Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Wolf Hilzensauer
Sandra Schaffert
Diana Wieden-Bischof
E-Portfolio:
Konzept, Methode und Werkzeug
für kompetenzbasiertes Lehren und
Lernen
Fakultät für
Kultur- und
Sozialwissen-
schaften
j/igecCMrePGJGzryJYuZSSggo0gztqYcIEE78eFOQAvp1RCvTFgfrcGY2kM68/q
Der Inhalt dieses Studienbriefs wird gedruckt auf Recyclingpapier (80 g/m2, weiß), hergestellt aus 100 % Altpapier.
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ............................................................................................... 3
Abbildungsverzeichnis ........................................................................................ 5
Tabellenverzeichnis ............................................................................................. 6
1 Einleitung ................................................................................................... 7
7 Glossar ..................................................................................................... 98
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Modell elektronischer Formate in einem E-Portfolio ........................ S. 14
Abb. 2: Die fünf Schritte im E-Portfolio-Prozess ........................................... S. 15
Abb. 3: Medientypen in einem Portfolio ...................................................... S. 17
Abb. 4: E-Portfolio-Modell .......................................................................... S. 18
Abb. 5: E-Portfolio-Beschreibungssystem..................................................... S. 21
Abb. 6: Dimension des Lernens ................................................................... S. 23
Abb. 7: Wirkungen und Effekte Selbstorganisierten Lernens........................ S. 28
Abb. 8: Levels von E-Portfolio Entwicklung .................................................. S. 56
Abb. 9: Einteilung von E-Portfolio-Werkzeugen ........................................... S. 57
Abb. 10: Ausprägung des Funktionsumfanges von E-Portfolio-Software-
produkten ...................................................................................... S. 68
Abb. 11: Eignung von E-Portfolio-Software für AnfängerInnen ...................... S. 70
Abb. 12: Malarbeit von Matthias................................................................... S. 75
Abb. 13: Perlenbild von Lena ........................................................................ S. 76
Abb. 14: Der Verlauf einer Werkarbeit .......................................................... S. 76
Abb. 15: Herbstbild von Christina ................................................................. S. 78
Abb. 16: Lernprozess- und Ergebnisportfolio ................................................. S. 82
Abb. 17: E-Portfolio-Einsatz im Verlauf des Studiums und darüber hinaus ..... S. 86
Abb. 18: Mögliche Einsatzgebiete der Portfoliomethode an der Hochschule .. S. 87
Abb. 19: Auszug des E-Portfolios einer Studierenden an der PHSG ............... S. 88
Abb. 20: Das Begleitstudium Problemlösungskompetenz „e3-portfolio“ ....... S. 89
Abb. 21: E-Portfolio zur Unterstützung der Dissertationsarbeit und -prüfung . S. 91
Abb. 22: E-Portfolio-Einsatz eines Lehrenden im Begleitstudium .................... S. 92
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Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Didaktisches Verständnis von E-Portfolio ..................................... S. 11
Tab. 2: E-Portfolio-Charakteristika .......................................................... S. 19
Tab. 3: Begriffsdifferenzierung von Selbstregulation, -steuerung und
-bestimmung .............................................................................. S. 26
Tab. 4: Traditionelles und alternatives Paradigma der Leistungsbewer-
tung ........................................................................................... S. 31
Tab. 5: Unterschiede zwischen traditionellen Tests und Portfolios ........... S. 35
Tab. 6: Summatives und formatives Assessment mit Hilfe von E-Port-
folios .......................................................................................... S. 36
Tab. 7: Charakterisierung der beiden E-Assessment Bewertungsfor-
men: E-Portfolio und Online-Prüfungen ...................................... S. 37
Tab. 8: Gegenüberstellung E-Learning Tools und SOL ............................. S. 42
Tab. 9: Unterschiede papierbasierter und elektronischer Portfolios.......... S. 46
Tab. 10: Kategorien zur Evaluation von E-Portfolio-Software .................... S. 58
Tab. 11: Detailbeschreibung von E-Portfolio Tool Mahara ......................... S. 61
Tab. 12: Detailbeschreibung von E-Portfolio Tool Exabis ........................... S. 65
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1 Einleitung
1.1 E-Portfolio in der mediengestützten Bildung
E-Portfolio-Video: http://www.mosep.org/index.php/lang-
de/toolbox/video
http://www.mosep.org
E8mDwdHwbh9mNH3H5ZFlPmtVBL6CyXc25RONn51Lc+62tJ8eiz6Tun5pKvZzxkYV
Übungsaufgabe:
Verwenden Sie ein Online Lexikon oder Suchmaschine Ihrer Wahl und suchen
Sie mindestens drei verschiedene Definitionen von E-Portfolios.
Hinweis:
Die Schreibweise („eportfolio“, „e-portfolio“, „e-/E-portfolio“) ist irrelevant;
eine Suche in deutsch UND englischsprachigen Webseiten erhört die Treffer-
quote.
Webressourcen:
http://edumedia.salzburgresearch.at/index.php?option=com_content&task=vie
w&id=14
http://wikieducator.org/MOSEP_foundation_module/session_1#Introduction_a
nd_definitions
http://www.jisc.ac.uk/whatwedo/themes/elearning/eportfolios.aspx
2xDF7VE/WLhuVd7X000x95XLXERedqXEtb6otpn9M4bkh0hjP9LLFNVsId2ifbEG
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1 Vgl. Projekt von Bertelsmann Stiftung und des Landesinstituts für Schule NRW beschrieben in
Annemarie Hauf-Tulodziecki (2008): Portfoliomethode und Medienkompetenz – Evaluation
von Lernerfahrungen. In Hornung-Prähauser et.al (2008): Selbstorganisisertes Lernen im In-
ternet S. 135-139.
2 Richtlinien des Europarates zum Europäischen Sprachenportfolio
http://www.coe.int/T/DG4/Linguistic/Source/Guidelines_EN.pdf (Stand Mai 2004); (abgeru-
fen 2009-05-12);
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Die folgende Definition schließt also neben dem Aspekt des „Lernproduk-
tes“ sowohl die Reflexion des „Lernprozesse“ sowie die multimediale Pro-
duktion bzw. Unterstützung mit ein:
„E-Portfolio ist eine digitale Sammlung von mit Geschick gemachten Arbeiten (=
lat. Artefakte) einer Person, die dadurch das Produkt (Lernergebnisse) und den
Prozess (Lernpfad/Wachstum) ihrer Kompetenzentwicklung in einer bestimmten
Zeitspanne und für bestimmte Zwecke dokumentieren und veranschaulichen
möchte. Die betreffende Person hat die Auswahl der Artefakte selbstständig ge-
troffen, und diese in Bezug auf das Lernziel selbst organisiert. Sie (Er) hat als Ei-
gentümerIn die komplette Kontrolle darüber wer, wann und wie viel Information
aus dem Portfolio einsehen darf.“ (Hilzensauer/Hornung-Prähauser 2006, S 4).
Die Elemente die sich in einem E-Portfolio befinden (sollen) hängen von dem
jeweiligen Einsatz und Nutzen der Portfolioarbeit ab. Grundsätzlich sind nicht
alle Dokumente in einem Portfolio aufzuheben, sondern nur solche, die auch
Aufschluss über einen Lernprozess geben können. Die Bezeichnung des In-
halts eines Portfolios, nämlich „Artefakte“, stammt ebenfalls aus dem Lateini-
schem und bedeutet „mit Geschick gemachte Arbeit“ (vgl. Der kleine Stowas-
ser, 1980, S. 44: artificium/artifex).
E-Portfolio-Inhalte bzw. E-Portfolio-Artefakte sind Dokumente, die im Zuge
schulischer oder akademischer Arbeit produziert werden; sie sind aber auch
Reproduktionen, die ihre Arbeit außerhalb des normalen Bildungsbetriebs
dokumentieren, und sie sind Zeugnisse, die etwas über den schulischen oder
akademischen Fortschritt des Schülers oder Studenten aussagen. Es gibt auch
Produktionen, die speziell für das Portfolio erstellt werden. Dazu gehören:
Aussagen über die Ziele, Reflexionen (Schüler schreiben zusammenfassend
und darstellend über einen Nachweis in ihrem Portfolio) und Beschriftungen
(Beschreibung des Nachweises, die darstellt, um was es sich handelt und wa-
rum er ausgewählt wurde) (siehe Barton J., Collins A. 1997 zitiert in: MOSEP
Tutorial http://wikieducator.org/Digital_artefact).
Ein digitales Artefakt ist jede Art von Belegstück, das in digitaler/elektronischer
Form produziert und gespeichert wurde. Zu den Beispielen digitaler Artefakte
gehören digitale Dokumente, Präsentationen, Programme und Codes, Video-
und Audio-Dateien, Bilder, Fotos usw. Hier eine schematische Übersicht über
Medientypen, die in einem Portfolio vorkommen können:
Die Auswahl der Artefakte für ein E-Portfolio, kann in der Praxis unterschied-
lich begleitet werden. Entweder geben E-Portfolio-Begleiterinnen eine
Portfoliostruktur als Rahmen vor (z. B. Lehrportfolios, Sprachenportfolios) oder
Lernende können alleine über die Auswahl entscheiden (z. B. bei Designport-
folios). Zur Veranschaulichung welche Inhalte in einem Portfolio zur zweckge-
richteten Portfolioarbeit vorhanden sein können, dient das E-Portfolio- Modell
von Hiebert (2006).
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In der Praxis und Theorie finden sich vielfältige Arten und Typen von E-
Portfolios, die anhand verschiedener Kriterien wie zum Beispiel Zweck, Qualifi-
kation, Form, Medium, Zeitrahmen etc. (vgl. Häcker, 2006 S. 130) unterschie-
den werden können. Nach Baumgartner ist der Begriff des E-Portfolios noch in
der Phase der Ausdifferenzierung und es wurde daher in einem jüngsten For-
schungsprojekt ein Beschreibungssystem („E-Portfolio-Taxonomie“) entwi-
ckelt, die die verschiedenen E-Portfolio-Arten und Typen von denen auf Kon-
ferenzen, Studien und Evaluationen berichtet werden, hierarchisch
systematisch beschreibt (vgl. Baumgartner et.al, 2009, 2). Die E-Portfolio-
Taxonomie baut auf den „traditionellen“ Unterscheidungsmerkmalen wie
Produkt- und Prozessorientierung auf (vgl. Häcker, 2006, 131) und erweitert
sie noch mit zwei anderen wesentlichen Charakteristika von E-Portfolio-Arbeit,
die in unterschiedliche Ausprägungen in der Praxis und Literatur vorkommen
(vgl. Baumgartner, Himpsl, Zauchner 2009, 3). Als Klassifikationsmerkmale
werden
die „Orientierung“ von E-Portfolios (Welcher Stellenwert auf dem Konti-
nuum zwischen E-Portfolio als Prozess und/oder Produkt ist gegeben?),
die „Eigentumsstruktur“ (Wer ist EigentümerIn der Inhalte eines Portfolios
bzw. welche Identität steht dahinter?) und
die verschiedenen „E-Portfolio-Grundtypen“ (Reflexions-, Entwicklungs-
und Präsentationsportfolio)
herangezogen.
Übungsaufgabe:
Sehen bzw. hören Sie sich den PodCast zu E-Portfolioentwicklung und - imple-
mentierung von Graham Attwell, E-Portfolio Experte, UK und diskutieren Sie mit
KollegInnen über folgende Aspekte:
Ist E-Portfolio ein neues theoretisches Lernkonzept? Woran lässt sich das
(nicht) erkennen?
Welche Erfahrung mit Selbstorganisiertem Lernen haben Sie in Ihrer eigenen
Bildungsbiografie gemacht?
Was ändert sich durch den Einsatz des Internets im didaktischen Konzept?
Webressourcen:
MOSPE video: http://www.mosep.org/index.php/lang-de/toolbox/video
n7EbQmmOujs1ucEITPCkVxvDwg2QUwBT5qpxOD+QgkjzUyks+3FwVa9iBcLWhahN
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3 zitiert in http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNEN/Lerndefinitionen.shtml.
vvFGI5nm/2q+i0h8GhRzH5uNMTByCyYG4QNazipBVSd8AW30/DuQ0K4ZONLZzuc4
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4 Laut Online Lexikon Wikipedia werden unter Reformpädagogik verschiedene Ansätze zur Reform
von Schule, Unterricht und allgemeiner Erziehung verstanden, die sich zwischen 1900 und 1930
gegen „Lebensfremdheit und Autoritarismus der vorherrschenden „Paukschule“ wandten und
zu einer veränderten Bildungstheorie und damit einer veränderten Didaktik beitragen woll-
ten“.http://de.wikipedia.org/wiki/Reformp%C3%A4dagogik [2009-05-15]
5 Online Lexikon Wikipedia: „Der Begriff Selbstgesteuertes Lernen wird in der pädagogischen psy-
chologie uneinheitlich definiert: Er subsumiert verschiedene Methoden der Selbstorganisation in
der Schulpädagogik, der Erwachsenenbildung und der Berufspädagogik (Personalentwicklung).
Hiermit wird der Begriff z. T. synonym verwendet wie Selbstorganisiertes Lernen“
http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstorganisation_in_Schule_und_Unterricht [2009-07-10].
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6 Nach Hofkirchner (1998) und Göbl (1998) waren mehrere Disziplinen aus den Naturwissenschaf-
ten, der Psychologie, Soziologie, Ökonomie und anderen Gebieten mit Erforschung dieser Phä-
nomene beschäftigt: System-theoretisch-kybernetischer Ansatz (Bertalanffy; 1968 Heinz v.
Foerster 1962); Theorie dissipativer Systeme (Prigogine/Stengers 1993); Synergetik (über syner-
getische Effekte bei der Selbststrukturierung der Materie im Laserlicht; Haken/Wunderlin
(1991); Theorie autokatalytischer Hyperzyklen (Eigen at.al 1985); Konzept elastischer Ökosys-
teme (Holling 1973); Autopoiesekonzept (Maturana/ Varela 1987); Theorie des (deterministi-
schen) Chaos (Lorenz, Mandelbrot); Theorie sozialer Systeme (Luhmann, 1984); Ökonomie
(Warnecke, 1992); Theorie der Information (Hofkirchner, Fleissner, Capurro, 1997/1999)
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Sembill/Seifried (2006) betonen, dass bei der "von selbst" entstehenden (auto-
gen) Ordnung die „immanente Rationalität Selbstorganisierender Prozesse zu
wünschbaren Ergebnissen führt“. Das würde heißen, daß eine Gestaltung von
Lernprozessen daher nicht notwendig sei und der Grundsatz „Respektiere die
Selbstorganisation!“ zum Tragen kommen sollte. Allerdings können durch
Selbstorganisierende Prozesse unerwünschte, schädliche Muster entstehen, die
man beeinflussen möchte. Dann gälte der Grundsatz: „Kanalisiere die Selbstor-
ganisation“.
Entsteht die Ordnung jedoch "selbstbestimmt" (autonom), dann können – bei
entsprechendem Handlungsspielraum- alle Organisationsmitglieder selbst an der
sie betreffenden Ordnung mitwirken. Die entstehende Ordnung wird dadurch
den Bedürfnissen der Betroffenen besser angepasst und effizienter. Es gälte dann
der Grundsatz: „Kreiere die Selbstorganisation!“ (vgl. Sembill/Seifried, 2006,
98ff).
Dieses Konzept der „Selbstorganisation“ in der heutigen Bildungsforschung und
praktischen Bildungsarbeit noch weiterspezifiziert mit den Begriffen der Selbstre-
gulation, Selbststeuerung und Selbstbestimmung:
Selbstreguliertes Lernen:
Reinmann beschreibt Selbstreguliertes Lernen folgendermaßen:
„Dieses Lernen, jedenfalls ein bewusst wahrgenommenes, intentionales Lernen, ist
eine Handlung und damit bis zu einem gewissen Grad stets selbstreguliert (vgl.
Boekaerts, Pintrich & Zeidner, 2000): Wenn wir lernen, müssen wir Informationen
aus unserem Umfeld wahrnehmen, sie verarbeiten und verstehen (kognitive Kontrol-
le). Wir müssen wissen, auf welches Ziel hin wir uns mit Neuem auseinandersetzen,
was wir dazu brauchen, wie lange wir weitermachen sollten und wann wir aufhören
können (metakognitive Kontrolle). Zudem müssen wir in irgendeiner Form zum Ler-
nen motiviert sein und unsere Emotionen zumindest so regulieren, dass sie uns nicht
im Wege stehen (emotional-motivationale Kontrolle). In Anlehnung an den etablier-
ten Begriff der Handlungsregulation ist es nahe liegend, diese (mega-)kognitiven
und emotional-motivationale Abläufe als Selbstregulation zu bezeichnen. Selbstre-
gulation beschreibt demnach die innere Strukturierung des Lernens bzw. eine innere
und damit unsichtbare Ordnung, ohne die kein Lernen möglich wäre.“ (Reinmann
(2009, 4).
Selbstgesteuertes Lernen:
Nach Seifried (2006, 93) wird Selbststeuerung als „Dimension des Lernens
(Selbststeuerung als Gegensatz zur Fremdsteuerung)“ verstanden. Selbstgesteu-
ertes Lernen ist dann in der Schule vorwiegend durch das Nichtvorhandensein
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Selbstbestimmtes Lernen:
Nach Reinmann sind „Selbstregulierung und Selbststeuerung zwei Perspektiven
ein- und desselben Phänomens, denn es gibt immer eine irgendwie geartete in-
nere und eine äußere Strukturierung beim Lernen“ (Reinmann 2009, 4). Hier
verweist sie auch auf das Konzept der Selbstbestimmung (Deci & Ryan, 2000,
2008) dass zwar „Selbstbestimmung in dem Sinne, dass es der Person gelingt,
äußere Anforderungen und Gegebenheiten (äußere Strukturierung) mit inneren
Zielen und Normen (innere Strukturierung) in Einklang bzw. in eine Passung zu
bringen“, wobei es viele Abstufungen gibt:
„Der Idealfall ist die intrinsische Handlungsregulation, die dann vorliegt, wenn man
sowohl bei den externen Bedingungen als auch bei den Handlungszielen ein
Höchstmaß an Gestaltungs- und Entscheidungsspielraum hat. Aber auch von außen
kommende Anforderungen kann man prinzipiell in das Selbst integrieren oder sich
mit diesen identifizieren und sich in der Folge autonom fühlen“ (Reinmann, 2009,
4).
Friedrich und Mandl (1997) verdeutlichen den Unterschied zwischen „Selbstbe-
stimmung“ und „Selbststeuerung“ folgendermaßen:
„Selbstbestimmtes Lernen gibt den Lernenden die Möglichkeit, die Auswahl von In-
halten (was wird gelernt?) und die Lernziele (woraufhin?) eigenständig mitbestim-
men zu können. Selbstgesteuertes Lernen enthält die Option von Lernenden den
Weg des Lernens, die Lernregulation, (wie? wann?) bei vorgegebenen Lerninhalten
und -zielen.“ (Friedrich/ Mandl, 1997, 219).
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Nach Sembill besteht die zentrale Grundlage der Konzeption des Selbstorganisier-
ten aus drei Voraussetzungen, die für die Gestaltung von Lernumgebungen weit
reichende Konsequenzen haben. Er postuliert wie folgt:
(1) Lernen ist eine Handlung des Lernenden, die seiner subjektiven
Relevanzeinschätzung gehorcht.
(2) Die subjektive Relevanz ist an das Erreichen/Aufrechterhalten von Orientie-
rungs- und Verhaltenssicherheit gekoppelt.
(3) Da dies gleichermaßen für Individuen und die Sozialgemeinschaft insgesamt
gilt, sind Interessensgegensätze auszubalancieren (Sembill, 1999, 146).
Im Bildungskontext kann das folgendes für die Praxis bedeuten (vgl. Kritz, 1996;
41-42):
Selbstorganisationsprozesse sind besonders dann notwendig und förderlich,
wenn sich Umgebungsbedingungen ändern bzw. geändert haben, um so zu
einer flexiblen Neuordnung als „Reaktion“ zu gelangen.
Selbst organisierende Prozesse sind „regelbar“, wenn darunter nicht das
äußere Aufzwingen fremder Strukturen verstanden wird, sondern die Erar-
beitung und Bereitstellung von Bedingungen zur Verwirklichung inhärenter
Strukturmöglichkeiten.
Lernen (im weitesten Sinn) ist als aktiv gestaltende Neuorganisation – als
„adaptive Reaktion“ auf Umgebungsveränderungen – des Systems (Orga-
nismus, Dyade, Gruppe) zu verstehen.
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7 Im Methodenpool der systemisch konstruktivistischen Methoden von Prof. Kersten Reich (Univer-
sität Köln) wird die Portfoliomethode in der Kategorie „handlungsorientierte, große Methode“
geführt (vgl. http://www.methodenpool.uni-koeln.de/uebersicht.html).
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• Inhalte des Portfolios sind vielfältig und einzigartig. Es können sowohl selbst
erstellte, wie auch „nur“ selbst gesammelte Arbeiten Inhalt des Portfolios
sein.
• Beurteilung und Bewertung des Portfolios stützt sich auf die Primärquellen,
d.h. die Darstellung und Interpretation der Portfolio-Inhalte durch die Ler-
nenden steht dabei im Zentrum.
• Portfolio-Inhalte werden aufgrund einer grundlegenden Analyse der persön-
lichen (Lern-)Erfahrung mit den sich daraus ergebenden Kategorien und
Merkmalen beurteilt und bewertet.
• Beurteilung und Bewertung anerkennt die Vielfalt der möglichen Interpreta-
tionen, die sich je nach individueller Perspektive und Zeit verändern können.
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8 Weitere Abgrenzungen bzw. Charakteristika, ausgelöst durch IKT, sind durch den Einsatz von
mobilen Bildungstechnologien in Kombination mit Web-Content-Management- Systemen aus-
zumachen, z. B. E-Portfolio-Blog, mobiles Portfolio, eLernreisetagebuch. (vgl. Christen, Oben-
drauf & Hofmann, 2006).
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Übungsaufgabe:
1) In der Theorie ist das Thema Reflexion bzw. reflexives Lernen wissenschaftlich
noch sehr uneinheitlich erforscht. Lesen Sie sich folgende Artikel über
„Theoretische Zugänge und Methoden zur Reflexion des Lernens. Ein Diskussi-
onsbeitrag! (2008) von Wolf Hilzensauer (online Bildungsforschung In: Bildungs-
forschung, Jahrgang 5, Ausgabe 2) durch und versuchen Sie die Erkenntnisse auf
den E-Portfolioprozess zu übertragen.
URL: http://www.bildungsforschung.org/Archiv/2008-02/lernvermoegen/
2) In der Praxis ist das Verständnis und die Förderung von Reflexion sehr wenig
hinterfragt und geübt. Arbeiten Sie dazu die Schritte im MOSEP Tutorial 2: Die
Reflexion und ihre Rolle im E-Portfolio-Entwicklungsprozess verstehen durch.
Web Ressource: http://wikieducator.org/MOSEP_Module_2
116) zeigt den Unterschied zwischen traditionellen Tests und Bewertung mittels
Portfoliomethode auf:
Es zeigt sich so, dass bei Online-Prüfungen die Korrektheit (Übereinstimmung mit
Musterlösung) und die Vollständigkeit der Prüfungskriterien entscheidend sind.
Diese sind jeweils in Abhängigkeit zur Erreichung eines Lernziels
(Kriteriumsorientierung) oder zur Erreichung eines z. B. dem Alter entsprechen-
den Wertes (Normorientierung). Bei der Bewertung von E-Portfolios spielt die
Erfüllung von Bewertungskriterien eine große Rolle, die bereits im Vorfeld, in
Zusammenarbeit mit den Lernenden z. B. in Form eines Rasters festgelegt wur-
den, wobei der Blick auf Kompetenzen (und weniger auf Wissensinhalte) fällt
und sich die Bewertung auch am Leistungsvermögen und Lernverhalten des Indi-
viduums orientiert.
Es überrascht nicht, dass für beide Formen der Prüfung unterschiedliche Werk-
zeuge und Softwarelösungen eingesetzt werden. Zur Zeit werden E-Assessment-
Prozeduren direkt in einem Lernmanagement-System oder mit Hilfe von E-
Assessment-Tools durchgeführt, während E-Portfolio-Prozesse häufiger noch
außerhalb in einem „Personal-Learning-Environment“ abgewickelt werden. Al-
lerdings, wie in Kapitel 5 ausgeführt, gibt es zur Zeit viele verschiedene spezielle
E-Portfolio-Software-Lösungen. Alle großen Lernmanagement (LMS) Systeman-
bieter arbeiten an der Einbindung von E-Portfolio-Funktionalitäten. Es kann da-
von ausgegangen werden, dass bald jedes LMS sowohl E-Assessment i. e. S. als
auch E-Portfolio-Prozesse unterstützen wird (vgl. Hornung-Prähauser et al., 2007,
27-28).
7pcDFZvUfVy8nEn4NRctWTrXKiwdB9JxOHab2Q8qrTePJg63EoKQ9kq6JJYLxeEv
URL: http://www.renzullihome.com/home/default.aspx
WSrThjmY3UWJCbvUe6S/8sQP1Gq7DP43SYDT3oRHD9zDCp7qE3pHHd8sTca1kyy3
Die Arbeit mit Portfolios hat durch den Einsatz von Informations- und Kommuni-
kationstechnologien ein zusätzliches Charakteristikum erfahren. Das „E“ steht
dabei für elektronisch und meint damit die Verwendung von Software, entweder
spezifischer E-Portfolio-Software und/oder anderer Bildungssoftware, die für eine
der vorgenannten Portfoliozugänge verwendet werden kann. Das „E“ impliziert
aber auch, dass das Internet und verschiedene E-Learning Werkzeuge und diens-
te, Applikationen und Medienformate für die Erstellung von E-Portfolios verwen-
det werden können. Im Folgenden ein kurzer Einschub über das Verständnis von
„E-Learning-heute“.
tic aware applications“ (vgl. Horizon Report 2009) identifziert. Interessant ist
auch das Aufkommen einer „ganzheitlicheren“ Form der Informationssuche
durch Verschlagwortung von Internetinformationen (z. B. Lexikaauskunft aus der
Wikipedia) mit dem darin beschriebenen realen Objekt (z. B. Tagging mittels 2D
Barcode Reader; z. B. www.semapedia.org.). Der bereits legendäre Aufsatz des E-
Learning Experten Stephen Downes (2005) über „E-Learning 2.0.“ skizziert die
vielseitigen Erwartungen, dass aufgrund der einfachen Bedienbarkeit der
Web2.0-Werkzeug, mehr individuelle Gestaltung des persönlichen Lernprozesses
und Lernumgebung für den/die Einzelnen möglich sei als bei früheren E-Learning
Anwendungen.
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logs sehr gut über ihren Lernprozess chronologisch reflektieren und sich Anre-
gungen und Feedback aus ihrem Netzwerk holen. Der Grad der Selbstorganisati-
on ist daher sehr hoch, weil die Lernenden über ihre Themen, deren Strukturie-
rung als auch Bezugsnetzwerk autonom bestimmen können.
Wikis: Das gemeinsame, oft verteilte Editieren eines Wikis verlangt von Lernen-
den ebenfalls einen hohen Grad an Selbstorganisation. Jedoch kommt neben der
fachlichen Ebene (Wissenszuwachs aufgrund der Kooperation mit anderen Exper-
tInnen im Feld) auch eine soziale Ebene zum Tragen, die neben dem Aspekt der
Selbstorganisation Kompetenzen wie z. B. Kritikfähigkeit und Streitkultur von
Lernenden fordert. Insgesamt ist der didaktische bzw. der Arbeitskontext jedoch
meist vorrangig hinsichtlich der Möglichkeit zur Selbstorganisation als die Poten-
ziale des Werkzeugs „Wiki“.
Virtuelle Welten: Auch virtuelle Welten können ein hohes Potenzial für selbst-
organisiertes Lernen haben. Dabei steht oft Exploration und Experimentieren im
Mittelpunkt dieser Lernumgebungen. Je nach Fokus (Simulation oder MMORPG)
steht die Exploration von anderen Identitäten, Rollen und Verhaltensmustern
oder aber auch das Umgehen mit Materialien und Effekten, die in der Alltagswelt
nur schwer zu vollziehen sind, im Mittelpunkt.
Übungsaufgabe:
Diskutiere Sie mit KollegInnen über die Eignung von E-Learning Werkzeugen im
Bildungsbereich. Vor allem das Lehren mit jungen Leuten hat mit deren „digital
identity“ zu tun.
Webressource:
http://wikieducator.org/MOSEP_foundation_module/session_3
R8DMQpUAuDAIdvlhtDd1K1qH4psNV0tNgHCZ9m17OSQD3NUEyyuojNN3s5nstcEB
4 Die E-Portfolio-Methode
Wie in der Einleitung erwähnt, verändert der Einsatz von Computer, Internet und
E-Portfolio-Software den klassischen Portfolioprozess. Nach dem Durchlesen die-
ses Kapitels haben Sie erfahren:
Die Unterschiede zwischen papierbasierter und elektronischer/digitaler
Portfoliomethode
Überblick über didaktische Probleme und Herausforderungen bei der Pla-
nung von Portfolioprozessen
Die Anforderungen an Lehrende hinsichtlich didaktischer Portfoliobegleitung
(Methodenkompetenz) vor allem im Umgang mit Informationstechnologien
(IKT)
Übungsaufgabe:
Sehen Sie sich die Anleitung zur Nutzung des E-Portfolio Tools – MAHARA an.
Versuchen Sie eventuell selbst ein solches anzulegen oder fragen Kolleginnen
und Kollegen über ihre Erfahrungen mit E-Portfolios. Sie können sich auch im
pädagogischen Diskussionsforum der Mahara Community umsehen und sich die
häufigsten Fragen ansehen, Vor- und Nachteile elektronischer Portfolioarbeit
identifizieren und überlegen, welche Kompetenzen und Fähigkeiten Sie selber für
den didaktischen Einsatz von E-Portfolios brauchen könnten?
Webressourcen:
http://www.mosep.org/index.php/lang-de/toolbox/maharascreencasts
http://mahara.org/interaction/forum/view.php?id=25
372uqPppNvLjPqG9vGUcl2EG2Qvlchln/BKm40EwbS7vl2wbPOqZQU/b/dw4Cj+Q
_________________________________________________
4.2 E-Portfolio-Didaktik
raterInnen agieren und die Planung und Reflexion von Lernprozessen unterstüt-
zen. Der Einsatz des E-Portfolio-Konzeptes verspricht dadurch nicht nur Wissen
und Qualifikationen zu vermitteln, sondern auch die Entwicklung von Kompeten-
zen, beispielsweise im Bezug auf das Lernen und Problemlösen, zu ermöglichen
und zu unterstützen. Implikationen hat die E-Portfolio-Arbeit dadurch unmittel-
bar auf die Leistungsbewertung sowie die Lernkultur der Organisation, denn dies
entspricht einem Paradigmenwechsel sowohl des schulischen Unterrichts als auch
der universitären Lehre (Winter 2006 zit. in Hornung-Prähauser/Luckmann,
2008). Wildt (2005, 2) spricht in diesem Zusammenhang von einem „Shift from
Teaching to Learning“, bei dem es aus hochschuldidaktischer Sicht darum geht,
die Lehre vom Studium her neu zu denken. Er postuliert, dass das „herkömmlich
vorwiegend präsentational bzw. instruktional ausgerichtete Paradigma der Hoch-
schullehre (vgl. Professor vom lat. profateri = Wissen öffentlich verkünden, zu-
gänglich machen) sich zu einer Lehrauffassung verschiebt, die sich als Lernförde-
rung versteht und aktives Lernen in den Mittelpunkt stellt“. Die E-Portfolio-
Arbeit, sowohl als persönliche Lernmethode, aber auch als alternativer Leistungs-
nachweis erweitert das didaktische Handlungsrepertoire (Wildt 2005 ebd. Zit.in
Hornung-Prähauser/Luckmann, 2008).
Anforderungen an E-Portfolio-Bewertung
Es gibt keine allgemeingültigen Vorgaben, wie ein „gutes“ E-Portfolio aussehen
soll, denn das ergibt sich – schon aus dem Selbstverständnis des SOL Lernansat-
zes – aus der individuellen Situation heraus. Aus der Zeit der Anfänge der elekt-
ronischen Portfolioarbeit, in der auch eine grundlegende Medienkompetenz ge-
fördert werden sollte (vgl. Medienkompetenzportfolio von Nord-Rhein-
Westfahlen), stammt folgender Vorschlag, wie ein „reifes“ E-Portfolio aussehen
soll (vgl. Challis, 2005):
Auswahl des Materials: das Material ist relevant (alles steht im Bezug zum
gewählten Zweck und Publikum), sorgsam ausgewählt, um spezielle Punkte
offensichtlich zu machen, jedes Beispiel/jede Illustration ist ein nützlicher Bei-
trag, es gibt keine unpassenden oder trivialen Materialien, es wurde nichts
auf unfaire Weise ausgewählt um missinterpretiert zu werden
Level der Reflexion: diese zeichnet sich durch tiefes Verständnis aus, ist ein-
gebettet, illustriert Selbstbewussten und Entwicklung, bezieht Rückmeldun-
gen von anderen ein und reagiert auf diese.
Inhalt: der Inhalt beinhaltet ansehnliche Überlegungen über einen bestimmte
Zeitraum hinweg, die Materialien zeigen Tiefe und Breite, sind kontextbezo-
gen, offenbaren Persönlichkeit wie auch Überlegungen, die Texte sind akku-
rat, kurz und bündig geschrieben und geschliffene Prosa
Einsatz von Multimedia: verbessert den Inhalt, ist angemessen und zweck-
mäßig, Audios und Videos sind von hoher Qualität;
YzTpJD7nH89FIPC1HtHzj5/h0Cg4h/JBxrsJWRBUyJ1699U4do1k+JXy5UkqcmWr
Design: ist ordentlich und elegant, Abbildungen passen zum Zweck des Port-
folios und zu seinem Ersteller, es gibt keine ablenkenden Elemente, gut or-
ganisiert und kohärent, Verbindungen sind fertiggestellt;
Navigation: die Navigation ist klar und intuitiv, erlaubt Nutzern, eigenen We-
gen zu folgen, alles ist verlinkt
Neben herkömmlichen Portfoliokriterien werden also auch medientechnische
Fertigkeiten in eine Bewertung aufgenommen.
Mehr zu diesem Thema findet sich im MOSEP Kurs Module 4, der zwei wichtige
Aspekte bei der Beurteilung von E-Portfolios beschreibt
URL: http://www.mosep.org/index.php/lang-de/tutorials/module4.
Der erste entspricht der Beurteilung des E-Portfolios selbst als einer Sammlung
von ausgewählten Artefakten. In diesem Fall ist es wichtig, die Beurteilungskrite-
rien zu definieren, die die Elemente eines E-Portfolios ausmachen – Artefakte,
Formate, Komponenten (vgl. Kapitel 2.3).
Der zweite Aspekt bezieht sich auf die Beurteilung der Lernergebnisse und –
prozesse und ist für Lehrer(innen) und Tutoren(innen) um vieles schwieriger. Das
Modul 4 des MOSEP Kurses hat zum Ziel, Evaluierung und Beurteilung zu erleich-
tern und Pädagogen(innen) dabei behilflich zu sein, Verständnis für die Unter-
schiede und Bedeutung beider Aspekte bei der E-Portfolioerstellung zu entwi-
ckeln.
Lerneinheit 1: konzentriert sich auf das Thema ‚Beurteilung als heimlicher Lehr-
plan’.
E-Portfolioentwicklung ist fast immer in die institutionelle Praxis integriert. Es ist
wichtig, dass Trainer(innen) die internen Abläufe verstehen und dennoch in der
Lage sind, das in einem E-Portfolio dokumentierte Lernen zu beurteilen. Diese
Lerneinheit beschäftigt sich mit den verschiedenen Formen von Beurteilung (Be-
urteilung für Lernen und des Lernens) und behandelt die Rolle von formativer
(formender) Bewertung und Beurteilung für den E-Portfolioprozess unter Einbe-
ziehung institutioneller Gepflogenheiten.
Lerneinheit 2: erforscht Lernziele und Operationalisierungen
Dieser Abschnitt des Moduls bezieht sich auf die Lernziele und damit in Zusam-
menhang stehende Beurteilungskriterien. Er behandelt sowohl die Beurteilung
von Lernprozessen innerhalb eines E-Portfolios als auch des E-Portfolios an sich.
Auch die unterstützende Rolle von Lehrern(innen) beim Sammeln von Leistungs-
nachweisen für E-Portfolios wird angesprochen.
Lerneinheiten 3 und 4: sollen Verständnis für die Bedeutung von Feedback und
Kommunikation mit Kollegen(innen) bzw. Altersgenossen im Hinblick auf den E-
Portfolioprozess wecken und einen systematischen Überblick über die Beurtei-
lungskriterien geben.
bCuxjH2Pu/Xe5zokDMn7I9ApzaP8DdTlyUPXvwo6NGoPldIEL4Hu2VkZrajJ9TM3
http://www.mosep.org/index.php/lang-de/tutorials/module4
BKNvH4i1RcEZzHRZERdrE/eqLwjLmIiUD0FYhWF1XMsHM8zGiIpDMbfJslz+rrjY
5 Die E-Portfolio-Werkzeuge
Dieser Teil des Skriptums basiert auf Auszügen des Kapitels vier 4 der Studie „Di-
daktische, organisatorische und technologische Grundlagen von E-Portfolios und
Analyse internationaler Beispiele und Erfahrungen mit E-Portfolio-
Implementierungen an Hochschulen“12. Nach der Lektüre dieses Kapitels wissen
Sie mehr über:
Charakterisierung von E-Portfolio-Werkzeugen
Funktionen von E-Portfolio-Software, die für den praktischen Einsatz relevant
sind
Eine Übersicht an gängigen Werkzeugen und Details für zwei zurzeit in
deutschsprachigen Bildungseinrichtungen beliebte Open Source Werkzeuge.
Übungsaufgabe:
1) Sehen Sie sich die Anleitung zur Nutzung des E-Portfolio Tools – MAHARA an.
Sollten Sie es im vorigen Kapitel noch nicht gemacht haben, legen Sie selbst ein
solches an.
Webressourcen:
http://www.mosep.org/index.php/lang-de/toolbox/maharascreencasts
http://mahara.org/interaction/forum/view.php?id=25
2) Sie können auch von Erfahrungen Anderer lernen. Gehen Sie auf die Home-
page der E-Portfolioforscherin Helen Barret. Sie zeigt, wie das E-Portfolio einer
Person (ihr eigenes) mit unterschiedlichen Tools realisiert werden kann.
http://electronicportfolios.com/myportfolio/index.html
Welches Werkzeug würden Sie verwenden und was brauchen Sie dazu?
Die Wahl einer E-Portfolio-Software richtet sich nach individuellem und/oder insti-
tutionellem Nutzen. George Siemens, Gründer der Complexive Systems Inc., ei-
nem unabhängigen Forschungs- und Lernberatungszentrum, hat in seiner Arbeit
zum „Connectivismus“ ein 5-Stufen-Modell entwickelt, welches die funktionalen
Anforderungen an Lernsoftware beschreibt und definiert. Dieses Modell wurde
von Helen Beetham zur Einteilung herangezogen und mit funktionalen Anforde-
rungen an Institutionen und Individuen erweitert (vgl. Beetham 2004, S. 13 ff.).
Siemens (2004) definiert fünf Ebenen, die die unterschiedlichen E-Portfolio-Tools
_________________________________________________
12 Hornung-Prähauser V., Geser G., Hilzensauer W., Schaffert S. (2007): Didaktische, organisatori-
sche und technologische Grundlagen von E-Portfolios und Analyse internationaler Beispiele und
Erfahrungen mit E-Portfolio-Implementierungen an Hochschulen. Salzburg.
http://edumedia.salzburgresearch.at/images/stories/e-portfolio_studie_srfg_fnma.pdf abgerufen
am 20090831. und http://www.fnm-austria.at/ePortfolio/Start/ oder
http://edumedia.salzburgresearch.at/.
n89NPjkuRBVYDk7RxMKNbLCdvWk/BMr+4sg6XyIOPDPLKh7ccz5JQ5/x6Q+PuC4z
Freie Texteingabe
Annotationen: Annotationen sind einfache, direkt verlinkte Texte, welche an Ar-
tefakte und Ressourcen angehängt werden können.
Online Texteditierung: Online Texteditierung erlaubt es BenutzerInnen, eingege-
bene Texte zu editieren und mittels strukturierender Elemente (z. B. Schriftgröße,
Farbe, Aufzählungspunkte, ...) zu gestalten und zusätzliche Elemente (z. B. Bil-
der) zu integrieren.
Interne Verlinkungen: Interne Verlinkungen erlauben es, Inhalte innerhalb des
Systems miteinander zu verlinken. Externe Verlinkungen: Durch externe
Verlinkungen ist es möglich, externe Ressourcen mit einem Portfolioobjekt oder
Artefakt zu verlinken.
Dokumentenupload: Upload erlaubt das Hochladen von Dokumenten in das
Portfoliosystem.
Vorlagen
Anleitungen: Vorlagen für Anleitungen sind Web-Formulare, die einen 2-Wege
Informationsaustausch zwischen dem/der Lernenden und dem/der Tutorin er-
möglichen.
Reflexion: Reflexionsvorlagen unterstützen die bewusste und differenzierte Ei-
genbeobachtung in Bezug auf das Denken und die getätigten Handlungen. Der
_________________________________________________
13 http://www.wcet.info/home.asp
D8n09EaYb3dK0D7Z3+U5uO7EWwzB6UsQ9YOjL1McK0n7N1QE+OUTSRwAx2eHHPpt
gewünschte pädagogische Effekt ist die Unterstützung der Lernenden bei der
Analyse des Gelernten auf einer übergeordneten Ebene. Dies dient dem Zweck,
in Zukunft mit ähnlichen Situationen besser umgehen zu können.
Evaluation: Vorlagen für die Beurteilung und Bewertung von Lernleistungen: Be-
urteilung (grading/scoring) und Feedback (feedback).
Präsentation: Präsentationsvorlagen stellen Webformulare o.ä. zur Verfügung,
um Portfolio-Ressourcen zusammenzustellen und sie einem Publikum (ex-
tern/intern, Einzelne/Gruppen) zur Verfügung zu stellen. Üblicherweise geben
solche Vorlagen.
Navigations- und Gestaltungselemente vor.
Verändern von Vorlagen durch BenutzerInnen: Diese Funktion erlaubt es Benut-
zerInnen
Elemente einer existierenden Vorlagen zu verändern oder zu erweitern.
Beurteilung: Beurteilungsvorlagen stellen eine Unterstützung für die strukturierte
Beurteilung von Lernaktionen zur Verfügung.
Veröffentlichen
Zugriffskontrolle: Zugriffskontrolle erlaubt es den BenutzerInnen, differenzierten
Zugriff auf einzelne Elemente aus dem Portfolio zu steuern (Username & Pass-
wort).
Typen: Die Funktion „Typen“ ermöglicht eine differenzierte Unterscheidung
zwischen Ressourcentypen bei der Publikation von Inhalten.
Publish to Web: Im Web veröffentlichen bedeutet einzelne ausgewählte Inhalte
einem Publikum im Internet zugänglich zu machen.
Kommentare: Die Kommentar-Funktion erlaubt das Hinterlassen von Kommenta-
ren zu einzelnen Portfolio-Elementen.
Syndizieren: Syndizieren bedeutet, dass (ähnlich wie in Weblogs) neue Inhalte ei-
ner Gruppe von Abonnenten automatisch zugänglich gemacht werden.
Externe/interne Benachrichtigung: Benachrichtigungen erlauben den BenutzerIn-
nen, andere Personen über eine Veränderung im Portfolio (intern oder extern) zu
benachrichtigen.
Suche: Navigieren mit Hilfe einer Stichwortsuche und einer Suchfunktion ermög-
licht das Auffinden von Informationen auf unterschiedliche Art und Weise.
Organisieren
Sammelstelle/ Dokumentenzentrum: Die Sammelstelle ist ein Bereich, in dem alle
gespeicherten Elemente und Artefakte für die Benutzung im E-Portfolio organi-
siert/ verwaltet werden können.
Kategorisierung: Durch Kategorisierung werden Artefakte anhand von definier-
ten Charakteristika eingeteilt und strukturiert.
Auswahl: Die Auswahlfunktion unterstützt den/die BenutzerIn bei dem Entschei-
dungsprozess, welche Artefakte zur Dokumentation von Kompetenzaufbau her-
angezogen werden soll. (Hier sind keine halbautomatischen Aktionen, z. B. Filter,
gemeint.)
Analyse-Werkzeuge
Nachverfolgung: Tracking-Funktionen ermöglichen die Nachverfolgung und Do-
kumentation von BenutzerInnenaktivitäten (Seitenaufrufe, Verweildauern, ...).
Vergleiche: Eine Vergleichsfunktion ermöglicht es BenutzerInnen während das
Analyseprozesses z. B. einzelne Versionen miteinander zu vergleichen und die
Unterschiede grafisch anzeigen zu lassen
Beurteilungen: Funktion zur Beurteilung von Lernergebnissen und zur zusam-
menfassenden
Darstellung von Beurteilungen.
Nachhaltigkeit
Systemintegration: Die Integrationsfunktion beschreibt Prozesse und Schnittstel-
len,
wie das E-Portfolio-System mit anderen Systemen (z. B. Studenten-
Informationssysteme,
s6Bgi/ohDBzC3QxtIgqWi/McBQnPbdKx5p0rBCYhdP+JS9pUC9NIPUeqzcHWaNJy
Für den Zweck dieses Skriptums werden nur die beiden Open-Source Werkzeuge
MAHARA und
EXABIS (Moodle Plug In)
detailliert vorgestellt. Die anderen Tools können in der bereits genannten Studie
oder auch nachgelesen werden.
n0qPpBKVNU3Sp60R/qZEZ4Wb137P68Wtn7IadN7lF1WlA+D9i2nZF6bxaYnqeIDn
A. Mahara
Mahara
K8HrA0Kb+jRH0mv9p5nO7C6RMr2wc9oyXBpITzCbUcHjDuN7n7Qm+Iy5OIu/rwrg
Ein hohes Maß an E-Portfolio-Kompetenz ist für die Benutzung dieser funktiona-
len Eigenschaft notwendig. Der/die BenutzerIn benötigt ein klares Bild sei-
nes/ihres eigenen Portfoliobegriffs und kann damit das System und deren funkti-
onalen Eigenschaften individuell und flexibel einsetzen.
Die funktionale Eigenschaft ist nicht vorhanden oder eine Einschätzung der
benötigten Portfoliokompetenz ist nicht möglich: weiß
Die Analyse der funktionalen Eigenschaften nach dem Grad der Eignung für
PortfolioanfängerInnen zeigt deutlich, dass ein Großteil der E-Portfolio-
Softwareprodukt durchaus für den Einsatz mit Portfolioneulingen geeignet er-
scheint.
Zwar ersetzt eine software-unterstützte Portfolioarbeit niemals eine tutorielle
Begleitung, die am Markt befindlichen Softwareprodukte sind aber im Bereich
der Usability durchaus dazu geeignet, einzelne Portfolioprozesse mit
PortfolioanfängerInnen durchzuführen.
Aus der oben abgebildeten Aufstellung wird deutlich, dass die kommerziellen
und dezidiert für Portfolioprozesse entwickelten Software-Produkte besser für
PortfolioanfängerInnen geeignet erscheinen als Andere. Die führenden Werkzeu-
ge sind hier: iWebfolio, PebblePad, Winvision und WebCT/Blackboard. Es scheint,
dass diese Firmen sehr viel Erfahrung und Know-How in die Entwicklung von
anwenderfreundlichen Funktionalitäten gelegt haben.
Schwächen in Form von komplexen und damit schwer nachvollziehbaren inter-
nen Prozessabläufen sind bei den Tools OSP 2.0 und FCS aufgefallen. Es liegt die
Vermutung nahe, dass im Falle von OSP 2.0 die „Verknüpfung“ des Systems mit
SAKAI zu Lasten der Usability gegangen ist, im Bereich FCS liegt die Begründung
eher in der Vielzahl der Möglichkeiten, die durch das System möglich sind. Das
System ist jedoch (nach einer Einschulung) gut und äußerst flexibel handhabbar,
die Verwendung als E-Portfolio-System an der FH-Burgenland40 beweist hier den
erfolgreichen Einsatz als Portfoliosystem.
nXIJIYvAC/2Al9nvIZSkwBa6LQk0O6yxd0lNEUGDAAqtnndp9urxqf4JNYR4ziAm
Übungsaufgabe:
Portfolios helfen den individuellen Lernprozess des einzelnen Kindes mehr Beach-
tung zu schenken und seine Selbstständigkeit zu fördern. Im europäischen Raum
ist der Einsatz von Portfolios im Kindergarten zur Lernentwicklung derzeit noch
nicht sehr verbreitet. Der folgende Praxisbericht zeigt eine Möglichkeit des
Portfolioeinsatzes in der frühkindlichen Entwicklung und wie die
Portfoliomethode effektiv eingesetzt werden kann und im Kindergarten
Maurach, Tirol/Österreich umgesetzt wird.
_________________________________________________
14 Dieses Kapitel basiert auf einem Artikel von Wieden-Bischof Diana / Schallhart Elisa-
beth (2007): Mit Portfolios die Spuren des Lernens von Kindergartenkindern sichtbar
machen. In: bildungsforschung, Jahrgang 4, Ausgabe 1, URL:
http://www.bildungsforschung.org/Archiv/2007-01/portfolio/ oder
http://www.salzburgresearch.at/research/gfx/portfolio-kindergarten.pdf 2009-06-5]
FXkPYuXmD8B/eLQbR+ivwmPvhdqBNReYcAMINbFMkHWhufiDhsQWUCGf11B4z1mf
Weiters wurde ein Arbeitsrahmen geschafft, um den Überblick über die einzelnen
Arbeitsschritte der Portfolioarbeit nicht zu verlieren. Zu Beginn ist für die Kinder-
gartenpädagogin die Bewältigung der zusätzlichen Aufgabenbereiche in Hinblick
auf die Erstellung und Betreuung der Portfolios, mit einem zeitlichen Mehrauf-
wand verbunden, der jedoch im Laufe der Zeit abnimmt. Auch durch die Erstel-
lung von Vorlagen wird der Zeitaufwand deutlich minimiert.
Jeder Tag im Kindergartenbetrieb ist voll von Lernmomenten und -erfolgen sowie
vieler Entwicklungsschritte. Die Aufgabe der Kindergartenpädagogin ist es nun in
regelmäßigen Abständen diese Lernerfolge einzufangen und in die Portfolios der
Kindergartenkinder zu legen. Jede Art des Spiels verbirgt Elemente des Lernens
und wird von der Kindergartenpädagogin in einem Lerntagebuch (z.B. Notizbuch)
dokumentiert und kommentiert. Das Lerntagebuch ist besonders bei Kindern die
noch nicht lesen und schreiben können nützlich, um alle Entwicklungsbereiche
widerzuspiegeln. Die Pädagogin notiert darin die Ereignisse im Tagesablauf eines
Kindes. Auch zu den Einzelgesprächen mit dem jeweiligen Kind werden darin
schriftliche Aufzeichnungen über die Lernfortschritte (Informationen zu den
Lernwegen,…) gemacht. Da Kindergartenkinder häufig noch Schwierigkeiten
haben sich sprachlich auszudrücken, muss bei der Interpretation durch die Päda-
gogin oder durch die Eltern darauf geachtet werden, dass die Situation und die
Sichtweise des Kindes nicht verfälscht werden.
Durch das beispielsweise Fotografieren von Kindern in den verschiedensten Lern-
und Entwicklungsstationen bei den unterschiedlichsten Aktivitäten (z.B. Turnein-
heiten, Projektarbeiten,…), lassen sich die Stadien bis zur Fertigstellung einer
Arbeit (z.B. Rollenspiele, Werkarbeiten, Malarbeiten) wirkungsvoll dokumentie-
ren. Dem Kind selbst helfen Fotos (z.B. Bausteine aufstapeln, symbolisches Spie-
len, einen Ball fangen,…) ebenfalls sich auch noch später an die Tätigkeit zu er-
innern und diese zu reflektieren und über den Lernfortschritt zu erzählen. Hier
ein Beispiel aus dem Portfolio von Lena: ein Bügelperlenbild. Für Kindergarten-
kinder bedeutet die Herstellung eines solchen Werkes eine besondere Leistung.
Eine Dokumentation durch eine Fotografie kann hier aufzeigen, welche Fähigkei-
ten das 5-jährige Kind schon sehr gut entwickelt hat. Lena verfügt für ihr Alter
über eine sehr große Ausdauer. Die Herstellung ihres Werkes beanspruchte ca.
45 Minuten, was sie ohne Unterbrechung durchgehalten hat. Die kleinen Perlen
in die Hand zu nehmen und auf die Vorlage zu legen, erforderte große Konzent-
ration und eine ausgereifte Feinmotorik. Lena hat sich zudem ein Muster für ihr
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Bild überlegt und gleichfarbige Perlen aneinander gereiht, was darauf hinweist,
dass sie sich dieses Muster schon im Vorhinein überlegt hat.
Ein weiteres Beispiel zeigt den Verlauf einer Werkarbeit vom Beginn bis zur Fer-
tigstellung. Die Arbeitsschritte waren nahezu selbstständig für die Kinder durch-
führbar, wodurch diese Bastelei eine gute Grundlage zur Dokumentation lieferte.
Gebastelt wurde ein Indianerkopfschmuck als Vorbereitung für ein gemeinsames
Faschingsfest. In einer ersten Phase begann Lena damit, kleine Quadrate mit Kle-
ber zu bestreichen und auf den Kartonstreifen zu kleben. Anschließend wurde
mit Stiften ein „indianisches Muster“ aufgezeichnet, für diese Arbeit war keiner-
lei Hilfestellung notwendig. Am nächsten Tag wurde die Werkarbeit fertig ge-
stellt, indem auf einer Schnur Perlen in einem Muster aufgefädelt wurden. Um
dies zu schaffen, werden die Feinmotorik und die Konzentration der Kinder sehr
gefordert. Die Kindergartenpädagogin befestigte zum Schluss die von Lena aus-
wählten Federn und die Perlenketten und passte den Kopfschmuck an. Die Dauer
der Durchführung betrug ca. eine Stunde.
Weiters werden durch die Pädagogin nicht nur individuelle Lernfortschritte ver-
folgt, sondern auch jene, die innerhalb einer Kleingruppe gemacht worden sind.
Kinder schmieden sehr oft gemeinsam Pläne und führen miteinander erste „Pro-
jekte“ durch (z.B. eine Stadt aus Bauklötzen bauen). Die Dokumentation der ge-
meinsamen Zusammenarbeit, der Organisation und das Verfolgen eines Ziels
bietet ebenso Material für die Inhalte von Portfolios. Auch situationsbezogene
Beobachtungen der Aktivitäten der Kinder (häufig frei gewählte Aktivitäten) zei-
gen das Sozialverhalten, die Freunde, den Umgang mit anderen und das Spiel-
verhalten der Kinder. Die Kindergartenkinder werden in die Portfolioarbeit inte-
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griert und auf besondere Leistungen oder kreative Ideen aufmerksam gemacht.
Die Erfahrung zeigte, dass schon nach kurzer Zeit die Kindergartenkinder von sich
aus die Pädagogin baten, ein besonders gelungenes Objekt zu fotografieren. So
werden bereits Kinder zu „Mitgestaltern“ ihrer Portfolios. Durch die zielgerichte-
te Sammlung entsteht schließlich eine Chronologie (das Datum und der volle
Namen sind dabei besonders wichtig) der inhaltlichen und methodischen Lern-
prozesse, die die Bemühungen und Fortschritte der Kinder aufzeichnet.
Kinder werden selbst an der Auswahl Ihrer Arbeiten beteiligt. Die Pädagogin
macht dabei die Kinder aufmerksam: „Das wäre ein gutes Foto für dein Portfo-
lio“. Durch die Mitbestimmung und Mitgestaltung der Kindergartenkinder ist
kein Portfolio wie das Andere, denn sowohl die Kinder sind unterschiedlich, ihre
Interessen und Lernziele und folglich auch ihre Lernaktivitäten. Weiters ist bei der
Portfolioarbeit im Kindergarten besonders zu beachten, dass diese so genannten
primären Informationsquellen den Beweis selbst liefern und nicht von einer zwei-
ten Person interpretiert werden. Gemeinsam mit der Kindergartenpädagogin
wird überlegt, geordnet und kommentiert, sie erhält dabei eine beratende Funk-
tion und dient so gut als möglich als „Sprachrohr“ der kindlichen Betrachtungs-
weise.
Für die Auswahl der Artefakte empfiehlt sich eine ganzheitliche Betrachtungswei-
se des Kindergartenkindes. Es macht Sinn, Beobachtungen und Dokumentatio-
nen nach verschiedenen Gesichtspunkten der kindlichen Entwicklung auszurich-
ten. Die folgenden Bereiche bieten eine grundlegende Struktur die in der
Elefantengruppe für die Auswahl der Arbeiten herangezogen wird. Für zukünfti-
ges Arbeiten im Portfoliobereich gilt es, diese Bereiche noch weiter auszuarbei-
ten, fehlende Schwerpunkte zu ergänzen und praxisnah zu beschreiben.
Sprache: Portfolios bieten Kindern viele Anlässe zur sprachlichen Förderung.
Unterschiedlichste Gelegenheiten eröffnen den Kindern die Möglichkeit, über
ihre Arbeiten zu kommunizieren und zu reflektieren. Die Aufnahme von Audiofi-
les oder sogar Videofiles - z.B. Gedichte, Bildgeschichten erzählen und Erzählun-
gen über gemeinsame Aktivitäten spiegeln die sprachliche Entwicklung der Kin-
der wieder.
Wahrnehmung: Die Entwicklung und Ausbildung der kindlichen Wahrnehmung
kann durch das Abzeichnen und Kopieren von Bildern und Objekten festgestellt
werden. Es liefert vielseitige Hintergründe zum derzeitigen Entwicklungsstand des
Kindes und ermöglicht bei wiederholten Durchführungen die konstante Beobach-
tung der individuellen Wahrnehmungsfähigkeit.
Kreativität: Im Kindergarten bestehen viele Möglichkeiten, Zeichnungen und
andere künstlerisch gestaltete Objekte anzufertigen, die das Entstehen eines fa-
cettenreichen Portfolios ermöglichen. Deutlich lässt sich die kindliche Entwicklung
beispielsweise anhand von Zeichnungen dokumentieren. Sie spiegeln eine Viel-
zahl kindlicher Erlebnisse wieder, geben Hinweise auf die kindliche Vorstellungs-
kraft und Phantasie. Werkarbeiten, die das Kind selbstständig plant und ausführt,
verdeutlichen die Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten und der individuellen
Kreativität und Ausdruckskraft. Dazu kommt auch jede Art des kindlichen Spiels.
Sozialverhalten: Das Sozialverhalten des Kindes in der Großgruppe kann im
Kindergartenalltag vor allem durch Fotos dokumentiert werden. Durch die Erzäh-
lungen der Kinder über persönliche Begebenheiten im Kontakt zu anderen,
wächst das Wissen der Erziehenden darüber, wie sich die Kinder in der Gruppe
sehen und positionieren. Es ist hilfreich, wöchentlich ein paar Aufnahmen von
wichtigen Ereignissen in der Gruppe zu machen und mit Notizen zu versehen, um
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das soziale Leben in der Gruppe festzuhalten. Durch die schriftliche Dokumenta-
tion gibt die Kindergartenpädagogin ihre Erfahrungen, die sie mit den einzelnen
Kindern macht, an das Elternhaus weiter. So werden Fähigkeiten und Stärken der
Kinder, wie zum Beispiel Hilfsbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit, Selbststän-
digkeit, Fähigkeit zum gemeinsamen Spiel, das Verhalten in Gruppen, Teamfä-
higkeit,… aus dem sozialen Bereich positiv vermittelt.
Wenn sich die Kinder ihre Fotos ansehen, Arbeiten für ihr Portfolio aussuchen,
beschäftigen sie sich mit ihren eignen Leistungen. Sie beginnen, ihre Arbeit zu
reflektieren und weitere Ziele zu setzen. Durch das aufmerksam machen der Er-
zieherIn zu ausgewählten Arbeiten lernen die Kinder schon sehr früh über ihre
Ergebnisse nachzudenken und zu sprechen sowie Verbesserungsvorschläge für
zukünftige Arbeiten zu überlegen und auch anzunehmen. Die Kinder werden
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sehr früh ermutigt, das Lernen zu lernen, das heißt, ihre Stärken selbstständig
ausbauen und verbessern, Schwächen vielleicht erkennen und daran zu arbeiten.
Die Kindergartenpädagogin unterstützt die eigene Betrachtungsweise der Kinder
und fordert zu reflexivem Denken auf, welche von den Kindern formuliert wer-
den können: „Mir hat gefallen, dass…“, „Ich habe gelernt…“, „Das kann ich
gut, weil…“. Das langfristige Ziel ist es, die Kinder in die Lage zu versetzen, ihre
eigenen Lernziele festzulegen bzw. zu steuern und ihre eigenen Lernaktivitäten
zu planen. Es ermöglicht dem Kind, die Gedanken auf das konzentrieren zu kön-
nen, was es gelernt hat und was es als Nächstes lernen möchte.
Im Verlauf der Portfolioarbeit können die Kinder auch gegenseitig ihre Arbeiten
kommentieren und lernen dabei, ihre Meinungen zu äußern aber dabei auf eine
konstruktive Umgangsform zu achten und nicht verletzend zu sein. Die Kinder-
gartenpädagogin spricht in regelmäßigen Abständen mit den Kindern darüber,
was sie gelernt und erfolgreich bewältigt haben, und wie sie sich weiter verbes-
sern können. Solche Gespräche bereiten die Kinder auf die Selbsteinschätzung
vor und helfen ihnen, den erforderlichen Wortschatz dafür zu erwerben.
dergarten Maurach ist erst in den Anfänger der Portfolioarbeit, aber schon nach
dieser kurzen Zeit zeigen sich die ersten kleinen Erfolge die zukünftig weiter ver-
folgt werden sollen.
Zusammenfassende Bemerkungen
Mit jeder Begegnung erweitert man die Kenntnisse über die einzelnen Kinder aus
der Gruppe und das brachte der Pädagogin das Gefühl, die Kinder besser kennen
zu lernen und besser auf sie einzeln eingehen zu können. Im kommenden Kin-
dergartenjahr ist die Ausweitung der Portfolioarbeit auf die Gesamtgruppe ge-
plant, um den Bedürfnissen aller Kinder gerecht zu werden. Bisher wurden alle
Materialien und Dokumente sowohl digitalisiert als auch in eine Box gelegt. Da
sich das Sammeln in einem Karton bewert hat, wird auch die Arbeit mit der Ge-
samtgruppe voraussichtlich mit Schachteln oder Mappen erfolgen. Zukünftig
werden nicht mehr alle Arbeiten digitalisiert, sondern nur noch die, welche am
Ende im Portfolio abgelegt werden, denn das Digitalisieren und Verwalten aller
Dateien brachte einen sehr großen Zeitaufwand mit sich, wodurch die Aufbe-
wahrung in Boxen eine Arbeitserleichterung darstellen soll.
Im Laufe des Kindergartenjahrs entstand eine große Sammlung von Alltagserfah-
rungen und Schnappschüssen. Obwohl auch vor der Portfolioarbeit häufig Fotos
von der Gesamtgruppe geschossen worden sind, werden diese nun viel gezielter
und von einem anderen Blickwinkel aus gemacht. Mit einer zusätzlichen Filmka-
mera wird das Sozialleben in der Gruppe festgehalten und ein Computer, der
den Kindern täglich zu Verfügung stand, befand sich im Gruppenraum und wur-
de für die Betrachtung und Auswahl von Fotos aber auch für die Aufnahme von
Audiodateien eingesetzt.
Die Arbeit mit den vier Kindern der Elefantengruppe bedeutete ein erstes Orien-
tieren und Suchen nach geeigneten Strategien. Konnten einige Ideen ganz leicht
in die Praxis umgesetzt werden, wurden andere wieder verworfen, weil sie zum
Beispiel von den Kindern nicht gerne angenommen worden sind. So gilt es für
die Zukunft neue Wege zu gehen, sich an den Bedürfnissen der Kinder zu orien-
tieren und vor allem ein Grundgerüst für eine erfolgreiche Portfolioarbeit aufzu-
bauen.
Grundlegende Konzeption
In der Schule wird die fachliche und emotionale Grundlage für das lebens- und
Berufsbegleitende Lernen gelegt. Lernprozesse sollten im Sinne von Holzkamp
(1990) nicht defensiv erfolgen, sondern expansiv und weitgehend selbstorgani-
siert von den Lernenden gestaltet werden. E-Portfolios folgen diesem konstrukti-
vistischen Ansatz. Die mit dem E-Portfolio verbundenen Möglichkeiten zur Leis-
tungsfeststellung sollten ebenfalls genutzt werden, es empfiehlt sich aber diese
Prozesse im Sinne von Barret (2001) getrennt zu betrachten. Dazu wurden 2006
folgende Arbeitshypothesen aufgestellt:
• Das E-Portfolio ist zu aller erst ein persönliches Dokument. Es dient dem/der
Ersteller/in zur Dokumentation und Reflexion des persönlichen Lernpfades
(Prozessportfolio).
• Das E-Portfolio ist eine Lebensbegleitende elektronische Sammlung, es wer-
den alle Dinge gesammelt.
_________________________________________________
• Das E-Portfolio kann auch mit anderen Personen erstellte Teile beinhalten,
diese werden gekennzeichnet.
• Das E-Portfolio wird nicht weitergegeben, auch wenn es das Medium er-
möglichen würde.
• Zu bestimmten Zeitpunkten kann Dritten Einblick in ausgewählte Teile des
persönlichen E-Portfolios gewährt werden.
• Je nachdem, ob es sich um eine Dokumentation, eine Selbstreflexion, eine
Bewerbung oder eine Prüfung handelt, werden die entsprechenden E-
Portfolio-Teile dem Verwendungszweck angepasst (Ergebnisportfolio).
Es liegt auf der Hand, dass jede Person, die mit einem Computer arbeitet, mehr
oder weniger beiläufig ein E-Portfolio führt, sobald die erstellten Artefakte wie
Texte, Bilder und Videos systematisch gesammelt und dokumentiert werden (Pro-
zessportfolio – siehe Abbildung 1). Genauso verhält es sich, wenn diese Person
für eine Bewerbung oder eine Assessment-Situation eine Auswahl aus den besten
Arbeiten elektronisch zusammenstellt (Bewerbungs- oder Ergebnisportfolio).
Technische Umsetzung
Es liegt auf der Hand, dass zurzeit kein Werkzeug diese komplexe Struktur mit
den entsprechenden Qualitätsstandards und Sicherheiten abbilden kann. Daher
kommen unterschiedliche Werkzeuge zum Einsatz, die von den BenutzerInnen im
Bedarfsfall miteinander verknüpft werden.
2+TyzuTCQu7VehTHjR3C08NLdkq7dQqDN/WuwJSbosWFEjICmaXa249S5PyDzs3d
Anwendungsbereiche
Den Portfolioansatz gibt es seit längeren im Bereich Deutsch, hier können Schüle-
rInnen im Rahmen des Kulturportfolios persönliche Erfahrungen einbringen
(http://www.hak-landeck.tsn.at/download/schule/kultur_portfolio.pdf). Auch das
Sprachportfolio mit der innovativen Selbsteinstufung der Fremdsprachkompeten-
zen auf den Ebenen Verstehen, Sprechen und Schreiben
(http://www.sprachenportfolio.ch/) kann hier anschließen.
Fernab der medienwirksamen Bildungsdiskussion haben sich im pädagogischen
Diskurs offene, projekt- und teamorientierte Arbeits- und Lernformen entwickelt:
Praxisnahe Lernarrangements wie „Fachbereichsarbeit“, „fachspezifische The-
menstellung“ „Ingenieurprojekt“ und „Diplomarbeiten im Sekundarschulwesen“
konnten umgesetzt werden. Diese Teamarbeit stellt hohe Anforderungen an das
E-Portfolio, da sowohl das gemeinsam erstellte Ergebnis (Teamportfolio), als auch
der Beitrag des Einzelnen sichtbar gemacht werden soll (persönliches Portfolio).
Als niederschwelliger Einstieg zum Thema E-Portfolio eignet besonders das Lern-
tagebuch. Die Aufgabe der Lernenden besteht darin den Arbeitsprozess in der
Klasse aus persönlicher Sicht zu reflektieren und wichtige Lernerfahrungen kurz
zu dokumentieren. Der nächste Schritt kann eine „Notenbewerbung“ sein, in der
SchülerInnen ihre Leistungen in der Lerngemeinschaft Klassenverband vorstellen,
reflektieren und mit einem begründeten Notenvorschlag abschließen. „Tue Gutes
und rede darüber“ ist ein wichtiger Marketinggrundsatz, der den SchülerInnen
bei späteren Jobbewerbungen und Gehaltsverhandlungen zu Gute kommen
wird.
Fazit
Das Erstellen von E-Portfolios macht vor allem dann Sinn, wenn es in die tägliche
Arbeit integriert werden kann. Muss man ständig Daten übertragen und an ei-
nem anderen als am gewohnten Ort sammeln, wird man inkonsequent und
nachlässig. Optimal ist die angesprochene Kombination von E-Portfolio und Lern-
plattform mit der eigenen Datenbasis. Das E-Portfolio auch einen fixen Platz in
der Lehrerfortbildung erobern können. Dieser differenzierte Leistungsnachweis
trifft bei allen Beteiligten auf ein gutes Echo.
w/QYfdVDBk88jYbVvYxWjOi2deKOlNUG1zM5oQ3CrQAHBwZgAKxM36VzRzmQtNNN
LehrerInneportfolio: http://www.bjornthomson.ca/
Unter dieser URL finden Sie Handreichungen für LehrerInnen zum Einsatz von E-
Portfolios im Deutschunterricht (Kulturportfolio):
http://www.hakmistelbach.ac.at/service/material/Kulturportfolio1.pdf
http://kulturportfolio.wordpress.com/ (Kunstunterricht)
_________________________________________________
17 Dieses Kapitel basiert auf Artikel Hornung-Prähauser V./ Wieden-Bischof D. (2009): Research
Forschungsgesellschaft mbH., AT zu: Selbstorganisiertes Lernen und Lehren in einer digitalen
Umwelt: Theorie und Praxis zu E-Portfolios in der Hochschule, forthcoming (2009)
FaX+yIPiHTt8NzrSietDAW3OW786DUMtR/b8XroOXksg7nq+6HAGRhxpn1RvfB2u
Wie anhand der folgenden Abbildung 2 ersichtlich, sind der Einsatz und die Ver-
wendung der Portfoliomethode an der Hochschule vielfältig und durch unter-
schiedliche Zielsetzungen geprägt, was auch auf die diversen länderspezifischen
Bildungspolitiken und Hochschulkulturen zurückzuführen ist. In manchen Fällen
sind die Einsatzgebiete der Portfoliomethode nicht strickt trennbar oder abgrenz-
bar und decken mehrere Bereiche ab.
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Die Beschreibung der folgenden Beispiele basiert auf telefonischen und schriftli-
chen Interviews mit Verantwortlichen der jeweiligen Institution im Frühjahr 2009.
Weiters wurden auch Sekundärinformationen von den Projektwebseiten sowie
Dokumentationsmaterialien der Pilotprojekte und Präsentation herangezogen.
fakten füllen sowie Teile davon (z. B. bestimmte Elemente, Informationen) auch
nur für bestimmte Benutzer(-gruppen) freigeben“ (Interview Hofmann 2009). Seit
dem Studienjahr 2008/09 werden E-Portfolios nun auch im Studiengang Sekun-
darstufe 1 in ausgewählten Modulen für den Bachelorabschluss eingesetzt. „Da-
bei dokumentieren die Studierenden ihre eigenen Lehr- und Lernerfahrungen als
Reflexions-, Präsentations- und Career-Portfolio“ (Interview Hofmann 2009).
Trotz der erfolgreichen und von den Studierenden gerne angenommenen Zu-
satzqualifikation besteht die Herausforderung für Lernende hauptsächlich darin,
sich zu disziplinieren und regelmäßig Einträge in ihrem E-Portfolio zu schreiben.
Aus diesem Grund bekommen Studierende die regelmäßig ihr Projekttagebuch
führen und am Ende den Bericht dazu verfassen, ECTS-Punkte angerechnet.
Wichtig ist, dass die Studierenden im E-Portfolio deutlich machen, was sie in den
Gruppen gemacht und gelernt haben, daher gibt es beispielsweise auch eine
Vorlage als Hilfestellung für Projektberichte (Vorlage: http://imb-uni-
augsburg.de/files/Vorlage_
Projektbericht.doc). Auch Lehrende kämpfen mit gewissen Herausforderungen,
da es beispielsweise nicht einfach ist Bewertungsmaßstäbe an die im E-Portfolio
dokumentierten Leistungen anzulegen. Aus diesem Grund werden insbesondere
die dokumentierten Lernprozesse und die Reflexion bewertet. Die erzielten Pro-
6aDImWLbxMc2fILnfuRFrV7KgTSe6qE3teGYtsLg9wJymfWslVkfqYb1I3lojR8W
dukte spielen dabei im Assessment keine zentrale Rolle. Für Lehrende ist es auch
manchmal schwierig sich in Studierende hineinzuversetzen, die sie nicht so gut
kennen, um ihnen ein produktives Feedback zu geben (Sporer 2009).
rant/inn/en, die ihren Beruf im Ausland erlernt und/oder ausgeübt haben), ist eine
Dokumentation und Darstellung ihrer Kompetenzen nicht nur zur Unterstützung
ihres lebenslangen Lernens, sondern auch als Chance für einen adäquaten beruf-
lichen (Wieder-) Einstieg von Belang (ebd., 219ff.).
Bisovsky und Schaffert (2009) sind der Frage nachgegangen, welche Kompeten-
zen Lehrende in der Erwachsenenbildung haben sollten, die in ihren Bildungsein-
richtungen und Seminaren E-Portfolio-Arbeit einführen und unterstützen wollen.
Die Interviews mit Erwachsenenbildner/inne/n zeigen, dass ihnen viele Kompe-
tenzen wichtig sind, die nicht nur für die E-Portfolio-Arbeit gelten. So nennen sie
Haltungen, die gute Erwachsenenbildner/innen im Allgemeinen ausmachen und
damit auch Kernelemente erwachsenenbildnerischen Handelns sind, die sich in
den Curricula von Weiterbildungseinrichtungen finden lassen: Erwachsenenbil-
dung ist „immer bewusst gestaltetes soziales Handeln im Dienste pädagogischer
Zielsetzungen. Alle Dimensionen von Sprache, Kommunikation und sozialer In-
teraktion haben daher einen besonderen Stellenwert […]. Kommunikationskom-
petenz und konstruktiver Umgang mit Konflikten gehören zu den Basiskompe-
tenzen von Erwachsenenbildner/inne/n. Unablässig ist eine positive Haltung zu
anderen, die sich in Zugewandtheit und wertschätzender Akzeptanz und in res-
pektvollem Umgang zeigt (Weiterbildungsakademie 2008). Dennoch handelt es
sich bei der E-Portfolio-Arbeit um ein spezifisches Konzept, das besondere Kom-
petenzen, nicht zuletzt Methodenkompetenz, in der Arbeit mit E-Portfolios ver-
langt und zudem auch spezifische Formen der Weiterbildung von Erwachsenen-
bildner/innen notwendig macht (vgl. Bisovsky & Schaffert 2009). Für die
Akzeptanz der E-Portfolio-Arbeit ist letztendlich auch in der Erwachsenenbildung
entscheidend, wie die Kursleiter/innen und Trainer/innen dazu stehen. Die Erfah-
rungen bei der Implementierung des E-Learnings in Wiener Volkshochschulen
haben gezeigt, dass der Nutzen für alle Beteiligten (Lernende, Lehrende, Mitar-
beiter/innen der Organisation) transparent, klar und leicht nachvollziehbar defi-
niert werden muss. Die Erfahrungen haben außerdem gezeigt, dass eine Kombi-
nation aus Top-Down- und Bottom-Up-Strategien zielführend ist: Sowohl die
Spitze der Organisation als auch die Kursleiter/innen und die Trainer/innen sind
vom Sinn und Nutzen zu überzeugen. Ihnen sollen Ressourcen und Räume gebo-
ten werden, eigenständig brauchbare Ansätze zu entwickeln und zu testen
(Bisovsky 2006). Über individuelles Coaching bzw. mit einer gezielten E-Learning-
Unterstützung konnte bis vor kurzem selbst jene Generation von Lehrkräften
unterstützt werden, die dem Einsatz von E-Learning eher skeptisch gegenüber
stand (ebd.). Durch klare Übereinkünfte und Abmachungen können Verbindlich-
keiten hergestellt werden. Anerkennungen werden auch bei der Einführung des
E-Portfolios in der Erwachsenenbildung eine wichtige Rolle spielen. Unabdingbar
sind eine positive und wertschätzende Haltung gegenüber Kursleiter/inne/n und
ihre Unterstützung, damit Innovationen schlussendlich erfolgreich umgesetzt und
implementiert werden können (vgl. auch: Bisovsky & Schaffert 2009).
Übungsfrage
Zeigen Sie diese Unterschiede an einem der genannten Beispiele auf, indem Sie
die Ziele und Rahmenbedingungen systematisch mit einem Ihnen bekannten Pro-
jekt an einer (Hoch-) Schule vergleichen.
Die Einführung von E-Portfolios stellt die Praxis und hier verschiedene Zielgrup-
pen/Abteilungen vor besondere Herausforderungen. In mehreren internationalen
Studien, sowie auch in der Studie zur Einführung von E-Portfolios an der Hoch-
schule konnten aus Fallbeispielen didaktische, technologische, organisationelle
und strategische (institutionell) Herausforderungen identifiziert werden (vgl. Hor-
nung-Prähauser et.al., 2008, S. 153ff). Im Einzelnen fassen wir hier Erfolgs- und
Misserfolgsfaktoren einer E-Portfolio Einführung“ zusammen (vorwiegend an
Universitäten) und die daraus resultierenden Herausforderungen. Diese Erfahrun-
gen können mit eigenen Erfahrungen ergänzt werden.
Erfolgsfaktoren:
Die Lehrphilosophie und –arrangements der Bildungsinstitution muss mit E-
Portfolioarbeit stimmig sein
E-Portfolioarbeit stellt eine alternative Methode zu bisherigen Lehrkernpro-
zessen dar
Fachspezifische Zugänge zu Lehren beachten: z.B. Schule und akademische
Fächer der „Humanwissenschaften“ haben ein eher traditionelleres Lehrver-
ständnis; bei letzteren wenig Einsatz von innovativer E-Learning
Erkennen, das Methode NICHT für alle Lehrveranstaltungen geeignet ist;
Beachtung des Kontexts des inhaltlichen Lernzieles und Bildungsziel ist wich-
tig
Wert von (nicht verpflichteten) Lern-/Kompetenzportfolio steigt zu Zeitpunk-
ten einer persönlichen, beruflichen oder akademischen Entscheidung (z.B.
Studienabschnittswechsel; universitätsexterner Transfer)
Formale Wertschätzung von Lehrkörper für Studierende hilfreich (z.B. ECTS
Credits)
Institutionelle Anerkennung für Lehrkörper bzw. Institut für Mehraufwand
Vorhandensein von klaren Rahmenbedingungen und Leitlinien hilft der
Durchführung und Akzeptanz
Verständnis von Relevanz der Reflexion als Steuerung des Lernprozesses:
sowohl User, als auch Begleiter (Fragestellung) fördern; Fähigkeit Verbindun-
gen zwischen Studierenden mit eigener Lebensumwelt herzustellen und
Portfolioinhalten
Vorhandensein adäquater Hard- und Software und niedrig-schwelliger Zu-
gang dazu
Misserfolgsfaktoren:
Wenn das Einführungsteam wenig Erfahrung hat, wird der Zeitaufwand für
Studierende und Lehrende/ E-Portfolio BegleiterInnen oft unterschätzt.
Zielkonflikte über Nutzen von E-Portfolio zwischen Lernenden und Lehrende
hindert die Akzeptanz
Orientierungslosigkeit/Handlingfehler durch Fehlen von Leitfäden, klarer
Portfolio-Outlinestruktur und Beispiele für „Anfänger“
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Herausforderungen
Klärung von Grundfragen zur Entwicklung von institutionellem Ansatz, spe-
ziell bei Einsatz von Technologie:
Passt unsere Lernkultur zu E-Portfoliokonzept?
Zielsetzung: sollen E-Portfolios ein „offizieller“ Nachweis von Studierenden-
leistungen sein?
Wie lange soll ein E-Portfolio an einer Institution bleiben nachdem der/die
Student/-in graduiert?
Wer besitzt bzw. hat Zugang zu E-Portfolios?
Wie viel soll die für die E-Portfolioarbeit bei Studierenden und Lehrenden
„geworben“ werden und welche Unterstützung kann geboten werden?
Wie wird eine valide/reliable Evaluierung von E-Portfolios sichergestellt?
Wie kann die Institution/ die Lehrperson den Aspekt der REFLEXION im Ein-
satz in der Praxis sicherstellen?
Ist die Bildungsinstitution an einer ganzheitlichen E-Portfoliostrategie interes-
siert?
Ist eine Curriculare Anbindung möglich? (ECTS Punkte, Verpflichtung)
Sind E-Portfolios für Studierende UND Lehrende gewünscht?
Ist eine Integration in internationale /nationale Bildungspolitiken vorgese-
hen?
7 Glossar
(Digitaler) Artefakt Die Bezeichnung des Inhalts eines Portfolios, nämlich „Ar-
tefakte“, stammt aus dem Lateinischem und bedeutet
„mit Geschick gemachte Arbeit“ (vgl. Der kleine Stowas-
ser, 1980)
E-Portfolio-Inhalte bzw. E-Portfolio-Artefakte sind Doku-
mente, die im Zuge schulischer oder akademischer Arbeit
produziert werden; sie sind aber auch Reproduktionen,
die ihre Arbeit außerhalb des normalen Bildungsbetriebs
dokumentieren, und sie sind Zeugnisse, die etwas über
den schulischen oder akademischen Fortschritt des Schü-
lers oder Studenten aussagen
Summative Bewer- Bewertung nach Abschluss eines Lernprozesses (z. B. am
tung: Ende eines Kurses, Schulstufe)
Formative Bewer- Laufende Bewertung eines Lernprozesses, z. B . nach ein-
tung: zelnen Lernphasen
„Deep Learning“; Involves reflection, is developmental, is integrative, is self-
directed and lifelong.
“Durable learning” Learning that lasts beyond a course.
Zur Erstellung des Glossars wurden Quellen aus der Literaturliste des Skriptums
sowie das Online Lexikon Wikipedia; Reich K. Methodenpool Konstruktivistischer
Lehrmethoden http://methodenpool.uni-koeln.de/woerterbuch/index.html sowie
die Online Nachschlagewerke von Stangl http://www.stangl.eu/psychologie/
definition/Kognition.shtml und
http://www.danwilton.com/eportfolios/glossary.php verwendet.
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