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michaela.ziegler@phwien.ac.at 15.05.2023 1
Im Allgemeinen bezeichnet man Pflanzen als Frühblüher,
wenn ihre Blüten schon vor den ersten Laubblättern
aufbrechen. Ermöglicht wird diese frühzeitige Entwicklung
durch spezielle Anpassungen. Alles was wachsen soll,
braucht Nahrung und Wasser, Licht und Wärme. Frühblüher
besitzen Vorratskammern unter der Erde. Darin haben sie im
letzten Sommer und Herbst Nährstoffe gesammelt. Manche
Blumen haben eine Zwiebel als Vorratskammer, andere eine
Wurzelknolle, wieder andere einen Erdspross.
Durch die Schneeschmelze wird der Boden weich und die
Blumen erwachen aus ihrer Winterruhe. Mit den
Wurzelspitzen saugen sie die Feuchtigkeit aus der Erde. Mit
dem Wasser können sie die Nährstoffe in alle Pflanzenteile
bringen.
Frühblüher wachsen meistens unter Büschen und Bäumen.
Sie müssen blühen, solange die Zweige über ihnen noch
keine Blätter tragen und ihnen das Licht nicht wegnehmen.

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Zwiebel:
Die Zwiebel besteht aus fleischigen, unterirdischen
Blättern die einander überlappen (Zwiebelschalen). Am
unteren Ende der Zwiebel ist der Erdspross, aus dem
die feinen Wurzelhaare entspringen. Am oberen Ende
befindet sich die Sprossknospe, die für die Ausbildung
der grünen Laubblätter und der Blüte zuständig ist.
Wenn die Pflanze aus der Zwiebel treibt, dann werden
die eingelagerten Nährstoffe aufgebraucht und die
Zwiebel schrumpft. Die neu gebildeten Blätter lagern
dann Nährstoffe in die Ersatzzwiebel ein. Zusätzlich
wird noch eine Brutzwiebel gebildet.
‘ Beispiele: Tulpe, Narzisse, Blaustern, Hyazinthe,
Zwerg-Iris, Traubenhyazinthe, Schneeglöckchen,
Märzenbecher

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1. Eine trockene äußere Schale schützt die
Zwiebel vor Austrocknung und Kälte.
2. Um die Blütenknospe herum sitzen saftige
Schalen. Es sind ineinander geschaltete
dickfleischige Blätter. Hier sind die
Nährstoffe gespeichert.
3. Mitten in der Zwiebel liegt die
Blütenknospe.
4. Aus der Ersatzzwiebel entsteht für das
nächste Frühjahr die neue Pflanze
5. In jedem Jahr werden zusätzliche
Brutzwiebel gebildet. Mit ihr vermehrt sich
die Pflanze.
6. Der Zwiebelboden ist ein kurzer zusammengedrückter Stängel, an dem
die Zwiebelschalen sitzen.
7. Die Wurzeln entspringen am Zwiebelbodenrand. Sie nehmen Wasser
und gelöste Mineralstoffe aus der Erde auf.

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Erdspross (Wurzelstock):
Der Erdspross ist ein unterirdischer
Sprossteil der jährlich am vorderen
Ende ein Stück weiter wächst. Das
hintere Ende stirbt langsam ab.
Beispiele: Buschwindröschen,
Schlüsselblume, Veilchen

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Wurzelknolle:
Von Wurzelknollen spricht man, wenn der
unterirdische Teil des Sprosses verdickt ist. Diese
Verdickung kann durch die Einlagerung von
Nährstoffen passieren.
Wenn dann im Frühjahr die Pflanze zu wachsen
beginnt, verbraucht sie dabei die gespeicherten
Stoffe, die Wurzelknolle wird weich und dunkler
und neue Vorratsspeicher werden angelegt.
Beispiele: Krokus, Schneerose

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Die Zwiebel ist aus Schalen
zusammengesetzt. Es sind ineinander
geschachtelte, dickfleischige Blätter, die
Nahrung aufspeichern.
Dadurch kann die nächstjährige
Pflanze viel schneller wachsen.
Die Zwiebel entspricht den Knospen, die im
Winter auch an den Bäumen zu sehen sind.

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Der Zwiebelboden ist der
zusammengeschrumpfte Stiel, an dem die
Zwiebelschalen (Blätter) sitzen. Aus ihm
brechen die Wurzeln hervor. Je freier er
liegt, desto mehr Wurzeln können sich
entwickeln. Darum nimmt man die
Tulpenzwiebeln alle 2 Jahre aus der Erde und
entfernt die Reste der alten Zwiebel.

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Die Wurzeln entspringen dem Zwiebelboden.
Sie nehmen Wasser und darin
gelöste Nährsalze aus der Erde auf. Sie sind
eine Pumpstation. Die Nährsalze
werden beim Aufbau von Blättern, Blüte und
Zwiebel verwendet. Der Pflanze
führen sie das Wasser zu.

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Der Stängel gibt der Pflanze Halt im Erdreich
und trägt Blätter und Blüte.
Außerdem geht in ihm der Transport des
Wassers in ganz bestimmten
Leitungsrohren vor sich. Du kannst sie gut als
kleine weiße Punkte sehen, wenn
Du eine abgeschnittene Tulpe etwas
antrocknen lässt und die Schnittfläche
betrachtest.

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Die Blätter sind für das Weiterleben der Zwiebel
ganz besonders wichtig. Sie
bereiten Aufbaustoffe zu, die in der Zwiebel
gespeichert werden. (Entferne einmal
alle Blätter von einer Tulpenpflanze und
vergleiche ihre Zwiebel im Juli mit der
Zwiebel einer beblätterten Tulpe).

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Die Blütenblätter oder Kronenblätter sind
Reklameschilder für Nektar suchende Insekten und
schützen zugleich das Blüteninnere. Die Tulpe hat 6
davon.
Drei äußere umhüllen vor dem Aufblühen die drei
inneren. Bei der Tulpe können sich die Blütenblätter
bewegen. Sie schließen sich bei Regen und Kälte und
öffnen sich bei Wärme. Sie nehmen Unterschiede von
2-3 Grad wahr.
Bei Kälte wachsen die Blütenblätter an der Außenseite
des Blattgrundes. Dadurch schließt sich die Blüte.
Jedesmal werden die Blütenblätter dabei einige
Millimeter länger, während der Blütezeit fast doppelt so
lang.

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Die Staubgefäße sind an den Staubfäden befestigt.
Sie enthalten den Blütenstaub oder Pollen. Er ist
bei den Tulpen gelb oder schwarz und der
männliche Teil der Blüte.
Auf jedem Blütenblatt sitzt ein Staubfaden mit
einem Staubgefäß.
Der Fruchtknoten bildet die Verlängerung des
Stängels. Er ist bei der Tulpe dreikantig, dick und
fleischig. Wenn Du ihn durchschneidest, entdeckst
Du in drei Fächern unzählige kleine Körner. Aus
diesen Körnern entsteht der Same. Sie heißen
Samenanlagen. Man könnte sie "Pflanzeneier"
nennen.
Die Narbe krönt den Fruchtknoten. In ihren Ritzen
und Spalten auf ihrer klebrigen Oberfläche setzt
sich der Blütenstaub fest, der im Fruchtknoten die
Samenanlagen befruchtet.

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Der Name der Tulpe (Tulipa) wurde aus dem
persischen Wort Toliban = Turban gebildet. Die
Blüte ist wie ein Turban; ein besonders auffälliges
und prächtiges Merkmal. In Persien und in der
Türkei ist die Tulpe schon sehr lange bekannt. Vor
ungefähr 400 Jahren wurde sie zu uns gebracht.
Besonders in Holland züchtet man viele neue
Sorten in vielen verschiedenen Farben.
Im Frühling sind die Tulpen sowohl im Garten als
auch in der Vase sehr beliebt. Sie halten lange Zeit
in der Vase und wachsen dort sogar noch weiter.
Im Laufe des Frühlings bildet die Tulpe neue
Tochterzwiebeln aus (man nennt sie auch
Brutzwiebeln). Die alte Zwiebel stirbt ab.

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