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Edelsteine

1) Wie entstehen Edelsteine und wie kommen sie an die Erdoberfläche?


Viele Edelsteinminerale kristallisieren bei hohen Temperaturen und großen Drücken tief in
der Erdkruste und im darunterliegenden Erdmantel. Diamant z.B. bildet sich in Tiefen von
100 bis 200 km bei 1200°C. Die Gesteine gelangen entweder durch Aufstieg bei
gebirgsbildenden Vorgängen oder in empordringenden Magmen an die Erdoberfläche. Sobald
sich Gesteine an der Erdoberfläche befinden, werden sie durch Verwitterungsprozesse
aufbereitet. Dabei werden Edelsteinminerale freigesetzt, anschließend talwärts befördert und
schließlich durch fließendes Wasser in Sanden und Schottern angereichert.

2) Was ist ein Edelstein?


Es gibt keine allgemeingültige Definition für den Begriff Edelstein. Ein Edelstein kann ein
Mineral (z.B. Diamant), ein Mineralaggregat (z.B. Lapislazuli), ein Gestein (z.B. Onyx-
Marmor) oder sogar eine organische Bildung, wie z.B. Bernstein sein.
Edelsteine werden aber generell nach der Farbe, dem Farbenspiel, dem Glanz, der großen
Härte und der Seltenheit eingeteilt. Es gibt einige hunderte Edelsteinarten und ca. doppelt so
viele Varietäten (Abart von einem Edelstein). Im Rohzustand zeigen die meisten Edelsteine
wenig von ihrer Schönheit. Sie werden erst durch Schleifen und Polieren „veredelt“.
Edelsteine sollen wenn möglich hart sein und sich als widerstandsfähig gegenüber Einflüssen
des alltäglichen Lebens wie Temperatur, Druck, zerkratzenden Staub und Chemikalien
erweisen.
Ihre Namen bekamen die Edelsteine aus den orientalischen Sprachen, aus dem Griechischen
und aus dem Lateinischen. Meist wurden sie nach ihrer Farbe, ihrem Fundort und ihren
geheimnisvollen Kräften benannt. Es gibt auch unzählige falsche Namen für Edelsteine, die
sie „wertvoller klingen lassen“, als sie sind.
Das Wesensmerkmal von Edelsteinen ist in erster Linie ihre Schönheit, aber auch die
Seltenheit spielt eine große Rolle. Der Diamant z.B. bildet einen sehr geringen Anteil des
Muttergesteins Kimberlit – etwa 5g in 100 Tonnen.

3) Was sind die Eigenschaften von Edelsteinen?


Der Wert und das Gewicht:

Der Wert eines Edelsteins hängt von der Farbqualität, von der Armut an Einschlüssen und
vom Gewicht ab. Dieses wird in Karat gemessen. 1 Karat = 0,2 Gramm
Die Dichte des Edelsteins ist das Verhältnis seines Gewichts zu einem gleichgroßen Volumen
Wasser.

Die Härte:

Die Härte ist das Maß des Widerstands eines Edelsteins gegenüber Abnutzung. Der einfachste
und weit verbreitete Standard ist die Mohssche Härteskala, benannt nach dem Mineralogen
Friedrich Mohs, der sie im Jahre 1822 aufgestellt hat. Er wählte 10 bekannte Mineralien aus
und sortierte sie entsprechend der jeweiligen Ritzhärte, so dass ein Mineral sämtliche
Minerale mit niedrigerer Härtezahl ritzen kann.

Spezialgebiet in Biologie; Thomas Prater 8B -1- 2002


Die Mohssche Härteskala:

1. Talk
2. Gips
3. Kalzit
4. Fluorit
5. Apatit
6. Orthoklas
7. Quarz
8. Topas
9. Korund
10. Diamant

Die Intervalle dieser Skala stellen aber keine gleichwertig Zunahmen der Härten dar. So ist
der Unterschied zwischen Diamant und Korund deutlich größer als zwischen Korund und
Talk.

Eine weitere Methode, die Härte eines Minerals festzustellen, ist das Verfahren von Koop.
Dabei wird mit einer Diamantspitze unter bestimmten Druck eine Kerbe erzeugt und somit
das jeweilige Mineral ermittelt.

Die Sprödigkeit:

Die Zähigkeit oder Sprödigkeit ist eine weitere Voraussetzung für gute Trageigenschaften
eines Edelsteins. Smaragd und Zirkon sind zwar härter als Quarz, aber auch deutlich spröder,
deshalb splittern sie leicht. Diamant und Topas können sich beim Niederfallen oder bei einem
festen Stoß gegen harte Gegenstände entlang Flächen schwacher Atombindung spalten. Die
zähesten Edelsteine sind Jadeit, Nephrit und Achat. Ihre Festigkeit beruht auf ihrer Struktur,
einem Filzwerk feinster ineinander greifender Nadelchen oder Körnchen, deshalb werden sie
für die Fertigung prachtvoller Gefäße und Skulpturen verwendet.

Die Kristallstruktur:

In den meisten Mineralien existiert eine geordnete Kristallstruktur. Im Idealfall werden


kristalline Substanzen aus Bauteilen zusammengesetzt, die in Form, Größe und chemischer
Bindung übereinstimmen, wobei die äußere Form dieser Grundbausteine die äußere Gestalt
und die Symmetrie des Minerals bestimmen. Ein Mineral kristallisiert in einem der sieben
Kristallsysteme. In der Natur herrschen nur sehr selten ideale Wachstumsbedingungen vor, so
dass in vielen Mineralien Strukturfehler und chemische Verunreinigungen auftreten können.
Die Kristallstruktur beeinflusst zahlreiche Eigenschaften, die sowohl für das Schleifen von
Edelsteinen als auch für deren Identifizierung wichtig sind. Es können z.B. Atome entlang
bestimmter Kristallflächen weniger stark gebunden sein; dies sind dann Bruchflächen oder
Richtungen der Spaltbarkeit. Ebenfalls variiert in Abhängigkeit von bestimmten Richtungen
im Kristall die Härte. Die Kristallstruktur beeinflusst auch den Weg des Lichtes und dessen
Ausbreitung. In sämtlichen Mineralien, die weder kubisch, noch nichtkristallin sind, wird das
licht in zwei Strahlen gespalten. In farbigen Mineralien können diese Strahlen durch die
kristalline Struktur unterschiedlich stark abgebremst werden und entweder als zwei oder drei
verschiedene Farbtöne wie auch als Schattierung ein und derselben Farbe in Erscheinung
treten. Dieses als Plechroismus bezeichnete Phänomen bewirkt die in vielen Edelsteinen
erkennbare Richtungsabhängigkeit der Farbe.

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Die 7 Kristallsysteme:

1. Kubisch (Diamant, Granat)


2. Tetragonal (Zirkon)
3. Hexagonal (Smaragd, Aquamarin)
4. Trigonal (Rubin, Saphir)
5. Orthorhombisch (Peridot)
6. Monoklin (Orthoklas)
7. Triklin (Axinit)

Licht und Edelsteine:

Jeder Edelstein hat zum Licht konstante und messbare Beziehungen, die auch bei der
Bestimmung helfen können. Der in ein Mineral eintretende Lichtstrahl wird abgebremst und
vom ursprünglichen Weg gebrochen, d.h. abgelenkt. Kubische und nichtkristalline Minerale
sind einfachbrechend, hier wird das Licht in sämtlichen Richtungen des Kristalls
gleichermaßen verzögert und gebrochen.
Die in den übrigen Systemen kristallisierenden Kristalle sind alle doppelbrechend, das
eindringende Licht wird in zwei Strahlen unterschiedlicher Geschwindigkeiten und
Brechungen zerlegt. Bei Kalzit, wo diese Unterschiede besonders ausgeprägt sind, kann man
Doppelbilder erkennen.

Der Brechungsindex:

Er ist eine konstante mathematische Beziehung zwischen dem Winkel, unter dem Licht auf
ein Mineral trifft, und dem Winkel der Ablenkung dieses Lichtes im Inneren des Kristalls.
Einfachbrechende Minerale haben nur einen Brechungsindex, Doppelbrechende hingegen
lassen ein breites Band von Brechungsindices zwischen einer Ober- und Untergrenze
erkennen; die zahlenmäßige Differenz zwischen dem Minimal- und dem Maximalwert wird
als Doppelbrechung bezeichnet.

Der Glanz:

Er beschreibt die Menge des von der Oberfläche eines Edelsteins reflektierenden Lichtes. Der
Diamant zeigt einen sehr starken Glanz, der auch als Diamantglanz bezeichnet wird. Der
Großteil der Edelsteine besitzt jedoch einen glasartigen Glanz, andere hingegen, wie der
Jadeit, haben eine weniger glänzende Oberfläche und werden somit als wachsartig, fettig oder
harzig beschrieben. Durch Lichtreflexionen an Mineraleinschlüssen oder durch den Innenbau
einiger Edelsteine können herrliche Effekte hervorgerufen werden. Katzenaugen oder Sterne
entstehen zum Beispiel durch Reflexion an parallelen Fasern oder Röhrchen, die sich in
bestimmten Richtungen im Kristall ausgebildet haben.

Die Farbe:

Viele Edelsteine erscheinen farbig, da ein Teil des einfallenden weißen Lichts vom
Kristallinneren reflektiert wird. Weißes Licht setzt sich aus elektromagnetischen Wellen
verschiedener Wellenlängen zusammen, wobei jede Wellenlänge in einer bestimmten Farbe
erscheint. Ein vollständiges „Regenbogen“ - Spektrum reicht von den langen roten bis zu den
kürzeren violetten Wellenlängen. Das weiße Licht besteht aus mehreren Einzelfarben, doch
erst wenn eine oder mehrere dieser Farben entfernt werden, erscheint das aus dem Edelstein
austretende farbige Licht. Die Ursachen dieser Absorption sind sehr kompliziert und beruhen

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meist auf bestimmte chemische Elemente sowie Fehler oder Unregelmäßigkeiten der
Kristallstruktur.
Die meisten Edelsteine werden durch Anteile von Metallen gefärbt, wobei Chrom, Eisen,
Kupfer, Titan und Mangan die Wichtigsten sind. Bei den meisten Edelsteinen sind die
metallischen Elemente eine Art Verunreinigung. Solche Steine können eine breite Palette
verschiedener Farben aufweisen. Wenn die Konzentration dieser Verunreinigungen zu gering
ist, kann man in einigen Fällen den Farbton durch Erhitzen oder durch Bestrahlung mit
Gamma- bzw. Röntgenstrahlen verändern oder auslöschen. So werden zum Beispiel
Amethysten gebrannt, damit sie dann die Farbe eines Zitrins bekommen und somit teurer
verkauft werden können. Ein anderes Beispiel sind radioaktiv bestrahlte Rauchquarze, die
dadurch fast schwarz werden können.

Die Dispersion:

Sie ist die Ursache des „Feuers“ vieler Edelsteine. Tritt Licht in ein Mineral ein, werden die
verschiedenen Wellenlängen mit unterschiedlicher Stärke gebrochen, Rot am geringsten und
Violett am stärksten, so dass es zur Auffächerung des Farbspektrums kommt.
Edelsteinminerale besitzen sehr unterschiedliches Dispersionsvermögen.

Die Interferenz:

Sie verursacht das Irisieren (Schillern von Regenbogenfarben) von Labradorit sowie
Regenbogeneffekte an Spaltrissen und auf angelaufenen Oberflächen.
Trifft das Licht auf sehr dünne transparente Mineralschichten, wie beispielsweise Labradorit,
wird dieses sowohl von der oberen als auch von der darunterliegenden Grenzfläche reflektiert.
Da die reflektierten Strahlen unterschiedliche Wegstrecken zurückgelegt haben, sind
Wellentäler und –berge der verschiedenen Wellenlängen entweder übereinstimmend oder
gegeneinander versetzt. Eine Farbe wird durch gleichen Wellenlauf verstärkt, bei versetztem
Rhythmus ist dagegen kaum eine oder überhaupt keine Farbe zu sehen.

4) Wie funktioniert das Schleifen und Polieren von Edelsteinen?


Zur Ermittlung der günstigsten Schliffform muss der Schleifer unbedingt die Größe des
Rohmaterials sowie die Lage von Fehlern und Einschlüssen berücksichtigen. Er sollte auch
die optischen Eigenschaften und Spaltbarkeiten des Minerals kennen. Eine gute Politur lässt
sich nämlich schwer parallel zu Spaltrichtungen anlegen. Pleochroitische Edelsteine sind so
zu schleifen, dass die besten Farben betont werden. Der Schliff ist oft ein Kompromiss
zwischen der bestmöglichen Wiedergabe wertvoller Eigenschaften sowie der Präsentation
eines größtmöglichen Edelsteins.

Schliffarten:

a) Cabochons:

Die ältesten und am einfachsten zu bearbeitenden Schmucksteine sind rund oder oval mit
gewölbt geschliffener Oberfläche. Sie bringen die Farben und Zeichnungen der Steine am
besten zur Geltung, ebenso wie die Effekte des Schimmerns, des Schillerns von
Katzenaugen und der Sterne.
Weitere alte Schliffformen sind der Tafelschliff, der Rosenschliff sowie der alte
Minenschliff.

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b) Facettenschliffe:

Sie werden heute für fast alle transparenten Edelsteine verwendet. Der Edelstein wird mit
einem Netz polierter Flächen versehen. Ein Teil des Lichtes wird an der Oberfläche der
Facetten des Oberteils reflektiert und entwickelt dort einen starken Glanz. Das in den
Edelstein eintretende Licht wird von den unteren Facetten durch die Tafel des Steins
reflektiert und zeigt hier bunte Farben und lebhaftes Feuer. Um ein Höchstmaß an
Schönheit zu erreichen, sind diese Facetten in exakten Winkeln anzulegen, die
entsprechend den optischen Eigenschaften des Minerals variieren. In schlecht
geschliffenen Steinen tritt Licht durch die Unterseite aus, wodurch die Farbeffekte und das
Feuer verloren gehen.
Zu den Facettenschliffen gehören u. a. der Brillantschliff (speziell für Diamant
entwickelt), der Treppenschliff (meist bei Smaragd und Rubin, um die Farbe
hervorzuheben), der Marquise- oder Navetteschliff, der Pendeloqueschliff, der
Baguetteschliff und der Scheren- oder Kreuzschliff.

6) Welche sind die wichtigsten Edelsteintypen?

DER DIAMANT

Allgemeines:

Der Name leitet sich vom griechischen „adamas“ ab, das soviel wie unbesiegbar bedeutet.
Dieses Mineral ist von sämtlichen natürlichen Mineralien das härteste. Der Diamant ist
ebenso wie Graphit und Holzkohle eine Ausbildungsform von Kohlenstoff. Er kristallisiert
unter enormen Drücken und hohen Temperaturen im kubischen System. Zahlreiche
Diamanten kommen als gut ausgebildete Kristalle vor, meist als Oktaeder.
Von sämtlichen Edelsteinmineralien ist die Gewinnung des Diamanten am schwierigsten, die
Sortierung am sorgfältigsten. Die Qualität der geschliffenen Diamanten wird nach den „vier
C’s“ bewertet: „colour“ (Farbe), „clarity“ (Reinheit), „cut“ (Schliff) und „carat weight“
(Gewicht in Karat).
Die Reinheit wird nach dem Ausmaß an Einschlüssen und sog. Fehlern, wie z.B. Spaltflächen
bei zehnfacher Vergrößerung beurteilt. Die Einschlüsse können gleichzeitig Informationen
über die Entstehung des Minerals bringen. So weiß man, dass Diamanten in einer Tiefe von
100 bis 200 Kilometern gebildet werden, da man Granat- und Pyroxeneinschlüsse in
Diamanten untersucht hat.
Der Diamant besitzt abgesehen von seiner großen Härte, seinem hohen Glanz und seinem
großen Feuer auch eine weitere faszinierende Eigenschaft: das blaue Fluoreszieren bei
Röntgenstrahlung oder ultravioletten Licht, durch das die Erkennung von Diamanten im
Muttergestein und im Schmuck erleichtert wird.

Varietäten:

Diamant variiert von farblos über verschiedene Gelb- und Brauntöne bis zu Grün, Blau, Rosa
und sehr selten sogar Rot.
Farblose Diamanten und jene, die eine kräftige oder seltene Farbe aufweisen, sind die
wertvollsten. Durch Verunreinigungen mit Stickstoff werden die Diamanten meist gelblich,
braun oder auch grün und schwarz. Blaue Diamanten führen geringe Spuren von Bor.

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Vorkommen und Geschichte:

In Indien war der Diamant bereits seit 2300 Jahren bekannt, in Europa gewann er erst nach
1300 große Bedeutung. Er gewann durch den Brillantschliff, der bereits im 17. Jahrhundert
bekannt war, aber dessen moderne Form erst 1919 von Marcel Tolkowsky eingeführt wurde
an sehr großer Beliebtheit.
Über 2000 Jahre wurden Diamanten nur aus Flussschottern gewonnen. Bis 1725 war Indien
der größte Lieferant, später wurden Diamanten in Brasilien entdeckt und 1867 wurden die
ersten südafrikanischen Diamanten entdeckt.

Eigenschaften von Diamant:

Chemische Zusammensetzung: Kohlenstoff


Kristallsystem: kubisch
Härte: 10
Dichte: 3,515
Brechungsindex: 2,417
Dispersion: 0,044

DER KORUND
Varietäten:

Er ist das zweithärteste Mineral und er ist in Reinform meist farblos. Durch kleine Anteile
von chemischen Beimengungen bekommt er seine Farbe. So verleiht Chrom dem roten
Korund, dem sog. Rubin ein prachtvolles Rot und bewirkt eine rote Fluoreszenz. Die
restlichen Farbvarietäten der Korunde nennt man Saphire, wobei der blaue Saphir durch
Eisen und Titan gefärbt wird, die anderen Farben, wie Rosa, Orange, Gelb, Grün, Violett und
Schwarz entstehen durch Anteile und Kombinationen von Titan, Eisen und Chrom. Durch
Hitzebehandlungen wird die Pracht der Farben noch verbessert.
Rubine und Saphire sind stark pleochroitisch, deshalb erfordert der Schliff besondere
Sorgfalt, um beste Farben zu erreichen. Oft haben sie Maserungen und Mineraleinschlüsse,
die zugleich als Hilfsmittel zur Unterscheidung von natürlichen und synthetischen Edelsteinen
dienen. Durch feine Rutilnädelchen schimmern sie oder es kann sogar zu einem Sterneffekt
kommen.

Vorkommen:

Hervorragende Rubine kommen meist aus Burma. Sie werden aus Marmor, in dem sie sich
gebildet haben oder aus Flussseifen gewonnen. Feine Rubine wurden ebenfalls in Zimbabwe,
Kenia, Tansania und Thailand entdeckt. Sri Lanka ist berühmt für Saphire in allen Farben, die
prächtigsten, blauen Saphire kamen meist aus Kaschmir. Heutzutage ist Australien der
Hauptlieferant für blaue und goldfarbene Saphire.

Eigenschaften von Korund:

Chemische Zusammensetzung: Aluminiumoxid


Kristallsystem: trigonal
Härte: 9
Dichte: 3,96-4,05

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Brechungsindices: 1,76-1,78
Doppelbrechung: 0,008-0,010

DER BERYLL
Varietäten:

Die zahlreichen Farbvarietäten sind ebenfalls auf chemische Beimengungen zurückzuführen.


Der reine Beryll ist jedoch auch meist farblos, durch geringe Spuren von Chrom bekommt der
Smaragd sein prachtvolles Grün. Durch Eisen bekommt der Aquamarin seine grünlich-blauen
Farbtöne und der Heliodor sein Gelb. Durch Mangan werden der rosafarbene Morganit und
der selten rote Beryll gefärbt.
Fehlerfreie Smaragde sind leider sehr selten, meist haben die Kristalle Risse oder führen
Mineraleinschlüsse. Im Gegensatz dazu sind viele Aquamarine, Heliodore und Morganite
tatsächlich fehlerfrei.

Vorkommen:

Wichtigster Lieferant für Aquamarin ist Brasilien. Feine Berylle werden auf Madagaskar,
Kalifornien, im Ural und in Russland gefunden. Die prächtigsten und feinsten Smaragde
werden in Kolumbien, Zimbabwe, Sambia und Pakistan gewonnen, während des
16.Jahrhunderts lieferten jedoch Ägypten und sogar Österreich die meisten Smaragde.

Eigenschaften von Beryll:

Chemische Zusammensetzung: Beryllium-Aluminium-Silikat


Kristallsystem: hexagonal
Härte: 7,5
Dichte: 2,63-2,91
Brechungsindices: 1,568-1,602
Doppelbrechung: 0,004-0,010

DER OPAL
Allgemeines:

Opal kommt in zwei unterschiedlichen Arten vor – als Edelopal oder als gemeiner Opal.
Beide Varietäten werden zu Edelsteinen verschliffen, doch nur der Edelopal entfaltet das
hochgeschätzte regenbogenfarbige Opalisieren: Dieses Farbenspiel birgt auf Reflexionen und
Streuung des Lichtes an kleinsten und dichtgepackten Siliziumoxidkügelchen gleicher Größe,
die einen Edelopal aufbauen. Diese regelmäßige Anordnung bildet keine kristalline Struktur;
Opal zählt zu den wenigen nichtkristallinen Edelsteinmineralien. Gemeiner Opal zeigt kein
Opalisieren, da die regelmäßige Struktur fehlt. Opal enthält unterschiedliche Wasseranteile.
Er kann nach der Gewinnung schnell trocknen und springen, daher werden die geschliffenen
Plättchen oder Cabochons oft mit Glas oder gemeinem Opal hinterlegt und manchmal sogar
mit einer Kunststoff- oder Quarzschicht überzogen.

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Varietäten:

Gemeiner Opal birgt viele Farbvariationen. Die Grundfarbe der Edelopale reicht von weißlich
in weißem Opal bis zu schwarz, grau oder braun in schwarzen Opal. Feueropal bewegt sich
zwischen gelb und orange bis rot und zeigt kein Opalisieren. Wasseropal ist klar und nahezu
farblos.

Vorkommen:

Der Opal stammt eigentlich aus der Slowakei. Er wurde aber auch von den Azteken in
Mittelamerika abgebaut. Heute sind Australien und Mexiko die wichtigsten Lieferanten.

Eigenschaften von Opal:

Chemische Zusammensetzung: Siliziumoxid mit etwas Wasser


Kristallsystem: amorph oder nur geringfügig kristallin
Härte: 5,5-6,5
Dichte: 1,98-2,25
Brechungsindex: 1,43-1,47

DER QUARZ
Allgemeines:

Quarz ist eines der häufigsten Minerale der Erdkruste und seine Varietäten sind die meist
genutzten Edelsteine. Er zeigt wie kein anderer Edelstein eine enorme Vielfalt von Farben,
Formen und optischen Effekten, von den durchsichtigen Farben von Amethyst und Zitrin über
den seidigen Schimmer von Tigerauge und Falkenauge bis zur feingliedrigen Bänderung des
Achats. Quarz ist relativ unempfindlich, so wurden früher Schalen aus Quarz geschnitten und
Gravuren gemacht.

Varietäten:

Farbloser, durchsichtiger Quarz ist der Bergkristall. Durch Beimengungen von Eisen erhalten
der Amethyst (lila bis violett) und der Zitrin (gelb bis goldbraun) ihre Farbe, durch Titan und
Eisen der Rosenquarz und durch Aluminium der Rauchquarz. Häufig ist die Schönheit des
Quarzes auf weitere Minerale zurückzuführen, die in diesem eingeschlossen sind, z.B.
nadelige und goldfarbene Rutilkristalle. Asbestfasern bewirken in einigen Quarzen
Katzenaugen. Asbest zersetzt sich hierbei und hinterlässt entweder Rückstände brauner
Eisenoxide, wie bei Tigerauge, oder die ursprüngliche blaue Farbe, wie bei Falkenauge.
Achat ist ebenfalls eine Varietät von Quarz. Er kommt in zahlreichen Farben vor und ist weit
verbreitet.

Vorkommen:

Hauptlieferant von Achat, Amethyst, Zitrin, Rosenquarz und Rauchquarz ist Brasilien. Tiger-
und Falkenaugen kommen vorwiegend aus Afrika.

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Eigenschaften von Quarz:

Chemische Zusammensetzung: Siliziumoxid


Kristallsystem: trigonal
Härte: 7
Dichte: 2,65
Brechungsindices: 1,544-1,553
Doppelbrechung: 0,009

DER TURMALIN
Allgemeines:

Der Turmalin zeigt von allen Edelsteinen die größte Farbpalette, nahezu alle Farben sind
möglich. Einige Kristalle sind sogar mehrfärbig. Turmalin tritt häufig in wohlgeformten,
länglichen Kristallen auf, deren Querschnitte charakteristisch abgerundete Dreiecke bilden.
Turmalin ist stark pleochroitisch. Die tiefste Farbe ist in Richtung der Kristalllängsachse
erkennbar. Deshalb ist die richtige Orientierung des Rohmaterials beim Schleifen des
Edelsteins enorm wichtig.

Farben:

farblos, rosa, rot, gelb, braun, grün, schwarz (Schörl), blau, violett, mehrfarbig

Vorkommen:

Brasilien, Kalifornien und Russland

Eigenschaften von Turmalin:

Chemische Zusammensetzung: komplexes Aluminium-Borat-Silikat


Kristallsystem: trigonal
Härte: 7-7,5
Dichte: 3,0-3,25
Brechungsindices: 1,610-1,675
Doppelbrechung: 0,014-0,034

DER TOPAS
Allgemeines:

Benannt ist der Topas angeblich nach Topazius, der griechischen Bezeichnung für Zebirget
im Roten Meer, auf dieser Insel wird aber Peridot abgebaut. Topas ist ein Aluminiumsilikat,
das bis zu 20 Prozent Fluor oder Wasser führt, wobei die physikalischen und optischen
Eigenschaften in Abhängigkeit der Anteile von Wasser und Fluor variieren. Goldbrauner und
rosafarbener Topas enthält mehr Wasser und neigt zu länglichen Kristallen; er ist von
geringerer Dichte und höher lichtbrechend als der fluorreiche, farblose, blassblaue und gelbe
Topas, der in Form gedrungener Kristalle vorkommt. Obwohl Topas der härteste aller
silikatischen Edelsteine ist, spaltet er sich leicht in Richtung parallel zur Grundfläche des

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Kristalls. Es ist nicht selten, dass sehr schöne Kristalle in Edelsteinqualität mit mehreren
Kilogramm Gewicht vorkommen.

Varietäten:

Der Topas variiert von blassblau und farblos bis gelb und orange, braun und rosa. Die
rosafarbenen Steine erhielt man durch Erhitzen des gelbbraunen Topas aus Brasilien, der
leuchtend blaue wird heute durch bestrahlen und anschließende Erhitzung speziellen farblosen
Materials gewonnen.

Vorkommen:

Feine, gold- und rosafarbene Kristalle kommen aus Brasilien, blaue aus dem Uralgebirge und
gelber Topas aus Sachsen.

Eigenschaften von Topas:

Chemische Zusammensetzung: Aluminium-Fluor-Silikat


Kristallsystem: orthorhombisch
Härte: 8
Dichte: 3,49-3,57
Brechungsindices: 1,606-1,644
Doppelbrechung: 0,008-0,011

DER PERIDOT (CHRYSOLITH)

Allgemeines:

Peridot ist ein französischer Ausdruck und möglicherweise vom Arabischen „Faridat“ für
Edelstein abzuleiten. Er ist die transparente Edelsteinvarietät von Olivin. Peridot ist nicht sehr
hart. Er besitzt einen typischen öligen Glanz. Aufgrund der starken Doppelbrechung
erscheinen die Facettenkanten eines geschliffenen Steins beim Blick durch den Kristall
doppelt. Viele Peridote führen Einschlüsse, die den Blättern der Wasserlilie ähneln.

Farben:

Die Farbe des Peridot ist im Idealfall ein öliges Grün. Sie wird durch Eisen hervorgerufen. Es
gibt aber auch goldgrüne und braungrüne Varietäten.

Vorkommen:

Früher wurde er auf der Mittelmeerinsel Zebirget gewonnen. Heutzutage werden beste
Qualitäten in Burma, Norwegen und Arizona gewonnen.

Eigenschaften von Peridot:

Chemische Zusammensetzung: Magnesium-Eisen-Silikat


Kristallsystem: orthorhombisch
Härte: 6,5-7
Dichte: 3,22-3,40

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Brechungsindices: 1,635-1,695
Doppelbrechung: 0,035

DER ZIRKON
Allgemeines:

Der Name Zirkon ist auf die arabische Bezeichnung „zargoon“ zurückzuführen, die
„zinnoberrot“ oder „golden gefärbt“ bedeutet. Zirkone werden meist als runde Brillanten
geschliffen. Da der Zirkon mit seinem prächtigen Glanz auch Diamant ähnelt, wird er oft als
Diamantimitation verwendet. Er ist aber an Gebrauchsspuren und der Doppelbrechung leicht
zu erkennen. Zirkon ist zwar relativ hart, aber er kann sehr spröde sein und während des
Tragens können die Facettenkanten leicht absplittern.

Varietäten:

Zirkone treten in zahlreichen Grün- und Brauntönen auf und sind gelegentlich auch farblos,
gelb, orange und rot (Hyazinth). Andere Farben werden z.B. künstlich durch Brennen von
braunen Zierkonen hervorgerufen. So wird der unter Luftabschluss gebrannte, braune Zirkon
blau (Starlit), der anschließend an der Luft zur Goldfärbung gebrannt werden kann. Auch
farbloser Zirkon kann bei diesem verfahren gewonnen werden. Die durch Hitze produzierten
Farben können mit der zeit ihre Kräftigkeit verlieren, jedoch durch erneutes erhitzen wieder
belebt werden.

Vorkommen:

Birma, Kambodscha, Sri Lanka, Korea, Thailand, Vietnam, usw.

Eigenschaften von Zirkon:

Chemische Zusammensetzung: Zirkoniumsilikat


Kristallsystem: tetragonal
Härte: 7,5
Dichte: 4,6-4,7
Brechungsindices: 1,923-2,015
Doppelbrechung: 0,042-0,065

DER GRANAT
Allgemeines:

Der Name Granat mag vom lateinischen „granatum“ abgeleitet sein, was Granatapfel bedeutet
und somit die ähnlich roten Farbtöne des Fruchtfleisches mit der Farbe der Granate vergleicht.
Granat ist eine Sammelbezeichnung für die Silikatminerale Almandin, Pyrop, Spessartin,
Grossular, Andratit und Uwarowit. Allen Granatkristallen ist eine ähnliche kubische
Kristallstruktur gemeinsam, die chemischen Zusammensetzungen sind verwandt.

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Varietäten:

Almandin ist ein Eisen-Aluminium-Granat, Pyrop ein Magnesium-Aluminium-Granat, wobei


sich Eisen und Magnesium gegenseitig ersetzen können. Diese chemischen Unterschiede
verursachen eine Änderung der Eigenschaften, so dass zwei anscheinend ähnliche rote
Granate ein anderes Brechungsindex und eine andere Dichte haben können. Eisen ruft die
Braun- und Purpurfärbungen des Almandins hervor, blutroter Pyrop wird durch Spuren von
Chrom gefärbt. Spessartin und Hessonit sind orangefarbene Granate. Reiner Grossular ist
farblos. Vanadium färbt den grünen Grossular. Granate können auch Asbest- oder
Rutileinschlüsse vorweisen.

Vorkommen:

Almandin in Brasilien, Indien, Madagaskar, Sri Lanka, Tschechien, Österreich


Pyrop und Spessartin und Hessonit in Birma, China, Madagaskar, Sri Lanka, Südafrika,
Tansania, USA
Grossular in Kanada, Kenia, Mali, Pakistan, Russland, Sri Lanka, Südafrika, Tansania, USA

Eigenschaften von Granat:

Chemische Zusammensetzung: Magnesium-, Eisen- oder Kalzium-Aluminium-Silikate


(Mehrzahl von Varietäten)
Kristallsystem: kubisch
Härte: 6,5-7,5
Dichte: 3,58-4,32
Brechungsindex: 1,714-1,887

DER CHRYSOBERYLL
Allgemeines:

Die Härte des Chrysoberyll kann nur vom Korund und dem Diamanten übertroffen werden.
Einfache Kristalle sind selten, meist bilden sich schöne Zwillings- und Drillingskristalle aus.

Varietäten:

Es gibt drei schöne Varietäten. Die schwach gelbgrünen Steine zeigen eine außergewöhnliche
Brillanz, andere Chrysoberylle führen zahllose parallele, nadelförmige Einschlüsse, die im
Cabochonschliff hervorragend Katzenaugen zeigen. Die dritte Varietät ist der nach dem
russischen Zaren Alexander II. benannten Alexandrit, der für seinen lebhaften Farbwechsel
bekannt ist. Von Tiefgrün im tageslicht bis zu Rot bei künstlicher Beleuchtung. Die gelben,
grünen und braunen Farben werden durch geringe Anteile von eisen und Chrom verursacht,
wobei Chrom auch für den Alexandriteffekt verantwortlich ist.

Vorkommen:

Gelbgrüne Steine vorwiegend in Brasilien, die anderen Varietäten auch in Brasilien, im Ural,
auf Sri Lanka, in Südindien und in Burma.

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Eigenschaften von Chrysoberyll:

Chemische Zusammensetzung: Beryllium-Aluminium-Oxid


Kristallsystem: orthorhombisch
Härte: 8,5
Dichte: 3,68-3,78
Brechungsindices: 1,742-1,757
Doppelbrechung: 0,009

DER SPINELL
Allgemeines:

Im Mittelalter wurden die Spinelle mit Rubinen verwechselt. Tatsächlich ist der Spinell dem
Rubin sehr ähnlich. Der unterschied in der Zusammensetzung ist nicht sehr groß, Spinelle
sind jedoch vielseitiger, da die einzelnen Metallspuren können ausgetauscht werden. Spinell
bildet oft gut geformte oktaedrische Kristalle, es existieren auch flache Spinellzwillinge, die
den Diamantzwillingen sehr ähnlich sind. Einige Spinelle haben Einschlüsse von feinsten
oktaedrischen Kristallen, andere haben Rutileinschlüsse, die im Cabochonschliff den
Sterneffekt verursachen.

Varietäten:

Die Variationsbreite schlägt sich in einer reichen Farbpalette nieder und bewirkt
unterschiedliche Dichten und verschiedene optische Eigenschaften. Reiner Spinell ist farblos,
rote und rosa Farben gehen auf geringe Mengen von Chrom zurück, Eisen verursacht grüne
und blaue Farben, Zinkspinell ist auch blau.

Eigenschaften von Spinell:

Chemische Zusammensetzung: Magnesium-Aluminium-Oxid


Kristallsystem: kubisch
Härte: 8
Dichte: 3,58-4,06
Brechungsindex: 1,714-1,750

JADE
Allgemeines:

Der Begriff Jade wurde früher für zwei völlig unterschiedliche Mineralien verwendet, für den
Jadeit und für den Nephrit. Beide sind nicht besonders hart, jedoch sehr zäh, sogar zäher als
Stahl. Deshalb wurde Jade früher zur Herstellung von Werkzeug und Waffen verwendet,
heute verwendet man Jade für die Herstellung von Schmuck und Skulpturen. Die Zähigkeit
beruht auf der Struktur von Jade, die aus einem Netzwerk mikroskopisch kleiner verzahnter
Fasern und Körnern besteht.

Spezialgebiet in Biologie; Thomas Prater 8B - 13 - 2002


Varietäten:

Nephrit ist gewöhnlich grün bis cremefarben-weiß. Jadeit dagegen mit Farben von weiß bis
grün oder selten auch fliederfarben (durch Mangan). Eisen ruft meist Braun- und Grüntöne
hervor. Von allen Jadesorten wird die Imperialjade am meisten geschätzt, die durch Chrom
den durchscheinend smaragdgrün gefärbt wird, Jadeit ist seltener als Nephrit.

Vorkommen:

China, Neuseeland, Mittelamerika, Sibirien, Taiwan, Britisch-Kolumbien

Eigenschaften von Jadeit:

Chemische Zusammensetzung: Natrium-Aluminium-Silikat


Kristallsystem: monoklin
Härte: 6,5-7
Dichte: 3,3-3,5
Brechungsindex: 1,66 (Mittelwert)

Eigenschaften von Nephrit:

Chemische Zusammensetzung: Kalzium-Magnesium-Aluminium-Silikat mit etwas Eisen


Kristallsystem: monoklin
Härte: 6,5
Dichte: 2,9-3,1
Brechungsindex: 1,62 (Mittelwert)

DER TÜRKIS
Allgemeines:

Der Türkis zählt zu den Edelsteinen, nach denen schon in frühester Zeit geschürft wurden und
der auch als einer der ersten nachgeahmt wurde. In Grabstätten fand man blau und grün
glasierte Nachahmungen aus Speckstein, da die Nachfrage das Angebot an Türkis übertraf.
Zahlreiche Völker, wie z.B. die Azteken verwendeten den Türkis als Schmuckstein, heute
wird er noch von den Indianern verarbeitet. Türkis ist ein Phosphatmineral, das überwiegend
feinste Kristalle bildet und meist in Gängen und Knollen in Gesteinen trockener Regionen
vorkommt. Türkis ist relativ weich und besitzt einen wachsartigen Glanz.

Farbe:

Die himmelblaue Farbe ist auf einen hohen Kupfergehalt zurückzuführen, Eisen ruft die nicht
so beliebten Grüntöne hervor. Aufgrund der Porosität kann sich die Farbqualität verändern, er
wird deshalb oft „farbstabilisiert“ wird, d. h. seine Beständigkeit wird durch Zugabe von
Bindemitteln wie Kunstharz oder Kieselsäure erhöht.

Vorkommen:

Afghanistan, Argentinien, Australien, Brasilien, USA, China, Israel, Mexiko, Tansania

Spezialgebiet in Biologie; Thomas Prater 8B - 14 - 2002


Eigenschaften von Türkis:

Chemische Zusammensetzung: wasserhaltiges Kupfer-Aluminium-Phosphat


Kristallsystem: triklin
Härte: 5-6
Dichte: 2,6-2,9
Brechungsindex: 1,62 (Mittelwert)

DER LAPISLAZULI
Allgemeines:

Er wird nach dem persischen Ausdruck „lazhward“ für Blau benannt. Seine einzigartig
intensive Farbe wird seit tausenden von Jahren geschätzt. Das lebhafte blau des Lasurits geht
auf Schwefel als wichtige chemische Komponente zurück. Lapislazuli wurde schon immer zu
Perlen oder Cabochons geschliffen, aber auch für die Herstellung von Skulpturen und
Mosaiken verwendet. Aus diesem Stein gewann man auch das kostbare Farbpigment
Ultramarin, das heute künstlich hergestellt wird.

Farbe:

Er variiert von tiefblau bis zu einem blassen blau, gelegentlich mit einigen violetten und
grünlichen Tönungen.

Vorkommen:

Sibirien, Afghanistan, Pakistan, Russland, Angola, Kanada, USA, Birma, Chile

Eigenschaften von Lapislazuli:

Chemische Zusammensetzung: überwiegend aus Lasurit aufgebautes Gestein, daneben


geringe Anteile von Kalzit und Pyrit
Härte: 5,5
Dichte: 2,7-2,9
Brechungsindex: 1,5

Eine kleine Aufzählung von Edelsteinen für Sammler


Tansanit, Taafeit, Benitoit, Cordierit, Andalusit, Sphen, Kunzit, Diopsid und Skapolit

6) Was sind künstlich hergestellte Edelsteine?


Edelsteinimitationen:

Sie ähneln dem äußerlichen Erscheinungsbild von bekannten Edelsteinen, ihre chemische
Zusammensetzung ist jedoch anders und ihre optischen und physikalischen Eigenschaften
sind auch völlig verschieden. Glas ist allgemein beliebt für Fälschungszwecke, da man es in
nahezu allen Farben herstellen und leicht bearbeiten kann. Ein großer Nachteil ist jedoch, dass
Glas wesentlich weicher ist als echte Edelsteine und schneller absplittert. Eine sehr bekannte

Spezialgebiet in Biologie; Thomas Prater 8B - 15 - 2002


Imitation ist der YAG, ein Yttrium-Aluminium-Granat, der als Imitation eines Diamanten
dienen soll, aber aufgrund des niedrigeren Refllexionsvermögens und geringerer Leitfähigkeit
entlarvt werden kann. Ursprünglich sollte er ja für die laser- und Elektronikforschung
verwendet werden.

Zusammengesetzte Steine:

Diese werden bereits seit der römischen zeit angefertigt. Sie bestehen aus zwei
zusammengeklebten teilen, dazwischen befindet sich oft eine aufgetragene Farbe. Durch
Eintauchen in Wasser kann die Fälschung teilweise schon erkannt werden, es ist jedoch
schwierig, wenn die Steine bereits im Schmuck gefasst sind.

Synthesen:

Dies sind annähernd genau Kopien natürlicher Edelsteinminerale. Sie werden meist unter
Laborbedingungen durch Schmelzen oder Auflösen geeigneter Mineralbestandteile und
Farbstoffe hergestellt, wobei diese Schmelzen oder die Lösungen anschließend bei genau
vorgegebenen Drücken und Temperaturen kristallisieren. Die entstandenen künstlichen
Kristalle stimmen tatsächlich mit der Kristallstruktur, mit der Zusammensetzung und mit den
Eigenschaften der natürlichen Edelsteinmineralien überein. Rubine, Saphire und Spinelle
können besonders einfach und günstig hergestellt werden, Smaragde herzustellen ist etwas
komplizierter und langwieriger. Heutzutage können aber schon alle Edelsteine künstlich
hergestellt werden und diese sind teilweise schon schwer als Fälschung zu erkennen, deshalb
sind die Gemmologen (Edelsteinforscher) auch schon mit speziellen Geräten ausgestattet, die
dies erleichtern.

7) Welche sind die berühmtesten Edelsteine?

Der Kohinoor-Diamant

Er ist möglicherweise der berühmteste aller indischen Diamanten. Er wechselte in seiner


Geschichte ständig den Besitzer. So gelangte er von Indien über die Mongolei nach Persien
und wurde im Jahre 1850 der Königin Victoria geschenkt. 1852 wurde er zum Brillanten
umgeschliffen und verringerte sein Gewicht auf nunmehr 108,93 Karat.

Der Grüne-Dresden-Diamant

Dieser Diamant ist mit 41 Karat der größte bekannte grüne Diamant und zählt zu den
seltensten Edelsteinen. Er wurde 1743 von August dem Starken, Kurfürst von Sachsen,
gekauft und stammt wahrscheinlich aus Indien.

Der Cullinan I oder „Der Stern von Afrika“


Er wurde aus dem größten, je gefunden Rohdiamanten, dem Cullinan mit 3106 Karat
zusammen mit 104 anderen Steinen 1908 in Amsterdam geschliffen. Der sagenhafte und
größte geschliffene Diamant mit 530,2 Karat schmückt das Zepter der englischen
Königsinsignien und wird im Tower von London aufbewahrt.

Spezialgebiet in Biologie; Thomas Prater 8B - 16 - 2002

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