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1)
Was Kennzeichnet ein Tier?
Die ersten Tierfossilien sind etwa 600 Millionen Jahre alt. Der langsame Anstieg an Sauerstoff
im Meer führte vermutlich zur Evolution komplex gebauter Tiere am Übergang zum
Kambrium vor etwa 550 Millionen Jahren → Kambrische Explosion
Wichtige Bauplanmerkmale
Organisation der Bildung des Mesoderms ist unterschiedlich bei den verschiedenen Gruppen und
führt bei vielen Gruppen zu flüssigkeitsgefüllten inneren Körperhohlräumen und Segmenten
Stamm Plathelminthes (Plattwürmer)
Protostomia mit acoelomatem Aufbau: keine sekundäre Leibeshöhle
2-seitige Symmetrie; flacher Körper, Unterseite oft mit Cilien bei freilebenden Arten
Einige Gruppen sind freilebend, aquatisch (selten an Land): Turbellaria
Einige Gruppen sind endoparasitisch → oft Wirtswechsel und Generationswechsel
10 Wichtige Bauplanmerkmale
1. bilaterale Körpersymmetrie, Protostomia, kein Körperhohlraum (acoelomat), flacher
Körperquerschnitt
2. Körperdecke aus Epidermis, kein Skelett
3. Bewegung frei lebender Formen mit Cilien auf der Ventralseite; mesodermale
Muskulatur
4. Nervensystem: anteriores Cerebalganglion, Längsstrang und transversale Nerven,
Kopf mit einfachen Sinnesorgane (bei freilebenden Vertretern)
5. kein durchlaufender Darm, Gastrovaskularsystem
6. kein Blutgefäßsystem
7. keine Atmungsorgane
8. Exkretion und Osmoregulation: Protonephridien
9. Fortpflanzungsorgane: Zwitter mit komplizierten Reproduktionsorganen
10. Entwicklung: Spiralfurchung; bei einigen Parasiten teilweise mit komplexem
Wirtswechsel; Parasiten meist mit stark vereinfachtem Körperbau
Stamm Annelida (Ringelwürmer)
Wurmförmiger Körper
Segmentierte Eucoelomata; jedes Segment mit ähnlichenOrganen
~ 17 000 Arten, aquatisch, terrestrisch, teilweise sessil, einige Ektoparasiten
Spiralfurchung in früher Embryonalentwicklung; beimarinen Gruppen oft Trochophora-Larve
Entwicklung des Wurms durch Anlage neuer Segmente (Metamere)
Großgruppen:
„Polychaeta“ (z. B. Röhrenwurm im Meer), Clitellata:
Oligochaeta (z. B. Regenwurm) und Egel
10 Wichtige Bauplanmerkmale
1. Protostomia, eucoelomat d.h. sekundäre Leibeshöhle (= Coelom), Segmentierung des
Körpers
2. weiche Körperdecke: drüsenreiche Epidermis mit dünner Auflage, leben z.T. in
Kalkröhren
3. Hydroskelett, Bewegung durch Hautmuskelschlauch, z.T. Parapodien, Borsten
4. Zentralnervensystem aus anteriorem Gehirn, paarige ventrale Längsnerven mit
segmentalen Ganglien und Querverbindungen, einfache Sinnesorgane
5. Durchlaufender Darm mit funktionellen Abschnitten
6. geschlossenes Blutgefäßsystem
7. keine Atmungsorgane; teilweise mit Kiemen
8. Exkretionsorgane: Metanephridien
9. ursprünglich: getrennt geschlechtlich, abgeleitet: Zwitter,
10. Spiralfurchung; oft typische Schwimmlarve: Trochophora-Larven
Stamm Mollusca (Weichtiere)
Mehr als 100 000 Arten; meist aquatisch, einige Schnecken terrestrisch; Größe ~mm bis viele
Meter;
Körper in Kopf, Fuß, Eingeweidesack u. Mantel gegliedert; teilweise wurmförmig, teilweise
spiralig gedreht, teilweise ganz von Schale umgeben
Bewegen sich teilweise mit Cilien, teilweise auf Schleimspuren, teilweise mit Rückstoß,
teilweise festgewachsen
Meist Kalkschale vom Mantel gebildet; wichtige kalkbildende Organismen der Erdgeschichte,
Gastropoda (Schnecken), Bivalva (Muscheln), Cephalopoda (Kopffüßer) und weitere marine
Gruppen
10 wichtige Bauplanmerkmale
1. Protostomia, Coelomreste; Körper aus Kopf, muskulösem Fuß, Eingeweidesack und
Mantel
2. Mantel bildet meist eine ektodermale Kalkschale
3. Bewegung durch Fuß oder Cilien oder Mantelkontraktionen
4. Zentralnervensystem, 4 paarige Ganglien, teilweise hoch entwickelte Sinnesorgane
5. Mundraum mit Raspelorgan (Radula), mehrere Darmabschnitte; Mitteldarmdrüse
6. Meist offenes Blutkreislaufsystem mit Herz
7. Kiemen oder Lungen, Atmung durch Mantel oder Körperoberfläche
8. Exkretionsorgane: Metanephridien
9. Ursprünglich getrennt geschlechtlich, abgeleitet: Zwitter mit komplizierten
Fortpflanzungsorganen
10. Spiralfurchung, ursprünglich Trochophora-Larven; abgeleitet: direkte Entwicklung im
Ei
Stamm Arthropoda (Gliederfüßer)
10 wichtige Bauplanmerkmale
1. Protostomia, Segmentierung des Körpers, Coelom reduziert,
2. Körperdecke: mehrschichtiges Außenskelett aus Chitin + Proteinen, Häutungen bei
Wachstum notwendig
3. Bewegung durch gegliederte Extremitäten und innen liegende Muskeln
4. Gehirn, paariger ventraler Längsnerven-strang mit segmentalen Ganglien;
Sinnesborsten, oft Median- und Komplexaugen
5. Darm mit Vorder-, Mittel- u. Enddarm; Mitteldarmdrüse
6. offenes Blutkreislaufsystem mit Herz
7. Atmungsorgane: Kiemen oder röhrenförmigen Einstülpungen
8. Exkretionssysteme: Metanephridien oder Malpighi-Schläuche
9. Getrennt geschlechtlich
10. Verschiedene typische Larvenstadien bei vielen aquatischen Gruppen
2)
Stamm Echinodermata (Stachelhäuter)
• Marin
• ~ 6300 Arten
• Körpergröße cm bis m
• Seit frühem Kabrium bekannt (von 20 fossil bekannten Großgruppen nur noch 5
Großgruppen vertreten → Seelilien, Seesterne, Schlangensterne, Seeigeln,
Seegurken)
• Adulte radiärer 5 – seitiger Symmetrie
• Larven: bilateral symmetrisch
• Erwachsene Tiere langsam beweglich oder festgewachsen
10 Bauplanmerkmale
1. Deuterostomia, 5-seitige Körpersymmetrie (Pentamerie) adulter Tiere
2. Körperdecke: Epidermis, darunter mesodermales Kalkskelett (Endoskelett)
3. Bewegung mit Ambulacralfüßchen (= Coelomkanäle(?) mit füßchenförmigen
Organen) oder fest gewachsen
4. Gehirn fehlt, Nerven in radiärer Anordnung
5. Darm in oral-aboraler Achse; Pylorusdrüse
6. Ambulacralsystem (Röhrensystem im Körper);
7. keine eigenen Atmungsorgane
8. Exkretionsorgane fehlen
9. meist getrennt geschlechtlich
10. bilaterale Larven und Metamorphose bei Umwandlung des Körperbaus zum adulten
Organismus
Abgeleitete Merkmale
Elastisches Endoskelett
Unterkiefer aus einem paarigen Organ mit mehreren Zahnreihen
Zähne am Kiefer, Plakoidschuppen auf Körperoberfläche
Kiemen
Darm mit Spiralklappe
Innere Befruchtung mit umgebildeten Bauchflossen des Männchens
Ablage großer Eier oder lebend gebärens
• Haut durch Keratineinlagerung verstärkt und abgedichtet, Zellen sterben nach außen
ab
• Besondere Hautbildungen (Schuppen, Krallen, Hörner, Federn, Haare)
• Hohe Stoffwechselrate und große Beweglichkeit
• Brustkasten; Schutz der Lunge, verbesserte Atemmechanik
• Ei mit 4 speziellen Anhangsorganen aus embryonalem Gewebe gebildet und verkalkte
Eischale (Amnioten – Ei)
• Innere Befruchtung
Rezente „Reptilien“ (Kriechtiere)
Überwiegende terrestrisch
Eier mit Schale – oft in Boden abgelegt
meist ektotherm → Körpertemperatur von Umgebung abhängig
Rezente Gruppen der Kriechtiere haben keine gemeinsamen abgeleiteten Merkmale, daher
paraphyletisch
Brückenechse:
1 Art
lebendes Fossil in Neuseeland
Echsen und Schlangen:
Kreatin – Schuppen
Häutung
leistungsfähige Sinnesorgane
meist Fleischfresser
Krokodile:
Wenige Arten
große Fleischfresser
semiaquatisch
Brutpflege
Schildkröten:
Körperpanzer aus Teilen der Wirbel
Rippen und Schlüsselbein
marin; im Süßwasser; terrestrisch
Vögel (Aves)
Abgeleitete Merkmale rezenter Gruppen im Vergleich zu andern Amniota
Mammalia (Säugetiere)
Abgeleitete Merkmale: