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15.1.1 Resilienz
• Mensch ist bemerkenswert resilient und belastbar –> Zurechtkommen mit
Alltagsproblemen bis hin zu lebensverändernden Ereignissen
• Untersuchung der langfris?gen Reak?onen auf wich?ge Lebensereignisse, des Todes
geliebter Menschen und der Terroranschläge vom 11. September
• Holmes und Rahe (1967): Stress = Gradmesser dafür, wie stark Menschen ihr Leben in
Reak?on auf ein äußeres Ereignis verändern und neu ausrichten müssen
Þ Je mehr Veränderung notwendig wird, desto größer ist der erlebte Stress
Þ Bsp.: Tod eines Ehe-/ Lebenspartners –> fast jeder Lebensbereich erschüeert
Þ diese Stressdefini?on auch bei freudigen Ereignissen, wenn sie mit einer
starken Veränderung der täglichen Gewohnheiten verbunden sind
(z.B. Suche einer Arbeitsstelle; Wechsel zum Masterstudium…)
• Richard Lazarus (1966, 2000): Es ist der subjek?ve und nicht der objek?ve Stress, der
die Probleme verursacht
Þ Ein Ereignis ist belastend für einen Menschen, wenn er es als belastend
interpre?ert
Þ Defini?on von Stress:
Es sind die nega?ven Gefühle und Überzeugungen, die immer dann aufreten, wenn
Menschen sich nicht in der Lage sehen, die Anforderungen ihrer Umwelt zu bewäl?gen
• Es gibt Grenzen bei dem Versuch, die ReakEonen dieser Menschen dadurch
vorherzusagen, dass man die Anzahl stressreicher Ereignisse auszählt !
• Berücksich?gung der unterschiedlichen Interpreta?onen von Störfällen und
Herausforderungen durch Menschen
• Könnte es sein, dass Stress einer der Einflussfaktoren darauf ist, wer zu dieser
Kategorie gehören wird?
Þ Freiwillige verbrachten eine Woche in einem Forschungsins?tut in Südengland
Þ Stress quan?fizieren: Auflisten von Ereignisse mit nega?ven Einfluss auf das
Leben in jüngerer Zeit
Þ Untersuchung: Nasentropfen, die entweder Erkältungsviren oder lediglich eine
physiologische Kochsalzlösung enthielten
Þ Isola?on der Teilnehmer; kein Kontakt zu anderen
Þ Je mehr Stress die Betreffenden erlebt haIen, desto wahrscheinlicher war es,
dass sie aufgrund des Virus eine Erkältung bekamen
→ Angabe des geringsten Stressniveaus:
27% erkrankten an einer Erkältung
• MÖGLICH: nicht der Stress selbst schwächte das Immunsystem der Teilnehmer,
sondern eine mit dem Stress einhergehende Variable
• Manche Studien: Messung der Reak?onen des Immunsystems unter
Laborbedingungen, bevor und nach mäßig belastenden Aufgaben (bspw.: 6 Minuten
lang ununterbrochen Kopfrechenaufgaben lösen oder nach nur kurzer
Vorbereitungszeit eine Rede halten)
• Lesen mehrerer Aussagen und Entscheidung für eine von zweien, die Ihrer Ansicht
nach am ehesten zutrix
→ Z.B.: »Missgeschicke, die den Menschen passieren, gehen auf Fehler zurück, die ihnen
unterlaufen« oder
→ »Viele der unglückseligen Dinge im Leben der Menschen gehen zum Teil einfach auf
Pech zurück«
Þ Aussagen sind Bestandteil eines Tests zur internalen versus externalen
Kontrollüberzeugung (internal versus external locus of control)
• Tendenz, entweder anzunehmen, dass etwas geschieht, weil wir es kontrollieren bzw.
steuern
Þ internale Kontrollüberzeugung: Überzeugung, dass der Mensch sein Schicksal
selbst kontrollieren kann
• oder aber davon auszugehen, dass es außerhalb unserer Kontrolle liegt, ob etwas gut
oder schlecht läuf
Þ externale Kontrollüberzeugung: Überzeugung, dass unser Schicksal eher eine
Sache des Zufalls ist
→ Gründe nicht ganz klar: teilweise zunehmendes Enzremdungsgefühl und Misstrauen
innerhalb der jüngeren Genera?on in den USA
→ Tendenz, weniger Kontrolle über unser Schicksal zu empfinden = nicht förderlich für
unsere körperliche und psychische Gesundheit
• stark wahrgenommene Kontrolle = Überzeugung, dass wir unsere Umwelt auf eine
Weise beeinflussen können, die darüber bes?mmt, ob wir gute oder schlechte Folgen
erleben –> steht mit körperlicher und psychischer Gesundheit in Zusammenhang
• Bsp.: Befragung von Pa?enten, die sich wegen verengter Arterien einer
Koronarangioplas?e unterzogen haeen
Þ Menschen mit subjek?v starkem Kontrollempfinden über die eigene Zukunf
= waren später weniger Herzproblemen ausgesetzt
• Bei Bewohnern eines Altenheims fand man heraus, dass es denjenigen körperlich und
psychisch besser ging, die ein Gefühl der Kontrolle über ihr Leben haeen
Experimentalgruppe:
• Angebot eines Films für die Bewohner an zwei Abenden –> sollten selbst entscheiden,
an welchem Abend sie ihn sehen wollten
• Oder das Angebot einer Pflanze, mit der Betonung, dass es ihre Sache war, zu
entscheiden, ob sie es überhaupt haben und sich darum kümmern wollten
→ Rede über die Verantwortung für ihr Leben –> ein Gefühl von Kontrolle ausgelöst
→ Pflanze für eine hilflose und eingesperrte Person = sehr kleiner Kontrollzuwachs von
großer Wirkung
→ Durch die Kontrolle waren die Heimbewohner bald glücklicher & ak?ver als in der VG
→ Interven?on: Posi?ve Auswirkung auf die Gesundheit & Verringerung der
Sterbewahrscheinlichkeit in den folgenden Jahren
Vergleichsgruppe:
• Ansprache des Heimleiters: Alle Hinweise auf Entscheidungen und
Eigenverantwortlichkeit waren gestrichen (nichts über die selbstständige Kontrolle)
• Ein Film für die Bewohner mit Festlegung, wer diesen an welchem Abend sieht
• Oder die Vorgabe der Bewohner sich um eine Pflanze kümmern zu „müssen“
Þ 18 Monate nach der Ansprache des Heimleiters: 15% der Heimbewohner in der
EG (Kontrollgefühl) und 30% der Heimbewohner in der VG gestorben
→ Nach den zwei Monaten waren die Teilnehmer der EG glücklicher, gesünder und
ak=ver und nahmen weniger Medikamente ein als die Personen der VG
• eklatanter Unterschied zwischen den beiden Studien:
→ Rodin und Langer: Nach Abschluss der Studie immer noch ein Gefühl von
Kontrolle
→ Schulz und Hanusa: mit dem Ende der Studie hörten auch die Besuche der
Studierenden auf –> Kontrolle wieder genommen
§ ungewollte Nebenwirkung: nach der Studie ging es der EG schlechter
Þ Im Vergleich zu der VG verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand häufiger, ihre
Lebensfreude nahm eher ab und ihre Sterbewahrscheinlichkeit s?eg
Þ Kurzfris?ge vorteilhafe Auswirkung dieser Programme, jedoch führt das Ende
dieser zu mehr Schaden als Nutzen
• Vorteil: eine gewisse Form der Kontrolle zu wahren, auch wenn sich der
Gesundheitszustand verschlechtert
• schwer an Krebs / AIDS erkrankte Menschen = keine Kontrolle über die Krankheit
selbst –> viele waren überzeugt, sie häeen die Folgen der Krankheit im Griff
• Je stärker die Menschen das Gefühl haeen, die Folgen ihrer Krankheit unter Kon-
trolle zu haben, desto besser waren sie an ihre Situa?on angepasst, auch wenn sie
wussten, dass sie den Verlauf der Krankheit letztendlich nicht in der Hand haeen
• Gelingt es, das Gefühl der Kontrolle aufrechtzuerhalten, wird man sich wahrscheinlich
psychisch besser fühlen, selbst wenn sich der Gesundheitszustand verschlechtert
15.2 Stressbewäl7gung
• Menschen gehen recht unterschiedlich mit bedrohlichen Ereignissen um
→ ganz verschiedene Coping- oder Bewäl=gungstrategien
Þ Alles, was Menschen im Leben als erfreulich empfinden, wurde schlecht gemacht:
Sex, Essen, Trinken, Rauchen
Þ Grund für die Gesundheitsprobleme: das Vergnügen stellt in manchen Fällen eine
Suchtgefahr dar
Þ Echte Herausforderung, die Einstellungen und Verhaltensweisen der Menschen so zu
ändern, dass sie gesündere Gewohnheiten entwickeln