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Vorlesung – Grundlagen des Managements

Vorlesung I
Nach dieser Lerneinheit sollten sie:

Management als ein Bündel aus verschiedenen Rollen beschreiben, unterscheiden und systematisieren können.

Interpersonale Rollen Informationale Rollen Entscheidungsrollen


Galionsfigur (Vorbildfunktion) Sender (Kommunikatisonfigur) Verhandlungsführer (Führungs- &
Schlichtungsfunktion)
Vorgesetzter (Weisungsfunktion) Sprecher (Repräsentationsfunktion) Ressourcenführer (Kapazitäts- &
Kontrollfunktion)
Vernetzter (Vermittlungs- & Radarschirm Innovator (Gestaltungs- &
Verknüpfungsfunktion (Überwachungsfunktion) Kreativitätsfunktion)
Problemlöser
(Konfliktlösungsfunktion)

Die Kernthesen über die Managementtätigkeit nach Mintzberg wiedergeben und deren Vor- und Nachteile
kritisch diskutieren können.

Was hat Mintzberg mit seiner Studie geleistet? Was bleibt nach der Studie weiterhin offen?
Differenzierung und Systematisierung der - Theoretische Verortung und Begründung der
Managementtätigkeit (Entwicklung einer Taxonomie). empirischen Ergebnisse
- Normative Bewertung der Ergebnisse
Managementtätigkeit zeichnet sich aus, durch; - Entwicklung von Erfolgsmassen und
- immer wiederkehrende Probleme Handlungsempfehlungen
- stark fragmentierten Arbeitsalltag - Betrachtung von Management als Institution
- viel verbale Kommunikation
- Pflege von Netzwerken
- Entscheidungsbereitschaft unter Ambiguität

Die Managementherausforderungen in jungen Unternehmen von denen in etablierten Unternehmen


unterscheiden können.

Junge Unternehmen Etablierte Unternehmen


Wachstum, Aufbau einer günstigen Konsolidierung/Ausbau der Wettbewerbsposition
Wettbewerbsposition
Steigerung der Effizienz Erhaltung der Innovationstätigkeit
Übergang von informalen zu formalen Strukturen: Formale Strukturen flexibel und anpassungsfähig
Entwicklung von Routinen und Hierarchien halten. Das Erstarren durch Routine verhindern bzw.
abmildern.
Verstetigung der organisationalen Tätigkeit Bewahrung der Fähigkeit für organisationalen Wandel
und organisationales Lernen
Aufbau einer gemeinsamen Organisationskultur und Schutz und Pflege der gemeinsamen
eines Wissensmanagements Organisationskultur; Abteilungsegoismen erkennen
und ggf. gegensteuern

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Vorlesung – Grundlagen des Managements

Vorlesung II
Nach dieser Lerneinheit sollten sie:

Die zentralen Charakteristika des institutionellen und des funktionalen Managementbegriffs erläutern und
gegenüberstellen können.

Institutionelles Begriffsverständnis Funktionales Begriffsverständnis


Gruppe von Personen, die innerhalb einer Bündel an Funktionen, aus denen die
Organisation mit Führungs- und Weisungsbefugnis Managementtätigkeit zusammengesetzt ist.
ausgestattet ist.
Dieser Personenkreis ist für die Steuerung der Diese Funktionen sind für die Steuerung der
Organisation verantwortlich. Organisation notwendig.

Den klassischen Managementprozess in seinen Funktionen erklären können sowie seine Vor- und Nachteile
bezüglich praktischer Umsetzung kritisch beurteilen können.
- Planung; Festlegen von Zielen, Rahmenrichtlinien und Verfahrensweisen.
- Organisation; Schaffung plangerechter Einheiten, Zuweisung von Kompetenzen und
Weisungsbefugnissen, Koordination der Aufgaben
- Personaleinsatz; Anforderungsgerechte Personalauswahl, -beurteilung, -entlohnung und –entwicklung
- Führung; permanente und konkrete Veranlassung der Arbeitsausführung und ihre zieladäquate
Feinsteuerung
- Kontrolle; Soll-Ist vergleich, Abweichungsanalyse und allfällige Korrekturmassnahmen
Managementfunktionen (vor allem Planung und Kontrolle) sollten arbeitsteilig, multipersonal und dezentral
vollzogen werden.

Die Gründe für den Reformvorschlag des Managementprozesses benennen und das Modell des strategischen
Managements mit seinen unterschiedlichen Ebenen beschreiben können.
Das lineare Steuerungsmodell ist unrealistisch, da es für die Praxis zu simpel ist.
Drei Ebenen Modell des strategischen Managementprozess als Reformvorschlag zum klassischen, linearen
Managementprozessmodell.
- Strategisches Management, bestehend aus zwei Ebenen;
o Strategische Planung und Kontrolle; Formulierung strategischer Ziele und Pläne sowie deren
fortlaufende Kontrolle
o Metasteuerung (Steuerung der Steuerung); Steuerung des arbeitsteiligen strategischen
Planungs- und Kontrollprozesses sowie Gewährleistung einer einheitlichen
Unternehmensausrichtung.
- Operatives Management
o Effiziente Umsetzung der strategischen Ziele und Pläne im Leistungserstellungsprozess

Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Ebenen und den Spannungsfeldern des strategischen
Managementprozesses systematisch darstellen und beurteilen können.
Ethik (Allen Anspruchsgruppen mit verantwortungsvollen und nachhaltigen Entscheidungen gegenüber treten)
vs. Effizienz (Zielorientierte und ressourcenschonende Arbeitsweise).
Routine (Bestmögliche Planerfüllung) vs. Innovation (Zugleich aber auch Ermöglichung einer kontinuierlichen
Umsteuerung und Erneuerung).

Das Modell der Wettbewerbskräfte nach


Porter erläutern können.

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Vorlesung – Grundlagen des Managements

Vorlesung III
Nach dieser Lerneinheit sollten sie:

Die Funktionsweise von Marktmechanismus, Wettbewerb und Preissystem unterscheiden, erklären und
einordnen können.
- Die freie Marktwirtschaft wird als Institution zur Koordination wirtschaftlicher Handlungen, die dabei
auf individuelle Kapitalinteressen ausgerichtet ist, verstanden.
- Märkte, Preise und Wettbewerb als Mechanismus zum perfekten Interessenausgleich auf Basis
individueller Präferenzen.
- Auf Markt bilden sich Knappheitspreise aus Angebot und Nachfrage;
o Nachfragefunktion; Nutzeneinschätzung der Haushalte.
o Angebotsfunktion; Kosteneinschätzung der Unternehmungen
- Verschiebung der Nachfragefunktion bewirkt Preisänderungen, sodass Unternehmen Produktion und
Angebot anpassen müssen.
- Im Wettbewerb der Produzenten überleben nur jene Unternehmungen, welche die Nachfrage zu
gegebenen Preisen am besten befriedigen.
- so entsteht eine optimale Allokation (Verteilung) der in einer Volkswirtschaft vorhandenen knappen
Ressourcen.

Die einzelnen Elemente des Vertragsmodells der Unternehmung systematisch erläutern.


- Eigentum und Vertrag als Kernelemente.
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Marktmechanismus, Preissystem und Wettbewerb definieren
Freiräume und Restriktionen für die Schliessung privater Verträge in der Wirtschaft.
- Die Kapitaleigner bilden ein Netz von privaten Vertragsbeziehungen als Basis für den
Handlungsverbund, in dem sie tätig werden wollen.
- Ergänzung des Preissystems durch schützende gesetzliche Regelungen und Restriktionen dienen dazu,
Machtmissbrauch zu vermeiden.

Die Grenzen und Problematiken des erfolgsorientierten Koordinationsmodus kritisch hinterfragen.


Problematik der Trennung von Eigentum und Verfügungsgewalt;
- Im Vertragsmodell der Unternehmung sind die Kapitaleigner einer Unternehmung zugleich auch die
Entscheidungsträger: Sämtliche ökonomische Entscheidungen basieren auf individuellen Präferenzen
der Eigentümer
- In heutigen (Gross-)Unternehmen Einheit von Risiko, Kontrolle und Gewinn aber kaum noch gegeben
(Trennung von Eigentum und Verfügungsgewalt).
Problematik der Vermachtungsprozesse im Wettbewerb;
- Durch Macht können Akteure ihre Interessen gegen andere Marktteilnehmer durchsetzen, ohne diese
dafür zu entschädigen.
- Zeigt sich durch Formen wie ökonomische Macht (Preissetzungsspielräume im Monopol), politische
Macht (Einflussnahme auf politische Prozesse) und ressourcenbezogene Macht (Einflussnahme auf den
Zugang zu natürlichen Ressourcen)
Problematik der externen Effekte;
- Umweltverschmutzung durch unternehmerische Produktionsprozesse
Als Lösung;
Erfolgsorientierte Koordination Verständigungsorientierte Koordination
Steuerung über Marktmechanismus, Preissystem und Steuerung über Argumentation, kommunikative
Wettbewerb (ökonomische Rationalität) Rationalität und Anerkennung des besseren
Arguments
Individuelle Interessen und Nutzenkalküle bestimmen Argumentative Auseinandersetzung und Konsens
das Verhalten bestimmen das Verhalten

Die drei Arten von Legitimität (generalisierte Einschätzung der Unternehmung) unterscheiden und deren
Bedeutung für Unternehmen erläutern können. (nach Suchmann 1995)
- Kognitive Legitimität; Legitimität via sozialer und kognitiver Akzeptanz (way of doing things)
- Pragmatische Legitimität; Legitimität durch ökonomische Kosten-Nutzen-Kalkulation (Effizienz)
- Moralische Legitimität; Legitimität via normativer Bewertung der Unternehmung und ihren
Handlungen aufgrund von Argumentation

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Vorlesung – Grundlagen des Managements

Der/Die Unternehmenseigentümer (Kapitaleigner) riskieren ihr Eigenkapital im Prozess der Leistungserstellung.


Daher stehen ihnen die volle Entscheidungsautonomie (Kontrolle) und die Gewinne aus der
Unternehmenstätigkeit zu. Allerdings schmälern die Verluste aus der Unternehmenstätigkeit auch ihr EK.
Den Stakeholder-Ansatz vorstellen und kritische beurteilen können.
Der Stakeholder-Ansatz beschreibt, dass Unternehmen sich zur Bestandsicherung an Bedürfnissen ihrer
zentralen gesellschaftlichen Bezugsgruppen orientieren. Stakeholder sind Bezugsgruppen der Unternehmung, die
mittel- oder unmittelbar einen Einfluss auf die Erreichung der Unternehmensziele ausüben können oder durch
deren Zielgruppe betroffen sind. Die zentrale Idee ist, dass das Unternehmen sichert sich Akzeptanz der Umwelt,
um für einen geeigneten unternehmerischen Handlungsspielraum zu sorgen.
Vorteile Einschränkungen
Der Stakeholder-Ansatz erweitert das Monologische Ausrichtung: Das Management
erfolgsorientierte Handeln um die beurteilt die Situation der Stakeholder und urteilt über
verständigungsorientierte Dimension. die Behandlung deren Interessen; eine dialogische
Auseinandersetzung erfolgt kaum
Orientiert sich das Management am Stakeholder- Folge; Interessen der Stakeholder finden nur
Ansatz, verschreibt es sich der Aufgabe, die Interessen Berücksichtigung, sofern sie mit dem Ziel der
seiner Anspruchsgruppe zu berücksichtigen: Prinzip Steigerung des Unternehmensgewinns vereinbar sind.
der Gewinnmaximierung unter Restriktionen.

Die Kernprinzipien der diskursiven Unternehmensethik benennen und deren Implikationen für Unternehmen
diskutieren können.
nach Habermas; Konfliktlösung im Rahmen ökonomischer Handlungssituationen über einen diskursiven
Verständigungsprozess zwischen den betroffenen Parteien. Verständigungsorientierte Koordination zur Lösung
von Konflikten, aufgrund ethisch-problematischen Handelns bei der Verfolgung von Gewinninteressen. Ideale
Sprechsituation als Leitbild, das jedoch in der Praxis des Wirtschaftslebens kaum vorzufinden ist.
Verankerung in der Unternehmenspraxis; unter dem Prinzip der Selbstverpflichtung; wird also auch dann
wirksam, wenn rechtliche Institutionen und deren Sanktionsmechanismen versagen. Folgende organisatorische
Massnahmen tragen dazu bei; Etablierung von Verfahrensvorschriften, Einrichtung von ansprechbaren
Institutionen, Etablierung eines ethisch-moralischen Bewusstseins.

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Vorlesung – Grundlagen des Managements

Vorlesung IV
Nach dieser Lerneinheit sollten sie:

Die Wissenschaft als Teilsystem der Gesellschaft identifizieren und deren Funktion, Logik und Anreize
charakterisieren können.
In der Moderne steigt die Komplexität der Steuerungsaufgaben, daher Herausbildung spezialisierter
Steuerungssysteme. Wissenschaft hat die Systemlogik der Wahrheit mit der Funktion Reflexion und
Erkenntnisgewinn durch Erforschung von Natur und Kultur.

Die vier vorgestellten Strömungen der Managementwissenschaften chronologische einordnen, in ihren


Zielsetzungen und Methoden im Vergleich skizzieren und kritisch bewerten können.
- Taylorismus (F. Taylor) 1856-1915; steht im historischen Kontext des Industrialisierung und hatte die
Zielsetzung die Annäherung der menschlichen Arbeit an den Wirkungsgrad und die Perfektion von
Maschinen. Es wurde eine empirische Wissenschaft entwickelt zur Reduktion von Ineffizienzen.
- Bürokratietheorie (M. Weber) 1864-1920); steht im historischen Kontext der Rationalisierung des
Weltbilds und der Arbeitswelt und hatte die Zielsetzung die Bürokratie als Idealtypus einer legalen und
rationalen Herrschaft.
- Human-Relations-Ansatz ab 1930er Jahre; steht im historischen Kontext der Probleme auf
Arbeitnehmerseite und erstarkende Arbeiterbewegung und hatte die Zielsetzung den Einfluss von
physischen und sozialen Faktoren als Produktionssteigerung zu nutzen.
- Neo-Institutionalismus ab 1970er Jahre; steht im historischen Kontext des aufkommenden Skepsis
gegenüber formalen Strukturen und hatte die Zielsetzung der Entkoppelung von Formalstrukturen und
Arbeitsaktivitäten.
Es gibt nicht die eine Universal-Theorie, die allesamt vereint – Theorien als Scheinwerfer, die Unterschiedliches
beleuchten.

Taylorismus Bürokratietheorie Human Relations Neo-Institutionalismus


- Arbeitsteilung - Systematische und -Arbeitnehmer- - Aufdeckung und
- Kontrolle der funktionsspezifische freundliche Führung Bearbeitung von
Ausführung durch das Hierarchiestruktur - Manager als Vermittler entkoppelten Praktiken
Management - Orientierung an von Interesse - ggf. Unterbruch bzw.
- Leistungsgerechte bürokratischen Prinzipien - Humanisierung der Umkehr sub-optimaler
Ansätze Arbeit Institutionalisierungs-
- Funktionale Gliederung prozesse
der Organisation

Die Rigor-Relevance-Debatte der Managementwissenschaften erläutern können sowie die unterschiedlichen


Positionen dieser Debatte mit ihren spezifischen Vor- und Nachteilen gegenüberstellen und einordnen können.

Position pro Rigor (=wissenschaftliche Strenge) Position pro Relevance (=Relevanz für die Praxis)
-Wissenschaft und Praxis zwei separate soziale -Das Forschungs- „Material“ der
Systeme, die nach unterschiedlichen Logiken Managementwissenschaft kommt aus der Praxis;
operieren hierdurch direkter Bezug und Auftrag gegeben
-Über Systemgrenzen hinweg kann nicht problemfrei -Gesellschaft „leistet“ sich (finanziell und ideell)
kommuniziert werden Wissenschaft als Teilsystem zur kritischen Reflexion
-Ein System kann Entwicklungen im anderen praktischer Probleme
allenfalls „anstossen“ -Durch das Ansehen der wissenschaftlichen Lehre und
-Nur durch die Abgrenzung beider Systeme Wahrung akademischer Abschlüsse legitimiert sich die
der Aussenperspektive und Unabhängigkeit sowie Wissenschaft (auch) über ihre Praxisrelevanz.
Möglichkeit zu kritischer Reflektion

Rigor und Relevance in Reinform schliessen einander aus – Managementforschung daher meist ein Trade off.

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Vorlesung – Grundlagen des Managements

Vorlesung V
Nach dieser Lerneinheit sollten sie:

Das Anliegen der Wissenschaftstheorie verstanden haben und den Zusammenhang zwischen Management-
Praxis, -Theorie und Wissenschaftstheorie erläutern können.
Das Hinterfragen von Managementwissenschaften ist das Anliegen und Aufgabe der Wissenschaftstheorie.
Dabei gibt es zwei Grundfragen; Zu welchem Zweck soll die Wissenschaft dienen? und Mit welchen Mitteln
kann dieser Zweck erreicht werden?

Wissenschaftstheorie Wie werden Managementwissenschaften betrieben?


Wie sollen Managementwissenschaften betrieben
werden?
Managementtheorie Wie lässt sich die Managementpraxis beschreiben?
Wie soll die Managementpraxis gestaltet sein?
Managementpraxis Wie lässt sich Managementpraxis möglichst effizient
ausüben?

Ein Verständnis wesentlicher wissenschaftstheoretischer Grundbegriffe und deren zugrundeliegende


Erkenntnisinteressen zeigen und diese in eigenen Worten beschreiben können.
Zu welchem Zweck soll die Wissenschaft dienen? Ein Erkenntnisinteresse ist ein spezifischer Zweck, mit dem
Wissenschaft betrieben wird. Dabei gibt es drei Ausprägungen;
- Technisch-instrumentelles Erkenntnisinteresse; Ermöglichung von Vorhersage und Kontrolle
- Praktisch-hermeneutisches Erkenntnisinteresse; Förderung des gegenseitigen Verständnisses
- Emanzipatorisches Erkenntnisinteresse; Kritik bestehender Verhältnisse

Mit welchen Mitteln kann dieser Zweck erreicht werden?


Ontologie (Lehre vom Seienden; Epistemologie (Erkenntnistheorie; Methodologie (Lehre von den im
Erfassung der Grundstruktur der Frage der Wissensgenerierung und Erkenntnisprozess eingesetzten
Wirklichkeit) deren Voraussetzungen) Verfahren)
Wirklichkeit existiert ausserhalb Erkenntnis beruht aus (Sinnes-) Entdeckung allgemeingültiger
des Menschlichen Bewusstseins Erfahrung Gesetzmässigkeiten
<-> <-> <->
(Ko-)Konstruktion der Quelle der Erkenntnis liegt in der Umfassende Analyse einzelner
Wirklichkeit durch das erkennende Vernunft Ereignisse
Subjekt

Die drei grundlegenden Erklärungsansätze managementwissenschaftlicher Forschung kennen, systematisch


beschreiben sowie vergleichende Vor- und Nachteile kritisch bewerten können.

Ökonometrisch Institut für qualitative Kritischer Think Tank


statistisches Institut Sozialforschung
Ansatz Naturwissenschaftlich Interpretativ Kritisch
Erkenntnisinteresse Technisch-instrumentell Praktisch-hermeneutisch Emanzipatorisch

Naturwissenschaftlicher Ansatz mit dem Prinzip des deduktiven Schliessens;


- Ontologische Grundannahme; Realität existiert objektiv ausserhalb der menschlichen Wahrnehmung;
gegebene Gesetzmässigkeiten sind zu entdecken
- Epistemologische Grundannahme; Wissensgenerierung entsteht durch systematische Beobachtung des
Forschungsgegenstands
- Methodologische Grundannahme; Wissensvermehrung entsteht durch systematische
Hypothesentestung; linearer Fortschritt der Wissenschaft
- Erkenntnisinteresse; Erklärung des Status Quo; Wissenstransfer in die Praxis für eine bessere
technische Gestaltbarkeit; Wertfreiheitsgebot der Forschung.
Interpretativer Ansatz;
- Ontologische Grundannahme; Wirklichkeit als soziale Konstruktion durch die Akteure
- Epistemologische Grundannahme; Wissensgenerierung entsteht durch einen Verstehensprozess über
direkte Teilnahme und Diskursen mit beteiligten Akteuren

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Vorlesung – Grundlagen des Managements

- Methodologische Grundannahme; Wissensvermehrung anhand von Einzelfallstudien oder


ethnographischer Forschung
- Erkenntnisinteresse; Verstehen des Status Quo der sozialen Wirklichkeit durch reichhaltige
Beschreibung
Kritischer Ansatz;
- Ontologische Grundannahme; Die Wirklichkeit als soziale Konstruktion des Erkennenden
- Epistemologische Grundannahme; Wissensgenerierung entsteht durch einen Verstehensprozess über
direkte Teilnahme
- Methodologische Grundannahme; Wissensvermehrung durch Einzelfallstudien und deren normativ-
kritischer Einordnung; Forscher kann zudem aktiv zu Änderungsprozessen beitragen
- Erkenntnisinteresse; emanzipatorisches Erkenntnisinteresse; Kritik am bestehenden Status Quo der
sozialen Wirklichkeit

Das Hempel-Oppenheim-Schema verstanden haben und anwenden können.


Das Explanans sind allgemeingültige Gesetze und Randbedingungen, die zum Explanandum führen, dem zu
erklärenden Ereignis.
Hempel-Oppenheim-Schema besteht aus zwei Teilen, dem durch Schliessen zu erklärenden Satz (Explanandum)
sowie der Erklärung (Explanans), die sich aus allgemeinen Gesetzesaussagen und (empirischen)
Rahmenbedingungen als Prämissen zusammensetzt.

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Vorlesung – Grundlagen des Managements

Historischer Kontext Methodik und Hauptaussage Kernmerkmale Kritische Würdigung


Taylorismus Industrialisierung Annäherung menschlicher Arbeit Arbeitsteilig Vernachlässigung der Theorie
1856-1915 an den Wirkungsgrad und Lernkontrolle durch Beschränkung auf
F.W.Taylor Perfektion von Maschinen Management Massenproduktion
Bestimmung optimaler Leistungsgerechte Anreize
Bewegungsschritte
Bürokratentheorie 1864-1920 Bürokratie als Idealtypus Abgegrenzter Organisationsforschung
Max Weber Sachlichkeit, Berechenbarkeit Kompetenzbereich,
Aktenmässigkeit der Verwaltung
Fixierte Laufbahn
Human-Relations-Bewegung 1930 Entdeckung psychischer und Soziale Gruppenbeziehungen Grundstein
Hawthorne Experiment sozialer Variablen mit Einfluss Arbeitnehmerfreundliche Organisationspsychologie
auf die Arbeit Führung Stark auf Mikro-Ebene
Experimente zur Wirkung der Aufpasser als Vermittler fokussiert
Faktoren
Neoinstitutionalismus 1970 Institutionsalisierung, wo Entkoppelung von Relativierung Einfluss einzelnen
Skepsis gegenüber formalen Umstände zu Institutionen Formalstruktur, Ablehnung des Akteurs
Strukturen werden Modells des rational handelnden
Akteurs

Dimensionen wissenschaftlicher Grundbegriffe;

Ontologie – Lehre vom Seienden


- Wirklichkeit durch das erkennende Subjekt konstruiert
- Wirklichkeit existiert ausserhalb menschlichen Bewusstseins

Epistemologie – Erkenntnistheorie
- Quelle der Erkenntnis liegt in der Vernunft
- Erkenntnis beruht auf (Sinnes-)Erfahrungen

Methodologie – Lehre von eingesetzten Methoden im Erkenntnisprozess


- Umfassende Analyse konkreter Einzelfälle
- Entwicklung allgemeingültiger Gesetze

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Vorlesung – Grundlagen des Managements

Prüfungsfragen aus der Vorlesung

Vorlesung I
Was ist die wesentliche Leistung der Studie von Henry Mintzberg (1973) „The nature of managerial work?“
Welche EINE Aussage ist richtig?
a) Theoretische Herleitung und Begründung der empirischen Ergebnisse
b) Entwicklung einer Taxonomie der Managementtätigkeit
c) Normative Bewertung der empirischen Ergebnisse
d) Entwicklung von Erfolgsmassen und Handlungsempfehlungen
B

Vorlesung II
Welcher Teilbereich des Strategischen Managementprozesses (Drei-Ebenen-Modell) war bei Leica offenbar
unterentwickelt bzw. Hätte dem Beinahe-Konkurs vorbeugen können?
a) Prämissenkontrolle
b) Personaleinsatzkontrolle
c) Strategische Durchführungskontrolle
d) Operative Kontrolle
A

Vorlesung III
Ein Zeitungsartikel beschreibt aktuelle Ereignisse rund um eine Schweizer Grossbank, die in die Krise geraten
ist. Welche der folgenden vier Aussagen belegt am ehesten eine Schwächung der „pragmatischen Legitimität“
(Suchman, 1995) der Bank? (nur eine Antwort ist richtig)
a) Die Grossbank ist in eine finanzielle Schieflage geraten und konnte nur durch öffentliche Gelder
gerettet werden.
b) Im Zuge dessen hat sich eine moralische Debatte über die Geschäftspraktiken der Bank entzündet.
c) Die Existenz von Grossbanken ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr.
d) Die Polizei musste ein Zeltlager von Aktivisten auflösen, die vor dem Hauptgebäude der Bank
campierten.
A

Vorlesung IV
Welche der folgenden Aussagen entspricht der Bürokratietheorie nach Max Weber? (nur eine Antwort ist
richtig)
a) Der Mensch ist von Natur aus faul und nur auf sein vergnügen bedacht. Glück erreich der Mensch nur
durch Konsum und ist daher allein durch finanzielle Anreize zu motivieren.
b) Organisationsstrukturen entstehen nicht allein zum Zweck der Effizienzsteigerung, sondern häufig zur
Erfüllung sozialer Erwartungen bzw. Konventionen.
c) Die Organisation bedarf eines rational begründbaren Herrschaftsverhältnisses auf der Basis
wahrgenommener Legalität von Ordnungen und Anweisungen.
d) Der Mitarbeiter ist durch soziale Bedürfnisse motivierter. Daher kann die Arbeitsproduktivität durch die
Erfüllung sozialer Bedürfnisse gesteigert werden.
C

Vorlesung V
Eine Managementforscherin untersucht, ob sich die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern durch unterschiedliche
Hintergrundmusik steigern lässt. In einem Experiment lässt sie 100 zufällig ausgewählte Testpersonen
Rechenaufgaben lösen. In der ersten Gruppe wird Disco-Musik (DJ Bobo) abgespielt, in der zweiten Gruppe
klassische Musik (Vivaldi). Danach wertet die Forschein aus, ob sich die Leistungen der Gruppen statistisch
signifikant unterscheiden. Welchem wissenschaftstheoretischen Ansatz folgt die Forscherin? (Nur eine
Antwortoption ist richtig)
a) Ontologischer Ansatz
b) Naturwissenschaftlicher Ansatz
c) Interpretativer Ansatz
d) Kritischer Ansatz
B

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