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Zellorganellen
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Biologie Q1-Q3
Kennzeichen von Lebewesen
Stoffwechsel (Atmung & Verdauung), Reizbarkeit, Fortpflanzung/Vererbung, Wachstum, Bewegung, Tod, Evolution
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Konjugation: Austausch genetischen Materials zweier Bakterien. Es handelt sich um einen einseitig
gerichteten, horizontalen Gentransfer, bei dem eine Bakterienzelle als Spender (Donar)
und die andere als Empfänger (Akzeptor) fungiert. Durch den Pilus (Sexpili) verbinden sich
die Zellen und bilden eine Plasmabrücke. So kann ein DNA-Einzelstrang von der Spenderzelle
auf die Empfängerzelle übertragen werden. Die Vermehrung bei Bakterien geschieht asexuell
(Klon). Gentransfer ist jedoch möglich.
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Biologie Q1-Q3
Nährstoffe
Kohlenhydrate: Zucker (Fehling I & II) & Stärke (Lugolsche Lösung)
Proteine/Eiweiße/Polypeptide kleinster Baustein: Aminosäuren
Fette: in der Membran enthalten (Phosphorlipid)
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe
Wasser als Transportmittel und teilweise Lösungsmittel
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Biologie Q1-Q3
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Biologie Q1-Q3
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Biologie Q1-Q3
Genetik
Chromosomen
Aufbau
- X-förmig
- setzen sich aus 4 Chromosomenarmen zusammen
- 2 von Natur aus verbunden: Chromatid
(1-Chromatid-Chromosom)
- Werden in der Mitte von Centromer zusammengehalten
(2-Chromatid-Chromosom)
„Arbeitsform“
- die dünnen Chromatinfäden stellen die Arbeitsform der
Erbinformation dar, welche Vorgänge in der Zelle steuern
kann
„Transportform“
- Sie entsteht kurz vor der Zellteilung, wenn dich die
Chromatinfäden verdoppeln und verdichten und heißen
Chromosomen. Durch die Transportform ist eine
geordnete Aufteilung der Chromosomen auf die
Tochterzellen möglich.
Gerade Chromosomenzahl
- Bei der Befruchtung verschmelzen die Zellkerne der Eizelle
und des Spermium.
Da jede dieser Zellen einen einfachen Chromosomensatz
trägt, die Zellen jedoch verschmelzen, ist der
Chromosomensatz letztendlich doppelt also gerade
Karyogramm
- Chromosomen sind immer ihrem Partner zugeordnet
- Es wird mit dem größten Pärchen begonnen
(Autosome/Homologe Chromosomen)
- Zum Schluss kommen die Geschlechtschromosomenpaare:
Frau: zwei X, Mann: X & Y Gonosome
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Biologie Q1-Q3
Griffith & Avery
1. Versuch: Maus 1: S-Pneumokokken verabreicht (sind von einer Kapsel umgeben) stirbt
Maus 2: R-Pneumokokken verabreicht (Fähigkeit zur Kapselbildung verloren) überlebt
Maus 3: Mischung aus R- und hitzeinaktivierten S-Pneumokokken stirbt
1. Auswertung: Immunabwehr kann die S-Pneumokokken durch die Schutzkapsel nicht bekämpfen
ungehinderte Vermehrung Tod
Immunabwehr kann die P-Pneumokokken bekämpfen, da diese keine Schutzkapseln haben
Überleben
Hitzeaktivierte S-Stamm enthält noch immer funktionstüchtige DNA (Proteine denaturiert)
R-Stamm kann die DNA des S-Stamms übernehmen und kann somit eine Kapsel bilden
ungehinderte Vermehrung Tod
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Transformation
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Transformation:
Genetische Veränderung durch Aufnahme
oder Einschleusen (Konjugation) fremder DNA
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Biologie Q1-Q3
Aufbau der DNA (Watson-Crick-Modell)
- aus vielen Nucleotiden = Base (Adenin, Thymin, Guanin, Cytosin)
+ Desoxyribose (Zucker) + Phosphatsäurerest
- Adenin + Thymin 2-Fach-Bindung
- Guanin + Cytosin 3-Fach-Bindung
- Wasserstoffbrückenbindungen zwischen OHN
- Pyrimidinbasen (einfacher Ring) = C + T
- Purinbasen (Doppelringsystem) = G + A
- Zucker durch Phosphatsäurereste zusammengehalten
Zucker-Phosphat-Kette = „Rückrat“
Basen hängen am Zucker
- 5’-Ende: Phosphatgruppe/ Phosphorsäurerest
hängt am 5. C-Atom der Zuckers
3’-Ende: OH-Gruppe
Hängt am3. C-Atom
- DNA-Strang:
Basenpaar – spiraliesiert – Histone
– spiralisiert – Telomer
- Die Stränge sind antiparallel & ergeben eine Doppelhelix
Chargaff-Regeln
1. Die Gesamtmenge der Purinbasen (A+G) in einer Probe entspricht der Gesamtmenge der Pyrimidinbasen (C+T)
2. Die Menge an Adenin stimmt mit der Menge des Thymins überein. Cytosin ist stets in derselben Menge vorhanden wie
Guanin
3. Das Verhältnis von A+T zu C+G ist in den DNA-Proben aus verschiedenen Organismen unterschiedlich
Theoretische Replikationsmechanismen
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Biologie Q1-Q3
Replikation
- Die Doppelhelix wird von dem Enzym Helicase entwunden und geöffnet „Replikationsgabel“
- Die im Kernplasma frei schwimmenden, energiereichen Nucleotide lagern sich ergänzend an die
Einzelstränge an
- Das Enzym DNA-Polymerase verknüpft die angelagerten Nucleotide zu einem Strang,
dabei werden Phosphatreste abgespalten
liefern Energie für Reaktion dafür benötigt: Startmolekül mit einer freien OH-Gruppe = Primer
werden durch Primase an den Strängen angebracht
Funktionsrichtung: 5’ 3’-Ende
- kontinuierlichen Strang in die Richtung, in die sich die Replikationsgabel öffnet
- diskontinuierlicher Strang entgegengesetzt der Replikationsgabel
es entstehen nur kurze Stücke Okazaki-Fragmente
werden durch das Enzym DNA-Ligase miteinander verknüpft
- eine andere Polymerase läuft über den Strang
entfernt Primer & füllt Lücken zwischen den Okazaki-Fragmenten
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Biologie Q1-Q3
Der genetische Code
- es gibt 64 Möglichkeiten, drei Basen so zu setzen, dass eine von 20 Aminosäuren entsteht
- ein Basentriplett nennt man Codon
- Es gibt das Startcodon AUG und das Stoppcodon UGA, UAA, UAG
- Alle Codons stehen für jeweils eine Aminosäure
Genregulation (Jacob-Monod-Modell)
- Substratinduktion
Promotor: Startcodon, Bindung für RNA-Polymerase
Operator: „Andockstation für Repressor
aktiver Repressor bindet am Operator (wenn Laktose nicht vorhanden ist) Operon
inaktiver Repressor bindet nicht (wenn Laktose vorhanden ist)
Strukturgene: Enthalten Code zur Bildung des Enzyms = codieren Enzyme
Blockiert Induziert
- Regulatorgen bewirkt die Herstellung eines aktiven Repressors solange nur Glucose im Nährmedium ist
- er bindet an den Operator und verhindert die Transkription (RNA-Polymerase)
- Zufuhr Laktose Laktosemolekül lagert sich als Induktor an Repressor & verändert seine Raumstruktur
- Repressor ist nun inaktiv und kann nicht mehr an den Operator binden
- RNA-Polymerase transkribiert Gene für Laktoseverwertung
- Zelle beginnt mit der Herstellung für Enzyme
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Biologie Q1-Q3
Proteinbiosynthese
- Transkription (im Zellkern)
Initiation
RNA-Polymerase bindet an eine bestimmte Basensequenz an den DNA-Doppelstrang sie dient als Promotor
RNA-Polymerase entwindet DNA-Doppelstrang & löst Wasserstoffbrückenbindungen der komplementären
Basen
Elongation
Der codogene Strang/Matrizenstrang wird transkribiert (Matrizenstrang = abhängig von Promotor)
DNA wird kopiert (meist 15-20 Basenpaare) Startet vom Primer aus
Leserichtung: 3’-5’ (Matritzenstrang der DNA)
Kopierrichtung: 5’-3’ (Richtung auf der mRNA)
RNA-Nucleotide lagern sich an den freien Basen an (T U)
- RNA-Polymerase verknüpft sie zum RNA-Molekül
Dabei wird Thymin durch Uracil ersetzt
Termination
Terminatorsequenz zeigt das Ende der Transkription an (RNA-Polymerase trifft auf die bestimmte Basenfolge)
der gebildete prä-mRNA-Strang und die RNA-Polymerase lösen sich
Die beiden DNA-Stränge werden wieder zusammengefügt
- Spleißen: Introns werden aus der prä-mRNA geschnitten (enthalten keine Informationen) Exons werden zusammengefügt
mRNA
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Biologie Q1-Q3
- Translation (im Zellplasma) http://www.youtube.com/watch?v=Ikq9AcBcohA
Information, die in der Basenfolge codiert ist, wird in ein Protein übersetzt
mRNA besteht aus Basentripletts (1 Basentriplett = 1 Aminosäure)
Initiation
Translation beginnt am 5’-Ende der mRNA und verläuft in Richtung 3’-Ende
Startcodon AUG
die kleine Untereinheit des Ribosoms lagert sich an AUG an
Signal für die Anlagerung der großen Untereinheit des Ribosoms (ohne Signal: Ribosom = inaktiv)
Elongation
das Ribosom hat 3 Bindungsstellen für die tRNA: A (Akzeptorort) & P (Peptidyl-Stelle – Verbindung AS) & E
(Exit)
die tRNA mit dem komplementären Basentriplett lagert sich in der A-Stelle an
die mRNA verschiebt sich um ein Basentriplett in 3’-Ende
tRNA + Aminosäure verschiebt sich in die P-Stelle & neue komplementäre tRNA kann anlagern
die mRNA verschiebt sich um ein Basentriplett in 3’-Ende
tRNA der P-Stelle verlässt Ribosom über E-Stelle & gibt Aminosäure an nächste tRNA weiter
die tRNA der A-Stelle wandert in die P-Stelle und übernimmt die Aminosäure(n-Kette)
eine neue tRNA lagert sich in der A-Stelle
Die Vorgänge wiederholen sich bis zum Stoppcodon
Termination
der Akzeptorort erreicht ein Stoppcodon
die Synthese wird abgebrochen
mRNA, Protein und Ribosom werden freigesetzt (Ribosom zerfällt in seine Untereinheiten)
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Biologie Q1-Q3
DNA & RNA
Die RNA
RNA-Typ Größe Struktur Funktion
mRNA 100 bis über 10000 Nukleotide Fadenförmig Dient als Matrize eines Gens für die
(messenger) Proteinbiosynthese
rRNA Bei Eukaryoten: 4 Arten Globulär Bildet mit Proteinen die Ribosomen, Ort
(ribosomal) 120, 150, 1700, 3500 Nukleotiden der Proteinbiosynthese
tRNA 80-90 Nukleotide Kleeblattstruktur Transportiert Aminosäuren zum Ort der
(transfer) Proteinbiosynthese
Proteine
- 20 verschiedene Aminosäuren in biologischen Proteinen
es gibt 20 verschiedene Reste (polar/unpolar)
7 davon sind essentiell (Nahrung)
- ein Protein besteht aus mindestens 100 Aminosäuren
- Sie falten sich zu übergeordneten Raumstrukturen
Primärsturktur:
Abfolge in einer Kette = Aminosäuresequenz
Bindungen: Peptidbindungen/Elektronenpaarbindungen
Sekundärstruktur:
Polypeptidkette liegt in Schraubenform (α-Helix) oder gefaltet (β-Faltblatt)
vor
Bindungen: Peptidbindungen/Wasserstoffbrückenbindungen
Tertiärstruktur:
Unregelmäßig räumliche Struktur Gemisch aus α-Helix und β-Faltblatt
Bindungen: Wasserstoff- & Disulfidbrücken, Peptidbindungen, Ionenbindungen, Van-der-Waals-Kräfte
Quartärstruktur:
Mehrere Polypeptidketten in Tertiärstruktur zusammengeschlossen (Hämoglobin)
Bindungen: Wasserstoff- & Disulfidbrücken, Peptidbindungen, Kovalente Bindungen (Elektronenpaarbindung)
- sind Enzyme
Transportproteine (Carrier), Abwehrproteine (Antikörper im Immunsystem), bewegliche Proteine (Aktinfilamente &
Myosinfilamente), regulatorische Proteine (Hormone), Strukturproteine (Kreatin), Rezeptorproteine (Signalempfänger/-
weiterleiter Nervensystem), Speicherproteine (Kasein)
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Biologie Q1-Q3
Mutation
Mutagene = Auslöser von Mutationen
Physikalische Mutagene: radioaktive Strahlung, UV-Strahlung, Röntgenstrahlung
Chemische Mutagene: Säuren (Basenverlust = Deletion), Basen (Basen hinzufügen), Antibiotikum (DNA-Stränge vernetzt keine
Replikation mehr möglich)
- Genmutation: veränderte Basensequenz einzelner Gene (es ist ein Gen betroffen)
- Punktmutation: Besenpaare sind betroffen
- stumme Mutation ein Basenpaar wird ersetzt (keine Auswirkungen)
- missense Mutation verändertes Triplett codiert weiterhin (falsche) Aminosäuren
(wenige/leichte/keine Folgen)
- nonsense Mutation ein Aminosäure-Codon wird in ein Stoppcodon umgewandelt
nutzlose Proteine
- Rasterschubmutation
- Insertion Einfügung einer Base
- Deletion Verlust einer Base
- Inversion Triplett ist verdreht (GCA – ACG)
- somatische Mutation Veränderung in Körperzellen nicht vererbt
- generative Mutation Zellen der Keimbahn (Keimzellen) sind betroffen vererbbar
- Chromosomenmutation: Struktur einzelner Chromosomen wird verändert
(z.B.: Wegfall/Verdoppelung einzelner Abschnitte)
- Genommutation: Anzahl einzelner Chromosomen
- Polyplodisierung = Vervielfachung der Chromosomensätze (oft bei Pflanzen)
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Biologie Q1-Q3
Stammbaumanalyse
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Biologie Q1-Q3
schneidet man DNA unterschiedlicher Herkunft mit dem gleichen Restriktionsenzym, so kann man mithilfe der dabei
entstehenden Enden diese zwei DNA-Sequenzen miteinander verknüpfen.
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Biologie Q1-Q3
PCR – Polymerase-Kettenreaktion
1. Denaturierung: Der DNA-Doppelstrang wird auf 90°C erhitzt, wodurch sich die beiden Stränge
voneinander lösen.
2. Hybridisierung: Die Temperatur wird auf 50°C abgekühlt, wodurch die Einzelstränge weiterhin
bestehen bleiben. Die Primer, die im Überschuss hinzugefügt werden, sind nun
arbeitsfähig und lagern sich an die passende/komplementäre DNA-Sequenz an.
Anlagerung: am 3’-Ende des codogenen Strangs.
3. Polymerisierung: Die Temperatur wird auf 70°C erhöht. Bei dieser Temperatur ist die Taq-Polymerase
arbeitsfähig und synthetisiert einen komplementären Strang (bis 90°C arbeitsfähig).
Andere Polymerasen dagegen denaturieren bereits bei 40°C.
Ablauf: von 3’-Ende nach 5’-Ende am codogenen Strang.
Tocher-/Mutterstrang: Die Tochterstränge unterscheiden sich von den Muttersträngen, da sie keine
exakte Kopie darstellen, sondern den komplementären Strang.
Kettenreaktion: die Vorgänge können beliebig wiederholt werden.
Es handelt sich um ein exponentielles Wachstum.
Stränge: A-Stränge: Mutterstränge/Ursprungsstränge
- nicht-terminierte Stränge auch nach Primern in beide Richtungen vollständig
- vermehren sich auch bei weiteren Reaktionszyklen nicht sind zu vernachlässigen
B-Stränge: Tochter1-Stränge/aus Mutterstrang repliziert
- einseitig-terminierte Stränge nach Primer in eine Richtung vollständig
in die andere Richtung abgebrochen
- bei weiteren Reaktionszyklen + 2 sind zu vernachlässigen
C-Stränge: Tochter2-Stränge/aus B-Strang repliziert
- beidseitig-terminierte Stränge bricht nach Primern beidseitig ab
- vermehren sich bei weiteren Reaktionszyklen exponentiell nicht vernachlässigen
Zeit: Die Einzelreaktion dauert etwa 1 Minute.
Der gesamte Reaktionszyklus dauert etwa 3 Minuten.
Eine komplette PCR mit 30 Durchgängen dauert etwa 90 Minuten
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Biologie Q1-Q3
Stammzellen
Stammzellen
- können sich im Körper und in vitro unbegrenzt vermehren
- aus ihnen können verschiedene Zelltypen entstehen
Entstehung/Gewinnung
- stammen aus überzähligen Embryonen bei künstlicher Befruchtung bzw. aus abgetriebenen Embryonen
- ist in Deutschland laut Stammellengesetz verboten Import ist erlaubt Forschung ist möglich
Sie kommen in vielen Gewebetypen Sie werden Embryonen entnommen Säugetierembryonen sterben dabei
erwachsener, adulter Organismen vor
beim Menschen z.B. in Nabelschnurblut,
Knochenmark, Gehirn, Bauchspeicheldrüse
Probleme:
- gerichtete Entwicklung bis heute nicht möglich Forschung/Suche nach Bedingungen für diese Entwicklung
- Abstoßungsreaktionen von gezüchteten Zellen auf Organismen fremdes Gewebe
- Gefahr der Entartung zu Tumoren
Stammzellentherapie
Das erwachsene menschliche Gehirn enthält Stammzellen, die sich zu reifen Neuronen differenzieren können. Die Induktion der
Stammzellendifferenzierung und die Transplantation von in Kultur gezüchteten Stammzellen sind potenzielle Möglichkeiten,
durch Verletzung oder Krankheit verloren gegangene Neurone zu ersetzen.
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Biologie Q1-Q3
Klonierung
- keine Möglichkeit des therapeutischen Klonens in Deutschland
(z.B. bei Diabetes, wo Zellen der Bauchspeicheldrüsen funktionslos sind)
weiblich männlich
Freisetzung mehrerer Spermagewinnung
Eizellen durch Hormone
1. künstliche Besamung möglich (durch gezielte Übertragung des Spermas auf die Eizelle)
2. In-Vitro-Fertilisation (Befruchtung im Reagenzglas nach Entnahme von Eizellen)
therapeutisches Klonen
Definition
- Eine Form des Klonens, das der medizinischen Behandlung dient.
- Es bezweckt die In-vitro-Züchtung autogener (Spender und Empfänger sind identisch) Transplantatzellen zu
Behandlung degenerativer Erkrankungen wie Diabetes oder Alzheimer
Technik
- wie reproduktives Klonen
- Embryo wird nach wenigen Zellteilungen zerstört
- die einzelnen Zellen werden in einer Kultur zum weiteren Wachstum gebracht
- durch Wachstumsfaktoren lässt sich aus den Stammzellen jede Gewebeart züchten
- oder Stammzellen werden direkt in den Körper des Patienten eingebracht
Kerntransplantation
Definition
- Übertragung eines isoloerten Zellkerns in das Cytoplasma einer anderen Zelle, deren Zellkern zuvor entfernt wurde
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Biologie Q1-Q3
Ökologie
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Biologie Q1-Q3
Abiotische Umweltfaktoren
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Biologie Q1-Q3
Regulation der Körpertemperatur bei Homoiothermen
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Biologie Q1-Q3
Gleichwarme und wechselwarme Tiere
Die Kurve der wechselwarmen Lebewesen zeigt deutlich, dass sie stark von der Umgebungstemperatur abhängig sind.
Gleichwarme Lebewesen halten ihre Körpertemperatur nahe des Optimums viel länger (durch Fell, körpereigene
Methoden/Zittern/Schwitzen/Hecheln, Blutzellen erweitern/verengen).
euryotherm
= breiter, ökologischer
Toleranzbereich
stereotherm
= enger, ökologischer
Toleranzbereich
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Biologie Q1-Q3
Biotische Umweltfaktoren
Konkurrenz:
- Lebewesen nutzen die gleichen, meist begrenzten, Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip
Ressourcen - Arten mit gleichen Lebensansprüchen können auf die Dauer nicht
- Sie beeinträchtigen sich gegenseitig im selben Lebensraum vorkommen
- Ein Wettbewerb entsteht - Je mehr sich ihre Bedürfnisse unterscheiden, desto niedriger wird
die Konkurrenz
Interspezifische Konkurrenz Intraspezifische Konkurrenz
- Verschiedene Arten konkurrieren um Ressourcen - Individuen derselben Art konkurrieren
- Einfluss auf Populationswachstum und Überleben - Je größer die Individuendichte, desto größer die Konkurrenz
Mechanismus- Tiere: Mechanismus - Pflanzen:
Wirken durch Störung und Angriff auf Konkurrenten ein Wirken durch Hemmstoffe auf Konkurrenten ein
- Größe, Schnelligkeit, Wehrhaftigkeit, Effektivität - Saugkraft, Geschwindigkeit der Samenkeimung, Wachstum,
wie sie Beschattung und Austrocknung aushalten
Folgen Konkurrenzvermeidung
- Ausweichen innerhalb einer ökologischen Potenz - Verdrängung, Ausweichung
- Verschiebung der Optima - Aufteilung von Ressourcen
- Unterschied zwischen physiologischem und - Abgrenzung von Revieren
ökologischem Optimum - Unterschiede zwischen Jugend- und Altersform
- Selektion (Raupe/Schmetterling)
- Ökologische Sonderung - Sexualdimorphismus (Unterschiede zwischen den Geschlechtern)
(= Entstehung neuer Arten/Auseinanderentwicklung)
Ökologische Nische
- Gesamtheit der Umweltfaktoren, die eine einheitliche Teilbereiche
Gruppe für ihr Überleben benötigt - Nahrungsnische
- Gefüge von Beziehungen - Brutnische
- Rolle in der Gemeinschaft - Schutznische
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- Ökologische Nischen müssen erst gebildet werden - Habitat
Ansprüche Nutzen
- Oft nur qualitativ beschreibbar - Hilfreich bei der Entwicklung von erfolgreichen
- Quantitativ (Temperatur, pH-Wert, Feuchtigkeit) Schädlingsbekämpfungen
nicht darstellbar - Naturschutz
Wirkungsgesetz Stellenäquivalenz
- Für das Überleben und die Häufigkeit einer Art ist der - Ähnliche ökologische Planstelle in unterschiedlichen Regionen
Umweltfaktor maßgeblich, der am meisten vom - Jeder Lebensraum besitzt „ökologische Lizenzen“
Optimum entfernt ist - Wenn diese von verschwindenden und nicht verwandten Arten auf
= Liebig´sches Minimumgesetz Ähnliche Weise genutzt werden, spricht man von Stellenäquivalenz
Symbiose
Definition Formen
- Zusammenleben unterschiedlicher Arten zum - Nutznießertum
gegenseitigen Vorteil = lockeres Zusammenleben, der Vorteil ist auf der Seite eines
Häufigkeit Partners
- Symbiosen stellen den größten Teil der Biomassen auf Lotsenfisch profitiert von Nahrungsabfällen der Haie
der Erde dar Blütenbestäubung/Fremdbestäubung
- Allianz = lockere Beziehung, beide Partner Profitieren
Putzerfisch säubert größere Fischarten
- Ektosymbiose = Partner bleiben körperliche getrennt
- Endosymbiose
= ein Partner wird in den Körper des anderen aufgenommen
Flechten sind Symbiose von Pilzen und Algen
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Biologie Q1-Q3
Parasitismus
Räuber-Beute-Beziehung
Allgemein Populationsverhältnis
- Räuber grenzen Anzahl der Beutetiere ein - Beutemenge reguliert Räuberpopulation
- Anzahl der Beutetiere bestimmt, wie viele Räuber wenig Beute = wenig Räuber
existieren können viel Beute = viele Räuber
- Individuenanzahl/Zeit = meist Exponentialfunktion - Effektivität reguliert Räuberpopulation
- Ressourcen nehmen stark ab viele Hindernisse = wenig Räuber
Vermehrung ist nicht weiter möglich wenig Hindernisse = viele Räuber
Kapazität des Lebensraumes ist erreicht:
stationäre Phase Räubermethoden
Sättigungswert wird erreicht - Jäger: stellen der Beute aktiv nach Mader, Greifvögel, Haie
= logistisches Wachstum - Fallensteller: stellen der Beute Fallen Spinnen, Insektivoren
Lotka-Volterra-Regeln - Filtrierer: filtern die Beute aus dem Wasser Muscheln
1. Die beiden Populationsgrößen von Beute und - Weidegänger: fressen die Nahrung ab Pferde, Kühe, Schafe
Fressfeind schwanken periodisch und zeitlich Abwehrmethoden
gegeneinander verschoben. - Entkommen durch Schnelligkeit Antilope, Hase, Maus
2. Die Dichte jeder Population schwankt jeweils um - Verstecken durch Tarnung Eidechse, Chamäleon
einen Mittelwert, der bei unveränderten - Verstecken durch Nachahmung Larven gleichen einem
Bedingungen langfristig konstant bleibt. Stock/Ast
3. Erhöhung der Beutedichte bewirkt eine Zunahme der - Schutz durch Gift Pfeilgiftfrosch, Tollkirsche
Fressfeinde. - Schutz durch Stacheln und Schale Schildkröte, Igel, Rose
Nach gleich starker Dezimierung beider Populationen - Schutz durch Schrecktracht bunte/leuchtende Farben/Größe
erholt sich zuerst die Beutepopulation. Die Erholung
der Räuberpopulation erfolgt zeitversetzt.
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Biologie Q1-Q3
Sukzession
= allmähliche Entwicklung Initialphase
- Neu Entstandene, unbesiedelte Lebensräume - einjährige (kleine) Pflanzen, nicht konkurrenzstark
- Neubesiedelung im Laufe der Zeit Folgephase
- viel pflanzliche Biomasse setzt sich an, Baumarten setzen sich
- Lat.: nachrücken, nachfolgen
durch, große Anzahl
Formen von Sukzession Klimax
- heterotrophe Sukzession = Abbau eines Ökosystems - Gleichgewicht Aufgrund Abbaus der Biomasse, langlebige Arten,
- autotrophe Sukzession = Aufbau eines Ökosystems geringe Anzahl
Gründe Für Sukzession Naturschutz
- Primärsukzession: - Sukzession ist u.a. ein Grund für Naturschutz
Vulkanausbruch, neu entstandenes Land - Klimax kann nicht erreicht werden
- Sekundärsukzession: Aussterben von Pflanzen- und Tierarten aus dem Klimax (Phase)
Waldrodung, Neubesiedelung, Entwicklung - Beispiel Regenwald: im Normalfall 15 Jahre Brachzeit
- Störungen können auf ein früheres Stadium Heute teilweise auf 5 Jahre verkürzt
zurückwerfen (Umkippen von Bäumen, etc.) Mineralien im Boden werden nicht aufgefüllt
Boden ist unbrauchbar
Wachstum
Exponentielles Wachstum (Wachstum einer Bakterienpopulation als Beispiel für exponentielles Wachstum??)
Unter günstigen Bedingungen, wie sie für Lebewesen in Kultur geschaffen werden oder wie sie natürliche Populationen
vorfinden, wenn sie sich neue Lebensräume oder Ressourcen erschließen, wächst eine Population exponentiell.
Auch wenn eine Art verschleppt wird, wie das Kaninchen nach Australien, oder wenn sie kurz vorm Aussterben unter Schutz
gestellt wird, wie der Kormoran, ist exponentielles Wachstum typisch.
Die Veränderung der Individuenzahl (dN) in einem Zeitabschnitt (dt) ist dann das Produkt aus der Wachstumsrate r und der
jeweils vorhandenen Individuenzahl (N):
Diesem Wachstum entspricht die Zinseszinsberechnung mit J-förmiger Wachstumskurve.
Logistisches Wachstum
Da alle Ressourcen endlich sind, ist exponentielles Wachstum auf Dauer unmöglich. In der Regel schwächt sich daher das
Wachstum einer Population mit zunehmender Dichte ab und die Populationsgröße nähert sich eine konstanten Wert. Er stellt
die Tragfähigkeits- oder Kapazitätsgrenze der Umwelt für die Population dar und wird in der Formel für das logistische
Wachstum mit dem Symbol K bezeichnet:
Diesem logistischen Wachstum entspricht eine S-förmige Wachstumskurve. Der Ausdruck in der Klammer zeigt, dass das
Wachstum der Population dichteabhängig ist, also davon abhängt, wie nahe die Individuenzahl N der Kapazitätsgrenze K
gekommen ist. Bei kleinem N ist das Wachstum exponentiell. Ist N=K, wird der Zuwachs 0, die Populationsgröße bleibt konstant.
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Biologie Q1-Q3
Energiefluss
Destruenten: Zu Destruenten gehören Saprophagen und Mineralisierer. Saprophagen verwerten Aas, Kot oder Abfall
fressende Tiere. Mineralisierer (Bakterien und Pilze) verwandeln totes organisches Material in anorganische
Verbindungen (Mineralien/Mineralstoffe), die energiearm sind, wie Ammonium, Sulfat, Phosphat
Trophie-Ebenen
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Biologie Q1-Q3
Energieumwandlung
- Energie kann nicht erzeugt oder vernichtet
werden nur umgewandelt
- Falsch: „Energieverbrauch“, wenn die Energie
in der umgewandelten Form nicht mehr
nutzbar ist
- Umsetzung: Strahlungs- in chemische Energie,
chemische in mechanische Energie,
mechanische in Bewegungsenergie
- Bei der Umwandlung wird ein erheblicher Teil
der Energie zu Wärme
für Lebewesen verloren (nicht wandelbar)
gerichteter Fluss der Energie („Einbahnstraße“)
Schadstoffanreicherung
- Schadstoffe sind Stoffe/Stoffgemische, die Schädlich für Menschen/Tiere/Pflanzen/Organsimen sein können
- Schadstoffe: Schwermetalle, Salze, organische Stoffe (Halogenkohlenwasserstoffe)
- Aufnahme:
Biokonzentration = reine Aufnahme eines Schadstoffes aus dem Umgebungsmedium über Körperoberflächen
Biomagnifikation = Akkumulation von Schadstoffen durch die Nahrungskette
werden von einer Trophie-Ebene zur anderen weitergegeben
reichern sich im Verlauf einer Nahrungskette immer stärker an
die letzten Glieder einer Nahrungskette erhalten die größten Dosen
Blau: Schadstoffanreicherung
Rot: Nahrungskette
Nahrungsbeziehungen
Nahrungsketten Nahrungsnetz
- Pflanzen sind die Produzenten im Ökosystem - Nur wenige Tiere ernähren sich ausschließlich von einer
- Von ihnen ernähren sich die Pflanzen-/-Tierart
Pflanzenfresser/Primärkonsumenten - kaum ein Lebewesen ist nur von einer einzigen Feindart
- Sie können Fleischfressern/Sekundärproduzenten zum Bedroht
Opfer fallen
- Weitere Konsumenten nennt man Tertiärkonsumenten Verzweigung der Nahrungsketten = Nahrungsnetz
- Das letzte Glied sind Endkonsumenten
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Biologie Q1-Q3
Energieflussdiagramm
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Täglich treffen etwa 12.000 kJ Globalstrahlung pro m auf die
Erde, wovon jedoch etwa 6.000 kJ wieder reflektiert werden.
Somit kann nur etwa die Hälfte der Energie von
Primärproduzenten fotosynthetisch verarbeitet werden. Von
dieser Bruttoproduktion, also die Energie, die Pflanzen von
Sonnenenergie in chemische Energie umwandeln, gehen durch
Atmung und Absterben von Pflanzenteilen etwa 140 kJ
verloren. Einen Großteil der übrigen 5860 kJ verbraucht die
Pflanze selbst.
Die Energie, die übrig bleibt, etwa 120 kJ, heißt
Nettoproduktion.
Lebewesen der 2. Trophie-Ebene, die Herbivore, konsumieren
die 120 kJ Nettoproduktion.
Durch Atmung, Ausscheidungen und „tierischen
Bestandsabfall“ geht weiter Energie verloren.
Carnivoren, Lebewesen der 3. Und 4. Trophie-Ebenen, nehmen
somit schließlich nur 10 % der vorher vorhandenen Energie
auf.
Sie verlieren ebenfalls viel Energie durch Ausscheidungen,
Atmung und Bestandsabfall, wodurch diese ebenfalls nur etwa
10% ihrer einst aufgenommenen Energie weitergeben können.
Durch diese 10%-Regel, also dass immer nur etwa 10% weiter
gegeben wird, bleibt nur ein kleiner Teil der chemischen
Energie vom Anfang am Ende der Nahrungskette übrig.
Dieser Teil reicht nicht aus, um ein weiteres Glied in der
Nahrungskette zu versorgen.
Daher kommen am Ende der Nahrungskette die Destruenten,
die sich zusätzlich die „verlorene“ Energie aus Ausscheidungen
und Bestandsabfällen zu Nutzen macht.
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Biologie Q1-Q3
Energiepyramide
Summiert man die Energie der Produktion jeder Trophie-Ebene des gesamten Ökosystems, ergibt sich eine Energiepyramide. In
dieser Pyramide verringert sich der Energiegehalt von Stufe zu Stufe durchschnittlich um den Faktor 10.
Kohlenstoffkreislauf
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Biologie Q1-Q3
Sonnenblatt - Schattenblatt
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Biologie Q1-Q3
Sonnenblatt Schattenblatt
Kutikula schwächer/dünner
- Schutzschild aus Wachs
Wasserundurchlässig
- Schutz vor Wasserverlust, Pilzen,
Bakterien, UV-Strahlung
- Erhöht Festigkeit der Epidermis
Epidermis dünner
- primäres Abschlussgewebe
- ohne Chloroplasten
- schützt das pflanzliche Gewebe vor UV
- einreihiges Gewebe
Palisadengewebe größer, da Fotosynthese 3-5 mal weniger
- aus langen, zylindrischen Zellen -Rate größer ist Chloroplasten
- enthält Chloroplasten Hauptort FS nutzt licht aus weitere Abstände
Schwammgewebe Verhältnismäßig größer, um im Schatten
- über der unteren Epidermis mehr Speicherfläche mehr Wasser abzugeben
- zur FS
Interzellularräume
- zur Gas- und Wasserspeicherung
Stromata weniger vorhanden
- Spaltöffnung an der Blattunterseite um Wasserverlust zu
- Porenweite kann sich verändern/anpassen vermindern
- Kontrollierte CO2 Abgabe
Schließzellen
- Umschließen den Spalt einer Spaltöffnung
Leitbündel
= Blattader von Stängel bis Spitze
- Bündel aus verschiedener, länglicher
Zellen und Röhren
- Zum Stoffwechseltransport im Blatt
Xylem
- Wasserleitende röhrenförmige, tote Zellen
zuleitend: Fotosyntheseprodukt
Phloem
- Siebzellen & Geleitzellen
ableitend: Wasser
Transport organischer Stoffe
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Biologie Q1-Q3
Das Engelmannsche Experiment
- Die aeroben Bakterien lagern sich in großer Zahl im Bereich zwischen 400-450 nm (blau = energiereich) und
650-700 nm (rot = energiearm) an.
- Im Bereich zwischen 500-600 nm (grün) jedoch nur wenig.
- in den blauen und roten Wellenlängenbereichen kann Chlorophyll am besten Licht absorbieren
- in den grünen Wellenlängenbereichen reflektiert Chlorophyll das Licht und betreibt dort keine FS
Aktionsspektrum
- zur Absorption für die Fotosynthese benötigt man verschiedene weitere Pigmente
= akzessorische Pigmente Antennenpigmente (Carotinoide, Chlorophylle)
- weitere akzessorische Pigmente absorbieren im Farbbereich grün und gelb Lichtsammelfallen
33
Biologie Q1-Q3
Chloroplast
Chlorophylle:
- Porphyrin-Ring (hydrophil) mit zentralem Magnesiumion und verschiedenen Seitenketten
-
System konjugierter Doppelbindungen (Einfach- & Doppelbindungen abwechselnd = leicht erregbare e )
- Phytyl-„Schwanz“ (lipophil)
- Chlorophylle besitzen die Fähigkeit zur Lichtabsorption
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Biologie Q1-Q3
Fotosynthese
Fotosynthese betreiben Pflanzen und Einzeller (Euglena) wenn sie Chloroplasten/Chlorophyll besitzen
Lichtabhängige Reaktion
+ +
2 H2O + 2 NADP + 2 (ADP+P) O2 + 2 (NADPH+H ) + 3 ATP
Sonnenenergie wird in chemische Energie umgewandelt
findet in der Thylakoidmembran statt Enzymkomplexe
- H2O wird über die Wurzeln in die Pflanze aufgenommen
- im Photolysekomplex werden
2 H2O in O2 (verlässt die Pflanze),
+
4 H (bleiben im Thylakoidinnenraum)
-
und 4 e gespalten
= Fotolyse (Spaltung eines Moleküls, ausgelöst durch die Bestrahlung mit Licht)
- Im Fotosystem II werden die Elektronen mit Hilfe von Lichtenergie
(680 nm) auf ein höheres Energieniveau gebracht.
Die aufgeladenen Elektronen werden von einem Akzeptor aufgenommen
und in das Redoxsystem weitergeleitet, da die Elektronen sonst ihre Energie in Form von Wärme abgeben
+
- Im Redoxsystem betreiben die Elektronen eine Art „Protonenpumpe“, durch die H -Ionen vom Stroma in
den Thylakoidinnenraum gelangen.
Es entsteht ein Ladungsgradient/Konzentrationsgefälle, da das Stroma negativer und der Thylakoidinnenraum positiver
geladen ist.
= Elektronentransportkette
Die Elektronen werden weiter ins Fotosystem I geleitet.
- Im Fotosystem I werden die Elektronen erneut mit Lichtenergie (700 nm) auf ein höheres Energieniveau
+
gebracht und in die NADP -Reduktase weitergeleitet. Gleichzeitig wird die Elektronenlücke wieder gefüllt.
+ + + - +
- in der NADP -Reduktase nehmen NADP -Trägermoleküle je 2 H und 2 e auf und werden zu NADPH+H
+
- Durch die ATP-Synthase werden die H -Ionen, die durch die Protonenpumpe in den Innenraum gelangt sind,
und die bei der Wasserspaltung im Photolysekomplex entstanden sind, aus dem positiveren Innenraum in
das negativere Stroma geleitet. Dadurch werden die Ionen energiereicher und fördern die Bildung von ADP
zu ATP = Fotophorisierung
+
Fazit: Endprodukte = ATP + NADPH+H leiten die Dunkelreaktion
35
Biologie Q1-Q3
Lichtunabhänige Reaktion – im Stroma
Phase 1: Kohlenstoff-Fixierung aus dem CO2 der Luft
- CO2 Molekül lagert sich (mithilfe des Enzyms Rubisco) an Ribulose-1,5-bisphosphat (RubP) an
6 P-C5-P
- das Produkt ist instabil und zerfällt sofort in 2 Phosphoglycerinsäuren (PGS)
12 C3-P
Phase 2: Reduktionsphase
- PGS wird durch 12 ATP zu Bis-phosphoglycerinsäure aktiviert (+P)
12 P-C3-P
+
- Bis-phosphoglycerinsäure wird durch NADPH+H zu Phosphoglycerinaldehyd (PGA) reduziert (+H)
12 P-C3
Phase 3: Regenerierungsphase
1. 2 PGA werden zu einem Molekül Glukose (C6H12O6) verbunden
2. 10 PGA werden mit Hilfe von 2 ATP zu 6 RubP-Molekülen regeneriert
- 10 P-C3 + 2 ATP 6 P-C5-P
der Zyklus kann fortgeführt werden (ökonomisch sinnvoll)
Calvinzyklus
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Biologie Q1-Q3
Atmung
- äußere Atmung: Luft (78% Stickstoff, 21%Sauerstoff, 0,03% CO2, 0,97% Edelgase) gelangt über
Die Bronchien in die Lungenflügel und dann in jedes einzelne Lungenbläschen (Alveole).
Über die umgebenden Kapillaren gelangt Sauerstoff durch Diffusion von der Alveole
in das rote Blutkörperchen (Erythrozyt)
- innere Atmung: findet in den Mitochondrien statt
Stufenprozess: Glykolyse, oxidative Decarboxylierung, Citratzyclus, Atmungskette
Gesamt
Glukose + 6 O2 + 6 H2O + 38 (ADP+P) 6 CO2 + 12 H2O + 38 ATP
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Biologie Q1-Q3
Glykolyse (im Cytoplasma)
- Glukose wird phosphoryliert, sie bekommt eine Phosphatgruppe vom ATP
ADP+Glukose-6-Phosphat
- Glucose-6-Phosphat wird in Fructose-6-Phosphat umgewandelt (=Konstitutionsisomer)
- Fructose-6-Phosphat wird phosphoryliert, es erhält eine Phosphatgruppe vom ATP
ADP+Fructose-1,6-bisphosphat
- Fructose-1,6-bisphosphat wird in zwei C3-Zucker gespalten
2 Glycerinaldehyd-3-Phosphat (GAP)
+
- Beide GAP werden oxidiert, indem sie ihre Elektronen auf NAD übertragen
+
NADH+H + 2 1,3-Bisphosphoglycerat
- Eine der gebundenen Phosphatgruppen wird an ein ADP gebunden
2 ATP + 2 3-Phosphoglcerat
- Die andere Phosphatgruppe wird verschoben
2 2-Phosphoglycerat
- 2-Phosphoglycerat bekommt ein Wassermolekül abgespalten, es kommt zur Ausbildung einer Doppelbindung
2 Phosphoenolpyruvat
- Die Phosphatgruppe wird auf ADP übertragen
2 ATP + 2 Pyruvat
+
Glukose + 2 ATP 2 Pyruvat (C3) + 2 ATP + 2 NADH+H
+ +
Oxalessigsäure + 10 NADH + 10 H + 2 FADH2 + 6 O2 + 34 ADP + 34 P 10 NAD + 2 FAD + 34 ATP + 12 H2O
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Biologie Q1-Q3
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Biologie Q1-Q3
Reize
Chemische Reize:Nase alfaktorisch Licht: Auge optisch
Zunge gustatorisch Schall: Ohr Akustisch
Temperatur/Druck: Haut taktil
Reiz-Reaktionsschema
Reiz aus der Umgebung wirkt auf die selektiven, spezialisierten Sinneszellen/Rezeptoren der Sinnesorgane
Reiz wird über fadenförmige, sensorische/afferente Nerven zum Zentralnervensystem (ZN) weitergeleitet
ZN nimmt den Reiz auf, verarbeitet/ speichert/vergleicht ihn mit anderen Informationen und Erfahrungen
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Biologie Q1-Q3
Transportmechanismen
Hydrophil/Lipophob
(Cholin/Phosphat/Glycerin)
polar
Lipophil/Hydrophob
(Fettsäuren)
unpolar
1. Osmose
Gerichtete Diffusion von Molekülen durch eine semipermeable Membran
2. Freie Diffusion
Durch Membran oder Kanal (erleichterte Diffusion)
Vom Konzentrationsgefälle abhängig mit Konzentrationsgefälle ohne Energieaufwand
Nicht selektiv (kontrollierbar)
Nur kleine Stoffe diffundieren (H2O, CO2, Glycerin, etc.)
3. Passiver Transport
Schneller als freie Diffusion
Substratspezifisch, selektiv
Durch Carrier
Ohne Energiezufuhr vom Konzentrationsgefälle abhängig
Uniport = Beförderung eines einzigen Substrats
Symport = Transport zweier Substrate in gleiche Richtung
Antiport = Zwei Substrate werde in entgegengesetzte Richtung transportiert
4. Aktiver Transport
Kann gegen das Konzentrationsgefälle erfolgen mit Energieaufwand
Sehr spezifisches Carrier (übertragen nur einen Stoff)
Primär aktiver Transport
Protonen/anorganische Ionen unter Umwandlung von ATP in ADP aus Zelle gepumpt
+ +
Transport durch ATPasen NA /K -ATPase
Sekundär aktiver Transport
Primär aktiver Transport ist mitbeteiligt: Aufbau eines Konzentrationsgefälles
Nutzung der durch Ionen-/Protonenpumpenaufgebauten chemischen Potentiale
Moleküle werden in Zelle hineintransportiert
bei Rückdiffusion werden andere Moleküle mitgenommen (=Symport)
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Biologie Q1-Q3
Das Ruhepotential (RP)
Ruhepotential
+ — +
Im Extrazellularraum befinden sich viele Natrium - und Chlorid Ionen, aber wenige Kalium -Ionen
+ — + -
Im Intrazellularraum befinden sich wenige Na - & Cl Ionen, aber viele Kalium - und An -Ionen
Zwischen den verschiedenen Seiten herrscht ein Konzentrationsgefälle/chemischer Gradient
Im Extrazellularraum herrschen 0 mV, im Intrazellularraum herrschen -70 mV
Kalium Aus- und Einstrom
+
Kalium -Ionen verlassen aufgrund des Gefälles den Intrazellularraum
-
An -Ionen können das Zellinnere nicht verlassen, dadurch entsteht auf der Innenseite der Membran ein negativ
+
geladenes Feld, das wiederum K -Ionen zurück hält
+ +
Die positiven Na außen stoßen die K -Ionen wieder ab, sodass sie ins Zellinnere zurück strömen
elektrisches Gefälle
Natrium-Leckstrom
+ +
Na -Einstrom (Leckstrom) bewirkt, dass das Innere der Membran wieder positiver wird und damit das K
Gleichgewichtspotential stört
+ +
Ein Na bewirkt wieder ein Ausstrom eines K -Ions
Natrium-Kalium-Pumpe (= aktiver Sekundärtransport, mit Energieaufwand)
+ +
Wenn irgendwann die Na -Konzentration innen zu hoch und somit die K -Konzentration außen zu hoch wird, tritt die
+ + + +
Na /K -Pumpe unter ATP Verbrauch in Kraft und befördert Na wieder nach außen und K nach innen, um den
+ +
Ausgangszustand wieder herzustellen (3Na raus/2 K rein)
+ +
Wenn es die Na /K -Pumpe nicht gäbe, würden sie Konzentrationsunterschiede ausgeglichen werden und es gäbe keinen
elektrischen Spannungsunterschied zwischen extra- und intrazellulärem Raum (0 mV)
Das Ruhepotential muss -70 mV auf der Innenseite haben, was durch die aktive Umverteilung der Ionen zustande kommt
42
Biologie Q1-Q3
Entstehung eines Aktionspotentials
+ +
Die K Hintergrundkanäle sind geöffnet, Na Kanäle sind geschlossen, aber aktivierbar
► Ruhepotential
+ +
Spannungsgesteuerte Na Kanäle (Aktivierungstore) öffnen sich. Der Na Einstrom depolarisiert die Membran bis zum
Schwellenwert.
► Depolarisation
+
Ist der Reiz stark genug, wird der Schwellenwert überschritten. Dafür öffnen sich sehr viele spannungsgesteuerten Na
Kanäle lawinenartig. Das Zellinnere wird deutlich positiver, bis ein Aktionspotential entsteht (alles-oder-nichts-Prinzip)
► Depolarisation/Aktionspotential
+ + +
Die Inaktivierungstore (Na Kanäle) schließen sich und die spannungsgesteuerten K Kanäle öffnen sich, sodass K Ionen
+
rausströmen und die Nervenzelle repolarisieren. Weil in dem Moment der Repolarisation mehr K Ionen nach außen
strömen als nötig, kommt es kurzfristig zu einem negativen mV Wert, den man Hyperpolarisation nennt
► Repolarisation und Hyperpolarisation
+ + +
Die spannungsgesteuerten Na und K Kanäle sind geschlossen. Nur der K Hintergrundkanal ist geöffnet. Das
+ +
Ruhepotential wird erreicht, indem die Na /K -Pumpe die Ionenverteilung in die Ausgangssituation zurück pumpt
► Hyperpolarisation/Ruhepotential
Schwellen-
potential
Refraktärzeit
+
Die Na Kanäle
a bleibenbnach der
c Depolarisation
d und wenn
e sie sich danach wieder schließen,
einige Millisekunden verschlossen und können sich für diese Zeit nicht öffnen.
In dieser Zeit können sie sich erholen/regenerieren und es kommt zu keiner Dauersignalsendung, sodass ein Impuls nur von Axon
zu Axon und nie in 2 Richtungen weitergeleitet wird.
+
Absolute Refraktärzeit: Erregbarkeit = 0 es kann kein Reiz aufgenommen werden, Na Kanäle geschlossen
Relative Refraktärzeit: Erregbarkeit ist nur vermindert
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Biologie Q1-Q3
Vorgänge in der Zellmembran während eines Aktionspotentials. Spannungsabhängige Natriumkanäle ermöglichen die
Depolarisation. Die vier Teilbilder zeigen den Zustand der Ionenkanäle in den rot markierten Phasen des Aktionspotentials.
Eine feine Glaskapillare enthält eine ionenhaltige Lösung, die nach dem Einstechen mit dem Cytoplasma/Axons leitend in
Kontakt steht.
Über einen dünnen Draht wird das Potential abgeleitet. Eine Vergleichselektrode außerhalb der Zelle misst dort das vorliegende
Potential.
Die Potentialdifferenz (Spannung) kann nach Verstärkung durch ein Oszilloskop angezeigt werden.
44
Biologie Q1-Q3
Reize in mV und wenn er stärker wird?
Reiz mV
0 mV - 70 mV Ruhepotential
- 10 mV - 80 mV Hyperpolarisation
+ 10 mV - 60 mV Schwache Depolarisation nicht über Schwellenwert
+
+ 20 mV - 50 mV Deutliche Depolarisation Öffnen vieler Na Kanäle
+ 25 mV Reizschwelle + 30 mV Aktionspotential = Ladungsumkehr alles-oder-nichts-Prinzip
+ 30 mV + 30 mV Aktionspotential
+ 50 mV + 30 mV Aktionspotential
Wie sehen die Aktionspotentiale aus, wenn ein Reiz stärker ist?
Die Reizstärke und Reizdauer sind in der Aktionspotenzialfrequenz bzw. der Dauer der Aktionspotenzialfolge codiert. Die
Reizstärke ist frequenzcodiert.
Jedoch ist sie begrenzt durch Eigenschaften der Axonmembran:
+
begrenzte Anzahl der spannungsgesteuerten Na Kanäle, Refraktärzeit, Länge des Axons
Maximale „Feuerrate“ von 300-500 Aktionspotenzialen pro Sekunde
Schwache Dehnung der Muskelspindel durch einen schwachen physikalischen Reiz überschreitet den Schwellenwert nicht
(„unterschwellig“) und somit entsteht kein Aktionspotenzial.
45
Biologie Q1-Q3
Für die gesamte Dauer der Reizung werden Aktionspotenziale registriert, vorher und nachher jedoch nicht.
Die Dauer des Reizes wird durch die Dauer des Aktionspotenzials wiedergegeben.
Mit steigender Reizstärke nimmt die Aktionspotenzialfrequenz zu. Die Reizstärke wird „frequenzcodiert“.
Die Aktionspotentialfrequenz ist begrenzt durch die maximale Feuerrate festgelegt durch s.O.
Sehr kleine Dehnungen werden nicht weitergeleitet unterschwellig
Verlustfreie Übertragung des Signals Höhe ist einheitlich – trägt keine Information
mehrfache Umcodierung
messbar nur im Axon weil nur dort spannungsgesteuerte Kanäle vorhanden sind
46
Biologie Q1-Q3
Reizweiterleitung
Kontinuierliche Erregungsweiterleitung (passive Erregungsweiterleitung) Marklos
1. Aktionspotential
2. Membran
3. Membranpotential bestimmt durch
el. Feld/Feldlinien lokaler Strömchen
4. Aktionspotential
5. Ruhepotential/Refraktärzeit
6. Membran
7. Membranpotential bestimmt durch
el. Feld/Feldlinien lokaler Strömchen
8. Aktionspotential
+
- Erregung wird durch Feldlinien weitergeleitet, die durch den Einstrom von Na verursacht werden
- Die Membran wird depolarisiert
- dadurch wird die Membran der Nachbarregion depolarisiert
- Die benachbarten Kanäle öffnen sich
- APs entstehen also hintereinander entlang des Axons immer wieder neu
- Weiterleitung der APs nur in eine Richtung des Axons: Blockierung der Kanäle in die andere Richtung durch die Refraktärzeit
- Neuronen sind von Myelinscheiden umgeben, die diese schützen/isolieren Unterbrechung am Ranvier’schen Schnürring
- Da das AP nur am nicht isolierten Ranvier’schen Schnürring ablaufen kann, „springt“ die Erregung
+
- An diesen Stellen kann ein von Na getragener elektrischer Strom ins Axon fließen
+ +
kann nicht unter der Myelinschicht ausgelöst werden, da hier Na -Einstrom und K -Ausstrom verhindert ist
- Dieser elektrischer Strom kann frühestens am nächsten Ring wieder austreten
- Die Zellmembran wird depolarisiert und ein neues AP wird ausgelöst
- schneller, weil weniger APs pro Axonstrecke ausgelöst werden müssen
+ +
- günstiger, weil Na /K -Pumpen nur im Bereich der Schnürringe arbeiten müssen
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Biologie Q1-Q3
Synapse
Synapsen sind entweder hemmend oder erregend und können nicht umgewandelt werden
Hemmung/Erregung hängt von den Transmittern ab
Transmitter sind fest in die Zelle integriert und können nicht von einem Ort in den nächsten Transportiert werden
Neurotransmitter
Erregend Hemmend
+ -
Acetylcholin – Na -Ionen Einstrom Gaba – Cl -Ionen Einstrom
Glutamat Dopamin
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Biologie Q1-Q3
Nervengifte
Atropin – Gift der Tollkirsche „Atropa Belladonna“ Alpha-Latroxin – Gift der „Schwarzen Witwe“
Ort Acetylcholin Rezeptoren in Herz, Irismuskel, An den synaptischen Vesikeln
Eingeweide
Wirkung Als kompetitiver Hemmstoff Sofortige/dauerhafte Entleerung der Vesikel
+
setzt sich in Rezeptorstellen der Na -Kanäle dauerhafte Erregungsweiterleitung
+
verhindert Öffnung der Kanäle (alle Na -Kanäle dauerhaft geöffnet)
keine Erregungsweiterleitung
Konsequenz Wirkt berauschend Krämpfe
Tod durch Atemlähmung/Herzstillstand Tod durch Herzversagen, Atemlähmung
Anmerkungen Ähnelt chemisch Acetylcholin
Bewirkt Weitung der Pupillen Schlafzimmerblick
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Biologie Q1-Q3
Räumliche und zeitliche Summation in einer Synapse
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Biologie Q1-Q3
Neuromuskuläre Synapse
Motorische Endplatte
- größer als Synapsen zwischen Neuronen gleicher Aufbau
- Durch ATP werden Transmittermoleküle frei
+
NA -Ionenkanäle werden an postsynaptischer Membran (Muskelmembran) geöffnet
+
Na -Einstrom bewirkt Depolarisation der Muskelmembran
löst wie an einem Neuron ein AP aus Fortpflanzung über Fasermembran
(el. Feld verbreitet sich über fingerförmige Einstülpungen) saltatorische Erregungsweiterleitung
Bau des Muskels
- Muskelfaserbündel: Muskelfasern, Nervenfasern, Blutgefäße
- Muskelfasern: eine einzige Zelle
Plasma ist reich an Mitochondrien
Außenmembran ist eingestülpt Einstülpung = transversale Tubuli
Membransystem mit vielen Calciumionen = Sarkoplasmatisches Retikulum
Myofibrillen: aus Proteinmolekülen enthält Z-Scheiben, dazwischen liegen Sakromere (Myosin und Aktin)
Zeigen Querstreifung Skelettmuskulatur = Quer gestreifte Muskulatur
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Biologie Q1-Q3
Ablauf der Muskelkontraktion
- Kontraktion = näher aneinander gedrückte Z-Scheiben Myosin- und Aktinfilamente werden ineinander verschoben
(Filamenttheorie)
- Myosinfilamente zeigen seitliche Fortsätze = Myosinköpfe
Myosinköpfchen
binden an Aktin,
ADP+P werden
abgespalten
Fehlt ATP wird der Muskel starr und nicht mehr dehnbar
Reizweiterleitung
Erregung
AP am motorischen Neuron
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Biologie Q1-Q3
Reflexe
Was ist ein Reflex?
Ein Reflex ist eine unwillkürliche, stereotype Reaktion des Nervensystems auf einen Reiz.
- Laufen unbewusst ab
- Reaktion erfolgt in Bruchteilen von Sekunden
- Immer gleich Reaktion
- Schaltstelle : Rückenmark
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Biologie Q1-Q3
Mono- & Polysynaptisch
Monosynaptisch Polysynaptisch
Eigenreflex Fremdreflex
Nur eine Synapse im Rückenmark schaltet von afferent auf Umschaltung vom Rückenmark von afferent zu efferent über
efferent um mehrere Interneurone/Synapsen erregend und hemmend
Sinnesorgane/Rezeptoren und Analysatoren und Sinnesorgane/Schmerzrezeptoren liegen weit vom
Muskelspindeln mit Dehnungsrezeptoren, die einen Reiz Erfolgsorgan weg
aufnehmen oder wahrnehmen, liegen im selben Organ, das
auch die Reaktion auslöst
30-50 ms Zeit zwischen Reiz und Reaktion Dauert länger
Sehr schnelle, starre Reaktion, die nicht veränderbar ist Ablauf kann durch Erfahrung und Lernen
verändert/beeinflusst werden
Selbstschutz vor passiver Dehnung der Muskulatur
Muskelspindel wird in der Lage verändert
- 1a-afferente Fasern
- Rückenmark: Umschaltung auf a-Motoneurone
= aktive Veränderung der Dehnung der Muskelspindel über
Motoneurone Sollwertveränderung vom Gehirn ausgehend
Achillessehnenreflex Hustenreflex
Bauchdeckenreflex Lidschlussreflex
Bizepssehnenreflex Fußsohlenreflex (Fluchtreflex)
Pupillenreflex
Würgreflex
Rezeptoren
Rezeptortyp Erklärung
Chemorezeptoren Sinneszellen, die auf bestimmte chemische Substanzen reagieren
Grundlage für Geruchs- und Geschmackssinn
reagieren auf Aminosäuren (Hinweis auf Nahrung)
Fotorezeptoren Lichtempfindliche Sinneszellen
Thermorezeptoren Sinneszellen, die auf Temperaturunterschiede reagieren
Grubenorgane: Einsenkungen zwischen Nasenöffnung und Augen
Mechanorezeptoren Reagieren auf Verformungen
Hören, Gleichgewichtssinn, Tastsinn, Wahrnehmung der Körperstellung
Vibrationen und Druckwellen (über Seitenlinienorgan) im Wasser
Elektrorezeptoren Reagieren auf Veränderungen im elektrischen Feld
nicht beim Menschen, aber bei Elefantenfisch und Hai
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Biologie Q1-Q3
Das Auge
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Biologie Q1-Q3
Adaption
Bei Dunkelheit wird die Pupille kleiner Ringmuskel kontrahiert/eng Radialmuskel erschlafft/entspannt
Bei Helligkeit wird die Pupille größer Ringmuskel erschlafft/entspannt Radialmuskel kontrahiert/eng
es gilt kein „alles-oder-nichts-Prinzip“ es erfolgt schon bei einem sehr schwachen Lichtreiz eine Wahrnehmung
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Biologie Q1-Q3
Verhalten
Ethologie: Lehre des Verhaltens
Unter Verhalten versteht man Bewegungen, Lautäußerungen, und Körperhaltungen, sowie äußerlich erkennbare
Veränderungen, die der gegenseitigen Verständigung dienen und beim Gegenüber ihrerseits Verhaltensweisen bedingen
können.
Ethogramm: niedergeschriebene, ganzheitliche Beobachtung, Beschreibung, Auswertung, etc. eines Verhaltens von
konkreten Individuen mit Bezug auf eine ganze Art/Spezies
Bei ganzheitlichen Betrachtungen müssen neuro- und sinnesphysiologische, genetische Aspekte, individuelle Entwicklung eines
Lebewesend und seine Wechselbeziehungen/-Wirkungen mit der Umwelt und den proximaten und ultimaten Ursachen beachtet
werden.
* Der Begriff „angeboren“ ist umstritten: Angeboren = genetisch Bedingt Wechselspiel zwischen Erbgut und Umwelt
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Biologie Q1-Q3
Beute-Fang-Verhalten
•Nährstoffmangel im Blut/Hunger
•Handlungsbereitschaft (Motivation)
Impulsgeber
• Orientierungsbewegung/Einstellbewegung
• gerichtetes Appetenzverhalten
• Ausrichtung der Körperachse auf die Reizquelle, orientiertes Sich-Zuwenden/Anschleichen
Taxis • von "richtenden Reizen" gesteuert
Schlüsselreiz: Die charakteristische Kombination der Einzelreize, die ein bestimmtes Verhalten auslösen
Appetenz: Vorhandensein primärer, angeborener und nicht von außen veranlasster Triebe zum Erreichen eines Ziels
Kinese: ungerichtete Bewegung
Taxis: gerichtete Annäherung/Orientierungsbewegung
AAM: vermittelndes Element zwischen Schlüsselreiz und Instinktbewegung
Entscheidet, ob ein Schlüsselreit relevant genug ist, um eine Instinkthandlung auszulösen
Kritik am Beute-Fang-Verhalten:
Variablen/Bedingungen lassen sich verändern die Handlungskette ist nicht starr
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Biologie Q1-Q3
Das psychohydraulische Instinktmodell von Lorenz
Vorteile der Reduktion: Wenige Aspekte sind leichter vorstellbar und überschaubar
auch Abstraktes lässt sich leicht darstellen
Nachteile der Reduktion: nur Sachverhalte aus der Sicht des Modellerstellers – nicht objektiv
Gilt nur für einzelne realitätsnah dargestellte Aspekte als Modell der Wirklichkeit
Attrappen
Attrappen sind Nachbildungen bestimmter Reize/Reizmuster.
Attrappenversuche werden genutzt um die Wirksamkeit von Reizen als Auslöser für bestimmte Reaktionen zu testen. Die
Nachbildungen können modifiziert werden.
In vielen Fällen lassen sich Attrappen so konstruieren, dass die stärker wirken als die natürlichen auslösenden Reize; man nennt
diese Reizkombinationen übernormale Auslöser, die entsprechenden Attrappen Superattrappen.
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Biologie Q1-Q3
Prägung
„Lernvorgänge, die im allgemeinen durch einen ausgesprochen raschen und früh auftretenden Lernprozess mit hoher
Stabilität charakterisiert sind“
Genetisch bedingt, irreversibel, biologisch sinnvoll (Nahrungssuche)
Prägungen erfolgen nicht nur auf optische, sondern auch auf andere Sinnesreize hin
Keine Prägung/Fehlprägung übermäßig gesteigertes Fluchtverhalten/ schwere psychische Schäden im Sozialverhalten
Sensible Phase: zeitlich eng begrenztes Intervall zur Prägung
Nachfolgeprägung: aktives Folgen einer Bezugsperson
Sexuelle Prägung: Prägung auf den sexuellen Partner nach dem Elternbild
Ortsprägung: Zurückkehren zu Brutplatz/Ort ihrer Geburt
Motorische Prägung: Gesangslernen/Prägung auf Abfolge von Lautäußerungen
Konditionierung
Klassische Konditionierung Operante Konditionierung
Reizbedingt Handlungsbedingt (instrumentelle Konditionierung)
= passives Erlernen = aktives Erlernen
Der neutrale Reiz (Glocke) wird mit einem
bedingten/spezifischen Reiz (Futter) verknüpft
Der unbedingte Reflex (Speichelfluss bei Futter) wird zu
einem bedingten Reflex (Speichelfluss bei Glocke)
Entscheidend: Reihenfolge d. Reize & enge zeitliche Kopplung
Lernvorgang setzt einen aktiven Antrieb voraus Lernvorgang setzt Neugier/Spielverhalten voraus
Stabilisation durch vielfaches wiederholen Stabilisation durch mehrfache Erfahrung/Belohnung
Bedingte Appetenz Bedingte Aktion
wenn eine Reizsituation aktiv aufgesucht wird Auf ein Verhaltenselement folgt eine gute Erfahrung
(wegen guter Erfahrung)
Bedingte Aversion Bedingte Hemmung
wenn Kontakt vermieden wird Auf ein Verhaltenselement folgt eine schlechte Erfahrung
(wegen schlechter Erfahrung) Häufigkeit des Verhaltens kann herabgesetzt werden
Nullphase: Futter = Speichelflussreflex (unbedingt) Nullphase: Neugier/Spielverhalten bewirkt spontane,
Glockenton = keine Reaktion (neutral) zielgerichtete Aktivität, „Durch Spielen lernen“
Lernphase: Glockenton und direkt danach das Futter Lernphase: Belohnung (kann direkt/indirekt sein)
Speichelfluss (bedingt)
Kannphase: Speichelreflex bei Glockenton – ohne Futter Kannphase: Bedingte Aktion wird zielgerichtet eingesetzt
Aufsuchen
Extinktionsphase: Löschen dieses Verhaltens, wenn Extinktionsphase: mehrfach keine Belohnung
Übung längere Zeit nicht trainiert wird Abnahme der Häufigkeit
Verhaltensweisen werden durch bisher erlebte Umweltsituationen beeinflusst
„Löschen“ durch längeren Entfall des Trainings/der Belohnung
Verlernen = Lernen = erfahrungsbedingte Änderung
Habitation/Gewöhnung
- verhindert Reaktion auf bedeutungslose Reize energiesparend
- Sinken der Handlungsbereitschaft durch Abreaktion
Kumulierung/Anhäufung von reaktionsspezifischer Energie
- Ansteigen der Handlungsbereitschaft mit dem zeitlichen Abstand zum letzten Reaktionsablauf
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Biologie Q1-Q3
Endogene und exogene Faktoren
Endogene Faktoren
o Alter, Reifezustand, Ernährungszustand, Gesundheitszustand, vorherige Handlungen, Gedächtnisinhalte
o Hormone:
Hormone werden unter speziellen Umständen vermehrt ausgeschüttet und beeinflussen den emotionalen
Zustand emotionale Bindungen/Beziehungen
Exogene Faktoren
o Ökologische Einflüsse, äußere Zeitgeber, motivierende und demotivierende Reize
o Circadianer Rhythmus Aktivitäten, Hormonspiegel, Blutdruck
Kosten-Nutzen-Analyse
Die aufzubringende Energie (= Kosten) für eine bestimmte Verhaltensweise muss im Zusammenhang mit dem Nutzen
bilanziert werden
Wenn ein möglichst großer Nutzen bei möglichst kleinem Aufwand (Fortpflanzungsrate & Überlebensfähigkeit) entsteht,
kann sich dieses Verhalten innerhalb einer Art ausbreiten
Kosten: Summe der Nachteile, die sich aus dem Verhalten ergeben
o Gefahrenpotenzial, Energieverbrau
Nutzen: Summe der Vorteile, die sich aus dem Verhalten erbeben
o Energiegewinn, Fortpflanzungserfolg
Beispiele:
o Strandkrabben:
Große Muscheln: schwer zu öffnen, viel Nahrung
Kleine Muscheln: leicht zu öffnen, wenig Nahrung
Krabben bevorzugen mittelgroße Muscheln
o Singvögel
Je höher die Flughöhe, desto weniger Würfe Flugstrecke
Je niedriger die Flughöhe, desto mehr Würfe Flugstrecke
Abwägen von Höhe und Würfen, um eine möglichst geringe Flugstrecke zu erreichen
Fitness
= Beitrag eines Individuums, den es zum Genbestand der folgenden Generation liefert.
Im Selektionsprozess überleben nur die am besten angepassten und erfolgreichsten genetischen Varianten einer Art
Fitness wird gemessen an der Anzahl der überlebenden fortpflanzungsfähigen Nachkommen
Indirekte Fitness
Verwandte, die keine eigenen Nachkommen haben, unterstützen solche mit Nachkommen
Direkte Fitness
Durch eigene Fortpflanzung erzielte Fitness
Gesamtfitness
Setzt sich aus der direkten und indirekten Fitness zusammen
Strategie
= evolutive Lösung von Anpassungsproblemen
Vorteile in Gruppen Nachteile in Gruppen
Schutz gegen Räuber Infektionsrisiko
höhere Wahrscheinlichkeit, den Feind rechtzeitig zu entdecken Infektionen/Parasiten werden schneller
Verwirrungseffekt (kein gezielter Angriff möglich) verbreitet
Verdünnungseffekt (Nur ein Tier als Beute)
Nahrungserwerb Konkurrenz um Ressourcen
In Gemeinschaft Jagen erhöht Erfolg Ungleiche Aufteilung der Beute
Verteidigung Aggressionen
Verteidigung mit der Gruppe ist erfolgreicher Aggressionen innerhalb der Gruppe
Energiesparen
Überwintern in der Gruppe hält länger warm
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Biologie Q1-Q3
Methode: Experiment
Methode: Beobachten
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