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NS-Bewältigung
Deutsche Schreibtischtäter
i
tungsorgan des Weltjudentums, der Deut
schland am 26.8.1939 faktisch den Krieg
Titelbild: Birkenau, Quarantänelager I erklärt hat und aktiver Kriegspartner war
I und mit Ilja Ehrenburg in Moskau wäh
Aufnahme 1977
I rend des ganzen Krieges in engem Kontakt
I
stand, hatte eine solche Forderung zu
keinem Zeitpunkt an seine Bundesgenos
sen gerichtet! Ein Gaskrieg hat nicht statt
Bildmaterial S.5, 7, 10, 14, 18, 19, 22, 23, , 28 I gefunden, obgleich es für die ohne die
dankenswerterweise vom Bundesarchiv Koblenz geringsten Skrupel vorgehenden Alliierten
ein Leichtes gewesen wäre, ihren strategi
schen Bomberverbänden unter diesem
Vorwand Giftgasbomben bei ihrem risiko
los gewordenen Flug nach Deutschland
einzuklinken!
Mußte die deutsche Führung nicht ge
1979 rade angesichts dieser ständigen Furcht vor
einem Gaskrieg von 1939 an besonders
Alle Rechte vorbehalten
hochgradig verantwortungsbewußt mit
Herausgegeben von Historical Review Press Giftgas umgehen? Zumal sie angeblich nur
"stümperhaftes" Gas in Kristallform wie
Chapel Ascote, Ladbroke, Southam, Warwickshire, England
Cyclon B, also angeblich nur ein Ent
Printed in England wesungsmittel für Ungeziefer , zur Ver
fügung hatte?
Dies bedeutet natürlich nicht, daß nicht
doch auf deutscher Seite - aber nicht nur
Alleinauslieferung für die deutsche A usgabe dort! schreckliches Unrecht im
LUGEN UBER
MASSENMORD
In den Vierteljahresheften für Zeitgeschichte ( Heft die von Rückerl ausgewählten Urteilsauszüge , die durch
2/1976 ) beklagte sich der Direktor des Instituts für Dokumentenzitate sowie Aussagen von Beschuldigten
Zeitgeschichte in München, Professor Dr. Martin und Zeugen ergänzt werden. In einem besonderen
Broszat, wortreich über die wachsenden Zweifel an der Abschnitt wird versucht , etwas über die Persönlichkeit
im Dritten Reich angeblich durchgeführten Judenver der Angeklagten auszusagen, wobei ebenfalls einige
nichtung. 1) Broszat schloß damals seine Bemerkungen Auszüge aus einschlägigen Schwurgerichtsurteilen zur
mit der folgenden bezeichnenden Feststellung und Er Erläuterung herangezogen werden . Ferner werden einige
wartung: rechtliche Gesichtspunkte anhand entsprechender Ur
"Oft wegen ihrer vorsichtigen ... Urteile gescholten, hat die teilsauszüge - im wesentlichen aus dem Urteil des
I ustiz in der Bundesrepu blik gerade im Bereich der Ver Schwurgerichts Hagen im so g. Sobibor-Pro zeß - ange
nichtu ngslager mit ihre m umfa ngreic hen, vie le fahre lang sprochen, so vor allem Rechtsprobleme des Handeins auf
tätigen Ermittlungsapparat zur A ufklärung dieses natio nal Befehl, worauf sich die Angeklagten durchweg beriefen.
sozinlistischen Verbrechensk o mplexes vielfach mehr ge Ein besonderer Anhang behandelt schließlich " Strafver
leiste t als es den Historikern möglich ge wesen wäre. Es ste h t fahren vor polnischen Gerichten " , wobei insbesondere
z u erwarte n, dap sie die Hunderte vo n Seite n der Urteils Aktenauszüge aus dem Verfahren gegen den ehemaligen
begründungen, in denen sie die Verhältnisse in Chelmno ,
Reichsstatthalter des Warthegaus Artur Greiser mitge
Sobibor, Belzec und Tre blinka aufzeic hnete, in a bse h barer
teilt werden, das 1 9 46 vor dem Obersten Polnischen
Zeit in der Form einer von der Zen trale n Stelle der
Landesjustizverwaltu nge n besorgten Editio n a uc h der
Volksgerichtshof stattfand und mit Greisers Verurtei
breiten Offe n tlichkeit zugänglic h mac hen wird. Die Nich tig lung zum Tode endete. Man ersieht daraus deutlich den
keit der apologetisc hen Tendenz-Literatur, von der hier die Ursprung der Behauptungen über Chelmno , die später
Re de war, wird sich dann vollends erweise n . " nahezu unverändert von deutschen Staatsanwälten und
Richtern überno mmen wurden .
Diese von Broszat so emphatisch angekündigte Arbeit Rückerls Buch soll unverkennbar die Rolle einer zeit
ist nun im Deutschen Taschenbuch-Verlag unter dem geschichtlichen Erkenntnisquelle zugewiesen werden,
Titel " NS-Vernichtungslager im Spiegel deutscher Straf wie das von Broszat beigesteuerte Vorwort deutlich
prozesse " ( dtv-Dokumente Band 2904) erschienen. genug zeigt. In diesem Sinne wurde es auch von dem
Herausgeber ist Dr. Adalbert Rückerl , der als Ober einstigen Mitglied der amerikanischen Anklagebehörde
staatsanwalt seit 1 966 die " Zentrale Stelle der Landes beim sog. Internationalen Militär-Tribunal von Nürnberg,
justizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialisti dem jüdisch-amerikanischen Rechtsanwalt Robert M.W.
scher Verbrechen " in Ludwigsburg leitet . Er hat Kempner , der Öffentlichkeit in der Allgemeinen Jüdi
offenbar auch die Einleitung, Zusammenstellung und schen Wochenzeitung vo m 1 6 . Dezember 1 9 7 7 wärm
Ko mmentierung dieser Dokumentation besorgt . stens empfohlen und seine Aufnahme in "jede Schul
Der Inhalt des Buches vermittelt einen überblick und Werksbibliothek " gefordert . über den tat!lächlichen
über Einleitung und Ergebnisse der Strafverfahren , die
zeitgeschichtlichen Wert des Buches sagt eigentlich das
von westdeutschen Justizbehörden und Gerichten gegen
schon genug aus! - Wie ich noch zeigen werde, handelt
Angehörige des deutschen Lagerpersonals der angeb
es sich in Wirklichkeit j edoch nur um einen weiteren
lichen "Vernichtungslager " der sog. "Aktion Reinhard ",
untauglichen Versuch, die Judenvernichtungslegende in
bei der es sich in Wahrheit um eine Umsiedlungsaktion
den Rang eines historischen Ereignisses zu erheben .
handelte, und des in der Nähe von Lodz gelegenen
Für die einigermaßen überraschende Tatsache , daß in
Lagers Chelmno durchgeführt wurden . Verhältnismäßig
de m " Werk" der bekannte Frankfurter Auschwitz
ausführlich wird darin der Verlauf der Staatsanwalt
Prozeß ( 1 9 63- 1 9 65 ) keinerlei Berücksichtigung findet ,
schaftlichen und polizeilichen Ermittlungen geschildert , hat Rückerl zwei Erklärungen zur Hand : Er verweist
während der Ablauf der einzelnen Strafprozesse nur zunächst darauf, daß hierüber ja bereits eine große Zahl
kurz dargestellt wird. Hauptbestandteil der Arbeit sind von Veröffentlichungen zur Verfügung stehe . Das ist
3
grundsätzlich richtig. In diesen Veröffentlichungen fehlt Iager Auschwitz" - jedenfalls in der offiziellen Greuel
aber gerade das, was angeblich den besonderen Wert von propaganda - nur eine untergeordnete Rolle.
Rückerls neuem Buch ausmacht: Sie enthalten keinerlei
Auszüge aus dem das Verfahren abschließenden schrift
lichen Urteil. 2)
Wer die schriftliche Begründung des Auschwitz Richter als Historiker ?
Urteils kennt, wird das freilich verständlich finden.
En thält diese doch zahlreiche peinliche Fehler und
Widersprüche, auf die einzugehen hier nicht der Platz ist. Doch mag es sein, wie es will. Eines wird durch
Rückerls Buch wieder einmal deutlich: die hervorragen
Indessen sind - wie wir noch sehen werden - auch die
de und anscheinend nicht zu entbehrende Rolle, die der
von Rückerl mitgeteilten Urteilsauszüge keineswegs frei
westdeutschen Justiz bei der Festigung und Verbreitung
von Ungereimtheiten. Sie scheinen geradezu das Marken
der Judenvernichtungslegende zugedacht war und von
zeichen der in sog. NSG-Prozessen ergangenen Urteile zu
ihr auch gehorsam mit Eifer übernommen wurde. Was in
sein. - mehr als 30 Jahren den "Zeitgeschichtlern" nicht gelun
Ferner erklärt Rückerl die Beschränkung seiner
gen ist, das hofft man jetzt offensichtlich mit den in den
Arbeit auf die Lager Belzec, Sobibor, Treblinka und
Chelmno damit, daß nur ·diese Lager "ausschließlich" sog. NSG-Prozessen ergangenen Urteilen deutscher Ge
(Hervorhebung vom Verf. ) zur Tötung einer Vielzahl richte für alle Zukunft als "zeitgeschichtlich gesicherte
jüdischer Menschen mittels Giftgas" gedient hätten (aaO. Erkenntnis" festzuschreiben, obwohl genau dies nicht
Seite 29). Auschwitz dagegen - wie auch Majdanek, die Aufgabe von Gerichten ist und sein kann. 4)
dessen Darstellung wegen des noch schwebenden Pro Rückerl selbst karm nicht umhin, festzustellen, daß
zesses unterblieben sei - habe eine "Doppelfunktion " sowohl die modernen Strafzwecke (Resozialisierung,
gehabt: Es sei sowohl Konzentrationslager als auch Besserung und Erziehung) wie auch der Strafzweck der
"Vernichtungsanstalt" gewesen, weshalb - so Rückerl persönlichen Abschreckung des Täters vor der Begehung
wörtlich- "mancher, der während des Krieges zeitweilig weiterer Verbrechen ( sog. Spezialprävention) in diesen
in Auschwitz war, unwiderlegbar erklären kann, er habe Prozessen keinerlei Bedeutung mehr hatten und haben
die Existenz von Gaskammern nicht wahrgenommen". 3) (aaO. Seiten 19-2 0). Auch räumt er ein, daß angesichts
Zumindest hinsichtlich Treblinka widerlegt freilich des bei den Tätern "in den letzten Jahren regelmäßig
Rückerl an anderer Stelle seines Buches diese Behaup festzustellenden Fehlens jeder Sühnebereitschaft" der
tung selbst. Als nämlich ehemalige Häftlinge von Treb Gesichtspunkt der Sühne als Strafzweck zweifelhaft
linka - so schreibt Rückerl (aaO. Seiten 67-68) - im geworden sei. Darauf , daß fehlende Sühnebereitschaft
Verlaufe der Ermittlungen bekundet hätten, es habe auch ein Indiz für fehlendes Schuldgefühl sein könnte,
kommt Rückerl offenbar nicht. Abgesehen hiervon ist
dort keine Gaskammern gegeben, "stellte sich heraus",
festzustellen, daß auch das Sühnebedürfnis der Gemein
daß diese Zeugen, soweit sie von Treblinka sprachen,
schaft im Laufe der Jahre zunehmend schwindet, was
nicht das der 'Aktion Reinhard' unterstellte Vernich
übrigens einer der Gründe dafür ist, nach dem Ablauf
tungslager, sondern ein schon im Herbst 194 1 errichtetes
bestimmter Fristen für Straftaten die sog. Verfolgungs
Zwangsarbeitslager meinten, das nur wenige Kilometer
verjährung eintreten zu lassen, Straftaten also nach
von dem - gelegentlich als Treblinka II bezeichneten -
einem gewissen Zeitablauf nicht mehr gerichtlich zu
Vernichtungslager entfernt lag". Der Vergleich mit
verfolgen. Es muß weiter festgestellt werden, daß die
Auschwitz drängt sich dem Kenner der Materie hier
formlieh auf. Auch dort hieß das "Vernichtungslager" Durchführung dieser anachronistischen Prozesse nur
angeblich "Auschwitz II"; es war in Wirklichkeit ein zur
1) aaO. Seiten 106 ff; Die Ausführungen Broszats und die daran
Aufnahme von Arbeitsunfähigen, Kranken sowie Frauen anschließende Abhandlung von l no Arndt und Wolfgang Scheffler
mit Kindern dienendes Nebenlager namens Birkenau, das "Organisierter Massenmord an Juden in nationalsozialistischen
Konzentrationslagern" wurden daneben als Beilage B 19/76 der
2.eitweise auch eine Funktion als Umsiedlungslager hatte.
Wochenzeitung "das parlament" am 8. Mai 1976 veröffentlicht.
Die - soweit ich sehe - bei Rückerl erstmalig Vergl. hierzu Udo Walendy in "Die Methoden der Umerziehung"
auftauchende Behauptung, nur die in seinem Buch (Nr. 2 dieser Schriftenreihe S. 3o ff) sowie meine Schrift "Histori·
ker oder Propagandisten?", herausgegeben von "Deutscher Ar
behandelten Lager seien "Vernichtungslager" im eigent beitskreis Witten".
lichen Sinne gewesen, legt die Vermutung nahe, daß man 2) Die in den Prozeßdokumentationen von Bernd Naumann (unter
dem Titel "Auschwitz" als Band 885 der Fischer-Bücherei sowie im
sich neuerdings anschickt, den Schwerpunkt der angeb Athenaum-Verlag, Frankfurt/M, erschienen) und Hermann Lang
lichen Judenvernichtung wieder einmal zu "verlagern", bein "Der Auschwitz-Prozeß", Europäische Verlagsanstalt Frank·
nachdem die Auschwitz-Legende allmählich ebenso ins furt/M, veröffentlichten Auszüge aus der mündlichen Urteilsbegrün
dung des Gerichts sind selbstverständlich unzureichend.
Wanken gerät, wie seinerzeit die Dachau-Legende und 3) Rückerl beginnt seine Darstellung bezeichnenderweise mit einem
ähnliche Schauermärchen über deutsche Konzentrations Hinweis auf meinen in "Nation Europa" Nr. 10/1973 veröffent
lichten Auschwitz·Bericht, der mir in keiner Einzelheit bisher
lager. Von Belzec, Sobibor, Treblinka oder Chelmno widerlegt werden konnte.
wurde nämlich bisher kaum gesprochen, da man sich 4) NSG ist die Abkürzung für den Begriff "Nationalsozialistische
Gewaltverbrechen", mit dem man eine spezifische und angeblich in
offiziell ganz auf "Auschwitz" konzentriert hatte. Diese der Weltgeschichte einmalige Art von Verbrechen kennzeichnen
Lager spielten neben dem angeblichen "Vernichtungs- möchte.
4
durch eine rückwirkend bestimmte Verlängerung der Das heißt im Klartext nichts anderes, als daß die
gesetzlichen Verjährungsfristen für NS-Taten möglich erwünschte Darstellung der Epoche des Dritten Reiches
wurde, 'eine Maßnahme des Gesetzgebers, die bis zum als "grundsätzlich verbrecherisch" nun auch noch durch
heutigen Tag rechtlich fragwürdig geblieben ist. Trotz entsprechende richterliche Feststellungen verdeutlicht
dem will Rückerl den Sühnegedanken als einen der md erhärtet werden soll.
klassischen Strafzwecke hier ebenso gelten lassen wie Rückerl kann sich für diese seine Auffassung von der
den ebenfalls klassischen "Strafzweck der Vergeltung" Aufgabe deutscher Gerichte in den NSG-Verfahren sogar
und den "im weitesten Sinne generalpräventiven Straf auf eine Reihe von "Eidhelfern" berufen, die bereits vor
zweck der Bewährung der Rechtsordnung" (aaO. Seite ihm ähnliche Gedanken geäußert haben. So meinte sein
20). Das muß um so mehr überraschen, weil man sich Mitarbeiter in der Zentralen Stelle Ludwigsburg, Staats
sonst heutzutage gewöh nlich von den klassischen Straf anwalt Manfred Blank, daß der Wert eines solchen
zwecken geradezu mit Abscheu zu distanzieren bemüht. Verfahrens in erster Linie ( !) darauf beruhe, "für die
Doch nur so vermag Rückerl schließlich die angebliche Gegenwart und für die Zukunft festzuhalten, was Ober
Aufgabe der Gerichte zu begründen, auch den "histori lebende und Tatbeteiligte über das Geschehen zu be
schen Hintergrl:lnd aufzuhellen, vor dem die den Ange richten hatten". 5 )
klagten zur Last gelegten Verbrechen zu sehen sind",und Der Kriminologe Herbert Jäger sieht einen besonde
insoweit "nicht ängstlich den Rahmen zu eng abzu ren "Erkenntniswert solcher Prozesse" darin, daß sie
stecken" (aaO. Seiten 18-20) . "Geschichte individualisieren, d.h. jenen Punkt markie
Damit ist die "Katze aus dem Sack"! Die den ren, in dem sich die Weltgeschichte mit einer persön
Richtern mit diesen Prozessen zugedachte Aufgabe ist lichen Lebensgeschichte trifft und histö"rische und indivi
im wesentlichen die, in möglichst weitem Umfang histo duelle Kausalität, Zeitgeschichte und Kriminologie zu
rische Feststellungen in ihren Urteilen zu treffen, die einer Einheit verschmelzen"; auf dieSe Weise werde eine
nach Broszats eingangs zitierten Eingeständnis den "personale Dimension dieses Kollektivunrechts sichtbar
Historikern im Laufe von mehr als 30 Jahren nicht oder gemacht, die durch eine anonyme, historischen Gesamt
jedenfalls nur unvollkommen möglich waren . Den n - so
prozessen geltende Geschichtsbetrachtung allzu leicht
die scheinheilige Begründung Rückerls - das Gericht
verdeckt wird". 6) Auch er verkennt damit offensichtlich
müsse dem Angeklagten "unmißverständlich sagen,_
die Aufgabe der Rechtsprechung. Man kann nur darüber
was er zu sühnen hat"; hinsichtlich des generalpräventi
ven Strafzwecks der Bewährung der Rechtsordnung sei staunen, welch schwülstige Begründungen sich doch für
die von den Gerichten mit den NSG-Prozessen geforder
es sogar unerläßlich, " die Relation zwischen dem
te Propagandafunktion finden lassen!
Verhalten der Gesellschaft und dem Handeln des Täters
Der Historiker Hans Buchheim sieht in den den
zu verdeutlichen''.
5
Gerichten abverlangten historischen Feststellungen sogar
''ein heilsames Gegengewicht gegen einen weit verbreite
ten Stil emotionaler 'Vergangenheitsbewältigung', die es, Politisches
um einige höhere Wahrheiten wirkungsvoll darzustellen,
mit der Wirklichkeit der geschichtlichen Fakten und
Zusammenhänge nicht sonderlich genau nimmt".7) Das
erklärt freilich nicht, warum diese Aufgabe gerade von Motiv:
Gerichten geleistet werden muß, obwohl sie doch eigent-
lich Sache der Historiker wäre. Buchheim stellt hiermit
u M ERZ I E H u N G
- wahrscheinlich ungewollt - seiner eigenen Zunft kein
besonders gutes Zeugnis aus. Denn der von ihm kritisier-
te "Stil emotionaler Vergangenheitsbewältigung" ist
doch gerade jener Stil der Zeitgeschichtsschreibung, den
er selbst und seinesgleichen seit dem Zusammenbruch Das alles entspricht im übrigen der schon frühzeitig
:
des Reiches pausenlos praktizieren. =1t: von dem jüdischen Generalstaatsanwalt in Frankfurt,
7
Sie hinterlassen fast sämtlich den Eindruck, daß ihre tation auf die Protokolle aus den Vorverfahren habe
Urheber selbst nie mals eine der sagenhaften Gaskam zurückgreifen müssen . Und er versichert weiter, daß
mern in jenen Lagern zu Gesicht beko mmen haben. dieser Rückgriff nur insoweit vorgeno mmen wurde, als
So weit die Aussagen wirklich detailliertere Angaben aus den Urteilsbegründungen zweifelsfrei ersichtlich sei,
ent halten , wird an Einzelheiten deutlich, daß sie nicht daß der geschilderte Sachverhalt Gegenstand der öffent
der Wahrheit entsprechen können. Wenn z . B ein Ange lichen Hauptverhandlung war und dort entweder
klagter Kurt M. - Rückerls Gewährsleute werden be unbestritten geblieben oder vo m Gericht rechtskräftig
zeichnenderweise fast nie mit ihrem vo llen Namen zitiert festgestellt worden sei ( aaO. Seite 32 ) . Nun, auch dann
- be haupt�t haben so ll, zu seiner Zeit sei ein mal einer hätte Rückerl aber nicht behaupten dürfen, daß es sich
der po lnischen Hilfsarbeiter "versehent lich in den Gas um die Aussagen von Angeklagten handele. Zumindest
wagen" geraten und mit den Opfern zusammen " ver bei Nichtjuristen und solchen Lesern, die seine Vorbe
gast " worden , so bekundete er damit etwas höchst merkung überlesen, entsteht dadurch - und sicher nicht
Unwahrscheinliches . Denn nach den " Feststellungen " unbeabsichtigt - ein falscher Eindruck. Abgesehen hier
des Gerichts kamen die Opfer nackt in den Gaswagen von ist Rückerls Hinweis auf "rechtskräftige Feststellun
( aaO. Seiten 270-271). Wie konnte also einer der gen " der Gerichte bezeichnend . Denn natürlich kann ein
polnischen Arbeiter, die zweifellos bekleidet waren , Gericht auch etwas rechtskräftig feststellen, was der
"versehentlich" in den Gaswagen geraten, zu mal sie Angeklagte gerade nicht bestätigt hat . Das ist sogar die
auc h im Innern der Wagen keine Arbeiten zu verrichten Regel. So kann man beispielsweise im Urteil des Schwur
hatten ? Unmöglich ist ferner die angebliche Behauptung gerichts Bo nn im Chelmno -Pro zeß lesen, daß der "fest
eines SS-Mannes Gr. , jede der 6 Gaskam mern in Treblin gestellte Sachverhalt " u.a. auf den "Angaben der Ange
ka, die ja nac h den " Feststellungen " des Gerichts nur 32 klagten, soweit ihnen zu folgen ist," (kursiv vom Ver
m 2 groß waren (aaO. Seite 204), habe etwa 200 Men fasser ) beruhe ( Rückerl aaO. S. 29 3 ) . Gleichlautend oder
schen gefaßt (aaO. S 225). Technisch unsinnig erschei ähnlich wird das auc h sonst in den Urteilen der Strafge
nen die Angaben des im Sobibor-Pro zeß angeklagten richte formuliert. Welche Angaben das waren und ob sie
SS-Mannes F. über die In stallation eines " Vergasungs insbesondere den Kerntatbestand der angeblichen Juden
motors" im Lager Sobibor (aaO. Seiten 165-166). Die vergasungen betrafen , ist daraus nicht zu entnehmen.
Reihe solcher ungereimten Aussagen ließe sich beliebig Genau geno mmen läßt also keine einzige der von
Rückerl zitierten Aussagen erkennen, ob sie auch in der
fortsetzen.
Im übrigen versucht Rückerl völlig zu Unrecht den Hauptverhandlung - und allein darauf käme es an - in.
dieser Form oder ähnlich aufrecht erhalten wurde.
Eindruck zu erwecken, daß die von ihm zitierten Aus
sagen ehemaliger SS-Leute die Aussagen von Angeklag Nun, es steht in keinem ein zigen Fall fest , ob
ten seien. Teilweise wurden diese nämlich, worauf schon und inwieweit der eine oder andere der Angeklagten in
hingewiesen wurde, überhaupt nicht angeklagt . In allen NSG-Prozessen "das Funktionieren des Vernichtungs
anderen Fällen wurden die Aussagen nicht in der Haupt apparats bis ins Detail geschildert " hat , wie Rückerl
verhandlung, sondern mehrere Jahre davor im Ermitt behauptet . Es steht nicht einmal fest , ob die von Rückerl
lungsverfahren gemacht, zu einer Zeit also , als der zitierten Angeklagten sich überhaupt in der Hauptver
Aussagende bestenfalls tatverdächtiger Beschuldigter , handlung hierzu geäußert haben. Bei dem im Belzec
nicht aber Angeklagter im Sinne der Strafpro zeßordnung Prozeß angeklagten ehemaligen SS-Obersturmbannführer
war. Was die Angeklagten in den jeweiligen Hauptver Josef Oberhauser ist Rückerl sogar - vermutlich ver
handlungen sagten, erfährt man in dieser Dokumenta sehentlich - die Bemerkung durchgerutscht, dieser habe
tion überhaupt nicht . Das aber ist sicherlich die gröbste in der Hauptverhandlung jede Einlassung zur Sache
Täuschung, die Rückerl seinen Lesern zumutet . Bei den verweigert ( aaO. Seite 8 3 ) . Das heißt selbstverständlich
vo n ihm zitierten Aussagen ist auch nicht nachprüfbar, nichts anderes, als daß Oberhauser seine früheren Aus
wie sie zustande geko mmen sind . Daß es genügend sagen offensichtlich nicht aufrechterhalten wo llte .
Tricks und Mittel gibt , Beschuldigte im Ermittlungs Gleichwo hl zitiert Rückerl an anderer Stelle seiner Do
verfahren zu einer bestimmten erwünschten Aussage zu kumentatio n eine um Jahre zurückliegende Aussage
bringen, ist kein Geheimnis. Es gibt zwar den § 136 a dieses Angeklagten aus dem Ermittlungsverfahren (aaO .
der Strafpro zeßordnung, mit dem eine Einwirkung auf Seite 136) und präsentiert sie als "Aussage des Angeklag
die freie Willensentscheidung des Beschuldigten ausge ten " - j edenfalls in den Augen des juristisch nicht
schlossen werden so ll. Angesichts des Inhalts vieler vorgebildeten Lesers.
Aussagen und der nicht seltenen Praxis ihres Widerrufs ......... ...
in der Hauptverhandlung fragt man sich aber , ob wirk Rückerls oben wiedergegebene Behauptung über die
lich immer danach verfahren wird. Einlassungen der Angeklagten in den NSG-Prozessen
Rückerl erklärt seinen Lesern allerdings in seiner bewegt sich daher am Rande literarischer Falschmün
Vorbemerkung " Zur Auswahl und Erläuterung der zerei. Jedenfalls sind die von ihm zitierten Aussagen
Texte" (aaO . S. 28-35), es hätten ihm amtliche Ver ehemaliger S S-Leute aus den dargelegten Gründen in
nehmungsprotoko lle aus den Hauptverhandlungen nicht historischer Hinsicht o hne j eden Quellenwert .
zur Verfügung gestanden, so daß er bei seiner Dokumen- Dies insbesondere deshalb , weil nicht erkennbar ist ,
8
- und auch niemals erkennbar sein wird -, wie daß der Angeklagte seine Teilnahme an einer "Juden
diese Aussagen zustande gekommen sind. Sind schon vernichtungsaktion" grundsätzlich -auch wider besseres
falsche Geständnisse in der Hauptverhandlung nicht Wissen-einräumtP.
auszusc ·1\ießen, so bestehen erst recht Bedenken gegen Ein schlichtes, wenn auch wahrheitsgemäßes Bestrei
jede An von "Geständnissen", die im Ermittlungsver ten der angeblichen Tötungsaktionen konnte dagegen
fa_hren und besonders während einer Untersuchungshaft den Angeklagten angesichts der die angeblichen Juden
abgegeben wurden, die bei sog. NS-Tätern nicht selten 5 vernichtungen gewissermaßen als unbestreitbares Dogma
hinnehmenden Einstellung aller übrigen Prozeßbeteilig
Jahre .md länger währte. Es läßt sich kaum ermessen,
ten unter Einschluß wohl der meisten Verteidiger mit
unter welchem seelischen Druck diese Männer gestanden
Sicherheit keinerlei Nutzen bringen, sondern ihrer Ver
haben mögen, die von keiner Seite-meilit nicht einmal
teidigung nur schädlich sein. Bezeichnend genug ist es,
von ihren Verteidigern -auch nur die geringste Rücken
daß z.B. der Hauptangeklagte im Sobibor-Prozeß, der
deckung erhielten und die sich vermutlich mehr als
sich während des Verfahrens in seiner Zelle erhängte
v�reingenommenen Untersuchungsführern ausgeliefert
(Rückerl aaO. S. 84 und 180), Pressemeldungen zufolge
sahen. Aussagen in solchen Ausnahmesituationen sind
als Motiv für seinen Freitod angegeben haben soll, daß
sicherlich nicht mehr wert, als die "Geständnisse" der
man ihm ja doch keinen Glauben schenke. Offenbar war
"Hexen" im Mittelalter. Das muß um so mehr ange
er ebensowenig geständnisfreudig, wie der ehemalige
nommen werden, weil fast alle Angeklagten aus einfach
Auschwitz-Kommandant Richard Baer, dessen mysteriö
sten Lebensverhältnissen stammten und auch geistig
ser Tod in der Untersuchungshaft heute noch Rätsel
nicht besonders hoch einzustufen waren (Rückerl aaO.
aufgibt. überhaupt sind die auch dem Umfang nach
S.295 ff. ). Solche Menschen sind meist geneigt, sich in
ungewöhnlichen Selbstmordserien in den NSG-Verfah
ihnen ausweglos erscheinenden Lebenslagen allen an sie
ren zweifellos ein Indiz dafür, daß hier etwas nicht
gestellten Zumutungen zu unterwerfen. Soweit also ehe
stimmt.14) Angesichts der selbst von Rückerl eingestande
malige SS-Angehörige tatsächlich einräumten, von an
nen Tatsache, daß den Angeklagten regelmäßig die
ge blichen Judenvernichtungen gewußt zu haben oder
sogar - befehlsgemäß - daran beteiligt gewesen zu sein,
Sühnebereitschaft fehlt (aaO. S. 19), kommt damit
zumindest mangelhaftes Vertrauen zur Rechtsordnung
müßten ihre Aussagen in jedem einzelnen Fall sehr
und zu den diese handhabenden Staatsanwälten und
kritisch auf ihren Wahrheitsgehalt hin untersucht
Richtern zum Ausdruck.
werden. Hiervon ist in Rückerls Arbeit nichts zu spüren.
Doch mag das auf sich beruhen. Jedenfalls vermochte
Falsche Geständnisse können - wie bereits erwähnt ein Angeklagter-das haben alle bisherigen NSG-Verfah
-die unterschiedlichsten Motive haben. Auf· dem Gebiet ren gezeigt - sich nur dann die Chance einer milden Be
der sog. NS-Gewaltverbrechen können sie auch die Folge strafung oder eines Freispruchs "einzuhandeln", wenn
jahrzehntelanger Umerziehung -insbesondere durch die er der vorgefaßten Meinung der Staatsanwälte und Rich
Massenmedien - sein, die dem naiven Verstand sogar ter Tribut zollte und die zur Grundlage der NSG-Prozes
eigene, an und für sich unbedeutende Erlebnisse und se gemachten angeblichen Massenvernichtungen von
Erfahrungen in einem anderen Licht erscheinen läßt. Juden als "Tatsache" anerkannte. Er konnte sich dann
auf befehlsgemäßes und unumgängliches Handeln in
Eine in vielen Fällen unangemessen ausgedehnte Unter
einer Ausnahmesituation berufen und so unter Umstän
suchungshaft mit stets gleichbleibenden Verhören die in
den zumindest eine lebenslange Freiheitsstrafe von sich
ihrer Auswirkung durchaus einer gezielten " Gehirn
abwenden. Daß die Verteidiger in jedem Falle ent
wäsche" gleichkommen können, mag dabei noch ein
sprechend plädierten, ist selbstverständlich. Bei dieser
übriges getan haben. Nicht zuletzt werden aber auch
Sachlage wird auch verständlich, daß nach den "Fest
verstandesgemäße Überlegungen so manches "Geständ
nis" hervorgebracht haben. Das macht Rückerl in seinem
stellungen" der Gerichte so gut wie alle verurteil en t
Angeklagten eigentlich nur am Rande - d.h. in unter
Buch selbst deutlich. Den von ihm zitierten
geordneten Hilfsstellungen - mit der angeblichen Juden
Ausführungen der Gerichte zur Strafbarkeit des Ver
vernichtung etwas zu tun hatten.
haltens der Angeklagten ist zu entnehmen, daß sich alle
darauf beriefen, auf Befehl gehandelt zu haben. Nur []IIHIIIIIIIITJ
diese Art der Verteidigung ließ es zu, sich die Chance
Rückerls Hauptthese, daß die "Gaskammermorde"
.
9
Dachau- 28. Juni 1938
Weiter bemüht Rückerl sich, aufzuzeigen, wie "sorg wieder den vom Gericht gehörten "Sachverständigen"
fältig" doch die Gerichte ihre "FeStstellungen" getroffen sicher mit als Grundlage für ihre "Erkenntnisse" gedient
hätten. U. a. zitiert er hierzu allgemeine Bemerkungen haben. Man kann also davon ausgehen, daß diese vom
der Gerichte zur "Problematik des Zeugenbeweises" Gericht nicht als zuverlässig anerkannten Aussagen auf
(aaO. S. 87-90 und 253-254). Die Ausführungen des dem Umweg über die Sachverständigengutachten schließ
Schwurgerichts Bonn in seinem im sog. Chelmno-Prozeß lich doch auch zur "Erkenntnisquelle" für das Gericht
ergangenen Urteil vom 30. März 196 3 sind insoweit wurden.
besonders instruktiv, weshalb wir sie hier etwas näher Das Schwurgericht Bonn betonte dann weiter in
betrachten wollen. Es heißt darin u. a. : seinem Urteil, daß es angesichts dieser Sachlage bei der
Feststellung des eigentlichen Tatgeschehens "nur den
"Die drei Oberlebenden des grausigen Geschehens - der
Angal;>en der Angeklagten" gefolgt sei, "soweit nicht
vierte ist gestorben - sind bei der zuverlässigen Schilderung
ihrer Erlebnisse, soweit es sich um den Ablauf bestimmter ersichtlich geworden ist, daß sie etwa bestrebt gewesen
Einzelvorgänge (Vorwürfe von Einzeltaten) und das irrtums sind, das Geschehen unrichtig zu schildern"� Auf den
freie Wiedererkennen bestimmter Personen handelt, einfach flüchtigen Leser mag auch das wieder den Eindruck
überfordert. Sie mupten, teilweise in sehr jungem Alter und besonderer Sorgfalt bei der Tatsachenfeststellung
mehrere Monate lang, eine derartige Vielfalt furchtbarer machen. Tatsächlich ist es aber wieder einmal nur allzu
Vorgänge erleben und erdulden, dap es über die Grenze
bezeichnend für Voreingenommenheit und Willkür bei
ihres Vermögens geht, wenn sie sich frir ihre Darstellung in
die damalige Zeit zurückversetzen müssen". der Feststellung des angeblichen Tatgeschehens. Denn
die Formulierung zeigt, daß die Richter, die zuge
gebenermaßen über das eigentliche Tatgeschehen keine
Mit anderen Worten: diese "Zeugen" hatten sich
weiteren unmittelbaren Erkenntnisquellen hatten als die
derart in Widersprüche verwickelt, daß nicht einmal Aussagen der Angeklagten, trotzdem entscheiden zu
dieses ersichtlich in Vorurteilen befangene Gericht mit können glaubten, was an diesen Aussagen "richtig" oder
ihren Aussagen etwas anzufangen vermochte. Die Be "unrichtig"' war. Selbstverständlich war ihr Maßstab
hauptung des Gerichts, daß es sich bei ihnen um die hierfür die von der Greuelpropaganda als "gesicherte
einzigen "überlebenden" des Lagers handelte, dürfte Erkenntnis der Zeitgeschichte" ausgegebene "herr
wohl eher eine Vermutung als eine Feststellung sein. Im schende Meinung". Im übrigen weiß man beim Lesen
übrigen waren diese - jüdischen - "Zeugen", wie dieses Urteilsauszuges wieder einmal nicht, was denn die
Rückerl in einer Fußnote mitteilt, bereits in Polen und Angeklagten nun wirklich ausgesagt haben. Möglicher
in Jerusalem (Eichmann-Prozeß) als Zeugen vernommen weise haben sie gerade die behaupteten Tötungsvorgänge
worden. Ihre Aussagen dort wurden zweifellos mit die mittels "Gaswagen" nicht anerkannt, was das Gericht
Grundlage entsprechender Quellenwerke, die ihrerseits dann natürlich als "unrichtig" einstufen mußte.
10
Liest man solche Urteilsformulierungen, so braucht gas Zyklon B als Tötungsmittel verwendet worden sein.
man über das Zustandekommen der bis ins einzelne (Rückerl aaü. S. 1 33 ) . Wie dieses seinerzeit nur in
gehenden "Feststellungen" der Gerichte über die angeb festem Aggregatzustand gehandelte Entwesungsmittel
liche Judenvernichtung nicht mehr zu rätseln. Sie kön über "Brausevorrichtungen" in die "Gaskammern" ge
nen nur auf entsprechender Literatur oder ent bracht wurde, verrät uns der von Rückerl mitgeteilte
sprechenden Angaben der stets herangezogenen zeitge Urteilsauszug nicht. Das Gericht wird sich ebenso wie
schichtlichen "Sachverständigen" beruhen, die aber Rückerl hierüber auch kaum Gedanken gemacht haben.
selbst eingestandenermaßen keine' ausreichenden - und Hier haben wir eines der ältesten Gaskammermärchen
schon gar nicht einwandfreie - 'Erkenntnisquellen für vor uns, das anfänglich auch über Auschwitz kolportiert,
I
ihre Weisheiten haben. Eben deshalb frohlockt ja später aber bei der offiziellen Aufbereitung der Ausch
Broszat jetzt über die "unanfechtbaren Feststellungen" witz-Legende aus irgendwelchen Gründen wieder fallen
der Gerichte, denen er "allgemeine öffentliche und gelassen wurde. Das Gerücht von den angeblichen "Gas
historische (!) Relevanz" beimißt (Vgl. sein Vorwort bei duschen" war vermutlich in allen Konzentrationslagern
Rückerl aaO. S. 7) . (KL) verbreitet. Der französische Historiker Prof. Paul
Man geht übrigens sicher nicht fehl in der Annahme, Rassinier, der bekanntlich selbst fast 2 Jahre in den KL
daß die am Ende von Rückerls Buch angegebene Litera Buchenwald und Dora inhaftiert war, berichtete ver
tur - überwiegend polnische und jüdische Quellen - auf schiedentlich darüber und wies darauf hin, daß alle
dem Wege der Auswertung durch die Zentralstelle eben Kl-Häftlinge aus diesem Grunde eine geradezu panische
falls maßgeblich für die Urteilsbildung der Gerichte Angst vor jeglichen Säuberungsaktionen hatten. Sie be
gewesen ist und deren Vorurteile mit begründet hat. Es
fürchteten stets, es könne irgendwann aus den Duschen
ist aufschlußreich genug, daß die im Anhang des Buches
einmal Gas statt Wasser ausströmen.16) Es ist das im
wiedergegebenen Auszüge aus den Akten des im Jahre
übrigen eine recht naive Vorstellung .. Ich bezweifle, ob
1946 in Polen durchgeführten Strafprozesses gegen den diese Art der Zuleitung von Motorabgasen in der Praxis
ehemaligen Gauleiter und Reichsstatthalter im Warthe
überhaupt funktionieren würde, zumal da solche Gase
land Artur Greiser weitgehend mit den "Feststellungen'
auch leichter als Luft sind und sich deshalb zunächst
des Schwurgerichts Bonn im Chelmno-Prozeß überein
einmal nach oben hin ausbreiten würden. Die Verwen
stimmen. Praktisch wurden also die Greuelmärchen aus dung von Zyklon B in dieser Weise ist - wie gesagt -
der ersten Nachkriegszeit, wie sie in den polnischen offensichtlich Humbug, da dieses Gas wegen seines
Strafakten ihren Niederschlag gefunden hatten, von zunächst festen Aggregatzustandes gar nicht in ein Rohr
einem deutschen Schwurgericht, dem keinerlei einwand system hätte eingeführt werden können. Im Urteil des
freie Beweismittel zur Verfügung standen, bedingungslos Schwurgerichts Hagen (Sobibor-Prozeß) wird übrigens
übernommen. sogar behauptet, Zyklon B sei während der im Reich
Anhand von einigen Beispielen aus dem Kernbereich angeblich von 1 939 bis Herbst 1 941 durchgeführten
der Vernichtungslegende soll nun im folgenden der Euthanasieaktion (Aktion T 4) in "Gaskammern" be
"Wert" der von Broszat und Rückerl so uneingeschränkt stimmter Krankenanstalten "aus Gasflaschen" abgelas
hochgelobten gerichtlichen "Feststellungen" zur angeb sen worden ( Rückerl aaO. S. 106 ) , was ebenfalls tech
lichen Judenvernichtung noch etwas konkreter veran risch unmöglich war.
schaulicht werden. Zunächst wollen wir sehen, was die Noch unmöglicher ist die von den Gerichten angege
Gerichte zu den Gaskammern selbst und ihrer Funktions bene Vernichtungskapazität der "Gaskammern".
weise zu sagen haben. Das Schwurgericht München stellte hierzu im Belzec
Prozeß fest, daß es im Lager Belzec " 6 Gaskammern im
Ausmaß von 4 x 5 m" gegeben habe, in denen "bei
einem Vernichtungsvorgang bis zu etwa 15oo Menschen
getötet werden" konnten (Rückerl aaO. S. 133). Selbst
Ein altes Märchen
wenn man entgegen dem Wortlaut annimmt, daß jede
einzelne Gaskammer für sich allein 4 x 5 m 20 m 2 =
In den Lagern der "Aktion Reinhard"15) (Belzec, groß war, müßte diese Feststellung als unmöglich be
Sobibor, Treblinka) soll die Tötung der Juden nach den zeichnet werden. Es hätten dann nämlich, wie das
insoweit übereinstimmenden Urteilen der verschiedenen Gericht auch tatsächlich an anderer Stelle seines Urteils
Schwurgerichte in "Gaskammern" erfolgt sein, die "zum behauptet, jeweils 200 bis 300 Menschen in einer
Zwecke der Tarnung" an der Decke mit "Brausevorrich Kammer zusammengepfercht werden müssen. Es hätten
tungen" versehen waren. Diese Vorrichtungen seien - so
z.B. das Urteil des Schwurgerichts Hagen im Sobibor
15) Diese Aktion war in Wirklichkeit nichts weiter als eine Umsied
Prozeß - ihrerseits an ein Rohrsystem angeschlossen lungsaktion, die freilich wegen der harten Bedingungen der Umsied
gewesen, durch das die Abgase eines Motors über die lung einige Opfer gekostet haben m ag. Nach einem auch bei
Brausedüsen in die Gaskammern geleitet worden seien Rückerl zitierten Schreiben des 55-Brigadeführers Odilo Globocnik
(aaQ_ S.37) ist das unzweifelhaft.
(Rückerl aaO. S. 107- 108 ) . In Belzec soll in den ersten 16) Vergl. z. B. "Die Lüge des Odysseus", S. 190- 19 1, und "Was nun,
Wochen nach Errichtung des Lagers sogar das Blausäure- Odysseus?" S. 75
11
Das OS-Magazine "Life" brachte es ans Licht: 22, "Beim Record"
34 - sollen es gewesen sein, Erstsemesder des St. Mary's College
auf ca 1 m2• Ob sich die Verfasser des "Gerstein-Berichtes" davon
haben inspirieren lassen?
12
in diese m Fall also 1 0 bis 1 5 Menschen auf eine m die auc h diese Richter glaubten ( Rückerl aaO. S . 1 08).
Quadrat meter Plat z gehabt ! Wer derartiges behauptet , Die be hauptete dichte Belegung der Gaskammern mußte
kann kau m noch ernst geno mmen werden . im übrigen bei den darin zusammengepferchten
Nicht viel anders sieht es bei den angeblichen Menschen j eden Glauben daran zerstören, daß sie hier
Gaskammern von Treblinka aus, von denen angesichts nur duschen so llten. Man fragt sich daher, was unter
der sich widersprechenden Aussagen nicht einmal die diesen Umständen die angebliche "Tarnung " der Räume
genaue Ao.zahl ermittelt werden konnte . Das "alte als Duschräume überhaupt sollte. Die ganze Geschichte
Gashaus " so ll - so das Urteil des Schwurgerichts ist offensichtlich unlogisch und lächerlich . Und trotz
Düsseldorf im zweiten Treblinka-Prozeß - 3 Gas dem nahmen die angeblich so nüchternen Juristen sie als
ka mmern gehabt haben, deren j ede "etwa 4 x 4 m groß bare Münze.
und 2, 6 m ho ch" gewesen sein und "200 bis 3 50 Doch auf mehreren Seiten der Urteilsgründe des
Menschen" auf einmal aufgenommen haben so ll Schwurgerichts Hagen, die Rückerl ebenfalls zitiert,
finden sich weitere uralte Greuelmärchen prim itivster
( Rückerl aa O. S. 203, 226). Jede Gaskammer des neuen,
Art wie sie in den ersten Nachkriegsjahren auch von
größeren Gashauses soll "etwa 8 m lang, 4 m breit und 2
,
! • l u n g e r f u h r. a u c h d e r Vo rgesetzte
kats mit einem geschlossenen Kastenaufbau, der vo m
.. Ausch wit z : d ieses Ze u ge n , der ehe ma l i ge Po ·
Fu hrer haus get renn t und et wa 2 m brel·t ' 2 m h oc h und
·
•
• • l i zei oberst K . , der f re i l i ch sel bst
4 m lang war" ( Rückerl aaO. S. 266 ) . Angeblich so ll es ! : ga r n i c hts von d e n be h a u pteten
drei solcher Fahrzeuge gegeben haben. Offensichtlich • -
Sch we ißer lehrli nge •
Vo r gä n ge n gese hen hatte , so n·
• •
ist es dem Gericht nicht gelungen, die Herstellerfirma • • dern von s e i nen U n te rgebenen
der Fahrzeuge ausfindig zu machen. ( Vergl. S. 29) a n ge b l i c h n u r d a r ü be r u nte r r i ch·
tet wo rden wa r ( R ück er I a a O . S.
-
2 63 u n d F u ßnoten 47-48) . -
1 d e n Deutsc he n !
Zwe i we i te re "Augenzeu gen "
z i t i e rt R ü c k e r l a u s d e m Kre i s der
An ge k l a gten (aaO. S 270-27 1 ) .
De r e i ne i st der bereits oben
erwä hnte K u rt M . , der über d i e
a n ge b l i c h verse h e nt l i che Ve r
gasu n g e i nes z u m po l n i schen Ar·
b e i t s k o m m a n do gehö renden
Häft l i n gs b e r i chtete ( s i e he oben
S. 1 0 ) . Der andere, e i n gew i sser
Wa lter B . , so l l be i sei ner Ve r n e h ·
mu n g vor dem Untersuchu ngs
r i c hter am 23. März 1 96 1 be
hau ptet h a be n , da ß aus den " z u r
Ver gasu n g e i n ge l i eferten J u den
me h r m a l s e i ne F r au · herausge·
no m me n w u r d e " , d i e d a n n dem
p o I n i sc he n Arbe i t sko m m ando
für "e i ne Nacht ode r auch w o h l
m e hrere Tage " zum "Ge·
14
schlechtsverk ehr " zur Verfügung gestellt wort'en · sei. " Feststellung" des Schwurgerichts Bonn zu vereinbaren ,
Zur Aussage des Kurt M . wurde bereits das Notwendige es habe sich bei den " Gaswagen " um " Lastkraftwagen
gesagt. Die Aussage des Walter B . erinnert an die sexuel eines ausländischen Fabrikats" gehandelt ( Rückerl aaO.
len Fantasien, von denen die Aussagen jüdischer Zeugen S. 266 ) . Rückerl dokumentiert hier - wie auch noch an
oft getragen sind . Es ist daher nicht auszuschließen, daß anderen Stellen seines Buches - unvereinbare Wider
Walter B. damals nur einen ent sprechenden Vorhalt des sprüche.
Untersuc hungsrichters bestätigt hat , um sich gefällig zu Der angebliche Geheimvermerk vo m 5. Juni 1 942
erweisen . In den von Rückerl zitierten Urteilsfeststel enthält zude m eine ganze Reihe von Ungereimtheiten, so
lungen des Schwurgerichts Bonn im Chelmno-Pro zeß ist daß auc h der Verdacht einer recht plumpen Fälschung
über diese angeblichen Geschehnisse am Rande der naheliegt . Im Absatz 1 des Vermerks heißt es z.B. :
" Vergasungen" nichts zu finden . Was diese beiden "Seit Dezember 1 941 wurden beispielsweise mit drei einge
"Augenzeugen " als Angeklagte in xjer Hauptverhandlung setzten Wagen 97. 000 verarbeitet, o h ne dap Mängel an den
bekundeten und ob sie vor allem über die "Gaswagen" Fahrzeugen auftraten ... "
als so lche und deren Wirkungsweise etwas aussagten, Dieser mehr als unklare Text wird üblicherweise - so
kann den von Rückerl zitierten Urteilsauszügen ebenfalls auc h von Rückerl, der diese Stelle natürlich zitiert (aaO.
nicht entno mmen werden . Vo m Standpunkt eines kri S. 291 ) · - ohne weiteres dahin ausgelegt, daß seit
tischen Lesers aus kann eine solche " Dokumentation " Dezember 1 941 bis zur Niederlegung dieses Vermerks
angeblicher Tatsachen nur als völlig unzureichend be " 97 . 00 0 Juden " mit Hilfe dieser Fahrzeuge "getötet "
zeichnet werden . worden seien. Man wird zugeben müssen, daß diese
Auslegung recht willkürlich ist , zumal da sie auch durch
Ein fragwürdiges Dokument den weiteren Text nicht unterstützt wird. Vielmehr
widerlegt dieser sie so gar, wenn man ihn genau nimmt .
Unter Absatz 2 Ziffer 2 des Vermerks heißt es nämlich
weiter :
Für die Existen z der angeblichen "Gaswagen " wird
"Die Beschickung der Wagen beträgt normalerweise 9 -
übrigens auch ein "Dokument " vorgewiesen , das Rückerl 1 0 pro m2 . "
hier freilich nur auszugsweise zitiert (aaO. S. 290-29 1 ) .
Daraus wird klar :
Vollständig wiedergegeben ist es in Rückerls früherem
Hier konnten keineswegs Menschen gemeint sein,
Buch " NS-Pro zesse " ( Verlag C . F . Müller, Karlsruhe ) . Es da es nun einmal unmöglich ist , , 9 - 1 0 Menschen
handelf sich um einen angeblichen Geheimvermerk des auf nur eine m Quadratmeter unterzubringen. Wenn das
Reichssicherheitshaupta mtes ( RSHA) vo m 5. Juni 1 9 4 2 . Dokument eine Fälschung ist , dann hätte der F älscher
Er betrifft seine m Wortlaut nach "Technische Abände hier allerdings in dem Bestreben, die Tötungszahlen
rungen an den im Betrieb eingesetzten und an den sich möglichst ho ch zu schrauben, den gleichen Fehler ge
in Herstellung befindlichen Spezialwagen " . Rückerl macht, wie die Erfinder der Gaskammern von Belzec,
macht daraus "technische Verbesserungsvorschläge für Sobibor und Treblinka. Man muß sich wieder einmal
Gaswagen " (aaO. S 290 ) , obwohl aus dem gesamten mehr darüber wundern, daß versierte Juristen ein so lches
Wortlaut des Dokuments nicht hervorgeht , daß das " Dokument " bedenkenlos als Beweismittel für Massen
beschriebene Fahrzeug dem mit dem Begriff " Gas tötungen von Juden akzeptieren, obwohl das Wort
wagen " umschriebenen Zweck diente . Daß diese Wagen "Judentötungen " oder auch nur "Menschentötungen " in
sich teilweise noch in der Herstellung befunden haben de m ganzen Dokument weder wörtlich no ch sinngemäß
sollen , ist übrigens kau m mit der bereits erwähnten auc h nur ein einziges Mal vorkommt .
D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D O
• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • &
0 •
• Oberstaat sanwalt Rückerl schöpft aus derselben Que lle , wie auc h die anderen Herrschaften des 0
0 " I nstituts für Zeit geschichte " in Münche n , so z .B . F rau Dr. I no Arndt und Dr. Wolfgang S cheffler : 0 •
•
O "Beweis" für die se myst er iösen 97 . 000 Opfer mobiler G aswagen i st einzig und allein "ein Akt envermerk " •
0
• auf eine m nie e ingese henen Originaldokument , sondern einge sehen auf der Fotokopie "einer Abschrift li
vo m Alliiert en Original " .:.- einem sog. "Nürnbg. Nummern Dokum ent " . Udo W ale ndy hat in seiner 0
•
O Veröffentlichung "Die Met hoden der Umerzie hung" ( Vlotho 1 976) nachgewiesen , daß sich bis 1 97 6 noch •
•
0
kein deutsc her Wissenschaftler überhaupt danach erkundigt hatte , wo sich die Originale solcher Dokum ente li
überhaupt befinden, die da in Ab schrift und Fotokopie ohne Unterschrift und Beglaubigungen usw . im 0
•
O Staatsarchiv Nürnberg für solcherart "Beweisführungen " den Historikern angeboten werden. über d ie sen •
D
unge heuerli chen Sachverhalt "amtlicher Umerziehungshilfe " mittels Fotokopien von "Abschriften vom li
Alliierten Original" , deren Originale jedoch nicht zu erm itteln sind, empfiehlt sich die L ektüre "Methoden 0
•
der Umer ziehung" S . 30 f, des Heftes 2 dieser Schriftenreihe .
Q D
O D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D D
• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •
15
Anges ichts dieser völlig unzureichenden Anhalts Ein besonderes Kapitel ist die Art, in der die Gerichte
punkte für die Existenz, das Aussehen und die Arbeits durc hweg die angeblichen " Opferzahlen" in den "Ver
we ise der " Gaswagen " vo n Chel mno müßte man sich nic htungslagern" festgestellt haben. Am Ort der ehe
über die bis in kleinste Einzelheiten gehenden " Feststel maligen Lager fanden sich nach dem Kriege weder
lungen" des Gerichts wundern, wenn man nicht aus dem Spuren der " Vernichtungsanlagen " noch Oberreste der
An hang zu Rückerls Buch wüßte , daß dem Gericht auc h " Opfer " . Rückerl vermag lediglich für das Lager Belzec
die Akten aus dem 1 9 46 in Polen gegen den ehemaligen auf das Protokoll einer Augenscheinnahme aus dem
Gauleiter und Reic hsstatthalter Arthur Greiser durchge Jahre 1945 hinzuweisen, das damals von einem Unter
führten Pro zeß oder jedenfalls umfangreiche Auszüge suc hungsrichter des Landgerichts Zamo sz aufgeno mmen
daraus vorlagen ( Rückerl aaO. S. 3 3 1 ) . Hieraus werden worden sein soll ( Rückerl aaO. S. 1 43-1 45 ) . Eine
die Richter weitgehend ihre Weisheiten geschöpft haben, internationale Kommission wie bei der seinerzeit von der
ohne die Fragwürdigkeit solcher Unterlagen auch nur in deutsc hen Reichsregierung veranlaßten Untersuchung
Erwägung zu ziehen. der Massengräber von Katyn wurde im Falle Belzec
Mit Urteilen, die auf " Feststellungen" der vorstehend offensichtlich nicht hinzugezogen. Das von Rückerl
beispielhaft zkizzierten Art beruhen , sprechen sich die auszugsweise zitierte Protokoll arbeitet im übrigen nur
Gerichte zweifellos selbst ihr Urteil. Solche " Feststellun mit Walll scheinlichkeiten und Vermutungen. Es ist
gen " haben auc h keinerlei zeitgeschichtlichen Quellen daher als Beweisstück wertlos, auch wenn es im Belzec
wert , so daß Rückerl sich diese " Dokumentatio n " Pro zeß durc h leichtgläubige Richter als " Beweis " aner
eigentlich hätte sparen kö nnen . Wenn aber Historiker kannt worden sein so llte. Um einen solchen Protokoll
wie Broszat insoweit von "historischer Relevanz" bericht ernst nehmen zu können, muß man wohl Mit
( Vorwort zu Rückerl aaO. S. 7 ) sprechen , so stellen sie arbeiter der Zentralen Stelle Ludwigsburg sein , die sich
damit ihre eigene wissenschaftliche Qualifikation in bei ihren Ermittlungen ja ohnehin mit Feuereifer auf
Frage . - Nicht Wissenschaft , sondern Propaganda ist das j ede " Quelle ' stürzt , die ihr aus den Ostblockländern
Metier dieser gentlemen . oder aus Israel angeboten wird.
D • D •D •D • D • D •D • D • D • D • D •D •D •D •D •D •D• D •D•D ·
• •
t;J I n einem normalen Mordprozeß wird niemals eine t;J
D Anklage erfolgen, wenn nicht die Leiche gefunden wur- 0
• de oder über ihren Verbleib Gewißheit besteht . Anders •
17
n n
=
1 • =
Gerstein stammt , der bald nac h seiner Gefangennahme In der Tat wird hiermit meines Wissens zum ersten
durch die Franzosen in irgendeinem französischen Mili Mal der in Gersteins angeblichem Bericht als sein Beglei
tärgefängnis "gestorben " sein soll, was bei einem so ter erwähnte Professor Pfannenstiel, ordentlicher Pro
wichtigen Zeugen der angeblichen Judenvernichtung fessor für Hygiene an der Universität Marburg/Lahn (im
gewiß mehr als eigenartig ist . Bis zum heutigen Tage damaligen Zeit punkt ) , in die Diskussion um den Ger
konnte nicht einmal der Verbleib seiner Leiche geklärt stein- Bericht eingeführt . Nach Rückerls oben zitierter
werden . 2 0) Bei dieser Sachlage kann man nur darüber Be merkung muß dieser Mann nach dem Kriege mehrfach
staunen, daß der Gerstein- Bericht in deutschen Gerichts hierzu verno mmen worden sein. Rückerl gibt j edoch in
verfahren überhaupt noch eine Ro lle spielen konnte, wie seinem Buch in einer Fußnote auf Seite 66 nur eine
aus seiner Aufnahme in Rückerls Dokumentation zu Aussage Pfannenstiels, die angeblich vor einem Sachbe
schließen ist . Zumindest die offensichtliche Absurdität arbeiter der Zentralen Stelle Ludwigsburg abgegeben
seines Inhalts hätte den damit befaßten Richtern und wurde, wieder. Sie ist verhältnismäßig kurz, legt sich -
Staatsanwälten eigentlich zu denken geben müssen . Oder anders als der Gerste in- Bericht - in Einzelheiten nicht
lassen sich etwa Behauptungen ernst nehmen wie diese : fest , bestätigt aber die darin behaupteten Judenvernich
in Belzec seien in sechs Gaskammern von j e 20 m2
tungen in Gaskammern.
Größe pro Tag 1 5 .000 Menschen getötet worden, jede
Es mutet seltsam an, daß diese angebliche Aussage
der Gaskammern habe auf einer Fläc he von 2 5 m2
Pfannenstiels erst heute vorgelegt wird. Da Pfannenstiel
(Widerspruch!) und 4 5 cbm Raum 700-800 Menschen auf
ein mal aufnehmen können, ein Transportzug mit 4 5 verrputlich längst verstorben ist , läßt sie sich nicht mehr
Wagen habe insgesamt 6.700 Menschen befördert, nachprüfen. War das vielleicht der Grund dafür, sie erst
Massengräber hätten sich innerhalb weniger Tage durch j et zt der Öffentlichkeit zu präsentieren ?
das sic h in den Leichen bildende Gas um 2 bis 3 m Es fällt auc h auf, daß Rückerl im Gegensatz zu allen
geho ben und vieles andere mehr? anderen von ihm zitierten Aussagen nicht die Fundstelle
Alle diese Beispie le sind der von Rückerl veröffent dieser Aussage mitteilt . Möglicherweise ist das nur ver
lichten Fassung des Gerstein-Berichtes entnommen . Er sehentlich unterblieben . Rückerl gibt jedoch nicht ein- ·
hat sie für sein Buch zurechtgestutzt , wobei er sich mal den Zeit punkt dieser Vernehmung an, was um so
seine m eigenen Eingeständnis zufo lge darüber klar war,
1 9) " Vierte l ja h reshe fte für Ze itgesch i c hte " , 1 953, S. 1 77 ff.
daß die Echt heit des Dokuments und der Wahrheits
20) Z u r H e r k u nft d e s Gerste i n - Be r i c htes verg l . A . B utz "T he H o a x o f
ge halt der Darstellung von vielen Seiten angezweifelt t he Twent iet h Ce nt u ry " , S. 1 05 , 1 07 : deu tsche Ausgabe, S.
werden. Er bege gnet dieser Tatsache mit der fo lgenden 1 38, 1 39.
S i e he ferner Walendy " E u ro pa i n F l a mmen 1 939- 1 945" Bd . 1 , S.
überraschenden Feststellung (aaO. S. 1 4) : 422-429 u nd R assi n ier " Das D rama der J u d e n E u ro pa s " , S . 71 ff.
18
wic htiger gewesen wäre, weil es - wie erwähnt - hygienemäßige Überprüfung j ener in allen deutschen
me hrere Vernehmungen Pfannenstiels gegeben haben Dokumenten als " Umsiedlungslager " oder " Durchgangs
muß, die man sämtlich kennen müßte, um den Wahr lager" bezeichneten Lager gehandelt haben. Daß man
heitsge halt dieser einen beurteilen zu können . Diese einem Professor für Hygiene Einblick in geheime
ganze Ge hei mniskrämerei ist höchst verdächtig. Sie wird Tötungsaktio nen gegeben haben sollte, ist j edenfalls
noc h verdäc ht iger, wenn man bedenkt, daß der Gerstein derart unwahrscheinlich und unglaubwürdig, daß eine
Beriebt von Anfang an stärksten Zweifeln begegnete. Es so lche Behauptung ernsthaft wo hl kau m aufgestellt
hätte also nahe gelegen, zumindest diese Aussage Pfan werden kann. Es ist deshalb auch bezeichnend, daß
nenstiels schon längst der Zeitgeschichtsforschung zu Rückerl über den Grund der Teilnahme Pfannenstiels an
gänglich zu machen, und zwar, solange dieser wichtige der Inspektion der Lager der Aktion Reinhard nicht das
Zeuge noch lebte. Doch scheint nicht einmal Rothfels Geringste mitteilt, o bwo hl man Pfannenstiel bei einer
von seiner Existenz gewußt zu haben . Auch Reittinger etwaigen Vernehmung doch sicherlich danach gefragt
erwähnt ihn im Perso nenregister der für die angebliche haben wird.
" Endlösung" verantwortlichen Personen, das er seineni
Standardwerk " Die Endlösu �g " als Anhang li beigefügt
Das Buch von Rückerl wird vielleicht die Vernich
hat , nicht. Lediglich in einer Fußnote auf Seite 1 7 0
tungslegende für eine weitere Zeit am Leben erhalten.
seines Buches ( 3. Auflage ) bemerkt Reittinger i m Zu
Daß diese Dokumentation von Irrtümern deutscher Ge
sammenhang mit dem Gerstein-Bericht , daß Pfannepstiel
richte aber einmal seriösen, allein ihrer wissenschaft
"keine Erfindung, sondern einer der zahlreichen Ver
lichen Arbeit verpflichteten Historikern gewissermaßen
schwundenen" sei. Rückerls Hinweis auf angebliche
als Schlußstein für die Judenvernichtungsthese dienen
Aussagen Pfannenstiels nach dem Kriege kann angesichts
könnte, steht nicht zu erwarten . Sie ist mit ihrer
dieser Tatsachen nur mit Verwunderung zur Kenntnis
Unlo gik , Widersprüc hlichkeit und Primitivität für jeden
genommen werden. Ernst zunehmen ist dieser Hinweis
noc h halbwegs mit Verstand begabten Leser eine kaum
zumindest so lange nicht, wie der quellenmäßige Nach
verständliche Zumutung. Rückerl spricht freilich pro
weis für die Aussage sowie aller weiteren angeblichen
do mo . Er muß sozusagen seine eigene Lebensarbeit
Aussagen Pfannenstiels fehlt .
verteidigen. Man kann das sogar bis zu einem gewissen
Grade verständlich finden, wenn man unterstellt , daß
Selbst wenn Pfannenstiel aber die bei Rückerl wieder Rückerl selbst das geistige Niveau besitzt , an die Juden
gegebene Aussage oder sonstige Aussagen ähnlicher Art vernichtung zu glauben . In der geschichtlichen Wissen
gemacht haben so llte, wäre zu bedenken, daß er selbst schaft ko mmt es aber nicht auf das " Glauben", sondern
niemals als Teilnehmer der angeblichen Judenvernich auf zuverlässige Quellen an. Und das können Gerichts
tung angeklagt wurde, obwohl seine Beteiligung nach urteile oder staatsanwaltschaftliehe Ermittlungsergeb
dem Gerstein- Beriebt doch unterstellt werden müßte. nisse, die aus dem Geist einer künstlich krank gemachten
Zeit heraus geboren wurden , nun einmal nicht sein.
so fern es sie überhaupt gibt , bzw . diese von Pfannenstiel erneut sa u ber n iedergesc h r ieben w u rde, d a m i t er für d e n Le se r lesba r i st ,
denn d e rTJ; Verlag sta nd n u r e i ne sch lechte F o t o k o p i e z u r Ve rfüg u n g , d i e
untersc hrieben und o rdnungsgemäß zustandegekommen bei e i ne ni D r u c k noch me h r a n Lesba r k e it ver loren hätte , wo m i t
sein sollten - nicht der Wahrheit entsprechen können . n ie ma n d e m ge d ient i st . So l lte jemand Zwe ifel an der Identität des
Vermutlich waren sie der Preis dafür, daß Pfannenstiel, Te xtes haben, so ste l l t der Ver l ag d e m Bet reff enden ge r n e i ne Foto
ko pie de r vo r l iegenden Foto k o p ie z u r Verfüg u ng . Prüfu nge n der Her
obwo hl im Gerstein-Bericht genannt , außer Verfolgung k u nft d ie se s B r i efes e r w i e se n d iesen B rief als a u t hent i sc h .
Professor O r . m e d . W i l h e l m P fa n n e n s t i e l Mo r b u r g - lohn,
, .... , .. , ll0 11
.. . .. ., ... , "' ' h
Herrn
P ro f e s s o r Paul Ras s i n i e r
3 5 r u e Baps t
Asnieres / S e i ne
F r an k r e i c h
20
Recht rr R e chtsstaat'' ?
•
1m
- A uszüge aus eine m von Dr. Wilhelm Stäglic h ge haltenen Vortrag -
Am 1 . Dezember 1 9 5 8 hatten die modernen Inquisi kungen durch die Alliierten unterlag. Sie urteilten sog.
toren von Ludwigsburg ihre Tätigkeit aufgeno mmen . NS-Täter u.a. auf Grund des berüchtigten , rückwirkend
Doch sc hon sehr bald stellte es sich heraus, daß die an gewandten Ko ntro llratsgesetzes Nr. 1 0 ab . 24) Das
Verj ährungsvorschriften des deutschen Strafgesetzbuchs alles entbehrt nicht einer gewissen Ironie , wenn man
( StGB) sie wahrscheinlich in zahlreichen Fällen um die bedenkt, daß die angebliche Zerstörung rechtsstaatliehen
" Früchte" ihrer Arbeit bringen würden und zwar gerade Den kens durch die Nationalso zialisten u.a. darin gesehen
bei jenem Tatbestand, auf dessen gerichtliche Feststel wurde, daß man während des 3. Reiches ebenfalls einige
lung es den Drahtziehern der Pro zesse besonders ankam. rückwirkende Gesetze erlassen hatte. Qod licet Jovi, non
Die Verfolgung von Mord verj ährte nämlich nach den licet bovi !
damals noc h gültigen Bestimmungen 20 Jahre nach Die . Behauptung, die Strafverfo lgung habe bis zum
Begehung der Tat , mithin für die angebliche Massen 3 1 . Dezember 1 9 49 "geruht ", war also nichts weiter als
vernichtung von Juden während des Krieges spätestens ein scheinheiliges, und zwar recht dürftiges Mäntelchen
im Frühjahr 1965. Zahlreiche Ermittlungsfälle hätten bis für einen glatten Rechtsbruch. § 69 Abs. 1 StGB sah
zu diesem Termin nicht mehr zum Abschluß und des o hnehin bereits das " Ruhen" der Verj ährung vor, wenn
halb auch nicht mehr zur Aburteilung gebracht werden eine Strafverfolgung weder beginnen noch fortgesetzt
können. werden kann . Daß der Gesetzgeber hier nochmals für
einen bestimmten Zeitraum dasselbe ausdrücklich fest
Der Gesetzgeber, der deutsche Bundestag, begegnete
legte, zeigt deutlich genug, daß damit nur geltendes
dieser "Gefahr " - mit einem - es läßt sich kaum anders
bezeichnen - recht faulen Trick . Mit dem am 1 3 . April Recht manipuliert wurde. Das Bundesverfassungsgericht
1 965 verkündeten " Gesetz über die Berechnung straf erklärte freilich später diese Entscheidung des Gesetz
rechtlic her Verj ährungsfriste n " 2 1 ) wurde der Beginn der gebers für verfassungsgemäß. Es betrac htete sie als eine
Verj ährungsfrist für Mord völlig willkürlich auf den 1 . selbständige, durch den Gesetzgeber im Rahmen der
Januar 1 9 50 festgesetzt und so der Eintritt der Ver Verfassung bestimmte " Hemmung" des Laufes der Ver
jährung insoweit zunächst bis zum 3 i . Dezember 1 969 j ährungsfrist für NS-M ordtaten. 2 s ) Doch ändert das
hinausgeschoben. Begründet wurde das mit der schlich irgendetwas an den Tatsachen ?
ten Behauptung, die Strafverfo lgung habe während der Trotz dieser Maßnahme des Gesetzgebers erhob sich
Zeit vo m 8. Mai 1 9 45 - dem Tage der Kapitulation der die Frage des Eintritts der Verj ährung für angebliche
deutschen Wehrmacht - und dem 3 1 . Dezember 1 949 NS-Mordtaten im Jahre 1 969 erneut . Da ganze Dienst
"geruht ", also nicht stattfinden können.U ) stellen Mann für Mann überprüft wurden , waren die
Es muß fast als makaber bezeichnet werden, dies für Ermittlungen immer noch nicht so weit gediehen, daß
alle Fälle rechtzeitig vor Eintritt der Verj ährung vor
die Verfolgung so g. NS-Taten während des erwähnten
Gericht gebrac ht werden konnten . Nunmehr beschloß
Zeitraums zu behaupten . Hatten doch die alliierten
der deutsche Bundestag, u.a. die bisher zwanzigj ährige
Sieger in jener Zeit eine wahre Schreckensherrschaft
ausgeübt und mit Hilfe eigens zu diesem Zweck geschaf Verj ährungsfrist für Mord generell auf dreißig Jahre zu
fener rückwirkender ' Rechtsnormen ' mindestens 50.000 erweitern. Das zu diesem Zweck erlassene Strafrechts
bis 60. 000 Deutsche wegen angeblicher Kriegsver änderungsgesetz 2 6 ) war wiederum heftig umstritten .
brechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit ver Und obwohl das Bundesverfassungsgericht die Frage in
urteilt. In 806 Fällen sollen Besatzungsgerichte allein in seiner bereits erwähnten Entscheidung verneint hatte, ist
den drei westlichen Besatzungszonen auf Todesstrafe tatsächlich bis zum heutigen Tage rechtlich fragwürdig
erkannt haben; hiervon sollen 486 Todesurteile voll geblieben, ob diese ausdrücklich rückwirkend verfügte
streckt worden sein . 2 3) Aus dem sowj etischen Macht Verlängerung der Verj ährungsfristen mit Artikel 1 0 3
bereich sind mir Zahlen nicht bekannt . Aber auch die Abs. 2 des Grundgesetzes vereinbar ist . 2 1 ) Dort ist
deutschen Gerichte waren zu j ener Zeit durchaus nicht
2 3) Rück er I " NS-Prozesse " , S. 1 9
untätig, wenn ihre Judikatur auch gewissen Beschrän- 24 ) Vg l . hierzu B u ndestagsd r u ck sa c he I V / 3 1 24, S. 1 7 f f .
2 s) B Verf G E 25/269 ff.
21) B u ndesgeset zbl att ( B G B I . ) 1 965 I, 3 1 5 2 6) 9. St rafrechtsänderu ngsgeset z vo m 4 . August 1 969, BGBI I, 1 065 ;
22 ) Prakt isch wu rde d a m it d i e Verj ähru ngsf r i st rückwirkend ve rlä ngert . D ie hierzu d i e B u ndestags protoko l le V/243, S. 1 35 54 ff.
Maßna h me wa r deshalb im B u ndestag a u c h heft ig umst r itt e n . Vg l . d ie 2 7) Vg l .hierzu Lö we· R o se n berg, St raf pro z e ßo rd n u ng , 23. A u f l age, E i n le i
Bundestagsprotoko l le I V/ 1 7 0, S. 851 6 ff. u nd I V/ 1 7 5 , S. 8 7 59 f f . t u ng, Ka pit e l 1 2, Ra n d ziffern 7 9-90.
21
nämlich gesagt, daß · eine Tat nur bestraft werden kann, Das muß man ·zweimal lesen , um es in seiner Be
wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war, bevor die deutung ganz zu erfassen.
Tat begangen· wurde.
Doch mag es sein, wie es will. Der deutsche Bundes Man schuf also eine besondere staatsanw altschaft
tag hat damals jedenfalls die Chance verpaßt, sich als liehe Behörde, die zwar in der deutschen Strafprozeß
Vertretung des deutschen Volkes zu bewähren, wie ordnung ( StPO) keinerlei Rechtsgrundlage hatte, daftir
Artikel 38 Abs. 1 des Grundgesetzes es eigentlich vorge aber mit wesentlich weitgehenderen Befugn issen aus
sehen hat . Er hätte die Verlängerung der Verjährungs gestattet war als die gesetzlichen Strafverfolgungsbe
fristen schon deshalb ablehnen müssen, weil in keinem hörden. Dies ist ein bezeichnendes Beispiel für die
anderen Land ähnliche Strafprozesse stattfanden . Dabei Rechtverachtung jener , die eigentlich in erster Linie
hatten alle Kriegsgegner Deutschlands sich vor, während zu Hütern des Rechts bestellt worden sind.
und nach dem 2. Weltkrieg schwerster Verbrechen gegen
Deutsche und das deutsche Volk schuldig gemacht, die
Die Zentrale Stelle mit Sitz in Ludwigsburg war in
- anders als die behauptete "Endlösung " - sogar offen
den ersten J ahres ihres Bestehens mit durchschnittlich
zu Tage lagen und keines Beweises mehr bedurften.
überdies war es deutschen Strafverfolgungsbehörden sieben bis zehn Staatsanwälten - nach Rückerls Meinung
und Gerichten durch Teil I, Artikel 3 des sog. über unzureichend - besetzt. Im April 1965 erhöhte die
leitungsvertrages 2 8) untersagt worden, diejenigen zu Justizministerkonferenz die Zahl der juristischen Mit
verfolgen und zu bestrafen, die im Dienste oder zur arbeiter auf 45 bis 50 Richter und Staatsanwälte !
Unterstützung des Landesfeindes Verbrechen begangen Daneben wurden außerhalb der Zentralen Stelle - ohne
hatten. Damit verletzte die nunmehr durch Verlängerung die Angehörigen der erkennenden Gerichte - 2 5 0 weite
der Verjährungsfristen weiterhin geschaffene Möglich re Staatsanwälte und Richter nur mit der Aufklärung
keit, einseitig nur angebliche deutsche Verbrechen zu von "NS- Verbrechen" beschäftigt . Hinzu kamen rund
verfolgen, offensichtlich auch das Gleichheitsgebot . An 200 Kriminalbeamte, die in Sonderkommissionen eben
gesichts dieser Umstände hatte die Entscheidung des falls ausschließlich auf diesem Gebiet arbeiteten. 32 )
Parlaments nicht nur nichts mit Recht und Gerechtigkeit Wen wundert es noch , daß die Aufklärungsquote krimi
zu tun, sondern sie war auch zutiefst würdelos ! neller Verbrechen Hand in Hand damit ständig zurück
Mit seinen beiden Entscheidungen zur Verj ährungs ging ?
frage schuf der deutsche Gesetzgeber überhaupt erst die
Voraussetzungen dafür, daß eine ausschließlich von War schon die Zentrale Stelle als solche eine Institu
politischen Zielsetzungen bestimmte Siegerjustiz nun tion, die - vorsichtig ausgedrückt - auf rechtlich
mehr mit Hilfe deutscher Strafverfolgungsbehörden so schwankendem Boden stand und heute immer noch
�t wie unbegrenzt fortgesetzt werden konnte . . . . . . steht, so läßt sich dasselbe nicht minder von ihrer
Es ist bezeichnend genug, daß der damalige
Generalstaatsanwalt von Hessen, Fritz Bauer, die
NSG-Prbzesse unverblümt als "exemplarischen
Teil der se it 1945 viel erörterten reeducation"
bezeichnete . 2 9 ) Noch konkreter drückte es der
Jude Burg aus. Er schrieb in bezug auf diese
Prozesse : 3 0)
"Sie verfolgen vor allem den Zweck, im deutschen
Volk das Bewußtsein der Kollektivschuld so zu ver
ankern, dafo seine Söhne und Töchter schon mit der
'deutschen Erbsünde ' belastet geboren werden. "
Nicht weniger bemerkenswert ist, wie die
politischen Instanzen der Bundesrepublik vor
gingen, um die neue Verfolgungswelle möglichst
wirksam zu gestalten. Rückerl berichtet hierzu : 3 1 )
"In der Erkenntnis, daß die für die örtlichen Staats
anwaltschaften und Gerichte bindenden Zuständig
keitsregeln der Strafprozepordnung einer umfassenden
und systematischen A ufklärung der Verbrechen hinder
lich waren, beschloß die Konferenz der Justizminister
und -senatoren der deutschen Bundesländer im Herbst
1 958 die Errichtung einer 'Zentralen Stelle der Landes
Auschwitz - Straßenbanarbeiten
justizverwaltungen zur A ufklärung nationalsozialistischer
Verbrechen '. "
28 ) Vertrag zur Regelung aus Krieg und Besatzung entstandener Fragen in 3 0) ·' n "NS·Verbrechen·-Prozesse des schlechten Gewissens", S. 28
der Fassung der Bekannt machung vom 30. März 1955, BGBI I I , 405 ff. 3 1 ) "NS-Prozesse", Seite 2 1 .
3 2) Rückerl, "NS-Prozesse", Seiten 21 und 23
2 9) Zitiert nach Schrenck- Notzing "Charakterwäsche" S 274
22
Warschau 1 940 - Jüdische Ghettopolizei
Tätigkeit selbst feststellen. Es handelt sich bei ihr um Die Grundlagen für die Ermittlungsarbeit waren
eine Sonderstaatsa nwaltschaft mit Hilfsbehörden , die bei mithin höchst dubio s, zumal da sie so gut wie ausschließ
ihrer Ermittlungsarbeit durchaus anders vorgeht , als es lich von jenen zur Verfügung gestellt wurden , die selbst
die Strafverfolgungsbehörden sonst zu tun pflegen . . . . ein politisches oder finanzielles Interesse an der Fest-
Man forschte also sogar nach "Verbrechen ", von schreibung antideutscher Greuellügen hatten . . . . . .
denen man noch nicht einmal Kenntnis hatte und "der
Das wesentlichste Kriterium für einen Schauprozeß
einzig gangbare Weg" hierzu bestand darin, sich über die
ist eine irgendwie geartete po litische Zielsetzung. Die
strafprozessualen Ermittlungsvorschriften einfach hin
Bevölkerung soll durch solche Pro zesse eingeschüchtert
·
23
Po l itik, fü r die d ie Deut schen
z u d u m m si nd
Nürnberger Nachrichten, 1 1 . September 1 97 8 , - Be
richt über einen Schwurgerichtsprozeß in Aschaffen
burg:
" Ein e he maliger po litischer Häftling, De utscher und Kapo eines Bau
U do Walendy k o m ma ndos, berich te te als Ze uge, daß sogenp n n te Funk tionshäftlinge (als
Hilfsa ufse her ge dungene Insasse n) in e iner Gask a m mer des Ko nzen tra tio ns
lagers A usch witz-Birk e na u rege l mäßig Radrennen veranstaltet hätten. Auf
diese Weise hätten sie sich, wenn die SS Pausen z w ischen gro ßen Mo rden
24
t
F r an K u
zO . Aprl
. e zeitun9
"linerne i n
rte r ,.... "
' \ 1 9'1 8
rr Holo cau st''
D i e J u denver n i c h t u n g a l s Se i fe noper Übera l l s i nd Sc hu l k l asse n , chr i st l i c he Ge m e i n d e n , Verei n e von
" H o loca ust ", ei ne Ser i e im amer i ka n i schen F e rnsehen K a n ze l , Pu l t u nd d u rc h R u ndschre i ben au fgerufe n word e n , sich
New Yo rk, 1 9 . Apr i l d ie Serie ge me i n sa m a n zuse he n u nd zu d i s k u t i eren . Die B egle it·
" H o locaust " i st d a s B r a n d o pfer, d a s i m a l ten I s rael n i cht n u r broschüren zum Film s i nd in e i ner M i l l ionenau flage verte i l t
Ti ere, sonde r n auch M e n sche n auf den Alta r gebracht hat; worde n , u nd d i e Zeitu ngen wa ren tage l a n g zuvor vo l l von Vorbe·
Abra ha m, der se i n e n So hn l sa a k zu sch lac hten bere i t war, war von s prec hu n ge n und K o m m enta re n .
Gott zum B r andopfer a u f ge r u fen worde n . " H o loca u s t " i st in A l l d i es, das wa r den Produ z enten natür l i ch bew u ßt , garantiert
Ame r i ka das Wo rt geworde n , mit dem d a s M asse n sch l ac h te n der noch n i cht, daß der F ernsehzusch auer, zu mal im privaten R a u m
J uden i m D r i tten R e i c h be ze i c h net w i r d . U n d " H o loca u st " i st der d e r e i ge nen Wohnu ng, be reit i s t , n e u n e i n h a l b Stu nden m ass i e rten
Tite l e i ner Fernse hser ie, die in d i e ser Woche a l l abend l ich über d i e Horror zu se he n . So wurde, a l s se i das schiere, u nred igierte
amer i ka n i schen B i ldsch i r me l ä u ft . Ange k ü nd igt m it e i ne m se it Geschehen n i cht d r a m at i sch ge n u g, e i n Drama e rfu nden , das dem
Woc hen a n ha l te nden Tro m me l wi r be l , e m pfo h l e n von Pfarrern Se ifeno pernrezept gefä h r l i c h n a he k o m m t .
und R a b b i ne r n , Le hrern, Professoren u nd Vertretern zah l loser U n d ü be r d i e s a l l e f ü nf zehn , ' zwa n z i g M i n uten d u rch e i n e n
Ver bä nde von den Gewe r k sch aften b i s zu schwa rzen Organ i satio· B lock v o n v i e r , fü nf schwachs i n n i ge n Werbef i l men u nterbroche n ,
ne n , begle i tet sch l i e ß l i c h von e i ner masse n h aft verbre i tete n l nfor· d o p pe l t scho c k ierend d u rch i hre na ive Bana l ität .
mat i o n.s l i teratu r, den ü ber Sc h u l e n , K i rchen u nd j üd i sche Ve r·
bände ausfü hrl i ch d o k u m e nt i e rten " View i ng G u i d e " , i st d i eses
Fernse hdr ama der J u denver n i chtu ng am vergange n e n Son nta g· "History " wird zur "Story "
a bend mit e i ne m dre i stü nd igen Program m auf dem Netz der Zu u nverfroren is t Erfu ndenes und Authentisches auf
Nationa l Broadcast i n g Co mpany ( N BC) ange l aufen . An vier eine Weise vermischt, die den tatsächlichen Geschehnis
Abenden h i ntere i na nder, bis zum Begi n n des Passac h� F estes, r o l lt
sen de n his torischen Charak ter nimmt und sie gle ichfalls
das Pro gr a m m ab, das d u rch massive E i n schüsse von Werbes pots
ins Reich der Phantasie verweist. Für den Zus chauer
auf neune i n ha l b St unden au sgede h nt i st . . . . .
vornehmlich der jungen Generatio n, u nd für diesen is t
Stür mische Wer b u n g für das Fernse h- U nternehmen hat auch
das Werk vornehmlich gedacht, verwischt sich die Grenz
den Buchverkauf so a n gefacht, d a ß noch e he die Eröffnu ngs·
e p isode ge ze i gt wu rde, bere its 1 , 2 5 M i l l i onen E xe m p lare des
linie zwischen "Sto ry " und "History ". Dies sei, heiß t es
" H o l ocaust"·Tasche nbuches ver k a u ft w� re n u nd die neu nte a m A nfang, "nur eine Sto ry, aber sie geschah wirk lich ".
Drucka u f lage gefordert wu rde. Wo hö rt die "Story " auf, wo fä ngt Geschich te a n ? "
" Wir wo llen Drama, keinen Do k u men tarfilm, wir wollen le ben
de, atmende Charak tere ", die alle Stationen des Holocaust durc h
leben sollten. Alles sollte "in terms of people " - in seiner
Wirk ung auf die Mensche n - gezeigt werden....... .
" Einer dieser Artikel gab meines Wissen zum ersten kamen die Artikel meist per Luftpost aus Stockholm
mal einen schreckenerregenden Hinweis auf die zum New Yorker Büro der "Overseas News Agency", die
Existenz eines Phänomens, das in der Geschichte der dann amerikansische Zeitungen versorgte. Als der Be
Zivilisation einmalig war: auf die Vernichtungslager, in richt über die Vernichtungslager damals eintraf, machten
denen sechs Millionen Juden starben." H. R. Wishen sich die Redakteure ungläubig ans Redigieren. "War der
grad, Journalist aus Washington, der viele Jahre als Bericht stichhaltig ? ... Es fiel schwer, diese furchtbaren
Auslandskorrespondent tätig war, erinnerte sich in der Beschreibungen zu glauben. Aber wir haben die Ge
" New York Times" am Wochenende an seine erste schichten weitergegeben, weil wir uns auf die Zuverläs
Begegnung mit Bundeskanzler Willy Brandt. sigkeit unseres Mannes in Stockholm verlassen konn
Unter dem Namen Karl Frahm hatte Brandt während ten." Andere Zeitungen veröffentlichten den Artikel
des Zweiten Weltkrieges über die Greueltaten des Hitler zunächst nicht.
Regimes berichtet. Nach Mitteilungen Wishengrads "Die Welt", 14.8.72
25
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" F ra n k f u rt e r R u n d sc h a u " , 1 7 . 8 . 1 9 7 8 •
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Lehrer und Schüler sind die Opfer
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0 Falsche I n format ione n in Lehrbüc hern trotz mehrfacher Ko ntro lle / von Alfred Schiek el D
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•
" Ei ne vo n de n Nachrichtenagenturen verbreitete Meldung , daß ein längst Totgeglaubter in W ahrheit bei 0
•
guter G e sundhe it sei und heute als G e schä ft smann in G roßbritannien leb e , macht den Schulb uchverlagen
0 0
Kopfzerbrechen. Sie hatten den he�ute 43 J ahre alten Fam ilie nvater in ihren Gesch icht sbüchern vielfach
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•
0 worden. So kann man es als B ildu nterschrift zu eitlem Foto , das einen kle inen Jungen mit hoch über dem
0
Kopf erhobenen Händen vor dem Gewe hr eines deut schen Soldaten zeigt , in Lehrbüc hern vieler
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•
li we st deut scher Sc hulbuchverlage lesen. Da he ißt es dann abwe chselnd : "Abtransport überlebe nder Juden •
[J
II
de s War sc hauer G hettos in die Vernichtungslager ' ' o der gar mit präziser - aber falscher - Datum s- 0
•
a nga be: " W arschau , Mai 1 943 Vernichtung des j üdischen G hettos und Abtransport se iner B ewohner
0 0
-
0
••
In W irk l ic hke it , so hat es der auf dem Foto abgeb ildete J unge , heute Vater von vier K in dern, nach 3 7 �
J ahren des Sc hwe ige n s kl arge st ellt , wurde das in den M ai 1 943 datierte B ild schon 1 94 1 aufge nommen
0
•
und illustr iert n icht den "Abtransport " in e i n Vernichtungslager , sondern die bei einer Razzia
0
•
9 zu sammengetriebene Kolo n ne . Der dab e i mit aufgegr iffene J unge konnte wen ig spät er von seiner Mutter o
•
0 auf dem Po l izeiko m missariat gegen die Versicherung , daß das K in d kein �jude se i , wieder abgeholt O
• we rden und später zusammen mit ihr über R ußland, wo sie den Vater wiedertra fe n , in die Freiheit •
D flie hen . o
•
•
9 sich nicht nur an die Sc hulbuc hverlage und ihre Autore n , sondern auc h an die S chulverwaltungen . . . . . . Die •
D Unterr ichtsbehörden o der ihre bestallten G utachter schulden Rechenschaft für solche Pannen , ebenso D
wie die Lehrbuchverfasser und ihre Verleger . . "
O. D�
. . .
26
entlarvt. Wann gedenken Sie das eigentlich zu berichti
gen ?
Und warum verschweigen Sie in Ihrem Bulletin Nr.
Offener Brief an das
Co mite I nternat ional de la Croix-Rouge
25 eigentlich, woran es lag, daß das Internationale Rote
Kreuz nicht schon zu Beginn. des Krieges sich um die
zu Händen des Herrn Präsidenten
Konzentrationslager kümmern konnte? Ihrer D okumen
7 . Avenue de la Paix
tation zufolge traf die Schuld daran eindeutig die alliier
Genf I Sc hwe iz
ten Gegner Deutschlands. Für eine Tätigkeit des IK RK
zugunsten internierter Zivilpersonen fehlte seinerzeit
Sehr geehrter Herr Präsident !
eine völkerrechtliche Vereinbarung, die die Gegenseitig
Mir liegt das Bulletin Nr. 2 5 Ihrer Presse- und keit garantiert hätte. Ihr Versuch, eine solche Verein
Informationsabteilung vom 1 . 2 . 1 97 8 vor, in dem unter barung zu erreichen, scheiterte bekanntlich an der Hal
der Übersch rift " Lügnerische Prop�ganda" in unver tung der Alliierten. Nur die deutsche Reichsregierung
antwortlicher Weise eine gezielte Irreführung der Öffent hatte sich auf Ihre Anregung hin damals zur Aufnahme
lichkeit betrieben wird. Diese Erklärung, die mit dem entsprechender internationaler Verhandlungen bereit
Ruf des Internationalen Roten Kreuzes als einer unab erklärt.
hängigen und neutralen Organisation kaum zu verein Genau so wie die anderen Staaten alle Abrüstungs
baren ist, kann nicht unwidersprochen bleiben. vorschläge der Reichsregierung und das von Hitler per
Zunächst ist zu fragen, wer oder was Sie eigentlich sönlich angeregte Verbot des Luftkrieges gegen die
veranlaßt hat, die von Jahr zu Jahr zunehmenden revisio Zivilbevölkerung sabotiert hatten, so auch dam als die
nistischen Untersuchungen unabhängiger Wissenschaftler von Ihrer Organisation angeregte Betreuung internierter
über den angeblichen Völkermord in deutschen Konzen Zivilpersonen durch das Rote Kreuz. Ja mehr noch : die
trationslagern als "geschickt zusammengestellte Pam Gegner des Reiches erschwerten dem Internationalen
phlete" zu bezeichnen. Dazu dürfte Ihnen doch wohl die Roten Kreuz - wie aus Ihrer Dokumentation weiter
Qualifikation fehlen ! Im übrigen kennen Sie diese Litera hervorgeht - sogar die Versendung von Paketen in die
ur offensichtlich nur unvollkommen. Die wichtigsten Konzentrationslager, die die Reichsregierung bekannt
Arbeiten, wie z. B. die Werke des französischen Histori lich aus humanitären Gründen zugelassen hatte, und
kers Prof. Rassinier oder das im letzten Jahr erschienene zwar ohne daß ein entsprechendes Verhalten der Gegen
Buch des amerikanischen Professors Dr. Arthur Butz seite gewährleistet war ! Wer hat wohl angesichts dieser
" The Hoax of the Twentieth Century", erwähnen Sie Tatsachen die Gebote der Menschlichkeit verletzt?
jedenfalls nicht einmal. über Verlustzahlen soll man nicht rechten, wenn
Was berechtigt Sie ferner, deutsche Konzentrations auch nicht einzusehen ist, weshalb Sie Ihre früheren
lager ohne weiteres als "Vernichtungslager" hinzustel Angaben zu den jüdischen Kriegsverlusten jetzt plötzlich
len ? Woher nehmen Sie eigentlich ihr Wissen, daß dort einschränken oder gar bestreiten zu müssen glauben.
angeblich ein "planmäßiger Völkermord" stattfand? Die Auch hier könnte m an wieder fragen : W er zwingt Sie
Feststellungen in der von Ihnen selbst erwähnten dazu? Gibt es nicht auch Ihnen zu denken, daß die Zahl
Dokumentation Ihrer Organisation "Die Tätigkeit des der jüdischen Wiedergutmachungsanträge schon 1965 die
IKRK zugunsten der in den Deutschen Konzentrations Zahl jener Juden überschritten hatte, die überhaupt
lagern inhaftierten Zivilpersonen ( 1939-1 945 t beweisen jemals im deutschen Machtbereich lebten, sofern
doch eher das Gegenteil ! . . . . . Barwoods statistische Feststellungen . richtig sind ( "Did
Es mag sein, daß Ihre Delegierten i n viele Konzentra Six Million Really Die? ", Seiten 6 und 2 8 ) ?
tionslager erst Anfang 1 945 hineinkamen. In Auschwitz, Das Internationale Rote Kreuz sollte wirklich sein em
dem angeblich größten "Vernichtungslager" sah sich Ansehen zuliebe seine Einstellung zur zionistischen
aber eine Ihrer Delegationen spätestens bereits im Sep Greuelpropag �nda möglichst bald revidieren. Es wäre
tember des Jahres 1 944 um, was wiederum Ihre eigene sehr wiinschenswert, wenn Ihre Organisation darüber
Dokumentation ausweist. Die Delegierten konnten hinaus auch ihrer humanitären Zielsetzung entsprechend
damals dort weder Gaskammern entdecken noch die wirksame Schritte zur Freilassung a1 1 e r Opfer einer
angeblichen Begleiterscheinungen der behaupteten Nachkriegsterrorj ustiz ausländischer und leider auch
Massenvernichtungen - wie Leichengeruch und Massen deutscher Gerichte, für die stellvertretend der Name des
verbrennungen im Freien - registrieren. Im übrigen
greisen Märtyrers Rudolf Heß stehen mag, unternehmen
enthält die Veröffentlichung des Berichts der Auschwitz
und außerdem der einseitigen Verfolgung angeblicher
Delegierten in der erwähnten Dokumentation offen
deutscher "Kriegsverbrecher" 33 Jahre nach Einstellung
sichtlich Lücken, die kaum Nachteiliges für die deutsche
der Kampfhandlungen endlich entgegentreten würde.
Seite enthalten haben dürften. Es wäre für die Öffent
lichkeit sicherlich interessant, einmal den ungekürzten In der Hoffnung, daß meine Mahnung bei Ihnen auf
Bericht kennenzulernen. Eine " Gaskammer" wird ledig fruchtbaren Boden fallen möge, begrüße ich Sie
lich im Bericht der Dachau-Delegation erwähnt. Sie ist hochachtungsvoll !
inzwischen historisch einwandfrei längst als Schwindel 29. März 1 97 8 gez. Dr. Stäglich
27
Profe ss or Fa u risson
Zunäc hst möchte ich sie auf einen Widerspruch hinweisen :
Auszüge aus einem Aufsatz des französischen Uni Wä hrend einerseits die "Gaska mmern " in den A ugen der
versitätspro fessors Dr. Ro bert Faurisson, der in der offiziellen Geschic h tsschreibung der A nf.{Clpunkt des 'System.� der
Juni-Ausgabe 1 97 8 der französischen Monatsschrift Nazi-Ko nzen tratio nslager ' sind (und wer den in seinem U'esen
" Defense de l' Occident " ( Seiten 32-40 ) unter dem Titel perversen und teuflischen Charak ter der de utschen Lager im
" Le ' pro bl eme des chambres a gaz ' " ( " Das Gaskammer Vergleich zu früheren und je tzigen Konzen trationslagern beweisen
Pro blem") veröffent licht wurde. Den Ausdruck " Gas möc hte, der müfi te a uc h mit äufierster Genauigk e it den Entwick
kammer-Proble m " hat Professor Faurisso n , einer lu ngsga ng a nschaulich machen, der die Nazis dazu brachte, diese
Arbeit der j üdischen Historikerin Olga Wormser-Migot unge heuerlichen menschlichen Schlac hthäuser zu erfinden, aufzu
bauen und zu ben utzen), ste llt man andererseits nicht ohne
ü b er das " System der Nazikonzentrationslager
Verwun derung fest, dajj es in der eindrucksvollen Bibliographie
1 93 3- 1 9 4 5 " entnommen . der Geschic hte dieser Lager k ein einziges Buc h, keine Broschüre,
Professor Faurisson ist an der Universität Lyon II k eine A bhandlung ü ber die 'Gaska mmern ' selbst gibt.
tätig. Sein Spezialgebiet ist Text- und Dokumenten Man darf sic h da be i nicht von ge wissen vielversprechenden
kritik. Titeln irrefuhren lassen, so ndern mufi den Inhalt dieser Schriften
Seite 33 aaO.: selbst prüfen. "
"Die verbrecherische A bsic h t, die Hitler un terstellt wird, ist
Seite 38 aaO. :
nie mals bewiesen worden. Nie mand hat jemals das Werkzeug des
"Des we iteren fragt ma n sich, wie e s z.B. i n A usch
Verbrec hens gesehen. Ma n steht hier vor einem beso nders gelu nge
witz-Birkena u möglich ge ma cht werde n konnte, 2. 000 Menschen
nen Kriegs- und llafipropagandafeldzug. Die Gesch ichte ist voll
auf ein e m Raum von 21 0 m 2 unterzu bringen, dann Körnchen des
·>on solc hen Sc hwindeleien, angefangen bei den religiös begründe-
sehr giftigen Inse k ten vertilgungsmittels Zyk lon B auf sie her
'?n Märchen ü ber die Hexerei. Was unsere Epoche im wesenl
a briesein zu lassen und schlieftlieh - u n m i t t e l b a r nach
iehen von früheren unterscheidet, ist die ge waltige Macht der
de m To d der Opfer - ein A rbeitsko mmando o hne Gasmaske in
Me dien, die in schöner Einhe itlichk eit, lautstark und bis zum
den mit Blausäuregas gesättigten Raum zu schicken, um die
Erbrec hen das verbreiten, was sic h wo hl treffend als 'Der Betrug
Gasleichen herauszuho len. Zwei Dok umen te aus den de utschen
des XX. 1 ahrhu nderts ' bezeichnen liifi t. " Seite 34 aa O. :
Industriearchiven, die von de n A merika nern in Nürn berg re
"Ich möchte hier vo n mir aus e inige Be merk u ngen machen, die gistriert wurden (NI - 9098 und NI - 9 9 1 2), belehren uns
an jene Historik er geric hte t sin d, die der Geist der Forschung demgegenü ber, dafi Zyklon B auf der Oberfläc he haftet, durch
beseelt. stark e Ventilatio n nicht entlüfte t werden kann, eine Lüftungszeit
.............................................................. .
von e t wa 24 Stunden brauc h t usw. A n dere Dok umente, die man
ii
nur an eine m Pla tz, im Archiv des A uschwitz-Museu ms, findet,
und die bisher noch nirgen dwo beschrie ben worden sind, zeigen
Auschwitz - Werksgärtnerei ü brige ns, do.jj der erwä h nte Raum von 21 0 m2 - heute ein
Trü m merfeld - nur ein unterirdischer (zum Schutz vor der Hitze)
Leichenkeller war, der nur eine e inzige bescheidene Ein- und
A usgangstür hatte.
Ober die Kre matorien vo n
A uschwitz (wie über das ganze
Lager im allge meinen) gi bt es
eine Fülle von Do k u me n ten,
ein begriffen die Rechnungen, auf
den Pfennig genau. Doch be
sitzen wir nic hts ü ber die 'Gas·
ka mmern ': weder einen Ko n
struktio nsauftrag, noch eine
Stu die, eine Bestellung, einen
Plan, eine Rechn ung oder eine
Fo tografie. Nic hts davon hat
· ma n in den viele n Gerich tsver·
fahren vorweise n k önnen.
'Ic h war in A uschwitz und ich
versichere, dafi ich dort keine
' Gaska mmer ' entdeck t ha be. '
Kau m hört man auf die Ent
lastungszeuge n, die de n Mut
ha ben, diesen Satz auszu·
sprechen. Man verfo lgt sie ge
richt lic h. "
28
Udo W alendy
Do k u me n t e n k o m p le x :
.... Ve r merk" d e s R SH A
April 1 9 42 bzw. 30. April 1 9 42 ) . So z u verfahren,
II D 3 a ( 9) Nr. 21 4/42 vom 5 . J uni 1 942 könnte nur j enen sinnvo ll erscheinen, die unbedingt
einen Zusa mme nhang zwischen den " Vermerken " und
den Sc hreiben an die und von der Firma Gaubschat dem
Leser suggerieren wo llen.
Der von Rückerl und anderen wiederholt zitierte Einen Brief an eine Firma begann auc h das RSHA
nicht auf dem letzten Viertel eines Bogens ! Da jenes
" Vermerk " des Reichssicherheitshauptamtes II D 3 a ( 9 )
Schreiben j edoch in Originalschreibmaschine vorliegt
Nr . 21 4/42 vo m 5 . Juni 1 9 4 2 und einige weitere dies
( der " Vermerk " hier j edoch nur in Kopie- Durchschrift
bezüg liche " Vermerke " und " Schreiben " des RSHA,
außerdem einige Schreiben der Firma Gaubschat Fahr auf demselben Bogen Papier ) , dürfte allein hierdurc h
zeugwerke, Berlin- Neukölln, Willi Walter Str. aus dem schon ein eklatantes Indiz dafür gegeben sein, daß hier
Jahre 1 9 42, die diese m Unterlagen- Ko mplex angeheftet Grundsätzliches nicht stimmen kann .
sind, bedürfen einiger näherer Darlegungen. Die Ernst Weiteres jedoch ergibt sich aus dem Inhalt der " Ver
haftigkeit des Themas macht dies notwendig : merke".
Sämtliche diesbezüglichen ." Vermerke " und "Schrei Zum ersten " Vermerk " vo m 5. Juni 1 9 42 : ( 5 Seiten
ben " des RSHA liegen mit mehreren Seiten Umfang in lang
teils Original- Maschinenschrift , teils in Durchschlag
Im " Vermerk " ist ausgeführt , daß seit Dezember
Kopie vor. Kein einziges Blatt von ihnen trägt einen
1 9 41 ( also bis incl. Mai 1 9 42 ) mit 3 eingeset zten Wagen
Ko pfbo gen, wo hl tragen sie Unterschriften und teils
"97 . 0 00 verarbeitet wurden , o hne daß Mängel an den
handschriftliche Anmerkungen sowie Stempel "Geheime
Fahrzeugen auftraten ". - Es ist nicht gesagt , wer oder
Reichssache " oder " Geheim". - Grundsätzlich sind
was "verarbeitet " wurde. - Von Dezember 1 9 4 1 bis
solc he Schreib maschinenseiten trotz Unterschrift und
Ende Mai 1 942 sind 6 Monate. Jeder Wagen hat
Stempel leicht zu "fabrizieren ".
demnach "verarbeitet " 3 2 . 33 3 , pro Monat = 5 . 388, pro
Tag = 1 80.
Die beiden Schreiben der Firma Gaubschat Fahrzeug
Weiter ist in diesem " Vermerk " ausgeführt :
werke dagegen liegen mit Firmenkopfbogen vor, was Mehrere Dienststellen sind mit dem Gesamtkomplex
sc hon einen realistischeren Eindruck erweckt . dieser Sonderwagen befaßt gewesen und haben " Anwei
sungen" erhalten. - Beweisstücke hierfür gibt es j edo ch
Aus den Schreiben der Firma Gaubschat Fahrzeug nicht.
werke geht lediglich hervor, daß das RSHA 10 So nder De m Veranlasser dieses " Vermerkes " lag es an "tech
fahrzeuge mit Aufbauten ( Kästen mit verz inktem Eisen nischen Verbesserungen ". - Um ein "schnelleres Ein
blech sowie mit Ro stausführung ) bestellt hatte und daß strömen von CO unter Vermeidung von Oberdrucken zu
sie eine Umgestaltung der Ro stausführung so wie Seil ermöglichen ", so llen als ' 'technische Verbesserungen ' '
winden nicht erstellen bzw. beschaffen konnte. Zwar Schlit ze mit Scharnierklappen zum Ausgleich eines even
wird Bezug geno mmen auf diesbezügliche Schreiben des
tuellen Oberdruckes eingebaut werden. - Da jedoch
RSHA, doch ist nicht unbedingt zu folgern, daß es
bisher "keine Mängel" an den Fahrzeugen bescheinigt
unbedingt jene " Schreiben " sein müssen , die in dem
werden, ist ein solcher " Verbesserungsvo rschlag" weder
Dokumenten- Ko mplex heute im Bundesarchiv Ko blenz
vorliegen, selbst wenn auf 7 Punkte , auf Herrn Sukkel verständlich noch technisch sinnvoll. Es würde mit einer
und Krieger als Mitarbeiter der Firma Gaubschat ver solchen Klappe lediglich erreicht worden sein, daß
wiesen wird. Schreie ( sollte es sich, wie unterst ellt , um Menschen
Nichts weist in den Schreiben der Firma Gaubschat handeln ) nach außen gedrungen wären (im Punkt 3 wird
Fahrzeugwerke nach, daß man dort über die " Vermer lediglich von Abgasen des Motors gespro chen, was diese
ke " des RSHA unterrichtet war und daß j ene Gegen "technische Verbesserung" noch fragwürdiger erscheinen
stand von Firmenentscheidungen waren. läßt, denn eine Luftklappe würde ihr Ausströmen nicht
Insofern stehen die " Vermerke" gesondert , und es beschleunigen.
muß als außerordentlich ungewöhnlich gelten, daß ein Auch der unterstellte - wenn auch im " Dokument "
dreiviertel-seitiger " Vermerk " auf ein und demselben nicht ausgespro chene - Zweck : beschleunigte " Ver
Papier mit Maschine geschrieben ist , auf dem unten dann gasung von Menschen" würde durch eine solche "tech
das Schreiben an die Firma Gaubschat beginnt . ( 27 . nische Verbesserung" nicht erreicht, indes die Gefahr
29
vergrößert , daß Außenstehende durch die vernehmbaren bessert werden, daß der Aufbau eines "großräumigen
Schreie über das ganze Vernichtungskonzept ins Bild Spezialwagens " um 1 m verkürzt wird. "Großräumige
gesetzt würden. Saurer- Spezialwagen" waren demzufolge noch gar nicht
Gleichermaßen technischer Unsinn ist, als " Verbesse " in Betrieb ". Wo zu also wollte man sie anschaffen und
rungsvorschlag" Luftklappen " zur Vermeidung vo n sogleich wieder verkleinern, wenn man doch Fahrzeuge
überdrucken" vorzuschlagen, wo doch im gleichen
hatte, die 6 Monate "ohne Mängel in Betrieb " waren ?
" Vermerk " eine neue Abflußöffnung empfo hlen wird ,
Selbst wenn man die nachfolgenden Sätze im "Ver
die ihrerseits ja Überdrucke ableitet .
merk " berücksichtigt, daß "weniger fr_eie Räume m1t C U
Man kann sich dann allerdings damit zufriedengeben
angefüllt werden müssen ", s o hieße dies bei 1 m Verkür
zu erklären, der Verfasser eines so lchen " Vermerkes "
zung = 3,4 Kubikmeter Volumen, was überhaupt nicht
ein höherer SS- Führer - war eben nicht nur ein Ver
zu Buche schlägt , zumal "bei Betrieb " ja 9 - 1 0 pro m 2
brecher, sondern auch noch ein trotteliger Dummkopf.
unterstellt wird , also das Volumen do ch nahe zu total
Do ch sind wir dann wieder bei der grundsätzlichen
ausgefüllt sein dürfte . Oder ?
Beurteilung nahezu aller Greuelpro paganda, denn o hne
diese beiden Charakteristika für die deutsche Führungs Also auch hier technischer Unsinn !
elite im totalen 5-j ährigen Krieg würden i �-e Geschicht Aber weiter :
chen auc h gar nicht geschaffen werden können. Eine Verkürzung des Aufbaues um 1 m würde - so
Doc h zum 2. Punkt dieses " Vermerkes" vo m 5. Juni argumentieren angeblich Unbekannte - eine Über
1 942 : lastung der Vorderachse bedingen . Doch der angebliche
"Die Beschick u ng der Wage n beträgt normalerweise 9- 1 0 pro Herr des RSHA weiß es besser :
m2 "
"Das Ladegu t stre bt beim Be trie b nac h der hinteren Tür, und
- Um Menschen kann es sich bei dieser Angabe ja da durch tritt eine Ge wic htsverlagerung nach hinten ein, die die
wo hl nicht handeln, zumal viele noch hätten den Ko pf Vorderac hse ungewollt en tlaste t ". -
.
einziehen müssen, da eine Höhe von 1 ,7 0 m behauptet Man höre und staune ! Und dies bei einem " Ladegut "
wird und außerdem ein "technischer Verbesserungs von 9 - 1 0 pro m 2 ! ( Eine "geringere Beschickung der
vorschlag" zu berücksichtigen wäre , demzufo lge noch Wagen" wurde des zu ho hen CO- Verbrauches wegen abge
7 , 5 cm Höhe für eine durchgängige Roste verloren lehnt ! - Zu viel "freier Raum " ! )
�ehen, also 1 , 62 5 m übrig bleiben so llte . - Als geringste Wenige Zeilen zuvor hatte derselbe "Vermerk " �
Durchgangshöhe für Menschen gilt 1 ,80 m . Schreiber noch zum 1 m längeren Kastenaufbau erklärt ,
Allein hierdurch ist die Gesamtunterstellung des vor "daß zwar keine Überlastung eintritt ", - jetzt bei dem
liegenden " Dokumenten "- Komplexes widerlegt ! um 1 m kürzeren Aufbau gibt es plötzlich Erörterungen
Berücksichtigt man zudem, daß in einem weiteren we gen einer Überlastung der Vorderachse !
" Vermerk " vo m 27 . April .1942 angegeben ist , daß die - Man überdenke diesen Blödsinn !
Kastenaufbauten 5 , 8 m lang, 1 , 7 m hoch (ca 2 m Breite Punkt 3 erbringt ein Weiteres :
ist zu unterstellen ) waren und ein "Ladegewicht " von
"Die Verbin du ngsschläuc he zwischen A uspuff und Wagen
4500 kg gehabt hätten, so hieße dies, wolle man ros te n · . des öftere n durc h, da sie durch anfallende Flüssigk eit
Menschen als " Verarbeitungsgegenstand " unterstellen, zerfressen werde n. "
daß die Fahrz euge ständig überlastet gewesen sein
müßten, wobei das Gegenteil im " Vermerk " behauptet Da " Sc hläuc he " nicht aus Eisen zu sein pflegen,
wird. ( Ladegewicht = 4. 5oo kg = 4,5 Tonnen = 9o können sie auch nicht ro sten ; aber so etwas weiß
Zentner. Als Normalgewicht eines Menschen gilt 7 5 kg. natürlich ein höherer SS-Führer nicht . Und da er
9 0 Zentner wären demnach 60 Menschen . Geht man wenige Zeilen zuvor selbst festgestellt hat , daß bisher
hingegen von "9 - 10 pro m 2 " aus, so hieße dies bei 5 , 8 keinerlei Mängel aufgetreten waren, ist dies wohl auch
m Länge x 2 m Breite = 1 1 , 6 m 2 = 1 o 4 - 1 1 6 Menschen . seiner Dummheit zuzuschreiben.
Ihr Gewicht = 1 5 6 - 17 4 Zentner = 7 ,8 - 8,7 Tonnen. Unterstellt, es hätte Schläuche aus Eisenringen gege
Welche Überlastung ! - Punkt 2 des " Vermerkes" be ben, um für Auspuffgase hit zebeständig zu sein , so
hauptet "keine Überlastung " ! würden sie kaum innerhalb eines halben Jahres "öfter
Doch es geht noch weiter : durchrosten ". Auch gäbe es keinen Techniker , der "Gas
verbindungsschläuc he " in einen Raum durch eine Fuß
"Bei den groß räu mige n Saurer-Spezialwagen ist e ine A us
nutzung in dieser Form nicht möglich, we il da durc h zwar keine bodenöffnun� anbringt , bei der von vornherein erkenn
Vberlastu ng ein tritt, je doc h die Gelii n degängigkeit sehr hera bge bar ist , daß dort Flüssigkeiten einfließen - sei es "bei
min dert wird. Eine Verk leinerung der Ladefläc he erscheint not Betrieb" o der bei der " Reinigung" . Außerdem ist zu
wen dig. Sie wird erreicht durch Verk ürzung des A ufba ues um ca 1 unterstellen, daß, ehe so lche " Schläuche " auf Grund von
m. " Flüssigkeiten durchrosten, derartige " Flüssigkeiten " eher
Auch eine solche Darlegung ist technischer Unsinn : zum Stillstand "des Betriebes " geführt hätten . Kein
Die " Geländegängigkeit " eines Fahrzeugs hängt ab Techniker wäre im übrigen auf die Idee gekommen,
von seiner Konstruktion und wird keineswegs "herab a ) Gas in einen Raum mittels eines " Einfüllstutzens "
gemindert ", wenn es o hne Überlastung beladen ist , auch hineinzuleiten ( kein Deutscher würde so formulie
dürfte die Geländ egängigkeit keineswegs dadurch ver- ren . Zum " Einfüllen " bedürfte es einer Flüssigkeit ! ) ,
30
b ) Gas in einen Raum zur Vernichtung von dichtgedräng bereits zuvor die Verlegung des " Einfüllstutzens " ( Singu
ten oder überhaupt vo n Menschen nur durc h e i n e lar ! - vorher war auch nur von "Schläuchen " die Rede ! )
Zufuhröffnung hinein zuleiten ( diese hätte leicht vo n nach oben angeregt worden war.
innen versto pft werden können, was z.B. einen Motor Punkt 5 ) erklärt die Anbringung von Beobachtungs
zum Ausgehen veranlassen würde ) . fenstern für "schwierig". - Auch das dürfte wo hl tech
Auch Punkt 4 ) , der einen "technischen Verbesse nischer Unsinn sein.
rungsvorschlag" zum Inhalt hat zwecks Ab lauf
Punkt 6) empfiehlt , " Beleuchtungskörper stärker als
möglichkeit von dünnen Flüssigkeiten "beim Betrieb "
bisher gegen Zerstörungen zu sichern" - Warum eigent
und Abflußmöglichkeit für "dicken Schmutz " bei der
lich so viel Mühe , wo do ch 6 Monate lang "keine Mängel
Reinigung, wäre doch allenfalls auch nur verständlich,
aufgetreten " waren ?
wenn sich das Fehlen einer so lchen Abflußmöglichkeit - Genug dieses seitenlangen Unrat s !
bisher als " Mangel" hätte feststellen lassen . Doch einen Daß über das Ganze nur ein unvollständiger Akten
Mangel gab es ja bekanntlich nicht ! vorgang vorliegt, sei nur am Rande erwähnt . Wenn
Gleichermaßen technischer Unsinn ist , eine große derartige Akten den Krieg überdauert haben sollen,
Abflußöffnung und Neigung der Ladefläche zwe cks Ab müßte darüber mehr vorliegen und doch wo hl auch mit
fluß vo n Flüssigkeiten mit der Begründung zu fordern, Kopfbogen des RSHA !
"daß ein Eindringen der Flüssigkeit in die Röhren somit Daß es LKW mit Kastenaufbauten gegeben hat , wird
weit gehendst " (das deutsche Wo rt heißt 'weitestgehend ') nicht bestritten . Doch waren sie für andere Zwecke be
unterbunden würde, wobei doch im gleichen " Vermerk " stimmt , z . B . für mobile Entwesung von Textilie n .
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Das Bundesarc hiv Koblenz bestätigt die Echtheit die se s "Dokumentes" !
! •
•
• •
• M it Sc h re i ben vo m 1 . Se pte m be r 1 97 8 te i lte da s B u ndesa rc h iv a u f Anfrage m it : •
• •
• •
* " Weder Erkenntnisse der geschichtswissenschaftliehen Quellenkritik noch sonstige Gründe gestatten einen Zweifel, dafo der •
* *
von Ihnen bei Ihrem Besuc h im Bundesarchiv eingesehene A k tenband mit der Signatur R 58/87 I und so auch der darin -
•
•
* ent haltene Vorgang mit de m Geschäftszeichen des Reichssicherheitshaupta mts II D 3 a (9) Nr. 214/42 g.Rs. - "o riginal ", d.h. *
* im Jahre 1 942 im Referat II D 3 a (Kraftfahrwesen der Sicherheitspolizei) entstanden ist. Sprache, Geschäfts- und
!
! Bearbeitungszeichen entspreche n de m Kanzleigebrauc h des A m tes und ge ben keinen A nlap, an der Ech theit zu z weifeln. Wie *
*
• sich aus ihnen selbst und aus andere m überlieferte n Schriftgut des RSHA ergibt, sind die Akten dieses Referats, das übrigens
nach de m Geschäftsverteilungsplan vo m 1. 1 0. 1 943 in das Referat II C 3 umgegliedert wurde, 1 944 zusammen mit Unterlage n !
! der anderen Organisationseinheiten des Amtes II des RSHA und deren noch für den laufenden Dienstbetrie b benötigten •
*
* Hilfsmitteln nach Bad Sulza in Thüringen ausgelagert worden. Dort wurden sie im Frühjahr 1 945 beim Einmarsch
!
! amerikanischer Truppen beschlagna hmt und nach Alexandria, Va. verbrach t, wo sie von de n Natio nal Archives der USA i<
• gesichert, fachlich betreut und schlieftlieh verfilmt wurden; das Sie interessierende Do k u ment ist demen tsprechend noch mit der i<
! amerikanischen Signatur 1 73 - b - 1 2 - 1 4/12 versehen und in Ban d 39 der Guides to German Records Microfilmed et A lexandria !
* nachge wiesen. In den Jahren 1 958 - 1 960 sind diese A k tenü berlieferungen schlieftlieh der Bundesrepu blik Deutschland i<
* überge ben worde n, für die sie seitde m das Bundesarc hiv verwalte t. . . . " i<
• i<
* * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * * *
So m it ist fest zuha lten : Der B ewe i s für d i e Echthe i t d ieses Vo lkes fü r a l l e Zu k u nft m itte l s sac h l ic h u n ha ltbarer Anwürfe. -
" Doku mentes" gi lt als da d u rch erbracht, daß der Sieger USA Bedenkt m a n d a s Antwortsc hreiben des B u nd esa rc h i vs Ko b l e n z i n
Do k u mente des R S H A in Thür i n ge n e r beutet hat - was n i c ht d e m h ie r zu r Debatte ste h e nde n F a l l , so i st offe n s i c ht l ich A rt i k e l
anzuzwe i fe l n ist -, d a n n in USA "fa c h l ich betreut u nd verf i l mt " , 21 des Lo ndoner Statuts vo m 8. August 1 9 45 f ü r u ns Deutsche
m i t e i ne r Regist r i er n u m mer verse hen u n d i n d i e B u n desr e pu b l i k noch we ite r h i n in Kraft . " H i sto r i sche Tatsa c h e n " werde n we iter
nebst a nderen - sicher echten - Doku mente n gesch ickt hat , - h i n "vo n A m t s we ge n " ve r m itte lt . D o c h w i r h a b e n heute - i m
u n d , we i l es in " Sprache, Geschäfts- u nd Bea rbeitu ngszeichen " G e ge n satz zu d e n M i l itärr i c hter n i n N ü r n berg n a c h K r iegse nde -
? e m Kan z l e i ge brau c h des A mtes e ntspricht. das Recht u n d d ie M ög l i chkeit a u f e i ne e i n gehe nde Überprüf u n g .
Wie l a utete Art i k e l 21 des Lo ndo ner Statuts, der " R echts W i r ha ben m i t d e m h i e r se zierte n " Do k u m e nt ' e i ne n we iteren
gru n d l a ge " für das " I nternat i o na l e M i l it ärtr i b u na l " i n N ü r n berg, k l assischen Fa l l vor u ns, da ß ein d e r a r t i ges Papier offi z i e l l als echt
dem richt u n gwe isenden Gericht der Siegermächte für das besiegte aus gewiesen wird, wä h rend se i n I n h alt e i n ebenso a b n or m- k r a n k e s
De utsc h l a n d ? - " Das Gericht hat h i sto r i sche Tatsachen n i cht zu G e h i r n wiedersp i e ge lt , w i e w i r es a u s v i e l e n a nderen G re u e l be r ich·
untersuc hen, so ndern vo n Amts wegen zu r Kennt n i s zu ne hmen ! " ten k e n n e n , - u nd e s im ü br i ge n k e i nen e i n z i ge n e rgä n zend e n
Hier a l so wu rde "vo n Amts wege n " geschwi ndelt, u nd a nd ere Bewe is für den besc h r i e b e n e n Sac hve r h a l t g i bt . E s w i rd u ns a l so
I n sta nzen wurden angewiesen, ebenfa l l s "vo n Amts we ge n " zu zu ge m u tet , e i n z i g u nd a l l e i n a u f G r u nd e i n es Sc h re i b m a sch i ne n
schwi nde l n , - u . a . auch mitte l s gefäl schter Doku mente , u m d er pa pieres o h ne Ko pfboge n m i t St e m pe l " G e he i me R e ichssach e "
Durc hsetz u n g der a l l i i e rten Po l it i k w i l l e n . N i c ht n u r Todesu rte i l e u n d Unterschr ift a u s Siegerhand den Tatbesta nd der Verga s u n g
ge gen d i e Ange k l agte n wa ren d i e F o l g e n , so ndern d i e gr u nd sätz von 9 7 . 000 Menschen i n mo b i l e n L KW z u r Ke n nt n i s zu ne h me n .
l i che Rechtsverwi lderu ng i n a l len v ö l k e r recht l ichen G r u nd sätz e n , Au ße r d i ese m St ück Pa p i er g i bt e s k e i ne Ze u ge n , k e i n e F u n d e ,
an gefangen v o n d e r Verdre h u n g d e r h isto r i schen Vo rgänge u n d n i c hts. - W i r e mpfeh l e n zu lese n : D e n a l te n G a u ner ( so beze ich
i hrer Umwert u n g bis hin zur St i gmat i s ie ru n g des deutscher. nete er s i c h se l b st ) Setton Delmer i n " D ie Deutschen u n d i c h " .
31
1 97 8 : Da s Gericht verwe iger te die Aufnahme ins Protokoll
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2 1 . 4 . 1 97 8
Sinngemäße Zusammenfassung meiner Aussage a l s Sachverständiger vor der Strafkammer de s
Lan dgerichts in Nürnberg am 2o. April 1 97 8 im Verfahren gege n H errn Huscher
Frage des Verteidiger.�, Rechtsa n walt Enge lhardt: 3. Auf die seinerz eitige Frage des Herrn Rechtsanwalts
Engel hardt , o b sie die Amerikanische Besatzungsdirekti
Hat Frau Dr. Ino Arndt in der vergangeneo Wqche vor ve J 1 067 zur Umerziehung des deutschen Volkes kenne ,
der hiesigen Kammer ein wissenschaftliches Gutachten antwo rtet e Frau Dr. Arndt , die kenne sie nicht, und
erstellt i m Hinblick darauf ergänzte, sie sei "keine Nachkrie gsspezialistin " . Wer die
a) daß sie erklärte, sie lese Schriften nicht , welche die
Met ho den der im so ge nannten "Jahr 0 " ( 1 945 ) ein
Tenden z haben, das Dritte Reich zu exculpieren,
setzen den Umerziehung nicht kennt und sich selbst noch
b) daß sie ihr Gutachten wesentlich auf Dokumente als "keine Nachkriegsspezialistin " bezeichnet , verfügt
stüt zt e, die ihr in unbeglaubigter Ab schrift vorlagen,
nic ht über die geringsten Vo raussetzungen einer wissen
c) daß sie ihr Gutachten wesentlich auf die Urteilsbe
schaftlichen Analy senarbeit über Themenbereiche, die
grün dungen stützte, die in KZ-Prozessen ergangen
sämtlich erst in der Nachkriegszeit erschließbar sind und
sind?
publizistisch untersucht werden .
A n t wo rt : 4. Auf die seinerzeitige Frage des Herrn RA Engelhardt ,
ob sie einmal ü berprüft habe , inwiefern das für die
Wissenschaftliche Arbeit setzt eine sachgerechte Aus
Vergasung von 2,9 Millionen Menschen notwendige
einandersetzung mit allen vorhandenen Indizien, Sach
Brenn mat erial vorhanden gewesen sein k önne , welches
verhalten und Mein ungen voraus , die für einen For
Brennmaterial man verwendet habe u.ä. , hatte Frau Dr.
schungsgegenstand wesentlich sind . Ic h habe das gesamte
Arndt geantwortet , sie sei keine Technikerin und des
Gutachten vo n Frau Dr. Ino Arndt mit angehört und
halb habe sie solc he Untersuchu ngen nicht angestellt .
muß feststellen, daß sie sich no ch nicht einmal bemüht
Da ich mich auch mit Naturwissenschaft recht stark
hat , den Anstric h einer wissen&chaftlichen Arbeitsweise
befaßt habe, kommt mir der Vergleich aus dem Mittel
zu erwecken, denn sie hat
alter , als man unter Hinweis auf diesen und j enen
1 . kein einziges ihr zitiertes Buch gekannt , das außerhalb Gelehrten behauptet e , die Erde sei eine Scheibe und die
des Bereichs des Institut s für Zeitgeschichte in der Sonne drehe sich um die Erde und man lese keine
Bücher , die geeignet sein könnten, den Nikolaus Koper
Öffentlichkeit zum Fragenko mplex " Vernichtung der
Juden " vorliegt und zu grundsätzlich anderen Ergebnis nikus "zu exculpieren " und man weigere sich, durch das
sen o der auc h nur abweichenden Ergebnissen kommt , als Fernro hr des Galilei zu schauen, weil man ja vorher
wisse, daß es die Jupitermonde gar nicht geben k önne. -
es der " Meinung" des "Instituts für Zeit geschichte " in
München entspricht . Eine solche Denkhaltung steht jeder wissenschaftlichen
Arbeitsweise dia metral entgegen.
2 . Frau Dr. Arndt gab sogar zu, daß sie grundsätzlich
keine Bücher liest , die vermuten lassen, daß sie " Das
Dritte Reic h " exculpieren könnten, o hne daß sie sich Frage des Verteidigers, Rechtsa n walt Enge lhardt :
der Mühe unterzieht , erst einmal zu überprüfen , ob ihre
" Vermutung" richtig o der falsch ist . Zu den ihr vorge Wer die Vorkommnisse in den KZ-Lagern überprüft,
haltenen Büchern gehören auch so lche , die sich sachlich muß der auch solc he einschlägigen Werke lesen , wie
mit ihren eigenen Ausarbeitungen - wie z . B . ihrem Prof. Grimm, Rassinier, Burg, Aret z , Laternser, Sefton
Artikel in der Beilage der Zeitschrift "das parlament " Delmer , Prof . Butz, Dr. Goldmann , Hughes usw. und
vo m 8. Mai 1 9 7 6 - auseinanderset zen und nachweisen, muß er nicht auch Dokumente daraufhin überprüfen , ob
daß sie z . T. technisch völlig unmögliche Sachverhalte als sie echt sind, kann man sich auf Zeugen und Berichte
" historisch bewiese n " , ausgibt , daß sie " Do k um ente " verlassen wie z . B . Höttl, Höß, Gerstein ?
verwendet , die sie überhaupt nicht geprüft hat , daß sie
A n twort:
zu Ergebnissen ko mmt , die k einerlei näherer Prüfung
standhalten und sich . in Details widersprechen . Auch Eine Oberprüfung von Do kumenten ist unerläßlich.
so lche wisse nschaftlichen Arbeiten liest sie nicht . Diese Notwe ndigkeit wird um so zwingender, wenn als
32
" Do kumente " lediglic h Foto ko pien vo n Abschriften in verbrecher ", wurde auf Grund eines Vertrages der
Schreibmaschinenform ohne die geringsten Beglaubigun Großen Alliierten begründet , der j enem Gericht das
gen wie Kopfbogen, Stempel, Unterschriften u.ä. zur so genannte " Londoner Proto koll " als Gerichtsstatut
Festsc hreibung " historischer Fakten " herangezogen auferlegte . Dieses Statut erlegte dem !MT-Gericht auf,
werden, die der hierüber Urteilende im Original nie zur " historische Tatsachen" nicht zu überprüfen, sondern
Verfügung hatte und auch noch nicht einmal weiß, wo "von Amts wegen zur Kenntnis zu nehmen " ( Art 2 1 ) .
sich derlei Originale befinden. Wird, wie im vorliegenden Auf diese Weise wurden dem !MT-Gericht laufend
Fall, seit Jahren bereits der Vorwurf in der Fachwelt Unterlagen zugeschoben, die ungeprüft den Stempel
erhoben, daß die hier zu Grunde gelegten Dokumente " Do cument " erhielten, mit einer Signatur-Nr. versehen
gefälscht seien, so kann ein Wissenschaftler einfach an und in die umfangreichen Dokumentenbände dieses
solchen Vorhaltungen nicht mit Schweigen und einer Verfahrens aufgeno mmen wurden. Seitdem geistern
Geste der Abqualifizierung darüber hinweggehen . Herr diese fragwürdigen " Dokumente " in den Dokumenten
Höttl war während des Krieges Agent des OS-Geheim bänden als " Dokumente " herum. Im !MT-Verfahren ist
dienste s._ Seine Aussage vor dem IMT in Nürnberg 1 945 jedes Mittel der Rechtsbeugung angewendet worden, so
ist dadurch reichlich entwertet , insbesondere aber da daß wir hier bereits ein Beispiel dafür haben , daß
durch, daß er die seinerzeit in Nürnberg vorgebrachte "rechtskräftig gewordene Urteile " dem wahren histori
Zahl von 6 Millionen nur vo m "Hörensagen " gewußt schen Ablauf nicht gerecht geworden sind. Da sich in der
haben wo llte. Der ehemalige Auschwitzkommandant nachfolgenden Besatzungszeit die alliierten Militär
Höß war als Gefangener in einer nicht als normal zu gerichte in ihrer Urteilfindung an der Verfahrensw·· i se
nennenden Situation, so daß seinen Aussagen mit und den Feststellungen des IMT auszurichten hatl
größten Vorbehalten entgegengetreten werden muß . muß ein Historiker auch vor j enen Pro zeßergebnissen
Dies um so mehr, als er Sachverhalte äußerte , die Vorbehalte äußern. Die in der Bundesrepublik späterhin
.
sachlich gar nicht stimmen konnten. So hat er in durchgeführten sogenannten "NSG-Prozesse " konnten
Nürnberg als " Zeuge " vor dem IMT von allein in die Schwierigkeiten nicht - j eder einzelne Fall ist
Auschwitz vergasten Menschen in einer Größenordnung natürlich differenziert zu behandeln - ausschalten , die
von 2 , 5 Millionen gespro chen, während er diese Zahl einer Beweisprüfung entgegenstanden und entgegen
später in zahlreichen Affidavits auf 1 , 1 3 5 Millionen stehen. Diese Gerichte waren in erster Linie , wenn nicht
reduziert hat und schließlich in dem nach seinem Tode grundsät zlich) nur auf Zeugenaussagen und Sachgutach
im ko mmunistischen Po len veröffentlichten "Tagebuch " ten angewiesen. Es sind viele zweifelhafte Zeugenaus
diese Zahl wiederholt wird, jedoch auch dort nur als sagen bekannt, auc h ist bekannt , daß im gro ßen Auseh
"vom Hörensagen" dargestellt wird. Der Ge�steinbericht witzverfahren z . B . Zeugen aus dem ko mmunistischen
ist sowo hl von der Herkunft als auch vom Inhalt her eine Machtbereich unter den dort bekannten staatlichen
solche Un möglichkeit , daß es für einen Wissenschaftler Einwirkungen standen, ehe sie als Zeugen überhaupt
nicht zurnutbar ist , dieses so genannte "Dokument " auch ausreisen konnten. Dr. Laternser hat darüber in seinem
nur vo m Ansatz her ernst zu nehmen, ein Verhalten , das Buch " Die andere Seite des Auschwitzpro zesses " zahl
selbst die Richter im IMT- Verfahren 1945 / 1 946 an den reiche Belege angeführt . Da die Sachgutachten zum
Tag gelegt haben. - Wenn man auch nicht jedes einzelne Auschwitzprozeß in den Büchern "Die Anatomie des
Buch gelesen haben muß , welches Sie, Herr Rechts SS-Staates " veröffentlicht worden sind , läßt sich nach
anwalt, anführten, so muß man doch zumindest die weisen, daß diese Sachgutachten gleichermaßen weit
wesentlichen davo n gelesen haben , die Aufschluß über gehend auf die mysteriösen "Nürnberg-N G--D okumen
die Methoden der heutigen Geschichtsschreibung, Pro te" und andere Unterlagen gestützt sind , von denen
paganda, Publizistik und Politik geben. Schließlich muß bekannt i st , daß die Gutachter diese Dokumente ent
man wissen, wie die Ko mmunisten arbeiten, daß dort weder gar nicht im Original überprüft haben oder aber
z.B. die Lüge zum legitimen Mittel der Po litik gehört daß sie andere Unterlagen z. T. zweifelhaftesten Charak
allein schon durch die ideologische Bindung an den ters verwendet haben, z . B . auch solche , die als Beweis
dialektischen Materialismus, der Parteilichkeit statt mittel längst widerlegt sind .
Objektivität verlangt . Diese Gutachten wiederum sind jedoch von den Ge
richten meiner Kenntnis nach nicht in einem einzigen
Frage des Verteidigers: Fall auf ihre Richtigkeit hin überprüft worden, sondern
die Gerichte haben sie als sachgerecht unterstellt und
Wie beurteilen Sie die Zahlenangaben bezüglich ihre Urteile danach ausgerichtet . So zustandegekomme
ermordeter Juden, die Frau Dr . Ino Arndt unter Be ne "rechtskräftige Urteile " können j edoch für einen
rufung auf die zahlreichen Schwurgerichtsurteile sum
Historiker keine Beweismittel sein ; sie bedürften der
mierte?
analytischen Überprüfung.
Ant wort : Im Urte il de s Geri c hts :
"Das Gutach ten vo n Herrn Walendy konnte das
Der erste Pro zeß dieser Art , das IMT Ver Geric ht nicht überzeuge n - im Gegensatz zum
fahren 1945/1 946 gegen die sogenannten "Hauptkriegs- Gutac hten von Frau Dr. lno Arndt. "
33
Udo W alendy
In der Beilage der Zeitschrift "das parlament " ( "aus reiche Zahlenaufschlüsselung unter Berufung auf An
politik und zeitgeschichte ") vo m 29 . Juli 197 8 setzen gaben des IKRK veröffentlicht haben, wenn es nicht
sich Art hur Suzman, Denis Dia mond sowie Georg Wel eine solche Unterlage gäbe. Sie bezog sich auf das
lers mit Richard Harwood und Paul Rassinier auseinan Verarbeitungsergebnis des amtlichen Materials aller am
der und versuchen den Eindruck zu erwecken, als sei die Zweiten Weltkrieg beteiligten Staaten, wo für die Schwei
Ermordung vo n 6 Millionen Juden während des Krieges zer Zentrale des Roten Kreuzes ein ganzes Jahrzehnt
durch die Deutschen eine wissenschaftlich erwiesene benötigt habe. - Faktum ist , daß das IKRK sich amtlich
mit diesem Bachbereich auseinanderzusetzen hatte und
Tatsache.
auch amtliche Unterlagen hierüber zusammengestelH
Das anfänglich seitenlange Trommelfeuer gegen die
hat . Wenn es j etzt leugnet , das Ergebnis dieser For
beiden - "glatte Lügen", "vorsätzliche Fälschung " usw.
schung jemals so veröffentlicht zu haben, daß die allge
- übergehen wir, weil unwissenschaftlich . meine Öffentlichkeit davo n hätte uneingeschränkt
1 . Vorwurf : Kenntnis nehmen k önnen, so bleibt nur zu fragen,
Harwoo d sei ein Pseudonym . - Der Vorwurf stimmt , warum dies dann offenbar "nur für den Dienstgebrauch "
ändert jedo ch in der Sache nichts. beschränkt blieb ? Weil etwa das Ergebnis nicht der
2 .. Vorwurf : o pportunen Weltmeinung entsprach? Hat etwa die
Harwood stützt sich auf aus dem Zusammenhang " Canstatter Zeitung" diesen "Dienstgebrauch-Maul
gerissene Zitate , läßt "absichtlich gegenteilige Passagen korb" gesprengt?
weg" usw. - Eine Auseinandersetzung mit den zahlreichen Statis
Niemand kann Geschichte schreiben, o hne sich einem tiken über die jüdische Bevölkerung in der Welt und in
so lchen Vorwurf auszusetzen. Wenn j edoch Autoren, die Euro pa vor dem Krieg und nach 1945 ist grundsätzlich
z.B. in ihrer Gesamtdarstellung die 6-Millionen weitgehend sinnlos, weil alle Nachkriegsstatistiken unzu
Vergasungsthese präsentieren, in zahlreichen Detailfra
verlässig und von Kräften zusammengestellt worden
gen Feststellungen treffen, die für die Widerlegung ihrer
sind , die ein unmittelbares Interesse an der 6-Millionen-
Gesamtthese sehr wesentlich sind , dann ist es sachlich
Legende hatten und haben. Dies gilt auch besonders für
geboten, solche Feststellungen zu zitieren und den
die sowj etischen Statistiken oder Vo lkszählungsergeb
Autoren darauf festzulegen, werden doch solche Fest
stellungen durch andere - wo möglich pro pagandistische nisse, auf die sich o hne j egliche Vorbehalte typischer
und falsche - Darlegungen desselben Autoren an ande weise Herr Wellers stüt zt .
Weder haben Paul Rassinier (in "Das Drama der
rer Stelle nicht aufgehoben. Wenn also z . B . Harwood
Juden Euro pas") noch Emil Aretz (in "Hexeneinmaleins
Frau Buher-Neumann als Insassin des Lagers Ravens
einer Lüge " ) no ch Dr. Franz Scheidl (in "Geschichte der
brück über die dortigen von ihr geschilderten Verhält
Verfemung Deutschlands" Bd . 4 und 5 insb . ) in ihren
nisse zitiert , so ist es nicht nötig , auch j ene Passagen zu
umfangreichen Büchern leichtfertig statistische Übersich
zitieren, wo sie Vergasungen in Ravensbrück behauptet ,
ten, Vergleiche und Berechnungen angestellt , sondern sie
von denen j eder Sachkenner inzwischen weiß - sogar
haben im Gegenteil recht sorgfältig verschiedenartige -
durch Bestätigung des "Instituts für Zeitg(.schichte " in
vornehmlich j üdische - Statistiken durchgearbeitet , ver
München! -, daß es solche in Ravensbrück nie gegeben glichen, in Länder gegliedert und einzelne spezifizierte
hat. - Gleiches gilt für die anderen Beispiele . Angaben verwertet und nachgewiesen, daß selbst bei
3. Vorwurf : Beachtung vieler unzureichender Angaben die 6-Millio
Harwood verfälsche Statistiken. nen- Zahl niemals zutreffen kann. Hier sei aus Gründen
Das IKRK ( Internatio nale Rote Kreuz ) leugnet in des Platzmangels auf diese Bücher verwiesen, auf die sich
jüngsten Behauptungen, jemals Statistiken veröffentlicht auc h Harwood berufen hat .
zu haben, in denen von rund 300.000 im deutschen Festgestellt werden sollte aber :
Herrschaftsbereich während des Krieges umgekommener Suzman, Diamond und Wellers wenden für ihre Dar
Juden "in KZ und Gefängnissen" die Rede gewesen sei. stellung Methoden an, die einfach unseriös sind, oder die
- Nicht Harwood hat diesen Zusammenhang kon - um ihre eigenen Worte gegenüber Harwood zu zitieren
struiert , so ndern die " Canstatter Zeitung" vo m - "die unehrlichen Absichten des Autors und die Wahr-
1 2. 5 . 1 956. Und diese dürfte wohl kaum eine umfang- heitsverdrehungen aufzeigen" .
34
Herr Wellers kennt nur einen Unterschied zwischen
Beweis :
1 . ) Mögen die vo n i hnen zitierten Statistiken richtig
denen, die "sofort nach Ankunft ohne Eintragung in die
Namenslisten vergast " wurden und jenen, die in be
oder falsch sein : Für alle Verlust- und Dunkelziffern
stimmten Lagern wie Auschwit z und Majdanek zunächst
werden aussc hließlich die bösen " Nazis " verantwortlich
noch zur Arbeit eingewiesen wurden .
ge macht . Nicht etwa auch vielleicht die Sowjets, die
Nach dieser Interpretationsfreiheit , so wo hl was Do
Balten, die Po len , Rumänen, Ungarn. Natürlich wissen kumente als auch sonstige Sachverhalte anbetrifft,
·
die Herren auch nichts davon, daß ( wie es " Die Welt " nimmt es nicht wunder, wenn Herr Wellers auc h davon
am 2 5. 9 . 1 9 5 4 veröffentlichte ) der Vorsitzende der Jü spric ht , daß die im Baltikum "und im annektierten
dischen Liga, Rabbi Benjamin Schultz, vor dem Unter Gebiet Königsberg lebenden Deutschen in gro ßer Zahl
suc hungsausschuß des OS- Repräsentantenhauses er nach Deutschland auswanderten, wobei sie dem Rückzug
klärte, "daß während des Zweiten Weltkrieges 3, 39 der Wehrmacht folgten " . Von Mordaufrufen eines Ilja
Millionen Juden auf so wjetische m Gebiet spurlo s ver Ehrenburg, Vertreibungsabsprachen der Alliierten, j a
schwunden seien '' . Sie gestehen auch nicht ein, daß die von eine m Krieg gegen das deutsche Volk, vo m zivilen
Sowjets selbst während des Krieges versichert hatten, Bo mbenterror mit Millionen-Todesfotgen geben diese
mittels umfangreicher Evakuierungsmaßnahmen 84% der Autoren ihren Lesern keinerlei Kenntnis; - natürlich
Juden in der Ukraine, Weißrußland , Litauen und Lett auch nic ht davon , daß das Internationale Judentum
land (über 1 Million) sowie mehrere Hunderttausend Kriegspartei war , also am Kampf unmittelbar teilgeno m
polnischer und russischer Juden "vor den Nazis gerettet " men hatte .
zu haben ( u.a. Dr . Scheidl aaO.S. 85 Bd . 5 ) . In dieses 4. ) Suzman, Diamond und Wellers gehen mit keinem
Beurteil�ngsschema paßt es, daß sie natürlich auch Wort auf jene Sachverhalte ein, die für eine Beweisfüh
keinerlei Angaben machen oder Hinweise geben darüber, rung von 6 Millionen Toten nötig wären und wo mit sich
wieviel euro päische Juden 1 945 und danach durch die
Harwood, Rassinier, Aretz, Scheidl , Butz ausführlich
us-amerikanischen " DP-Lager " mit Richtung Israel, den
auseinandergesetzt haben : Wo sind die Funde - Massen
USA oder andere Teile der Welt ausgewandert sind, und
gräber, Oberreste usw. - ? , wie sahen die technischen
daß seltsamerwe ise gerade über diese umfangreichen
Einrichtungen aus ( Konstruktionspläne, -aufträge usw. ) ,
Wanderungsbewegungen tunliehst alle Statistiken
schweigen. welches Brennmaterial wurde verwandt , wie war das Gas
2 . ) Bezeichnenderweise sehen diese Autoren die für einen solchen Massenbedarf beschaffen, wie wurde es
so wjetischen "amtlichen Angaben " als uneingeschränkt angeliefert , wie wurden die Transportprobleme bewäl
"authentisch" an, obgleich sie wissen müssen, daß gerade tigt , wie war das alles technisch überhaupt möglich ?
die Sowjets wie kein anderes Land zur Durc hsetzung - Nichts von allede m !
ihrer parteilichen Interessen "amtlich schwindeln wie Dies wäre jedoch u m so dringlicher gewesen, als
derselbe Verlag in der gleichen Beilage "aus politik und
gedruckt ".
3.) Der zitierte " Korherr-Bericht " des "ehemaligen Zeitgeschichte " vo m 8. �i 1976 bescheinigt hatte -
SS-Statistikers" Korherr wird kurzerhand so "interpre durc h seine Herren des · �nstituts für Zeitgeschichte " in
tiert ", daß - unter "absichtlicher Weglassung gegentei München -, daß es trotz 30-j ähriger Forschung in
Zusammenarbeit mit allen internationalen Institutio nen
liger Passagen " ! - die Angaben über "Evakuierungen "
nicht gelungen war, irgendwelche Funde für diese Mas
ohne Beweis in " Deportationen bzw. Sonderbehandlung
senvernichtungen aufzudecken ( Vergl. Nr. 2 dieser
zur Vernichtung" umfunktioniert werden, - infolge
Schriftenreihe "Historische Tatsachen " - " Die Metho
einer "von Himmler aufgezwungenen Sprachregelung ". den der Umerziehung " S. 30 ff) .
Sie berücksichtigen natürlich auch nicht den Sach
5.) Die Beweisführungen von Suzman, Diamond und
verhalt der Eingabe von Dr. Richard Korherr im "Der
Wellers sind ganz einfach : Sie zitieren die Hauptankläger
Spiegel" Nr . 31 /1977 S . 1 2 , der aus diesem Grunde hier
des IMT- Verfahrens gegen die "Hauptkriegsverbrecher "
wiedergegeben sei:
"Der bekannte, rassisch verfolgte Schriftsteller H. G . Adler, früher in in Nürn b erg 1 9 45 und des späteren Eichmann-Prozesses
Prag, jetzt in Lo ndo n, ha t 1 9 60 im Vo rwort z u r zwe iten A u flage seines in Jerusalem sowie dort vorgelegte " Dokumente ", - und
a ußerordentlichen Buches "Theresienstadt 1 94 1 - 1 945 " geschrie b e n : 'Rs sei
auch a usdrück lich festgestellt, daß die Bezeic h n u ng Herrn Dr. Korherrs als
das genügt . Das allein ist für sie bereits Beweis genug.
SB-Statistik er ' . . . . nic h t stimmt, rla er der SS nie amtehärte und für sein Natürlich -kein Wort darüber, daß dies alles Gerichte in
Verhalten in den Ja hren des Nationalsoz ialis m us re ha b ilitiert ist. '
Der SPIEGEL veröffen tlicht leider die Be haupt u ng des englischen
eigener Sache waren und sie sich rechtsbeugerischer
Histo rikers Irving, ic h hätte im Frühja hr 1 94 3 a u f Him mlers Order die Zahl Mittel jedweder Art bedient haben .
der Opfer des Judentums berechnet. Tatsächlich w urden diese A ngaben
Konkretes Beispiel : Foto -Fälschung. Das bei Har
vo m Reichssicherheitshauptamt (R SHA) fix und fertig sa m t Text m ir
ge lie fert mit der Auflage, k e ine Zahl und k e in Wo rt ändern zu dürfen. wood abgedruckte Bild nebst zusätzlicher Foto montage
Die Angabe, ich hätte da be i a u c h a ufgefüh rt, daß über eine Million
soll der Autor deshalb verfälscht haben, weil "das erste
Juden in den Loge rn des Generalgo uvernements und Warthegaus d urch
So nderbehandlung gesto r ben se ie n , ist ebenfalls unzutreffend. Ich m uß Foto " bereits im IMT-Verfahren als " Beweis " vorgelegt
ge gen das Wo rt ·gesto rben ' in diesem Zusa m menhang pro testieren. worden war. Dabei hatte Harwood lediglich die Foto
Es war gerade das Wo rt 'So n de rbe handlung ', das mich zur telefo n ischen
Rück frage beim R SHA veranlaßte , was dieses Wo rt zu bedeuten habe. Ich
montage angegriffen, die offensichtlich ist , und noch
bek a m die Antwort, es handele sich u m Juden, die im Bezirk L ublin nicht einmal angeprangert , daß "das erste Foto " auch
angesiedelt würden.
Bra u nschweig Dr. R ichard Ko rherr " eine Fälschung ist , - obgleich es im Nürnberger IMT-
35
Verfahre n- "als Beweis " vorgelegt worden war. Harwood kriegsproduk tionen enthält , wie in " Die Methoden der
hat sich gar nicht mit einem Film im Eichmann-Pro zeß Umerziehung" S. 1 9 nachgewiesen werden konnte .
auseinandergeset zt , denno ch wird ihm dieser Film vorge Man geht also gar nicht auf die Sache ein , sondern
halten , wo doch auc h Suzman, Diamond und Wellers pole misiert, - und das durchgängig im gesamten
wissen sollten, daß der im Eichmann -Prozeß vorgeführte The menbereich. Wer so offenkundig unseriös argumen
Film verfälsc henderweise als "nationalso zialistischer tiert , ist kein Gesprächspartner mehr für sachbezogene
Film" ausgegeben, die Öffent lichkeit bei Vorführung Wahrheitsforschung.
ausgeschlo ssen wurde und dieser Film gefälschte Nach-
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" E s ist einfach nicht möglich, sich eine persone lle Besetzung vorzustellen, die diese Gerichtsverfahren noch mehr in Miß kredit
hätte bringe n kö nnen.
Unter diesen politischen Bedingungen wäre es unsinnig, e twas anderes als ein abge kartetes Spiel bei diese n Prozesse n zu
erwarten. Die sich daraus erge bende 'A usro ttungslegende ' wird auf diesen Seite n noch ihre vollkommene Kläru ng finden. "
36
Kapite l II Lager
H i er präsen t i ert Prof. B u t z e i n e n w i c h t i ge n Übe rbl i ck über d ie w i r k l ichen Z u sa m m e n h ä nge der d e utschen K o nzentrat i o n s
l a ge r . A l s e i n en Vo r l ä u fer des zentra l e n Auschwitz-Schw i n d e l s befa ßt er s i c h m it d e n verloge n e n Au ssa gen über Berge n - B e l se n ,
Buche nwa l d u nd D achau , i nd e m e r a u f z e i gt , w i e d i e G e sch ichten ü b e r " L a mpensch i r m e a u s M e n schen h aut" u nd ä h n l icher
Pro paga nda- U n s i n n z u stande ka m . Nach e i ner me i ster hafte n Se z ie r u n g d e r Pro p aganda - B e m ü h u n ge n h i nsich t l ich d e r "Gaskam
me r n i n Dachau " schre i bt d e r Auto r :
"Ein Erkennen der beachtlichen Rücksichtslosigkeit u n d Ungeschicklichk eit i n diese m Bemühen, und die liic herliche Art der
darge brac hten 'Beweise ' werden den Leser erst in ange messener Weise scharf machen für unsere A nalyse des zentralen Teiles des
Schwin dels, der Auschwitz-Lüge. "
Kapitel IV Auschwitz
ln d i esem Kapite l zerstört der Auto r den zentralen Kern des Au srottu ngs- M ythos : d ie A u sch w it z - B e h a u p t u n ge n . M it H i lfe
e i n er u nvergle i c h l i c h gesc h i ckten Anal yse der d iesbezüg l i c hen D o k u mente b r i n gt Prof. B u t z erst m a l ig i n be zug auf d ie sen
Ko mple x e i n e k r i t i sche h i stor i sche F orschu ngsm ethod e z u m T rage n . Wen n es , w ie h ie r , u m d a s Stud i u m der Doku mente ge ht,
ersche i nen R e i t f i nger u nd H i l berg w i e st ümperhafte A mate u re , we nn n icht ga r a l s bewu ßte Wegbere ite r e i nes grau en hafte n
Sc hwi ndels. D i e G aska m mer- Vo rwürfe werden a u sgezeich net ause i n a nd e rgepf l ückt, wobei Prof . B u t z d ie vo rge l egten U nte r
l a ge n zunäc hst u nte rt e i lt i n die Nürnberger "Sc h lüsse l -A u ssage n " ( Affidavits) u nd D ok u m e nt e . Das überlege n e tech n i sche
Wi ssen des Autors e rwe ist sich he rbe i von vern ichtender W i r k u ng.
Kapitel VI . Et Cetera
Nachde m auf d i ese Weise der P ro paganda-Schw i n d e l e n t l arvt w u rd e , sc h re itet Prof . B utz zu den we n i ge r beka nnte n
Aspe kten der ü br i gb l e i benden Vorwü rfe bezü g l i ch der deu tschen Lager in Po l e n . Er u ntersuch t d i e Au ssage n früherer d e utscher
Offi ziere u nd unterbre itet eine wicht i ge A n a l yse der G e r i c htsst rate gie bei den N ü r nberger P ro zesse n . Die A rt u nd W e i se , w ie d ie
Ger ic hte schon von Anbe g i n n an d i ese Legende zur " h i storischen Tatsac he " ste m pe l te n , m achte e i n Leugne n d ie se r
Unterste l l u ngen po l i t i sch u n mög l i c h . E i ne Verte id i g u n gsstrategie, d ie sich auf e i n Le ugnen fest legte, w ü rde Sel bstmord
bed eutet haben. Die Verte i d i g u n g kon nte led i g l ich versuchen, e i n e persö n l iche Verwick l u ng i n d ieses Geschehdn a b z u streiten .
Die bekan nten Au ssage n von N S- F ü h rer n, d i e der Lege n d e a u f d i ese W e i se N a hru ng gabe n , w u rden a na l y siert , so z. B . jene
von Eichmann u nd i n den F ra n kfu rter Prozesse n .
Das Kapite l wird m i t e i n er D i skussion über d ie SS- E i nsatzgruppen i n R u ßl a nd abgesch l osse n , d eren E xe k u ti o n e n i m R a h men
gegen d ie Part isa ne n ge r i chteter O perat ionen mit dem A u srottu ngs m ythos ve rf lochten w u rd e n . P rof. B u tz l egt d a r , da ß d ie
E i n satzgru ppen- Be r i c hte , a u f denen d ie Au srottu ngsbe h a u ptu nge n f u ße n , a u sged e hnte , sowjeti sch- i ns p i r ie rte F ä l sch u nge n
ent halten.
37
sen. Prof. B u t z e r k l ä rt :
" Wir sin d jet zt fa.�l a m l<:n de u n sere r Studie. Die luden Europas sind, wie sich a us den vorangehenden Darlegungen ergibt,
n ic h t i h t et worden. Es gu b keinen de u tschen Versuc h, sie zu vernichte n. Die Deutschen siedelten e ine bestimmte A nzahl
v e rn c
aus, u n d dies!' lie n s e il e n w u rden schließ lich nach Plänen der A lliierten wiederum u mgesiedelt. . . . "
"Der J ahrhundertbetrug " Preis : Ln 32 .-DM, Cov 2 6 .-DM, Ill . , 402 Seiten
(The H oax of the Twentiet h Century)
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27. J u l i 1 978 • •
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Junge Deutsche in Polen •
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Im Rahmen der . Aktion Sühne •
zeic:hen • steht die Absc:hlußfahrt •
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einer Berliner Hauptsc:hulklasse, •
über die . Kennzeic:hen D" heute •
beric:ht�t : eine Reise in die be· •
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l astete Vergangenheit von Deut •
sc:hen und Polen, ins ehemalige •
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Konzentrationslager Sztutowo
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(Stutthof) bei Danzig . •
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Bitte richtig hinschauen: •
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Re in har d Po z orny · Wir su cht e n di e Freihe it
404 Se it e n , ill. , Reg . , Ln. 3 2.-DM , Cov. 2 6 .- DM
D i eses Buch ist e i n Genera l a ngr iff ge ge n Lüge, E ntste l l u ng u nd Totschwe i ge n . Es i st e i n Buch, das n i cht
nur die Su dete ndeutschen a l l e i n , sonde rn u ns Deutsche, u n s E u ropäer a l l e a n ge ht, u nd das in se i ne r
s pa n n u n gs ge l adenen Sc hrei bwe ise zu d e n a k t u e l lsten Werken zä h l t , d ie ü be r d e n Sc h i cksa l sweg e i ne r
Vo l k s gr u p pe geschrieben worde n s i n d .
E s u mfa ßt d e n Zeitra u m vo n 1 9 1 8 b i s i n u nsere Gege nwa rt mit e i ner F ü l l e heute schon vergesse ner oder
u n beka n nter E i n zel he ite n , unwiderl egbarer Tatsachen und statist i schen Za h l e n mate r i a l s , aber auch e i ne r
Vie l z a h l v o n Dok u mente n u nd Zitate n, wod urc h d e r objekt i ven Wahrheitt i nd u n g wese n t l i c h mehr ged ient
wi rd, � l s es heute offi zie l l a l l ge me i n oder erwünscht ist .
-
Eric h Blohm
Hitler-J uge nd - S o z iale Tatgem e insc haft
400 S . , stark ill. , Register , Ln 3 2. -DM
E i ne sa chgerec hte Gesc h i c hte der H i tlerj u ge n d zu schre i be n bzw . zu ve röffe n t l i ch e n , i st k e i n l e i c htes
Unterfange n . D ies n ic ht so sehr, we i l etwa d ie M aterie zu schw i e r i g zu übe r schauen wäre, a l s v i e l m e h r d e r
gegenwärt i ge n po l i tischen Ver hä l t n isse wege n , i n d e n e n u nser Vo l k se it 1 945 zu l e b e n gezwu n ge n i st .
E i n gedenk d iese r Sachlage ist es beso nders hoch a n zu erken n e n , d a ß e i n M a n n d e n M ut fand, i n d iese n
wi rren po l itischen Ze itu mständen e i ne Gesc h ichte der HJ zu sc hre i be n , d e r er e i n st sel bst - z u l etzt a l s
Gebietsfü hrer - ange hört hat. D i e betonte Sac h l i c h k e it u n d gewisse r m a ße n Zurüc k ha lt u n g, m i t d e r d ies
gesc ha h, l ä ßt vie l fach gar n icht z u m Ausdruck oder z u m i n dest in das Bewu ßtse i n des Lesers kommen , mit
we lc her i n neren Bereitschaft u nd Akt i v i tät, mit we lchem er heb � nden G efü h l d ie j u nge n Menschen da ma l s
bere its i n i hre n j u nge n Lebensja hren a n der Überw i n d u n g v o n soz i a l e r N o t u n d Zwietracht m it h a l fe n u n d
i hne n Ge l e ge n h e i t d a z u ge geben wu rde . ao�iolr D ntgcmcinGchoft
Eric h Kr äme r
Vo m Sta b H e ß zu Go e bbe ls
400 S . , ill. , Regist er , Ln. 32.-DM
Als ehema l i ge r An ge hö r i ger des Stabes Heß u nd der Re ichspro paganda l e i t u n g der N S DAP sow ie
Mitarbe iter von Dr. Goebbe l s l e gt Wi l l i Krä mer nach l a n gj ä h r i ge m Schwe i ge n d e r Öffent l i chkeit se i n e
Lebenseri n ne r u n ge n vor . War se i n H a u ptau fgabengebiet a u c h anfangs a u f d ie Orga n i sation u nd Persona l
po l it i k d e r NSDAP u n d d i e Ve rza h n u n g d e r Befeh lsst r u kturen von Partei u n d Staat bezoge n , s o wechse lte
e r mit Kriegsbe gi n n in die R e i c hspropaga n da l e i t u n g über. Dort hat er an der Se ite von Dr. Goebbe l s b i s.
Kri egse nde führend das m i t gesta ltet, w a s m a n h e u t e " Öffe n t l ichke itsa r b e i t " n e n n t .
Es ga b i m deutschen He rrschaftsbereich n i e m a n de n wie i n E n g l a n d z . B . Setto n D e l mer oder - w i e i n
der Ud SS R - e i n e n zur Lüge verpfl ichtete n Propaga n d iste n , der i m staat l ichen Auftrag "von morgens b i s
abends L ü ge n übe r d e n Gegner zu fabr i z i e re n " hatte . Es g a b a u c h n i c ht e i ne n j e ner P u b l i z ist i k-Gewa lt i ge n ,
d i e zwa r nicht off i z i e l l sta atl i c h , aber d e n noch mäc h t i g ge n u g ware n , u m auf Öffent l i c h k e i t u n d Po l it i k
i h res Staates stä n d i g i n d i esem S i n ne E i n f l u ß z u nehmen , w i e u . a . i n d e n USA.
Dr. Goebbe ls u nd se i ne M itarbe iter hatte n ga n z a ndere Sorgen !
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Bea chten swerte Zitate aus: Na hum Goldmann " Das Jüdische Paradox"
Köln /Frankfurt 1 97 8
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