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Polarisa(onsmikroskopie I (WS 2023/2024) Handout zur Vorlesung

Woche 1 Handout zur Vorlesung | 2023.10.11


Kursziele:
Die Polarisa+onsmikroskopie beinhaltet die Untersuchung von Gesteinen und Mineralen
durch die Analyse ihrer op+schen Eigenscha>en mithilfe eines petrographischen Mikroskops,
welches ein wich+ges und vergleichsweise kostengüns+ges Instrument für geologische
Untersuchungen darstellt. Dies ist ein zweisemestriger Kurs (Polarisa+onsmikroskopie I & II),
und wir werden folgendes erkunden:
• Die Schönheit der Minerale unter dem Mikroskop.
• Die Grundprinzipien der Mikroskopfunk+on und wo diese Technik Anwendung findet.
• Die Bausteine der festen Erde: Minerale und Gesteine.
• Wie man sie iden+fiziert, wie sie entstehen und inwiefern sie nützlich sind.
• Wie dies in Zusammenhang mit großen geologischen Prozessen steht.

Was ist ein Gestein?


• Die Art und Weise, wie einzelne Minerale in einem Gestein angeordnet und
miteinander verwachsen sind, wird als Textur bezeichnet.
• Texturen von Gesteinen in Handstückgröße werden als Struktur bezeichnet.
• Texturen und Strukturen entstehen bei der Bildung der Gesteine und geben daher
Aufschluss über die Prozesse, die zu ihrer Entstehung geführt haben.
• Das Verständnis und die Interpreta+on der Texturen/Strukturen sind entscheidend
und werden in einem Großteil des Kurses unter den petrographischen Mikroskopen
behandelt.

Wie entstehen Gesteine?


• Obwohl Gesteine überall auf der Erde zu finden sind, ist die Bildung eines Gesteins ein
seltener Vorgang. Die Bildung eines Gesteins erfordert Bedingungen, die nur an
wenigen Orten auf der Erde zu einer bes+mmten Zeit au>reten.
• Viele Gesteine entstehen als Reak+on auf den kon+nuierlichen Versuch der Erde, sich
von ihrem heißen Anfang abzukühlen. Mantelkonvek+on führt zu par+ellen Schmelze,
gefolgt vom Aufs+eg der Schmelze (Magma) und letztendlicher Erstarrung oder
Erup+on, was zur Bildung von magma-schen Gesteinen führt.
• Tektonische Krä>e können dazu führen, dass Berge entstehen und diese erhöhte
Topografie zusammen mit der Schwerkra>kra> zur VerwiZerung führt. Energie von der
Sonne treibt den hydrologischen Kreislauf an, der zur VerwiZerung und zum Transport
von Sedimenten führt. Ein sedimentäres Gestein entsteht, wenn sich diese Sedimente
in einer Mulde ansammeln und verfes+gen. Die meisten sammeln sich im Meer an,
aber einige in kon+nentalen Becken.
• Tektonische Ak+vitäten, letztendlich durch die Wärmeabgabe von der Erde und die
Mantelkonvek+on angetrieben, können auch zur Schmelzbildung und Kristallisa+on
von Mineralen aus dem flüssigen (geschmolzenen) Zustand in den festen (kristallinen
oder glasigen) Zustand führen. Auf diese Weise entstandene Gesteine sind
magma-sche Gesteine.
• Wenn magma+sche oder sedimentäre Gesteine Bedingungen ausgesetzt werden, an
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denen Druck und Temperaturen von den Bedingungen, unter denen sie entstanden
Polarisa(onsmikroskopie I (WS 2023/2024) Handout zur Vorlesung

sind, abweichen, ändern sie ihre Mineralogie, um sich mit dieser neuen Umgebung zu
equilibrieren, und es entsteht ein neues, metamorphes Gestein.

Wie unterscheiden wir Gesteinstypen?


• Die meisten magma-schen Gesteine bilden rela+v homogene massive Körper, die,
wenn sie langsam in der Erdkruste kristallisieren, rela+v grobkörnig sein können. Wenn
das Magma an die Oberfläche aufsteigt, ist die Korngröße in der Regel viel feiner, und
das Gestein bildet charakteris+sche vulkanische Strukturen.
• Die meisten Sedimentgesteine sind geschichtet, wobei die Schichtung im Allgemeinen
parallel zur Oberfläche verläu>, auf der die Ablagerung erfolgt. Diese Schichtung ist
normalerweise nahezu horizontal.
• Metamorphe Gesteine weisen Texturen auf, die auf die Neukristallisa+on von
Mineralien hinweisen. Bei Erwärmung bilden die rekristallisierten Körner gleichmäßige
polyedrische Kristalle. Wenn gerichtete (verformende) Drücke beteiligt sind, erzeugen
die metamorphen Gesteine in der Regel eine ausgeprägte Folia+on, wie sie in Schiefer
oder Gneis zu finden ist.

Pla8entektonik und die Entstehung von Gesteinen


• Mi:elozeanische Rücken: Bei weitem die größte Gesteinsfabrik, etwa 20 km³ pro Jahr.
Die meisten sind mafische magma+sche Gesteine, insbesondere Basalte, die die
sogenannten Kissenlaven bilden. Hier entstehen kaum Sedimente. Heißes Wasser
führt jedoch zu hydrothermaler Altera+on.
• Hot Spots: Mantelplumes ausgehend von der Kern-Mantel-Grenze. Bildung von
basal+schen ozeanischen Inseln (Hawaii) oder einer breiteren PaleZe von
Gesteinstypen in kon+nentalen Gebieten (z.B. Yellowstone).
• Subduk-onszonen: hydrothermal veränderte ozeanische Kruste und Sedimente
werden in den Mantel subduziert und metamorphe Gesteine entstehen. Das
Schmelzen des Mantels führt zu steilen Vulkanen, die andesi+sche Gesteine ausstoßen
oder plutonische grani+sche Batholithe erzeugen. Erosion bildet viele
Sedimentgesteine.
• Kon-nentale RiBtäler: Divergente Grenzen auf den Kon+nenten schaffen Relief, und
Erosion führt zur Bildung grobkörniger Sedimentgesteine (Sandsteine). Das Schmelzen
des Mantels aufgrund der Ausdünnung der Lithosphäre führt zu einer Entlastung des
Mantels und zur Erup+on von Basalten (manchmal Flutbasalten).

Was passiert mit Licht?


• Polarisiertes Licht
• Brechung

Weitere Anwendungen in Medizin, Industrie, Pflanzenforschung und vielem mehr...

Schwerpunkt dieses Semesters:


1) Wie Licht mit Mineralien unter Verwendung der Polarisa+onsmikroskopie interagiert,
S+chworte 2
2) Wie beobachten und bes+mmen wir die op+schen Eigenscha>en von Mineralen
3) FortgeschriZene Mikroskopietechniken
Polarisa(onsmikroskopie I (WS 2023/2024) Handout zur Vorlesung

Eine Zusammenfassung dessen, was die Einführung in die Polarisa-onsmikroskopie ist: Sie
dient dazu, das Verhalten von Licht innerhalb von Mineralen zu studieren, das aus der
Wechselwirkung von Licht in unterschiedlichen Richtungen innerhalb des Minerals resul-ert
und Rückschlüsse auf die Art der Atome und die chemischen Bindungen ziehen lässt.

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