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Spermatogenese

Zur Zusammenfassung: Diese Zusammenfassung wurde hauptsächlich mit Hilfe von Bildern und
Texten der Internet-Seite www.embryology.ch, sowie mit den Unterlagen von Prof.Kaissling erstellt.
Sie kann Fehler enthalten (v.a. bei der Beschriftung der Abbildungen). Die Nummerierung entspricht
der von Prof.Kaissling verteilten Inhaltsübersicht zu ihrer Vorlesung.

Spermatogenese
Männlicher Genitaltrakt
(müssen wir nicht alles können, nur zur Übersicht!)

1 Hoden
(paarig vorhanden)
2 Ductus epididymidis /
Nebenhodengang (paarig)
3 Ductus deferens/Vas deferens/
Samenleiter
(paarig)
4 Ampulla ductus deferentis
(paarig)
5 Vesicula seminalis / Samenblase
(paarig)
6 Ductus ejaculatorius
(paarig)
7 Prostata / Vorsteherdrüse
(einfach vorhanden)
8 Ausführungsgänge der Prostata
(mehrfach vorhanden)
9 Glandulae bulbourethrales
(Cowper Drüsen)
(paarig)
10 Glandulae urethrales
(Littré Drüsen)
(mehrfach)
11 Urethra / Harnröhre
(einfach)
12 Harnblase
(einfach)

Hoden (Testes):
- Spermienbildung
- Testosteronproduktion
- Liegt im Skrotum (Hodensack)

Nebenhoden:
- Reifung und Speicherung der Spermien erfolgt da
- Liegt Hoden oben und hinten an
- Gliedert sich in Kopf, Körper, Schwanz
- Kopf
o Beinhaltet Verbindungskanälchen (Ductuli efferentes), die aus dem Hoden
entspringen und in den Ductus epididymidis (Nebenhodengang) münden
- Schwanz:
o Ductus epididymidis geht in Ductus deferens (Samenleiter) über

Ductus deferens:
- transportiert Spermien bei Ejakulation zur Harnröhre
- geht durch Leistenkanal zur Rückseite der Harnblase
- vereinigt sich dort mit Ductus excretorius (Ausführungsgang der Bläschendrüse) zum Ductus
ejaculatorius

Ductus ejaculatorius:
- Mündet in Urethra (Harnsamenröhre)

Glandula vesiculosa (Bläschendrüse, Samenblase):


- beidseits auf Hinterwand der Harnblase
- Sekret macht 70% des Ejakulats aus, schwach alkalisch, fructosereich

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Spermatogenese

Prostata (Vorsteherdrüse):
- unterhalb Harnblase, umhüllt Anfangsbereich der Urethra
- schwach saures Sekret (25% der Samenflüssigkeit), Sekret geht in Anfangsteil der Urethra

Urethra:
- zieht durch Schwellkörper; endet an Glans penis (Eichel)

Aufbau des Hodens

Tunica albuginea:
- bindegewebige Kapsel, umgibt Hoden
- von ihr gehen Septen (Septula testis) ins Innere des Hodens

Septula testis:
- bindegewebige Septen, gehen von Tunica albuginea aus
- gliedern das Hodengewebe in Hodenläppchen (Lobuli testis, keilförmig)

Lobuli testis:
- jedes enthält ein oder mehrere Samenkanälchen (Tubuli semniferi contorti)
- bestehen aus Keimepithel
- um Samenkanälchen liegt Basalmembran und Lamina propria aus Myofibroblasten
- zwischen Tubuli semniferi contorti sind Leydig-Zellen (Zwischenzellen), die Testosteron
bilden (siehe 2.1.)
- Keimstränge im kindlichen Hoden, erhalten zu Beginn der Pubertät ein Lumen und werden
damit zu Tubuli semniferi contorti

1.1. Aufbau des Keimepithels

- aus Keimzellen und Stützzellen aufgebaut

1 Peritubuläre Zellen
2 Basalmembran
3 Spermatogonien
4 Tight junction
5 Spermatozyt I
6 Spermatozyt II
7a Spermatiden
7b Spermatiden
8 Akrosom
9 Residualkörper
10 Spermien
11 Zellkern der Stützzellen (Sertoli)
A Basale Zone
B Adluminale Zone (geschützt durch Blut-Hoden- Schranke)

Sertoli-Zellen (Stützzellen):
- erstrecken sich über ganze Dicke des Keimepithels bis zum Lumen
der Tubuli semniferi contorti
- Funktion:
o Stütze für Keimzellen
o Ernährung der Keimzellen
o Abgabe der reifen Spermien

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Spermatogenese

o Bildung der Blut-Hoden-Schranke zw. Spermatogonien und übrigen Zellen der


Spermatogenese
o Produktion eines Androgen-bindenden Proteins
- Blut-Hoden-Schranke:
o selektiv permeabel, übt für Stoffe eine Zugangskontrolle in die Innenzone des Tubulus
aus
o von Bedeutung, weil haploide Zellen (Spermatozyten I&II und Spermatiden)
antigene Eigenschaften aufweisen und deshalb separiert werden müssen

1.2. Entwicklungsstadien der Spermatogenese

- Spermatogenese in 2 Abschnitte unterteilbar:


o Spermatozytogenese: Spermatogonie bis und mit sekundäre Spermatozyte
o Spermiogenese: Differenzierung/Reifung des Spermiums ausgehend von der
Spermatide

- A-Spermatogonien:
o Liegen Basalmembran des Tubulus semniferus
an
o Stammzellen
o Dienen der Vermehrung durch mitotische
Teilung
o Nach Teilung: eine Tochterzelle bleibt
Stammzelle, die andere teilt sich mehrfach
heteronym, wodurch B-Spermatogonien
entstehen
o Heteronym: Zellen sind durch dünne
Cytoplasmabrücken verbunden (Brücke
gewährleistet synchrone Vorgänge in der
Zellgeneration); bleibt so bis Spermatid
- B-Spermatogonien:
o Verdoppelt DNA
o Gelangt durch Blut-Hoden-Schranke (heisst
dann Spermatozyt I)
- Spermatozyt I (2n4C):
o Macht 1. Reifeteilung
o 2 Spermatozyte II mit je einem der 2 homologen Chromosomen entstehen
- Spermatozyt II (1n2C):
o Macht 2. Reifeteilung (Chromatiden werden aufgeteilt)
o 4 Spermatiden mit haploidem Chromosomensatz entstehen
- Spermatiden (1n1C):
o Werden in Spermien (Spermatozoen) umgebaut (Spermiogenese)

1.3. Zeitlicher Ablauf der Spermatogenese

Mitose der 16d bis zu den primären Spermatozyten


Spermatogonien
Erste Reifeteilung 24d für die Teilung der primären Spermatozyten zu
sekundären Spermatozyten
Zweite Reifeteilung wenige für die Entstehung der Spermatiden
Stunden
Spermiogenese 24d bis zum fertigen Spermium
Total ~64d

→ in Schnitten selten Spermatozyten II erkennbar, da kurze Lebensdauer


→ häufig Gruppen von gleichreifen Zellen, wegen Zytoplasmabrücken
→ wird Spermatogenese unterbrochen, gibt es erst nach 3 Monaten wieder Spermien

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Spermatogenese

2. Spermio(histo)genese und Bau des Spermiums


- Kernkondensation: Kern verdichtet sich und bekommt ovale Form
- Akrosombildung:
o Polarisation der Zellorganellen
o Zentriolen wandern nach „hinten“
o Golgi-Apparat nach vorn, bildet Granula (Lysosomen)
o Lysosomen & Golgi verschmelzen zu Akrosom, das sich kappenartig über Kern stülpt
- Entwicklung der Geissel: geht von Zentriolen aus
- Abstossen des Cytoplasmas: übriges Cytoplasma heisst Residualkörperchen, wird von
Sertolizellen phagozytiert oder ins Lumen abgestossen

Bau des Spermiums:


1 Plasmamembran
2 Äussere akrosomale Membran
3 Akrosom
4 Innere akrosomale Membran
5 Kern
6 Proximales Zentriol
7 Reste des distalen Zentriols
8 Dichte äussere Längsfasern
9 Mitochondrium
10 Axonema
11 Anulus
12 Ringfasern

A Kopf
B Hals
C Mittelstück
D Hauptstück
E Endstück

Akrosom: enthält lysosomale Enzyme für die Kontaktaufnahme mit der Eizelle; „Werkzeug“

Schwanz:
- enthält im Zentrum Axonema (Achsenfaden) aus Microtubuli (siehe Vorlesung „Cytoskelett II“
von Prof. Greber)
- Gleitbewegung der Tubuli führt zu Bewegung des Schwanzes
- Längs- und Ringfasern: liegen an Axonema, stabilisierende Funktion

Mitochondrien: im Mittelstück, dienen Energiebereitstellung für Fortbewegung

Sonstiges:
- pro Tag werden ca. 100 Millionen Spermien produziert
- Spermienabgabe pro Ejakulat: 50-200 Mio. (40 noch normal)

2.1. Leydig’sche Zwischenzellen & hormonelle Regulation

Leydig’sche Zwischenzellen:
- zwischen Tubuli semniferi im lockeren Bindegewebe
- Hormonzellen, die v.a. Testosteron erzeugen
- Bewirken (mit Nebennierenrindenhormonen) Beginn der Pubertät (und damit
Spermienreifung), unter Einfluss von LH (Hypophysen-Hormon)
- Haben 2. Blütezeit während Pubertät
- 1. Blütezeit während Embryonalentwicklung des Hodens

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