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Die Ananas (Ananas comosus oder Ananas sativus) ist eine Pflanzenart aus der

Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Sie ist ursprünglich in Amerika


heimisch und wird heute weltweit in den tropischen Gebieten als Obstpflanze
angebaut. Sie bildet fleischige Fruchtstände, die frisch verzehrt oder zu Konserven
und Saft verarbeitet werden können.

Das Wort Ananas entstammt der Bezeichnung naná ‚Frucht‘ in der Guaraní-Sprache. Das
lateinische Art-Epitheton comosus ‚schopfig‘ spielt auf den Blattschopf am oberen
Ende des Fruchtstandes an.[1] Der keulenförmige Stamm der Ananas ist bis zu 35 cm
lang und zu einem kleinen Teil im Boden eingesenkt. An der Basis hat er einen
Durchmesser von 2 bis 3,5 cm, an der dicksten Stelle, unterhalb der Spitze, sind es
5 bis 7 cm. Am ganzen Stamm sitzen dicht rosettenförmig die Laubblätter, meist etwa
70 bis 80. Sie sitzen spiralig (in Links- oder Rechtsspiralen) am Stamm. Die
Phyllotaxis, dies gilt zumindest für die Sorte Smooth Cayenne, ist 5/13. Das heißt,
nach fünf Umdrehungen steht ein Blatt wieder exakt über einem darunterliegenden,
und dies ist das dreizehnte. Die Internodien sind mit 1 bis 10 mm sehr kurz. Im
Längsschnitt ist die Pflanze herzförmig.

Der Stamm ist im Gegensatz zu den meisten anderen Monokotylen relativ deutlich in
eine Rindenzone und einen Zentralzylinder („Stele“) mit den Gefäßbündeln getrennt.
Im Parenchym des Zentralzylinders eingestreut sind einzelne Idioblasten, die
Raphiden-Bündel aus Calciumoxalat in einem Schleimsack enthalten. Im
Zentralzylinder ist keine Differenzierung in Knoten und Internodien erkennbar, in
der Rinde sind die Zellen des Internodienbereichs langgestreckt, im Knotenbereich
nicht.

Die Wurzeln sind Adventivwurzeln, die an den unteren Knoten des Stammes
entspringen. Sie bilden ein dichtes Wurzelnetz, das rund einen Meter tief in den
Boden eindringt und seitlich ein bis zwei Meter reicht. Die Wurzeln sind in der
Regel mykorrhiziert. In den oberirdischen Blattachseln entwickeln sich ebenfalls
Wurzeln, die bis zehn Zentimeter lang werden, und Wasser und Nährstoffe aufnehmen,
die sich in der Blattrosette ansammeln.

Die Wurzeln besitzen eine polyarche Stele mit bis zu 30 Xylemsträngen[2] in den
Wurzeln erster Ordnung.

Die unteren Teile der Blüten sind mit ihrem Tragblatt und auch untereinander
verwachsen. Die zwittrigen Blüten sind dreizählig, wie bei den Einkeimblättrigen
üblich. Die Blütenhüllblätter sind unterschiedlich, die drei Kelchblätter sind
unscheinbar, fleischig und kürzer als die drei purpurn bis violett gefärbten
Kronblätter. Es gibt zwei Staubblattkreise mit je drei Staubblättern. Der
Fruchtknoten ist unterständig und hat drei Fächer. In jedem Fach sitzen 14 bis 20
meist anatrope Samenanlagen in zwei Reihen an der axillären Plazenta. Der Griffel
ist dreinarbig. In den Septen zwischen den Fruchtblättern sitzen drei Nektar-
Drüsen.

Da die Kronblätter nur eine sehr kleine Öffnung freilassen, kann die Bestäubung nur
durch sehr kleine Insekten erfolgen. In Südamerika erfolgt sie auch durch manche
Kolibriarten. Die Öffnung der Blüten erfolgt im Blütenstand von unten nach oben und
erstreckt sich in Summe über drei bis vier Wochen. Die Blüten sind selbststeril.
Die Fruchtbildung erfolgt jedoch auch ohne Befruchtung (Parthenokarpie), die
Früchte haben dann keine Samen. Fruchtverbände mit Samen sind nicht für den Verzehr
geeignet, da sie dann 2000 bis 3000 raue Samen mit hartem Endosperm bilden, die 3–5
mm lang sind und einen Durchmesser von 1–2 mm haben. Samen werden bei Kultursorten
nicht gebildet, denn sie sind steril. Nach der Blüte bleiben die Blütenorgane
erhalten, Griffel, Staubblätter, Blütenblätter vertrocknen lediglich.

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