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LODISH et al.

MOLEKULARE ZELLBIOLOGIE

4. Auflage

LÖSUNGEN DER ÜBUNGSAUFGABEN

Brian Storrie, Muriel Lederman, Eric A. Wong, Richard A. Walker und

Glenda Gillaspy

Virginia Polytechnic Institute and State University

 2001 Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg · Berlin


Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

Inhaltsverzeichnis

Teil I: Grundlagen

2. Chemische Grundlagen 3
3. Struktur und Funktion von Proteinen 5
4. Nucleinsäuren, der genetische Code und die Synthese von Makromolekülen 8
5. Biologische Membranen und die innere Struktur eukaryotischer Zellen 10
6. Zellen und Viren in Kultur 12
7. Rekombinierte DNA und Genomik 13
8. Genetische Analyse in der Zellbiologie 15

Teil II: Regulation der Zellaktivitäten durch den Zellkern

9. Die molekulare Struktur von Genen und Chromosomen 17


10. Regulation der Initiation der Transkription 20
11. RNA-Prozessierung, zellkernspezifischer Transport und posttranskriptionale 23
Regulation
12. Replikation, Reparatur und Rekombination von DNA 25
13. Regulation des eukaryotischen Zellzyklus 28
14. Genregulation bei Entwicklungsvorgängen 30

Teil III: Aufbau und Energieversorgung der Zelle

15. Transport durch Zellmembranen 32


16. Der Energiehaushalt der Zelle: Glykolyse, aerobe Oxidation und 34
Photosynthese
17. Proteinsortierung bei der Biogenese von Organellen und bei der 36
Proteinsekretion
18. Zellbewegung und Zellgestalt I: Mikrofilamente 38
19. Zellbewegung und Zellgestalt II: Mikrotubuli und Intermediärfilamente 40

Teil IV: Wechselwirkung zwischen Zellen

20. Signalübertragung zwischen Zellen: Hormone und Rezeptoren 42


21. Nervenzellen 44
22. Integration von Zellen in Geweben 46
23. Zell-Zell-Wechselwirkungen bei Entwicklungsvorgängen 48
24. Krebs 50
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Chemische Grundlagen

Verständnisfragen

1. Die Umwandlung von ADP zu ATP besitzt eine freie Standardenergie von 7,3 kcal.
Unter aeroben Bedingungen entstehen 36 Mol ATP pro Mol Glucose (263 kcal/7,3
kcal pro Mol ATP). Unter anaeroben Bedingungen werden 2 Mol ATP pro Mol
Glucose gebildet (14,6 kcal/7,3 kcal pro Mol ATP). Die Gesamtener-gieausbeute
bei der Oxidation von Glucose beträgt 686 kcal. Der Metabolismus von Glucose zu
Milchsäure ergibt nur 2,1 Prozent dieses Betrags (14,6 kcal/686 kcal x 100).

2. Beim sauren pH-Wert eines Lysosoms wird Ammoniak in das Ammoniumion


umgewandelt. Das Ammoniumion kann aufgrund seiner positiven Ladung die
Membran nicht durchqueren und verbleibt dadurch im Lysosom. Die Akkumu-lation
von Ammoniumionen verringert die Protonenkonzentration innerhalb der Lysosomen
und erhöht so den lysosomalen pH-Wert. Bei neutralem pH zeigt Ammoniak nur eine
geringe Neigung, zum Ammoniumion protoniert zu werden, beeinflusst also nicht den
pH-Wert im Cytosol.

3. Die Einführung einer Doppelbindung (Desaturierung) verursacht einen Knick in der


Fettsäurekette. Dadurch kann die ungesättigte Kette mit anderen Fett-säureketten
nicht so gut eine starre, dicht gepackte Struktur bilden Wenn die Temperatur absinkt,
erhält E. coli einen relativ ungeordneten, flüssigen Zustand der Membranen aufrecht,
indem die Zelle das Verhältnis von gesättigten zu gesättigten Fettsäureketten
erniedrigt (also die Zahl der ungesättigten Fettsäuren relativ zu den gesättigten
erhöht).

4. Zur strukturellen Diversität tragen mindestens drei Eigenschaften bei. Erstens können
Monosaccharide über jede der verschiedenen Hydroxylgruppen miteinander
verknüpft werden. Zweitens kann die C-1-Bindung entweder in α- oder β-
Konfiguration vorliegen. Drittens können die Kohlenhydratketten stark verzweigt
sein.

Prüfungsfragen

1. a; 2. c; 3. d; 4. b; 5. b; 6. b; 7. a; 8. d; 9. a; 10. c; 11. d; 12. b; 13. c; 14. a


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Struktur und Funktion von Proteinen

Verständnisfragen

1. Die Struktur von Proteinen beschreibt man im Allgemeinen in Form von vier
hierarischen Organisationsebenen. Die Primärstruktur ist die lineare Anord-nung
oder die Sequenz der Aminosäuren, welche die Polypeptidkette bilden. Die
Sekundärstruktur umfasst spezielle Strukturen, wie beispielsweise α-Helices oder
β-Faltblätter, die von bestimmten Bereichen der Polypeptidkette gebildet werden.
Wasserstoffbrücken halten diese Strukturen zusammen und stabilisieren sie. Mit
Tertiärstruktur ist die Gesamtkonformation des Proteins beziehungsweise die
dreidimensionale Anordnung aller Aminosäuren gemeint. Die Tertiärstruktur wird
stabilisiert durch hydrophobe Wechselwirkungen zwischen nichtpolaren Seitenketten
und manchmal auch durch Disulfidbrücken zwischen Cysteinresten. Die
Quartärstruktur beschreibt die Anzahl und die Organisationsstruktur von
Polypeptidketten oder Untereinheiten eines multimeren Proteins. Nichtkovalente
Bindungen halten die Untereinheiten zusammen.

2. Ein Enzym ist ein Protein, das durch Erniedrigung der Aktivierungsenergie und die
Stabilisierung von Übergangszuständen die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht. Ein
Enzym enthält ein aktives Zentrum, das aus zwei funktionellen Teilen besteht: eine
Substratbindungsstelle und einen katalytischen Bereich. Die Aminosäuren, welche
das aktive Zentrum bilden, müssen in der Polypeptidkette nicht nebeneinander liegen,
sondern können von verschiedenen Bereichen der Kette stammen, wobei die
Proteinfaltung sie zusammenbringt. Ein zelluläres Enzym muss seine Reaktion in einer
Umgebung durchführen können, in der sich die Zelle normalerweise aufhält, also zum
Beispiel bei einem pH von 6,5-7,5 und bei 37 ° C. Ein zelluläres Enzym kann auch
allosterisch sein. Ein solches Enzym besitzt nicht nur eine Bindungsstelle für das
Substrat (das aktive Zentrum), sondern auch mindestens eine Bindungsstelle für
Effektormoleküle, welche die Aktivität des Enzyms verändern können.

3. Membranproteine teilt man aufgrund ihrer Wechselwirkungen mit den Membranen in


zwei große Gruppen ein: integrale und periphere Proteine. Integrale
Membranproteine, die man auch als intrinsische Proteine bezeichnet, besitzen
mindestens einen Bereich, der von der Phospholipiddoppelschicht der Membran
umgeben ist. Diese membrandurchspannenden Regionen liegen als α-Helices oder
mehrfache β-Stränge vor und enthalten hydrophobe Aminosäuren, die mit den

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hydrophoben Fettsäuregruppen der Phospholipiddoppelschicht in Wechselwirkung


treten. Andere integrale Membranproteine durchspannen die
Phospholipiddoppelschicht nicht, sondern sind kovalent mit Fettsäuren verknüpft, die
in die Membran eingebettet sind. Periphere Membranproteine durchspannen die
Phospholipiddoppelschicht nicht, sondern sind stattdessen indirekt durch
Wechselwirkungen mit integralen Membranproteinen oder direkt durch
Wechselwirkungen mit den polaren Kopfgruppen der Phospholipide an die
Membran gebunden.

4. Proteine lassen sich aufgrund ihrer Masse oder Ladung auftrennen. Zu den
Methoden für die Auftrennung von Proteinen aufgrund ihrer Masse gehören die
Dichtegradientenzentrifugation, die SDS-Gelelektrophorese und die Gel-
filtrationschromatographie. Bei der Dichtegradientenzentrifugation werden die
Proteine durch eine Lösung von steigender Dichte zentrifugiert (normalerweise
Saccharose). Große Proteine wandern schneller durch den Dichtegradienten und
lassen sich so von kleineren Proteinen abtrennen. Bei der SDS-Gelelektro-phorese
behandelt man die Proteine zuerst mit dem ionischen Detergens Natriumdodecylsulfat
(SDS). SDS denaturiert Proteine und bringt sie in eine gestreckte Konformation, in
der sie immer ein ähnliches Verhältnis von Ladung zu Masse aufweisen. Eine SDS-
Behandlung maskiert die Ladungen der Aminosäureseitengruppen, sodass sich die
Proteine aufgrund ihrer Kettenlänge, die ihrer Masse entspricht, auftrennen lassen.
Kleine Proteine wandern im Polyacrylamidgel schneller zum positiven Pol. Bei der
Gelfiltrationschroma-tographie strömen die Proteine durch poröse Kügelchen aus
Polyacrylamid, Dextran oder Agarose, die in eine Säule gepackt sind. Kleinere
Proteine können in die Kügelchen besser eindringen, sodass sie langsamer durch eine
Gelfiltrationssäule wandern als größere Proteine. Große Proteine kommen also zuerst
aus der Säule.

Zu den Methoden für die Auftrennung von Proteinen aufgrund ihrer Ladung gehören
die isoelektrische Fokussierung und die Ionenaustauschchromato-graphie. Bei der
isoelektrischen Fokussierung werden die Proteine durch eine Elektrophorese in
Polyacrylamid aufgetrennt, das mit Ampholyten gesättigt ist. Ampholyte sind ein
Gemisch aus positiv und negativ geladenen Molekülen. Während der Elektrophorese
trennen sich die Ampholyte auf und bilden einen pH-Gradienten. Die Proteine
wandern durch diesen Gradienten, bis sie ihren isoelektrischen Punkt erreichen, das
heißt den pH-Wert, bei dem die Netto-ladung der Proteine gleich null ist. Bei der
Ionenaustauschchromatographie können sich geladene Proteine an Kügelchen
binden, deren Oberfläche eine entgegengesetzte Ladung trägt. So binden sich an ein
positiv geladenes Kügelchen beispielsweise negativ geladene Proteine, nicht jedoch
neutrale oder positiv geladene Proteine. Die gebundenen Proteine kann man von den
Kügelchen mithilfe eines Gradienten mit ansteigender Salzkonzentration eluieren.
Schwach geladene Proteine werden zuerst eluiert, stark geladene Proteine zuletzt.

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Prüfungsfragen

1. b; 2. d; 3. a; 4. d; 5. b; 6. d; 7. c; 8. c; 9. b; 10. c; 11. a; 12. c

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Nucleinsäuren, der genetische Code und die Synthese

von Makromolekülen

Verständnisfragen

1. Wenn man die Enzyme, die für die Synthese oder Replikation der DNA erforderlich
sind, einmal außer Acht lässt, besteht die Minimalausstattung aus RNA-Polymerasen,
welche die DNA zu RNA transkribieren, rRNAs, Riboso-men, tRNAs,
Aminosäuren, Aminoacyl-tRNA-Synthetasen sowie Initiations-, Elongations- und
Terminationsfaktoren. Wenn wir darüber hinaus den Infor-mationsfluss bei einem
Eukaryoten betrachten, kommen noch die Mechanismen für das Anfügen der Cap-
Struktur, für die Polyadenylierung und das Spleißen von mRNA hinzu, außerdem für
den Transport in das Cytosol.

2. Primer müssen mit einem spezifischen DNA-Strang hybridisieren, sodass sie eine
komplementäre Sequenz enthalten müssen, um sich anlagern zu können. Der Tm-
Wert eines jeden Primers bildet die Grundlage zur Berechnung der
Anlagerungstemperatur für die Reaktion. Je höher die Reaktionstemperatur, umso
größer die Spezifität der Amplifizierung; die Temperatur darf jedoch den Tm-Wert
des Primers nicht übersteigen, da es sonst zu keiner Anlagerung kommt. Und
schließlich muss es wie bei der DNA-Replikation mit jedem Oligonucleotidprimer
möglich sein, neue Desoxyribonucleotide in 5´-3´-Richtung anzuhängen; Primer
müssen also ein freies 3´-Ende besitzen.

3. Die Mutation kann außerhalb des codierenden Bereichs liegen. So beeinflussen


beispielsweise Mutationen in Introns oder in 5´- und 3´-UTR-Sequenzen
möglicherweise nicht die Transkription des Gens und auch nicht die Translation des
Proteins. Andererseits führen nicht alle Mutationen im codierenden Bereich zu einem
Verlust der Genfunktion. Wenn der Austausch einer einzelnen Base an der Wobble-
Position eines Codons auftritt, kommt es nicht zwangsläufig zu einem Austausch der
Aminosäure. Wenn jedoch dieser Basenaustausch einen Austausch der Aminosäure
verursacht, muss dies noch nicht dazu führen, dass sich die Konformation des
fertigen Proteins ändert, das Protein kann also normal funktionieren. Selbst der
Austausch einer einzelnen Base, der ein neues Stopcodon einführt, muss nicht die
Funktion des Proteins beeinflussen, wenn er in der Nähe des Carboxylendes auftritt
und der deletierte Bereich für die Aktivität nicht erforderlich ist.
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Prüfungsfragen

1. d; 2. b; 3. d; 4. a; 5. c; 6. a; 7. a; 8. c; 9. a; 10 d; 11. c

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Biologische Membranen und die innere Struktur

eukaryotischer Zellen

Verständnisfragen

1. Die Elektronemikroskopie besitzt ein besseres Auflösungsvermögen als die


Lichtmikroskopie, viele lichtmikroskopische Verfahren ermöglichen jedoch die
Beobachtung und Beeinflussung von lebenden Zellen.

2. Durch einen fluoreszenzaktivierten Zellsortierer (FACS), in dem die Zellen zuerst mit
einem fluoreszenzmarkierten Antikörper „beladen“ werden, lassen sich spezifische
Zelltypen in Suspension von anderen Zellen abtrennen, die der Antikörper nicht
erkennt. Dabei wählt man einen Antikörper, der für den gesuchten Zelltyp spezifisch
ist. Organellen lassen sich durch Zentrifugation lysierter Zellen spezifisch auftrennen.
Eine Folge von Zentrifugationen der jeweiligen Überstandsfraktionen mit
zunehmender Geschwindigkeit und demzufolge stärkeren Kräften dient dazu, die
zellulären Organellen aufgrund ihrer Größe und Masse voneinander zu trennen
(größere und schwerere Zellbestandteile pelletieren bei niedrigerer Geschwindigkeit).
Dies erfolgt häufig in Kombination mit Auftrennungen in Dichtegradienten, um
spezifische Organellen aufgrund ihrer Schwebedichte zu reinigen.

3. Durch die amphiphile Struktur von Phospholipidmolekülen (ein hydrophiler Kopf und
ein hydrophober Schwanz) können sich diese Moleküle in einer wässrigen
Umgebung spontan zu geschlossenen Doppelschichtstrukturen zusammenlagern. Die
Phospholipiddoppelschicht schafft eine Barriere mit selektiver Durchlässigkeit,
welche die Bewegung von hydrophilen Molekülen und Makromolekülen in das
Kompartiment hinein und dort heraus verhindert. Die verschiedenen Arten von
Proteinen, die auf den beiden Seiten einer Doppel-schicht vorhanden sind, tragen zu
den unterschiedlichen Funktionen bei, die das Innere und das Äußere eines
Kompartiments charakterisieren. Außerdem steuern sie die Bewegung selektiver
hydrophiler Moleküle und Makromoleküle durch die Doppelschicht.

4. Die vielfachen Membranen der Mitochondrien und Chloroplasten schaffen innerhalb


dieser Organellen weitere Kompartimente mit spezialisierten Funktionen. Der
polarisierte Stapel von Kompartimenten, die den Golgi-Apparat bilden, steht mit der
Tatsache in Zusammenhang, dass die Enzyme, welche zahlreiche Produkte des ER
10
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modifizieren, in Form einer Fertigungs-straße organisiert sind.

Prüfungsfragen

1. c; 2. b; 3. b; 4. a; 5. c; 6. c; 7. a; 8. b; 9. a; 10. d; 11. c; 12. b; 13. d

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Zellen und Viren in Kultur

Verständnisfragen

1. Sie bilden einen Zellklon, sind also identisch; sie sind immortalisiert, so dass sie
unbegrenzt in Kultur wachsen können; sie erzeugen den monoklonalen Antikörper, der für
ihren B-Lymphocyten-Vorläufer spezifisch ist.

2. Um zweifach auxotrophe Zellen wie diese zu erzeugen, kann man Zellen muta-genisieren
und dann mithilfe einer Replikaplattierung zuerst die Mutanten suchen, die auf
Minimalmedium ohne Leucin wachsen. Das Verfahren entspricht dem in Abbildung 6.2,
welche die Isolierung von Bakterien beschreibt, die ausschließlich einen Defekt in der
Argininsynthese aufweisen. Von diesen Zellen wird ein Klon isoliert, den man in großer
Menge wachsen lässt und dann mutagenisiert. Schließlich identifiziert man durch
Replikaplattierung einen Klon, der auf Minimalmedium mit Leucin und Adenin wachsen
kann, nicht jedoch auf Minimalmedium ohne Leucin oder Adenin.

3. Das Einteilungsprinzip basiert auf dem Mechanismus der viralen mRNA-Synthese und
der Art des Stranges (+, - oder doppelsträngig) des viralen Genoms, nicht auf der Art des
Viruswirtes, der Form des Virions oder der Art der viralen Proteine (Abbildung 6.20).

Prüfungsfragen

1. c; 2. c; 3. b; 4. b; 5. d; 6. a; 7. a; 8. b; 9. b; 10. b; 11. d; 12. a; 13. a; 14. d

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Rekombinierte DNA und Genomik

Verständnisfragen

1. Durch die Genomik können Wissenschaftler Informationen über das Vorhan-densein


oder Fehlen von Stoffwechselwegen, die Funktionen von im Genom codierten
Proteinen und über den Anteil des Genoms, der für speziellen Funktionen
verantwortlich ist, erhalten. Untersuchungen an den Archaea zeigen, dass sie
aufgrund bestimmter essenzieller Funktionen wie Replikation, Transpkription und
Translation mit den Eukaryoten näher verwandt sind als mit den Prokaryoten. S.
cerevisiae besitzt zahlreiche Proteine, die sezerniert oder in Membranen eingebaut
werden. Dies hängt damit zusammen, dass diese Zellen einen Zellkern und
cytoplasmatische Organellen besitzen. Das Genom von C. elegans zeigt eine weitere
Form der Komplexität, da hier Proteine vorkommen, die für die Wechselwirkungen
zwischen den Zellen in einem vielzelligen Organismus erforderlich sind.

2. Die beiden Gruppen von Enzymen, mit deren Hilfe die Klonierung von DNA möglich
ist, sind die Restriktionsendonucleasen und die DNA-Ligasen. Jede
Restriktionsendonuclease erkennt eine bestimmte DNA-Sequenz in jeder DNA, in
der diese Sequenz vorkommt. Aufgrund dieses Mechanismus und aufgrund der
Eigenschaft der DNA-Ligasen, DNA-Fragmente verknüpfen zu können, lassen sich
zwei beliebige DNA-Fragmente mit entsprechenden Enden mitein-ander verbinden.
Um eine bestimmte DNA-Sequenz genauer analysieren zu können, verknüpft man
diese mit einem DNA-Molekül, das sich in großen Mengen erzeugen lässt. Die
Polynucleotidkinase ist das Enzym, das die DNA-Sequenzierung ermöglicht; es hängt
ein nachweisbares Molekül an das 5´-Ende des Primers, mit dem die DNA-
Synthese bei der Sanger-Methode beginnt. Ohne diese Markierung lassen sich die
Größen der erzeugten Fragmente nicht bestimmen. Durch die Verwendung einer
thermostabilden DNA-Polymerase konnte man die PCR-Methode automatisieren.
Solch eine Polymerase wird bei den Temperaturen, die zum Aufschmelzen der DNA
erforderlich sind, nicht inaktiviert, sodass zahlreiche Zyklen aus Primer-
Hybridisierung und DNA-Synthese möglich sind. Die Reverse Transkriptase, die aus
einer einzelsträngigen RNA-Matrize doppelsträngige DNA erzeugt, verwendet man
zum Erzeugen von cDNA, die man dann klonieren kann.

3. Da das Protein von Bedeutung ist, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass es bereits

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isoliert und charakterisiert wurde. Wenn ein Antikörper gegen das Protein zur
Verfügung steht, kann man damit eine cDNA-Expressions-Bibliothek durchsuchen.
Die cDNA lässt sich dann in einem System exprimieren, das große Proteinmengen
erzeugt, wie beispielsweise das Zwei-Phasen-System, bei dem die hinzugefügte T7-
RNA-Polymerase induziert wird, um Proteine von einem T7-Promotor aus zu
exprimieren. Eukaryotische Proteine, für die bestimmte Modifikationen erforderlich
sind, beispielsweise eine Glykosylierung, kann man in aktiver Form in Bakterien nicht
erzeugen; mit anderen Expressionssystemen, die sich beispielsweise von
Insektenzellen ableiten, lassen sich solche Proteine herstellen.

4. Die Gegenwart einer bestimmten DNA oder RNA in einem Gemisch lässt sich durch
Elektrophoses dieses Gemisches und einen anschließenden Southern-Blot (für DNA)
oder Northern-Blot (für RNA) nachweisen. Zuerst wird die DNA vor der
Elektrophorese mit mindestens einer Restriktionsendonuclease geschnitten. Man
kann eine bestimmte DNA-Sequenz klonieren und eine Bak-terienkolonie oder einen
Plaque des λ-Phagen, die jeweils nur den Klonier-ungsvektor mit der eingefügten
gewünschten DNA enthält. Um eine spezifi-sche mRNA zu isolieren, präpariert man
zuerst mithilfe einer Oligo(dT)-Chromatographie die Gesamt-RNA. Man nutzt den
Poly(A)-Schwanz der mRNA, um mithilfe eines Oligo(dT)-Primers cDNA
herzustellen. Die klo-nierten cDNAs bilden dann eine Bibliothek; auch hier führt das
Klonierungsverfahren dazu, dass jeder Vektor eine cDNA enthält.

Prüfungsfragen

1. a; 2. b; 3. d; 4. a; 5. a; 6. b; 7. c; 8. b; 9. d; 10. d

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Genetische Analyse in der Zellbiologie

Verständnisfragen

1. Sowohl die Mitose als auch die Meiose beginnen mit einer Verdopplung des
Chromosomensatzes, sodass eine Zelle mit einem 4n-Chromosomensatz entsteht.
Für eine vollständige Mitose ist eine Zellteilung erforderlich, damit jede Tochterzelle
einen 2n-Satz erhält. Bei der Mitose lagert sich jedes Paar von
Schwesterchromatiden unabhängig an die Spindel an; die Chromatiden jedes Paares
trennen sich und wandern jeweils in die entgegengesetzte Tochterzelle. Bei der
Meiose lagern sich während der ersten meiotischen Teilung die homologen
Chromosomenpaare so aneinander, dass je ein Paar von Schwesterchromatiden in
die eine Zelle und das andere Paar in die andere Zelle gelangt. Bei der zweiten
meiotischen Teilung werden die Chromatidenpaare wie bei der Mitose getrennt.
Außerdem kommt es bei somatischen Zellen zur Mitose, während die Meiose
spezialisierte Zellen betrifft, die zu Gameten werden.

2. Die weiblichen Nachkommen aus dieser Kreuzung entsprechen phänotypisch dem


Wildtyp. Die Hälfte der Weibchen ist heterozygot für die rezessive Mutation, die
andere Hälfte homozygot für das Wildtypallel. Die Hälfte der Männchen ist mutiert,
die andere Hälfte zeigt den Wildtyp. Unter der Annahme, dass sich alle Männchen
der F1-Nachkommen normal paaren, weisen sieben Achtel der weiblichen F2-
Nachkommen phänotypisch den Wildtyp auf, ein Achtel ist mutiert. Von sieben
Wildtypweibchen sind drei für das Wildtypallel homozygot, vier sind heterozygot.
Von den männlichen F2-Nachkommen zeigen drei Viertel den Wildtyp und ein
Viertel ist mutiert.

3. Um Knockout-Mäuse als Modell für Krankheiten des Menschen verwenden zu


können, muss man beim Menschen das Gen isolieren, dessen Mutation die jeweilige
Krankheit verursacht, und dann das gleiche Gen bei der Maus isolieren. Dann mutiert
man das Gen der Maus spezifisch in vitro und führt es in Mäuse ein, wie in den
Abbildungen 8.33 bis 8.36 dargestellt ist. Man geht davon aus, dass der Phänotyp
bei Mäusen, die für die Mutation homozygot sind, mit dem menschlichen Phänotyp
übereinstimmt. Bei den mutierten Mäusen lassen sich dann die physiologischen
Grundlagen für die Krankheit untersuchen.

4. Das Verfahren, bei denen die Reihenfolge von Genen auf einem Chromosom

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aufgrund ihrer Rekombinationshäufigkeit bestimmt wird, basiert darauf, dass es umso


häufiger zu einer Rekombination zwischen zwei Genen kommt, je weiter sie
voneinander entfernt sind (Abbildung 8.18).

Prüfungsfragen

1. b; 2. c; 3. b; 4. d; 5. b; 6. a; 7. d; 8. a; 9. d; 10. d; 11. b; 12. b; 13. b

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Die molekulare Struktur von Genen und

Chromosomen

Verständnisfragen

1. Gene lassen sich in einfache und komplexe Transkriptionseinheiten einteilen. Eine


einfache Transkriptionseinheit codiert eine einzige mRNA, die ein einziges Protein
codiert. Eine Mutation in einem Exon einer einfachen Transkriptions-einheit betrifft
nur ein Protein. Ein komplexe Transkriptionseinheit codiert eine mRNA, die durch
die Verwendung alternativer Poly(A)- oder Spleißstellen auf mehr als eine Weise
prozessiert werden kann. Eine Transkriptionseinheit, die zwei oder mehr Poly(A)-
Stellen enthält, kann mRNAs erzeugen, welche dieselben 5´-Exons, aber
unterschiedliche 3´-Exons enthalten. Durch eine weitere Variante des alternativen
RNA-Spleißens, die man auch als Auslassen von Exons (exon skipping) bezeichnet,
können mRNAs entstehen, die dieselben 5´- und 3´-Exons, aber unterschiedliche
interne Exons enthalten. Diese mRNAs mit verschiedenen Kombinationen von Exons
codieren wahrscheinlich Proteine mit unterschiedlichen Aminosäuresequenzen.
Mutationen in einem alternativ gespleißten Exon beeinflussen nur solche Proteine, die
das mutierte Exon enthalten. Ein Vorteil komplexer Transkriptionseinheiten besteht
darin, dass auf diese Weise aus einem einzigen Gen eine Reihe verschiedener
Proteine entstehen können.

2. Mobile Elemente lassen sich aufgrund ihrer Art der Transposition in zwei Gruppen
einteilen. Mobile Elemente, die direkt als DNA-Zwischenstufe transpositioniert
werden, bezeichnet man als Transposons, mobile Elemente, die über eine RNA-
Zwischenstufe transpositioniert werden, als Retro-transposons. Ein
Insertionssequenz-Element (IS) enthält an jeder Seite der Insertionssequenz eine
umgekehrte Sequenzwiederholung. Dazwischen liegt eine Sequenz, die eine
Transposase codiert; dieses Enzym bewirkt die Transposition. Bei der
nichtreplikativen Transposition schneidet die Transposase das IS-Element an einer
Position aus der DNA heraus und fügt es an anderer Stelle wieder ein. Einige IS-
Elemente transpositionieren sich über einen replikativen Mechanismus. Dabei wird
eine Kopie des Elements synthetisiert und an einer anderen Position eingefügt,
während das ursprüngliche IS-Element erhalten bleibt. Bakterielle Transposons
bestehen normalerweise aus einem Gen für eine Antibiotikumresistenz, das von zwei
Kopien desselben Typs von IS-Element flankiert wird. Sowohl bei IS-Elementen als
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auch bei Transposons kommt es durch Transposition zu einer Verdopplung der


Zielsequenz an jeder Seite des eingefügten mobilen Elements.

Retrotransposons werden über eine RNA-Zwischenstufe transpositioniert. Sie lassen


sich in virale und nichtvirale Retrotransposons einteilen. Virale Retro-transposons
enthalten am 5´- und 3´-Ende kurze direkte Sequenzwiederho-lungen und lange
endständige Wiederholungssequenzen (LTR) mit 250-600 bp Länge, welche die
zentrale proteincodierende Region flankieren. Die „linke“ LTR-Sequenz wirkt als
Promotor für die Transkription der proteincodierenden Gene. Diese Proteine –
Reverse Transkriptase und Integrase – sind für die Umwandlung der RNA-
Zwischenstufe in DNA und dann für das Einfügen der DNA in die Zielsequenz
erforderlich. Im Gegensatz dazu ist der Mechanismus für die Transposition
nichtviraler Retrotransposons, die keine LTR-Sequenzen aufweisen, weniger gut
bekannt. Promotorsequenzen am „linken“ Ende des Elements steuern die
Transkription der Retrotransposons einschließlich des Gens für die Reverse
Transkriptase. Dieses Enzym synthetisiert eine DNA-Kopie, und durch einen
bestimmten Mechanismus wird das Retrotransposon in die Zielsequenz eingefügt.
Beispiele für nichtvirale Retrotransposons sind die langen verstreuten Elemente (long
interspersed elements, LINES) mit 6-7 kb Länge sowie die kurzen verstreuten
Elemente (short interspersed elements, SINES) mit 300 bp.

3. Antikörper bestehen aus zwei identischen schweren Ketten (55 kDa) und zwei
identischen leichten Ketten (23 kDa). Sowohl die schweren als auch die leichten
Ketten bestehen aus konstanten und variablen Domänen. Die DNA-Region, welche
die Gene für die leichten κ-Ketten enthält, umfasst etwa 100 variable Abschnitte (V)
und fünf Verbindungsabschnitte (J). Die zufällige Verknüpfung eines variablen
Abschnitts mit einem Verbindungsabschnitt durch eine positionsspezifische
Rekombinase kann bis zu 500 verschiedene Kombinationen hervorbringen. Eine
noch größere Verschiedenheit entsteht aufgrund der ungenauen Verknüpfung der V-
und J-Abschnitte. Dabei geht eine geringe, aber unterschiedliche Anzahl von
Nucleotiden verloren oder wird hinzugefügt, sodass an der V-J-Verknüpfungsstelle
verschiedene Aminosäuresequenzen entstehen. Nach einem ähnlichen Mechanismus
wird die Verschiedenheit der Gene für die schwere Kette erzeugt. Der variable
Bereich der Gene für die schwere Kette besteht nicht nur aus 100 variablen und 6
Verknüpfungselementen, sondern er enthält auch noch 30 Diversitätsabschnitte (D).
Durch zufällige Verknüpfung der V-, D- und J-Abschnitte können 18 000
verschiedene Kombinationen entstehen. Auch hier kommt es durch zufälligen Verlust
oder durch zufälliges Anfügen einer unterschiedlichen Zahl von Nucleotiden zu einer
noch größeren Verschiedenheit. Da ein Immunglobulin-molekül eine schwere und
eine leichte Kette enthält, lassen sich insgesamt neun Millionen (500 x 18 000)
verschiedene Antikörper erzeugen. Die somatische Mutation, die in diesem Kapitel
nicht behandelt wurde, ist ein weiterer Mechanismus für die Entstehung einer noch
größeren Diversität der Antikörper.

4. Metaphasechromosomen enthalten mehrere Ebenen der Organisation und Faltung


des DNA-Doppelstranges. Zuerst wird ein Abschnitt des DNA-Doppelstranges um
einen Histonoktamerkern gewickelt, sodass ein Nucleosom entsteht. Diesen
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Histon:DNA-Komplex bezeichnet man als Chromatin; die Struktur ähnelt einer


Perlenschnur. Diese wird weiter gefaltet und bildet eine Spiral- oder Solenoidstruktur
in Form einer 30 nm-Chromatinfaser. Diese Faser bindet in Abständen von mehreren
Millionen Basenpaaren an ein flexibles Proteingerüst, sodass lange
Chromatinschleifen entstehen, die von dem Gerüst ausgehen. Die Verdrillung des
Gerüst:DNA-Komplexes in eine Helix und die weitere Verpackung der
Spiralstruktur führt schließlich zu einer stark kondensierten Struktur, die für
Metaphasechromosomen charakteristisch ist.

Drei für die Replikation und die stabile Vererbung der Chromosomen
verantwortliche Strukturelemente sind Replikationsursprünge, Centromer und zwei
Telomere. Replikationsursprünge oder autonom replizierende Sequenzen (ARS) sind
DNA-Sequenzen, an denen die Initiation der DNA-Synthese stattfindet. Centromere
sind kurze, relativ stark konservierte Sequenzen, die für die korrekte Verteilung der
Chromosomen erforderlich sind. Centromere lagern sich bei Mitose und Meiose an
die Mikrotubuli der Spindel (Kapitel 19). Telo-mere sind spezialisierte Strukturen an
den Enden von linearen Chromosomen. Die DNA-Sequenzen von Telomeren
bestehen aus kurzen Oligomeren, die sich mehrere Hundert bis Tausend mal
wiederholen. Die telomerischen Wieder-holungen werden von einem Enzym
angefügt, das man als Telomerase bezeichnet.

Prüfungsfragen

1. b; 2. d; 3. a; 4. d; 5. b; 6. a; 7. b; 8. c; 9. a; 10. c; 11. d; 12. b

19
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

10
Regulation der Initiation der Transkription

Verständnisfragen

1. Wenn E. coli in einem Medium ohne Lactose wächst, werden die Enzyme, die für
den Lactosemetabolismus notwendig sind, nur in unbedeutenden Mengen
synthetisiert. Die Expression des lac-Operons wird durch ein Protein unterdrückt,
das vom lacI-Gen codiert wird: Der lac-Repressor bindet an die Operatorsequenz
des lac-Operons und blockiert so die Transkription des Operons durch die RNA-
Polymerase. In einem Medium mit Lactose werden die Enzyme des lac-Operons
induziert. Lactose dringt in die Zelle ein und bindet an den lac-Repressor, sodass
sich die Konformation des Repressormoleküls verändert und dieser sich nicht mehr
an den Operator binden kann. Die RNA-Polymerase kann dann frei an die
Promotorsequenz binden und die Transkription des lac-Operons in Gang setzen
(Abbildung 10.2).

2. Für die Untersuchung von DNA-Protein-Wechselwirkungen verwendet man im


Allgemeinen zwei Verfahren: den DNase I-Footprinting-Test und den Gel-
elektrophoresemobilitätstest (EMSA). Bei der Methode des DNase I-Foot-printing
markiert man zuerst das DNA-Fragment, dessen Protein-Bindungs-stellen untersucht
werden sollen, an einem Ende radioaktiv. Dann lässt man das Protein an die so
markierte DNA binden und führt dann eine partielle Spaltung mit DNase I durch.
Dabei werden die Bedingungen so eingestellt, dass im Durchschnitt jedes DNA-
Molekül nur einmal geschnitten wird. Dann denaturiert man die DNA-Fragmente und
trennt sie in einem Gel auf. Der DNA-Bereich mit dem daran gebundenen Protein ist
für die DNase I nicht zugänglich und erscheint so in der Autoradiographie als Lücke
oder „Fußabdruck“ (Abbildung 10.6). Bei der EMSA-Methode markiert man zuerst
das DNA-Fragment radioaktiv, dessen Protein-Bindungsstellen untersucht werden
sollen. Dann lässt man das Protein daran binden und trennt die DNA in einem
nichtdena-turierenden Gel auf. Die Bindung eines Proteins an das DNA-Fragment
verringert die Mobilität des Fragments und führt zu dessen Verschiebung im Gel, die
sich mithilfe einer Autoradiographie feststellen lässt (Abbildung 10.7).

Die Position von DNA-Steuerungselementen in einem regulatorischen Bereich kann


man durch die Deletion verschiedener Abschnitte in diesem regulatorischen Bereich
(5´-Deletionsanlyse) oder durch Einfügen von beliebigen DNA-Sequenzen an

20
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

verteilten Positionen (linker scanning-Mutationstest) bestimmen. Bei der 5´-


Deletionsanalyse kloniert man DNA-Fragmente, welche die stromaufwärts vom
Transkriptionsstartpunkt liegende Sequenz in verschiedenen Längen enthalten, vor
ein Reportergen. Diese Konstrukte aus regulatorischem Element und Reportergen
werden in Zellen transfiziert; anschließend misst man die Aktivität des Reportergens
in den Zellextrakten. Die ungefähren Positionen wichtiger regulatorischer Elemente
bestimmt man aufgrund der relativen Aktivität des Reportergens bei den einzelnen
DNA-Konstrukten (Abbildung 10.24). Beim linker scanning-Mutationstest kloniert
man einen systematisch entwickelten Satz von Konstrukten mit überlappenden
Mutationen vor ein Reportergen. Diese Konstrukte werden in Zellen transfiziert;
anschließend misst man die Aktivität des Reportergens in den Zellextrakten
(Abbildung 10.31). Bei beiden Test-methoden ermöglicht die Korrelation zwischen
der Aktivität des Reportergens und der Position der 5´-Deletion beziehungsweise
der Position der eingefügten DNA-Sequenz eine ungefähre Positionsbestimmung des
regulatorischen Elements.

3. Bei den Prokaryoten transkribiert eine einzige RNA-Polymerase die gesamte RNA;
bei den Eukaryoten transkribiert hingegen die RNA-Polymerase II die mRNA. Die
Hauptform der bakteriellen RNA-Polymerase besteht aus fünf Untereinheiten: β, β-
´, zwei Kopien α und eine Kopie σ70. Die Transkription beginnt, wenn die σ70-
Untereinheit mit den Promotorsequenzen in etwa -10 und -35 Basenpaaren
Entfernung von der Transkriptionsstartstelle in Wechsel-wirkung tritt. Der
Polymerasekomplex synthetisiert etwa 10 Nucleotide, dann wird die σ-Untereinheit
freigesetzt.

Bei Eukaryoten beginnt die Transkription normalerweise an der TATA-Box, die 25-
35 Basenpaare stromaufwärts des Transkriptionsstartpunktes liegt, oder an einem
Initiatorelement. Bei Genen, die eine TATA-Box enthalten, beginnt die Initiation der
Transkription mit der Bindung von TFIID, der ein TATA-Box-bindendes Protein
(TBP) enthält. Anschließend binden andere Transkriptions-faktoren (TFIIB, TFIIF,
TFIIE und TFIIH) und die RNA-Polymerase und bilden einen großen DNA-
Protein-Komplex. Wenn sich die Polymerase mit fortschreitender Transkription von
der Startstelle entfernt, wird die C-terminale Domäne der RNA-Polymerase II
phosphoryliert.

4. Transkriptionsaktivator- und -repressorproteine bestehen aus zwei funktio-nellen


Domänen: einer DNA-Bindungsdomäne und einer Aktivierungs- oder
Repressionsdomäne. Eine Besonderheit ist dabei, dass die Domänen unab-hängig
voneinander wirken können. So kann man beispielsweise eine DNA-
Bindungsdomäne auf ein Protein übertragen, das normalerweise nicht an DNA
bindet, und erhält so ein Protein, das jetzt an DNA bindet. Die DNA-bindenden
Domänen zeigen eine Vielfalt von Strukturen. Zu den häufigsten Strukturen gehören
die Homöodomäne, die Basic Zipper-Struktur (Leucin-Zipper), Helix-Schleife-Helix
und die Zinkfingerstruktur. Auch die Aktivierungsdomänen zeigen recht verschiedene
Strukturen. Als Aktivierungsdomänen können eine Reihe verschiedener
Aminosäuresequenzen fungieren, aber viele Aktivierungs-domänen enthalten einen
hohen Anteil an sauren Aminosäuren (Asparagin- und Glutaminsäure), sodass man
21
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

sie als saure Aktivierungs-domänen bezeichnet. Ebenso können eine Reihe


verschiedener Aminosäuresequenzen als Repressionsdomänen fungieren. Einige
dieser Repressionsdomänen enthalten einen hohen Anteil an hydrophoben
Aminosäuren, während bei anderen ein hoher Anteil an basischen Aminosäuren
vorkommt.

Prüfungsfragen

1. c; 2. d; 3. a; 4. d; 5. b; 6. d; 7. a; 8. b; 9. a; 10. c; 11. b; 12. c

22
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

11
RNA-Prozessierung, zellkernspezifischer Transport

und posttranskriptionale Regulation

Verständnisfragen

1. Differenzielles Spleißen kann verschiedene mRNAs hervorbringen, die alternative


codierernde Bereiche enthalten. Die Regulation der mRNA-Stabilität kann die
Menge des erzeugten Proteins steuern, das von dem Gen codiert wird. Auch die
Regulation der Translationsinitiation bestimmt die Proteinmenge. Bei einigen
Organismen steuert die Regulation des trans-Spleißens die Synthese bestimmter
mRNAs. Bei der U1A-mRNA wird die Polyadenylierung reguliert und steuert so die
Menge der erzeugten mRNA. Bei Bakterien reguliert die Erzeugung von Antisense-
RNA die Translation bestimmter mRNAs.

2. Wenn die genomische Kopie des menschlichen Gens als Matrize für die RNA-
Transkription dient, werden die Introns nicht herausgespleißt. Um eine mRNA zu
erhalten, die in vitro translatiert werden kann, muss man einen cDNA-Klon als
Matrize für die mRNA-Transkription verwenden. Da zur Transkription des cDNA-
Klons eine gereinigte RNA-Polymerase eines Bakteriophagen dient, enthält die
transkribierte RNA keine 5´-Cap-Struktur, wenn man nicht die Transkription mit
einem Cap-Analogon beginnt. Dies erreicht man im Allgemeinen durch die Zugabe
einer hohen Konzentration von GpppG in den Reaktionsanstz für die in vitro-
Transkription. Unter diesen Bedingungen dient dieses Cap-Analogon dazu, die
Transkription vom Promotor der T7-RNA-Polymerase zu starten. Da die Synthese
eines vollständigen cDNA-Klons normalerweise mit einer Oligo(dT)-Sequenz
beginnt (Abbildung 7.15), enthält ein cDNA-Klon an seinem 3´-Ende eine
Poly(dA)/Poly(dT)-Sequenz. Diese Sequenz wird bei der Transkription des cDNA-
Klons durch die T7-RNA-Polymerase zu einem Poly(A)-Schwanz transkribiert.

3. Alle drei Arten von eukaryotischer RNA werden als Vorstufen synthetisiert, die
modifiziert werden, sodass schließlich die gereiften RNAs entstehen. Bei allen drei
RNA-Typen werden bestimmte Teile entfernt, Introns werden aus den Vorstufen
herausgespleißt. Bei einigen Organismen werden auch aus den rRNA-Vorstufen
Introns herausgespleißt, genauso wie kurze Introns aus der Anticodon-Schleife von
einigen tRNA-Vorstufen, wobei sich bei letzteren der Spleißmechanismus vom
Spleißen von Prä-mRNAs und Prä-rRNAs unterscheidet. Proteine katalysieren das
23
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

Spleißen von Prä-tRNAs, während Prä-mRNAs und Prä-rRNAs von Ribozymen


gespleißt werden. Enzyme, die mit der phosphorylierten CTD der RNA-Polymerase
II assoziieren, hängen an das 5´-Ende einer naszierenden Prä-mRNA eine Cap-
Struktur. Das 3´-Ende des transkribierten Teils einer mRNA entsteht durch Spaltung
an einer Poly(A)-Stelle. Daran werden dann A-Reste gehängt, sodass ein Poly(A)-
Schwanz entsteht. Bei rRNA entstehen durch die Spaltung einer langen Prä-rRNA
eine 28S-, 18S und 5,8S-rRNA. snoRNAs, die zu bestimmten Bereichen der rRNA
komplementär sind, steuern die Methylierung von spezifischen Basen und Ribosen in
diesen Bereichen. Das 5´-Ende von Prä-tRNAs wird durch das Ribozym der RNase
P abgespalten. Das gereifte 3´-Ende einer tRNA entsteht durch Spaltung der Prä-
tRNA und das anschließende Anhängen der Sequenz CCA. Dann werden noch
spezifische Basen der tRNA durch für jede Reaktion spezifische Enzyme modifiziert.

4. Der Zellkern lässt es normalerweise nicht zu, dass nicht prozessierte mRNAs
exportiert werden, da die Prä-mRNAs mit snRNPs in den Spleißosomen assoziiert
sind und diese nicht in das Cytosol transportiert werden. Die 9 kb- und die 4 kb-
RNA des HIV enthalten Spleißstellen und werden in HIV-infizierten Zellen in das
Cytosol transportiert. Mutationen des HIV-Rev-Proteins verhindern einen Export;
Rev muss also am Export dieser ungespleißten RNAs beteiligt sein. Außerdem führt
eine Mutation der Rev-Bindungsstelle RRE dazu, dass die 9 kb- und die 4 kb-RNA
des HIV nicht exportiert werden. Für den Rev-vermittelten Transport ist also die
Bindung von Rev an die RRE-Sequenz erforderlich.

Prüfungsfragen

1. d; 2. a; 3. f; 4. f; 5. a; 6. e; 7. d; 8. e; 9. d; 10. d; 11. c

24
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

12
Replikation, Reparatur und Rekombination von DNA

Verständnisfragen

1. Der Mechanismus für die DNA-Replikation bei Prokaryoten ist dem Mechanismus
bei Eukaryoten ähnlich. Bei E. coli ist der erste Schritt die Bindung des DnaA-
Proteins an den Replikationsursprung oriC. DnaB ist eine Helikase, die als nächstes
bindet und die doppelsträngige DNA aufschmilzt. Die Bindung des
einzelstrangbindenden Proteins verhindert, dass sich die so entstandenen
Einzelstränge wieder zusammenlagern. Die E. coli-Primase bindet und katalysiert die
Synthese der RNA-Primer für die Synthese der Okazaki-Fragmente durch die
DNA-Polymerase III. Die β-Untereinheit bindet als Dimer an die Polymerase III
und wirkt dabei als Klammer, welche die Polymerase mit der DNA-Matrize
zusammenhält. Wenn sich das neu synthetisierte Okazaki-Fragment dem 5´-Ende
des nächsten Okazakifragments nähert, dissoziiert die DNA-Polymerase III; die
DNA-Polymerase I bindet, entfernt den RNA-Primer und füllt die Lücke auf.
Schließlich verknüpft die DNA-Ligase die aneinandergrenzenden Fragmente des
Folgestranges.

Bei den Eukaryoten gibt es einen ähnlichen Mechanismus. Als Modell für ein
eukaryotisches System eignet sich SV40. Ein virales Protein mit der Bezeichnung T-
Antigen bindet an den Replikationsursprung und schmilzt mithilfe seiner
Helikaseaktivität die doppelsträngige DNA auf, ähnlich der DnaB-Helikase von E.
coli. Dann bindet sich das Replikationsprotein A an die getrennten DNA-Stränge,
entsprechend dem einzelstrangbindenden Protein in der Polymerase α; dabei ist das
Replikationsprotein A fest mit der Primase verbunden. Die Bindung des
Replikationsfaktors C (RFC) stimuliert die Aktivität von Pol α. Dann bindet das
Zellkernantigen proliferierender Zellen (PCNA) der Wirtszelle und verdrängt den
Primase-Pol α-Komplex. PCNA wirkt analog zur Klammer der β-Untereinheit, die
mit der Polymerase III assoziiert ist. Beide erhöhen die Prozessivität der DNA-
Polymerase. Polymerase δ bindet sich an den PCNA/RFC-Komplex und
vervollständigt die DNA-Synthese.

2. Ein DNA-Molekül, das Basenfehlpaarungen oder beschädigte Basen enthält, kann


durch eine Reihe verschiedener Mechanismen repariert werden. Während der
Synthese entfernt die Korrekturlesefunktion der DNA-Polymerase III fehlerhafte
Basenpaarungen. Eine 3´→5´-Exonuclease entfernt die fehlgepaarte Base, und die

25
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

DNA-Synthese setzt sich fort. Schäden in der DNA können durch zahlreiche
Mechanismen korrigiert werden, beispielsweise durch Reparatur von Fehlpaarungen
(mismatch repair), Excisionsreparatur und Reparatur von Doppelstrangbrüchen.
Die Reparatur von einzelnen Basenfehlpaarungen hängt davon ab, dass die DNA
direkt nach der Replikation nur zur Hälfte methyliert ist. Bei E. coli wird die DNA
am Adenin von GATC-Sequenzen durch die Dam-Methylase methyliert. Dabei ist
nur der Elternstrang methyliert, während der neu synthetisierte Strang kurzzeitig nicht
methyliert ist. Demnach kann der Methylierungszustand als Marker dienen, um
zwischen Eltern- und Tochterstrang zu unterscheiden. Das MutHLS-System erkennt
Basenfehl-paarungen und kann zwischen Eltern- und Tochterstrang unterscheiden.
Eine Endonuclease-Aktivität im MutH-Protein bindet spezifisch an die DNA und
spaltet den unmethylierten Tochterstrang. Die falsch eingebaute Base wird entfernt
und durch die richtige Base ersetzt. Als Beispiel für die Excisions-reparatur ist das
UvrABC-System von E. coli am besten bekannt; hier werden Thymindimere
entfernt. Ein UvrA-UvrB-Komplex bindet an die DNA-Helix und „sucht“ nach
Störungen der Helixstruktur. Bei einer beschädigten Base dissoziiert UvrA und UvrC
bindet. UvrC besitzt eine Endonucleaseaktivität, welche die DNA an beiden Seiten
der beschädigten Stelle schneidet. Das beschädigte Fragment wird durch eine
Helikase entfernt und dann abgebaut; anschließend füllen Polymerase I und Ligase
die Lücke. Bei der Reparatur von Doppelstrangbrüchen kommt es zu einer
Endenverknüpfung nichthomologer DNAs. Ein Komplex aus dem Ku-Protein und
einer Proteinkinase bindet an die Enden der DNA-Moleküle. Die Helikaseaktivität
des Ku-Proteins entspiralisiert beide Enden, bis ein kurzer homologer Bereich der
beiden DNA-Moleküle freiglegt ist. Die ungepaarten Einzelstrangenden werden
entfernt und die beiden DNA-Moleküle miteinander verknüpft. Der Vorgang kann
Mutationen hervorrufen, da an den Enden der verknüpften Moleküle Nucleotide
verloren gehen.

3. Bei der genetischen Rekombination kommt es zu einem Austausch von DNA-


Information zwischen DNA-Molekülen. Das Holliday-Modell beschreibt den
molekularen Mechanismus. Im ersten Schritt lagern sich zwei homologe DNA-
Moleküle aneinander. In jeweils einem Strang der beiden DNAs wird ein
Einzelstrang erzeugt. Die beiden geschnittenen Einzelstränge dringen in das andere
DNA-Molekül ein und bilden Doppelstränge durch einen Mechanismus, den man als
Strangaustausch bezeichnet. An den Stellen der Einzelstrangbrüche werden die 3´-
und 5´-Enden verknüpft, sodass eine Holliday-Struktur entsteht (Abbildung 12.29);
die Verzweigungsstelle wandert nun und erzeugt so einen Heteroduplexbereich.
Danach kann die Holliday-Struktur durch Isomerisierung zwei verschiedene
Konfigurationen annehmen. Abhängig davon, welche der DNA-Stränge geschnitten
und wieder verknüpft werden, sind die entstehenden getrennten Doppelstränge
entweder rekombiniert oder nichtrekombiniert. Ein nichtrekombiniertes Molekül
enthält Allele von beiden Seiten der Crossing-over-Stelle, die alle vom
ursprünglichen DNA-Molekül stammen, während bei einem rekombinierten Molekül
die Allele „links“ von der Crossing-over-Stelle von dem einen DNA-Molekül und
die Allele „rechts“ von dem anderen abgeleitet sind.

26
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

Prüfungsfragen

1. a; 2. c; 3. b; 4. a; 5. d; 6. d; 7. a; 8. c; 9. d; 10. c; 11. b; 12. c; 13. a

27
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

13
Regulation des eukaryotischen Zellzyklus

Verständnisfragen

1. Das unidirektionale und irreversible Durchlaufen des Zellzyklus wird durch den
Abbau spezifischer Proteine zu entscheidenden Zeitpunkten dieses Zyklus
bewerkstelligt. Beispiele dafür sind die Proteolyse des Anaphase-Inhibitors zu
Beginn der Anaphase, die Proteolyse von Cyclin B in der späten Anaphase und die
Proteolyse des S-Phasen-Cdk-Inhibitors zu Beginn der S-Phase. Die Proteine
werden von einem Multiproteinkomplex abgebaut, den man als Proteasom
bezeichnet. Dieser Abbau wird auch durch Anlagerung zahlreicher Moleküle
Ubiquitin an mindestens einen Lysinrest des Zielproteins eingeleitet. Der APC-
Komplex polyubiquitinyliert sowohl den Anaphase-Inhibitor als auch Cyclin B. Der
S-Phasen-Cdk-Inhibitor wird über den Cdc34-Weg polyubiquitinyliert.

2. Der wee-Phänotyp der Hefe S. pombe bildet kleinere Zellen als normal. Die
Ursache des Phänotyps ist ein vorschneller Eintritt in die Mitose, bevor die Zelle die
Größe erreicht hat, bei der normalerweise das Signal zur Zellteilung ausgelöst wird.
Wee-Zellen entstehen aufgrund einer Überaktivität der cylinabhängigen Kinase Cdc2
des MPF von S. pombe. Die erhöhte Cdc2-Aktivität kann die Folge einer Mutation
im cdc2-Gen sein (die Folge ist eine Unempfindlichkeit gegenüber Wee) oder im
wee1-Gen. Das wee1-Gen codiert eine Kinase, die Tyr-15 der Cdc2-Kinase
phosphoryliert. Das Vorhandensein einer Phosphatgruppe an dieser Aminosäure
hemmt die Cdc2-Aktivität, sodass eine Mutation im wee1-Gen diese Hemmung
verhindert und es zu einer Überaktivität kommt. Andererseits kann ein Überschuss
der Phosphatase Cdc25, die das Phosphat von Tyr-15 entfernt, auch zum wee-
Phänotyp führen.

3. Für die Zellteilung ist eine sehr genaue Replikation der chromosomalen DNA
erforderlich. Die Synthese der DNA erfolgt während der S-Phase, nachdem die
Zelle START beziehungsweise den Restriktionspunkt durchlaufen hat. Die
Phosphorylierung durch die S-Phasen-Cyclin-Cdks aktiviert Präreplikations-
komplexe, die bereits während der G1-Phase entstanden sind. Die Phosphorylierung
setzt die DNA-Synthese in Gang und verhindert außerdem, dass sich weitere
Präreplikationskomplexe bilden; auf diese Weise wird das Genom bei jedem
Zellzyklus nur ein einziges Mal repliziert. Wenn die Chromosomen Brüche aufweisen,
verhindert ein G2-Kontrollpunkt, dass die Zelle in die Mitose eintritt.

28
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

Während der M-Phase regulieren Cdk-Cyclin-Komplexe den Ablauf der Mitose,


die Kondensation der Chromosomen, die Spindelbildung und das Anheften der
Chromosomen an die Mikrotubuli der Spindel. Wenn die Zelle erkennt, dass diese
Reaktionen korrekt durchgeführt wurden, aktivieren mitotische Cdk-Komplexe den
Anaphase-stimulierenden Komplex (APC), der den Anaphase-Inhibitor und
schließlich auch die mitotischen Cdk-Komplexe angreift, sodass sie letztendlich
zerstört werden.

In der anschließenden G1-Phase werden zuerst die Präreplikationskomplexe und der


APC wieder zusammengebaut, allerdings noch in inaktiver Form. Auch gibt es in der
G1-Phase einen weiteren Kontrollmechanismus, um die Integrität der DNA
festzustellen, damit beschädigte DNA nicht repliziert wird.

4. Einige Proteine des Zellzyklus führen ihre Funktion bei der Regulation des Zellzyklus
aus, wenn sie phosphoryliert sind, andere sind im dephosphorylierten Zustand aktiv.
Zu ersteren gehören der Anaphase-stimulierende Komplex (APC), Cdc2 von S.
pombe (das Protein ist nur aktiv, wenn Threonin-161 phosphoryliert ist, nicht aber,
wenn zusätzlich noch Tyrosin-15 eine Phosphatgruppe trägt) und die Lamine, die im
phosphorylierten Zustand depolymerisieren. Die Phosphorylierung von Rb führt zur
Dissoziation des Transkriptionsfaktorheterodimers Rb-E2F, sodass E2F freigesetzt
wird und die Transkription von Genen unterstützt, die für den Eintritt in die S-Phase
erforderlich sind. Bei einer Variante dieses Mechanismus wird der S-Phase-Inhibitor
SicI durch den cdc34-Weg nur dann zum Abbau markiert, wenn SicI phosphoryliert
ist; dadurch wird die DNA-Synthese in Gang gesetzt.

Für die erneute Bildung der Kernhülle nach der Mitose ist die Dephosphorylierung
der Lamine erforderlich. Die Dephosphorylierung der inhibitorischen Bereiche in der
leichten Myosinkette ermöglicht das Einsetzten der Cytokinese. Die
Dephosphorylierung von Tyrosin-15 im zweifach phosphorylierten Cdc2-Protein
durch Cdc25 aktiviert Cdc2.

5. Nach dem START-/Restriktionspunkt in G1 treten die Zellen in die S-Phase ein,


selbst wenn Induktoren wie Nährstoffe, Mitogene oder Wachstumsfaktoren entfernt
werden.

Prüfungsfragen

1. b; 2. d; 3. a; 4. a; 5. a; 6. d; 7. c; 8. b; 9. c; 10. d; 11. d

29
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

14
Genregulation bei Entwicklungsvorgängen

Verständnisfragen

1. Ein häufiges Verfahren, um bei Modellorganismen Entwicklungsvorgänge zu


analysieren, ist die Erzeugung von Mutanten dieses Organismus, die man dann in
Hinblick auf eine veränderte Entwicklung untersucht. So kann man beispielsweise
nach Mutanten von Arabidopsis mit veränderten Blüten suchen. Hat man eine solche
Mutante identifiziert, ist davon auszugehen, dass mindestens ein Gen für die
Blütenentwicklung mutiert ist. Der nächste Schritt ist die Klonierung des
mutationsdefinierten Gens sowie die Bestimmung des mRNA-Expressionsmusters
und der räumliche Verteilung der codierten Proteine in den verschiedenen Regionen
des Organismus. Mit dieser Analyse lässt sich feststellen, in welchen Teilen des
Organismus das klonierte Gen aktiv ist.

Da eine solche genetische Vorgehensweise nicht bei allen Organismen anwendbar ist,
kann man auch mit einem klonierten Gen beginnen, von dem bekannt ist, dass es bei
anderen Organismen die Entwicklung beeinflusst, und dann das homologe Gen in
einem neuen Organismus suchen. Dies ist ein häufiges Verfahren für die
Untersuchung der Entwicklung beim Menschen.

2. Der Drosophila-Embryo ist vor dem Blastulastadium ein Syncytium. Vor dem
Blastulastadium kommt es bereits zu ersten Ereignissen der Musterbildung, die auf
der Diffusion von RNAs und Transkriptionsfaktoren beruhen, sodass schließlich die
Gradienten der Morphogene entstehen. Der gereifte Myotubus ist ebenfalls ein
Syncytium. In beiden Zellen sind Transkription und Translation nicht
kompartimentiert, sodass Faktoren frei zu ihrem Wirkungsort diffundieren können.

3. MCM1 ist ein Faktor, der bei der Paarungstypkonversion der Hefe eine Rolle spielt;
der Faktor bindet an die P-Box in den URS-Sequenzen und erhöht die Transkription
a-spezifischer Gene. MEFs sind Proteine, die bei der Entwicklung der
Skelettmuskulatur von Bedeutung sind; sie binden an eine muskelspezifische
Enhancer-Sequenz und treten mit MRFs In Wechselwirkung, um die Gen-
transkription im Muskel zu unterstützen. APETELA-1 (Gen der A-Klasse) und
AGAMOUS (Gen der C-Klasse) sind MADS-Box-Proteine, die möglicherweise
die Transkription von Blütengenen regulieren.

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Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

4. A-B-Doppelmutanten: eine Blüte mit vier Wirteln, die aus Fruchtblättern,


Fruchtblättern, Fruchtblättern, Fruchtblättern bestehen. B-C-Doppelmutante: eine
Blüte mit vier Wirteln, die aus Staubblättern, Staubblättern, Staubblättern,
Staubblättern bestehen. A-C-Doppelmutante: Blätter, Kronblätter/Staubblätter-
Hybride, Kronblätter/Staubblätter-Hybride, neues Primordium (dies entsteht durch
den Verlust der C-Funktion und führt zu einer mehrfachen Struktur-wiederholung).

5. Bei der Hefe unterdrücken die SIN-Genprodukte, die Teil des Chromatins sind, die
HO-Transkription und die Paarungstypkonversion, möglicherweise durch
Stabilisierung der regulatorischen HO-Region in einer Konfiguration, welche die
Bindung von Transkriptionsfaktoren verhindert. Bei Säugetieren können MyoD,
Myf5 und Myogenin das Chromatin umstrukturieren, sodass die Muskelgene für
Transkriptionsfaktoren zugänglich werden. Bei Drosophila wird die Expression der
Hox-Gene durch zwei Klassen von Genen reguliert, welche die Chromatinstruktur
beeinflussen: die bithorax-Gruppe und die polycomb-Gruppe. Polycomb-Proteine
binden an mehrere chromosomale Positionen und inaktivieren das Chromatin, das bei
Genen des Entwicklungsblockes die Transkription verhindert. Trithorax-Proteine
sind für die Aufrechterhaltung der Transkriptionsaktivität von homöotischen Genen
notwendig.

6. Id verhindert die Heterodimerisierung von MyoD-E2A, die für die Aktivierung der
Transkription von Muskelgenen und die Muskelentwicklung erforderlich ist. Id
verhindert diese Heterodimerisierung, da es an MyoD und E2A bindet und so deren
Wechselwirkung untereinander blockiert. EMC ist in der Funktion analog zu Id, da
es sich an Ac- und Sc-Proteine bindet und so deren Assoziation mit Da und die
Aktivierung von nervenzellspezifischen Genen verhindert.

Prüfungsfragen

1. a; 2. c; 3. b; 4. a; 5. a; 6. b; 7. d; 8. b; 9. b; 10. d; 11. a; 12. b; 13. d; 14. d

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15
Transport durch Zellmembranen

Verständnisfragen

1. Der Km-Wert sollte etwa 1 mM betragen. Bei Km = 10-6 M wäre der


Glucosetransporter über den gesamten Konzentrationsbereich von 3-7 mM Glucose
im Blut mit gebundener Glucose vollkommen abgesättigt. Bei Km = 1 mM kommt es
zu einer vergleichsweisen geringen Abnahme der Glucose-aufnahme, wenn man
keine Nahrung zu sich nimmt. Bei Nahrungszufuhr ist noch eine gewisse
Geschwindigkeitssteigerung der Glucoseaufnahme möglich. Der Km-Wert für den
GLUT1-Glucosetransport in der Erythrocytenmembran beträgt 1,5 mM.

2. Steroidhormone sollten wie Lipide erwartungsgemäß biologische Membranen leicht


durchdringen und sich darin lösen. Sie können deshalb mit einem intrazellulären
Rezeptorprotein in Wechselwirkung treten, aber auch mit einem Rezeptor an der
Zelloberfläche. In der Natur sind Steroidhormonrezeptoren cytosolische,
wasserlösliche Proteine. Im Gegensatz dazu müssen Hormone, welche eine
Membran nicht durchdringen können, mit einem Zelloberflächen-rezeptor
interagieren. Sie können nicht zu einem intrazellulären Rezeptorprotein gelangen.

3. Membrantransportproteine transportieren normalerweise hydrophile Substanzen


durch biologische Membranen. Die Transmembranhelices der Transportproteine
können miteinander assoziieren und so eine wässrige Domäne bilden, durch die
Substanzen transportiert werden können, ohne dass sie der hydrophoben Umgebung
der Membranlipide ausgesetzt sind.

4. Der Glucosetransport ist energetisch ungünstig, aber der Transport von Na+ in die
Zellen energetisch günstig. Die Konzentration von Na+ innerhalb der Zelle ist im
Vergleich zur Außenseite niedrig. Die Summe beider Transportvorgänge, die der
Symport bewerkstelligt, besitzt netto einen Wert ∆G < 0, ist also energetisch günstig.
Der Konzentrationsgradient für Na+ wird durch die Na/K +-ATPase aufrechterhalten,
die ATP als Energiequelle nutzt.

5. Für die Öffnung der Stomata ist der Einstrom von Wasser ausschlaggebend. Damit
Wasser schnell eindringen kann, sind Wasserkanalproteine in den Plasmamembranen
der Pflanzen notwendig.

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Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

Prüfungsfragen

1. d; 2. a; 3. b; 4. a; 5. a; 6. d; 7. a; 8. b; 9. b; 10. d; 11. b; 12. d; 13. a

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Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

16
Der Energiehaushalt der Zelle: Glykolyse, aerobe

Oxidation und Photosynthese

Verständnisfragen

1. Die PMK entsteht durch einen elektrischen und chemischen (Protonen-) Gradienten
über der inneren Membran der Mitochondrien und der Thylakoidmembran der
Chloroplasten. Wie ATP ist auch die PMK eine Energiespeicherform; die
gespeicherte Energie kann durch die Aktivität der ATP-Synthase in ATP
umgewandelt werden.

2. Neben der Energie, um die ATP-Sythese anzutreiben, liefert die PMK auch die
Energie für verschiedene Proteine des aktiven Transports, die Substrate in die
Mitochondrien hinein und Produkte wieder heraus bringen. Der OH--Gradient, der
aufgrund der Erzeugung der PMK durch den Elektronentransport entsteht, dient dem
Transport von HPO42- in die Matrix; der Beitrag von der PMK zum
Spannungsgradienten begünstigt den Austausch von ADP gegen ATP.

3. Die O2-erzeugende Photosynthese nutzt die Energie des absorbierten Lichtes, um


durch Elektronenübertragung auf Chinon die energiereiche oxidierte P+-Form des
Reaktionszentrums Chlorophyll zu erzeugen. Dieses wiederum entfernt Elektronen
aus H2O, das ein schwacher Elektronendonor ist. Die Elektronen werden dann
entlang einer Elektronentransportkette weiterbewegt, die gespeicherte Energie wird
in andere Formen umgewandelt und dient in weiteren Reaktionen der ATP-Synthese
und Kohlenstofffixierung. O2 wird in den folgenden Schritten dieses Reaktionsweges
nicht verwendet und ist deshalb ein Nebenprodukt beim Entfernen der Elektronen
aus dem Wassermolekül.

4. Die Reaktionen des Calvin-Zyklus werden wahrscheinlich in der Dunkelheit


inaktiviert, um das ATP zu konservieren, das für die Synthese anderer zellulärer
Moleküle notwendig ist. Der Inaktivierungsmechanismus hängt vom jeweiligen Enzym
ab; Beispiele sind die pH-abhängige und Mg2+-abhängige Enzym-regulierung sowie
die reversible Reduktion/Oxidation von Disulfidbrücken in bestimmten Enzymen des
Calvin-Zyklus.

34
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

Prüfungsfragen

1. c; 2. b; 3. d; 4. d; 5. b; 6. b; 7. d; 8. b; 9. c; 10. b; 11. d; 12. c; 13. d; 14. a

35
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

17
Proteinsortierung bei der Biogenese von Organellen

und bei der Proteinsekretion

Verständnisfragen

1. Ohne Signal- oder Zielsequenz bleiben Proteine in dem Kompartiment, in dem sie
synthetisiert wurden, beispielsweise im Cytosol, in der Matrix der Mitochondrien
oder im Stroma der Chloroplasten. Dabei ist zu beachten, dass Proteine mit
niedrigem Molekulargewicht, die im Cytosol synthetisiert wurden, durch die
Kernporen in den Zellkern diffundieren können, ohne dass eine Signal- oder
Zielsequenz erforderlich ist.

2. Der Import von Proteinen in Chloroplasten, Mitochondrien und Peroxisomen erfolgt


posttranslational, während der Import in das ER während der Translation stattfindet.
Beim ER-Transport erfolgt jegliche Einwirkung von Proteinen der Chaperonklasse
auf der Lumenseite des ER. Bei der Hefe, jedoch nicht in tierischen Zellen sind
Chaperone (hsp70) aktiv am cotranslationalen Import in das ER beteiligt. Beim
Proteinimport in Chloroplasten und Mitochondrien spielen Chaperone im Cytosol
ebenfalls eine Rolle, indem sie ein Protein während des Imports und dann im Lumen
des Organells in einer gestreckten Form stabilisieren, wobei sie möglicherweise die
Translokation antreiben und auch zu einer korrekten Faltung des Proteins beitragen.
Peroxisomale Proteine werden in gefaltetem Zustand importiert; hier haben
Chaperone keine Bedeutung.

3. Ein solcher Beweis findet sich im Abschnitt „Polypeptide wandern durch das
Translocon in das ER-Lumen" (S. 757-759). Der entscheidende experimentelle
Hinweis war dabei, dass sich die naszierende Proteinkette mit TRAM und dem
Sec61-Komplex chemisch quervernetzen ließ. Durch eine Folge von genetischen und
biochemischen Experimenten konnte man zeigen, dass der Sec61-Komplex den
eigentlichen Translocon-Kanal bildet.

4. Da das Protein Disulfidbrücken enthält, muss es vom Cytosol in das ER transportiert


worden sein, wo sich die Disulfidbrücken bilden. Da das Protein keine hydrophoben
Abschnitte enthält, die für membrandurchspannende α-Helices charakteristisch sind
und auch nicht die Möglichkeit besteht, dass das Protein einen GPI-Anker besitzt, ist
es wahrscheinlich kein Membranprotein. Wenn das Protein über einen GPI-Anker
36
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

verfügen würde, befände es sich wahrscheinlich an der Zelloberfläche. Andererseits


ist es aufgrund der verfügbaren Daten ein lösliches Protein, das entweder innerhalb
eines sekretorischen Organells (ER, Golgi-Apparat, Transportvesikel oder Lysosom)
vorkommt oder in die extrazelluläre Flüssigkeit freigesetzt wurde.

5. Kohlenhydratgruppen können antigen sein und deshalb eine Immunreaktion auslösen,


was zu gravierenden Gesundheitsstörungen führen kann. Wenn Proteine bestimmte
exponierte Kohlenhydrate enthalten, wie beispielsweise Galactose oder Mannose,
werden sie schnell aus dem Blut entfernt, indem sie sich an zuckerspezifische
endocytische Rezeptoren binden. Es kann auch sein, dass sich das Protein ohne die
normale beziehungsweise vollständige Glykosylierung nicht korrekt faltet und deshalb
der „Qualitätskontrolle“ im Sekretionsweg unterliegt.

6. Dies stellt man sich so vor, dass die Vesikel sowohl Membrankomponenten als auch
lösliche Lumenproteine innerhalb des Golgiapparats in retrograder Richtung
transportieren – also von der trans- über die mediale zur cis-Seite des Golgi-
Apparats sowie von cis-Golgi zurück in das raue ER.

7. Wahrscheinlich ist die Eintrittsstelle in ein saures Endosom. An der Zelloberfläche


herrscht normalerweise ein neutraler pH. Nur wenn das Virus von der Zelle
aufgenommen wurde und in das saure Endosom gelangt ist, wird das HA-
Fusionsprotein durch den sauren pH-Wert aktiviert.

Prüfungsfragen

1. b; 2. c; 3. a; 4. d; 5. d; 6. c; 7. b; 8. d; 9. a; 10. c; 11. d; 12 b; 13. a; 14. c

37
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

18
Zellbewegung und Zellgestalt I: Mikrofilamente

Verständnisfragen

1. Actinfilamente können zur Zellbewegung durch Actinpolymerisierung beitragen oder,


indem sie als Transportschienen für andere zelluläre Bestandteile dienen. Die
Actinpolymerisierung kann als Kraft wirken, die eine Bewegung hervorruft. Die
Actinpolymerisierung ist wichtig für die Ausdehnung des Leitsaums von sich
bewegenden Zellen, für die Acrosomenreaktion im Sperma von Echinodermen sowie
bei intrazellulären Bewegungen bestimmter infektiöser Bakterien und Viren.
Actinfilamente unterstützen auch die Bewegung von Nicht-Muskelzellen, indem sie
als Bahnen fungieren, entlang derer verschiedene motorische Myosine Vesikel und
andere Actinfilamente transportieren. Beispiel für diese Art von Bewegung sind der
vesikuläre Transport während der Sekretion und beim axonalen Transport, die
Strömung des Cytoplasmas bei Algen, die Kontraktion des Adhäsionsgürtels,
wodurch die Zellform geändert wird, das Zusammenziehen des kontraktilen Rings bei
der Cytokinese, die Regulierung der Cortexspannung und die Cortexkontraktion bei
der Zellbewegung.

2. Aufgrund der großen Zahl von Proteinen, die mit Actinfilamenten interagieren,
können Actinfilamente mit identischer Struktur und Zusammensetzung an
verschiedenen Vorgängen innerhalb desselben Cytoplasmas mitwirken. Zu den
Proteinen gehören quervernetzende Proteine, membranbindende Proteine,
motorische Myosinproteine, den Zusammenbau von Untereinheiten regulierende
Proteine, Filamentfragmentierungsproteine und Filament-Capping-Proteine.

3. Alle Arten von Myosin bestehen aus einer oder zwei schweren und mehreren leichten
Ketten. Die schweren Kette enthalten jeweils eine verwandte Kopfdomäne, die aus
der Hydrolyse von ATP Energie gewinnen kann, um sich zum Plus-Ende eines
Actinfilaments zu bewegen. Für jede Art von Myosin kann es mehrere leichte Ketten
geben, aber alle assoziieren mit der Halsregion, die sich direkt an die Kopfdomäne
anschließt. Die verschiedenen Myosintypen unterscheiden sich primär durch
verschiedene Schwanzdomänen, welche die spezifische Zellkomponente bestimmen,
die ein Myosin erkennt und die sich dadurch relativ zu den Actinfilamenten bewegt.

4. Bei der Skelettmuskulatur beruht die Ca2+-abhängige Kontraktion auf vier Proteinen
- Tropomyosin und den Troponinen C, I und T, die mit den dünnen

38
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

Filamenten assoziieren. Troponin C bindet Ca2+ und positioniert in Abhängigkeit von


der cytosolischen Ca2+-Konzentration Tropomyosin über Troponin T und I auf dem
dünnen Filament, so dass bei niedriger Ca2+-Konzentration die
Myosinbindungsstellen auf dem dünnen Filament blockiert oder bei hoher Ca2+-
Konzentration freigelegt werden. So kann das Myosin im dicken Filament bei hoher
Ca2+-Konzentration mit dem dünnen Filament interagieren und am dünnen Filament
entlangwandern, so dass es zu einer Kontraktion kommt. In der glatten Muskulatur
kann Ca2+ die Kontraktion nach einem von zwei Mechanismen regulieren. Der erste
Mechanismus gleicht dem bei der Skelettmuskulatur, allerdings übernimmt das
Protein Caldesmon eine ähnliche Funktion wie die drei Troponine. Zudem kann die
Proteinase C durch Phosphorylierung die Aktivität von Caldesmon beeinflussen.
Beim zweiten Mechanismus reguliert die Ca2+-Konzentration die Myosinaktivität.
Das kann entweder durch direkte Bindung von Ca2+ an die regulatorischen leichten
Ketten des Myosins oder eine Ca2+-abhängige Phosphorylierung der regulatorischen
Ketten erfolgen. In beiden Fällen bewirkt ein Ansteigen der cytosolischen Ca2+-
Konzentration eine Aktivierung der Myosinbewegung über die regulatorischen
leichten Ketten.

Prüfungsfragen

1. d; 2. b; 3. b; 4. b; 5. d; 6. b; 7. a; 8. b: 9. c; 10. d; 11. b; 12. d; 13. c; 14. d; 15. c

39
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

19
Zellbewegung und Zellgestalt II: Mikrotubuli und

Intermediärfilamente

Verständnisfragen

1. Die Polarität der Mikrotubuli beruht auf der Kopf-Schwanz-Assoziation von


Heterodimeren aus α- und β-Tubulin. Dadurch entsteht am (-)-Ende ein Ring von
α-Tubulin und am (+)-Ende ein Ring von β-Tubulin. In nichtpolarisierten tierischen
Zellen sind die (-)-Enden normalerweise mit MTOCs assoziiert, und die (+)-Enden
können sich bis in die peripheren Bereiche der Zelle erstrecken. In verschiedenen
Zelltypen kommen auch andere Anordnungen vor, aber meistens sind die (-)-Enden
mit den MTOCs assoziiert. Motorische Proteine der Mikrotubuli können die
Polarität eines Mikrotubulus erkennen; ein spezifisches motorisches Protein
transportiert dann seine „Fracht“ entweder an den (+)- oder an den (-)-Pol des
Mikrotubulus.

2. Die MAP-Proteine sind die am besten untersuchten Proteine für die Regulation des
Zusammenbaus von Mikrotubuli. Diese Proteine, die man in Typ I- und Typ II-
MAPs einteilt, binden an Mikrotubuli; sie unterstützen deren Zusammenbau,
verbessern die Stabilität und vernetzen Mikrotubuli manchmal zu Bündeln. Andere
Proteine, die bei der Regulation des Zusammenbaus mitwirken, sind Katinin, das
Mikrotubuli fragmentieren kann, sowie Op18, das die Häufigkeit des
Mikrotubuliabbaus erhöht.

3. Die Zellanhangsorgane (Flagellen und Cilien), mit denen eine Zelle schwimmen kann,
enthalten einen hoch organisierten Kern von Mikrotubuli und assoziierten Proteinen.
Dieser Kernbereich, den man als Axonem bezeichnet, besteht normalerweise aus
neun äußeren Doppelmikrotubuli und zwei zentralen Mikrotubulipaaren (die so
genannte 9+2-Anordnung). Jedes äußere Dublett besteht aus einem 13-
Protofilamente- und einem 10-Protofilamente-Mikrotubulus, während die zentralen
Paare von Mikrotubuli jeweils 13 Protofilamente enthalten. Die Bewegung der Zelle
beruht auf der Krümmung des Anoxems, die wiederum durch eine Kraft
hervorgerufen wird, welche die Dyneine des Axonems erzeugen. Diese motorischen
Proteine bewirken, dass die Mikrotubuli der äußeren Dubletts gegeneinander
verschoben werden; diese Gleitbewegung wird aufgrund von Blockaden, die
Vernetzungsproteine im Axonem erzeugen, in eine Verkrümmung umgewandelt;
40
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

möglicherweise sind daran auch die Dyneine der inneren Arme beteiligt.

4. Der erste Schritt bei der Assoziation einer bipolaren Spindel ist die Trennung der
duplizierten Centrosomen. Motorische Proteine der Mikrotubuli lagern sich
aneinander und gleiten an überlappenden, entgegengesetzt orientierten Mikrotubuli
entlang, die von jedem Centrosom ausgehen. Bei der Aneinanderlagerung kann ein
zum (-)-Ende orientiertes KRP mitwirken, während bei der Gleitbewegung ein zum
(+)-Ende orientiertes KRP beteiligt ist. Das Auseinandergleiten der Centrosomen
kann auch vom cytoplasmatischen Dynein im Zellcortex unterstützt werden, das
möglicherweise die Astralmikrotubuli „aufwickelt“. Nach Bildung der bipolaren
Spindel strukturieren Dynein und/oder die KRPs in der Nähe der (-)-Enden der
Spindelmikrotubuli die Spindelpole und stabilisieren die Befestigung der Pole an den
Centrosomen. Motorische Proteine der Mikrotubuli an den Kinetochoren „fangen“
Mikrotubuli-(+)-Enden, die von den Spindelpolen ausgehen, indem sie (über
Kinetochormikrotubuli) zwischen den Chromosomen und den Spindelpolen stabile
Bindungen ausbilden; außerdem sind diese Proteine für die Positionierung der
Chromosomen in der Metaphaseplatte von Bedeutung. Die Funktion der
motorischen Proteine am Kinetochor während der Anaphase A ist noch umstritten.
Es gibt Hinweise darauf, dass die Bewegung der Chromosomen zum Pol kein ATP
erfordert, aber möglicherweise motorische Proteine daran beteiligt sind, die
Befestigung des Kinetochors an depolymerisierenden Mikrotubuli aufrechtzuerhalten.
Während der Anaphase B bewegen sich die Spindelpole auseinander; dies kann
durch motorische Proteine erfolgen, die sich auf den überlappenden polaren
Mikrotubuli auf die (+)-Enden zu bewegen, und/oder durch Zugkräfte von
motorischen Proteinen der Astralmikrotubuli in Richtung auf das (-)-Ende am
Zellcortex.

5. Der Abbau der verschiedenen Intermediärfilamente (Keratin, Vimentin, Lamin) wird


durch Phosphorylierung eines Serinrestes in der N-terminalen Domäne induziert.
Dies erfolgt normalerweise früh in der Mitose, und die Cdc2-Kinase katalysiert
wahrscheinlich die Phosphorylierung. Der Abbau der cytoplasmatischen
Intermediärfilamente erleichtert wahrscheinlich die Umstrukturierung des
Cytoplasmas bei Mitose und Cytokinese, während der Abbau der Kernlamina zum
Abbau der Kernhülle beiträgt. Das phosphataseabhängige Entfernen der
Phosphatgruppe ermöglicht die erneute Assoziation der Filamente, wenn die Zellen
aus der Mitose hervorgehen.

Prüfungsfragen

1. a; 2. d; 3. d; 4. b; 5. a; 6. d; 7. c; 8. d; 9. b; 10. d; 11. c; 12. c; 13. d; 14. a

41
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

20
Signalübertragung zwischen Zellen: Hormone und

Rezeptoren

Verständnisfragen

1. Die Ligandenbindung an G-Protein-gekoppelte Rezeptoren aktiviert das assoziierte


trimere G-Protein, das daraufhin die Adenylatcyclase aktiviert, welche cAMP als
intrazelluläres Sekundärsignal erzeugt. Die Bindung eines Liganden an den Rezeptor
führt zu einer Konformationsänderung des Rezeptors. Dieser veränderte Rezeptor
bindet sich so an das trimere G-Protein, dass GDP aus dem inaktiven GDP-Gsα-
Komplex entfernt wird. Die anschließende Bindung von GTP aktiviert das G-Protein.
Dieser GDP-Gsα -Komplex dissoziiert vom Gβ γ-Komplex, bindet an die
Adenylatcyclase und aktiviert das Enzym. Die Cyclase wandelt ATP in cAMP um.
Die Aktivierung der Adenylatcyclase ist aufgrund der intrinsischen GTPase-Aktivität
von G-Proteinen nur kurzfristig. Die Hydrolyse des an Gsα gebundenen GTP zu GDP
führt zur Reassoziation von Gsα mit Gβγ und zur Inaktivierung der Adenylatcyclase
(Abbildung 20.16).

2. Rezeptortyrosinkinasen (RTK) enthalten eine extrazelluläre Domäne zur Bindung von


Liganden, eine einzige hydrophobe Transmembrandomäne und eine cytosolische
Domäne, die einen Bereich mit einer Proteinkinaseaktivität enthält. Die Bindung des
Liganden an den Rezeptor führt bei vielen RTKs zu einer Dimerisierung. Die
Proteinkinase von jedem Rezeptormonomer phosphoryliert daraufhin spezifische
Tyrosinreste in der cytosolischen Domäne des anderen Rezeptormoleküls im Dimer;
diesen Vorgang bezeichnet man als Autophosphorylierung. Dabei ist der erste Schritt
die Phosphorylierung von Tyrosinen in einem Bedreich nahe dem katalytischen
Zentrum, das man als „Phosphorylierungslippe“ bezeichnet. Dies erleichtert die
Bindung von ATP oder Proteinsubstraten. Beim zweiten Schritt werden andere
cytosolische Bereiche phosphoryliert, die als Bindungsstellen für andere Proteine
dienen. Cytosolische Phosphotyrosine treten über SH2-Domänen mit dem
Adapterprotein GRB2 in Wechselwirkung. GRB2 interagiert mit Sos, das wiederum
mit Ras wechselwirkt. Ras ist ein intrazelluläres GTPase-Schalterprotein, das
zwischen einer inaktiven Form mit gebundenem GDP und einer aktiven GTP-Form
wechselt. Für den Ras-Zyklus ist die Unterstützung durch einen
Guaninnucleotidaustauschfaktor (GEF) und ein GTPase-aktivierendes Protein (GAP)
erforderlich. Die Bindung von Sos, das als GEF fungiert, an das inaktive Ras-Protein
42
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

verändert die Konformation von Ras, sodass GDP freigesetzt und GTP gebunden
wird. Das aktivierte Ras induziert dann eine Kinasekaskade, die schließlich zur
Aktivierung der MAP-Kinase führt (Abbildungen 20.22 und 20.23).

3. Die Bindung von Liganden an bestimmte G-Protein-gekoppelte Rezeptoren (GCRP)


und Rezeptortyrosinkinasen (RTK) aktiviert die membranassoziierte Phospholipase
C (PLC). Die Spaltung von membrangebundenem Phosphoinositid (PIP2) durch die
PLC führt zu 1,2-Diacylglycerin (DAG; dieses lipophile Molekül bleibt mit der
Membran verbunden) und freiem Inosit-1,4,5-trisphosphat (IP3), das in das Cytosol
diffundieren kann. IP3 bindet an ein Ca2+-Kanalprotein und induziert die Öffnung des
Kanals, sodass Ca2+-Ionen aus dem Endoplasmatischen Reticulum (ER) in das
Cytosol diffundieren können. Der Anstieg des cytosolischen Ca2+-Spiegels führt
dazu, dass Proteinkinase C an die cytosolische Seite der Plasmamembran bindet, wo
das Enzym von dem membranassoziierten DAG aktiviert werden kann. Die aktivierte
Proteinkinase C löst dann eine Reihe verschiedener zellulärer Reaktionen aus. Ein
nachhaltiger Anstieg der Ca2+-Konzentration durch IP3 erfordert auch die Öffnung
von Ca2+-Kanälen in der Plasmamembran, die man als speicherregulierte Kanäle
(SOC) bezeichnet. Der Anstieg der Ca2+-Konzentration erfolgt nur temporär, da
Ca2+-ATPasen in der Plasma- und ER-Membran Ca2+ aktiv aus dem Cytosol an die
Zellumgebung beziehungsweise in das ER-Lumen transportieren. Außerdem wird IP3
schnell zum 1,4-Bisphosphat hydrolysiert, das die Ca2+-Freisetzung aus dem ER
nicht stimuliert (Abbildung 20.39).

Prüfungsfragen

1. b; 2. c; 3. a; 4. c; 5. b; 6. a; 7. d; 8. c; 9. a; 10. d; 11. b; 12. c; 13. d

43
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

21
Nervenzellen

Verständnisfragen

1. Nervenzellen übertragen Signale entlang der Axons durch das unidirektionale


Fortschreiten einer temporären elektrischen Störung, die man als Aktions-potenzial
bezeichnet. Das Aktionspotenzial beruht auf der aufeinanderfolgenden Öffnung von
spannungsregulierten Na+- und K+-Kanälen, sodass ein begrenzter Bereich der
Plasmamembran zuerst depolarisiert und dann repolarisiert wird. Das
Aktionspotenzial ist gerichtet, da sich die spannungsregulierten Na+-Kanäle zeitlich
abgestimmt schließen. Wenn das Aktionspotenzial das Ende des Axons erreicht,
können in Abhängigkeit von der Beziehung zwischen präsynaptischer und
postsynaptischer Zelle zwei verschiedene Mechanismen einsetzen. Wenn eine
elektrische Synapse die beiden Zellen verbindet, wandert das Aktions-potenzial von
der präsynaptischen Zelle als Membrandepolarisierung weiter, da Ionen durch die
gap junctions zur postsynaptischen Zelle gelangen können. Wenn eine chemische
Synapse die beiden Zellen verbindet, wandelt die präsynaptische Zelle das
elektrische Signal (das Aktionspotenzial) durch die ausgelöste Freisetzung von
Neurotransmittern in den synaptischen Spalt in ein chemisches Signal um. Die
Rezeptoren der postsynaptischen Zelle erkennen die Neurotransmitter, und das
chemische Signal wird wieder in ein elektrisches Signal umgewandelt, indem sich
regulierte Ionenkanäle in der postsynaptischen Zelle öffnen.

2. Myelin ist ein Bereich einer spezialisierten Plasmamembran, die von Gliazellen
stammt und die Axons der Wirbeltiere umgibt. Myelin verhindert die Bewegung von
Ionen zwischen dem axonalen Cytosol und der extrazellulären Flüssigkeit, umhüllt
aber das Axon nicht auf seiner gesamten Länge. Nichtmyelierte Bereiche, die man als
Knoten bezeichnet, kommen entlang des Axons in bestimmten Intervallen vor; die
Proteine, welche die Ionenbewegung durch die Membran steuern, kommen in diesen
Knoten gehäuft vor. Bei myelierten Axons springt das Aktionspotenzial zwangsläufig
von einem Knoten zum nächsten, da die große Zahl von Ionen, die bei der
Depolarisierung an einem Knoten beteiligt sind, sich schnell ohne Abschwächung zum
nächsten Knoten ausbreiten kann. Die Myelinierung bewirkt also eine schnellere
Bewegung des Aktionspotenzials und kann auch den Durchmesser der Nervenzelle
verringern, der für die Übertragung des Aktionspotenzials mit einer bestimmten
Geschwindigkeit notwendig ist. Nervenkrankheiten wie beispielsweise Multiple
Sklerose stehen im Zusammenhang mit dem Verlust des Myelins und der

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Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

anschließenden Verringerung der Aktionspotenzialgeschwindigkeit.

3. Acetylcholin kann erregend (exzitatorisch) oder hemmend (inhibitorisch) wirken, da


es mehr als nur einen Typ des Acetylcholinrezeptors mit einer stromabwärts
wirkenden Signalkaskade gibt. Acteylcholin wirkt exzitatorisch, wenn auf der
postsynaptischen Zelle nicotinische Acetylcholinrezeptoren vorhanden sind. Diese
Rezeptoren sind ligandengesteuerte Na+- und K+-Kanäle, die sich durch die
Ligandenbindung öffnen, sodass ein Einstrom von positiven Ionen erfolgt. Dieser
führt zu einer Depolarisierung der Membran, die ein Aktionspotenzial hervorruft. Die
Stimulierung der Skelettmuskelkontraktion ist ein Beispiel für diesen Signalweg. Im
Gegensatz dazu wirkt Acetylcholin inhibitorisch, wenn muskarinische Acetylcholin-
Rezeptoren auf der post-synaptischen Zelle vorhanden sind. Dabei aktiviert die
Bindung von Acetylcholin an einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor eine
Signalkaskade, die zur Öffnung von K+-Kanälen und zur Hyperpolarisierung der
Membran führt, sodass das Auslösen eines Aktionspotenzials weniger wahrscheinlich
wird. Das Absinken der Herzfrequenz ist ein Beispiel für diesen Signalweg.

4. Die Lichtwahrnehmung erfordert einen Rezeptor, der ein Lichtphoton absorbieren


kann, während die Geruchswahrnehmung über Rezeptoren erfolgt, die für einen
bestimmten Duftstoff spezifisch sind. Es gibt vier Typen von Lichtrezeptoren und
etwa 1000 Typen von Geruchsrezeptoren. Bei beiden Gruppen jedoch gehören die
Rezeptoren zur Familie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, sodass die
Reizwahrnehmung zur Aktivierung einer Signalkaskade führt, die durch G-Proteine
reguliert wird. Im Dunkeln enthalten die Zellen der Lichtwahrnehmung (Stäbchen und
Zapfen) den second messenger cGMP, der ligandengesteuerte Na+-Kanäle offen
hält. Diese Zellen sind also depolarisiert und setzen in der Abwesenheit von Licht
kontinuierlich Neurotransmitter für postsynaptische Zellen frei. Die Aufnahme von
Photonen aktiviert den G-Protein-Signalweg, der den Abbau von cGMP, das
Schließen der Na+-Kanäle sowie die Hyperpolarisierung der Membran auslöst und
das Aussenden von Signalen an die postsynaptische Zelle beendet. Letzteres wird als
Licht-wahrnehmung interpretiert. Im Gegensatz dazu haben ruhende Geruchs-
rezeptoren ein ähnliches Membranpotenzial wie die meisten anderen Nervenzellen
und senden in Abwesenheit eines Geruchstoffes keine Signale an die
postsynaptischen Zellen. Nach der Bindung eines Liganden an den Rezeptor aktiviert
das gekoppelte G-Protein die Erzeugung eines second messengers (cAMP), der
sich an ligandengesteuerte Kationenkanäle in der Plasmamembran bindet und diese
öffnet. Der Einstrom positiv geladener Ionen in die Zelle depolarisiert die Membran,
sodass ein Aktionspotenzial entsteht und es schließlich zur Signalübertragung an die
postsynaptische Zelle kommt; dies wird dann als Wahrnehmung eines bestimmten
Geruchs interpretiert.

Prüfungsfragen

1. d; 2. d; 3. a; 4. c; 5. b; 6. c; 7. b; 8. b; 9. a; 10. d; 11. a; 12. c; 13. c; 14. b


45
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

22
Integration von Zellen in Geweben

Verständnisfragen

1. Zwischen Zellen desselben Typs kommt es zu homophiler Adhäsion („Gleiches


bindet Gleiches“), zwischen Zellen unterschiedlicher Typen zu heterophiler Adhäsion.
Als Ursache für die Clusterbildung („Reißverschlussbildung“) von Cadherinen in
speziellen Adhäsionsstellen (beispielsweise Gürteldesmosomen und Desmosomen)
hat man zwei mögliche Wechselwirkungen postuliert: Kopf-an-Kopf und Seite-an-
Seite. Seite-an-Seite-Wechselwirkungen sind für die Bildung von Cadherindimeren
erforderlich, können aber auch bei der Cadherin-Clusterbildung eine Rolle spielen.
Kopf-an-Kopf-Wechselwirkungen treten zwischen Cadherindimeren in
benachbarten Zellmembranen auf.

2. Die Ca2+-Konzentration im Cytosol ist mit weniger als 10-6 M gering, während die
extrazelluläre Ca2+-Konzentration normalerweise im millimolaren Bereich liegt. Die
Erhöhung des Ca2+-Spiegels führt zu einer Konformationsänderung in den gap
junctions, sodass sich der Kanal schließt. Dies verhindert das Ausströmen von
kleinen Molekülen des Zellinhalts benachbarter Zellen, wenn eine Zelle der
vernetzten Zellschicht beschädigt wird.

3. Kollagen ist ein Glykoprotein, während Cellulose ein Zuckerpolymer (aus Glucose)
ist. Die Kollagensynthese beginnt wie bei anderen sezernierten Proteinen im ER und
findet ihre Fortsetzung mit einer Reihe von sekundären Modifikations- und
Polymerisationsreaktionen (Trimerbildung) im ER sowie mit weiteren Modifikationen
im Golgi-Apparat. Am N- und C-Terminus werden Peptide entfernt. Die
Polymerisierung des Kollagens in großer Menge erfolgt dann außerhalb der Zelle,
genauso die Kollagenquervernetzung. Cellulose wird von einem Enzym an der
Zelloberfläche aus Glucose synthetisiert; Synthese und Polymerisation der Cellulose
finden vollständig außerhalb der Zelle statt.

4. Proteoglykane weisen ein sehr hohes Verhältnis von Kohlenhydraten zu Protein auf.
Die Grundstruktur von Proteoglykan besteht aus einem Kernprotein, das durch
mehrere „Linker“ aus je drei Zuckermolekülen modifiziert ist, an denen
Glykosaminoglykane (GAG) wie beispielsweise Heparansulfat befestigt sind. GAGs
sind lange lineare Wiederholungspolymere von spezifischen Disacchariden. Anzahl,
Länge und Zusammensetzung der GAG-Ketten, die an jedem Kernprotein befestigt

46
Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

sind, können variieren. Ein typisches Beispiel für solch eine Struktur ist das
Aggrecan, bei dem die Proteoglykaneinheiten über das Kernprotein mit einem langen
Molekül des Saccharids Hyaluronan verknüpft sind. Die Aggregation mit Hyaluronan
ist spezifisch für das Aggrecan. Dadurch entsteht ein Makromolekül, das – einem Gel
ähnlich – ein großen Volumen einnimmt und gegenüber Verformungen stabil ist. Dies
ist für die Kräfteverteilung in belasteten Gelenken von grundlegender Bedeutung.

5. Zellen sind an der EZM befestigt, wodurch die Zellwanderung eingeschränkt ist. Die
Aktivitäten von Proteasen wie beispielsweise Fibrinogen und matrixspezifischen
Metalloproteinasen (MMP), die Matrixbestandteile abbauen, lockern die EZM auf
und ermöglichen die Zellwanderung.

Prüfungsfragen

1. c; 2. d; 3. b; 4. a; 5. a; 6. d; 7. b; 8. a; 9. c; 10. c; 11. a; 12. b; 13. d

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23
Zell-Zell-Wechselwirkungen bei Entwicklungs-

vorgängen

Verständnisfragen

1. Im Prinzip kann ein induktives Signal entweder durch einen Gradienten oder durch
das Auslösen einer Signalkaskade (Relais-Modell) wirken. Experimente mit
präparierten Neuralrohren vom Huhn zeigen, dass Hh über einen Gradienten wirkt.
Wenn man dem Präparat Hh in einer von vier Konzentrationen zusetzt, bildet sich
einer von vier verschiedenen Zelltypen, das heißt, bei jeder Konzentration entsteht
ein anderer Zelltyp. Diese Ergebnisse deuten stark darauf hin, dass sich in vivo als
Reaktion aufgrund eines ventral zu dorsal verlaufenden Hh-Konzentrationsgradienten
verschiedene Zelltypen ausbilden. Der genaue Mechanismus, nach dem die Hh-
Konzentration unterschiedliche Zellschicksale bestimmt, ist unbekannt.
Untersuchungen in verschiedenen anderen Systemen liefern jedoch möglicherweise
Hinweise darauf, wie Zellen auf verschiedene Konzentrationen eines Morphogens
reagieren. So deuten beispielsweise Experimente mit Xenopus unter Verwendung
von Activin, das zur TGFβ-Familie gehört, darauf hin, dass Zellen auf die Anzahl der
Rezeptoren reagieren, die von einem Liganden besetzt sind, und nicht auf den Anteil
der besetzten Rezeptoren. Die Anzahl der besetzten Rezeptoren muss letztendlich in
Veränderungen des Genexpressionsmusters übersetzt werden. Während über die
Mechanismen nur wenig bekannt ist, durch die verschiedene Hh-Konzentrationen die
Genexpression beeinflussen, hat es bei der Untersuchung der Mechanismen, durch
die Drosophila-Zellen auf eine gradientenförmige Expression des Spaetzle-Faktors
reagieren, große Fortschritte gegeben. Der Spaetzle-Faktor ist ein Ligand des Toll-
Rezeptors, der die frühen Phasen der Musterbildung entlang der dorsolventralen
Körperachse reguliert, wobei dorsal hohe und ventral niedrige Spaetzle-
Konzentrationen herrschen. Die Expression spezifischer Gene wird durch
Unterschiede in cis-aktiven Regulationsbereichen bestimmt. So enthalten
beispielsweise verschiedene Zielgene Bindungsstellen für Dorsal, die unterschiedliche
Affinitäten besitzen; Bereiche mit hoher Affinität fördern bei niedrigen Dorsal-
Konzentrationen die Expression von Zielgenen, Stellen mit niedriger Affinität
unterstützen eine Dorsal-abhängige Expression nur bei hoher Dorsal-Konzentration.
Die Expression spezifischer Gene kann auch die Anzahl von cis-regulatorischen
Bereichen und die Funktion zusätzlicher, in ihrer räumlichen Verteilung begrenzter
Transkriptionsfaktoren widerspiegeln.
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Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

2. Die Induktionsaktivität von Hh liegt in einem N-terminalen Polypeptidfragment von


20 kDa, das durch einen endoproteolytischen Mechanismus aus dem vollständigen
Hh-Molekül mit 45 kDa entsteht. Nach der Endoproteolyse kommt es zur Anheftung
eines Cholesterinmoleküls an das Carboxylende des 20 kDa-Fragments. Aufgrund
der Hydrophobizität von Cholesterin ist Hh an der extrazellulären Seite der
Plasmamembran befestigt. Die Befestigung an einer Membran über Cholesterin
kommt nur bei wenigen anderen Proteinen vor. Der eigentliche Effekt dabei besteht
darin, dass das induktive Fragment an der Zelloberfläche befestigt wird, sodass die
Ausdehnung seiner induktiven Aktivität begrenzt ist.

3. Die drei Proteine CED-9, CED-4 und CED-3 besitzen Schlüsselfunktionen bei der
Regulation der Apoptose während der normalen Entwicklung von C. elegans. Sie
wirken als Regulator, Adapter beziehungsweise Effektor. Die pro-apoptotische
Funktion von CED-4 wird direkt durch die anti-apoptotische Funktion von CED-9
unterdrückt. CED-3 ist eine Caspase, eine Cystein-protease, die Proteine selektiv an
Stellen spaltet, welche C-terminal zu Aspartatresten liegen. CED-3 wird durch
CED-4 aktiviert. Funktionsverlust-mutationen im ced-9-Gen führen zum Tod aller
Zellen. Im Gegensatz dazu führen Funktionsverlustmutationen im ced-3- und ced-4-
Gen zum Überleben von Zellen, die normalerweise durch den programmierten
Zelltod absterben.

4. Man nimmt an, dass intermediäre Zielzellen Signale erzeugen, die Wachstumskegel
an sich ziehen; die Wachstumskegel wandern entlang eines Lockstoffgradienten
aufwärts zu ihrem Ziel. Sobald die Wachstumskegel an einer intermediären Zielzelle
angekommen sind, müssen sie an einem umgekehrten Gradienten von der hohen zur
niedrigen Konzentration des Lockstoffes entlang wachsen. Untersuchungen mit
Netrinen lassen einen möglichen Mechanismus erkennen, der dieses Merkmal im
Verhalten von Wachstumskegeln erklären könnte. Während ein Netringradient
Axone aus Retinaganglionzellen in Gewebekultur anzieht, werden Wachstumskegel,
die mit einem Inhibitor der cAMP-abhängigen Proteinkinase (cAPK) behandelt
wurden, von Netrin abgestoßen. Aufgrund dieser Beobachtung lässt sich folgendes
Modell postulieren: Nach Erreichen der Intermediärzielzellen sinkt der cAMP-
Spiegel im Wachstumskegel, sodass die Reaktion auf den Lockstoff zur Abstoßung
führt. Demnach wird das Signal, das ursprünglich als Lockstoff wirkte, aufgrund einer
Veränderung in den zellinternen Signalwegen im Wachstumskegel in ein abstoßendes
Signal umgewandelt.

Prüfungsfragen

1. d; 2. a; 3. c; 4. a; 5. b; 6. c; 7. a; 8. a; 9. d; 10.a; 11. c; 12. b

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Lodish et al.: Molekulare Zellbiologie, 4. Aufl. - Lösungen

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Krebs

Verständnisfragen

1. Rezeptoren an der Zelloberfläche reagieren auf extrazelluläre Wachstumssignale und


bringen diese Information durch Signalübertragungswege an ihre intra-zellulären
Bestimmungsorte. Die Veränderung einer dieser Komponenten kann zur
Onkogenese führen. Eine Veränderung von Rezeptoren (Mutation, Überxpression,
ungeeignete subzelluläre Lokalisierung) kann eine konstitutive Empfindlichkeit
gegenüber dem Liganden hervorrufen (im Gegensatz zu einem An-/Aus-
Mechanismus). Auch bei Komponenten der Signalübertragungs-kaskade kann es zu
solchen Veränderungen kommen. Ein häufiges Ergebnis all dieser Veränderungen ist
die unregulierte Aktivität von Proteintyrosinkinasen oder die Phosphorylierung von
neuen Substraten.

2. Funktionsgewinnmutationen wandeln Protoonkogene in Onkogene um oder


verursachen eine Überexpression von Protoonkogenen. Diese Mutationen sind
dominant, das heißt, dass die Veränderung in einem Allel für das Entstehen des
Phänotyps ausreicht. Im Gegensatz dazu sind Funktionsverlustmutationen rezessiv, so
dass beide Allele verändert werden müssen, um den Phänotyp hervorzurufen.
Funktionsverlustmutationen treten in Tumorsuppressorgenen auf und verhindern so
beispielsweise, dass Kontrollpunkte, die DNA-Reparatur, die Inhibition der
Zellproliferation oder Apoptosemechanismen funktionieren. Eine Ausnahme ist das
Tumorsuppressorgen p53, bei dem eine einzige Mutation für einen Funktionsgewinn
ausreicht.

3. Die gegenwärtigen Vorstellungen von den genetischen Grundlagen bei der


Krebsentstehung stellen Gene in den Mittelpunkt, die Zellwachstum und -teilung
regulieren. Der „Kopf“ ist das Gen. Im Wildtypzustand sind Wachstum und Teilung
stark reguliert; im mutierten Zustand ist das Protein, das von dem Gen erzeugt wird,
geschädigt, es wird in größerer Menge synthetisiert, oder es hat eine höhere Aktivität
als im Normalfall. Jede dieser Veränderungen kann die Kontrollpunkte und das
Gleichgewicht in der Physiologie einer Zelle stören.

4. Die erhöhte Häufigkeit von Krebs im Alter lässt sich durch ein „Mehrfach-Treffer“-
Modell erklären. Dabei führen aufeinanderfolgende Mutationen oder Veränderungen
der Genexpression, die definierten Zuständen entsprechen, schließlich zur Entstehung

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eines tödlichen Tumors. So enthalten beispielsweise viele Dickdarmtumoren


Mutationen in den Tumorsuppressorgenen ACD, DCC und p53 sowie im ras-Gen.
Die APC-Mutation, die zu einer Überexpression des myc-Gens führt, findet man in
Polypen, die eine Vorform des Dickdarmkrebses darstellen, während für die
Malignität eine p53-Mutation erforderlich ist. Bei Mäusen führt die Überexpression
von myc oder die Expression von rasD nur nach einer langen Verzögerungsphase zu
Krebs. Diese beiden Gene wirken jedoch synergistisch, sodass Mutationen in beiden
Genen in einem Drittel der Zeit Krebs verursachen, als wenn nur ein Gen betroffen
ist.

Prüfungsfragen

1. b; 2. c; 3. d; 4. c; 5. b; 6. c; 7. c; 8. d; 9. c; 10. d; 11. d

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