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Die Physiologie

🞂 Die Physiologie ist als Teilgebiet der Biologie die Lehre


von den physikalischen und biochemischen Vorgängen
in den Zellen, Geweben und Organen aller Lebewesen;

🞂 Sie bezieht das Zusammenwirken aller Lebensvorgänge


im gesamten Organismus in ihre Betrachtung ein.

🞂 Ziel der Physiologie ist es, möglichst auf molekularer


Ebene auch Vorhersagen über das Verhalten eines
betrachteten Systems (zum Beispiel Stoffwechsel,
Bewegung, Keimung, Wachstum, Fortpflanzung) zu
formulieren.
🞂 Die Bezeichnung Physiologie wurde um 1525 von Jean
François Fernel geprägt.

🞂 Physiologisch geforscht und ausgebildet wird in der


Biologie, der Medizin, der Psychologie und in der
Sportwissenschaft.
🞂 Physiologen analysieren die grundlegenden
Lebensprozesse auf unterschiedlichen Ebenen der
Komplexität

🞂 Beispiele hierfür sind:

🞂 Enzymreaktionen in einzelnen Zellen

🞂 die Photosynthese als hervorstechendes Merkmal


oberirdischer Pflanzenorgane

🞂 hormonelle Regelkreise, die das Lebewesen in seiner


Gesamtheit betreffen.
Stoffwechsel
Metabolismus
🞂 Als Stoffwechsel oder Metabolismus bezeichnet man die
Gesamtheit der chemischen Prozesse in Lebewesen, also
der Umwandlung von chemischen Stoffen.

🞂 Er besteht aus Aufnahme, Transport und chemischer


Umwandlung von Stoffen in einem Organismus sowie
der Abgabe von Stoffwechselendprodukten an die
Umgebung.

🞂 Alle beteiligten Stoffe werden als Metaboliten


bezeichnet.
🞂 Diese biochemischen Vorgänge (innere und äußere
Atmung, Transportvorgänge, Ernährung) dienen dem
Aufbau und der Erhaltung der Körpersubstanz
(Baustoffwechsel) sowie der Energiegewinnung
(Energiestoffwechsel) für energieverbrauchende
Aktivitäten und damit der Aufrechterhaltung der
Körperfunktionen.

🞂 Wesentlich für den Stoffwechsel sind Enzyme, die


chemische Reaktionen beschleunigen und lenken
(katalysieren).
Der gesamte Stoffwechsel kann eingeteilt werden in:

🞂 katabole Reaktionen, welche durch den Abbau von


chemisch komplexen Nahrungsstoffen zu einfacheren Stoffen
Energie liefern,

🞂 und anabole Reaktionen, welche unter Energieverbrauch


körpereigene Stoffe aus einfachen Bausteinen aufbauen.

🞂 Der gesamte Stoffwechsel ist jedoch ein komplexes


Netzwerk von einzelnen Reaktionen, die zusammen
Stoffwechselwege bilden.
Die Reaktionen

🞂 Diese können linear (z. B. Glycolyse) oder zyklisch (z. B.


Citratzyklus) sein.

🞂 Die meisten Stoffwechselwege sind amphibol: Sie laufen


in verschiedenen Schritten katabol wie anabol ab.

🞂 Reversibel Stoffwechselwege

🞂 Irreversibel Stoffwechselwege
(nur in anabole oder katabole Richtung verläuft).
Reaktionstypen
Tipovi reakcija
Enzymatisch katalysierte Reaktionen
🞂 Ein Enzym (Ferment-lateinisch fermentum), ist ein Stoff,
der eine oder mehrere biochemische Reaktionen
katalysieren kann.

🞂 Fast alle Enzyme sind Proteine

🞂 Ihre Bildung in der Zelle erfolgt daher, wie auch bei


anderen Proteinen, über Proteinbiosynthese an den
Ribosomen.
Die Stoffe, welche von Enzymen umgesetzt werden, bezeichnet man
als Substrate, das Endergebnis sind die Produkte.
Aufbau
🞂 Aktives Zentrum
◦ Bereich des Enzyms, an dem die Reaktion stattfindet
◦ Oft eine Tasche oder Höhle im Inneren des Proteins

🞂 Regulatorisches Zentrum
◦ Manche Enzyme verfügen neben dem aktiven Zentrum über
ein weiteres Bindungszentrum, das der Regulation
der Enzymaktivität dient
Holoenzyme:
🞂 Bestehen immer aus Apoenzym und Cofaktor

🞂 Apoenzym: Protein/teil des Enzyms

🞂 Cofaktor (auch Coenzym): Nichtprotein/teil des Enzyms


Enzymspezifität

🞂 Substratspezifität
◦ Enzyme erkennen selektiv „ihr“ Substrat
◦ Komplementäre Strukturen von Enzym und Substrat

🞂 Reaktionsspezifität
◦ Enzyme setzen ein Substrat nur auf eine bestimmte
Weise um.
Enzyme haben wichtige Funktionen im Stoffwechsel

🞂 Sie steuern den überwiegenden Teil biochemischer


Reaktionen – von der Verdauung bis hin zur Transkription
(RNA-Polymerase) und Replikation (DNA-Polymerase) der
Erbinformationen.
Biokatalyse
🞂 Stoffwechselvorgänge in Lebewesen werden durch
Enzyme katalysiert.

🞂 Diese Reaktionen zeichnen sich allgemein durch äußerst


hohe Effizienz und Selektivität aus und laufen bei
milden Temperaturen und in wässrigem Milieu ab.

🞂 ab~laufen- teći, odvijati se ( neki događaj)


Energiediagramm einer enzymatischen Reaktion:
Die Aktivierungsenergie (freie Aktivierungsenthalpie) wird im Vergleich zu
unkatalysierten Reaktionen durch Stabilisierung des Übergangszustandes
gesenkt.
Einflussfaktoren in der Enzymregulation
Hauptgruppen von Enzymreaktionen
🞂 Nach dem IUPAC Enzym-Klassifikationssystem gibt es:

🞂 Redoxreaktionen (reduktaze)
🞂 Gruppenübertragungsreaktionen (prenos grupe)
🞂 Hydrolysereaktionen (hidrolaze)
🞂 Lyase-Reaktionen (Addition, Hydratisierung)
🞂 Isomerisierungsreaktionen ( izomeraze)
🞂 Ligationsreaktionen (ligaze i polimeraze)
Zusammenfassung der beteiligten Vorgänge und Fachbegriffe

Reduktionsmittel → Oxidationszahl wird


Oxidation Elektronenabgabe
Produkt + e− größer

Elektronenaufnahm Oxidationsmittel + Oxidationszahl wird


Reduktion
e e− → Produkt kleiner
🞂 Einige biokatalytische Prozesse gehören zu den ältesten
bekanntesten chemischen Prozessen der Menschheit,
etwa dem Bierbrauen.

🞂 Biokatalytische Prozesse unter Einsatz von Bakterien,


Hefen oder Pilze, besonders in der Herstellung von Wein,
Bier, Käse und anderen Nahrungsmitteln sind seit langem
bekannt.

🞂 Auch in der Pharmazeutischen Industrie werden


verstärkt biokatalytische Prozesse eingesetzt
Reaktionstypen- Transport
🞂 Der Transport von Stoffen durch Transportproteine kann
innerhalb von Zellkompartimenten, außerhalb von Zellen,
oder über Kompartimentgrenzen (Biomembrane) hinweg
geschehen.

🞂 Es kann sich um reine Diffusionsprozesse, erleichterte


Diffusion oder aktiven, ATP verbrauchenden
Membrantransport handeln.
Schematische Darstellung der verschiedenen Typen von
Transmembranproteinen:

(1) ein singlepass α-helicales Transmembranprotein


(2) ein multipass α-helicales Transmembranprotein
(3) ein β-Fass Transmembranprotein
Uniport
Symport
Antiport
Stoffwechselvorgänge
Einteilung nach der Funktion der Stoffwechselreaktion im
Organismus
1. Energiestoffwechsel – exergone chemische Umsetzungen zum
Zweck der Energiegewinnung
2. Grundumsatz - Stoffwechsel eines Organismus bei völliger Ruhe
3. Hungerstoffwechsel – Anpassung des Organismus an geringes
Nahrungsangebot
4. Baustoffwechsel – Aufbau von Stoffen, aus denen der Organismus
besteht
5. Assimilation – Umbau organismenfremder Stoffe in
organismeneigene Stoffe
6. Dissimilation – Abbau organismeneigener Stoffe, meistens zum
Zweck der Energiegewinnung
7. Glukose-Stoffwechsel
8. Aminosäure-Stoffwechsel
9. Biotransformation – Abbau und Entfernung schädlicher
organismeneigener und -fremder Stoffe
Prinzip der Assimilation als vereinfachtes Schema dargestellt
Aminosäurestoffwechsels
🞂 In der Photosynthese wandeln spezifische
Stoffwechselvorgänge (in der Regel die des Calvin-
Zyklus) unter Verwendung der Energie des Lichts
Kohlenstoffdioxid (bei Landpflanzen aus der Luft
stammend), Wasser und andere Ausgangsstoffe in Stoffe
um, die entweder sofort dem weiteren Aufbau und
Wachstum des Organismus dienen oder gespeichert
werden, zum Beispiel Kohlenhydrate.

🞂 Diese Reservestoffe können später im Baustoffwechsel


oder im Energiestoffwechsel verarbeitet werden.

🞂 Tiere verstoffwechseln (metabolisieren) bei ihrer


Verdauung andere Organismen oder deren Speicherstoffe
(etwa Kohlenhydrate, Proteine oder Fette).

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