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Botanik Grundlagen Zusammenfassung VL 5 u.

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5)

Moose, Bryophyten

• relativ einfach gebauter, flächiger Thallus (= Lager), also kein Kormus, d. h. noch
nicht(!) in (echte) Achse, Blatt und Wurzel untergliedert
• Diplo-Haplonten: dominanter Gametophyt (n) und auf diesem wachsend, daher von
ihm abhängigen Sporophyten (2n) mit Sporangium mit Isosporen (alle gleich)
• sexuelle Vermehrung: Gametangien werden auf Gametangienträgern gebildet; im
Archegonium wird die Eizelle gebildet, im Antheridium die Spermatozoiden
• Befruchtung der Eizelle im Archegonium durch Spermatozoide daher vom
Vorhandensein von Wasser abhängig > auf relativ feuchtes (Mikro)Klima beschränkt

Lebermoose, Hepatophyta

• Meist flächiger, lappiger Thallus


• Einfach gebaut Atemöffnungen
• Sexuelle Vermehrung → Archegonien und Antheridien auf gestielten
Gametangienträgern
• Asexuelle Vermehrung → Brutbecher bilden Brutkörper
• 470 Millionen Jahre alt

Laubmoose; Bryophyta

• Größte Gruppe, 9500 Arten


• Thallus in Phylloid, Cauloid und Rhizoid gegliedert
• Gespeilte Sporangien mit Deckel
• Bilden Spaltöffnungen
• Einfaches Leitgewebe

Hornmoose, Anthocerotophyta

• Nur einer rezente Familie, 4 – 8 Gattungen


• Mit lappigen Thallus
• Bilden Spaltöffnungen
• Kein Leitgewebe
• Sporophyt meist langlebig
• Langes, schmales Sporangium das sich mit 2 Klappen öffnet
Gefäßpflanzen, Tracheophyta

• Komplex gebautes Festigungs – und Leitgewebe: Xylem und Phloem für Waser und
Mineralstofftransport. Daher größere Wuchshöhe möglich
• Haben Kormus → untergliedert in Achse, Blatt und Wurzel
• Gernerationswechsel: dominanter Sporophyt
• Gametophyt wird zunehmend reduziert
• Entwicklung von Isosporie zu Heterosporie
Speicherzellen:

• Parenchymzellen → Bilden Grundgewebe der Pflanzen für Photosynthese,


Speicherung, usw
Stüzzellen:

• Kollenchymzellen → bilden das Festigungsgewebe


• Steinzellen; Sklereiden → abgestorbene, unregelmäßig geformte Zellen mit extrem
verdickten Zellwänden, verholzt
• Fasern → abgestorbene, längliche Zellen mit extrem verdickten Zellwänden, verholzt

Leitgewebezellen – im Xylem
Tracheiden → langgezogene, abgestorbene Zellen, Zellwände verdickt und verholzt
Tracheen (Gefäße) → durchgehende Röhre aus abgestorbenen, verholzten Zellen,
Quärwände haben Löcher oder sind ganz aufgelöst

Leitgewebezellen – im Phloem
Siebzellen → langgezogene, lebende, dünnwandige Zellen, ohne Zellkern und Siebfeldern
Strasburgerzellen (=Eiweißzellen) → parallel laufende Zellen mit Zellkern, die den Kontakt
zum Parenchym herstellen
Siebröhrenzellen, -glieder, -elemente → langgezogene, lebende, dünnwandige Zellen, mit
größerem Querschnitt ohne Zellkern und mit großen Siebplatten
Geleitzellen → wie Strasburgerzellen
Farnpflanzen; Pteridophyten (Pterophyten)

• Haplo – Diplonten: selbständiger, dominanter Sporophyt und noch makroskopisch


erkennbarer, aber untergeordneter, kurzlebiger Gametophyt
• Überwiegend Isosporen gebildet, aber auch schon Heterosporie
• Befruchtung der Eizelle im Archegonium durch Spermatozide, daher noch vom
Vorhandensein von Wasser abhängig

Bärlapppflanzen, Lycopodiophyta

• Mikrophylle: kleine Laubblätter


• Sorophylle: Blätter, die Sporangien tragen
• Endständige, aufrechte Sporophyllstände
• Sporen alle gleich groß = isopor

Moosfarngewächse; Selaginellaceae

• Bau gundsätzlich wie Lycopodiceae


• Unterschiedliche Sporentypen = heterospor
o In Mikrosporangien entstehen Mikrosporen
o In Megasporangien Megasporen
Echte Farne, Filicophyta

• Ca. 11.000 Arten


• Achse meist als Rhizom ausgebildet
• Meist große Blätter
• Meist werden auf diesen Blättern auch die Sporangien gebildet = Sporotrophophylle
• Meist Sori, geschützt durch Indusium
• Gametophyt ist das Prothallium: klein, flächig, lappig
• Archegonien und Antheridien räumlich getrennt, aber gemeinsam auf einem
Prothallium
• Gametophyt ist kurzlebig, Sporophyt wächst bald selbständig
Schachtelhalme, Equisetophyta

• 15 Arten
• Wirtelige Achsenverzweigung
• Mikrophylle: kleine Laubblätter
• Meist tischchenförmige Sporophylle
• Keulenförmige, endständige Sporophyllstände
• Idospor

Fossilien sind körperliche Überreste oder Zeugnisse der Aktivität aus der Vergangenheit
Entstehung:

• Lebewesen sind durch besondere Umstände nicht verwest oder zerfallen


• Steinkerne: Lebewesen hinterlassen einen Hohlraum, der Später durch Sediment
aufgefüllt wird
• Versteinerte Abdrücke und Spuren
Im Karbon vor ca. 350 Mill. Jahren erreichten die Farnpflanzen ihre größte Diversität - sie
bestimmten die Vegetation

Samenpflanzen, Spermatophyta

• Ca. 300.000 Arten


• Sporophyt ist dominant
• Herterosporie: Mikro und Megasporen
• Im Pollensack werden nach Meiose den Pollenkörnern gebildet
• Die Samenanlage enthält die nach Meiose gebildete haploide Megaspore im
Megasporangium
• Gametophyt stark reduziert, vom Sporophyten abhängig, wird im Pollenkorn/ in der
Megaspore gebildet
• Bestäubung: Übertragung des Pollens vom Polensack zur Samenanlage bzw. zum
Fruchtblatt durch den Wind oder durch Tiere
• Dadurch wird die Befruchtung vom Wasser unabhängig
• Samen als neue Ausbreitungseinheit, Schutz für den Embryo durch die Testa und
Ernährung durch den Endosperm
Bau der Samenpflanzen

• Besitzen einen Kormus


• Besteht aus den Grundorganen: Achse, Blatt und Wurzel
• Achse gegliedert in Nodien und Internodien
• Äxillere Verzweigung der Achse durch Bildung von Seitenachsen in der Achsel von
Blättern → Tragbblätter
• Spross = Achse + Blätter
• Haupt – und Seitenwurzeln

Samen besteht aus: Embryo besteht aus:


• Embryo (junger Sporophyt) • Hauptsprossanlage
• Endosperm (Nährgewebe) • Keimblättern (Kotyledonen)
• Testa (Samenschale) • Hypocotyl
• Hauptwurzelanlage

Wurzel:
wichtigste Aufgaben der Wurzeln sind die Befestigung der Pflanze an ihrem Standort, sowie
die Aufnahme von Wasser und den darin gelösten Mineralstoffen; oft auch für die
Speicherung von Nährstoffen.
Wurzelspitze mit dem Wurzelspitzenmeristem wird geschützt von der Wurzelhaube
Casparischen Streifen verhindern die unkontrollierte Aufnahme von Wasser und Mineralien
zwischen den Endodermiszellen
6)
Achse / Stamm
Wichtigsten Aufgaben der Achsen sind die Stabilisierung der Pflanze und das Tragen der
Laubblätter und der fertilen Organe, sowie der Transport von Wasser und Mineralstoffen wie
auch der Assimilate, sowie deren Speicherung

Leitbündel / Gefäßbündel

• Xylem und Phloem sind häufig zu Leitbündeln zusammengefasst


• Meist liegt das Xylem innen und das Phloem außen
• Bei Pflanzen mit sekundärem Dickenwachstum befindet sich zwischen Xylem und
Phloem das Kambium, ein spezielles Meristem.
Sekundäres Dickenwachstum der Achsen
Das Kambium produziert laufend neue Zellen für das Xylem und Phloem und sorgt damit für
das sekundäre Dickenwachstum
Sekundäres Dickenwachstum bei:

• Nacktsamern
• Zweikeimblättrigen Bedecktsamern
Keines bei:

• Den meisten rezenten Farnpflanzen


• Einkeimblättrigen Bedecktsamern
Sekundäres Xylem → Holz
Sekundäres Phloem → Bast/Rinde
Bildung der Jahresringe durch die Ausbildung verschiedener Holztypen:
weitlumiges Frühholz → gebildet Mai bis Juli
englumiges Spätholz → gebildet August bis Oktober
Datierungsmethode auf Basis der Jahresringe → Dendrochronologie
Zu Dornen umgebildete Achsen → Sprossdornen
Zu Ranken gebildete Achsen → Sprossranken

Blatt
Wichtigste Aufgaben der Blätter sind die Photosynthese und die Abgabe von Wasser
(Transpiration), sowie die Produktion der fertilen Organe für die sexuelle Fortpflanzung

• Poren sind in der Epidermis, liegen meist überwiegend auf der Blatt – Unterseite
• Bestehen aus je 2 bohnenförmigen Schließzellen und einer darunter liegenden
Atemhöhle
• Gefäßpflanzen steuern damit den Gasaustausch: Abgabe von Sauerstoff und Wasser
sowie Aufnahme von Kohlenstoffdioxid

Nacktsamer

• Ca. 700 Arten – 360 Mio. Jahre


• Vermutlich paraphyletisch – Phylogenie noch nicht geklärt
• Rezent: meist holzige Pflanzen
• Fortpflanzungsorgane ohne spezielle Hüllblätter
• Fortpflanzungsorgane sind eingeschlechtig, männliche und weibliche Organe sind
räumlich getrennt
o Einhäusig (monözisch) männlich & weibliche Organe auf einer Pflanze
o Zweihäusig (dizösich) m. & w. Organe auf verschiedenen Pflanzen
• Männliche Gameten → einige Gruppen haben noch begeißelte Spermatozoide
andere bereits Spermazellen (männliche Gameten ohne Geißel)
• Samenanlagen liegen frei auf Achsen oder Blättern, sie werden von diesen nicht
eingehüllt, sind also „nackt“
• Bestäubung meist durch den Wind (anemophil / anemogam), nur bei einigen
Gruppen durch Tiere
• Reife Samen auch „nackt“ – da keine Fruchtblätter (Karpelle) gebildet werden gibt es
auch keine Früchte
Klassifikation der Nacktsamer; Gymnospermen
Koniferen, Coniferophyta

• 300 Mio. Jahre alt; ca. 600 Arten; meist immergrün; überwiegend Holzige
• haben meist nadelförmige oder schuppenförmige Blätter in Anpassung an eher
kühles bzw. kaltes, relativ trockenes Klima
• daher sind sie ein wichtiges Element der borealen Vegetation; sonst auch in der
temperaten Klimazone, eher in höheren Lagen
• überwiegend monözisch, aber auch diözisch
• windbestäubt (anemophil)
Koniferen, Coniferophyta - männliche Fortpflanzungsorgane

• männliche Zapfen aus zahlreichen Mikrosporophyllständen, mit zahlreichen


Staubblättern mit je zwei Pollensäcken
• im Pollensack findet die Meiose statt und haploide Pollenkörner werden gebildet
• auf der Samenanlage bildet das Pollenkorn den Pollenschlauch aus, der wenige Zellen
enthält: u.a. Spermazellen – ohne Geißel
Koniferen, Coniferophyta - weibliche Fortpflanzungsorgane

• meist in Form von Zapfen zusammengestellt


• auf Samenschuppen (blattartige Achsen) sitzen meist zwei Samenanlagen (Ovula)
• darin entsteht nach Meiose die haploide (n) Megaspore (die auch dort bleibt) und in
ihr der (winzige) Megagametophyt mit den Archegonien, die die Eizellen enthalten
• nach der Befruchtung (Vereinigung von Eizelle und Spermazelle) entwickelt sich aus
der Samenanlage der Samen, der meist vom Wind ausgebreitet wird (Anemochorie)

Ginkgophyta, nur 1 Art

• zweihäusig / diözisch: es gibt männliche und weibliche Bäume!


• windbestäubt / anemophil
• haben (noch) Spermatozoide!
• die ca. 2,5 cm großen nackten Samen(!) riechen unangenehm nach Buttersäure >
keine Früchte!

Palmfarne, Cycadophyta
140 Arten, Verbreitung meist tropisch-subtropisch
Achsen / Stamm unverzweigt; Laubblätter gefiedert > palmenartig!
Mikro- und Megasporophylle in Zapfen
zweihäusig / diözisch; tierbestäubt / zoophil!
männliche Gameten: noch (begeißelte) Spermatozoiden
Gnetophyta

• nur drei rezente Gattungen: Gnetum, Ephedra und Welwitschia


• z. T. Wuchs ähnlich den Angiospermen(!)
• tierbestäubt / zoophil, z. T. mit Nektar; (unbegeißelte) Spermazellen

Bedecktsamer, Angiospermen Blütenpflanzen, Anthophyta


• Alter ca. 140 Millionen Jahre; ca. 300.000 Arten
• vermutlich eine monophyletische Gruppe
• krautige wie auch holzige Pflanzen
• Pollenkörner werden im Pollensack gebildet, auf dem Staubblatt (= Stamen)
• haben ausschließlich Spermazellen (ohne Geißeln)
• Samenanlagen sind eingeschlossen im Fruchtblatt (= Karpell), also von ihm „bedeckt“
> Schutz!
• Blüten: Staubblätter und Fruchtblätter, umgeben von Blütenhüllblättern; meist
Zwitterblüten (Staub- / Fruchtblätter in einer Blüte), aber auch eingeschlechtig
• Bestäubung ursprünglich und überwiegend durch Tiere (Zoophilie / Zoogamie),
sekundär auch durch den Wind (Anemophilie / Anemogamie)
• reife Samen zusammen mit dem/den Fruchtblatt bzw. Fruchtblättern (z. T. zusammen
mit anderen Teilen der Blüte) bilden die Frucht

Bau der Blüte


• Kurzspross mit begrenztem Wachstum
• Blütenstiel und Blütenboden gehören zur Achse, alle anderen Organe sind
spezialisierte Blätter
• -die Anzahl der Blätter, ihre Anordnung und ob sie frei oder untereinander
verwachsen sind, sind familien- und z. T. auch gattungs-/arttypische Merkmale
• überwiegend als Zwitterblüte ausgebildet
Blütenhülle (Perianth)
• auf dem Blutenboden sitzen innen die Staubblätter und Fruchtblätter, teilweise
eingehüllt und geschützt durch die Blütenhüllblätter
• die Blütenhüllblätter waren ursprünglich einheitlich, Perigon genannt
• erst später entwickelte sich eine Blütenhülle aus unterschiedlichen Blättern
o mit äußeren, meist grünen Kelchblättern
o und inneren, meist bunten Kronblättern
• ursprünglich waren die Blütenhüllblätter frei (= nicht untereinander verwachsen),
später untereinander verwachsenen (abgeleitetes Merkmal)
• ursprünglich waren die Blütenhüllblätter schraubig angeordnet, später
radiärsymmetrisch (mit > 2 Symmetrie-Ebenen), dann zygomorph (nur 1
Symm.Ebene)
• die Gestalt und Farbe der Blütenhülle ist wesentlich für die Anlockung von
Bestäubern bei Zoophilie!

Staubblätter (Stamina), Pollensäcke (Antheren) und Pollenkörner

• das Staubblatt (Stamen) besteht aus dem Staubfaden (Filament) und dem
Staubbeutel (Anthere)
• der Staubbeutel besteht aus vier Pollensäcken (Mikrosporangien)
• darin werden nach Meiose die haploiden (n) Pollenkörner (Mikrosporen) gebildet
• in den haploiden Pollenkörnern werden jeweils (zwei) haploide (n) Spermazellen
gebildet
• unterschiedliche Gestalt der Pollenkörner (Mikrosporen):
• Oberfläche glatt oder skulpturiert;
• „Keimöffungen“ (Aperturen) für den Pollenschlauch: Poren oder Colpen (Spalten)

Fruchtblätter (Karpelle) und Samenanlagen


die Anzahl Fruchtblätter pro Blüte sowie die Anzahl der Samenanlagen pro Fruchtknoten ist ±
fixiert; > zwischen 1 und ca. 100.000(!) Samenanlagen pro Fruchtknoten

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