7-3i) -180+99i =
e)(8-2i)+ (-3 + 10i) 2 -i(V3-2i)

8) -2+10i
+i=41-4
h) 2+3i
+7i

einführen:
auch die folgende
5 Für die Summen a + bi lässt sich Multiplikation

(a +bi)(c + di) = ac +bdi. und das


das Assoziativ-, das Kommutativ-
Sie, ob für diese Multiplikation
Uberprüfen
für Zahlen nicht geeignet?
Distributivgesetz gelten. Warum ist diese Multiplikation

(Anleitung:Betrachten
Sie die Produkte (a +0i)(0+ bi).)

z=
6 Zeigen Sie: Wenn z gilt, so folgt
1
und umgekehrt.

7 a) Zeigen Sie, dass Q und R Körper sind.

b) Begründen Sie, warum Z keinen Körper bildet.

imaginären Zahlen einen Körper


bildet.
8 Prüfen Sie, ob die Menge der rein

9 Betrachten Sie die folgende Teilmenge von C: To ={a +bila, b e Q}.


Zeigen Sie:

a) Für je zwei Elemente qi und q2 von To sind auch q, 92 und q, +2 wieder Elementc

von To
von To:
b) Für jedes Element qe To sind -q undwieder Elemente
ein
c) Die Menge To ist Körper.

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