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Biologie Q1-Q3

Zellorganellen

Tonoplast: Membran der Vakuole


Vakuole: Flüssigkeitsbehälter; Nährstoffspeicher
Zellkern: beinhaltet
- Kernhülle: Kompartimentierung vom Cytoplasma
- Kerporen: Poren zum Transport zwischen
Cytoplasma und Zellkern
- Kernporenkomplex: eine Pore besteht aus vielen
Proteinen
- Chromatin: auf Histone aufgewickelte DANN
und Proteine
- Nucleulus: auch Kernkörperchen; Bildung von
Ribosomen; Synthese ribosomaler RNA
- Cytoplasma: wässriges Medium; enthält Protein- und RNA-Moleküle und Enzyme; Ort der Translation
- Endoplasmatisches Reticulum: Transportsystem; produziert die Biomembranen der Zelle
Raues: Ort der Proteinbiosynthese (Ribosomen)
Glattes: auch Zisternen; synthetisiert Membranlipide
Zellkern bestimmt Erbanlagen (inneren Aufbau & Aussehen durch spezifische Erbanlagen)
steuert Zellkern Wachstum, Fortpflanzung und Teilung
Peroxisom: oxidieren Substanzen und zerstören Peroxid (Zellgift)
Zellwand: stützt die Zelle (da Pflanzen kein Innen-/Außenskelett haben); besteht aus Cellulose
Mittellamelle: Kittsubstanz (Pektin) zwischen den Zellwänden zweier Zellen
Zellmembran: grenzt Zelle ab; reguliert Stoffaustausch zwischen innen- und Außenmilieu
Golgi-Apparat: verändert/verpackt Proteine; Sortier- und Versandanlage
Dictyosomen: einzelne Stapel des Golgi-Apparats
Lysosomen: abbauende Enzyme und abzubauendes Material auf Transportvesikeln;
verdaut abzubauende Stoffe
Tüpfel/Plasmodesmen: Tunnel zwischen den Zellen zum Austausch von Wasser und kleinen Molekülen
Cytoskelett: Netzwerk aus Proteinen zur Festigung der Zelle
Mitochondrien: Ort der Zellatmung
Chloroplasten: Ort der Fotosynthese
Proteasomen: zerlegen zelleigene Proteine in kurze Peptide (Immunabwehr)
Apoplast: System aller verbundenen Zellwände
Protoplast: Gesamter Zellinhalt (Zellmembran, Cytoplasma, Zellorganellen und zellkern)
Symplast: System aller durch Plasmodesmen miteinander verbundenen Protoplasten

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Kennzeichen von Lebewesen
Stoffwechsel (Atmung & Verdauung), Reizbarkeit, Fortpflanzung/Vererbung, Wachstum, Bewegung, Tod, Evolution

5 Reiche der Lebewesen


Tiere: Wirbeltiere (Saugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische)
Wirbellose Tiere (Insekten, Würmer, Spinnen) Eukaryoten
Pflanzen: Fotosynthese (Bäume, Blumen, etc.) Eukaryoten
Pilze: (Fliegenpilz, Schimmelpilz, Fußpilz) Eukaryoten
Einzeller: (Amöbe, Pantoffeltierchen, Euglena) Eukaryoten
Bakterien: (e.Coli) Prokaryoten
!Viren sind keine Lebewesen!

Merkmal Eukaryoten Prokaryoten


Membranumgrenzte Organellen + -
Erbsubstanz Mehrere Chromosomen 1 ringförmiges Chromosom Plasmide
1
Genetischer Austausch Geschlechtszellen (Meiose) Konjugation
Ribosomen 80 S 70 S
Cytoskelett + -
Zellkern + -
Lebewesen Tiere, Pflanzen, Pilze, Einzeller Bakterien
Größe Größer als Prokaryoten Kleiner als Eukaryoten
Zellwand Makromolekül aus Zuckerketten
festes Netz
Eucyte Procyte
Struktur Komplexe Struktur Einfache Struktur
Vielzelligkeit + (außer Einzeller) -
Formen/Typen Kokken (Bazillen),
stäbchenförmig/schraubenförmig

1
Konjugation: Austausch genetischen Materials zweier Bakterien. Es handelt sich um einen einseitig
gerichteten, horizontalen Gentransfer, bei dem eine Bakterienzelle als Spender (Donar)
und die andere als Empfänger (Akzeptor) fungiert. Durch den Pilus (Sexpili) verbinden sich
die Zellen und bilden eine Plasmabrücke. So kann ein DNA-Einzelstrang von der Spenderzelle
auf die Empfängerzelle übertragen werden. Die Vermehrung bei Bakterien geschieht asexuell
(Klon). Gentransfer ist jedoch möglich.

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Nährstoffe
Kohlenhydrate: Zucker (Fehling I & II) & Stärke (Lugolsche Lösung)
Proteine/Eiweiße/Polypeptide kleinster Baustein: Aminosäuren
Fette: in der Membran enthalten (Phosphorlipid)
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe
Wasser als Transportmittel und teilweise Lösungsmittel

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Mitose und Zellzyklus (bei Körperzellen)


Prophase
- Chromosomen liegen in Fäden vor, ziehen sich dann stark zusammen, spiralisieren sich
- jedes Chromosom besteht vor der Teilung aus zwei identischen Strängen (Zwei-Chromatid-Chromosomen)
- sie trennen sich voneinander und werden nur durch den Centromer zusammengehalten
- Mitosespindel wird ausgebildet, Spindelpole rücken auseinander
- Kernhülle und Nucleoli (Kernkörperchen) lösen sich auf
Metaphase
- Zwei-Chromatid-Chromosomen werden weiter durch Spiralisation verkürzt & verdickt
- sie ordnen sich in der Äquatorialebene an
- sie sind durch Spindelfasern mit den Zellpolen verbunden
- sie werden durch das Centromer zusammengehalten
Anaphase
- Spindelfasern trennen die Zwei-Chromatid-Chromosomen am Centromer voneinander
durch Verkürzung der Spindelfasern
- Es entstehen Ein-Chromatid-Chromosomen
an jedem Zellpol befindet sich ein vollständiger Satz an Chromatiden (Interchromosomal)
Telophase
- Spindelfasern lösen sich auf
- Ein-Chromatid-Chromosomen werden zu Chromatinfäden aufgelockert
- eine neue Kernhülle wird aufgebaut, der Nucleoli entwickelt sich neu
Interphase (mehr als 90% der Gesamtzeit):
- G1-Phase Zelle wächst auf Größe der Mutterzelle heran (Wachstumsphase) direkt nach der Mitose
- S-Phase Verdopplung (Replikation) der DNA (Synthesephase)
- G2-Phase Die Zelle bereitet sich erneut auf die Mitose vor
- G0-Phase Ruhezustand einer Zelle/sie teilt sich nicht weiter
(natürlich: Nervenzellen, Muskelzellen, Keimzellen)
programmierter Zelltod = Apoptose
Innerhalb der Interphase gibt es so genannte „Kontrollpunkte“
Kontrollpunkt 1: nach der G1-Phase Überprüfung, ob die Zelle richtig gewachsen ist
Kontrollpunkt 2: nach der G2-Phase Überprüfung, ob sich die gesamte DNA richtig verdoppelt hat

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Meiose – bei Geschlechtszellen


o 1. Reifeteilung und 2. Reifeteilung
o Vorher: Interphase – Chromosomen verdoppeln sich
1. Reifeteilung – 2 Chromosomen werden voneinander geteilt
1. Reifeteilung: Trennung der homologen Chromosomen Reduktion des diploiden Chromosomensatzes zum haploiden
(2n n)
o Prophase I
o Spiralisierung der Chromosomen – sind unter dem Mikroskop als feine Fäden zu erkennen
o Homologen Chromosomen lagern sich eng und parallel aneinander
o „Paarung“ der Chromosomen (Crossing over) Intrachromosomal
o Metaphase I
o Kernmembran löst sich auf
o homologe Chromosomen lagern sich in der Äquatorialebene an
o je ein Chromosom (Zwei-Chromatid-Chromosom) weist zu einem Spindelpol
o Anaphase I
o Die homologen Chromosomen werden durch die Spindelfasern wieder getrennt
o die Verteilung der männlichen und weiblichen Chromosomenpaare ist zufällig Interchromosomal
o Telophase I
o Einschnürung der Zelle mit anschließender Trennung
o es bilden sich zwei Zellen mit unterschiedlichem Erbgut
2. Reifeteilung – Chromosomen teilen sich in Chromatiden
2. Reifeteilung: Trennung der Chromatiden (entspricht der Mitose)
o Prophase II
Die Chromosomen werden sichtbar und der Spindelapparat bildet sich aus.
Die Chromosomen verkürzen sich und die Kernmembran löst sich auf
o Metaphase II
Tochterzellen beginnen mit der Bildung einer neuen Kernspindel
Die Chromosomen ordnen sich in der Äquatorialebene an
o Anaphase II
Die Chromosomen werden in Chromatiden getrennt und zu den Polen gezogen Interchromosomal
o Telophase II
aus den beiden Tochterzellen entstehen nun 2 weiter Tochterzellen, insgesamt also 4 Tochterzellen
sie weisen einen haploiden Chromosomensatz auf
es bildet sich eine neue Kernmembran
o Ergebnis: 4 männliche haploide Spermien und eine weibliche haploide Eizelle
(die anderen 3 wachsen nicht weiter und sterben ab).

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Genetik

Was ist ein Gen?


Ein Gen ist eine genomische Einheit/Transkribtionseinheit, die einen zusammenhängenden Satz von Potentiell überlappenden
funktionellen Produkten codiert.

Die 3 Mendelschen Regeln


1. Uniformitätsregel
kreuzt man zwei reinerbige Individuen einer Art, die sich in einem Merkmal unterscheiden, sind die Nachkommen der
F1-Generation in Bezug auf dieses gleich (uniform).
2. Spaltungsregel
Kreuzt man die Mischlinge der F1-Generation untereinander, so treten in der F2-Generation die Merkmale der
Parentalgeneration in einem festen Zahlenverhältnis wieder auf. Beim dominant rezessiven Erbgang erfolgt die
Aufspaltung im Verhältnis 3:1.
3. Unabhängigkeits- und Neukombinationsregel
Kreuzt man zwei Lebewesen einer Art, die sich in mehr als einem Merkmal reinerbig unterscheiden, so können die
Merkmalspaare in neuen Kombinationen auftreten. Die Gene werden also unabhängig voneinander verteilt.

Chromosomen
Aufbau
- X-förmig
- setzen sich aus 4 Chromosomenarmen zusammen
- 2 von Natur aus verbunden: Chromatid
(1-Chromatid-Chromosom)
- Werden in der Mitte von Centromer zusammengehalten
(2-Chromatid-Chromosom)
„Arbeitsform“
- die dünnen Chromatinfäden stellen die Arbeitsform der
Erbinformation dar, welche Vorgänge in der Zelle steuern
kann
„Transportform“
- Sie entsteht kurz vor der Zellteilung, wenn dich die
Chromatinfäden verdoppeln und verdichten und heißen
Chromosomen. Durch die Transportform ist eine
geordnete Aufteilung der Chromosomen auf die
Tochterzellen möglich.
Gerade Chromosomenzahl
- Bei der Befruchtung verschmelzen die Zellkerne der Eizelle
und des Spermium.
Da jede dieser Zellen einen einfachen Chromosomensatz
trägt, die Zellen jedoch verschmelzen, ist der
Chromosomensatz letztendlich doppelt also gerade
Karyogramm
- Chromosomen sind immer ihrem Partner zugeordnet
- Es wird mit dem größten Pärchen begonnen
(Autosome/Homologe Chromosomen)
- Zum Schluss kommen die Geschlechtschromosomenpaare:
Frau: zwei X, Mann: X & Y Gonosome

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Griffith & Avery
1. Versuch: Maus 1: S-Pneumokokken verabreicht (sind von einer Kapsel umgeben) stirbt
Maus 2: R-Pneumokokken verabreicht (Fähigkeit zur Kapselbildung verloren) überlebt
Maus 3: Mischung aus R- und hitzeinaktivierten S-Pneumokokken stirbt
1. Auswertung: Immunabwehr kann die S-Pneumokokken durch die Schutzkapsel nicht bekämpfen
ungehinderte Vermehrung Tod
Immunabwehr kann die P-Pneumokokken bekämpfen, da diese keine Schutzkapseln haben
Überleben
Hitzeaktivierte S-Stamm enthält noch immer funktionstüchtige DNA (Proteine denaturiert)
R-Stamm kann die DNA des S-Stamms übernehmen und kann somit eine Kapsel bilden
ungehinderte Vermehrung Tod
1
Transformation

2. Versuch: S-Stamm-DNA + S-Proteine + Protease + lebende R-Zellen


S-Stamm-DNA + lebende R-Zellen
Maus stirbt
S-Stamm-DNA + S-Proteine + DNAse + lebende R-Zellen
S-Proteine + lebende R-Zellen
Maus überlebt
2. Auswertung: Die Fähigkeit, Kapseln zu bilden, wird durch die DNA ausgelöst, nicht durch Proteine

1
Transformation:
Genetische Veränderung durch Aufnahme
oder Einschleusen (Konjugation) fremder DNA

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Aufbau der DNA (Watson-Crick-Modell)
- aus vielen Nucleotiden = Base (Adenin, Thymin, Guanin, Cytosin)
+ Desoxyribose (Zucker) + Phosphatsäurerest
- Adenin + Thymin 2-Fach-Bindung
- Guanin + Cytosin 3-Fach-Bindung
- Wasserstoffbrückenbindungen zwischen OHN
- Pyrimidinbasen (einfacher Ring) = C + T
- Purinbasen (Doppelringsystem) = G + A
- Zucker durch Phosphatsäurereste zusammengehalten
Zucker-Phosphat-Kette = „Rückrat“
Basen hängen am Zucker
- 5’-Ende: Phosphatgruppe/ Phosphorsäurerest
hängt am 5. C-Atom der Zuckers
3’-Ende: OH-Gruppe
Hängt am3. C-Atom
- DNA-Strang:
Basenpaar – spiraliesiert – Histone
– spiralisiert – Telomer
- Die Stränge sind antiparallel & ergeben eine Doppelhelix

Die DNA ist ein elektrisch negativ geladenes Molekül

Chargaff-Regeln
1. Die Gesamtmenge der Purinbasen (A+G) in einer Probe entspricht der Gesamtmenge der Pyrimidinbasen (C+T)
2. Die Menge an Adenin stimmt mit der Menge des Thymins überein. Cytosin ist stets in derselben Menge vorhanden wie
Guanin
3. Das Verhältnis von A+T zu C+G ist in den DNA-Proben aus verschiedenen Organismen unterschiedlich

Theoretische Replikationsmechanismen

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Replikation
- Die Doppelhelix wird von dem Enzym Helicase entwunden und geöffnet „Replikationsgabel“
- Die im Kernplasma frei schwimmenden, energiereichen Nucleotide lagern sich ergänzend an die
Einzelstränge an
- Das Enzym DNA-Polymerase verknüpft die angelagerten Nucleotide zu einem Strang,
dabei werden Phosphatreste abgespalten
liefern Energie für Reaktion dafür benötigt: Startmolekül mit einer freien OH-Gruppe = Primer
werden durch Primase an den Strängen angebracht
Funktionsrichtung: 5’ 3’-Ende
- kontinuierlichen Strang in die Richtung, in die sich die Replikationsgabel öffnet
- diskontinuierlicher Strang entgegengesetzt der Replikationsgabel
es entstehen nur kurze Stücke Okazaki-Fragmente
werden durch das Enzym DNA-Ligase miteinander verknüpft
- eine andere Polymerase läuft über den Strang
entfernt Primer & füllt Lücken zwischen den Okazaki-Fragmenten

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Der genetische Code
- es gibt 64 Möglichkeiten, drei Basen so zu setzen, dass eine von 20 Aminosäuren entsteht
- ein Basentriplett nennt man Codon
- Es gibt das Startcodon AUG und das Stoppcodon UGA, UAA, UAG
- Alle Codons stehen für jeweils eine Aminosäure

Genregulation (Jacob-Monod-Modell)
- Substratinduktion
Promotor: Startcodon, Bindung für RNA-Polymerase
Operator: „Andockstation für Repressor
aktiver Repressor bindet am Operator (wenn Laktose nicht vorhanden ist) Operon
inaktiver Repressor bindet nicht (wenn Laktose vorhanden ist)
Strukturgene: Enthalten Code zur Bildung des Enzyms = codieren Enzyme
Blockiert Induziert

- Regulatorgen bewirkt die Herstellung eines aktiven Repressors solange nur Glucose im Nährmedium ist
- er bindet an den Operator und verhindert die Transkription (RNA-Polymerase)
- Zufuhr Laktose Laktosemolekül lagert sich als Induktor an Repressor & verändert seine Raumstruktur
- Repressor ist nun inaktiv und kann nicht mehr an den Operator binden
- RNA-Polymerase transkribiert Gene für Laktoseverwertung
- Zelle beginnt mit der Herstellung für Enzyme

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Proteinbiosynthese
- Transkription (im Zellkern)
Initiation
RNA-Polymerase bindet an eine bestimmte Basensequenz an den DNA-Doppelstrang sie dient als Promotor
RNA-Polymerase entwindet DNA-Doppelstrang & löst Wasserstoffbrückenbindungen der komplementären
Basen
Elongation
Der codogene Strang/Matrizenstrang wird transkribiert (Matrizenstrang = abhängig von Promotor)
DNA wird kopiert (meist 15-20 Basenpaare) Startet vom Primer aus
Leserichtung: 3’-5’ (Matritzenstrang der DNA)
Kopierrichtung: 5’-3’ (Richtung auf der mRNA)
RNA-Nucleotide lagern sich an den freien Basen an (T U)
- RNA-Polymerase verknüpft sie zum RNA-Molekül
Dabei wird Thymin durch Uracil ersetzt
Termination
Terminatorsequenz zeigt das Ende der Transkription an (RNA-Polymerase trifft auf die bestimmte Basenfolge)
der gebildete prä-mRNA-Strang und die RNA-Polymerase lösen sich
Die beiden DNA-Stränge werden wieder zusammengefügt

- Spleißen: Introns werden aus der prä-mRNA geschnitten (enthalten keine Informationen) Exons werden zusammengefügt
mRNA

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- Translation (im Zellplasma) http://www.youtube.com/watch?v=Ikq9AcBcohA
Information, die in der Basenfolge codiert ist, wird in ein Protein übersetzt
mRNA besteht aus Basentripletts (1 Basentriplett = 1 Aminosäure)
Initiation
Translation beginnt am 5’-Ende der mRNA und verläuft in Richtung 3’-Ende
Startcodon AUG
die kleine Untereinheit des Ribosoms lagert sich an AUG an
Signal für die Anlagerung der großen Untereinheit des Ribosoms (ohne Signal: Ribosom = inaktiv)
Elongation
das Ribosom hat 3 Bindungsstellen für die tRNA: A (Akzeptorort) & P (Peptidyl-Stelle – Verbindung AS) & E
(Exit)
die tRNA mit dem komplementären Basentriplett lagert sich in der A-Stelle an
die mRNA verschiebt sich um ein Basentriplett in 3’-Ende
tRNA + Aminosäure verschiebt sich in die P-Stelle & neue komplementäre tRNA kann anlagern
die mRNA verschiebt sich um ein Basentriplett in 3’-Ende
tRNA der P-Stelle verlässt Ribosom über E-Stelle & gibt Aminosäure an nächste tRNA weiter
die tRNA der A-Stelle wandert in die P-Stelle und übernimmt die Aminosäure(n-Kette)
eine neue tRNA lagert sich in der A-Stelle
Die Vorgänge wiederholen sich bis zum Stoppcodon
Termination
der Akzeptorort erreicht ein Stoppcodon
die Synthese wird abgebrochen
mRNA, Protein und Ribosom werden freigesetzt (Ribosom zerfällt in seine Untereinheiten)

Ort der Proteinbiosynthese: Ribosomen


Ribosomen sind kleine, aus Proteinen und
rRNA bestehende, zelluläre Partikel, die die
Proteinbiosynthese der Zellen katalysieren

3’ TGA 5’ Codogener Strang


der Strang der DNA, der kopiert wird (Matritzenstrang)
Transkription
5’ ACU 3’ mRNA mit Codon wandert aus dem Zellkern ins Cytoplasma
Translation
3’ UGA 5’ tRNA mit Anticodon findet im Cytoplasma statt und entsprechender Aminosäure

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DNA & RNA

Merkmal DNA RNA


Zuckermolekül Desoxyribose Ribose
Basenpaar Thymin (mit CH3) + Adenin Uracil (ohne CH3) + Adenin
Strang Doppelsträngig Einzelsträngig
Länge Lange Moleküle Kurze Moleküle
Aufbau Zucker, Phosphat, Base Zucker, Phosphat, Base
Arten mRNA (Matrize)
rRNA (bildet Ribosom)
tRNA (transportiert Aminosäure)

Die RNA
RNA-Typ Größe Struktur Funktion
mRNA 100 bis über 10000 Nukleotide Fadenförmig Dient als Matrize eines Gens für die
(messenger) Proteinbiosynthese
rRNA Bei Eukaryoten: 4 Arten Globulär Bildet mit Proteinen die Ribosomen, Ort
(ribosomal) 120, 150, 1700, 3500 Nukleotiden der Proteinbiosynthese
tRNA 80-90 Nukleotide Kleeblattstruktur Transportiert Aminosäuren zum Ort der
(transfer) Proteinbiosynthese

Proteine
- 20 verschiedene Aminosäuren in biologischen Proteinen
es gibt 20 verschiedene Reste (polar/unpolar)
7 davon sind essentiell (Nahrung)
- ein Protein besteht aus mindestens 100 Aminosäuren
- Sie falten sich zu übergeordneten Raumstrukturen
Primärsturktur:
Abfolge in einer Kette = Aminosäuresequenz
Bindungen: Peptidbindungen/Elektronenpaarbindungen
Sekundärstruktur:
Polypeptidkette liegt in Schraubenform (α-Helix) oder gefaltet (β-Faltblatt)
vor
Bindungen: Peptidbindungen/Wasserstoffbrückenbindungen
Tertiärstruktur:
Unregelmäßig räumliche Struktur Gemisch aus α-Helix und β-Faltblatt
Bindungen: Wasserstoff- & Disulfidbrücken, Peptidbindungen, Ionenbindungen, Van-der-Waals-Kräfte
Quartärstruktur:
Mehrere Polypeptidketten in Tertiärstruktur zusammengeschlossen (Hämoglobin)
Bindungen: Wasserstoff- & Disulfidbrücken, Peptidbindungen, Kovalente Bindungen (Elektronenpaarbindung)

- sind Enzyme
Transportproteine (Carrier), Abwehrproteine (Antikörper im Immunsystem), bewegliche Proteine (Aktinfilamente &
Myosinfilamente), regulatorische Proteine (Hormone), Strukturproteine (Kreatin), Rezeptorproteine (Signalempfänger/-
weiterleiter Nervensystem), Speicherproteine (Kasein)

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Mutation
Mutagene = Auslöser von Mutationen
Physikalische Mutagene: radioaktive Strahlung, UV-Strahlung, Röntgenstrahlung
Chemische Mutagene: Säuren (Basenverlust = Deletion), Basen (Basen hinzufügen), Antibiotikum (DNA-Stränge vernetzt keine
Replikation mehr möglich)
- Genmutation: veränderte Basensequenz einzelner Gene (es ist ein Gen betroffen)
- Punktmutation: Besenpaare sind betroffen
- stumme Mutation ein Basenpaar wird ersetzt (keine Auswirkungen)
- missense Mutation verändertes Triplett codiert weiterhin (falsche) Aminosäuren
(wenige/leichte/keine Folgen)
- nonsense Mutation ein Aminosäure-Codon wird in ein Stoppcodon umgewandelt
nutzlose Proteine
- Rasterschubmutation
- Insertion Einfügung einer Base
- Deletion Verlust einer Base
- Inversion Triplett ist verdreht (GCA – ACG)
- somatische Mutation Veränderung in Körperzellen nicht vererbt
- generative Mutation Zellen der Keimbahn (Keimzellen) sind betroffen vererbbar
- Chromosomenmutation: Struktur einzelner Chromosomen wird verändert
(z.B.: Wegfall/Verdoppelung einzelner Abschnitte)
- Genommutation: Anzahl einzelner Chromosomen
- Polyplodisierung = Vervielfachung der Chromosomensätze (oft bei Pflanzen)

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Stammbaumanalyse

- gonosomale Erbgänge = x-Chromosomale Vererbung


- gonosomal rezessiv vererbte Merkmale prägen sich bei Männern aus
- genetische Information lieg einfach vor homologes Allel (2. X) fehlt = Hemizygotie
- gonosomal rezessiv vererbte Merkmale prägen sich bei Frauen aus
- entsprechendes Allel liegt auf beiden X-Chromosomen vor = homozygot
Merkmal von Mutter (heterozygot XaxA) & Vater (hemizygot XaY)
- autosomale Erbgänge sind geschlechtsunabhängig:
Enthalten sowohl männliche als auch weibliche Merkmalsträger/Krankheitsträger
- bei dominanten Erbgängen tritt das Merkmal/die Krankheit in jeder Generation auf
weil sowohl reinerbige als auch mischerbige Merkmalsträger vorhanden sind
- bei rezessiven Erbgängen tritt das Merkmal/die Krankheit nicht in jeder Generation aus
weil nur reinerbig rezessive das Merkmal ausprägen

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Funktion eines Restriktionsenzyms


- ein Protein, das das Erbmaterial an einer bestimmten Stelle (sequenzspezifisch) spaltet
- Funktion: - fremde DNA, die in die Zelle eindringt, zu zerstören
- zerschneiden von DNA und zur Bildung von Restriktionsfragmenten
können in andere DNA-Moleküle eingebaut werden

schneidet man DNA unterschiedlicher Herkunft mit dem gleichen Restriktionsenzym, so kann man mithilfe der dabei
entstehenden Enden diese zwei DNA-Sequenzen miteinander verknüpfen.

Prinzip des Gentransfers durch Vektoren


Klonierungsvektoren = „Gentaxen“ am gebräuchlichsten: bakterielle Plasmide

Plasmide: ringförmige, kleine DNA-Moleküle


Liegen frei in der Bakterienzelle vor
Sind mehrfach im Bakterium vorhanden und replizieren sich eigenständig
Können leicht isoliert und auch wieder zurückgeführt werden

Isolierung von Plasmid-DNA aus Bakterienzellen und


von genomischer DNA.
Behandlung beider DNA-Präparationen mit dem
gleichen Restriktionsenzym. Die Erkennungssequenz
(„Schnittstelle“) findet sich auf dem Plasmid nur ein
einziges Mal.
Das geschnittene Plasmid wird mit den genomischen
DNA-Fragmenten gemischt, wobei einige eine
Basenpaarung über die Enden eingehen.
Zugabe des Ligationsgemischs zu den Bakterienzellen,
die eine Mutation tragen. Einige Zellen nehmen
Plasmide oder andere DNA-Fragmente
(„Transformation“ auf.
Ausplattieren der Bakterien auf Agarplatten. Inkubation
bis zur Koloniebildung

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PCR – Polymerase-Kettenreaktion
1. Denaturierung: Der DNA-Doppelstrang wird auf 90°C erhitzt, wodurch sich die beiden Stränge
voneinander lösen.
2. Hybridisierung: Die Temperatur wird auf 50°C abgekühlt, wodurch die Einzelstränge weiterhin
bestehen bleiben. Die Primer, die im Überschuss hinzugefügt werden, sind nun
arbeitsfähig und lagern sich an die passende/komplementäre DNA-Sequenz an.
Anlagerung: am 3’-Ende des codogenen Strangs.
3. Polymerisierung: Die Temperatur wird auf 70°C erhöht. Bei dieser Temperatur ist die Taq-Polymerase
arbeitsfähig und synthetisiert einen komplementären Strang (bis 90°C arbeitsfähig).
Andere Polymerasen dagegen denaturieren bereits bei 40°C.
Ablauf: von 3’-Ende nach 5’-Ende am codogenen Strang.
Tocher-/Mutterstrang: Die Tochterstränge unterscheiden sich von den Muttersträngen, da sie keine
exakte Kopie darstellen, sondern den komplementären Strang.
Kettenreaktion: die Vorgänge können beliebig wiederholt werden.
Es handelt sich um ein exponentielles Wachstum.
Stränge: A-Stränge: Mutterstränge/Ursprungsstränge
- nicht-terminierte Stränge auch nach Primern in beide Richtungen vollständig
- vermehren sich auch bei weiteren Reaktionszyklen nicht sind zu vernachlässigen
B-Stränge: Tochter1-Stränge/aus Mutterstrang repliziert
- einseitig-terminierte Stränge nach Primer in eine Richtung vollständig
in die andere Richtung abgebrochen
- bei weiteren Reaktionszyklen + 2 sind zu vernachlässigen
C-Stränge: Tochter2-Stränge/aus B-Strang repliziert
- beidseitig-terminierte Stränge bricht nach Primern beidseitig ab
- vermehren sich bei weiteren Reaktionszyklen exponentiell nicht vernachlässigen
Zeit: Die Einzelreaktion dauert etwa 1 Minute.
Der gesamte Reaktionszyklus dauert etwa 3 Minuten.
Eine komplette PCR mit 30 Durchgängen dauert etwa 90 Minuten

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Stammzellen
Stammzellen
- können sich im Körper und in vitro unbegrenzt vermehren
- aus ihnen können verschiedene Zelltypen entstehen

Entstehung/Gewinnung
- stammen aus überzähligen Embryonen bei künstlicher Befruchtung bzw. aus abgetriebenen Embryonen
- ist in Deutschland laut Stammellengesetz verboten Import ist erlaubt Forschung ist möglich

Adulte Stammzellen Embryonale Stammzellen


Der Körper kann ein Leben lang neue Moralische Bedenken bei dem Einsatz von embryonalen Stammzellen in der
spezialisierte Zellen entwickeln, Medizin, denn bei ihrer Gewinnung werden Embryonen zerstört
z.B. bei Verletzungen
Können sich nicht mehr zu jeder Zellart des Kann sich zu jeder Zellart des Körpers weiterentwickeln
Körpers weiterentwickeln,
z.B. kann sich aus einer neuralen Stammzelle
ein Zelltyp des Nervengewebes entwickeln,
aber keine Leber oder Muskelzelle
Eingeschränkt pluripotent oder unipotent Totipotente Stammzellen Pluripotente Stammzellen
- Befruchtete Eizelle nach 2-3 Tagen - Befruchtete Eizelle nach 7-8 Tagen
(8-Zellen-Stadium)

können sich zu einem kompletten alle Zelltypen eines Organismus


Organismus entwickeln können entstehen
aber keinen intakten Organismus

Sie kommen in vielen Gewebetypen Sie werden Embryonen entnommen Säugetierembryonen sterben dabei
erwachsener, adulter Organismen vor
beim Menschen z.B. in Nabelschnurblut,
Knochenmark, Gehirn, Bauchspeicheldrüse

Probleme:
- gerichtete Entwicklung bis heute nicht möglich Forschung/Suche nach Bedingungen für diese Entwicklung
- Abstoßungsreaktionen von gezüchteten Zellen auf Organismen fremdes Gewebe
- Gefahr der Entartung zu Tumoren

Stammzellentherapie
Das erwachsene menschliche Gehirn enthält Stammzellen, die sich zu reifen Neuronen differenzieren können. Die Induktion der
Stammzellendifferenzierung und die Transplantation von in Kultur gezüchteten Stammzellen sind potenzielle Möglichkeiten,
durch Verletzung oder Krankheit verloren gegangene Neurone zu ersetzen.

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Klonierung
- keine Möglichkeit des therapeutischen Klonens in Deutschland
(z.B. bei Diabetes, wo Zellen der Bauchspeicheldrüsen funktionslos sind)

klassisches Verfahren in der Tierzucht

weiblich männlich
Freisetzung mehrerer Spermagewinnung
Eizellen durch Hormone

1. künstliche Besamung möglich (durch gezielte Übertragung des Spermas auf die Eizelle)
2. In-Vitro-Fertilisation (Befruchtung im Reagenzglas nach Entnahme von Eizellen)

mehrere Embryonen entstehen


Embryo-Transfer (Übertragung der Embryonen auf weibliche Ammentiere)
Entstehung mehrerer Nachkommen von Nutztieren mit positiv ausgesuchten Eigenschaften
(diese sind aber nicht erbgleich!)

therapeutisches Klonen
Definition
- Eine Form des Klonens, das der medizinischen Behandlung dient.
- Es bezweckt die In-vitro-Züchtung autogener (Spender und Empfänger sind identisch) Transplantatzellen zu
Behandlung degenerativer Erkrankungen wie Diabetes oder Alzheimer
Technik
- wie reproduktives Klonen
- Embryo wird nach wenigen Zellteilungen zerstört
- die einzelnen Zellen werden in einer Kultur zum weiteren Wachstum gebracht
- durch Wachstumsfaktoren lässt sich aus den Stammzellen jede Gewebeart züchten
- oder Stammzellen werden direkt in den Körper des Patienten eingebracht

Kerntransplantation
Definition
- Übertragung eines isoloerten Zellkerns in das Cytoplasma einer anderen Zelle, deren Zellkern zuvor entfernt wurde

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Ökologie

Ökologie: aus dem Griechischen und bedeutet „Haushaltskunde“


Wissenschaft, die sich mit dem Haushalt unserer Erde und deren Lebewesen beschäftigt
macht auf 2 wesentliche Dinge aufmerksam
- unsere Welt ist ein gemeinsames, vernetztes System, wobei die Wechselbeziehung
zwischen Menschen, Tieren und Pflanzen eine wichtige Rolle spielt
- man kann nicht durch geradliniges Denken die Ursachen und komplexen
Zusammenhänge der Umwelt und Umweltverschmutzung herausfinden
Ökosystem: der Zusammenschluss eines Biotops und einer Biozönose Lebensraum & Lebensgemeinschaft
z.B.: Wald, Wattenmeer, Wiese, Feld
Biotop: räumlich begrenzter Lebensraum für Lebewesen eines Ökosystems, umfasst die Summe der
abiotischen Ökofaktoren
z.B.: Ameisenhaufen, Schulteich
Biozönose: die Lebensgemeinschaften von Lebewesen innerhalb eines Biotops
z.B.: Biozönose im Biotop Teich: Fische, Frösche, Insekten, Pflanzen, Algen, Bakterien
Biosphäre: der Teil der Erde, der von Lebewesen bewohnt wird. Sie umfasst die Geosphäre, Hydrosphäre
und Atmosphäre
Population: Eine Gruppe von Individuen derselben Art oder Rasse, die ein bestimmtes geografisches
Gebiet bewohnen, sich untereinander Fortpflanzen und über mehrere Generationen genetisch
verbunden sind.
Art: eine fortgesetzte Einheit, jedoch können sich verschiedene Arten nicht Fortpflanzen
Rasse: =Unterart, können sich untereinander Fortpflanzen

Biotische & Abiotische Faktoren


Abiotisch Biotisch
Licht (Menge & Intensität) Konkurrenz
Temperatur Feinde
Klima Fortpflanzung
Wasser Nahrung
Bodenbeschaffenheit Artgenossen
PH-Wert Beute
Wind Krankheitserreger
Luftfeuchtigkeit Parasiten
Nische Räuber
Schwerkraft

20
Biologie Q1-Q3
Abiotische Umweltfaktoren

Physiologische Potenz: Einzelwachstum (Toleranzbereich ohne Konkurrenz)


Ökologische Potenz: in Konkurrenzkampf
stenök: enger, ökologischer Toleranzbereich stenothermer Toleranzbereich
euryök: breiter, ökologischer Toleranzbereich euryothermer Toleranzbereich
Lebewesen mit hoher physiologischer Potenz haben eine kleine ökologische Potenz stenök
Lebewesen mit niedriger physiologischer Potenz haben eine große ökologische Potenz euryök

Optimum: optimaler Wert eines Umweltfaktors für das Vorkommen


Präferendum: bevorzugter Bereich
Pessima: ungünstige Bereiche, Überleben, keine Fortpflanzung
Minimum: äußerster Grenzwert Kältetod
Maximum: äußerster Grenzwert Hitzetod

Aktives Leben setzt eine gewisse Körpertemperatur voraus:


- RGT-Regel (Reaktions-Geschwindigkeit-Temperatur-Regel)
- steigt eine Temperatur um 10°C, so steigen die Stoffwechselvorgänge
um das 2-3-fache, bis zum Optimum. Ab da sinkt die
Stoffwechselaktivität wieder
- Stoffwechsel durch Proteine zu hohe Temperatur = Denaturierung

21
Biologie Q1-Q3
Regulation der Körpertemperatur bei Homoiothermen

Der Regelkreis beginnt mit einem bestimmten Ist-Wert (momentane Temperatur).


Das Regelglied mit dem Temperaturregulationszentrum Hypothalamus registriert diesen Ist-Wert und vergleicht ihn mit dem
Sollwert von 37°C (Vorgabe vom Gehirn).
Nun kann das Regelglied die Stellglieder der Wärmereproduktion, also Skelettmuskulatur, Leber, Blutgefäße, aktivieren, wenn
der Istwert zu niedrig ist und ansteigen soll.
Oder es aktiviert die Stellglieder der Wärmeabgabe, also Schweißdrüse, Blutgefäße, wenn der Istwert zu hoch ist und abkühlen
soll.
Die Wärme/Kälte, die durch die Stellglieder erzeugt wird, wird nun durch die Regelstrecke in Körperkern (Herz, innere Organe,
Blutgefäße) und Körperhülle (Haut) geleitet.
Anschließend ermitteln die Messglieder, die Wärme- und Kälterezeptoren in Haut und Nervensystem, den neuen Ist-Wert.
Der Regelkreis beginnt von vorne.

22
Biologie Q1-Q3
Gleichwarme und wechselwarme Tiere

Aspekt Poikilotherm/Ektotherm (wechselwarm) Homoiotherm/Endotherm (gleichwarm)


Leistungsfähigkeit nur bei idealer Temperatur aktiv Breites Aktivitätsspektrum
langsame Lebensweise höherer Energieumsatz
Leichte Beute bei ungünstigen Temperaturen schnellere Lebensweise
geringer Energieumsatz Leistungsfähiger
Stoffwechselrate geringer Energieverbrauch hoher Energieverbrauch
keine Nahrung im Winter
keine Reserven nötig
Körpergröße kleiner geringerer Energieumsatz größer großer Energieumsatz
niedrige Stoffwechselrate

Die Kurve der wechselwarmen Lebewesen zeigt deutlich, dass sie stark von der Umgebungstemperatur abhängig sind.
Gleichwarme Lebewesen halten ihre Körpertemperatur nahe des Optimums viel länger (durch Fell, körpereigene
Methoden/Zittern/Schwitzen/Hecheln, Blutzellen erweitern/verengen).

euryotherm
= breiter, ökologischer
Toleranzbereich

stereotherm
= enger, ökologischer
Toleranzbereich

Allensche Regel/Proportionalitätsregel Bergmannsche Regel


Die Größe der Körperanhänge (Schwanz, Ohren, Beine, Gleichwarme Vertreter miteinander verwandter Arten in
Arme, etc.) nimmt bei gleichwarmen Tieren in kälteren kälteren Regionen sind größer, als in wärmeren.
Regionen ab. Kleinere Körperanhänge geben weniger Größere, gleichwarme Tiere haben im Verhältnis zu ihrem
Wärme ab als große Körperanhänge. Volumen eine geringere Oberfläche als kleine Tiere.
Beispiel: Fuchs Äquator = große Ohren Dadurch ist ihr Wärmeverlust in kalten Regionen geringer,
kälter = kleinere Ohren als der von kleineren Tieren.

23
Biologie Q1-Q3
Biotische Umweltfaktoren

Konkurrenz:
- Lebewesen nutzen die gleichen, meist begrenzten, Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip
Ressourcen - Arten mit gleichen Lebensansprüchen können auf die Dauer nicht
- Sie beeinträchtigen sich gegenseitig im selben Lebensraum vorkommen
- Ein Wettbewerb entsteht - Je mehr sich ihre Bedürfnisse unterscheiden, desto niedriger wird
die Konkurrenz
Interspezifische Konkurrenz Intraspezifische Konkurrenz
- Verschiedene Arten konkurrieren um Ressourcen - Individuen derselben Art konkurrieren
- Einfluss auf Populationswachstum und Überleben - Je größer die Individuendichte, desto größer die Konkurrenz
Mechanismus- Tiere: Mechanismus - Pflanzen:
Wirken durch Störung und Angriff auf Konkurrenten ein Wirken durch Hemmstoffe auf Konkurrenten ein
- Größe, Schnelligkeit, Wehrhaftigkeit, Effektivität - Saugkraft, Geschwindigkeit der Samenkeimung, Wachstum,
wie sie Beschattung und Austrocknung aushalten
Folgen Konkurrenzvermeidung
- Ausweichen innerhalb einer ökologischen Potenz - Verdrängung, Ausweichung
- Verschiebung der Optima - Aufteilung von Ressourcen
- Unterschied zwischen physiologischem und - Abgrenzung von Revieren
ökologischem Optimum - Unterschiede zwischen Jugend- und Altersform
- Selektion (Raupe/Schmetterling)
- Ökologische Sonderung - Sexualdimorphismus (Unterschiede zwischen den Geschlechtern)
(= Entstehung neuer Arten/Auseinanderentwicklung)

Ökologische Nische
- Gesamtheit der Umweltfaktoren, die eine einheitliche Teilbereiche
Gruppe für ihr Überleben benötigt - Nahrungsnische
- Gefüge von Beziehungen - Brutnische
- Rolle in der Gemeinschaft - Schutznische
1
- Ökologische Nischen müssen erst gebildet werden - Habitat
Ansprüche Nutzen
- Oft nur qualitativ beschreibbar - Hilfreich bei der Entwicklung von erfolgreichen
- Quantitativ (Temperatur, pH-Wert, Feuchtigkeit) Schädlingsbekämpfungen
nicht darstellbar - Naturschutz
Wirkungsgesetz Stellenäquivalenz
- Für das Überleben und die Häufigkeit einer Art ist der - Ähnliche ökologische Planstelle in unterschiedlichen Regionen
Umweltfaktor maßgeblich, der am meisten vom - Jeder Lebensraum besitzt „ökologische Lizenzen“
Optimum entfernt ist - Wenn diese von verschwindenden und nicht verwandten Arten auf
= Liebig´sches Minimumgesetz Ähnliche Weise genutzt werden, spricht man von Stellenäquivalenz

Symbiose
Definition Formen
- Zusammenleben unterschiedlicher Arten zum - Nutznießertum
gegenseitigen Vorteil = lockeres Zusammenleben, der Vorteil ist auf der Seite eines
Häufigkeit Partners
- Symbiosen stellen den größten Teil der Biomassen auf Lotsenfisch profitiert von Nahrungsabfällen der Haie
der Erde dar Blütenbestäubung/Fremdbestäubung
- Allianz = lockere Beziehung, beide Partner Profitieren
Putzerfisch säubert größere Fischarten
- Ektosymbiose = Partner bleiben körperliche getrennt
- Endosymbiose
= ein Partner wird in den Körper des anderen aufgenommen
Flechten sind Symbiose von Pilzen und Algen

24
Biologie Q1-Q3
Parasitismus

Definition Ökologische Funktion


- Wechselbeziehung zwischen Organismen Ausgleich gegenüber eingeschleppten Arten, die Ökosysteme durch
verschiedener Arten vermehrtes Auftreten und uneingeschränktes Wachstum stören
- ein Partner (Wirt) wird eindeutig geschädigt können
- ein Partner (Parasit) erfährt erhebliche Nutzen
Bei Pflanzen Bei Tieren
- Halbparasiten = grüne Pflanzen - temporäre Parasiten
- bekommen Wasser & Nährsalze - suchen Wirt nur kurz zur Nahrungsaufnahme auf
- nur wenig organische Stoffe von Wirtspflanzen - permanente Parasiten
- Vollparasiten - sind während ihres gesamten Daseins auf ihren Wirt angewiesen
- haben reduzierte/gar keine Blätter - Endoparasiten
- besitzen kein Chlorophyll keine Fotosynthese - leben im Inneren des Wirts beeinträchtigen Organe
- entziehen Wirtspflanzen Wasser, Nährstoffe - besiedeln Hohlräume, Blut, Gewebe
- auch wichtige organische Stoffe - Extrazelluläre Endoparasiten: leben außerhalb von Zellen
Wirte - Intrazelluläre Endoparasiten: leben innerhalb von Wirtszellen
- Zwischenwirt meist sowohl extra- als auch intrazellulär
= Aufenthaltsort für Parasiten in Jungstadien - Ektoparasiten
- Endwirt - leben auf der Außenfläche des Wirts
= Aufenthaltsort während sexueller Aktivität & Befallen meist kranke Lebewesen
Fortpflanzung - dringen mit den der Versorgung dienenden Organen
- Gelegenheitswirt = kein bevorzugter Wirt in den Wirtsorganismus ein
- Fehlwirt
= keine Fortsetzung der Entwicklung ist möglich
- Zufallswirt = ermöglicht Entwicklung und Übertragung
- Transportwirt = für die Weitergabe von Parasiten

Räuber-Beute-Beziehung
Allgemein Populationsverhältnis
- Räuber grenzen Anzahl der Beutetiere ein - Beutemenge reguliert Räuberpopulation
- Anzahl der Beutetiere bestimmt, wie viele Räuber wenig Beute = wenig Räuber
existieren können viel Beute = viele Räuber
- Individuenanzahl/Zeit = meist Exponentialfunktion - Effektivität reguliert Räuberpopulation
- Ressourcen nehmen stark ab viele Hindernisse = wenig Räuber
Vermehrung ist nicht weiter möglich wenig Hindernisse = viele Räuber
Kapazität des Lebensraumes ist erreicht:
stationäre Phase Räubermethoden
Sättigungswert wird erreicht - Jäger: stellen der Beute aktiv nach Mader, Greifvögel, Haie
= logistisches Wachstum - Fallensteller: stellen der Beute Fallen Spinnen, Insektivoren
Lotka-Volterra-Regeln - Filtrierer: filtern die Beute aus dem Wasser Muscheln
1. Die beiden Populationsgrößen von Beute und - Weidegänger: fressen die Nahrung ab Pferde, Kühe, Schafe
Fressfeind schwanken periodisch und zeitlich Abwehrmethoden
gegeneinander verschoben. - Entkommen durch Schnelligkeit Antilope, Hase, Maus
2. Die Dichte jeder Population schwankt jeweils um - Verstecken durch Tarnung Eidechse, Chamäleon
einen Mittelwert, der bei unveränderten - Verstecken durch Nachahmung Larven gleichen einem
Bedingungen langfristig konstant bleibt. Stock/Ast
3. Erhöhung der Beutedichte bewirkt eine Zunahme der - Schutz durch Gift Pfeilgiftfrosch, Tollkirsche
Fressfeinde. - Schutz durch Stacheln und Schale Schildkröte, Igel, Rose
Nach gleich starker Dezimierung beider Populationen - Schutz durch Schrecktracht bunte/leuchtende Farben/Größe
erholt sich zuerst die Beutepopulation. Die Erholung
der Räuberpopulation erfolgt zeitversetzt.

25
Biologie Q1-Q3
Sukzession
= allmähliche Entwicklung Initialphase
- Neu Entstandene, unbesiedelte Lebensräume - einjährige (kleine) Pflanzen, nicht konkurrenzstark
- Neubesiedelung im Laufe der Zeit Folgephase
- viel pflanzliche Biomasse setzt sich an, Baumarten setzen sich
- Lat.: nachrücken, nachfolgen
durch, große Anzahl
Formen von Sukzession Klimax
- heterotrophe Sukzession = Abbau eines Ökosystems - Gleichgewicht Aufgrund Abbaus der Biomasse, langlebige Arten,
- autotrophe Sukzession = Aufbau eines Ökosystems geringe Anzahl
Gründe Für Sukzession Naturschutz
- Primärsukzession: - Sukzession ist u.a. ein Grund für Naturschutz
Vulkanausbruch, neu entstandenes Land - Klimax kann nicht erreicht werden
- Sekundärsukzession: Aussterben von Pflanzen- und Tierarten aus dem Klimax (Phase)
Waldrodung, Neubesiedelung, Entwicklung - Beispiel Regenwald: im Normalfall 15 Jahre Brachzeit
- Störungen können auf ein früheres Stadium Heute teilweise auf 5 Jahre verkürzt
zurückwerfen (Umkippen von Bäumen, etc.) Mineralien im Boden werden nicht aufgefüllt
Boden ist unbrauchbar

Wachstum
Exponentielles Wachstum (Wachstum einer Bakterienpopulation als Beispiel für exponentielles Wachstum??)
Unter günstigen Bedingungen, wie sie für Lebewesen in Kultur geschaffen werden oder wie sie natürliche Populationen
vorfinden, wenn sie sich neue Lebensräume oder Ressourcen erschließen, wächst eine Population exponentiell.
Auch wenn eine Art verschleppt wird, wie das Kaninchen nach Australien, oder wenn sie kurz vorm Aussterben unter Schutz
gestellt wird, wie der Kormoran, ist exponentielles Wachstum typisch.
Die Veränderung der Individuenzahl (dN) in einem Zeitabschnitt (dt) ist dann das Produkt aus der Wachstumsrate r und der
jeweils vorhandenen Individuenzahl (N):
Diesem Wachstum entspricht die Zinseszinsberechnung mit J-förmiger Wachstumskurve.
Logistisches Wachstum
Da alle Ressourcen endlich sind, ist exponentielles Wachstum auf Dauer unmöglich. In der Regel schwächt sich daher das
Wachstum einer Population mit zunehmender Dichte ab und die Populationsgröße nähert sich eine konstanten Wert. Er stellt
die Tragfähigkeits- oder Kapazitätsgrenze der Umwelt für die Population dar und wird in der Formel für das logistische
Wachstum mit dem Symbol K bezeichnet:
Diesem logistischen Wachstum entspricht eine S-förmige Wachstumskurve. Der Ausdruck in der Klammer zeigt, dass das
Wachstum der Population dichteabhängig ist, also davon abhängt, wie nahe die Individuenzahl N der Kapazitätsgrenze K
gekommen ist. Bei kleinem N ist das Wachstum exponentiell. Ist N=K, wird der Zuwachs 0, die Populationsgröße bleibt konstant.

26
Biologie Q1-Q3
Energiefluss

Primärkonsument Sekundärkonsument Destruenten


Primärproduzenten
(Krill, kleine Krabben) (Hering) Endkonsument (Bakterien, etc.)
(Pflanzen, Algen,
--> Pflanzenfresser/ --> Fleischfresser/ (Thunfisch, Hai) --> Mineralien und
Plankton)
Herbivoren Carnivoren Gase

Destruenten: Zu Destruenten gehören Saprophagen und Mineralisierer. Saprophagen verwerten Aas, Kot oder Abfall
fressende Tiere. Mineralisierer (Bakterien und Pilze) verwandeln totes organisches Material in anorganische
Verbindungen (Mineralien/Mineralstoffe), die energiearm sind, wie Ammonium, Sulfat, Phosphat

Trophie-Ebenen

Im Grasland gibt es mehr Herbivore als im Wald, deswegen


werden mehr Primärproduzenten gefressen.
Im Wald leben mehr Carnivore.
Konsumenten: weniger Atmung als Destruenten
- Durch Zersetzung wird mehr CO2 frei
- mehr Destruenten als Konsumenten
- Atmung dadurch bestimmt, was zersetzt wird
Wald: mehr totes als organ. Material
dauerhafte Zersetzung
Nettoprimärproduzenten + Konsumenten = eine Ebene
Destruenten sind eine Ebene

Nettoprimärproduzenten = Fotosynthese + Eigenverbrauch


Bruttoprimärproduzenten = Fotosynthese + Eigenverbrauch

Verwertung der Energie


- Assimilation: der nutzbare Anteil wird assimiliert/in körpereigener Substanz gebunden
- Dessimilation: Ein erheblicher Teil der assimilierten Energie wird dazu verwendet, den Stoffwechselbetrieb aufrechtzuerhalten.
Sie wird durch Dissimilation/Zellatmung oder Gärung freigesetzt.
- Defäkation: Nicht nutzbare Energie geht mit Kot oder Gewöllen verloren
- Produktion von organischen Substanzen, Sekreten, Haut, Haaren, Federn, zu Wachstum und Fortpflanzung

27
Biologie Q1-Q3
Energieumwandlung
- Energie kann nicht erzeugt oder vernichtet
werden nur umgewandelt
- Falsch: „Energieverbrauch“, wenn die Energie
in der umgewandelten Form nicht mehr
nutzbar ist
- Umsetzung: Strahlungs- in chemische Energie,
chemische in mechanische Energie,
mechanische in Bewegungsenergie
- Bei der Umwandlung wird ein erheblicher Teil
der Energie zu Wärme
für Lebewesen verloren (nicht wandelbar)
gerichteter Fluss der Energie („Einbahnstraße“)

Schadstoffanreicherung
- Schadstoffe sind Stoffe/Stoffgemische, die Schädlich für Menschen/Tiere/Pflanzen/Organsimen sein können
- Schadstoffe: Schwermetalle, Salze, organische Stoffe (Halogenkohlenwasserstoffe)
- Aufnahme:
Biokonzentration = reine Aufnahme eines Schadstoffes aus dem Umgebungsmedium über Körperoberflächen
Biomagnifikation = Akkumulation von Schadstoffen durch die Nahrungskette
werden von einer Trophie-Ebene zur anderen weitergegeben
reichern sich im Verlauf einer Nahrungskette immer stärker an
die letzten Glieder einer Nahrungskette erhalten die größten Dosen

Blau: Schadstoffanreicherung
Rot: Nahrungskette

Nahrungsbeziehungen
Nahrungsketten Nahrungsnetz
- Pflanzen sind die Produzenten im Ökosystem - Nur wenige Tiere ernähren sich ausschließlich von einer
- Von ihnen ernähren sich die Pflanzen-/-Tierart
Pflanzenfresser/Primärkonsumenten - kaum ein Lebewesen ist nur von einer einzigen Feindart
- Sie können Fleischfressern/Sekundärproduzenten zum Bedroht
Opfer fallen
- Weitere Konsumenten nennt man Tertiärkonsumenten Verzweigung der Nahrungsketten = Nahrungsnetz
- Das letzte Glied sind Endkonsumenten

28
Biologie Q1-Q3
Energieflussdiagramm
2
Täglich treffen etwa 12.000 kJ Globalstrahlung pro m auf die
Erde, wovon jedoch etwa 6.000 kJ wieder reflektiert werden.
Somit kann nur etwa die Hälfte der Energie von
Primärproduzenten fotosynthetisch verarbeitet werden. Von
dieser Bruttoproduktion, also die Energie, die Pflanzen von
Sonnenenergie in chemische Energie umwandeln, gehen durch
Atmung und Absterben von Pflanzenteilen etwa 140 kJ
verloren. Einen Großteil der übrigen 5860 kJ verbraucht die
Pflanze selbst.
Die Energie, die übrig bleibt, etwa 120 kJ, heißt
Nettoproduktion.
Lebewesen der 2. Trophie-Ebene, die Herbivore, konsumieren
die 120 kJ Nettoproduktion.
Durch Atmung, Ausscheidungen und „tierischen
Bestandsabfall“ geht weiter Energie verloren.
Carnivoren, Lebewesen der 3. Und 4. Trophie-Ebenen, nehmen
somit schließlich nur 10 % der vorher vorhandenen Energie
auf.
Sie verlieren ebenfalls viel Energie durch Ausscheidungen,
Atmung und Bestandsabfall, wodurch diese ebenfalls nur etwa
10% ihrer einst aufgenommenen Energie weitergeben können.
Durch diese 10%-Regel, also dass immer nur etwa 10% weiter
gegeben wird, bleibt nur ein kleiner Teil der chemischen
Energie vom Anfang am Ende der Nahrungskette übrig.
Dieser Teil reicht nicht aus, um ein weiteres Glied in der
Nahrungskette zu versorgen.
Daher kommen am Ende der Nahrungskette die Destruenten,
die sich zusätzlich die „verlorene“ Energie aus Ausscheidungen
und Bestandsabfällen zu Nutzen macht.

Nur 5% der Strahlungsenergie nutzen Produzenten, weil die


Strahlung teilweise wieder reflektiert wird und die
Ökofaktoren in der Summe selten optimal für die
Fotosynthese sind (Minimumgesetz der Ökofaktoren).
Letztlich bestimmt die pflanzliche Produktion die gesamte
Energie, die dem Ökosystem zur Verfügung steht.
Bei jeder Trophie-Ebene wird ein erheblicher Teil der Energie
auch zu Wärme, der für Lebewesen verloren geht, da sie die
Wärme nicht wieder in andere Energieformen umwandeln
können. Der Energiefluss ist ein gerichteter Fluss.
Der Energiegehalt verringert sich von Ebene zu Ebene ca. um
den Faktor 10.
Das ist der ökologische Wirkungsgrad, also das Verhältnis von
weitergegebener und aufgenommener Energie.
Es wird immer nur etwa 10% der Energie an die nächste Ebene
weitergeleitet, wobei dieser Wert ein grober Anhaltspunkt ist
(Meer: 25%, Wald 5%).
Destruenten bekommen einen Großteil der Energie ab, im
Vergleich zum Konsumenten, da auch Ausscheidungen und TOM Energie enthalten. Sie veratmen den Großteil dieser Stoffe.
Die Anzahl der Trophie-Ebenen ist begrenzt durch die wenige Energie, die nach jeder Ebene übrig bleibt.

29
Biologie Q1-Q3
Energiepyramide

Summiert man die Energie der Produktion jeder Trophie-Ebene des gesamten Ökosystems, ergibt sich eine Energiepyramide. In
dieser Pyramide verringert sich der Energiegehalt von Stufe zu Stufe durchschnittlich um den Faktor 10.

Kohlenstoffkreislauf

Bildungsprozesse/Quellen Fixierende Prozesse/Senken


- Vulkane, Waldbrände - Kohlenstofflager (Holz, Torf, Braunkohle, Steinkohle, Erdöl)
- Destruenten, TOM, Konsumenten - Produzenten
- Zivilisatorischer Verbrauch (Abgase/Industrie) - Bei der Fotosynthese (Calvinzyclus)
Atmung, Verbrennung, Zersetzung

30
Biologie Q1-Q3

Aufbau: Blatt bis Chlorophyll

Sonnenblatt - Schattenblatt

31
Biologie Q1-Q3
Sonnenblatt Schattenblatt
Kutikula schwächer/dünner
- Schutzschild aus Wachs
Wasserundurchlässig
- Schutz vor Wasserverlust, Pilzen,
Bakterien, UV-Strahlung
- Erhöht Festigkeit der Epidermis
Epidermis dünner
- primäres Abschlussgewebe
- ohne Chloroplasten
- schützt das pflanzliche Gewebe vor UV
- einreihiges Gewebe
Palisadengewebe größer, da Fotosynthese 3-5 mal weniger
- aus langen, zylindrischen Zellen -Rate größer ist Chloroplasten
- enthält Chloroplasten Hauptort FS nutzt licht aus weitere Abstände
Schwammgewebe Verhältnismäßig größer, um im Schatten
- über der unteren Epidermis mehr Speicherfläche mehr Wasser abzugeben
- zur FS
Interzellularräume
- zur Gas- und Wasserspeicherung
Stromata weniger vorhanden
- Spaltöffnung an der Blattunterseite um Wasserverlust zu
- Porenweite kann sich verändern/anpassen vermindern
- Kontrollierte CO2 Abgabe
Schließzellen
- Umschließen den Spalt einer Spaltöffnung
Leitbündel
= Blattader von Stängel bis Spitze
- Bündel aus verschiedener, länglicher
Zellen und Röhren
- Zum Stoffwechseltransport im Blatt
Xylem
- Wasserleitende röhrenförmige, tote Zellen
zuleitend: Fotosyntheseprodukt
Phloem
- Siebzellen & Geleitzellen
ableitend: Wasser
Transport organischer Stoffe

32
Biologie Q1-Q3
Das Engelmannsche Experiment

- Die aeroben Bakterien lagern sich in großer Zahl im Bereich zwischen 400-450 nm (blau = energiereich) und
650-700 nm (rot = energiearm) an.
- Im Bereich zwischen 500-600 nm (grün) jedoch nur wenig.
- in den blauen und roten Wellenlängenbereichen kann Chlorophyll am besten Licht absorbieren
- in den grünen Wellenlängenbereichen reflektiert Chlorophyll das Licht und betreibt dort keine FS
Aktionsspektrum

- zur Absorption für die Fotosynthese benötigt man verschiedene weitere Pigmente
= akzessorische Pigmente Antennenpigmente (Carotinoide, Chlorophylle)
- weitere akzessorische Pigmente absorbieren im Farbbereich grün und gelb Lichtsammelfallen

33
Biologie Q1-Q3
Chloroplast

Chlorophylle:
- Porphyrin-Ring (hydrophil) mit zentralem Magnesiumion und verschiedenen Seitenketten
-
System konjugierter Doppelbindungen (Einfach- & Doppelbindungen abwechselnd = leicht erregbare e )
- Phytyl-„Schwanz“ (lipophil)
- Chlorophylle besitzen die Fähigkeit zur Lichtabsorption

- Elektronen im Chlorophyllmolekül können durch Lichtenergie angeregt werden


- gelangen so in einen energetische höheren Zustand
- ein angeregtes Chlorophyllmolekül kann wieder in den Grundzustand gebracht werden:
a) in einem isolierten Chlorophyllmolekül wird Energie in Form von Wärme-/Lichtstrahlung frei
für Fotosynthese nicht von Bedeutung
b) durch Resonanzvorgänge wird die Energie auf ein benachbartes Chlorophyllmolekül übertragen
bis die Energie zu Chlorophyll a/Reaktionszentrum/Fotosystem gelangt
c) das energetisch höhere Elektron wird durch die Abgabe an einen Akzeptors weitergegeben.
die Elektronenlücke wird immer wieder gefüllt
Akzeptor nimmt Elektronen auf, Donator gibt ab

Energie- und Wasserstoffüberträger/ Wasserstoffträgermoleküle


ATP
= wichtigste Trägerform chemischer Energie
- ADP Phosphat ATP (Thylakoidmembran, lichtabhängige FS) Stoma (lichtunabhängige FS) ADP
+
NADP+H
+ -
NADP+ 2H2O NADPH+H (2e ) + O2

34
Biologie Q1-Q3
Fotosynthese
Fotosynthese betreiben Pflanzen und Einzeller (Euglena) wenn sie Chloroplasten/Chlorophyll besitzen

Pflanzen, grüne Einzeller = autotroph (Selbstversorgend)


Tiere/Pilze/Bakterien/Einzeller = heterotroph

Abhängigkeit: Licht, Temperatur, Co2-Gehalt, Wasser


limitierende Faktoren: nicht genug Licht vorhanden
nicht mehr Fotosynthese kann betrieben werden

Produkte: Glukose (C6H12O6) Monosaccharid


Sauerstoffe (O2)
Edukte: Kohlenstoffdioxyd (CO2)
Wasser (H2O)

Lichtabhängige Reaktion
+ +
2 H2O + 2 NADP + 2 (ADP+P) O2 + 2 (NADPH+H ) + 3 ATP
Sonnenenergie wird in chemische Energie umgewandelt
findet in der Thylakoidmembran statt Enzymkomplexe
- H2O wird über die Wurzeln in die Pflanze aufgenommen
- im Photolysekomplex werden
2 H2O in O2 (verlässt die Pflanze),
+
4 H (bleiben im Thylakoidinnenraum)
-
und 4 e gespalten
= Fotolyse (Spaltung eines Moleküls, ausgelöst durch die Bestrahlung mit Licht)
- Im Fotosystem II werden die Elektronen mit Hilfe von Lichtenergie
(680 nm) auf ein höheres Energieniveau gebracht.
Die aufgeladenen Elektronen werden von einem Akzeptor aufgenommen
und in das Redoxsystem weitergeleitet, da die Elektronen sonst ihre Energie in Form von Wärme abgeben
+
- Im Redoxsystem betreiben die Elektronen eine Art „Protonenpumpe“, durch die H -Ionen vom Stroma in
den Thylakoidinnenraum gelangen.
Es entsteht ein Ladungsgradient/Konzentrationsgefälle, da das Stroma negativer und der Thylakoidinnenraum positiver
geladen ist.
= Elektronentransportkette
Die Elektronen werden weiter ins Fotosystem I geleitet.
- Im Fotosystem I werden die Elektronen erneut mit Lichtenergie (700 nm) auf ein höheres Energieniveau
+
gebracht und in die NADP -Reduktase weitergeleitet. Gleichzeitig wird die Elektronenlücke wieder gefüllt.
+ + + - +
- in der NADP -Reduktase nehmen NADP -Trägermoleküle je 2 H und 2 e auf und werden zu NADPH+H
+
- Durch die ATP-Synthase werden die H -Ionen, die durch die Protonenpumpe in den Innenraum gelangt sind,
und die bei der Wasserspaltung im Photolysekomplex entstanden sind, aus dem positiveren Innenraum in
das negativere Stroma geleitet. Dadurch werden die Ionen energiereicher und fördern die Bildung von ADP
zu ATP = Fotophorisierung
+
Fazit: Endprodukte = ATP + NADPH+H leiten die Dunkelreaktion

35
Biologie Q1-Q3
Lichtunabhänige Reaktion – im Stroma
Phase 1: Kohlenstoff-Fixierung aus dem CO2 der Luft
- CO2 Molekül lagert sich (mithilfe des Enzyms Rubisco) an Ribulose-1,5-bisphosphat (RubP) an
6 P-C5-P
- das Produkt ist instabil und zerfällt sofort in 2 Phosphoglycerinsäuren (PGS)
12 C3-P
Phase 2: Reduktionsphase
- PGS wird durch 12 ATP zu Bis-phosphoglycerinsäure aktiviert (+P)
12 P-C3-P
+
- Bis-phosphoglycerinsäure wird durch NADPH+H zu Phosphoglycerinaldehyd (PGA) reduziert (+H)
12 P-C3
Phase 3: Regenerierungsphase
1. 2 PGA werden zu einem Molekül Glukose (C6H12O6) verbunden
2. 10 PGA werden mit Hilfe von 2 ATP zu 6 RubP-Molekülen regeneriert
- 10 P-C3 + 2 ATP 6 P-C5-P
der Zyklus kann fortgeführt werden (ökonomisch sinnvoll)

Calvinzyklus

Bilanz der Lichtreaktion/Lichtabhängigen Reaktion


+ -
Fotolyse des Wassers: 12 H2O 6 O2 + 24 H + 24 e
Fotophosphorylierung: 18 (ADP+P) 18 ATP
+ + - +
Elektronentransport: 12 NADP + 24 H + 24 e 12 (NADPH+H )
+ +
12 H2O + 18 (ADP+P) + 12 NADP 6 O2 + 12 (NADPH+H ) + 18 ATP

Bilanz der Dunkelreaktion/Lichtunabhängigen Reaktion


+ +
6 CO2 + 12 (NADPH+H ) + 18 ATP C6H12O6 + 12 NADP + 18 (ADP+P) + 6 H2O

Summengleichung der Fotosynthese


6 CO2 + 12 H2O C6H12O6 + 6 O2 + 6 H2O

36
Biologie Q1-Q3

Atmung
- äußere Atmung: Luft (78% Stickstoff, 21%Sauerstoff, 0,03% CO2, 0,97% Edelgase) gelangt über
Die Bronchien in die Lungenflügel und dann in jedes einzelne Lungenbläschen (Alveole).
Über die umgebenden Kapillaren gelangt Sauerstoff durch Diffusion von der Alveole
in das rote Blutkörperchen (Erythrozyt)
- innere Atmung: findet in den Mitochondrien statt
Stufenprozess: Glykolyse, oxidative Decarboxylierung, Citratzyclus, Atmungskette

Gesamt
Glukose + 6 O2 + 6 H2O + 38 (ADP+P) 6 CO2 + 12 H2O + 38 ATP

37
Biologie Q1-Q3
Glykolyse (im Cytoplasma)
- Glukose wird phosphoryliert, sie bekommt eine Phosphatgruppe vom ATP
ADP+Glukose-6-Phosphat
- Glucose-6-Phosphat wird in Fructose-6-Phosphat umgewandelt (=Konstitutionsisomer)
- Fructose-6-Phosphat wird phosphoryliert, es erhält eine Phosphatgruppe vom ATP
ADP+Fructose-1,6-bisphosphat
- Fructose-1,6-bisphosphat wird in zwei C3-Zucker gespalten
2 Glycerinaldehyd-3-Phosphat (GAP)
+
- Beide GAP werden oxidiert, indem sie ihre Elektronen auf NAD übertragen
+
NADH+H + 2 1,3-Bisphosphoglycerat
- Eine der gebundenen Phosphatgruppen wird an ein ADP gebunden
2 ATP + 2 3-Phosphoglcerat
- Die andere Phosphatgruppe wird verschoben
2 2-Phosphoglycerat
- 2-Phosphoglycerat bekommt ein Wassermolekül abgespalten, es kommt zur Ausbildung einer Doppelbindung
2 Phosphoenolpyruvat
- Die Phosphatgruppe wird auf ADP übertragen
2 ATP + 2 Pyruvat
+
Glukose + 2 ATP 2 Pyruvat (C3) + 2 ATP + 2 NADH+H

Oxidative Decarboxylierung (im Matrix der Mitochondrien)


- Coenzym A hängt sich an das Pyruvat (Brenztraubensäure), um bei dem Citratzyclus zu katalysieren
+
- CO2 wird abgespalten und 2 Wasserstoff werden an NAD gehängt
+
NADH+H + Acetyl-Coenzym A + CO2
+
2 Pyruvat + 2 Coenzym A 2 NADH+H + 2 Acetyl-Coenzym A + 2 CO2

Citratzyclus (im Matrix der Mitochondrien)


- Acetyl-Coenzym A (C2) spaltet das Coenzym A ab und verbindet sich mit H2O und Oxalessigsäure (C4)
Citronensäure/Citrat (C6)
- Es wird ein CO2 und 2 Wasserstoffe abgespalten
+
NADH+H + CO2 + Ketoglutarsäure (C5)
- H2O wird gebunden, eine Phosphatgruppe, 1 CO2 und 2 Wasserstoffe werden abgegeben
+
ATP + NADH+H + Bernsteinsäure (C4)
+
- 2 Wasserstoffe werden an FAD abgegeben
FADH2 + Fumarsäure/Fumarat (C4)
- H2O wird aufgenommen
Apfelsäure/Malat (C4)
+
- 2 Wasserstoffe werden an NAD abgegeben
+
NADH+H + Oxalessigsäure/Oxalacetat
+
2 Acetyl-Coenzym A Oxalessigsäure + 2 ATP + 6 NADH+H + 2 FADH2

Atmungskette (innere Membran derMitochondrien)

+ +
Oxalessigsäure + 10 NADH + 10 H + 2 FADH2 + 6 O2 + 34 ADP + 34 P 10 NAD + 2 FAD + 34 ATP + 12 H2O

38
Biologie Q1-Q3

Energiegewinnung ohne Sauerstoff – Gärung


= anaerober Stoffwechsel
- es wird weniger Energie gewonnen, als durch Atmung
- erste Teil entspricht weitgehend Glykolyse Produkt Pyruvat wird zu jeweils anderen Endprodukten verarbeitet
Alkoholische Gärung
- durch Hefepilze
- Pyruvat Abspaltung CO2 Ethanal (Acetaldehyd) reduziert Ethanol
Milchsäuregärung
- typische für Milchsäurebakterien
- läuft in den Muskeln von Wirbeltieren ab
- Milchsäure = Endprodukt
erniedrigt den pH-Wert, hemmt das Wachstum anderer Mikroorganismen, wirkt konservierend
Gemischte Säuregärung
- ein Teil des Citratzyclus läuft rückwärts ab Bernsteinsäure
Propionsäure Gärung
- von Bakterien Propionsäure

39
Biologie Q1-Q3

Neurobiologie & Verhalten


Das Neuron

unipolare Zelle der Wirbellosen Pseudo-unipolare Zelle der Nervenknoten


ein Fortsatz (einfacher Aufbau) am Rückenmark

Bipolare Zelle der Netzhaut Multipolare Zellen aus dem Gehirn


ein Dendrit & ein Neurit/Axon - Pyramidenzelle
in den Sinnesorganen - Purkinjezelle
motorische Nerven (Rückenmark – Muskeln)

Reize
Chemische Reize:Nase alfaktorisch Licht: Auge optisch
Zunge gustatorisch Schall: Ohr Akustisch
Temperatur/Druck: Haut taktil

Reiz-Reaktionsschema
Reiz aus der Umgebung wirkt auf die selektiven, spezialisierten Sinneszellen/Rezeptoren der Sinnesorgane

Reiz wird über fadenförmige, sensorische/afferente Nerven zum Zentralnervensystem (ZN) weitergeleitet

ZN nimmt den Reiz auf, verarbeitet/ speichert/vergleicht ihn mit anderen Informationen und Erfahrungen

„Antwort“ wird über efferente/motorische Nerven an Effektoren (Muskeln/Drüsen) weitergeleitet

Reaktion wird koordiniert von Effektoren ausgeführt

40
Biologie Q1-Q3
Transportmechanismen

Hydrophil/Lipophob
(Cholin/Phosphat/Glycerin)
polar

Lipophil/Hydrophob
(Fettsäuren)
unpolar

Lipide bilden in Wasser Micellen oder


Doppelschichten. Eine Biomembran ist
eine natürliche Grenze zwischen zwei wässrigen Medien.

1. Osmose
Gerichtete Diffusion von Molekülen durch eine semipermeable Membran
2. Freie Diffusion
Durch Membran oder Kanal (erleichterte Diffusion)
Vom Konzentrationsgefälle abhängig mit Konzentrationsgefälle ohne Energieaufwand
Nicht selektiv (kontrollierbar)
Nur kleine Stoffe diffundieren (H2O, CO2, Glycerin, etc.)
3. Passiver Transport
Schneller als freie Diffusion
Substratspezifisch, selektiv
Durch Carrier
Ohne Energiezufuhr vom Konzentrationsgefälle abhängig
Uniport = Beförderung eines einzigen Substrats
Symport = Transport zweier Substrate in gleiche Richtung
Antiport = Zwei Substrate werde in entgegengesetzte Richtung transportiert
4. Aktiver Transport
Kann gegen das Konzentrationsgefälle erfolgen mit Energieaufwand
Sehr spezifisches Carrier (übertragen nur einen Stoff)
Primär aktiver Transport
Protonen/anorganische Ionen unter Umwandlung von ATP in ADP aus Zelle gepumpt
+ +
Transport durch ATPasen NA /K -ATPase
Sekundär aktiver Transport
Primär aktiver Transport ist mitbeteiligt: Aufbau eines Konzentrationsgefälles
Nutzung der durch Ionen-/Protonenpumpenaufgebauten chemischen Potentiale
Moleküle werden in Zelle hineintransportiert
bei Rückdiffusion werden andere Moleküle mitgenommen (=Symport)

41
Biologie Q1-Q3
Das Ruhepotential (RP)
Ruhepotential
+ — +
Im Extrazellularraum befinden sich viele Natrium - und Chlorid Ionen, aber wenige Kalium -Ionen
+ — + -
Im Intrazellularraum befinden sich wenige Na - & Cl Ionen, aber viele Kalium - und An -Ionen
Zwischen den verschiedenen Seiten herrscht ein Konzentrationsgefälle/chemischer Gradient
Im Extrazellularraum herrschen 0 mV, im Intrazellularraum herrschen -70 mV
Kalium Aus- und Einstrom
+
Kalium -Ionen verlassen aufgrund des Gefälles den Intrazellularraum
-
An -Ionen können das Zellinnere nicht verlassen, dadurch entsteht auf der Innenseite der Membran ein negativ
+
geladenes Feld, das wiederum K -Ionen zurück hält
+ +
Die positiven Na außen stoßen die K -Ionen wieder ab, sodass sie ins Zellinnere zurück strömen
elektrisches Gefälle
Natrium-Leckstrom
+ +
Na -Einstrom (Leckstrom) bewirkt, dass das Innere der Membran wieder positiver wird und damit das K
Gleichgewichtspotential stört
+ +
Ein Na bewirkt wieder ein Ausstrom eines K -Ions
Natrium-Kalium-Pumpe (= aktiver Sekundärtransport, mit Energieaufwand)
+ +
Wenn irgendwann die Na -Konzentration innen zu hoch und somit die K -Konzentration außen zu hoch wird, tritt die
+ + + +
Na /K -Pumpe unter ATP Verbrauch in Kraft und befördert Na wieder nach außen und K nach innen, um den
+ +
Ausgangszustand wieder herzustellen (3Na raus/2 K rein)
+ +
Wenn es die Na /K -Pumpe nicht gäbe, würden sie Konzentrationsunterschiede ausgeglichen werden und es gäbe keinen
elektrischen Spannungsunterschied zwischen extra- und intrazellulärem Raum (0 mV)
Das Ruhepotential muss -70 mV auf der Innenseite haben, was durch die aktive Umverteilung der Ionen zustande kommt

42
Biologie Q1-Q3
Entstehung eines Aktionspotentials
+ +
Die K Hintergrundkanäle sind geöffnet, Na Kanäle sind geschlossen, aber aktivierbar
► Ruhepotential
+ +
Spannungsgesteuerte Na Kanäle (Aktivierungstore) öffnen sich. Der Na Einstrom depolarisiert die Membran bis zum
Schwellenwert.
► Depolarisation
+
Ist der Reiz stark genug, wird der Schwellenwert überschritten. Dafür öffnen sich sehr viele spannungsgesteuerten Na
Kanäle lawinenartig. Das Zellinnere wird deutlich positiver, bis ein Aktionspotential entsteht (alles-oder-nichts-Prinzip)
► Depolarisation/Aktionspotential
+ + +
Die Inaktivierungstore (Na Kanäle) schließen sich und die spannungsgesteuerten K Kanäle öffnen sich, sodass K Ionen
+
rausströmen und die Nervenzelle repolarisieren. Weil in dem Moment der Repolarisation mehr K Ionen nach außen
strömen als nötig, kommt es kurzfristig zu einem negativen mV Wert, den man Hyperpolarisation nennt
► Repolarisation und Hyperpolarisation
+ + +
Die spannungsgesteuerten Na und K Kanäle sind geschlossen. Nur der K Hintergrundkanal ist geöffnet. Das
+ +
Ruhepotential wird erreicht, indem die Na /K -Pumpe die Ionenverteilung in die Ausgangssituation zurück pumpt
► Hyperpolarisation/Ruhepotential

Schwellen-
potential

Refraktärzeit
+
Die Na Kanäle
a bleibenbnach der
c Depolarisation
d und wenn
e sie sich danach wieder schließen,
einige Millisekunden verschlossen und können sich für diese Zeit nicht öffnen.
In dieser Zeit können sie sich erholen/regenerieren und es kommt zu keiner Dauersignalsendung, sodass ein Impuls nur von Axon
zu Axon und nie in 2 Richtungen weitergeleitet wird.
+
Absolute Refraktärzeit: Erregbarkeit = 0 es kann kein Reiz aufgenommen werden, Na Kanäle geschlossen
Relative Refraktärzeit: Erregbarkeit ist nur vermindert

43
Biologie Q1-Q3
Vorgänge in der Zellmembran während eines Aktionspotentials. Spannungsabhängige Natriumkanäle ermöglichen die
Depolarisation. Die vier Teilbilder zeigen den Zustand der Ionenkanäle in den rot markierten Phasen des Aktionspotentials.

Messung des Membranpotentials


mit Mikroelektroden können Spannungen zwischen Zellinnenraum und äußerem Milieu gemessen werden.

Eine feine Glaskapillare enthält eine ionenhaltige Lösung, die nach dem Einstechen mit dem Cytoplasma/Axons leitend in
Kontakt steht.
Über einen dünnen Draht wird das Potential abgeleitet. Eine Vergleichselektrode außerhalb der Zelle misst dort das vorliegende
Potential.
Die Potentialdifferenz (Spannung) kann nach Verstärkung durch ein Oszilloskop angezeigt werden.

44
Biologie Q1-Q3
Reize in mV und wenn er stärker wird?
Reiz mV
0 mV - 70 mV Ruhepotential
- 10 mV - 80 mV Hyperpolarisation
+ 10 mV - 60 mV Schwache Depolarisation nicht über Schwellenwert
+
+ 20 mV - 50 mV Deutliche Depolarisation Öffnen vieler Na Kanäle
+ 25 mV Reizschwelle + 30 mV Aktionspotential = Ladungsumkehr alles-oder-nichts-Prinzip
+ 30 mV + 30 mV Aktionspotential
+ 50 mV + 30 mV Aktionspotential

Wie sehen die Aktionspotentiale aus, wenn ein Reiz stärker ist?
Die Reizstärke und Reizdauer sind in der Aktionspotenzialfrequenz bzw. der Dauer der Aktionspotenzialfolge codiert. Die
Reizstärke ist frequenzcodiert.
Jedoch ist sie begrenzt durch Eigenschaften der Axonmembran:
+
begrenzte Anzahl der spannungsgesteuerten Na Kanäle, Refraktärzeit, Länge des Axons
Maximale „Feuerrate“ von 300-500 Aktionspotenzialen pro Sekunde
Schwache Dehnung der Muskelspindel durch einen schwachen physikalischen Reiz überschreitet den Schwellenwert nicht
(„unterschwellig“) und somit entsteht kein Aktionspotenzial.

Die Abfolge der Aktionspotenziale codiert Reizdauer und Reizstärke

45
Biologie Q1-Q3
Für die gesamte Dauer der Reizung werden Aktionspotenziale registriert, vorher und nachher jedoch nicht.
Die Dauer des Reizes wird durch die Dauer des Aktionspotenzials wiedergegeben.
Mit steigender Reizstärke nimmt die Aktionspotenzialfrequenz zu. Die Reizstärke wird „frequenzcodiert“.
Die Aktionspotentialfrequenz ist begrenzt durch die maximale Feuerrate festgelegt durch s.O.
Sehr kleine Dehnungen werden nicht weitergeleitet unterschwellig
Verlustfreie Übertragung des Signals Höhe ist einheitlich – trägt keine Information
mehrfache Umcodierung
messbar nur im Axon weil nur dort spannungsgesteuerte Kanäle vorhanden sind

46
Biologie Q1-Q3
Reizweiterleitung
Kontinuierliche Erregungsweiterleitung (passive Erregungsweiterleitung) Marklos

1. Aktionspotential
2. Membran
3. Membranpotential bestimmt durch
el. Feld/Feldlinien lokaler Strömchen
4. Aktionspotential
5. Ruhepotential/Refraktärzeit
6. Membran
7. Membranpotential bestimmt durch
el. Feld/Feldlinien lokaler Strömchen
8. Aktionspotential

durch das entstandene elektrische Feld


werden nach und nach weitere Kanäle
geöffnet
Kettenreaktion

+
- Erregung wird durch Feldlinien weitergeleitet, die durch den Einstrom von Na verursacht werden
- Die Membran wird depolarisiert
- dadurch wird die Membran der Nachbarregion depolarisiert
- Die benachbarten Kanäle öffnen sich
- APs entstehen also hintereinander entlang des Axons immer wieder neu
- Weiterleitung der APs nur in eine Richtung des Axons: Blockierung der Kanäle in die andere Richtung durch die Refraktärzeit

Saltatorische Erregungsweiterleitung Markhaltig (mit Myelinschicht)

- Neuronen sind von Myelinscheiden umgeben, die diese schützen/isolieren Unterbrechung am Ranvier’schen Schnürring
- Da das AP nur am nicht isolierten Ranvier’schen Schnürring ablaufen kann, „springt“ die Erregung
+
- An diesen Stellen kann ein von Na getragener elektrischer Strom ins Axon fließen
+ +
kann nicht unter der Myelinschicht ausgelöst werden, da hier Na -Einstrom und K -Ausstrom verhindert ist
- Dieser elektrischer Strom kann frühestens am nächsten Ring wieder austreten
- Die Zellmembran wird depolarisiert und ein neues AP wird ausgelöst
- schneller, weil weniger APs pro Axonstrecke ausgelöst werden müssen
+ +
- günstiger, weil Na /K -Pumpen nur im Bereich der Schnürringe arbeiten müssen

47
Biologie Q1-Q3
Synapse

An der Präsynapse depolarisiert ein AP die Membran,


2+
die dort spannungsgesteuerte Ca -Kanäle enthält. Sie
2+
öffnen sich und Ca -Ionen strömen aufgrund der
höheren Außenkonzentration in die Zelle ein.

Mit Neurotransmittermolekülen gefüllte,


membranumhüllte Bläschen (Vesikel) können durch den
2+
Anstieg durch Ca -Konzentration mit der Membran der
Präsynapse verschmelzen und ihren Inhalt in den
synaptischen Spalt entleeren.

Eine häufig vorkommende chemische Synapse schüttet


als Neurotransmitter Acetylcholin aus.
Acetylcholin diffundiert durch den synaptischen Spalt.

Einige Moleküle binden an Acetylcholin-Rezeptoren, die


auch Natriumkanäle sind.
Diese öffnen sich jetzt. Die Rezeptoren sind
ligandengesteuert (=bindungsgesteuert).
+
Na -Ionen strömen in die postsynaptische Zelle und
depolarisieren die Membran. Es entsteht ein erregendes
postsynaptische Potential (EPSP).
+
Die Na -Kanäle schließen sich wieder und im Spalt
spaltet das Enzym Acetylcholinesterase Acetylcholin in
Cholin und Acetyl-CoA.
Cholin wird von der präsynaptischen Zelle wieder
aufgenommen.
Cholin und Acetyl-CoA reagieren zu Acetylcholin. Das
gelangt in die Vesikel.

EPSP = erregendes postsynaptisches Potential


IPSP = inhibitorisches postsynaptisches Potential

Synapsen sind entweder hemmend oder erregend und können nicht umgewandelt werden
Hemmung/Erregung hängt von den Transmittern ab
Transmitter sind fest in die Zelle integriert und können nicht von einem Ort in den nächsten Transportiert werden

Neurotransmitter
Erregend Hemmend
+ -
Acetylcholin – Na -Ionen Einstrom Gaba – Cl -Ionen Einstrom
Glutamat Dopamin

48
Biologie Q1-Q3
Nervengifte

Alkylphosphate Botox – Botulinumtoxin Curare


Ort postsynaptische Zelle Präsynaptischer Teil der Postsynaptischen Acetylcholin-
Zellwand zum synaptischen Spalt motorischen Endplatte rezeptoren an den motorischen
Endplatten
Wirkung Hemmt die Acetylcholinesterase Ausschüttung von Acetylcholin wird Kompetitiver Hemmstoff
+
keine Cholinspaltung verhindert blockiert Na -Kanäle
keine Wiederaufnahme von bindet an präsynaptische keine Erregungsweiterleitung
Cholin Membran
Vesikel werden nicht mehr gefüllt Vesikel können nicht binden
Kreislauf ist behindert
Konsequenz Große Anlagerung von Acetylcholin keine Muskelkontraktionen Tod durch Atemlähmung
dauerhafte Erregung Krämpfe Lähmungen
Tod durch Atemlähmung Tod durch Atemlähmung, etc.
Anmerkungen Gegenmittel Stoffwechselprodukt eines Einsatz von Hemmern des
- Esteraseaktivatoren Spaltung Bakteriums Enzyms
- Atropin keine Reizweiterleitung Irreversibel Massenwirkungsgesetz
(Verdrängung)

Atropin – Gift der Tollkirsche „Atropa Belladonna“ Alpha-Latroxin – Gift der „Schwarzen Witwe“
Ort Acetylcholin Rezeptoren in Herz, Irismuskel, An den synaptischen Vesikeln
Eingeweide
Wirkung Als kompetitiver Hemmstoff Sofortige/dauerhafte Entleerung der Vesikel
+
setzt sich in Rezeptorstellen der Na -Kanäle dauerhafte Erregungsweiterleitung
+
verhindert Öffnung der Kanäle (alle Na -Kanäle dauerhaft geöffnet)
keine Erregungsweiterleitung
Konsequenz Wirkt berauschend Krämpfe
Tod durch Atemlähmung/Herzstillstand Tod durch Herzversagen, Atemlähmung
Anmerkungen Ähnelt chemisch Acetylcholin
Bewirkt Weitung der Pupillen Schlafzimmerblick

49
Biologie Q1-Q3
Räumliche und zeitliche Summation in einer Synapse

Neuronale Verschaltung und Verrechnung

Die Messstellen sind so angelegt, dass die APs der


zuführenden nerven, die postsynaptischen Potenziale
an der Postsynapse und am Axonhügel und das durch
die Signalverarbeitung entstehende Aktionspotential
der Postsynapse registriert werden können. Fehlt eine
Messung, kann keine eindeutige Aussage über die
Verrechnung am Neuron getroffen werden.

Axon A & B: zeitlich


Axonhügel: räumliche Summation
Verrechnung

Die drei APs der erregenden Synapse führen zu einer


zeitlichen Summation. Es entsteht ein stark
erregendes postsynaptisches Potential (EPSP A). Die
hemmende Synapse verursacht durch das AP ein
negatives postsynaptisches Potential (IPSP B). Beide
Potentiale schwächen sich auf dem Weg zum
Axonhügel ab. Allerdings befindet sich die hemmende
Synapse näher am Axonhügel als die erregende,
deshalb ist ihr negativer Einfluss relativ groß, obwohl
es nur von einem AP stammt.
Es erfolgt zwar eine Depolarisation der Membran durch das EPSP am Axonhügel, aber das IPSP der nähren hemmenden Synapse
schwächt die Depolarisation ab und kann je nach Länge und Stärke so das Überschreiten des Schwellenwertes verhindern. Oder
der Schwellenwert wird nur ganz knapp überschritten und eine deutlich schwächere Erregung als vorher wird weitergeleitet.

50
Biologie Q1-Q3
Neuromuskuläre Synapse
Motorische Endplatte
- größer als Synapsen zwischen Neuronen gleicher Aufbau
- Durch ATP werden Transmittermoleküle frei
+
NA -Ionenkanäle werden an postsynaptischer Membran (Muskelmembran) geöffnet
+
Na -Einstrom bewirkt Depolarisation der Muskelmembran
löst wie an einem Neuron ein AP aus Fortpflanzung über Fasermembran
(el. Feld verbreitet sich über fingerförmige Einstülpungen) saltatorische Erregungsweiterleitung
Bau des Muskels
- Muskelfaserbündel: Muskelfasern, Nervenfasern, Blutgefäße
- Muskelfasern: eine einzige Zelle
Plasma ist reich an Mitochondrien
Außenmembran ist eingestülpt Einstülpung = transversale Tubuli
Membransystem mit vielen Calciumionen = Sarkoplasmatisches Retikulum
Myofibrillen: aus Proteinmolekülen enthält Z-Scheiben, dazwischen liegen Sakromere (Myosin und Aktin)
Zeigen Querstreifung Skelettmuskulatur = Quer gestreifte Muskulatur

51
Biologie Q1-Q3
Ablauf der Muskelkontraktion
- Kontraktion = näher aneinander gedrückte Z-Scheiben Myosin- und Aktinfilamente werden ineinander verschoben
(Filamenttheorie)
- Myosinfilamente zeigen seitliche Fortsätze = Myosinköpfe
Myosinköpfchen
binden an Aktin,
ADP+P werden
abgespalten

Rückkehr des durch Kippbewegungen


Myosinköpfchens in werden die Filamente
die ursprüngliche Lage ineinander verschoben

ATP bindet an das


Spaltung von Myosinköpfchen
ATP zu ADP+P und löst es vom
Aktin

Fehlt ATP wird der Muskel starr und nicht mehr dehnbar

Reizweiterleitung
Erregung

AP am motorischen Neuron

AP erreicht motorische Endplatte

Acetylcholin wird frei

Ausschüttung in den synaptischen Spalt

Na-Ionenkanäle öffnen sich und depolarisieren die Muskelzellmembran

Ca2+ werden aus dem sarkoplasmatischen Retikulum ausgeschüttet

Myosinköpfchen verbinden sich mit dem Aktinfilament

Ca2+ bindet an das Tropin (am Aktinfilament)

Myosinköpfchen schiebt die Filamente zusammen (Z-Scheiben nähern sich)

Ca2+ wird in das sarkoplasmatische Retikulum zurückgepumpt

untter ATP-Verbrauch löst sich das Myosinköpfchen vom Aktinfilament

und der Muskel erschlafft

52
Biologie Q1-Q3
Reflexe
Was ist ein Reflex?
Ein Reflex ist eine unwillkürliche, stereotype Reaktion des Nervensystems auf einen Reiz.
- Laufen unbewusst ab
- Reaktion erfolgt in Bruchteilen von Sekunden
- Immer gleich Reaktion
- Schaltstelle : Rückenmark

Ablauf eines Reflexes/Reflexbogen

afferente/ Zentrales efferente/ Effektor


Rezeptor (Muskel/
Reiz sensorische Nerven- motorische
(Sinnesorgan)
Nervenfaser system Nervenfaser Drüse)

53
Biologie Q1-Q3
Mono- & Polysynaptisch
Monosynaptisch Polysynaptisch
Eigenreflex Fremdreflex
Nur eine Synapse im Rückenmark schaltet von afferent auf Umschaltung vom Rückenmark von afferent zu efferent über
efferent um mehrere Interneurone/Synapsen erregend und hemmend
Sinnesorgane/Rezeptoren und Analysatoren und Sinnesorgane/Schmerzrezeptoren liegen weit vom
Muskelspindeln mit Dehnungsrezeptoren, die einen Reiz Erfolgsorgan weg
aufnehmen oder wahrnehmen, liegen im selben Organ, das
auch die Reaktion auslöst
30-50 ms Zeit zwischen Reiz und Reaktion Dauert länger
Sehr schnelle, starre Reaktion, die nicht veränderbar ist Ablauf kann durch Erfahrung und Lernen
verändert/beeinflusst werden
Selbstschutz vor passiver Dehnung der Muskulatur
Muskelspindel wird in der Lage verändert
- 1a-afferente Fasern
- Rückenmark: Umschaltung auf a-Motoneurone
= aktive Veränderung der Dehnung der Muskelspindel über
Motoneurone Sollwertveränderung vom Gehirn ausgehend
Achillessehnenreflex Hustenreflex
Bauchdeckenreflex Lidschlussreflex
Bizepssehnenreflex Fußsohlenreflex (Fluchtreflex)
Pupillenreflex
Würgreflex

Rezeptoren
Rezeptortyp Erklärung
Chemorezeptoren Sinneszellen, die auf bestimmte chemische Substanzen reagieren
Grundlage für Geruchs- und Geschmackssinn
reagieren auf Aminosäuren (Hinweis auf Nahrung)
Fotorezeptoren Lichtempfindliche Sinneszellen
Thermorezeptoren Sinneszellen, die auf Temperaturunterschiede reagieren
Grubenorgane: Einsenkungen zwischen Nasenöffnung und Augen
Mechanorezeptoren Reagieren auf Verformungen
Hören, Gleichgewichtssinn, Tastsinn, Wahrnehmung der Körperstellung
Vibrationen und Druckwellen (über Seitenlinienorgan) im Wasser
Elektrorezeptoren Reagieren auf Veränderungen im elektrischen Feld
nicht beim Menschen, aber bei Elefantenfisch und Hai

54
Biologie Q1-Q3

Das Auge

Augenfehler Beschreibung Korrektur


Kurzsichtigkeit Der Augapfel ist länger Konkave Linse/Zerstreuungslinse
Netzhaut weiter hinten Brennpunkt weiter hinten
Abstand Linse – Netzhaut ist zu groß scharfes Bild auf der Netzhaut
Bild wäre weiter vorne scharf
Abbildung größer und unscharf

Weitsichtigkeit Der Augapfel ist kürzer Konvexe Linse/Sammellinse


Netzhaut weiter vorne Brennpunkt weiter vorne
Abstand Linse – Netzhaut ist zu klein scharfes Bild auf der Netzhaut
Bild wäre weiter hinten scharf
Abbildung kleiner und unscharf

Alterssichtigkeit Der Augapfel ist normal Konvexe Linse/Sammellinse


(Weitsichtig) Linse, Bänder und Muskeln sind Brennpunkt weiter vorne
weniger dehnbar scharfes Bild auf der Netzhaut
Bild wäre weiter hinten scharf
Abbildung kleiner und unscharf Lesebrille

55
Biologie Q1-Q3
Adaption
Bei Dunkelheit wird die Pupille kleiner Ringmuskel kontrahiert/eng Radialmuskel erschlafft/entspannt
Bei Helligkeit wird die Pupille größer Ringmuskel erschlafft/entspannt Radialmuskel kontrahiert/eng

Stäbchen und Zapfen


Stäbchen Zapfen
3 verschiedene Arten 2 verschiedene Arten
Jeweils ein anderes Opsin
zum Farbensehen zum Hell-/Dunkel-Sehen (Dämmerung/Nacht)
Jeder Zapfentyp hat seine spektrale Empfindlichkeit enthalten Rhodopsin
blau, grün, rot empfänglich für Wellenlängen um 500 nm

verbrauchen viel Energie (Funktion nur am Tag) benötigen weniger Energie


(Schalten sich bei zu viel Licht ab Lichtreaktion ist gesättigt)
Rods = Stäbchen Cones = Zapfen

es gilt kein „alles-oder-nichts-Prinzip“ es erfolgt schon bei einem sehr schwachen Lichtreiz eine Wahrnehmung

56
Biologie Q1-Q3

Verhalten
Ethologie: Lehre des Verhaltens
Unter Verhalten versteht man Bewegungen, Lautäußerungen, und Körperhaltungen, sowie äußerlich erkennbare
Veränderungen, die der gegenseitigen Verständigung dienen und beim Gegenüber ihrerseits Verhaltensweisen bedingen
können.
Ethogramm: niedergeschriebene, ganzheitliche Beobachtung, Beschreibung, Auswertung, etc. eines Verhaltens von
konkreten Individuen mit Bezug auf eine ganze Art/Spezies
Bei ganzheitlichen Betrachtungen müssen neuro- und sinnesphysiologische, genetische Aspekte, individuelle Entwicklung eines
Lebewesend und seine Wechselbeziehungen/-Wirkungen mit der Umwelt und den proximaten und ultimaten Ursachen beachtet
werden.

Proximate Ursachen Ultimate Ursachen


Kausale Zusammenhänge Funktionale Zusammenhänge
momentane Auswirkung Evolution (Arterhaltung, Fitness), Fortpflanzung
Beschreiben die zugrunde liegenden physiologischen Beschreiben den Zweck/Sinn (Zweckursache)
Ursachen (Wirkursachen)
„Warum tritt ein bestimmtes Verhalten auf?“ „Wozu ist es nützlich?“
„Wie läuft das Verhalten ab? Wie wird es gesteuert?“ „Wozu dient es?“
genetische Grundlagen, exogene (Temperatur, Feinde) und „Was sind die Vorteile?“
endogene (Erlerntes, Hormone) Faktoren, Anatomie, über Jahre hinweg
Physiologie, Reize Fitness-Maximierung
- Schutz vor giftigen Pflanzen und vor Fressfeinden - Wanderung Evolution (Nahrung vorhanden, Sicherheit)
besonderer Stoffwechselweg - Spermatophore Artenerhaltung + Fitness
- Fliegen Aufsuchen von Winterquartieren
anatomisch bedingt
- Flucht vor Temperatur
exogener Faktor
- Flug in Himmelsrichtung/Sonnenkompass
endogener Faktor

Klassische Ethologie und Behaviorismus


Klassische Ethologie Behaviorismus
„vergleichende Verhaltensforschung“ Wissenschafts-theoretisches Konzept
Beobachtung unter natürlichen Bedingungen Laborstudien/Änderung äußerer Einflüsse
(Freilandforschung) Futtergabe, Bezugsperson
Ethogramme „Skinner Box“
zur Kontrolle aller Einflussfaktoren
Instinkttheorie Lerntheorie
Verhalten setzt Instinkt voraus Lernen führt zur Verstärkung und/oder
innere spontane Antriebe für Verhalten Abschwächung eines Verhaltens
Erbkoordination Organismus wird als eine „Black Box“ betrachtet
Angeborene Verhaltensweisen, die artspezifisch keine Aussage über innere Bedingungen
beobachtbar sind (Motivation, Emotionen)
angeborene* Auslöse- & Kontrollmechanismen
Schlüsselreize Jedes Verhalten läuft als Reiz-Reaktionsmuster ab
setzen Instinkthandlung in Kraft
Typusdenken
von der Verhaltensnorm abweichender
Verhaltensmuster sind nicht relevant
Heinroth, Lorenz (Prägung), Tinbergen Watson, Thorndike, Pawlow (Konditionierung)

* Der Begriff „angeboren“ ist umstritten: Angeboren = genetisch Bedingt Wechselspiel zwischen Erbgut und Umwelt
57
Biologie Q1-Q3
Beute-Fang-Verhalten

•Nährstoffmangel im Blut/Hunger
•Handlungsbereitschaft (Motivation)
Impulsgeber

•ungerichtetes Appetenzverhalten ("Suchverhalten") = Kinese


= Verlassen des Verstecks, Wartestellung
--> richtungsloses Umherlaufen
Appetenz

•äußerer Impulsgeber (Erkennen der Beute)


Schlüsselreiz

• Orientierungsbewegung/Einstellbewegung
• gerichtetes Appetenzverhalten
• Ausrichtung der Körperachse auf die Reizquelle, orientiertes Sich-Zuwenden/Anschleichen
Taxis • von "richtenden Reizen" gesteuert

• AAM = angeborender auslösender Mechanismus


• findet im Gehirn statt/Reiz wird gefiltert
• auf diese Weise müssen ganz spezifische Rezkostellationen als Schlüsselreize erkannt werden
Auslösendes
AAM • Informatioen - Schlüsselreizkomponente - Schlüsselreiz - löst Endhandlung aus

• Instinktive Endhandlung (Erbkoordinination)


= Bewegungsablauf starr/immer gleich
- unterschiedliche Intensität und Geschwindigkeit
• Reaktionen wie Schlucken, Maul putzen
Endhandlung
- Nährstoffgehalt im Blut erhöht sich - Abnahme der Handlungsbereitschft/Motivation

Schlüsselreiz: Die charakteristische Kombination der Einzelreize, die ein bestimmtes Verhalten auslösen
Appetenz: Vorhandensein primärer, angeborener und nicht von außen veranlasster Triebe zum Erreichen eines Ziels
Kinese: ungerichtete Bewegung
Taxis: gerichtete Annäherung/Orientierungsbewegung
AAM: vermittelndes Element zwischen Schlüsselreiz und Instinktbewegung
Entscheidet, ob ein Schlüsselreit relevant genug ist, um eine Instinkthandlung auszulösen
Kritik am Beute-Fang-Verhalten:
Variablen/Bedingungen lassen sich verändern die Handlungskette ist nicht starr

58
Biologie Q1-Q3
Das psychohydraulische Instinktmodell von Lorenz
Vorteile der Reduktion: Wenige Aspekte sind leichter vorstellbar und überschaubar
auch Abstraktes lässt sich leicht darstellen
Nachteile der Reduktion: nur Sachverhalte aus der Sicht des Modellerstellers – nicht objektiv
Gilt nur für einzelne realitätsnah dargestellte Aspekte als Modell der Wirklichkeit

Modell von Lorenz:


stellt kein Abbild konkreter Hirnstrukturen oder zentralnervöser Abläufe dar
die Darstellung der aktionsspezifischen Energie als Flüssigkeit entspricht nicht der Wirklichkeit
Es müsste ein „Triebdruck“ (Leerlaufhandlung: Ausführung ohne Schlüsselreiz) stattfinden, wenn es lange nicht zu einer
Auslösung kommt
Lernvorgänge können angeborene Komponenten verändern

Prinzip der doppelten Quantifizierung


Intensität und Geschwindigkeit der Erbkoordination hängen von der Qualität des Schlüsselreizes und der Stärke der spezifischen
Handlungsbereitschaft ab.
Das Element „innere Bedingungen“ sendet umso mehr Signale aus, je stärker es erregt ist.
Die Signale des Rezeptors sind umso häufiger, je stärker der Reizwert ist.
Eine mittlere Reaktionsstärke kann ihren Ursprung haben in:
Durchschnittliche Reizstärke und durchschnittliche Handlungsbereitschaft
Hohe Reizstärke und niedrige Handlungsbereitschaft
Niedrige Reizstärke und hohe Handlungsbereitschaft

Attrappen
Attrappen sind Nachbildungen bestimmter Reize/Reizmuster.
Attrappenversuche werden genutzt um die Wirksamkeit von Reizen als Auslöser für bestimmte Reaktionen zu testen. Die
Nachbildungen können modifiziert werden.
In vielen Fällen lassen sich Attrappen so konstruieren, dass die stärker wirken als die natürlichen auslösenden Reize; man nennt
diese Reizkombinationen übernormale Auslöser, die entsprechenden Attrappen Superattrappen.

59
Biologie Q1-Q3
Prägung
„Lernvorgänge, die im allgemeinen durch einen ausgesprochen raschen und früh auftretenden Lernprozess mit hoher
Stabilität charakterisiert sind“
Genetisch bedingt, irreversibel, biologisch sinnvoll (Nahrungssuche)
Prägungen erfolgen nicht nur auf optische, sondern auch auf andere Sinnesreize hin
Keine Prägung/Fehlprägung übermäßig gesteigertes Fluchtverhalten/ schwere psychische Schäden im Sozialverhalten
Sensible Phase: zeitlich eng begrenztes Intervall zur Prägung
Nachfolgeprägung: aktives Folgen einer Bezugsperson
Sexuelle Prägung: Prägung auf den sexuellen Partner nach dem Elternbild
Ortsprägung: Zurückkehren zu Brutplatz/Ort ihrer Geburt
Motorische Prägung: Gesangslernen/Prägung auf Abfolge von Lautäußerungen

Konditionierung
Klassische Konditionierung Operante Konditionierung
Reizbedingt Handlungsbedingt (instrumentelle Konditionierung)
= passives Erlernen = aktives Erlernen
Der neutrale Reiz (Glocke) wird mit einem
bedingten/spezifischen Reiz (Futter) verknüpft
Der unbedingte Reflex (Speichelfluss bei Futter) wird zu
einem bedingten Reflex (Speichelfluss bei Glocke)
Entscheidend: Reihenfolge d. Reize & enge zeitliche Kopplung
Lernvorgang setzt einen aktiven Antrieb voraus Lernvorgang setzt Neugier/Spielverhalten voraus
Stabilisation durch vielfaches wiederholen Stabilisation durch mehrfache Erfahrung/Belohnung
Bedingte Appetenz Bedingte Aktion
wenn eine Reizsituation aktiv aufgesucht wird Auf ein Verhaltenselement folgt eine gute Erfahrung
(wegen guter Erfahrung)
Bedingte Aversion Bedingte Hemmung
wenn Kontakt vermieden wird Auf ein Verhaltenselement folgt eine schlechte Erfahrung
(wegen schlechter Erfahrung) Häufigkeit des Verhaltens kann herabgesetzt werden
Nullphase: Futter = Speichelflussreflex (unbedingt) Nullphase: Neugier/Spielverhalten bewirkt spontane,
Glockenton = keine Reaktion (neutral) zielgerichtete Aktivität, „Durch Spielen lernen“
Lernphase: Glockenton und direkt danach das Futter Lernphase: Belohnung (kann direkt/indirekt sein)
Speichelfluss (bedingt)
Kannphase: Speichelreflex bei Glockenton – ohne Futter Kannphase: Bedingte Aktion wird zielgerichtet eingesetzt
Aufsuchen
Extinktionsphase: Löschen dieses Verhaltens, wenn Extinktionsphase: mehrfach keine Belohnung
Übung längere Zeit nicht trainiert wird Abnahme der Häufigkeit
Verhaltensweisen werden durch bisher erlebte Umweltsituationen beeinflusst
„Löschen“ durch längeren Entfall des Trainings/der Belohnung
Verlernen = Lernen = erfahrungsbedingte Änderung
Habitation/Gewöhnung
- verhindert Reaktion auf bedeutungslose Reize energiesparend
- Sinken der Handlungsbereitschaft durch Abreaktion
Kumulierung/Anhäufung von reaktionsspezifischer Energie
- Ansteigen der Handlungsbereitschaft mit dem zeitlichen Abstand zum letzten Reaktionsablauf

Auslösende Reizsituation Neues Verhaltenselement


Erfahrung positiv Bedingte Appetenz Bedingte Aktion
Erfahrung negativ Bedingte Aversion Bedingte Hemmung

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Biologie Q1-Q3
Endogene und exogene Faktoren
Endogene Faktoren
o Alter, Reifezustand, Ernährungszustand, Gesundheitszustand, vorherige Handlungen, Gedächtnisinhalte
o Hormone:
Hormone werden unter speziellen Umständen vermehrt ausgeschüttet und beeinflussen den emotionalen
Zustand emotionale Bindungen/Beziehungen
Exogene Faktoren
o Ökologische Einflüsse, äußere Zeitgeber, motivierende und demotivierende Reize
o Circadianer Rhythmus Aktivitäten, Hormonspiegel, Blutdruck
Kosten-Nutzen-Analyse
Die aufzubringende Energie (= Kosten) für eine bestimmte Verhaltensweise muss im Zusammenhang mit dem Nutzen
bilanziert werden
Wenn ein möglichst großer Nutzen bei möglichst kleinem Aufwand (Fortpflanzungsrate & Überlebensfähigkeit) entsteht,
kann sich dieses Verhalten innerhalb einer Art ausbreiten
Kosten: Summe der Nachteile, die sich aus dem Verhalten ergeben
o Gefahrenpotenzial, Energieverbrau
Nutzen: Summe der Vorteile, die sich aus dem Verhalten erbeben
o Energiegewinn, Fortpflanzungserfolg
Beispiele:
o Strandkrabben:
Große Muscheln: schwer zu öffnen, viel Nahrung
Kleine Muscheln: leicht zu öffnen, wenig Nahrung
Krabben bevorzugen mittelgroße Muscheln
o Singvögel
Je höher die Flughöhe, desto weniger Würfe Flugstrecke
Je niedriger die Flughöhe, desto mehr Würfe Flugstrecke
Abwägen von Höhe und Würfen, um eine möglichst geringe Flugstrecke zu erreichen
Fitness
= Beitrag eines Individuums, den es zum Genbestand der folgenden Generation liefert.
Im Selektionsprozess überleben nur die am besten angepassten und erfolgreichsten genetischen Varianten einer Art
Fitness wird gemessen an der Anzahl der überlebenden fortpflanzungsfähigen Nachkommen
Indirekte Fitness
Verwandte, die keine eigenen Nachkommen haben, unterstützen solche mit Nachkommen
Direkte Fitness
Durch eigene Fortpflanzung erzielte Fitness
Gesamtfitness
Setzt sich aus der direkten und indirekten Fitness zusammen
Strategie
= evolutive Lösung von Anpassungsproblemen
Vorteile in Gruppen Nachteile in Gruppen
Schutz gegen Räuber Infektionsrisiko
höhere Wahrscheinlichkeit, den Feind rechtzeitig zu entdecken Infektionen/Parasiten werden schneller
Verwirrungseffekt (kein gezielter Angriff möglich) verbreitet
Verdünnungseffekt (Nur ein Tier als Beute)
Nahrungserwerb Konkurrenz um Ressourcen
In Gemeinschaft Jagen erhöht Erfolg Ungleiche Aufteilung der Beute
Verteidigung Aggressionen
Verteidigung mit der Gruppe ist erfolgreicher Aggressionen innerhalb der Gruppe
Energiesparen
Überwintern in der Gruppe hält länger warm

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Biologie Q1-Q3

Methode: Experiment

1. Versuchsfrage: Bildet die Basis des Versuches


Allgemein und einfach formuliert
Man muss sich im Klaren sein, was man überhaupt wissen möchte
2. Hypothesen = kreativer Akt
eine vorläufige, nicht gesicherte Annahme, die aus logischem Schließen hervorgeht
Dient zur Erklärung/Klärung bestimmter Fragen/Problemstellungen
3. Theoretische Detailplanung: Versuchsaufbau + Materialien
4. Praktische Experimentdurchführung: Durchführung
Stichwortartige Notiz, was nach und nach getan wird !Keine Beobachtung!
5. Registrierung der Daten: Beobachtung
Tabellen/Grafiken/Fotos/Videos/Textform
6. Auswertung
Verifizieren/Falsifizieren (Bestätigen/Wiederlegen)
Beantwortung der Versuchsfrage
7. Kritische Reflexion der Daten: Messgenauigkeit
Statische Aussagekraft

Methode: Beobachten

1. Versuchsfrage: siehe Oben


Muss durch Beobachten beantwortbar sein
2. Theoretische Detailplanung: Versuchsaufbau + Materialien
3. Praktische Organisation: Durchführung
der Beobachtungssituation Stichwortartige Notiz, was nach und nach getan wird !Keine Beobachtung!
4. Registrierung der Daten: Beobachtung
Tabellen/Grafiken/Fotos/Videos/Textform
5. Auswertung:
Verifizieren/Falsifizieren: Bestätigen/Wiederlegen
Beantwortung der Versuchsfrage
6. Kritische Reflexion der Daten: Messgenauigkeit
Statische Aussagekraft

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