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Vorlesung 11:
Vom Gen zum Protein –
Transkription und Translation
Inhalte der Vorlesung
1
Block 3: Zelluläre Prozesse
2
Systematische Einordnung der Lebewesen
Prokaryoten
Domänen
„Kingdoms of Life“
LUCA (?)
3
Systematische Einordnung der Lebewesen
Wofür Energie?
Stoffwechsel: Aufrechterhaltung eines Zustands fern
des chemischen Gleichgewichts
Autotroph
- Aufbau komplexer Kohlenstoffverbindungen
nur aus anorganischen Stoffen
- Energiequelle: a) Sonnenlicht
b) chemische Energie
Heterotroph
- Komplexe Kohlenstoffverbindungen (Nahrung)
werde als Energiequelle benötigt
Aerob
- mit Sauerstoff
Anaerob
- ohne Sauerstoff
4
Arten von Zellen
Eukaryoten Prokaryoten
⦁ 5 – 100 μm ⦁ 1 – 10 μm
5
Arten von Zellen
Tierische Zelle
Zellmembran
Vakuole Pflanzenzelle
Zentriolen
Ribosomen
Plasma- Vakuole
Endoplasmatisches
membran Chloroplast
Retikulum (ER)
Ribosomen
Mitochondrien
Zellkern
Nucleolus
Chromosomen
Bakterienzelle Golgi-Apparat
Cytoplasma
Zellwand
Chromosom
Plasmodesma
Ribosomen
Zell-
wand
Plasma-
membran Flagellen
Pili
Kapsel
Mesosom
6
Arten von Zellen
Elektronenmikroskopische Aufnahme
einer eukaryotischen Zelle
Glattes ER
Raues ER
Golgi-Apparat
Mitochondrium
Lysosom
Ribosom
7
Molekularer „Crowding“-Effekt
http://www.cellimagelibrary.org
doi:10.7295/W9CIL28234
8
Das zentrale Dogma der Molekularbiologie
Wie wird das Erbgut kopiert und bei der Zellteilung weitergegeben?
Wie funktioniert die Übersetzung des genetischen Codes?
Wie werden Proteine in der Zelle synthetisiert?
RNA Polymerase
Transkription
Replikation Translation
9
Replikation vs. Transkription
Neuer RNA/ Neuer RNA/
DNA Strang DNA Strang
5‘ X=H DNA
(Replikation)
X = OH RNA
(Transkription)
3‘ 2‘
X X
X X
Replikation Transkription
Synthese eines komplementären DNA-Strangs Synthese eines komplementären RNA-Strangs
Reaktion
(Kopie des gesamten Genoms) (Transkript eines bestimmten Abschnitts der DNA)
Desoxyribonucleosid-Triphosphate Ribonucleosid-Triphosphate
aktivierte Bausteine
(dATP, dGTP, dCTP, dTTP) (ATP, GTP, CTP, UTP)
Enzym DNA-Polymerase (braucht Mg2+) RNA-Polymerase (braucht Mg2+)
Syntheserichtung von 5‘ nach 3‘
Matrize DNA-Strang als Vorlage
Fehlerrate 1 : 100.000.000 1 : 10.000
10
Replikation
11
Replikation
Replikationsgabel
Primer-
Synthese
DNA-Ligase-Reaktion
Die DNA-Polymerase Da die Synthese immer in 5‘-3‘ Richtung abläuft, muss der
braucht ein kurzes, Folgestrang, im Gegensatz zum Leitstrang, in Stücken
komplementäres RNA- (Okasaki-Fragmenten) synthetisiert werden.
Fragment (RNA-Primer)
als Startpunkt. Dieses Das Enzyme DNA-Ligase fügt die Fragmente
wird vom Enzym DNA- zusammen. Es bildet eine neue Phosphodiester-Bindung
Primase gebildet. unter Nutzung eines Moleküls ATP zur Aktivierung.
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Replikation
Die bakterielle
Replikationsgabel
13
Replikation
Aminosäuren
mit Aminosäure Ribosom
beladene tRNA
mRNA
mRNA
DNA
RNA-Polymerase
Protein
15
© Nicolle Rager, National Science Foundation
15
Genexpression – Transkription und Translation
Operon
Promotor Operator Struktur-Gene
Regulatorische Gene
Transkription
16
Transkription
Start und Endpunkt der Transkription?
Stamm-Schleife am 3‘-Ende
einer synthetisierten mRNA
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Regulation der Transkription bei Prokaryoten
(= Induktor)
Gene lacZ, lacY, lacA codieren Proteine für Transport und Spaltung von Lactose
Lac-Repressor bindet an den Operator und verhindert so die Transkription
Wenn c(Lactose) hoch, wird die Expression der Gene induziert, um Lactose als
Energiequelle nutzen zu können. Lactose bindet an den Repressor, der ändert dadurch
seine Struktur und löst sich vom Operator.
https://courses.lumenlearning.com/microbiology/ 18
Regulation der Transkription bei Prokaryoten
(= Co-Repressor)
Gene trpA-E codieren Proteine für die Synthese von Tryptophan (Trp)
Wenn kein/wenig Trp vorhanden ist, ist der Repressor nicht in der Lage am Operator zu
binden. Die Transkription findet statt.
Trp-Repressor wird durch Bindung von Trp aktiviert und bindet an den Operator. Die
Expression der Gene wird also verhindert, wenn schon genug Trp vorhanden ist.
https://courses.lumenlearning.com/microbiology/ 19
Prokaryoten vs. Eukaryoten
Prokaryoten Eukaryoten
Ort der Transkription und Translation im Cytosol Transkription: Zellkern
Genexpression (kein Zellkern vorhanden) Translation: im Cytosol bzw. am rauen ER
20
mRNA-Prozessierung in Eukaryoten
5‘
Triphosphat-
brücke
7-Methyl-Guanosin
3‘
5‘-Ende: Capping mit m7G
3‘-Ende: Polyadenylierung
21
mRNA-Prozessierung in Eukaryoten
Introns Exons
Autokatalytisches Spliceosom
Spleißen
RNA
⦁ Nur die RNA ⦁ Komplex aus RNA
selbst beteiligt und Proteinen
(„Ribozym“) katalysiert den
Prozess
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Genexpression – Transkription und Translation
Aminosäure
mit Aminosäure Ribosom
beladene tRNA
mRNA
mRNA
DNA
RNA-Polymerase
Protein
15
© Nicolle Rager, National Science Foundation
Translation
mRNA
Ribosomen
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Der genetische Code
Triplett aus drei Nukleotiden (= ein Codon) in DNA bzw. mRNA codiert eine
Aminosäure im Protein
24
Die tRNA
Aminosäure
(hier: Phe)
75 Å
Anticodon
25
Die tRNA
Wobble-Position
tRNA
X mRNA
X = C / U /A
Enzyme, die eine Aminosäure aktivieren und mit der korrekten t-RNA verknüpfen
Eigentliche Decodierung der genetischen Codes
2‘ oder 3‘
Energie!
3‘
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Aminoacyl-tRNA-Synthetasen
Enzyme, die eine Aminosäure aktivieren und mit der korrekten t-RNA verknüpfen
Eigentliche Decodierung der genetischen Codes
Aminosäure
tRNA
Aminoacyl-tRNA-
Synthetase
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Aminoacyl-tRNA-Synthetasen
Enzyme, die eine Aminosäure aktivieren und mit der korrekten t-RNA verknüpfen
Eigentliche Decodierung der genetischen Codes
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Ribosom
Molekulare Maschine aus Proteinen und RNA
Mehr als 20.000 Stück in jeder Zelle
Ort der Proteinbiosynthese
Ribozym (= RNA ist katalytisch aktiv)
Besitzt große und kleine Untereinheit
Notiz: S = Svedberg (Einheit des Sedimentationskoeffizienten, korreliert mit der Masse und Form) 30
Ribosom
Das Ribosom besitzt drei tRNA-Bindestellen
Shine-Dalgarno Start-Codon
1. Initiation
50S-und 30S-Untereinheit des Ribosoms, die mRNA und die mit Formyl-
Methionin beladene Initiator-tRNA bilden den Initiationskomplex
Initiationsfaktoren (IF) und 1 Molekül GTP pro Polypeptid erforderlich
2. Elongation
Schrittweise Synthese der Polypeptidkette (Richtung: N-Termius C-Terminus)
Im aktiven Zentrum (Teil der 23S-rRNA!) erfolgt die Knüpfung der Peptidbindung
Elongationsfaktoren (EF-Tu, EF-G) und 2 Moleküle GTP pro hinzugefügter
Aminosäure erforderlich
3. Termination
Ende der Translation bei Erreichen des Stop-Codons und Freisetzung des
Polypeptids durch Hydrolyse
Freisetzungsfaktoren (RF) erforderlich
32
Schritte der Translation in Prokaryoten
Elongation
33
Schritte der Translation in Prokaryoten
Termination
34
Schritte der Translation in Prokaryoten
https://www.youtube.com/watch?v=q_n0Ij3K_Ho 35
Zusammenfassung
Lernziel: Wir wollen den Fluss der genetischen Information in lebenden Zellen und die damit
verbundenen zellulären Grundprozesse Replikation, Transkription und Translation auf
molekularer Ebene verstehen!
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