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Version 01/2021

Steckbrief: Andesit
Hauptgruppe: Magmatische Gesteine
Untergruppe: Vulkanite

Foto eines
repräsentativen
Handstückes:

Bildunterschrift: Links: Andesit, unverwittert; Rechts: Andesit, verwittert -> Rotfärbung


Bildnachweis: Gesteinssammlung IAG, BOKU Wien ©2020

Genese Andesit entsteht zum größten Teil über Subduktionszonen, in denen


(Entstehung): kontinentale von ozeanischer Kruste unterschoben wird (wie bei den Anden,
nach denen das Gestein benannt ist). Das Magma (an der Erdoberfläche: Lava)
stammt hauptsächlich aus der ehem. ozeanischen (basaltischen) Platte, wird
beim Aufstieg durch saure Gesteine der kontinentalen Platte verändert und ist
daher intermediär zusammengesetzt. Der zumeist explosive Vulkanismus
(Gasreichtum, z.B. Mt. St. Helens) baut viele Schichtvulkane, typisch für den
„Feuerring“ (Pazifik). Bleibt das Magma in der Kruste stecken, entsteht der
dem Andesit entsprechende Plutonit, der Diorit.
Merkmale: Hauptmineralbestand: Plagioklas, Pyroxene, Amphibole, weitere mafische
Minerale, (Quarz)
Nebenmineralbestand: Biotit, Olivin, Granat, Magnetit
Korngrößen: feinkristalline Grundmasse (tw. glasig), zahlreiche Einsprenglinge
Gefüge: porphyrisch, ev. Fließgefüge (Einregelung länglicher Einsprenglinge)
Farben: im Allgemeinen eher dunkel, in Lupenvergrößerung oft „bunt“
Als Einsprenglinge: Plagioklas, Pyroxen, Hornblende(-Leisten), manchmal
Biotit, selten Olivin, nie Quarz (!)
Bei geologisch alten Andesiten (und anderen basischen Vulkaniten) wie im
Foto oben rechts
Eigenschaften Je höher der Anteil der Hornblende/Augit (im Gegensatz zum Biotit) desto
verwitterungsbeständiger.
Verwendung Schotter, Splitt, Werksteine, Bausteine (der klassische „Porphyr“)
Vorkommen in Zonen junger Vulkanite, z.B. Steiermark (Gleichenberg)
Österreich:

Verwechslungs- bei dunklen Varianten: Basalt (hat häufiger Olivin), bei hellen Varianten (z.B.
gefahr Foto rechts): Rhyolith (hat Quarz als Einsprengling)
Eselsbrücken Andesit in den Anden von den Steiermarklern bei Schichtvulkanen „entdeckt“
Quellen: Schuhmann, W. (2012): Mineralien & Gesteine. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München.

Maresch, W., Medenbach, O., Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer – Gesteine.
Mosaik Verlag GmbH, München.

Markl, G. (2015): Minerale und Gesteine. Springer Spektrum Akademischer Verlag, Wiesbaden.
Version 01/2021

Steckbrief: (Vulkanischer) Tuff


Hauptgruppe: Magmatische Gesteine
Untergruppe: Pyroklastische Gesteine

Foto eines
repräsentativen
Handstückes:

Bildunterschrift: Foto einer Mauer in Rom, Italien: Vulkanischer Tuff vom Vulkanismus der
Albaner Berge (Maßstab bei auf 100% Zoomstufe ca. 1:1)
Bildnachweis: Foto: W. Straka, IAG, BOKU Wien ©2020

Genese Pyroklastische Ablagerungen (Pyroklastite) nehmen eine Zwischenstellung


(Entstehung): zwischen Vulkaniten und klastischen Sedimentgesteinen ein. Sie bestehen aus
Pyroklasten, die durch Fragmentierung von hochviskoser Schmelze und
Nebengestein bei explosiven vulkanischen Eruptionen entstanden sind.
Überwiegend unverfestigte Bildungen heißen Tephra, weitgehend verfestigte
Tuff. Großflächige Decken bilden sich entweder durch pyroklastische Ströme
auf der Erdoberfläche oder durch Ausbreitung und Absinken in der
Atmosphäre („Ascheregen“, vulkanische Asche hat bis 2 mm Korngröße).
Merkmale: Mineralbestand: Glas (vulkanische Asche), je nach Magmenzusammensetzung
„Einsprenglinge“: Kristalle, im Foto z.B. Augit und Nephelin (weiß zersetzt),
Lavafetzen oder -brocken in Kiesgröße (Lapilli, im Foto rechts unten bzw.
links), Gesteinsbruchstücke (im Foto rechts ein Kalkstein)
Korngrößen: sehr heterogen, Grundmasse meist nicht auflösbar
Gefüge: feinporös, Zementierung möglich
Farben: grau bis beige (Verwitterungsfarbe)
Eigenschaften Festigkeit abhängig vom vulkanischen Sinterungs- und diagenetischen
Zementationsgrad. Vulkanische Tuffe verwittern recht leicht, insbesondere in
warm-feuchten Klimaten.
Verwendung Leicht zu bearbeiten, daher historisch beliebte Bausteine (in Südamerika auch
Skulpturstein); zermahlene Aschentuffe oder natürlich zersetzte Vulkanite
können manchmal (nach Beimengung von Kalk) als Naturzement verwendet
werden („Puzzolane“ nach Pozzuoli bei Neapel, deutscher und
österreichischer „Trass“); Verwitterung macherorts zu Blähton oder Bentonit
Vorkommen in Begrenzt auf umgebende pyroklastischen Ablagerungen basaltischer
Österreich: Schlotfüllungen in Zonen des Jungen Vulkanismus, z.B. im Burgenland und in
der Steiermark (siehe Basalt).

Verwechslungs- Ähnlich aussehende klastische Sedimentgesteine, zu denen es Übergänge gibt


gefahr (Tuffite), aber sedimentäre Klasten sind so gut wie immer gerundet.
Eselsbrücken -
Quellen: Schuhmann, W. (2012): Mineralien & Gesteine. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München.
Maresch, W., Medenbach, O., Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer – Gesteine.
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Markl, G. (2015): Minerale und Gesteine. Springer Spektrum Akademischer Verlag, Wiesbaden.
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Steckbrief: Aplit
Hauptgruppe: Magmatische Gesteine
Untergruppe: Ganggesteine

Foto eines
repräsentativen
Handstückes:

Bildunterschrift: Aplit
Bildnachweis: Gesteinssammlung IAG, BOKU Wien ©2020

Genese Aplite gehören (wie Pegmatite) zu den sauren Ganggesteinen und kommen
(Entstehung): sehr häufig in bzw. in der Umgebung von eher sauren Plutonen vor. Im
Allgemeinen sind die sauersten Restschmelzen und Fluide (oft mit
„inkompatiblen“ chem. Elementen, die in gesteinsbildenden Mineralen keinen
Platz haben, also F, Cl, B, Li, Be, Nb, U, Th, u.a.) in cm- bis wenige dm-breite
Gänge eingedrungen, während der übrige Pluton bereits fest war.

Merkmale: Hauptmineralbestand: Feldspäte, Quarz


Nebenmineralbestand: Glimmer
Korngrößen: fein(st)kristallin (oft mit bloßem Auge kaum sichtbar)
Gefüge: meist richtungslos
Farben: immer hell, weiß oder beige
Weitere Merkmale: Kluftwände oft auffallend parallel (siehe Foto)

Eigenschaften Sehr verwitterungsbeständig

Verwendung Nur untergeordnet als Bausteine, aber Aplite geben auch besonders
widerstandsfähigen Schotter

Vorkommen in In und in der Umgebung von praktisch allen sauren Plutoniten (z.B. Böhmische
Österreich: Masse = Waldviertel + Mühlviertel, „Altkristallin“ der Zentralalpen, Hohe
Tauern).

Verwechslungs- Keine
gefahr
Eselsbrücken -
Quellen: Schuhmann, W. (2012): Mineralien & Gesteine. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München.

Maresch, W., Medenbach, O., Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer – Gesteine.
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Markl, G. (2015): Minerale und Gesteine. Springer Spektrum Akademischer Verlag, Wiesbaden.
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Steckbrief: Basalt
Hauptgruppe: Magmatisches Gestein
Untergruppe: Vulkanit

Foto eines
repräsentativen
Handstückes:

Bildunterschrift: Links: Basalt, dicht, unverwittert; Rechts: Schlackenbasalt, einzelne hellbraun


verwitterte Olivinkristalle, ansonsten dunkelbraun
Bildnachweis: Gesteinssammlung IAG, BOKU Wien ©2020
Genese Basalt ist der mengenmäßig häufigste Vulkanit, weil die oberen Teile fast der
(Entstehung): gesamten ozeanischen Kruste daraus bestehen. Basaltische Magma entsteht
vorwiegend an den Mittelozeanischen Rücken, über geologisch lange stabilen
„Hot Spots“ (z.B. Hawaii) und an Land vorwiegend in einigen großen Vulkan-
provinzen (Afardreieck in NE-Afrika, Deccan in Indien, Coloradoplateau u.a.).
Der untere Teil der ozeanischen Kruste besteht aus dem plutonischen
Äquivalent des Basaltes, dem Gabbro. Aufgrund der hohen Fließfähigkeit (rel.
wenig SiO2, geringer Gasanteil, hohe Temperatur) baut die basaltische Lava
vorwiegend Schildvulkane (der größte: Mauna Kea, Hawaii). Wenn die Lava an
den Mittelozeanischen Rücken ins Meerwasser austritt, entsteht die sehr
charakteristische „Kissenlava“ (durch die schnelle Abkühlung außen entsteht
Glas, während im Inneren die Abkühlung langsamer erfolgt).
Merkmale: Hauptmineralbestand: Plagioklas, Klinopyroxen (Augit)
Nebenmineralbestand: Olivin, Magnetit, (Hornblende, Biotit, Feldspäte)
Korngrößen: fein(st)kristallin, meist nur wenige Einsprenglinge
Gefüge: dicht, manchmal glasig, manchmal porphyrisch, bei Erstarrung
entgaster basaltischer Lava entsteht Schlackenbasalt
Farben: meist dunkelgrau bis schwarz, verwittert braun oder rotbraun
Mineralkomponenten im Gestein: Grundmasse makroskopisch nicht auflösbar,
als Einsprengling am ehesten (verwitterter) Olivin
Eigenschaften Basalt ist sehr verwitterungsbeständig, sehr hohe Druckfestigkeit
Verwendung Bruchschotter (sehr häufig als Bahnschotter, nicht „Sonnenbrenner“), Splitt,
Mineralwolle (geschmolzener Basalt)
Vorkommen in In Zonen junger Vulkanite, z.B. Burgenland (Pauliberg: tlw. „Sonnenbrenner“),
Österreich: Steiermark (Schlotfüllungen ehem. Vulkangebäude am Rand des Panno-
nischen Beckens) und im Südalpin, z.B. Kärnten (Vorkommen von Kissenlava)
Verwechslungs- Andesit (selten sichtbare Olivinkristalle), Basanite u.a. basaltische Vulkanite
gefahr mit Feldspatvertretern (v.a. Nephelin) sind Basalte im weiteren Sinne
Eselsbrücken Basalt ist basisch
Quellen: Schuhmann, W. (2012): Mineralien & Gesteine. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München.
Maresch, W., Medenbach, O., Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer – Gesteine.
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Steckbrief: Bims
Hauptgruppe: Magmatische Gesteine
Untergruppe: Vulkanite

Foto eines
repräsentativen
Handstückes:

Bildunterschrift: Bims, Handstück


Bildnachweis: Gesteinssammlung IAG, BOKU Wien ©2020

Genese Bims ist ein vulkanisches Auswurfprodukt (pyroklastisches Gestein). Es


(Entstehung): entsteht durch Gasentmischung aus der Schmelze kurz vor deren Erstarrung.
Bims ist damit aufgeschäumtes vulkanisches Glas und nomenklatorisch ein
„vulkanisches Glasgestein“ (> 80 Vol.-% Glas). Bimse haben vor allem
rhyolithische oder trachytische Zusammensetzung und bilden überwiegend
pyroklastische Ablagerungen aus cm-großen Brocken.

Merkmale: Hauptmineralbestand / Nebenmineralbestand: –


Bims ist nicht mineralisch, sondern nur über die chemische Zusammensetzung
charakterisierbar.
Korngrößen: glasig
Gefüge: hochporös
Farben: hellgrau bis beige (sehr selten dunkle basaltische Bimse -> Reticulit)

Eigenschaften Die unzähligen gasgefüllten Hohlräume, die von Glaswänden umschlossen


sind, haben vier Wirkungen: 1. sehr geringe Dichte, 2. seidiger Glanz frischer
Bimse, 3. typischer Bims schwimmt im Wasser, 4. die sehr helle Färbung, die
ähnlich wie bei weißen Blütenblättern entsteht (vielfache Lichtreflexion an
Blasenwänden). Das unaufgeschäumte vulkanische Glas ist schwarz und heißt
Obsidian (dunkel bedeutet hier nicht basisch).

Verwendung Wärmeisolierung, Leichtbaustein, Schleifmittel, Kosmetik (Hornhautentferner)


Vorkommen in -
Österreich:

Verwechslungs- -
gefahr
Eselsbrücken -
Quellen: Schuhmann, W. (2012): Mineralien & Gesteine. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München.
Maresch, W., Medenbach, O., Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer – Gesteine.
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Steckbrief: Diorit
Hauptgruppe: Magmatische Gesteine
Untergruppe: Plutonite

Foto eines
repräsentativen
Handstückes:

Bildunterschrift: Diorit, Handstück


Bildnachweis: Gesteinssammlung IAG, BOKU Wien ©2020

Genese Größere Diorit-Vorkommen sind meist an (ehemalige) Subduktionszonen


(Entstehung): gebunden, in denen kontinentale von ozeanischer Kruste unterschoben wird,
wie beim Andesit beschrieben, dessen plutonisches Äquivalent sie sind. Sie
entstehen also durch Differenzierung basaltischer Magmen beim Aufstieg
durch saure Gesteine der kontinentalen Platte und sind typisch für Plutone
unterhalb vulkanischer Inselbögen, in denen sie gemeinsam mit gabbroiden
und granitischen Gesteine vorkommen. Der Diorit nimmt in diesen
Gesteinsserien quasi eine Mittelstellung ein („intermediär“).
Merkmale: Hauptmineralbestand: Plagioklas, Hornblende, Biotit
Nebenmineralbestand: Alkalifeldspat, Pyroxen (Augit), Quarz oder
Feldspatvertreter (akzessorisch: Titanit, Magnetit, Olivin, u.a.)
Korngrößen: mittel- bis grobkristallin (wie Granit)
Gefüge: meist richtungslos (Hornblenden können eingeregelt sein)
Farben: hell-/dunkelgrau (< 35 Vol.-% mafische Minerale)
Anordnung der Bestandteile: keine gerichtete Anordnung der Minerale
Mineralkomponenten im Gestein: charakteristisch, dass helle Varianten zu viel
Hornblende für einen Granit, dunkle Varianten aber schon Biotit enthalten
Eigenschaften Umso verwitterungsbeständiger, je weniger Biotit und je mehr Hornblende
vorhanden ist. Hornblendenreiche, feinkörnige Diorite gehören zu den
zähesten, stoßfestesten Gesteinen (Hornblenden bewirken eine gute
„Verzahnung“ des Gefüges, wodurch das Gestein zähhart wird, „Sprengfels“).
Verwendung Pflastersteine, Schottersteine, Dekorstein, Mauerverkleidungen,
beliebt für Grabsteine/platten (Handelsname: „schwarzschwedischer Granit“)
Vorkommen in Böhmische Masse
Österreich:

Verwechslungs- Gabbro (Abgrenzung strikt nur mikrosopisch, im Gelände am ehesten durch


gefahr „Farbzahl“; Biotit: selten in Gabbro; Olivin: selten in Diorit), dunklere
Granitvarianten (Granodiorit: heller, meist wenig Hornblende, mehr Biotit)
Eselsbrücken -
Quellen: Schuhmann, W. (2012): Mineralien & Gesteine. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München.
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Steckbrief: Gabbro
Hauptgruppe: Magmatische Gesteine
Untergruppe: Plutonite

Foto eines
repräsentativen
Handstückes:

Bildunterschrift: Mikrogabbro (auch Diabas, Dolerit), Ganggestein-Variante des Gabbro mit


typischen Plagioklasleisten
Bildnachweis: Gesteinssammlung IAG, BOKU Wien ©2020

Genese Gabbro entsteht global gesehen im Wesentlichen in zweierlei Weise: 1. An


(Entstehung): den mittelozeanischen Rücken (siehe Basalt). Die ozeanische Kruste besteht
aus zwei Stockwerken, einem oberen aus Basalt und einem unteren aus
Gabbro, dem plutonischen Äquivalent zum Basalt. 2. Bei der Gebirgsbildung
können Teile ehemaliger Ozeanböden eingebaut werden (sogenannte
„Ophiolite“). Magmen aus dem Erdmantel können aber auch unabhängig
davon auftreten. Sie differenzieren sich in verschiedene Richtungen, es gibt
eine große Vielfalt im Einzelnen. Das gilt analog auch für die unter Gabbro und
Andesit erwähnten Inselbögen, die zur Gebirgsbildung im weiteren Sinne
gerechnet werden müssen.
Merkmale: Hauptmineralbestand: Plagioklas, Pyroxen (Augit)
Nebenmineralbestand: Hornblende, Olivin, Quarz, Feldspatvertreter,
(akzessorisch: Magnetit u.a.)
Korngrößen: fein- bis grobkristallin
Farben: schwarz bis hellgrau (wenn viel Plagioklas)
Gefüge: meist richtungslos-körnig
Eigenschaften Durch den niedrigen SiO -Gehalt weniger verwitterungsbeständig als z.B.
Granit. Hohe Festigkeit und Zähigkeit (hoher Anteils an Pyroxenen). Es ist
anzumerken, dass durch chemische Verwitterung die basischen Plagioklase
instabil werden und „Versauern“. Es entstehen durch diese Entmischung
Quarz und Epidot. Durch Biotit- und Hornblendenabbau entsteht Chlorit.
Verwendung Bau- Werkstein, Bahnschotter, Fassaden, Grabsteine
Vorkommen in Böhmische Masse (Waldviertel) und Zentralzone
Österreich:

Verwechslungs- Diorit oder Granodiorit, sehr dunkle feinkristalline Varianten auch mit Basalt;
gefahr von Sonderbildungen abgesehen ist Gabbro so gut wie immer ein Gestein aus
nur zwei Mineralen, Plagioklas und Augit
Eselsbrücken
Quellen: Schuhmann, W. (2012): Mineralien & Gesteine. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München.
Maresch, W., Medenbach, O., Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer – Gesteine.
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Steckbrief: Granit
Hauptgruppe: Magmatische Gesteine
Untergruppe: Plutonite

Foto eines
repräsentativen
Handstückes:

Bildunterschrift: Granit: Orthoklas rosa, Plagioklas weiß, Quarz transparent grau, Biotit schwarz
Bildnachweis: Gesteinssammlung IAG, BOKU Wien ©2020

Genese Granite und verwandte Gesteine kennzeichnen vor allem die höheren
(Entstehung): Stockwerke der kontinentalen Kruste. Der größere Teil granitischer Magmen
entsteht durch Teilaufschmelzung in tieferen Stockwerken der kontinentalen
Kruste (sehr häufig, aber nicht immer bei der Gebirgsbildung). Als flüchtiger
Bestandteil befindet sich H2O dann bevorzugt in der Schmelze und senkt deren
Kristallisationstemperatur um 100te Grad. Dadurch kann das Magma, obwohl
SiO2-gesättigt und daher relativ viskos, unter Umständen bis in obere, kühle
Krustenstockwerke aufsteigen. Gesteine sind schlechte Wärmeleiter, die
Festwerdung großer Plutone kann daher Millionen Jahre dauern, und die
Kristalle haben Zeit zu wachsen (grobkristallines Gefüge).
Merkmale: Hauptmineralbestand: Zwei Feldspäte, Quarz, Biotit
Nebenmineralbestand: Muskovit, Hornblende, Augit, Granat
Korngrößen: im Allgemeinen grobkristallin, Kalifeldspäte nicht selten cm-groß
Gefüge: meist richtungslos (manchmal Einregelung prismatischer
Kalifeldspäte); Quarz immer, Plagioklas meistens xenomorph (Lückenfüller)
Farben: sehr häufig „bunt“ im Vergleich zu Gabbro und Diorit, Kalifeldspat
dann immer rötlich (Plagioklas weiß, Quarz erscheint durchscheinend grau)
Eigenschaften Wegen hohen SiO -Gehaltes sehr verwitterungsbeständig, je weniger Glimmer
und feinkörniger desto verwitterungsbeständiger. Je feinkörniger,
gleichkörniger, glimmerarmer, hornblenden/augitreicher desto höhere
Druckfestigkeit. Vergrusung durch physikalische Verwitterung je nach
Korngröße zu Kies bis Sand.
Verwendung Pflastersteine, Wasserbaustein, Betonschotter, Skulpturen, Fußböden
Vorkommen in Böhmische Masse: Waldviertel, Mühlviertel
Österreich: Nur sehr vereinzelt im Zentralalpin

Verwechslungs- Übergänge über Granodiorit und Diorit (die aber tendenziell immer grauer
gefahr aussehen, siehe unter „Verwechslungsgefahr“ dort). Syenit (Kein granitisches
Gestein, kein makroskopisch sichtbarer Quarz, oft dominiert von großen
rötlichen Kalifeldspatkristallen)
Eselsbrücken Feldspat, Quarz und Glimmer die vergess ich nimmer
Quellen: Schuhmann, W. (2012): Mineralien & Gesteine. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München.
Maresch, W., Medenbach, O., Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer – Gesteine.
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Steckbrief: Pegmatit
Hauptgruppe: Magmatische Gesteine
Untergruppe: Ganggesteine

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repräsentativen
Handstückes:

Bildunterschrift: Pegmatit mit Verwachsungen von Feldspäten und Quarz („Schriftgranit“)


Bildnachweis: Gesteinssammlung IAG, BOKU Wien ©2020

Genese Pegmatite gehören (wie Aplite) zu den sauren Ganggesteinen und kommen
(Entstehung): sehr häufig in bzw. in der Umgebung von eher sauren Plutonen vor. Im
Allgemeinen sind die sauersten Restschmelzen und Fluide (oft mit
„inkompatiblen“ chem. Elementen, die in gesteinsbildenden Mineralen keinen
Platz haben, also F, Cl, B, Li, Be, Nb, U, Th, u.a.) in cm- bis wenige dm-breite
Gänge eingedrungen, während der übrige Pluton bereits fest war.
Merkmale: Hauptmineralbestand: Feldspäte, Quarz (wie Granit)
Nebenmineralbestand: Glimmer, verschiedene „Lagerstättenminerale“
Korngrößen: Pegmatite extrem grobkristallin (cm-, im Extremfall sogar m-
große Kristalle sowie „Sonderminerale“ wie schwarzen, Bor-haltigen Turmalin)
Gefüge: meist richtungslos, Vorkommen von gesetzmäßigen Verwachsungen
von Quarz und Kalifeldspat („Schriftgranit“, siehe Foto)
Farben: immer hell, oft „bunt“ wie Granit
Eigenschaften Auftreten nicht selten in größeren Körpern, sogar unabhängig von einem
„Mutterpluton“, dann häufig bedeutende Lagerstätten.
Verwendung Wirtschaftlich bedeutend sind Pegmatitlagerstätten aufgrund des
Vorkommens von Seltenen Erden, Leichtmetallen, Kalifeldspäten
(Porzellanherstellung), Glimmer (Elektroindustrie), Beryll, Topas u.a.
Edelsteine (z.B. berühmt in Minas Gerais, Brasilien, usw.)
Vorkommen in In und in der Umgebung von praktisch allen sauren Plutoniten (Böhmische
Österreich: Masse = Waldviertel + Mühlviertel, „Altkristallin“ der Zentralalpen, Hohe
Tauern). In den Zentralalpen Pegmatitvorkommen mit Beryll, im Habachtal
auch in Edelsteinqualität (Smaragd), die zu Beginn des 20. Jh. als Beryllium-
Lagerstätten abgebaut worden sind.

Verwechslungs- Keine
gefahr
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Quellen: Schuhmann, W. (2012): Mineralien & Gesteine. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München.
Maresch, W., Medenbach, O., Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer – Gesteine.
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Steckbrief: Rhyolith
Hauptgruppe: Magmatische Gesteine
Untergruppe: Vulkanite

Foto eines
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Handstückes:

Bildunterschrift: Rhyolith, Handstück mit deutlichen grau-transparenten Quarz Einsprenglingen


Bildnachweis: Gesteinssammlung IAG, BOKU Wien ©2020

Genese Entstehung von Rhyolith-Magmen siehe Granit. Obwohl diese Magmen in der
(Entstehung): kontinentalen Kruste hoch aufsteigen können, schaffen es die meisten dann
nicht zur Erdoberfläche (werden also im weitesten Sinne Granite) und wenn,
dann eher explosiv, d.h. sie bilden weit öfter pyroklastische Ablagerungen (vgl.
Bims) als ausgedehnte Lavaströme (Rhyolith im eigentlichen Sinne). In
Mitteleuropa sind die größten Vorkommen im Perm, nach der vorletzten
großen (variszischen) Gebirgsbildungsphase entstanden (vor 300–250 Mio.
Jahren, z.B. der Bozener „Quarzporphyr“ („Quarzporphyr“ ist eine veraltete
Bezeichnung für Rhyolithe des Erdaltertums, die fast immer rot verfärbt sind).
Merkmale: Mineralbestand: Zwei Feldspäte, Quarz, Biotit (wie Granit)
Einsprenglinge: meist beide Feldspäte, Quarz (rundlich), Biotit, (Hornblende)
Korngrößen: Grundmasse makroskopisch nicht auflösbar, teilweise auch glasig
Gefüge: fast immer porphyrisch, Einsprenglinge meist aber recht klein
Farben: hellgrau über beige bis tiefrot (Hämatit als Alterationsprodukt Fe-
reicher Minerale, v.a. bei „alten“ Rhyolithen)
Eigenschaften Sehr verwitterungsbeständig aufgrund des hohen SiO -Gehalts. Umso
verwitterungsbeständiger, je höher der Anteil an feinkörnige Grundmasse im
Vergleich zu den porphyrischen Einsprenglingen ist.
Verwendung Straßenschotter, Splitt, Pflasterstein (roter Bozener „Quarzporphyr“ ist häufig
in dieser Funktion zu sehen), manchmal als Dekorstein
Vorkommen in Begrenzte Vorkommen in den Zonen junger Vulkanite, z.B. in der Steiermark
Österreich: (Region Gleichenberg) oder als Erratika durch Transport des Draugletschers
aus dem Südtiroler Raum ins Klagenfurter Becken.

Verwechslungs- Fehlen Quarz-Einsprenglinge, kann es sich um Dazit oder Trachyt (das


gefahr vulkanische Pendent zum Syenit) handeln, jedenfalls ist eine makroskopische
Bestimmung dann nicht möglich.
Eselsbrücken -
Quellen: Schuhmann, W. (2012): Mineralien & Gesteine. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München.
Maresch, W., Medenbach, O., Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer – Gesteine.
Mosaik Verlag GmbH, München.
Markl, G. (2015): Minerale und Gesteine. Springer Spektrum Akademischer Verlag, Wiesbaden.
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Steckbrief: Peridotit
Hauptgruppe: Magmatische Gesteine
Untergruppe: Plutonite

Foto eines
repräsentativen
Handstückes:

Bildunterschrift: Der Peridotit hier vertreten durch eine „Bombe“ (Fremdeinschluss) in Basanit
Bildnachweis: Gesteinssammlung IAG, BOKU Wien ©2020

Genese Peridotite entstehen aus alkalibasaltischen Magmen aus dem Erdmantel, die
(Entstehung): sich beim Aufstieg durch die Kruste kaum differenziert haben. Das Hüllgestein
gehört in die Reihe der Alkali-Basalte (mit Nephelin als Feldspatvertreter,
korrekte Bezeichnung Basanit bis Olivin-Nephelinit, die „Basalte“ im
Burgenland gehören alle in diese Reihe). Peridotite aus dem Erdmantel, im
Gegensatz zu im eigentlichen Sinne plutonischen Peridotiten, enthalten keinen
Plagioklas. Ist Granat vertreten, ist dies ein sicheres Mantelindiz (Granat-
Peridotit ist nahe an der mittleren chemischen Zusammensetzung des oberen
Erdmantels).
Merkmale: Mineralbestand: Olivin (blassgrün), Enstatit (olivgrün), Diopsid (dunkelgrün)
Nebengemengeteile: Chromspinell, Mg-reicher Granat (Pyrop) und Glimmer
(Phlogopit), Hornblende
Korngrößen: Kristalle in mm-Größe
Gefüge: fast immer richtungslos
Farben: verschiedene (auch sehr dunkle) Grüntöne, an der Erdoberfläche
häufig in Serpentin umgewandelt und dann ebenfalls grün, verwitterte
Oberflächen ockerfarben
Eigenschaften Ähnlich Gabbro und Diorit, die wirtschaftlich signifikanten Vorkommen sind
vergleichsweise sehr begrenzt.
Verwendung Dunkle Varianten als Dekorstein (Grabstein), Lagerstätten für Chrom (Mineral
Chromit, Cr-reicher als Chromspinell)
Vorkommen in Begrenzt, als „Olivinbomben“ z.B. bei Kapfenberg (Steiermark). Der Peridotit
Österreich: von Kraubath (Steiermark) enthielt eine weltweit bedeutende Lagerstätte von
Magnesit, dazu Serpentinasbest (Chrysotil), Talk, und Chromit.

Verwechslungs- Dunkle Varianten mit Gabbro, Übergänge zu Dunit (fast nur Olivin) und
gefahr Pyroxenit (fast nur Pyroxen), mit zunehmender Alteration auch mit Serpentinit
Eselsbrücken -
Quellen: Schuhmann, W. (2012): Mineralien & Gesteine. BLV Buchverlag GmbH & Co. KG, München.
Maresch, W., Medenbach, O., Trochim, H.-D. (1987): Die farbigen Naturführer – Gesteine.
Mosaik Verlag GmbH, München.
Markl, G. (2015): Minerale und Gesteine. Springer Spektrum Akademischer Verlag, Wiesbaden.

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