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Julian Ritter (550695)

Habitus, Klassen, Kapital – Bourdieu-Lektüren


Aufgabe Woche 2

Ein Beispiel für die eine Umwandlung von einer Kapitalsorte in die andere ist laut Bourdieu
der Kauf eines schulischen oder akademischen Titels (Bourdieu 6). Dabei wird der Wert des
akkumulierten ökonomischen Kapitals in institutionalisiertes Kulturkapital umgewandelt.
Meiner Meinung nach ist es jedoch nicht auf legalem Wege möglich sich direkt vom eigenen
ökonomischen Kapital ein akademischer Titel zu kaufen. Die Umwandlung vom
ökonomischen ins institutionalisiertes Kulturkapital fasse ich vielmehr als eine Art Investition
auf. Das ökonomische Kapital könnte in diesem Fall die Studiengebühren finanzieren, sodass
Student: innen einen möglichen akademischen Grad erreichen können. Ein weiteres Beispiel
für die Umwandlung von verschiedenen Kapitalsorten wäre der Erwerb mit dem Aufwand des
ökonomischen Kapitals eines Kunstgemäldes (objektiviertes Kulturkapital).

Die Umwandlung vom ökonomischen Kapital in das soziale Kapital birgt laut Bourdieu das
Problem, dass bei der Umwandlung eine spezifische Arbeit vorausgesetzt ist, die als scheinbar
kostenlose Verausgabung von Zeit, Sorge, Mühe und Aufmerksamkeit gilt (Bourdieu 10).
Dadurch wird ändert sich der Sinn dieser Austauschbeziehung, da dieser aus ökonomischer
Sicht als reine Verschwendung scheint (ebd.). Misst man dieses jedoch an der umfassenden
Logik des sozialen Austausches, so scheint diese Umwandlung von Kapitalsorten eine sichere
Investition zu seien, deren Profite über kurze oder lange Zeit wahrgenommen werden können
(ebd.). Auch die Umwandlung vom ökonomischen Kapital in das kulturelle Kapital
funktioniert nicht Reibungslos (Bourdieu 10). Die Umwandlung dieser beiden akkumulierten
Kapitalen bedarf ein gewisses Maß an Zeit voraus. So lässt sich sagen, dass diese
Umwandlung der Kaptitalsorten kein ad-hoc Prozess ist (ebd.).

Eine Textstelle bleibt mir unklar. Bourdieu schreibt: „Inkorporiertes Kapital ist ein Besitztum,
das zu einem festen Bestandteil der „Person“, zum Habitus geworden ist; aus „Haben“ ist
„Sein“ geworden. Inkorporiertes und da- mit verinnerlichtes Kapital kann deshalb (im
Unterschied zu Geld, Besitz- oder sogar Adelstiteln) nicht durch Schenkung, Vererbung, Kauf
oder Tausch kurzfristig weiter- gegeben werden (Bourdieu 3)“. In diesem Fall gehe Ich bei
Inkorporierten Kapital vom Wissen aus, dass sich ein Individuum über die Zeit angeeignet
hat. Nach meiner Auffassung beschreibt Bourdieu hier, dass Wissen nicht, wie auch immer
weitergegeben werden kann. Da jedoch mein Job als zukünftiger Lehrer es ist Wissen zu
vermitteln widerstrebt mir diese Aussage. Vielleicht verstehe Ich diese auch nur falsch.
Julian Ritter (550695)
Habitus, Klassen, Kapital – Bourdieu-Lektüren
Aufgabe Woche 2

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