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Diffusion
Alle Teilchen eines Gases oder einer Lösung sind ständig in Bewegung. Diese
Eigenbewegung ist ungerichtet und nimmt mit steigender Temperatur zu.
Nach ihrem Entdecker nennt man sie die brownsche Molekularbewegung.
Überschichtet man in einem Glasgefäss eine konzentrierte Zuckerlösung
mit Wasser, so sind die beiden Flüssigkeiten zunächst deutlich voneinander
getrennt. Allmählich breiten sich die Zuckermoleküle aufgrund ihrer
Eigenbewegung aus. Schliesslich ist der Konzentrationsunterschied
ausgeglichen, Lösemittel und gelöste Teilchen sind gleichmässig verteilt.
Diese selbstständige Durchmischung nennt man Diffusion. Die
Geschwindigkeit, mit der die Durchmischung vor sich geht, ist unter
anderem abhängig von der Art des gelösten Stoffs, der Höhe des Konzentrationsgefälles (des Konzentrationsunterschiedes) sowie
von der Strecke, die überwunden werden muss. In Lebewesen sind Kompartimente - Zellen oder Organellen - durch Membranen
voneinander abgegrenzt.
Osmose
Findet die Diffusion von Lösungen über Membranen statt, spricht man von
Osmose. Die meisten biologischen Membranen sind selektiv permeabel
(semipermeabel), das heisst, sie lassen verschiedene Stoffe unterschiedlich
gut hindurchdiffundieren. Meist kann Wasser ungehindert diffundieren,
gelöste Stoffe dagegen nicht oder nur eingeschränkt. Bringt man eine
Zuckerlösung in ein Gefäss, das durch eine selektiv permeable Membran
von reinem Wasser getrennt ist, diffundiert Wasser in beiden Richtungen
durch die Membran. Da die Konzentration an Wassermolekülen in reinem
Wasser höher ist als in der Zuckerlösung, diffundieren mehr
Wassermoleküle in die Lösung hinein als von ihr nach aussen. Für
Zuckermoleküle ist die Membran nicht durchlässig. Diese können daher dem Bestreben, den Konzentrationsunterschied
auszugleichen, nicht folgen. Das einströmende Wasser erzeugt auf der Seite der Zuckerlösung einen Druck, den man osmotischen
Druck nennt. Er hängt vor allem von der Zahl der gelösten Teilchen ab, also dem osmotischen Wert der Lösung. Es kommt zu einer
Volumenzunahme. Sie ist im Steigrohr eines Osmometers als Anstieg der Wassersäule messbar. Der osmotische Druck wirkt dem
vollständigen Konzentrationsausgleich entgegen. Dadurch stellt sich nach einiger Zeit ein Gleichgewicht ein: Pro Zeiteinheit
diffundieren gleich viele Wasserteilchen durch die Membran in die Lösung, wie sie diese in umgekehrter Richtung aufgrund des
steigenden Drucks wieder verlassen.
Kontrollfragen:
1. Was ist Diffusion?