Sie sind auf Seite 1von 17

Biologische Prozesse

Zytologie
Endozytose
Die Endocytose ist ein Prozess, bei dem Zellen fremde Partikel oder Flüssigkeiten aufnehmen und verdauen.

Bei der Phagocytose, einer Form der Endocytose, werden feste Partikel aufgenommen,
während bei der Pinocytose Flüssigkeit mit darin gelösten Stoffen aufgenommen wird.

1. Eine sehr spezifische Form der Endocytose ist die rezeptorvermittelte Endocytose, bei der spezielle
Rezeptorproteine auf der Zellmembran binden.
2. Wenn der Stoff an die Rezeptoren bindet, bilden sich mit Proteinen ummantelte Vesikel, die coated vesicles.
3. Durch die rezeptorvermittelte Endocytose können große Mengen eines Stoffs aufgenommen werden, dessen
Konzentration in der Umgebung der Zelle sehr gering ist.
4. Sobald die Vesikel die Zelle erreichen, verschmelzen sie in der Regel mit Lysosomen, die Verdauungsenzyme
enthalten.
5. Die Endocytose beginnt damit, dass sich die Zellmembran an der Kontaktstelle mit dem Fremdkörper senkt,
wodurch eine Vakuole entsteht, die das aufgenommene Material in die Zelle befördert.
6. Die Rezeptoren auf der Zellmembran werden nach der rezeptorvermittelten Endocytose wiederverwendet, um
weitere Stoffe aufzunehmen.

Weiße Blutzellen können Krankheitserreger oder gealterte Blutzellen durch Endocytose aufnehmen und
verdauen.

Exozytose
1. Die Exocytose ist ein Prozess, bei dem Vesikel mit der Zellmembran in Kontakt treten, um Abfallstoffe oder
Sekrete aus der Zelle freizusetzen.
2. Durch das Verschmelzen der Vesikel- und Zellmembran an der Berührungsstelle entsteht eine Öffnung, durch
die der Inhalt des Vesikels nach außen abgegeben wird.
3. Einzeller können beispielsweise durch Exocytose ihre kontraktile Vakuole entleeren und unverdauliche Reste
aus Verdauungsvakuolen ausstoßen.
4. Innerhalb der Zelle finden auch ständig Endo- und Exocytosen statt, die Substanzen und Membranstücke von
einem Organell zum anderen transportieren.
5. Dieser Transportprozess dient der Weiterverarbeitung von Proteinen aus dem ER und der Erneuerung der
Membranen der Zelle.
6. Das ständige Ineinanderübergehen der Membranen wird als Membranfluss bezeichnet. Unter Membranfluss
versteht man den interzellulären Stofftransport über das Endomembransystem , wie die Endozytose und die
Exozytose . Auch der intrazelluläre vesikelvermittelte Transport zwischen Zellkern , Endoplasmatischem
Retikulum , Golgi-Apparat und anderen Organellen ist Teil des Membranflusses. Der Membranfluss ist eine
Form des Membrantransports.
7. Mitochondrien und Plastiden nehmen nicht am Membranfluss teil.

Endosymbiontentheorie
1. Große, organellenfreie Prokaryoten nehmen kleinere, bakterienähnliche Organismen durch Phagocytose auf.
2. Diese werden nicht verdaut, sondern leben im Cytoplasma der Wirtszelle weiter, zunächst vielleicht als
Parasiten.
3. Das Verhältnis zwischen den Zellen entwickelt sich jedoch so, dass beide Partner Vorteile daraus ziehen.
4. Indem Wirt und Endosymbiont immer stärker voneinander abhängig werden, entsteht ein Organismus, dessen
einzelne Bestandteile nicht mehr getrennt voneinander existieren können.
5. Die Vorläufer von Mitochondrien und Plastiden gelangen auf diese Weise in die Wirtszelle.
6. Die Organellen sind von einer doppelten Membran umgeben: Die äußere Membran entspricht dem
Phagocytosevesikel, also der Zellmembran der Wirtszelle, und die innere Membran entspricht der Zellmembran
des Prokaryoten.
7. Mitochondrien und Plastiden besitzen eine eigene Erbsubstanz aus ringförmiger DNA.
8. Die Proteine der inneren Membranen von Plastiden und Mitochondrien stimmen mit denen der Zellmembran
von Prokaryoten überein.
9. Mitochondrien, Plastiden und heute lebende Prokaryoten stimmen in der Größe gut überein.
10. Die eigenen Ribosomen dieser Organellen entsprechen nach ihrer Masse von 70 S und der Zusammensetzung
ihrer RNA den Ribosomen von Prokaryoten.

Osmose & osmotische Druck, Plasmolyse \ Deplasmolyse:


Die Zellmembran ermöglicht den Austausch von Molekülen zwischen der Zelle und ihrer Umgebung durch
verschiedene Transportmechanismen.
Diffusion ist die selbstständige Durchmischung von Lösungen, die von Konzentrationsunterschieden (der Höhe
des Konzentrationsgefälles = des Konzentrationsgradienten), der Art des gelösten Stoffs und der Strecke, die
überwunden werden muss, abhängt. Grund dieser Durchmischung ist die sogenannte brownsche
Molekularbewegung.

Osmose ist die Diffusion von Lösungen über Membranen.

Die meisten biologischen Membranen sind selektiv permeabel, das heißt, sie lassen verschiedene Stoffe
unterschiedlich gut hindurchdiffundieren. Meist kann Wasser ungehindert diffundieren, gelöste Stoffe dagegen
nicht oder nur eingeschränkt.

Die Osmose kann aufgrund von selektiv permeablen Membranen zur Volumenzunahme führen.

Der osmotische Druck hängt von der Zahl der gelösten Teilchen ab.

Viele Lebewesen können Veränderungen des osmotischen Drucks ausgleichen, indem sie Ionen oder Wasser
aktiv aufnehmen beziehungsweise ausscheiden. Diese Fähigkeit bezeichnet man als Osmoregulation. →
Aufrechterhaltung isotonischer Verhältnisse ist für viele (nicht alle!) Tierarten essentiell! (für manchen
Pflanzen, die extremen Umweltbedingungen ausgesetzt sind, natürlich auch)

Isotonisch = gleiche Konzentration an gelösten Stoffen


Hypotonisch = Geringere Konzentration an gelösten Stoffen als außerhalb der Zelle
Hypertonisch = Höhere Konzentration an gelösten Stoffen als in der Zelle

Wasser diffundiert immer zum hypertonischen Medium / Kompartimente

Wenn auf der rechten Seite mehr Stoffe gelöst vorliegen, heißt das im Umkehrschluss Wasser liegt hier geringer
konzentriert vor.
“Das Zelläußere ist hypertonisch gegenüber dem Zellinneren, wodurch Wasser nach außen diffundiert.” → “Das
Zelläußere ist hypertonisch gegenüber dem Zellinneren. Weil die Wassermoleküle im Zelläußeren jedoch geringer
konzentriert vorliegen als im Zellinneren, diffundieren diese entlang ihres Konzentrationsgradienten durch die
Zellmembran nach außen.”

Pflanzliche Zelle besitzen im Gegensatz zu tierischen Zellen eine Zellwand zur Stabilität, sodass die Form der Zelle
beibehalten wird.
Das Phänomen, dass das Wasser aus der Zelle ins hypertonische Medium austritt = Plasmolyse (Wasserentzug
aus der Zelle) → Ablösung der Zellwand / Zellmembran.
Deplasmolyse: Durch Osmose verursachte Aufnahme von Wasser → Ausdehnung der Zelle → vielleicht bis zum
platzen.

Transportmechanismen:
Passive Transport:

Diffusion
Erleichterte Diffusion → (polaren & geladenen Molekülen)

- Kanal- & Transportproteine

- spezifisch

- immer mit Konzentrationsgradient

- Kanalproteine

- Öffnung durch Hormone od. elektrische Ladung

- Polare Aminosäuren

- Carrier-Proteine

- Als Carrierproteine bezeichnet man transmembranäre Transportproteine , die durch passiven oder aktiven
Transport ein oder mehrere Substrate durch Biomembranen bewegen. Im Unterschied zu Kanalproteinen
bindet das Substrat dabei an das Carrierprotein und löst dadurch eine Konformationsänderung aus.

- Transport durch Konformation

- Antiport → Zwei Moleküle werden in der gleichen Richtung transportiert.

- Symport → Zwei Moleküle werden in gegensätzlichen Richtungen transportiert.

Aktive Transport:

entgegen des Konzentrationsgefälle


unter Energieverbrauch ATP-Spaltung (ATP → ADP)
durch integrale Proteine

Primär aktive Transportmechanismus:

von Hypoton zu Hyperton


ATP-Verbrauch → direct
große sowie ionisierte u. polare Moleküle
Monoport od. Antiport
Subtratspezifisch
Bsp.: Natrium-Kalium-Pumpe
Austausch von von 3N a gegen 2K
+ +

3N a
+
zum extrazellulären Raum
2K
+
zum intrazellulären Raum
→ Der intrazelluläre Raum wird negativer geladen
Schlüssel-Schloss-Prinzip

Sekundär aktive Transportmechanismus:

ATP-Verbrauch → indirect

1. Voraussetzungen: der sekundär aktive Transport ist ein vorher gelagerter primär aktiver Transport (hier
braucht man Energie → ATP-Spaltung)
Natrium-Kalium-Pumpe
Natrium-Ionen-Pumpe
2. Außerhalb der Zelle ist eine höhere Konzentration an Natrium und dieser Hypertonie zustande gekommen.
3. Diese höhere Konzentration an Natrium wird genutzt um über einen Symport ein anderer Substanz zu
transportieren.

Genetik
Replikation
Initiation (Beginn der DNA-Replikation)

Topoisomerase: Entspiralisierung der DNA (Veränderung der räumlichen Struktur (die sogenannte
Topologie).
Helicase: Katalysiert die Trennung der Wasserstoffbrücken zwischen den komplementären Basen der
beiden Stränge.

Elongation (DNA-Synthese-Phase)

1. Primase: Synthetisiert die sogenannten Primer-Moleküle komplementär zu den Matrizen in 5‘-3‘- Richtung (5-
10 Nucleotide langes RNA-Stück), welche als Startpunkt der Synthese der neuen Stränge dienen (das erste
Nucleotid wird mit seinem Phosphatrest am 5‘-C-Atom an das OH-Ende (Hydroxygruppe) am 3‘-C-Atom des
Primers kondensiert).
Leitstrang (3’-5’)
2. DNA-Polymerase: Katalyse der Verbindung der komplementären Nucleotide; kann nur in 5‘-3‘-Richtung
synthetisieren (ein neues Nucleotid wird mit seinem Phosphatrest am 5‘-C-Atom an das OH-Ende
(Hydroxygruppe) am 3‘-C-Atom des vorherigen Nucleotids kondensiert).
Entfernen der Primer: Zwei Enzyme (RNase H und FEN-1) ersetzen die RNA-Nucleotide der
PrimerMoleküle durch DNA-Nucleotide.
Folgestrang (5‘-3‘)
Wird in Abschnitten (Okazaki-Fragmenten) synthetisiert (für jeden Abschnitt wird ein Primer-Molekül
benötigt, welches im Abstand von mehreren hundert Nucleotiden an den Folgestrang angelagert wird).
3. DNA-Polymerase: Synthese des neuen Strangs von einem Primer-Molekül zum nächsten.
Entfernen der Primer: Zwei Enzyme (RNase H und FEN-1) ersetzen die RNA-Nucleotide der
PrimerMoleküle durch DNA-Nucleotide.
4. DNA-Ligase: Verbindet (ligiert) die Okazaki-Fragmente miteinander.

Termination (Beendigung der DNA-Replikation)

Bindung spezifischer Proteine an die DNA.

A. Initiationsphase

1. Topoisomerase löst die Verdrillungen der DNA (Entschraubungen) am Origin (Ursprungspunkt der Replikation)
auf
2. Helicase bricht DNA-Doppelstrang auf, Auftrennung in Einzelstränge durch Trennung der Wasserstoffbrücken
3. Single-Strand-Binding-Proteins heften sich an die Einzelstränge, damit sich diese nicht wieder aneinander
lagern können.
4. DNA-Polymerase benötigt Primer aus RNA, die durch Primasen gebildet werden um komplementär zum
Matrizenstrang einen neuen Strang zu synthetisieren.

B. Elongationsphase

5. DNA-Polymerase III „wandert“ hinter der Helicase her, baut Nukleotide aus dem Zellplasma an den „Origin-
Strang=Matrize=Template“ and und verbindet sie zu einem neuen Einzelstrang. Die DNA-Polymerase arbeitet
nur von 5‘ nach 3‘. Der neue 5‘-->3‘ Strang wird deshalb kontinuierlich aufgebaut, der neue 3‘-->5‘ Strang
diskontinuierlich, wenn ein größeres Stück DNA aufgetrennt ist (OKAZAKI-Fragmente).
6. Die RNA-Primer werden durch RNAase entfernt und weitere DNA-Polymerasen (I) füllen die Lücken mit
komplementären DNA-Nukleotiden.
7. Die OKAZAKI-Fragmente werden durch Ligasen miteinander zu einem durchgehenden Strang verknüpft C.
Terminationsphase
8. Terminationssequenzen beenden die Replikation
9. An den Enden von Chromosomen (Telomeren) können „Lücken“ nicht geschlossen werden (kein freies 3‘-OH-
Ende). So verkürzen sich die Chromosomen bei jeder Replikation
Enzyme bei der Replikation:

ESBP-hält Stränge auseinander


Rnase-schmeißt Primer raus
Polymerase-füllt Lücken größtenteils
Ligase-letzte Lücken werden gefüllt
Telomere (Primer)-Chromosomen verkürzen sich, Telomere setzten an.

Proteinsynthese
Transkription

1. Die genetische Information des codogenen Strangs der DNA wird im Zellkern (Eukaryoten) oder im Cytoplasma
(Prokaryoten) mit Hilfe der RNA-Polymerase übertragen
2. Die mRNA (messenger-RNA) wird durch die RNA-Polymerase von 5‘ → 3‘ aufgebaut.
3. Die mRNA diffundiert durch die Zellkernporen in das Cytoplasma (Eukaryoten)

Initiation:

DNA wird entspiralisiert und aufgetrennt


Die RNA-Polymerase öffnet den DNA-Doppelstrang an einem Promotor (DNA-Sequenz mit spezifische
Basenabfolge an einem Genanfang - Promotor-Region = Startsignal der RNA-Polymerase)

Elongation:

Die RNA-Polymerase bewegt sich in 5‘-3‘-Richtung an der DNA entlang.


Am Matrizenstrang (=codogener Strang) lagern sich in 5‘-3‘-Richtung die komplementären RNA-Nukleotide mit den
passenden Basen an und bilden eine mRNA.
Die Nukleotide befinden sich bereits in der Nähe des Enzyms und werden nicht von diesem produziert.

Termination:

Die RNA-Polymerase stößt auf eine Terminator-Sequenz (spezifische Basenabfolge = Stop-Codon). Sie hält an und
löst sich von der DNA. Die fertige mRNA verlässt den Kern durch eine Kernpore.

Translation
Information der mRNA (deren Sprache aus einer Abfolge von Basen besteht) → Protein (die aus einer Abfolge von
Aminosäuren besteht)

1. Die Translation findet an den Ribosomen im Cytoplasma statt.


2. Die Ribosomen heften sich an die mRNA und beginnen die Herstellung der Peptidkette, wenn das Start-codon
(A, U, G = Met) erkannt wurde
3. Kettenverlängerung: freie Aminosäuren gelangen über für sie spezifische tRNAs zu den Bindestellen des
Ribosoms
4. Verknüpfung der Aminosäuren auf enzymatischem Wege unter Energieaufwendung über eine Peptidbindung
5. Das Ribosom verschiebt sich um ein Triplett weiter zum nächsten Codon, eine neue Aminosäuren lagert sich
an usw.
6. Zum Kettenabbruch kommt es, wenn ein Stopp-Codon erreicht wird
7. Das Ribosom zerfällt in seine beiden Untereinheiten
8. Die fertige Polypeptidkette löst sich ab und entwickelt seine endgültige Raumstruktur (Konformation) → durch
Wechselwirkung zwischen Aminosäure-Resten

Reperaturmechanismen
Entwicklung
Klonierung
1. Entnahme einer Zelle (a) aus dem Euter eines erwachsenen Schafes der Rasse „Finn Dorset"
2. Entnahme des Zellkerns (c)
3. Entnahme einer reifen Eizelle (b) aus dem Eierstock eines Schafes der Rasse „Scottish Blackface"
4. Entkernung der Eizelle (d)
5. Einfügen des Zellkerns der Euterzelle in die entkernte Eizelle (e)
6. Einsetzen der Zygote in die Gebärmutter eines Schafes der Rasse „Scottish Blackface" (f)
7. Embryonal-Entwicklung von der Zygote zum Embryo (Blastozyste) und bis zur Geburt (g)
8. Geburt von Dolly

Mutter A: Kern-Spenderin (genetische Mutter).


Mutter B: Ei-Spenderin (Mitochondrien-Spenderin).
Mutter C: Leihmutter (biologische Mutter (nach dt. Recht)).

Dolly gehört zur gleichen Rasse wie die Kern-Spenderin: „Finn Dorset".
Die Zellen von Dolly sind genetisch nicht identisch mit den Zellen der Kernspenderin: Die Erbinformation einer Zelle
liegt zwar hauptsächlich im Kern von aber auch die Mitochondrien enthalten eigene DNA (mtDNA, diese ist
verantwortlich für die selbstständige Vermehrung der Mitochondrien und für wichtige Prozesse im
Energiestoffwechsel). Diese mtDNA stammt nicht von der Kern-Spenderin sondern von der Ei-Spenderin.

Evolution
Artenbildung

Präzygotische Isolation: Verhinderung der Fortpflanzung aufgrund von Inkompatibilität od./u. räumliche
Barrieren.
Postzygotische Isolation: Die Fortpflanzung ist zwar möglich, jedoch entstehen keine oder lebensfähige
Nachkommen.

Sympatrischen Artbildung (Ökologische Isolation)

Unterschiedliche Besatzung von ökologischen Nischen zweier Populationen desselben Art u. eine daraufhin
folgende Merkmalsänderung, welche die Fortpflanzung negativ beeinflusst.
(griech: sym = zusammen mit) entsteht eine neue Art aus einer Ursprungsart. Dabei leben die beiden Tier- oder
Pflanzenarten im selben Verbreitungsgebiet. 
Zur Bildung der neuen Art (=Speziation) im selben Lebensraum kannst du zwischen zwei Möglichkeiten
unterscheiden.

1. Artbildung durch sogenannte Polyploidisierung kommen. Beim Prozess ändern sich die Gene eines
Lebewesens so stark, dass es sich nicht mehr mit der ursprünglichen Art fortpflanzen kann. Zwischen der
ursprünglichen Art und der neu gebildeten Art herrscht also kein Genfluss mehr. (*unmittelbare reproduktive
Isolation**)
2. Es kann sich aber auch eine neue Art bilden, obwohl noch ein Genfluss zwischen den Individuen möglich wäre.
In dem Fall ändern einige Lebewesen ihre Verhaltens- und Lebensweisen und isolieren sich so von der
ursprünglichen Art. Sie ändern zum Beispiel ihre Nahrung. Im Laufe der Zeit entwickelt sich die abgespaltene
Gruppe von Individuen so unterschiedlich zur ursprünglichen Art, dass eine neue Art entsteht.

Starker Selektionsdruck: Einzelne Lebewesen passen sich anders an sich ändernde Lebensbedingungen
(Beispiel: Kälte, mehr Niederschlag) an als andere
Spezialisierung / Entziehung innerartlicher Konkurrenz : Einige Individuen suchen sich andere
Nahrungsquellen (Beispiel: Harte statt weiche Samen) oder andere Nistplätze (Beispiel: Am Boden statt auf
den Bäumen)  
Ethologische Isolation: Einige Individuen zeigen andere Verhaltensweisen (Beispiel: Unterschiedliches
Paarungsverhalten)

Allopatrische Artbildung (Geographische Isoplation)

Räumliche Trennung von Individuen durch eine mangelende Anpassung/ Angepasstheit an Umweltfaktoren.
Allopatrie (griechisch allos = fremd, patra = Heimat) bedeutet, dass die Lebensräume und Verbreitungsgebiete
einzelner Populationen und Arten völlig getrennt voneinander sind (Geographische Isolation). Sie können sich also
in der Natur nicht begegnen oder fortpflanzen.

Allopatrische Artbildung ist die Entstehung von zwei oder mehr neuen Arten aus einer Ursprungsart durch
räumliche Trennung. Die Separation oder geografische Isolation von Populationen führt dazu, dass kein
Genaustausch (Genfluss) zwischen diesen möglich ist.
Hier ist eine schrittweise Zusammenfassung der allopatrischen Artbildung:

1. Ursprungsart: Es gibt eine Ursprungsart, die sich in unterschiedlichen geografischen Gebieten befindet.
2. Räumliche Trennung: Die Populationen dieser Ursprungsart werden durch geografische Barrieren wie Ozeane,
Gebirge, Flüsse oder Wüsten getrennt. Es gibt keine oder nur sehr wenig Fortpflanzung zwischen den
getrennten Populationen.
3. Geografische Isolation: Die getrennten Populationen unterliegen unterschiedlichen Umweltbedingungen,
wodurch sich ihre genetischen Merkmale im Laufe der Zeit unterscheiden können. Neue Mutationen können
auftreten und sich in jeder Population durchsetzen.
4. Genetische Divergenz: Die getrennten Populationen entwickeln sich unabhängig voneinander und ihre
genetischen Unterschiede nehmen zu. Die Unterschiede können so groß werden, dass sie als separate Arten
klassifiziert werden können.
5. Neue Arten: Schließlich können die getrennten Populationen so unterschiedlich werden, dass sie sich nicht
mehr erfolgreich kreuzen und reproduzieren können. Dies führt zur Entstehung neuer Arten.

Insgesamt ist die allopatrische Artbildung wahrscheinlich die häufigste Form der Artentstehung und kann
durch externe, meist geologische Einflüsse wie Kontinentaldrift oder Gebirgsbildung ausgelöst werden.

Neuroniologie
Reiz-Reaktions-Schema Verbalisieren:
Der heranfliegende Ball (Reiz) reizt das Auge (Sinnesorgan). Nervenzellen leiten die „Information" in Form
elektrischer Signale ans Gehirn (Erregungsleitung). Im Gehirn werden die Informationen ausgewertet. So nimmt das
Gehirn den Ball wahr, seine Flugrichtung und Geschwindigkeit (Verarbeitung). Das Gehirn sendet Befehle in Form
elektrischer Signale über Nervenzellen an die Muskeln Arme und Hände bewegen sich und der Ball wird gefangen
(Reaktion)

Ruhepotential
das negative elektrische Potenzial einer unerregten erregbaren Zelle
Die Membranspannung beträgt -70 mV (intrazellulär)

Ausgangssituation im
Extrazellulären Raum
hohe Konzentration an N a -Ionen u. Chlor -Ionen
+ −

vergleichsweise positiv geladen


Intrazellulären Raum
hohe Konzentration an k -Ionen u. negativ geladene Proteine
+

Der semipermeable Biomembran ist im Normalfall nicht durchlässig für Ionen. Allerdings ist es für Kalium -
+

Ionen bzw. geringfügige N atrium -Ionen durchlässig (Natrium-Leckstrom) .


+

1. Kalium diffundiert mit der Konzentrationsgefälle in das Außenmilieu


2. Somit wird der intrazelluläre Raum negativer und das verhindert weiters Ausstrom von Kalium-kationen
3. Entstehung eines Konzentrationsgleichgewichtes (Kalium-Zustrom = Austrom) → innere negative Ladung der
Zelle
4. Leckstrom + Natrium-Kalium-Pumpe → Rechterhaltung vom Rohepotenzial

Aktionspotential
Ausgangssituation: Ruhepotenzial -70 mV

1. Zugabe / Empfang eines Reizes (Alles-oder-nichts-Prinzip)


→ Falls der Reiz die Schwellenspannung nicht erreicht → Wiedererstellung vom Ruhepotential
→ nach dem Erreichen / Überschreiten des Schwellenspannung (-55 mV) verläuft der Aktionspotenzial
immer gleich n weiter.
2. Depolarisation: In Abhängigkeit von der Reizintensität öffnet sich eine gewisse Anzahl von
spannungsgesteuerter Natriumionen-Kanäl (Umpolung)
3. Einstrom von Kationen → Axoninneres wird weniger negativ, Spannung steigt
4. Beim Höhepunkt von +40 mV schließen spannungsgesteuerte Natriumionen-Kanäle wieder → kein
Natriumioneneinstrom mehr
5. Repolarisation: Öffnen spannungsgesteuerter Kaliumionen-Kanäle
Kaliumionen strömen aus dem Axon heraus
Spannung wird negativer
6. Es kommt zu einer Hyperpolarisation (-90 mV) → negativer als der Ruhepotenzial
Grund dafür ist die zeitlich verzögerte Schließung von
Diese Zeitspanne nennt man Refraktärzeit
7. Natrium-Kalium-Pumpen befördern unter ATP-Verbrauch 3 Natriumionen nach außen und 2 Kaliumionen nach
innen → Ionenverteilung typisch für Ruhepotential (innen viel Kaliumionen, außen viel Natriumionen)

Die Refraktärzeit ist die Zeitspanne, in der man bei einer erregbaren Zelle nach der Depolarisation kein


neues Aktionspotential auslösen kann.

Erregungsleitung
kontinuierliche Erregungsleitung (Wirbellose Tiere)

Reizweiterleitung in nicht myelinisierten Nerven


1. Aktionspotenzial wird ausgelöst → Polarisation des Axonsbereich
2. Ladungsausgleich durch die elektrischen Potenzialdifferenz mit dem benachbarten Bereich des Axons →
weitere Polarisation
3. Entstehung von Ladungsströmen → Auslösen eines weiteren Aktionspotenzial
4. → Ausbreitung über das gesamte Axon

sehr langsam → das Aktionspotenzial muss immer wieder entlang des gesamten Länge des Axons ausgelöst
werden.
Vergrößerung des Axonsdurchmesser → Schnelleres Ladungsausgleich → schnellere Erregungsweiterleitung

- höhere ATP-Verbrauch, durch die Menge benötigter Natrium-Kalium-Pumpen

- räumlich ungünstig wegen der Dicke eines Neurons → komplexere Nervenstrukturen werden beeinträchtigt

Die Refraktärzeit verhindert die rückläufige Weitergabe von Aktionspotenzial

Saltatorische Erregungsleitung (Wirbeltiere)

Saltatorisch = die sprunghafte Erregungsweiterleitung in myelinisierten Nerven


Die saltatorische Erregungsleitung ist eine bei Wirbeltieren (Vertebraten) vorkommende Art
der Erregungsleitung in Neuronen.

1. Das Aktionspotenzial wird hier ausschließlich an den Ranvierschen Schnürringen ausgelöst. (Myelinschicht
verhindert die Polarisation & Depolarisation → elektrische Isolierung)
2. Durch das Myelinscheide zwischen den einzelnen Schnürringen kann die Ladungsausgleich über weitere
Strecken stattfinden.
3. Der Aktionspotenzial springt von einem Schnürring zum anderen Schnürringen.
Schnellere Reizweiterleitung
Geringer ATP-Verbrauch aufgrund der geringeren Anzahl von Natrium-Kalium-Pumpen
Bildung komplexere neuronaler Strukturen ist möglich

Synaptischer Spalt

Elektrische Synapse

Reizweiterleitung erfolgt direkt von der Präsynaptischen Membran zur postsynaptischen Zelle

Chemische Synapse

Reizweiterleitung durch Neurotransmitter (Botenstoffe)

1. Das Erreichen von Aktionspotenzial an die präsynaptischen Endigung (Endknöpfchen) → Öffnung von
spannungsgesteuerten Natriumionen-Kanäle
2. Durch die Depolarisation öffnen sich die spannungsgesteuerte Calciumionen-Kanäle (Ca 2+
− Kanäle) →
Diffusion in die Zellinnere
3. Der Ca −Einstrom signalisiert (zu etwas anregen) für die Exocytose mithilfe der mit Neurotransmitter
2+

Actylcholin gefüllte Vesikeln in den synaptischen Spalt


4. Die Neurotransmitter diffundiert bis zur postsynaptischen Zelle, wo es an den Rezeptorvermittelten N a -+

Kanäle
5. Das Einströmen von Natriumionen sorgt in der postsynaptischen Zelle für eine Depolarisation → Auslösung von
Aktionspotenzial

spezifische Rezeptormoleküle, welche mit Ionenkanälen verbunden sind (bei EPSP: Natrium-Kanäle, bei IPSP:
Chlorid-Kanäle).

Recyceln von Neurotransmitter

Die Transmittermoleküle im synaptischen Spalt werden enzymatisch gespalten (in Acetat = Essigsäure und
Cholin), wodurch sich die Kanäle wieder schließen (Verhinderung der Dauererregung).
Die Essigsäure und Cholin werden von der Präsynapse wieder aufgenommen (Endocytoe) und in Vesikel
verpackt, damit es erneut verwendet wird.

→ Verhinderung von Dauerreiz

Stoffwechsel
Zellatmung
„Innere Atmung“ – ein Stoffwechselprozess zur Energiegewinnung

Voraussetzung: Vorhandensein von Sauerstoff


findet bei Pro-/Eukaryoten statt
Energiegewinnung aus organischen Stoffen, z.B. Kohlenhydraten – wird über Nahrung aufgenommen

Energiegewinnung
Pflanzen: autotroph (fotoautotroph) – stellen mithilfe der Lichtenergie durch Fotosynthese in den
Chloroplasten den Einfachzucker Glucose (energiereicher Molekül) her.
Glucose wird in der Zellatmung schrittweise zu energieärmeren Verbindungen abgebaut, bis nur noch H 2O und
CO2 übrig bleiben.

Energiebilanz der Zellatmung


C6H12O6 + 6 O2 → 12 H2O + 6 CO2

Glucose + Sauerstof f → Wasser + Kohlenstof f dioxid

Redoxreaktionen:

1. Reduktion = Elektronenaufnahme → Sauerstoff wird zu Wasser reduziert


2. Oxidation = Elektronenabgabe → Glucose wird zu Kohlenstoffdioxid oxidiert

Bei den Reaktionen wird viel Energie freigesetzt


Speicherung:
als chemische Energie: ATP
durch Elektronenübertragung:
NAD+ → NADH
FAD → FHDH2
Elektronenabgabe an die Atmungskette

ATP - ATD Cycle

ATP-Verbrauch zur Aufrechterhaltung der Organfunktionen, des Bewegungsapparates, für Denkleistungen… etc.

Teilschritte der Zellatmung:


In Zytoplasma:

Glykolyse

In Mitochondrien:

(oxidative Decarboxylierung)
Zitratzyklus
Atmungskette (Endoxiation)
1. Glykolyse (C6 → C3)
im Zytoplasma
Ausgangspunkt: Glucose (C6)
teilweise Oxidation von Glucose zu 2 Pyruvaten (C3) durch mehrere Einzelreaktionen
Energie als ATP und NADH gespeichert
Energieerzeugung: 2 ATP
2. Oxidative Carboxylierung - Einschleusung von Pyruvat in den Zitratzyklus
Übergang aus Zytoplasma in den Marix der Mitochondrien (unter aeroben Bedingungen)
Aus Pyruvat wird durch Abspaltung von CO zunächst Acetat.
2

Abgegebene Elektronen werden auf Elektronen-Carrier NAD+ übertragen.


Durch Übertragung des Coenzyms A entsteht Acetyl CoA (aktivierte Essigsäure).

3. Zitratzyklus
Prozess, der Energie bereitstellt und sowohl beim Abbau von Kohlenhydraten als auch von Fetten und
Proteinen eine Rolle spielt.
bei Eukaryoten in den Mitochondrien
bei Prokaryoten im Zytoplasma

Übertragung der Acetylgruppe (C2) mit Hilfe eines Enzyms auf Akzeptormolekül (C4) → Citrat (C6) entsteht

Acetyl CoA + Oxalacetat → Citrat

GTP kann einfach zu ATP umgewandelt werden.


Pro Glucosemolekül wird der Kreislauf zweimal durchlaufen.

1. Hälfte: Abspaltung von CO 2

2. Hälfte: Wiederherstellung des Akzeptormoleküls

Energiegewinnung: 2 GTP / ATP (1 je Durchlauf)

Speicherung freiwerdender Energie in Form von:

GTP
NADH & FADH (Elektronen-Carrier)

4. Atmungskette (Endoxiation)

Die in den Elektronen-Carriern (NADH, FADH2) gespeicherte Energie wird in der Atmungskette zu ATP
umgewandelt.

1 N ADH → 3 AT P

1 F ADH2 → 2 AT P

Insgesamt stehen 10 NADH und 2 FADH2 zur Verfügung → 34 Moleküle ATP

Pro Zuckermolekül:

2 ATP Glykolyse
2 ATP Zitratzyklus
34 ATP Attmungskette

Insgesamt:

entstehen aus einem Molekül Glucose 38 ATP während der Zellatmung

Das könnte Ihnen auch gefallen