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Botanik Grundlagen Zusammenfassung VL 4 u.

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3)
Bei Pflanzen ist die Bildung von Hybriden durch erfolgreiche Kreuzung von zwei Arten relativ
häufig. Dadurch können neue Arten entstehen.

„plötzliche“ Barbildung: Der


ganze Chromosomensatz wird
durch einen Fehler bei der
Mitose oder Meiose vervielfacht
 Polyploidisierung

Natürliche Selektion hängt mit der Umwelt ab


Experiment: Samen der selben Pflanze wurde an verschiedenen höhen gepflanzt und
untersucht.
Ergebnis: die durchschnittliche Größe der Pflanzen korreliert mit der Ursprungs – Seehöhe
Folglich sind die Unterschiede genetisch bedingt und ein Produkt der Evolution. 
ökologische Rassen  Vorstufe zur Entstehung neuer Arten
Über hunderte Millionen Jahren entstehen so nicht nur neue Arten, sondern auch neue
Gattungen

Grundsätzliche Übereinstimmung im Bau von Organen aufgrund eines gemeinsamen


Vorfahrens, also wegen eines gemeinsamen evolutionären Ursprungs.  Homologie /
Divergenz
Ähnlichkeit von Organen (oft ohne baugleich zu sein) auf Grund konvergenter Entwicklung
um Lauf der Evolution ohne gemeinsamen Vorfahren  Analogie / Konvergenz
Definition zur Systematik
= Klassifikation = Untersuchung der Diversität der Organismen und ihre Gliederung aufgrund
von Ähnlichkeiten und Unähnlichkeiten in verschiedenen Merkmalen
In der Methode der phylogenetischen Systematik werden Gruppen auf Basis von
apomorphen Merkmalen gebildet
Taxonomie  die Prinzipien und Methoden der Klassifikation
Nomenklatur  Regeln der Namensgebung

Merkmal, das sich in der Gruppe von der Stammsippe unterscheidet  apomorphes
Merkmal
Merkmal, das schon in der Stammsippe vorhanden war  Plesiomorphes Merkmal
Taxonomische Gruppe, die auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückgeht und alle
Nachfahren dieses Vorfahren umfasst  monophyletische Gruppe
Gemeinsamer Vorfahre, aber nicht alle Nachfahren umfasst  paraphyletische Gruppe
Gruppe, die unterschiedliche Vorfahren hat  polyphyletische Gruppe
Pilze (Chitinpilze), Fungi
 Ca 70.000 entdeckte Arten– ca 5% der geschätzten tatsächlichen 1.5 mio Arten
 Zellwand aus Chitin (Polysaccharid)
 Speicherstoff Glykogen
 Lebensweise
o Heterotroph – aber absorptiv mittels Enzyme
o Saprotroph – von totem Material
o Parasitisch – von Lebenden Zellen
o Symbiotisch – in Verbindung mit anderen Organismen
 Keine Chloroplasten, kein Chlorophyl
 Asexuelle und / oder sexuelle Fortpflanzung
 Ausbreitung durch Sporen
 Überwiegend keine begeißelten Stadien
 Bilden Hyphen  ungegliederte, oder meist durch Querwände unterteilte Zell –
Fäden, die ein Myzel bilden
 Kompaktes Hyphen – Geflecht (Plektenchym  kein echtes Gewebe)

Jochpilze, Zygomycota

 Sarpotroph, aber auch parasitisch and Tieren und Pflanzen


 Hyphen meist ohne Septen, vielkernig
 Asexuelle Vermehrung: köpfchenartige Sporangien bilden Sporen
 Sexuelle Vermehrung: benachbarte Hyphen bilden Gametangien, diese verschmelzen
jochartig, darauf entwickelt sich ein derbwandiges Zygosporangium, in dem Kerne
verschmelzen und Meiose stattfindet (Haplonten) und Sporen bildet
Mykorrhiza  Symbiose/Parasitismus zwischen Pilz und Pflanze über die Wurzeln
Pflanze liefert Assimilate
Pilz begünstigt Wasser und Mineralstoffaufnahme

Arbuskuläre Mykorrhizapilze;
Glomeromycota
 Hyphen dringen in die Wurzelzellen
ein, wo die bäumchenförmig (Arbuskel)
oder kugelig (Vesikel) verzweigt sind
Früher zu den Jochpilzen gestellt
Hyphen ohne Septen
80% der Landpflanzen haben
Mykorrhiza mit diesen Pilzen (Vorallem
Getreide)
ältesten Vertreter der Pilze (850 Mio.
Jahre alte Fossilien)

Schlauchpilz; Ascomyta
Saprotroph, aber auch parasitisch oder in Symbiose
Hyphen mit Septen (Querwänden)
sexuelle Vermehrung: haploide + / - Hyphen verschmelzen, zuerst nur die Zellen
(Plasmogamie), aber nicht die Kerne  dikaryotische Hyphen, diese bauen das Myzel und
das Sporokarp auf
dort bilden Endzellen von Hyphen die schlauförmigen Asci; darin findet Karyogamie, direkt
danach die Mitose
asexuelle Vermehrung: Bildung von Konidien  Sporen durch Abschnürung

Sporen, die nach Mitose exogen (nach außen abgeschnürt) gebildet werden  Konidien

Symbiose mit Algen


Der Algenpartner ist autotroph, meist sind es Grünalgen, seltener auch Blaualgen
typische Wuchsformen: Blatt - /Strauch - /Krustenflechten
flechtenartige Fossilien sind ca 600 Mio. Jahre alt
Ökologische Bedeutung
viele Pionierarten: Bildung von Flechtensäuren  Verwitterung von Gesteinen  Aufschluss
für andere Vegetation
Oft Bioindikatoren: Häufigkeit/Größe zeigt Intensität der Luftverschmutzung an

Basidienpilze (Ständerpilze); Basidiomycota

Sarprotroph/ parasitisch/ Symbiose


Hyphen mit Septen, Myzel häufig im Boden, oft sehr ausgedehnt

sexuelle Vermehrung: haploide + / - Hyphen verschmelzen  Plasmogamie  dikaryotische


Hyphen, diese bauen das Myzel auf sowie das Basidiokarp, das meist und Hut und Stiel
gegliedert ist; häufig mit Velum
Endzellen von Hyphen bilden die Basidien, darin Karyogamie, danach Meiose, vier haploide
(Basidio)Sporen, nach außen exponiert und abgschleudert

Asexuelle Vermehrung nur selten


4)

Eipilze, Cellulosepilze, Oomyceten

 Ca. 700 Arten, gehört zu den Heterokontobionta (also mit Kiesel – und Braunalgen
verwandt)
 Zellwand aus Zellulose
 Heterotroph, parasitisch, pflanzen-/tierpathogen
 Asexuell und/oder sexuell
 Vorkommen: Süßwasser, selten terrestrisch

Schleimpilze; Myxomyceten

 Ca. 900 Arten, wurde früher zu Pilzen gezählt, gehört aber zu den Amoebozoa
 Heterotrph, Aufnahme von organischen Partikeln
 Generationswechsel mit diploiden Stadium als Plasmodium
 Asexuel und/oder sexuell
 Vorkommen: terrestrisch, v.a. temperate Wälder
Algen
 Keine taxonomische Gruppe, sondern eine polyphyletische Gruppe
 ca 36.000 Arten verschiedener, nicht näher miteinander verwandter Stämme
überwiegend an Nass – Standorte angepasst, Süßwasser/marin/terrestrisch
 einzellig bis Vielzellig
überwiegend autotroph, betreiben Photosynthese
haben Chloroplasten und verschiedene Photosynthesepigmente
 asexuell/sexuell
Strukturen, die die Gameten und Sporen produziert sind einfach gebaut, meist ohne Hülle

Entwicklung der Vielzelligkeit;


Bei den Chlorophyta (Grünalgen) entwickeln sich aus Einzellern zuerst fädige, dann flächtige
und schließlich dreidimensionale Körper
Blaualgen; Cyanobacteria
Meist ± kugelige Einzeller, auch Fadenthalli (Vielzeller)
keine Zellorganellen  Dna liegt drei im Zentrum und Thylakoide (Lamellen) liegen frei im
Protoplasma
Phoztosynthese mit Chlorophyll a und Phycocyan (blau), Phycoerithrin, Carotinoide –
blaugrün
keine Chromosomen, keine Mitose & Meiose
keine sexuelle Fortpflanzung
Vorkommen: Süßwasser, Heißwasserquellen, terrestrisch, als Endosymbionten 
Algenpartner in Flechten
Probleme bei Massenentwicklung (toxisch)
Nutzung: Fähigkeit der Luft – Stickstoff – Bindung, daher hoher Protein und B12 Gehalt
Endosymbiontentheorie: aus Blaualgen sind die Chloroplasten der Eukaryota entstanden
ca. 3,5 Milliarden Jahre alt

Augenflagellaten; Euglenophyta
Formveränderlicher Einzeller
Zellen mit Proteinhülle, keine feste Zellwand
weisen tierische & pflanzliche Eigenschaften auf
autotroph oder heterotroph (dann Euglenozoa)
haben Chlorophyll a und b durch Endosymbiose mit Grünalgen
zwei ungleich lange Geißeln
rotes Stigma (Augenfleck) und Photorezeptor (Lichtsinnesorgan)
Vorkommen: Größtenteils Im Süßwasser in nährstoffreichen, stehenden Gewässern
Fortpflanzung: nur asexuell durch Längsteilung

Dinoflagellaten (Panzergeißler), Dinophyta (Pyrrhophyta)


Einzeller
Zellen haben keine feste Zellwand oder steife Zellulose – Platten auf der Zelloberfläche
zwei ungleich lange, seitliche Geißeln die in 2 Furchen geht
Chlorophyll a und c
auch mixotroph
95% marin, wichtige Komponente des Phytoplanktons
Probleme bei der Massenentwicklung: Toxine
520 Millionen Jahre alt
Kalkalgen, Haptophyta
meist Einzeller
Zellen nackt oder mit flachen Schuppen auf der Oberfläche, oft mit
Kalkeinlagerung(Coccolithen)
ohne oder mit zwei gleich langen Geißeln und einem Haptonema (zur Anheftung)
haben Chlorophyll a und c, und Fucoxanthin (brauner Farbstoff, wie die Braunalgen), sie sind
daher gelbgrün
selten mixotroph
Vorkommen: überwiegend marin, wichtige Komponente des Phytoplanktons
„Algenblüte“ bei massenhaftem Auftreten
wegen Kalkeinlagerungen gesteinsbildend
gilt als Stabilisator im Kohlenstoffkreislauf und bedeutend für Klimawandel-Aspekte

Heterokontophyta (Verschiedengeißelige)  Überart von 4 großen Gruppen

 Einzeller oder Vielzeller


 die Zellen der beweglichen(!) Stadien (v. a. Gameten / Sporen) haben meist zwei
unterschiedliche Geißeln
o eine längere, mit Flimmerhaaren
o eine kürzere, glatte > Name!
 bilden Chlorophyll a und c, und Fucoxanthin (Carotinoid, brauner Farbstoff), sie sind
daher oft gelbgrün od. braungrün (olivfärbig), z. T. auch braun

Goldalgen; Chrysophyceae (Heterokontophyta)


Einzeller, einige bilden Kolonien
ohne oder mit Zellwand, z. T. mit Kieselsäure-Schüppchen
Fortpflanzung: meist asexuell

Gelbgrüne Algen, Xanthophyceae (Heterokontophyta)


Einzeller ohne oder mit Zellwand, auch fädig: trichal oder siphonal (ohne Querwände)
Fortpflanzung: asexuell und sexuell
Kieselalgen, Diatomeen, Bacillariophyceae (Heterokontophyta)
ca. 10.000 Arten – größte Algengruppe!
Einzeller, einige bilden Coenobien
Zellwand aus Kieselsäure (Siliziumdioxid) und Pektin, in Form von zwei übereinander
greifenden Schalen mit charkteristischem Muster
(fast immer) ohne Geißeln
pennate Formen können Kriechbewegungen ausführen: mit in der Raphe (Längsfurche)
strömendem Plasma
Fortpflanzung: asexuell und sexuell
Diplonten: Meiose vor der Gametenbildung
Vorkommen: im Süßwasser und marin
wichtige Komponente des Phytoplanktons

Braunalgen, Phaeophyceae (Heterokontophyta)


ausschließlich Vielzeller
Zellverbände, auch schon echtes Gewebe!
Vegetationsköper: flächiger Thallus (Lager), oft gegliedert in Phylloid, Cauloid, Rhizoid (blatt-,
achsen-, wurzelartig)
mikroskopisch klein bis mehrere Meter groß! („Tange“), meist festgewachsen
Zellwand aus Zellulose, mit Alginin-Schleim > Dickungsmittel i. d. Lebensmittelindustrie
Geißeln nur bei Sporen und Gameten
Fortpflanzung: sexuell mit Generationswechsel (Haplo-Diplonten), aber auch asexuell
(vegetativ): Zerfall von Thalli
Vorkommen: meist marin, häufig im flachen Bereich (Gezeitenzone) kühler Meeresregionen

Rotalgen, Rhodophyta

überwiegend Vielzeller
Plektenchym (kein echtes Gewebe)
Vegetationsköper: Thallus (Lager), bis 50 cm groß, meist festgewachsen
haben Chlorophyll a und Phycobiline (Pigment), daher rötlich!
Zellwand aus Zellulose, z. T. mit Gallertschicht aus Agar od. Carageen > Gelier-, Verdickungsmittel; oft
mit Kalkeinlagerungen, daher gibt es 700 Millionen Jahre alte Fossilien!
keine begeißelten Stadien!
Fortpflanzung: asexuell oder sexuell, mit dreiteiligem Generationswechsel (Haplo-Diplonten)
Vorkommen: meist marin, großteils in wärmeren Meeresregionen
als Nahrungsmittel v. a. in Ostasien: in Japan ca. 300.000 t /Jahr verspeist
Pflanzen, Plantae, Chlorobionta, Viridophyten

 ca. 340.000 Arten


 sind überwiegend vielzellig
 sind primär und überwiegend autotroph: betreiben Photosynthese
 bilden Chlorophyll a und b
 Zellwand aus Zellulose
 Reservestoff: Stärke (Polysaccharid)
 sind überwiegend unbeweglich
 überwiegend sexuelle Vermehrung
 einige Gruppen haben einen Generationswechsel:
- haploide Phase: Gametophyt
- diploide Phase: Sporophy

Grünalgen, Chlorophyta
Einzeller bis Vielzeller: fädiger oder blattartiger Thallus, auch schon echtes Gewebe
einige sind begeißelt, dann mit zwei gleichlangen Geißeln
alle sind Haplonten
Fortpflanzung: asexuell und / oder sexuell
leben meist im Süßwasser, aber auch marin und terrestrisch
einige Arten leben in Symbiose mit Pilzen > Flechten
Mikrofossilien belegen ein Alter von ca. 1 Milliarde Jahren!

Armleuchteralgen, Charophyta / Charophyceae


Einzeller bis Vielzeller: fädiger, blattartiger bis komplexer, armleuchterartiger Thallus (bis
einige dm groß!)
überwiegend unbegeißelt
haben z. T. andere Enzyme als die Grünalgen (Chlorophyta)
alle sind Haplonten
Fortpflanzung: asexuell und / oder sexuell
im Süßwasser, meist in stehenden Gewässern
fossile Chara-Zygoten belegen ein Alter von > 400 Millionen Jahren!
aus dieser Gruppe stammen die Vorfahren der Landpflanzen!
Landpflanzen, Embryophyten

 alle Vielzeller
 echtes Gewebe: Verband von gleichartigen Zellen, über Plasmodesmen verbunden
 Abschlussgewebe: Epidermis mit Cuticula (Wachsschicht, die den Wasserverlust
verhindert)
 meist Atemöffnungen in der Epidermis, für den Gasaustausch:
o für die Abgabe von Wasserdampf- und O2
o Aufnahme von CO2
 z. T. Festigungs- und Leitgewebe (Transport von Wasser & Mineralstoffen bzw. der
Assimilate)
 Generationswechsel bei folgenden Gruppen
o dominanter Gametophyt (n) bei Moosen
o dominanter Sporophyt (2n) bei Gefäßpflanzen
 Embryo = junge Sporophyt, der anfangs auf der Mutterpflanze verbleibt und von ihr
ernährt wird
 vielzellige Gametangien bzw. Sporangien mit steriler Hülle

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