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6/2002 Dez./Jan.

Fachmagazin für angewandte Elektronik 2 3,95

journal 6 / 2002
Entwickelt auf Basis
neuester Funk- Mikroprozessor-
und Funktechnologie

Alarmanlage FAZ
In Zeiten hoher Kriminalität und steigender Anzahl von Einbrü- 868 MHz
chen, Diebstahl etc. wird die Absicherung des Eigentums ein bidirektional
immer wichtigerer Gesichtspunkt. Ein Großteil aller Straftaten
sind Eigentums- und Vermögensdelikte mit dem Schwerpunkt
Einbruchskriminalität. Durch die Installation einer Alarmanlage ist
bereits mit relativ geringem Kostenaufwand ein wirksamer Schutz
realisierbar. Die Installation einer herkömmlichen draht-
gebundenen Alarmanlage ist jedoch mit großem Aufwand
verbunden. Eine Alternative dazu stellt eine Funk-Alarm- Funk-Sirenen-Ansteuerung
anlage dar, die aufgrund der Funkübertragung beson- Zum zusätzlichen Anschluss einer Sirene an
ders einfach und schnell zu installieren ist. Das einem beliebigen Ort innerhalb der
aufwändige Ziehen von Kabeln entfällt fast Funkreichweite.
vollständig. Dies vereinfacht gera-
de den nachträglichen Einbau
PC-Technik
einer Alarmanlage.

Funk-
PC-Interface
Ermöglicht die Konfiguration,
Fernsteuerung und Alarmauslösung USB-RS232-Umsetzer
(E-Mail, SMS...) per PC. Schließen Sie Ihre Geräte mit
RS-232-Schnittstelle an den
USB-Port an!

Mini-Schaltungen
• Funk-Alarmzentrale
FAZ 3000-Z • Funk-Fernbedienung
FAZ 3000-FB • Funk-Tür-/Fenster-
melder FAZ 3000-TF • Funk-
Bewegungsmelder FAZ 3000-PIR

PIR-Funk-Bewegungsmelder

Schweiz SFr 7,80 / Niederlande 2 4,95 / Luxemburg 2 4,95 / Belgien 2 4,95 / Österreich 2 4,95
Einstellbar bis 10 m/90°. Wand- und
26-466-00 Eckmontage möglich.

Elektronisches Metronom
Der Takt von 40 bis 210 bpm
wird akustisch und optisch
signalisiert

Praktische
Funk-Tür-/Fenstermelder
mit Anschlussmöglichkeit Schaltungstechnik
für Glasbruchmelder.
Funk-Rauchmelder
Mit einstellbarer Sensorempfindlichkeit und USB-Grundlagen
integriertem Signalgeber.

So funktioniert´s
Web-/Netzwerkkameras

Schärfen/Entschärfen der
Messtechnik PC-Technik
PC-Technik Mini-Schaltungen Weiter
Weitere
eitere Highlights
Weitere
Alarmanlage auch bequem per • Schallpegel-Messgerät • Temperaturlogger • Thyristor-Triac-Tester • Telefon-Wahlumsetzer
Funk-Fernbedienung.
• Audio-Dummy-Load • Schaltplan- • Mini-LED-Lampe • Waschmaschinen-
Ausführliche Beschreibung im Internet und im Hauptkatalog 2003 ab Seite 88. mit Leistungsmesser Entwurfsprogramm Fertigmelder
• High-Quality-Überwachung
• Hoch auflösende Netzwerk-Farbkamera mit integriertem Webserver
• Setzt neue Maßstäbe bei Bildqualität, Bedienkomfort,
Flexibilität und Funktionalität.

· Superkompakt mit integriertem


Webserver
26-486-79
· Flüssige Livebilder bis 30 Bilder/s
Eine ausführliche Beschreibung
und weitere technische Daten · Color-CCD-Chip mit 380.000 Pixel
finden Sie im Hauptkatalog 2003 · Fernsteuerbar per LAN/Internet:
auf Seite 133
320° Schwenk - 90° Neigen -
15fach-Zoom
· 10 Positionen speicherbar, bei Alarm
automatisch anfahrbar
· Alarmaufnahme auf entferntem
Server möglich
· Ansicht/Steuerung über normalen
Web-Browser

Kameraansicht/-steuerung über das LAN/Internet,


inklusive Schwenken, Neigen, Zoomen

15fache Zoom-Funktion

• S/W-Kamera mit 1/3”-CCD-Chip, 500 x 582 Pixel CCIR


• 380 TV-Linien
• Fixfokus-Objektiv mit 0,25 Lux Lichtempfindlichkeit, F=2,0/f=4 mm,
Öffnungswinkel 80˚
• Integrierter IR-Scheinwerfer mit 12 IR-LEDs und automatischer
Ein-/Ausschaltung
• Automatische Verstärkungsregelung
• Auto-Shutter bis 1/100.000 s
• Betrieb mit 12 V DC, Stromaufnahme max. 245 mA (mit IR-Scheinwerfer)
• Schutzart IP 57 Diskret
• Abm. (ø x L): 64,6 x 105 mm
• 50-cm-Anschlusskabel mit BNC-und NS-Hohlstecker
untergebracht
Diskreter lässt sich eine Über-
wachungskamera wohl kaum
Funktioniert auch noch unterbringen! Die kleine
S/W-Kamera mit integriertem
noch nach dem Mikrofon findet ihren Platz in
einer Attrappe für einen norma-
Gewitterregen len Rauchmelder.
Durch das Pin-hole-Objektiv, dessen Öffnung nur
Die wetterfeste, weil wasserdichte ca. 1 mm beträgt, ist die Rauchmelder-Attrappe
Außenkamera kann auch an Orten mon- äußerlich nicht von einem normalen Rauchmelder
tiert werden, wo sie völlig ungeschützt der zu unterscheiden und erschließt sich durch die
Witterung ausgesetzt ist. Der integrierte Unauffälligkeit einen weiten Einsatzbereich in Arealen,
IR-Scheinwerfer sorgt auf einer Strek- die diskret beobachtet werden sollen.
ke von bis zu 10 m selbst in der
Nacht noch für auswertbare 26-419-94
Bilder.
Er schaltet sich je nach
Beleuchtungssituation 1/4”-CCD-Chip (CCIR/Pal, 512 x 582 Pixel), Rauschabstand ≥45 dB, Auto-
von selbst ein oder aus.
Shutter (1/60 s bis 1/100.000 s), Auflösung 330 TV-Linien, Video-Ausgangssi-
gnal 1 Vss an 75 Ω. Mit Objektiv F=2,0, Brennweite 3,7 mm, Winkel 70˚.
Empfindlichkeit 2,0 Lux, automatischer Weißabgleich. Betrieb mit 12 V DC,
Stromaufnahme ca. 130 mA. Gehäuseabmessungen (Ø x H): 84 x 78 mm.
26-483-47
Tatsächlich - der könnte aus der Werkstatt von Mister „Q” kommen:
Dieser „Kugelschreiber” enthält eine komplette Farbkamera-Funksender-Kombination,
die Bilder in hoher Qualität über bis zu 150 m drahtlos überträgt!
Diese Super-Kombination ist bis zu 50 Minuten völlig autark mit 5 Knopfzellen betreibbar,
alternativ kann über einen mitgelieferten Batterie-Dummy eine 9-V-Blockbatterie extern ange-
schlossen werden. Dann sind Betriebszeiten bis zu 6 Stunden möglich!
Die Wiedergabe kann auf einem ganz normalen
Fernsehgerät/Videorecorder oder einem LCD-
Farbkontrollmonitor erfolgen.

Lieferumfang: Kamerasender, Batterie-


Dummy, 9-V-Blockbatterie, Knopfzellen,
Empfänger, Netzteil für Empfänger 26-485-99

· 2,4-GHz-Sender, 4 Kanäle schaltbar


· Max. Reichweite bis 150 m (Freifeld)
· Objektiv: f=3,7 mm, Winkel 50 Grad
· Länge 145 mm,
Durchmesser 14,5 mm (ohne Clip)
· Gewicht nur 35 g
· 2,4-GHz-4-Kanal-Empfänger mit Netzbetrieb
5,6”-TFT-LCD-Farb- · Video-Standard-Ausgang FBAS,
Kontrollmonitor 1 Vss/75 Ω
· Abm. (B x H x T): 40 x 88 x 150 mm
mit automatischem
2fach-Kameraumschalter
Äußerst universell einsetzbarer Kontroll- und
Videomonitor, gleichermaßen als Überwa-
chungsmonitor für bis zu zwei Kameras, wie
als allgemeiner A/V-Monitor für die Audio-/ • 5,6”-(14-cm)-TFT-LC-Display, Farbe
Video-Wiedergabe z. B. im Wohnmobil, Boot • 1 Universal-Audio-/Videoeingang, PAL, 1 Vss/75 Ω
oder im Auto geeignet. Zusammen mit einem Sat-Camping-Set • 2 Kameraeingänge über 4-pol. Mini-DIN-Buchse
ergibt sich so auch eine sehr kompakte Sat-TV-Anlage. • Displayauflösung 960 x 234 Pixel
Der integrierte 2fach-Kameraumschalter kann bei Bedarf in einer einstellbaren • Betrieb mit 12 V DC/650 mA, auch am 12-V-Fahrzeugbordnetz
Zeit automatisch zwischen den beiden Kameraeingängen umschalten. anschließbar, DC-Eingang für Hohlstecker 2,1 mm
Für den Einsatz als Rückfahrmonitor lässt sich das Monitorbild spiegelbildlich
umschalten. • Ausstattung mit internem Lautsprecher, Helligkeitsregler, Lautstärke-
regler, Color-Regler, A/V-/Kopfhörerausgang und schwenkbarem
Lieferung mit 2 Adapterkabeln, Displayfuß.
je 2 x Cinch-Steckern/Buchsen auf 1 x Klinke • Anschluss an Stative, Halterungen etc. über standardisiertes
3-pol., 3,5 mm; Schwenkfuß mit 1/4”-Stativ-Anschlussgewinde möglich.
1/4”-Stativgewinde und Netzteil. • Einsatzbereich: 0 ˚C bis +50 ˚C
5,6”-LCD-Farbmonitor • Abm. (B x H x T): 174 x 125 x 45,7 mm
26-421-88 • Gewicht: 600 g
Inhalt
Sicherheitstechnik
ELV-Funk-Alarmanlage FAZ 3000 ................ 32

Audiotechnik
Elektronisches Metronom ............................. 26

Kfz-Technik
Ultraschall-Garagen-Einparkhilfe .................... 6 ▼
Audio-Dummy-Load mit Leistungsanzeige
Kommunikationstechnik Ohmsche Lautsprechernachbildung für den Test, die Inbetrieb-
nahme und Reparatur von HiFi-Endstufen: bis 2 x 100 W oder

Wahlumsetzer WU 100 ................................. 64 1 x 200 W bei 4/8 Ω. Mit integriertem Leistungsmesser und
Mithörlautsprecher. Teil 3: Nachbau Seite 70
Lichttechnik

Mini-LED-Lampe ........................................... 79
Funk-Geräte-


PC-Technik Fertigmelder
Praktisches Melde-
Schaltplan-Entwurfsprogramm SPlan 5.0 ..... 12 gerät für die Mel-
Temperaturlogger TL 1000 ........................... 16 dung des Fertig-
USB-RS232-Umsetzer .................................. 44 Status von weit
entfernt aufgestell-
Messtechnik ten Geräten.
Seite 53

Thyristor-/Triac-Tester TT 100 ...................... 62


Audio-Dummy-Load mit Leistungsanzeige ... 70

Haustechnik


Funk-Geräte-Fertigmelder ............................ 53 USB-RS232-
Umsetzer
Umwelttechnik Kompakter Umsetzer
für die Nutzung einer
Schallpegel-Messgerät SPM 100 .................. 29 USB-Schnittstelle als
RS-232-Schnittstelle
Stromversorgung Seite 44
1000-VA-Prozessornetzteil SPS 9540 .......... 38

ELV-Serien
Praktische Schaltungstechnik:

Elektronisches
Leuchtdioden ................................................ 48 Metronom
USB-Grundlagen ........................................... 84 Kleiner Taktgeber für
Musiker: 40-210 bpm,
So funktioniert's: akustisch-optische Taktgabe
Seite 26
Weltweit live dabei -

Web-/Netzwerkkameras ................................ 20 Temperatur-


Moderne Audioverfahren .............................. 56 logger TL 1000
Universell einsetz-
barer Datenlogger
Rubriken
für die Aufzeich-
Die Neuen ..................................................... 88 nung von Tem-
Bestellhinweise, peraturverläufen
Kundendienst, Impressum .......................... 113 zur späteren Aus-
Vorschau auf die nächste Ausgabe ............ 114 wertung auf ei-
nem PC. Teil 2:
Nachbau

besonders leicht nachbaubar Seite 16

4
ELVjournal Nr. 6/ 02 Dez. 2002/Jan. 2003

Server

▼ ▼
Weltweit live dabei - Web-/Netzwerkkameras Ultraschall-Garagen-Einparkhilfe
Die praktische Kombination von Kamera und Video- Hilft, genau und „lackschonend” in enge Garagen
Web-Server - Einsatz, Technik und Installation einzuparken. Mit drei einstellbaren Entfernungs-
Seite 20 stufen und automatischer Abschaltung Seite 6


Mini-LED-Lampe Thyristor-/
Mini-Taschenlampe Triac-Tester
für´s Schlüsselbund Einfaches Prüfgerät für
mit Hochleistungs- den Schnelltest von
LEDs Triacs und Thyristoren
Seite 79 Seite 62

▼ Schallpegel-Messgerät

ELV-Funk-Alarmanlage
FAZ 3000 Umweltmessgerät für norm-
Ausführliche Vorstellung der gerechte Schallpegelmessungen
komplexen Funk-Alarmanlage zwischen 30 und 130 dB
von ELV. Teil 2: Einsatz und Teil 2: Nachbau und Abgleich
Komponenten Seite 32 Seite 29

Wahlumsetzer
WU 100
Für den Einsatz von
Impulswahl-Telefonen
in MFV-Telefonanlagen
Seite 64

1000-VA-Prozessornetzteil SPS 9540


Ein Superlativ unter den Netzgeräten: Ausgangs-
spannung von 0 - 40 V bei 0 - 25 A, beleuchtetes
LC-Display für Ist-, Grenz- und Statuswerte, 9
Gerätespeicher und PC-Schnittstelle.
Teil 4: Fertigstellung Seite 38

5
Kfz-Technik

Ultraschall-
Garagen-Einparkhilfe
Das zentimetergenaue Einparken in eine enge Garage ist, vor allem mit modernen Autos,
nicht Jedermanns Sache. Diese Einparkhilfe soll das Einfahren unterstützen. Mit Hilfe von
zwei Ultraschallsensoren, die an der Garagenrückwand montiert werden, wird der Abstand
zwischen Fahrzeug und Garagenwand beim Einfahren in die Garage ermittelt. Drei ver-
schiedenfarbige Leuchtdioden zeigen die Entfernung zwischen Fahrzeug und Sensoren an.
Die drei Entfernungsstufen sind individuell einstellbar. Eine Automatik sorgt dafür, dass
sich die Anzeige nach ca. 90 Sekunden ausschaltet.
machen sich nicht die Mühe, auszubes- Technische Daten:
Echte Hilfe sern, sondern lackieren nur noch komplet-
Spannungsversorgung:12 V - 15 V/ DC
te Teile.
Stromaufnahme (Stand-by): ... 20 mA
Moderne Fahrzeuge haben es in sich, Wer eine Garage hat, insbesondere eine
(aktiv): ................................. 75 mA
wenn man sie parken will. Fahrzeugfront ältere, ist täglich damit konfrontiert, das
Reichweite: ................... max. 120 cm
und -heck kann man innerhalb der Fahr- Auto „passgenau” darin abzustellen. Sind
Min. Abstand: .......................... 15 cm
gastzelle meist nur erahnen. Die Resultate doch unsere Autos im Laufe der Generatio-
Anzeige: ......................... 3 x 4 LEDs
sind täglich auf den Straßen zu sehen - nen gewachsen und passen kaum noch
Einschaltdauer: ....... ca. 90 Sekunden
entweder zerschrammte Stoßfänger oder oder nur gerade so in ältere Garagen. Wer
Externe Ausgänge: ...... max. 800 mA
geparkte Fahrzeuge mit viel zuviel ver- z. B. einen Opel Omega Caravan oder ein
Abmessungen:
schenktem Platz vorn oder hinten. Selbst ähnlich langes Autos besitzt, weiß davon
Basisgerät: ......... 135 x 90 x 34mm
der kleinste Kratzer kann heute sehr ins ein Lied zu singen. Und da ist es eben auch
Sensorgehäuse: ... 68 x 58 x 23 mm
Geld gehen, denn die meisten Werkstätten dem routinierten Fahrer schnell passiert,

6 ELVjournal 6/02
Bild 1: So Signal freigibt. Mit dem nachfolgenden
arbeitet die Inverter IC 3 A erreicht man, dass die
Ultraschall- Wechselspannung über dem an ST 1 und
Einparkhilfe ST 2 anzuschließenden Ultraschallgeber
praktisch die doppelte Höhe der Betriebs-
spannung aufweist (ca. 16 Vss).
Wechseln wir nun zum Empfangsteil,
das im wesentlichen aus dem an ST 3 und
ST 4 anzuschließenden Ultraschallemp-
fänger und IC 4 besteht. Mit IC 4 B wird
das Empfangssignal verstärkt, wobei die
Verstärkung mit R 17 in einem Bereich
von 17 bis 110 einstellbar ist. Für den
dass Front oder Heck „Bekanntschaft” mit Doch kommen wir zurück zur Beschrei- späteren Abgleich kann man das Signal an
der Garagenrückwand machen. Für die bung des GEH 100. Wem die zwar hellen, TP 2 messen.
Rückwärtsfahrt verfügen ja viele moderne aber relativ kleinen Leuchtdiodenblöcke Der nachfolgende Komparator IC 4 A
Autos schon über eine elektronische Hilfe, des Originalgerätes nicht ausreichen, der erzeugt aus der Wechselspannung digitale
die auch meist sehr gut funktioniert, aber kann heute auf sehr interessante, wenn auch Rechtecksignale (Oszillogramm 3). Wird
vorwärts? nicht ganz billige Anzeigeorgane zurück- der vom Ultraschallsender abgegebene
Genau da setzt unsere elektronische Ein- greifen - die LED-Cluster. Dies sind kom- Sendeimpuls von einem Gegenstand re-
parkhilfe an. Sie ermittelt mit Hilfe von pakte Mini-Scheinwerfer (Abbildung 2), die flektiert, entspricht die Zeitdifferenz tv
Ultraschall-Sensoren die Entfernung des eine Reihe von hell strahlenden Leucht- zwischen den beiden Oszillogrammen 2
Wagens z. B. in Stoßfängerhöhe zu den dioden zusammenfassen und so als sehr und 3 der Zeit, die der Schall für diese
Sensoren und signalisiert die Entfernung gut auch bei Sonnenlicht erkennbare Groß- Strecke (Hin und Zurück) benötigt hat.
gestaffelt mit eindeutigen Leuchtanzeigen. anzeigen arbeiten können. Die GEH 100 Für die weitere Abstandsbestimmung
Abbildung 1 verdeutlicht anschaulich die ist für den zusätzlichen Anschluss dieser werden mit den drei Monoflops MF 1 bis
prinzipielle Arbeitsweise der elektroni- Cluster vorbereitet. So entsteht dann eine MF 3 so genannte Zeitfenster erzeugt. Liegt
schen Hilfe. wirklich nicht zu übersehende Parkampel. das empfangene Signal (Echo) zeitlich ge-
Die Entfernungsbereiche für die drei Die Schaltung eignet sich aufgrund des sehen in einem dieser Zeitfenster, leuchtet
Anzeigen sind jeweils individuell einstell- großzügigen Layouts und des ausschließli- die entsprechende LED-Gruppe (rot, gelb
bar, so kann man sie je nach eigenem chen Einsatzes bedrahteter Bauelemente oder grün) auf.
Reaktionsvermögen und zur Verfügung auch gut als Einsteigerobjekt und als ga- Das Monoflop MF 1 wird mit der fallen-
stehendem Platz genau nach Wunsch jus- rantiert begrüßtes Weihnachtsgeschenk für den Flanke des Steuersignals (1) getrig-
tieren, übrigens auch in der Gesamt-An- Fahranfänger, Eltern oder Verwandte. gert. Für eine bestimmte Zeit, die sich
sprechempfindlichkeit. 90 Sekunden nach durch die Dimensionierung von R 4, R 5
Einfahrt des Fahrzeugs in die Garage schal- Schaltung und C 13 ergibt, wechselt der Ausgang Pin 6
tet sich die Anzeige ab. Das Gerät tritt erst von IC 5 A von Low auf High (Oszillo-
wieder in Aktion, wenn die Ultraschallsen- Für das Verständnis der Schaltung, die gramm 5). Dieses Zeitfenster ist für den
soren wieder eine Bewegung registrieren. in Abbildung 3 zu sehen ist, ist ein gele- „roten” Bereich (rote LEDs) zuständig und
Ultraschallsensoren haben sich für die- gentlicher Blick auf Abbildung 4, die die mit dem Trimmer R 4 veränderbar. Die
sen Einsatz bewährt, sie werden ja auch in wichtigsten Oszillogramme zeigt, sehr hilf- Triggerung der beiden anderen Monoflops
den fahrzeugeigenen Parkhilfen erfolgreich reich. Hierdurch werden die Funktionen (MF 2 und MF 3) erfolgt stets vom Aus-
eingesetzt. Sie reagieren empfindlich ge- der einzelnen Schaltungsbereiche verständ- gang des vorherigen Monoflops aus. MF 2
nug und erlauben eine sehr genaue Justie- licher. ist für den „gelben” Bereich und MF 3 für
rung der Auswerteelektronik. Immerhin Betrachten wir zunächst den zentralen den „grünen” Bereich zuständig. Die Aus-
parken geübte Fahrer mit diesen bordeige- Oszillator, der mit dem Inverter IC 3 C gangssignale aller drei Monoflops sind in
nen Parkhilfen nach einiger Zeit regelrecht realisiert ist. Die Frequenz wird von den den Oszillogrammen 5 bis 7 dargestellt.
nach Gehör rückwärts ein. Wer dann noch beiden Widerständen R 11 und R 12 sowie Jeder dieser Bereiche ist individuell ein-
das Gefühl hat, wie weit es noch bei Dau- dem Kondensator C 15 bestimmt. Die Fre- stellbar.
erton oder Rot geht, verschenkt weder Raum quenz des Oszillators ist auch gleichzeitig Für die weitere Auswertung benötigen
noch unnötiges Geld an die Werkstatt. die Resonanzfrequenz des Ultraschall- wir ein sauberes Schaltsignal, das mit dem
Andere Sensoren haben sich hier nicht wandlers (40kHz). Flip-Flop IC 8 B erzeugt wird (siehe Oszil-
bewährt, die für diese Aufgabe denkbaren Das Sendesignal des Ultraschallsensors logramm 4). Das Setzen dieses Flip-Flops
Radarsensoren sind z. B. sehr teuer. besteht aus kurzen Schwingungspaketen erfolgt durch einen High-Impuls des Emp-
von ca. 0,4 ms Länge, während die Pause fangssignals (Oszilliogramm 3) an Pin 8
zwischen den Paketen 50 ms beträgt (siehe (Set), ein Rücksetzen (Reset) an Pin 10
Oszillogramm 2). IC 2 erzeugt das Steuer- durch die positive Flanke vom Ausgang
signal hierfür (siehe Oszillogramm1). Dazu Pin 6 (IC 5 A). Falls kein Signal empfan-
wird das 40-kHz-Signal mit dem Binärtei- gen wird, setzt die positive Flanke des
ler IC 2 heruntergeteilt. Über die beiden Steuersignals (1) das Flip-Flop über den
Dioden D 15 und D 16, die als „Wired- Clockeingang (Pin 11). Durch diesen
AND” geschaltet sind, wird bei einem be- Clockimpuls wird der High-Pegel vom „D”-
stimmten Zählerstand ein Reset durchge- Eingang (Pin 9) zum Ausgang Pin 13 „ge-
führt. An Pin 1 von IC 2 (Q12) steht nun das schoben”. Hierdurch ist gewährleistet, dass
Bild 2: Superhell und wirklich nicht zu in Oszillogramm 1 dargestellte Signal an, auch bei einem fehlenden Empfangssignal,
übersehen - moderne LED-Cluster welches über das Gatter IC 3 B das 40-kHz- ein Impuls am Ausgang Pin 13 (IC 8 B)

ELVjournal 6/02 7
Kfz-Technik

026225301A TP 1 +8V +8V +UB


1-2 Test
2-3 Normal
IC3 1

330R

330R
R2

R3
IC3 2 4 5 2
C12

100K
3
1 & 3
& 6

R4
ST1 2 B
A JP1
100n CD4093 +UB
Sender CD4093
IC2
rot D1 D2
+
ST2

10K

10K
R7

R5
9 7 IC5
FY0 Q4 ST5
Q5
5 5 rot
1 6
4 C Q
Q6 2 ST6 D3 D4
10 ¯¯¯ 6 RC
C23 FY0 Q7 C13 3 -
IC3 Q8
14 ¯¯¯¯
Clear A
13 4
8 Q9 +
1n & 10 11 15 100n 5 7 IC7 6
ker FY1 Q10 ¯ Q̄
9
C Q12
1 3 Set 1
R6 LED rot
2 CD4528 C Q 1K T1
CD4093 Q13
12 3 MF 1 A 2
R11

RESET Q14 5
8K2

D Q̄ BC337-40
+8V Reset
+UB
CD4060 CD4013 4
D5 D6
D15
R12

Oszillator +

100K
40kHz 1N4148
ST7

R8
5K

D16 gelb
gelb ST8 D7 D8
1N4148
-
C15
10K
R9

IC5 IC7 8
3n9 6 LED gelb
Set R10
US1 15
C Q
10 11
C Q
13
1K T2
ST1 14
RC B
C14 13 9 12
US Sender ¯¯¯¯
Clear B D Q̄ BC337-40
12 Reset
+
ST2 IC3
100n 11
¯ Q̄
9
CD4013 10
UST-40T 13
11
& CD4528
D
12 1 MF 2
+UB
+8V D9 D10
CD4093
+
ST9
grün
100K

US2 ST10 D11 D12


R13

ST3 -
US Empfänger grün
IC8 6
ST4 Set 1
R15 LED grün
UST-40R 3
R14
10K

TP 2 +8V IC6 C Q 1K T3
7 A 2
1 6 5
C Q D Q̄ BC337-40
2 Reset
C17 C16 RC
3 4
¯¯¯¯
Clear A CD4013
4
R16
4K7

+
10p ker 100n 5 7
¯ Q̄
Empfindlichkeit CD4528 +8V
IC4
R18 R17
3 MF 3
47K + 3
250K A 1
+
C18 IC4 2
-
R19

R20
2M2

IC8 8 IC6
6
ST3 2K7 - TLC272 11 Set 13
4 R21
7 15 10
+
C Q C Q 1K T4
Empfänger 1n
5
B +8V B 12
14
RC
100R
R22

9 13
+ D Q̄ ¯¯¯¯
Clear B BC337-40
ST4 C19 12
TLC272
Reset
C20 + 11
+
9
CD4013 10 Q̄
¯
100u
C22 16V CD4528
C21 + 1n
R23
4K7

R24
10K

100n 100u
ker 16V

+UB
BU1
D13 +8V
UB IN IC1 OUT

12V - 15V DC 1N4001 C1


7808
C4
16 14 8
+ C2
GND
C3 + IC2 C5 IC3 C6 IC4 C7
R1
1K

100u 100n 100n 10u CD4060 100n CD4093 100n TLC272 100n
16V ker ker 25V ker ker ker
D14 8 7 4
ON

+8V

16 16 14 14
IC5 C8 IC6 C9 IC7 C10 IC8 C11
CD4528 100n CD4528 100n CD4013 100n CD4013 100n
8 ker 8 ker 7 ker 7 ker
Bild 3: Schaltbild der GEH 100

generiert wird. Die Low-Phase dieses Si- Mit den Transistoren T 1 bis T 3 werden dings nur dann durchschalten, wenn gleich-
gnals ist nun vom Abstand eines Gegen- dann die entsprechenden LEDs angesteu- zeitig der Transistor T 4 durchgeschaltet ist.
standes abhängig, an dem der Schall re- ert. Die Widerstände R 2 und R 3 begrenz- Dieser wird vom Monoflop IC 6 B ange-
flektiert wird. Mit der Low-High-Flanke, en den LED-Strom. Über die Ausgänge steuert und hat die Aufgabe, die Ausgänge
die in Oszillogramm 4 markiert ist, werden ST 5/ST 6, ST 7/ST 8 sowie ST 9/ ST 10 nur für eine bestimmte Zeit freizugeben.
die Ausgangspegel der drei Monoflops in können auch externe Verbraucher wie z. B. Die Triggerung von IC 6 B erfolgt durch die
die nachgeschalteten Register IC 7 A, IC 7 B größere 12-V-Lampen oder die beschrie- positive Flanke des Ausgangs von MF 3.
und IC 8 A übernommen und gespeichert. benen LED-Cluster angeschlossen werden. Fährt man mit dem Wagen in die Garage,
Der zeitliche Punkt, wann diese Low-High- Hierbei darf der maximale Ausgangsstrom wird die erste Zone (grün) aktiviert, hierdurch
Flanke auftritt, bestimmt also, welcher der den Wert von 800 mA nicht überschreiten. wechselt der Ausgang Pin 1 von IC 8 A auf
drei Registerausgänge auf High wechselt. Die Ausgangstransistoren können aller- High und triggert somit das Monoflop IC 6 B.

8 ELVjournal 6/02
026225302A Bild 4: Oszillogramme zum
U 0,4ms Verständnis der Schaltung

1 50 ms

t
U
Burst aus
16 Perioden
2 des 40-kHz-Signals

tv t
U
empfangenes
Echo
3

t
U
Ultraschallsensoren und vier Löt-
4 stifte einzusetzen. In Abbildung 5
erkennt man, wie sich Sender und
Empfänger anhand der Typenbe-
t zeichnung unterscheiden. Ebenfalls
U
ist die Zuordnung zu den Anschlüs-
5 MF 1 sen ST 1 bis ST 4 gekennzeichnet.
Rot-Phase Die Einbauhöhe der Sensoren soll-
te genau 18 mm betragen. Die ge-
t schirmten Zuleitungen von der Sen-
U sorplatine zum Basisgerät sind für
6 Sender und Empfänger getrennt.
MF 2 Die Abschirmung (äußeres Ge-
Gelb-Phase
flecht) der Zuleitungen werden
t beim Sender mit ST 2 und beim
U Empfänger mit ST 4 verbunden.
Zur Zugentlastung sind die Kabel,
7 MF 3 wie im Platinenfoto dargestellt,
Grün-Phase durch die Platinenbohrungen zu
führen.
t
Bevor man die Kabel am Basis-
gerät anschließt, sind die Kabel auf
Jetzt hat man ca. 90 Sekunden Zeit, den derständen, zu beginnen. Deren Anschlüs- die benötigte Länge zuzuschneiden. Es ist
Wagen „richtig” zu parken, danach werden se werden entsprechend dem Rastermaß darauf zu achten, dass die maximale Ka-
die LEDs deaktiviert. abgewinkelt, in die dafür vorgesehenen bellänge von drei Metern nicht überschrit-
Zur Spannungsversorgung der Schal- Bohrungen gesteckt und anschließend auf ten wird. Dies sollte aber selbst für sehr
tung wird eine Spannung von 12 V bis 15 V der Platinenunterseite verlötet. Die über- hoch gelegene Fahrersitze reichen.
benötigt, z. B. von einem Steckernetzteil, stehenden Drahtenden sind mit einem Sei- Die beiden Zuleitungen werden durch
das an BU 1 anzuschließen ist. Die Diode tenschneider abzuschneiden, ohne die Löt- die Bohrungen in der Gehäuseunterschale
D 13 dient hier als Verpolungsschutz. Mit stelle selbst zu beschädigen. Bei den Halb- geführt und anschließend an die entspre-
dem Spannungsregler wird eine stabile leitern und den Elkos ist unbedingt auf chenden Lötstifte angelötet. Zur Zugentla-
Gleichspannung von 8 V für die Versor- richtige Polung bzw. Einbaulage zu ach- stung dient jeweils ein Kabelbinder (siehe
gung der Schaltung gewonnen. Die Anzei- ten. Die Dioden sind an der Katode mit Platinenfoto).
gen arbeiten hingegen mit der unstabili- einer Ringmarkierung gekennzeichnet, die
sierten Eingangs-Gleichspannung, die zwi- Elkos am Minuspol und die Einbaulage der Abgleich
schen 12 und 15 V liegen muss. Transistoren und ICs ergibt sich aus dem
Bestückungsdruck der Platine. Auch das Bevor die Schaltung an ihrem endgülti-
Nachbau Platinenfoto ist hier eine gute Hilfe. gen Montageort installiert wird, ist ein
Die Einbauhöhe der LEDs (Abstand Pla- Abgleich des 40-kHz-Oszillators notwen-
Der Aufbau der Schaltung erfolgt auf tine bis Oberkante der LED) sollte genau dig. Alle anderen Einstellungen (Empfind-
einer doppelseitigen Platine mit den Ab- 23 mm betragen. Die Anode (+) der LEDs lichkeit und die einzelnen Erfassungsbe-
messungen 100 x 98 mm und ist auch für ist durch den etwas längeren Anschluss- reiche) lassen sich ohne technische Hilfs-
den Einsteiger aufgrund der ausschließli- draht gekennzeichnet. mittel am Montageort vornehmen. Wich-
chen Bestückung mit bedrahteten Bauele- Zum Schluss werden die größeren bzw. tig ist der Abgleich des Oszillators, da die
menten einfach zu realisieren. mechanischen Bauteile, wie Niederspan- Schaltung nur so einwandfrei funktionie-
Die Bauteile werden anhand der Stück- nungsbuchse BU 1, Trimmer und Lötstifte ren kann. Denn für eine höchstmögliche
liste und des Bestückungsplans bestückt. eingesetzt. Empfindlichkeit und sicheres Arbeiten ist
Es empfiehlt sich, die Bestückung zuerst Als nächstes ist die Sensorplatine zu die Schaltung exakt auf die Resonanzfre-
mit den niedrigen Bauteilen, also den Wi- bestücken. Hier sind lediglich die beiden quenz des Ultraschallgebers einzustellen.

ELVjournal 6/02 9
Kfz-Technik

Ansicht der fertig bestückten Basisplatine der Garagen-Einparkhilfe mit zugehörigem Bestückungsplan

Der Abgleich kann mit zwei verschiede- Dazu schließt man das Steckernetzteil
nen Methoden durchgeführt werden - je Installation und Justage an BU 1 an. Die Trimmer R 4, R 8, R 13 und
nachdem, welche Messgeräte zur Verfü- R 17 sind zunächst auf Linksanschlag zu
gung stehen. Das Sensorgehäuse sollte etwa in Höhe bringen. Jetzt ist das Gerät betriebsbereit
Wer einen Frequenzzähler besitzt, schließt des Stoßfängers oder des Nummernschil- und durch Hin- und Herbewegen der Hand
diesen an TP 1 an und stellt anschließend des montiert werden. Die Befestigung an vor dem Sensorgehäuse sollten, entspre-
mit R 12 die Frequenz genau auf 40 kHz der Wand erfolgt durch die seitlichen Boh- chend dem jeweiligen Abstand, die einzel-
ein. Fertig! rungen im Gehäuse. nen LED-Gruppen aufleuchten. Mit den
Bei der zweiten Möglichkeit benötigt Das Basisgerät wird zunächst noch nicht Trimmern R 4, R 8 und R 13 können nun
man zum Abgleich ein Oszilloskop. Zuerst an die Wand montiert, da noch die folgend die Schaltschwellen (Entfernungsstufen)
wird der Jumper JP 1 so gesteckt, dass beschriebenen Einstellungen vorzunehmen je nach Bedarf eingestellt werden. Man
Kontakt 1 und 2 miteinander verbunden sind. sollte mit der Einstellung des „roten” Be-
sind. Jetzt wird ein 40-kHz-Dauersignal
gesendet, was die Triggerung mit dem Os-
zilloskop vereinfacht. Die Ultraschallsen-
soren sind dann so zu positionieren, dass
der Schall von einem festen, glatten Ge-
genstand reflektiert wird. Nun misst man
an Testpunkt TP 2 mit dem Oszilloskop
das vom Empfänger kommende Signal und
stellt mit Trimmer R12 den maximalen
Empfangs-Pegel ein. Auch dann ist der
Oszillator auf die Resonanzfrequenz des
Ultraschallgebers abgeglichen.
Nach dem Abgleich ist Jumper JP 1
wieder in Normalstellung zu bringen (2-3).
Dann kann die Installation am Einsatz-
ort erfolgen. Ansicht der fertig bestückten Sensorplatine mit zugehörigem Bestückungsplan

10 ELVjournal 6/02
Bild 6: Eine mit
Stückliste: Garagen-Einparkhilfe GEH 100 LED-Clustern
realisierte
Widerstände: CD4093/Philips .............................. IC3 Parkampel
100 Ω ............................................. R22 TLC272 .......................................... IC4
330 Ω ........................................ R2, R3 CD4528 .................................. IC5, IC6
1 kΩ ................ R1, R6, R10, R15, R21 CD4013/Philips ...................... IC7, IC8
2,7 kΩ ............................................ R20 BC337-40 ...................................T1-T4
4,7 kΩ ................................... R16, R23 1N4001 .......................................... D13
8,2 kΩ ............................................ R11 1N4148 ................................. D15, D16
10 kΩ ................ R5, R7, R9, R14, R24 LED, Rechteck, 5 x 5 mm, rot ..... D1-D4
47 kΩ ............................................. R18 LED, Rechteck, 5 x 5 mm, gelb .. D5-D8
2,2 MΩ .......................................... R19 LED, Rechteck, 5 x 5 mm,
PT10, liegend, 5 kΩ ...................... R12 grün ....................................... D9-D12
PT10, liegend, 100 kΩ ..... R4, R8, R13 LED, 3 mm, rot .............................. D14
PT10, liegend, 250 kΩ .................. R17
Sonstiges:
Kondensatoren: DC-Buchse, 3,5 mm, print ............ BU1
10pF/ker ......................................... C17 Ultraschall-Sender UST-40T ......... US1
1nF/ker ........................................... C23 Ultraschall-Empfänger UST-40R .. US2 serückwand, verbessert die Haftung des
1nF/400V .............................. C18, C20 Lötstifte mit Lötöse ............. TP1, TP2, Klebebandes auf dem Gehäuse.
3,9nF/400V .................................... C15 ST1-ST10, ST1-ST4(Sensorplatine)
100nF/ker ........... C2, C3, C5-C11, C21 Stiftleiste, gerade, 1 x 3-polig ........ JP1 Die große Parkampel
100nF/250V .................. C12-C14, C16 1 Jumper Zum Schluss wollen wir noch einmal
10µF/25V ........................................ C4 2 Kabelbinder, 90 mm auf die eingangs erwähnte Möglichkeit
100µF/16V ..................... C1, C19, C22 1 Basisgehäuse, bearbeitet und zurückkommen, die dort erwähnten LED-
bedruckt, komplett Cluster einzusetzen.
Halbleiter: 1 Modulgehäuse, komplett, bearbeitet Abbildung 6 zeigt drei montierte LED-
7808 ................................................ IC1 600 cm abgeschirmte Leitung, Cluster, die in den Farben einer Ampel
CD4060 .......................................... IC2 1 x 0,22 mm2 kombiniert sind. Das GEH 100 ist für den
Anschluss solcher LED-Scheinwerfer aus-
reichs (R 4) anfangen, da sich alle anderen eingestelltem Sensor zu Fehlmessungen gelegt. Hierfür stehen die externen Schalt-
Schaltpunkte hierdurch mit verschieben. führen! ausgänge zur Verfügung (ST 5/6 bis
Ein anschließender Praxistest mit dem Bei der Bereichseinstellung ist zu be- ST 9/10).
Wagen (erst einmal vorsichtig und mit achten, dass die Reaktionszeit zwischen Wichtig! LED-Cluster besitzen keine
Augenmaß!) sollte dann die entsprechen- dem Aufleuchten der roten Anzeige und internen Vorwiderstände und dürfen nie-
den Ergebnisse liefern. Reicht die Emp- dem Betätigen der Bremse zu berücksich- mals direkt an einer Versorgungsspannung
findlichkeit der Schaltung nicht aus (Wa- tigen ist. Hierbei spielt natürlich auch die betrieben werden. Der Widerstandswert
genfront wird nicht erkannt), kann man die Geschwindigkeit des Fahrzeugs eine Rol- des Vorwiderstandes richtet sich nach der
Empfindlichkeit durch Rechtsdrehen von le. Deshalb ist die individuelle Einstell- Versorgungsspannung und der Farbe der
Trimmer R 17 erhöhen. Doch man sollte möglichkeit des Systems auch so wichtig! LEDs. In Tabelle 1 sind die Vorwiderstän-
hier vorsichtig und in kleinen Schritten Nachdem alle Tests erfolgreich verlau- de für verschiedene Betriebsspannungen
vorgehen, denn andere Gegenstände in der fen sind, ist der Deckel des Basisgehäuses angegeben. Diese gelten allerdings nur für
Nähe der Sensoren, dies kann z.B. auch der aufzusetzen und mit dem Gehäuse zu ver- die großen LED-Cluster mit 56 mm Durch-
Fußboden oder eine in der Nähe stehende schrauben und es kann die Montage des messer, die mit 50 LEDs bestückt sind. Die
Person sein, können bei zu empfindlich Gerätes an der Garagenwand erfolgen. Leistung der Vorwiderstände sollte groß-
Das Basisgerät montiert man zweckmä- zügig gewählt werden. Am besten eignen
US-Sender ßigerweise in Augenhöhe des Fahrers. Es sich 5-Watt-Widerstände im Zementge-
besitzt keine Bohrungen für die Befesti- häuse. Diese Widerstände sind (je Cluster
ST1 gung. Steht eine glatte Wand zur Verfü- einer) in die Zuleitungen zu den LED-
gung, kann man doppelseitiges (Monta- Clustern einzulöten. Die Anode (+UB) der
400ST
ge-) Klebeband verwenden, wie man es im LED-Cluster ist durch das rote Kabel ge-
Baumarkt zur Befestigung von Spiegeln kennzeichnet und wird jeweils mit ST 5,
ST2 usw. findet. Dazu muss allerdings ein even- ST 7 und ST 9 verbunden. Die weißen
tuell vorhandener Anstrich fest und glatt Kabel sind mit ST 6, ST 8 und ST 10 zu
sein oder an den Klebestellen gründlich, verbinden.
US-Empfänger einschließlich loser Putzteilchen, entfernt Die Montage der Cluster kann sehr ein-
werden. Etwas Spiritus oder sonstiges ent- fach über die jeweiligen Gehäuselaschen
ST3 fettendes Mittel zur Reinigung der Gehäu- durch Verschrauben erfolgen.
400SR
Tabelle 1
LED-Farbe UB = 12 V UB = 13 V UB = 14 V UB = 15 V
ST4
026225303A
rot 15 Ω 18 Ω 22 Ω 27 Ω
gelb 3,9 Ω 8,2 Ω 12 Ω 15 Ω
Bild 5: Die Anschlussbelegung der grün 2,2 Ω 4,7 Ω 8,2 Ω 12 Ω
Ultraschall-Sensoren

ELVjournal 6/02 11
PC-Technik

Schaltplan-
Entwurfsprogramm SPlan 5.0
Schaltpläne und Dokumentationen sind das Rückgrat jeder Elektronik-Entwicklung.
Nur eine sorgfältige Dokumentation erlaubt einen fachgerechten Service,
Nachvollziehbarkeit der Schaltungsideen und eine Fortentwicklung. Aber jeder, der
mit diesem Metier zu tun hat, weiß, dass es nicht einfach ist, einen übersichtlichen
Schaltplan zu erstellen, weder per Hand noch mit einem Computer-Grafikprogramm.
Wir stellen das auf diese Aufgabe spezialisierte Schaltplan-Entwurfsprogramm SPlan 5.0
vor, das die einfache professionelle Schaltplanerstellung nebst automatischer
Stücklistengenerierung, Bauteilbezeichnung sowie Archivierung und Ausdruck ermöglicht.

Version 5.0 vor, die gegenüber den Vor- vieles wiedererkennen. Das zeugt von
Spezial-Zeichner? gängerversionen nochmals an Funktions- Kontinuität, ebenso der Umstand, dass
umfang zugelegt hat. Ergänzt wird das Dateien der 4.0-Version ladbar sind.
Das Programm SPlan ist eigentlich nicht Programm durch einen beliebig weiter- Schon allein der Blick auf die Toolbars
neu - schon 1997 haben wir die erste Ver- gebbaren Viewer (Freeware), der auch an- zeigt, dass einiges an Funktionalität hinzu-
sion im „ELVjournal” vorgestellt. Inzwi- deren das Öffnen, Betrachten und Drucken gekommen ist - nach Art guter Grafikpro-
schen hat das Programm, wie die anderen der Schaltpläne im Originalformat ermög- gramme finden sich die Zeichen- und Edi-
ABACOM-Programme auch, eine feste licht. Damit muss man nicht den manch- tiertools links von der Arbeitsfläche in
„Fangemeinde” unter den Elektronikern. mal verlustreichen Umweg über Dateiex- einer eigenen übersichtlichen Toolbar. Alle
Erhält man doch hier zum sehr moderaten porte gehen. Über den Viewer kann die Elemente sind entweder aus vorhandenen
Preis Entwicklungshilfsmittel, die in ih- Datei in erstklassiger Qualität (zoombar!) bzw. selbst editierbaren Schaltzeichen-Bi-
rem Funktionsumfang und ihrer Bedien- angesehen und auch in ebensolcher Post- bliotheken per Drag & Drop auf der auch
barkeit weit teureren CAD-Programmen script-Qualität ausgedruckt werden. über mehrere Blätter entfaltbaren Arbeits-
das Wasser reichen können. Sie sind nicht Ach ja, auch beim Speichermedium geht fläche platzierbar oder mit den Grafiktools
nur bei Hobby-Elektronikern beliebt, son- man jetzt neue Wege - die neuen Versionen selbst zu zeichnen. Hier sind beliebige
dern haben inzwischen auch einen festen kommen natürlich als moderne 32-Bit- Formen ebenso möglich wie Kreisaus-
Platz in Handwerk und Gewerbe. Version auf einer CD-ROM in Deutsch schnitte, Füllungen, Import von Bildern
Das Schaltplan-Entwurfsprogramm und Englisch ins Haus. und Grafiken oder Beschriftungen.
SPlan liegt nunmehr in seiner brandneuen Wer die Vorgängerversionen kennt, wird Bei den mitgelieferten Schaltzeichenbi-

12 ELVjournal 6/02
Bild 1: Dass die
Funktionalität nicht
auf den Schaltungs-
entwurf begrenzt ist,
zeigt dieses Beispiel

technik verfügbar, über


die Internetseite des Pro-
grammherstellers werden
weitere Bibliotheken da-
zukommen.
Über die Blatteintei-
lung lässt sich die Zei-
bliotheken fällt auf, dass man auch an chenfläche nach eigenem Wunsch vorbe-
andere Gewerke als den Elektroniker ge- reiten, etwa in mehrere Blätter aufteilen,
dacht hat, man findet Schaltzeichen der z. B. nach Baugruppen sortiert. Dazu gehö-
Elektroinstallation ebenso wie Hydraulik- ren auch die Bemaßung der Zeichenfläche
zeichen oder eine Bibliothek für den An- sowie die Hintergrund- und Rasterdefini-
tennenbau. Damit erschließt sich das Pro- tion.
gramm auch als CAD-Programm für diese Besonders interessant ist die Hinter-
Bereiche. grundblatt-Erstellung (Abbildung 4). Da- Bild 2: Mit dem Programm geliefert -
Doch SPlan ist mehr als nur ein Zeichen- mit lassen sich Zeichnungs-Formblätter, Schaltzeichenbibliotheken für alle
programm. Gleichzeitig mit dem Zeichnen wie sie im professionellen Bereich ver- denkbaren Bereiche
findet eine automatische Bauteilnumme- wendet werden, auf der Zeichnungsfläche
rierung statt, die sogar über mehrere Blät- platzieren. Dies geht sogar mit Norm-Um-
ter arbeiten kann. Letzteres gilt auch für die randungen des gesamten Blattes. Die Form- Bauteile selbst definieren
automatische Stücklistenerstellung über blätter sind über den Hintergrund-Editor
mehrere Blätter. Dazu ist das beliebige frei anpass- und sogar selbst entwerfbar. Obwohl der Lieferumfang der Bauteile
Einfügen von Variablen und eine Online- Hier kann man dann bequem und norm- beträchtlich ist, wird man immer einmal
Bauteilsuche möglich. Letztere kann so- gerecht wie ein technischer Zeichner alle ein Bauteil modifizieren oder gar selbst
wohl nach einzelnen Bauteilen wie auch wichtigen Informationen zur Zeichnung zeichnen müssen. Das erfolgte schon bei
nach ganzen Bauteilgruppen, z. B. allen unterbringen. den Vorgängerversionen innerhalb eines
Widerständen suchen.
Schließlich kann man das Programm auch
sehr gut für andere Anwendungen, z. B. für
das Erstellen von Flussdiagrammen (Abbil-
dung 1) oder Illustrationen einsetzen.

Bedienung einfach, Bibliotheken top

Die Bedienung erfolgt in bewährter


Weise wahlweise über die Menüleiste oder
die darunter liegende Toolbar.
Wer die Vorgängerversionen kennt, wird
nach einem Klick auf die Bibliotheksliste
(Abbildung 2) links von der Zeichenfläche
erstaunt den enormen Sprung an der mitge-
lieferten Menge von Bibliotheken und de-
ren Inhalten konstatieren. Natürlich sind
diese übersichtlich mehrspaltig ausgeführ-
ten Bibliotheken beliebig editier- und er-
gänzbar, sie können ebenso umsortiert wie
neu gegliedert werden. Damit hat man im
Nu sein persönliches Schaltzeichenverzeich-
nis zusammen. Ergänzt wird der Lieferum-
fang von auf der CD-ROM vorhandenen, so
genannten User-Verzeichnissen (Abbil-
dung 3), in denen sich auch spezielle Schalt-
zeichen befinden. So ist hier z. B. ein Ver- Bild 3: In den User-Bibliotheksverzeichnissen finden sich zahlreiche weitere
zeichnis mit Schaltzeichen aus der Röhren- Schaltzeichen. Rechts in der Mitte ein Beispiel für ein importiertes Bitmap-Bild

ELVjournal 6/02 13
PC-Technik

Bild 4: Über die


Hintergrund-
funktion sind
Formblätter
auswähl- und
erstellbar

Bild 6: Das kann das Zeichen-


programm auch - einfache, farbige
Illustration

baren Hilfslinien sind magnetisch (abschalt-


bar), sodass die genaue Verbindung halb-
automatisch angelegt wird. Dies trifft auch
sehr komfortablen Bauteileditors (Abbil- Schaltungsteile erleichtern. Es sind Texte, für die Platzierung der Verbindungspunkte
dung 5). Diesen findet man in erweiterter die direkt im Schaltungsentwurf editierbar zu. Die Bezeichner und Werte sind bei
Form auch bei der neuen Version. Aller- sind und als Kontaktbezeichnungen die- Bedarf direkt auf der Zeichenfläche ver-
dings ist hier gegenüber der ersten Version nen. So muss man, wenn bei einem Stan- schiebbar, überhaupt genießt der Zeich-
die Vektorgrafik eingezogen, was die fer- dard-Bauelement nur jeweils die An- nende maximale Flexibilität. Auch das Plat-
tige Zeichnung beliebig zoombar macht. schlussbezeichnungen zu ändern sind, die- zieren, Eingeben und Editieren von Text
Eine Bauteilgrafik besteht aus der Grafik se nicht mehrmals in die Bibliothek auf- ist einfach und flexibel - man kann Texte in
selbst, einem Bezeichnungstext, z. B. R1, nehmen, sondern es reicht eine einmalige beliebigen Größen, mehreren Schriftsti-
einem Wertetext, z. B. 1k, und einem er- Aufnahme. Will man dann die Anschluss- len, Farben und Ausrichtungen, auch rechts-
läuternden Zusatztext, der das Bauteil beim bezeichnungen (Kontaktliste) ändern, reicht bündig eingeben. Für längere Texte steht
Aufruf des jeweiligen Eigenschaftsmenüs ein Doppelklick und die Änderung im Ei- eine Mengentextfunktion zur Verfügung,
(Doppelklick auf das Bauteil in der Schal- genschaftsdialog. Insgesamt ist der Ent- die die Eingabe und Formatierung in ei-
tung) sowie auf Wunsch auch in der späte- wurf eigener Bauteile also extrem einfach, nem gesonderten Fenster vereinfacht. Wie
ren Stückliste näher beschreiben kann. So- zumal man sich nicht an das enge Korsett gesagt, um die Bauteilnummerierung muss
wohl Bezeichner als auch Wert können von Designregeln halten muss, die CAD- man sich nicht kümmern, sie erfolgt auto-
wahlweise ausgeblendet werden, etwa, Programme fordern, die anschließend eine matisch. Auch der Import von Grafiken
wenn man eine Schaltung ohne Dimensio- Umsetzung in den Platinenentwurf vor- und Bildern ist ein Kinderspiel, sie sind
nierung weitergeben will. Der Bezeichner nehmen müssen. ebenfalls frei platzier- und (in den Grenzen
kann so definiert werden, dass er beim eines Bitmaps) skalierbar, siehe dazu Ab-
Einfügen in den Schaltplan automatisch Zeichnen mit Komfort bildung 3. Letztendlich kann man sogar
heraufgezählt wird. Man muss sich also ganz normale einfache Illustrationen er-
nicht um das Nummerieren der Bauteile Das Zeichnen selbst ist denkbar einfach. stellen, Abbildung 6 zeigt ein kleines Bei-
kümmern. Einfach ein Bauteil in der Bibliothek aus- spiel dafür. Bleibt zur Zeichenprogramm-
Ein Bauteil muss jedoch nicht immer ein wählen, auf der Zeichenfläche platzieren Funktionalität noch zu erwähnen, dass alle
Bauelement nach obiger Definition sein. und danach mit dem Linienzeichner die Objekte skalier-, rotier, spiegel- und aus-
Als „Bauteil” sind auch Symbole, impor- Verbindungen setzen. Dabei muss man richtbar sind sowie eine Weiterbearbei-
tierte Grafiken, Bilder (Cliparts) oder so- nicht millimetergenau lavieren, das ein- tung, durch so genannte Changer möglich
gar ganze Schaltungsteile definierbar. So stellbare Fangraster und die selbst platzier- ist. Diese erzeugen Rundungen in Vier-
kann das Programm u. a. auch zur o. g.
Erstellung von Programmablaufplänen,
technischen Illustrationen usw. dienen.
Neu ist die Definition von so genannten
Kontakten, die das Einsetzen in die Schal-
tung, den „Anschluss” an die umgebenden

Bild 7:
Die Suchfunktion
findet alle Bauteile
in der Schaltung
nach verschiede-
Bild 5: Der Bauteileditor in Aktion nen Suchkriterien

14 ELVjournal 6/02
Bild 10: Mit dem
Viewer sind die
Schaltungen im
Originalformat
ladbar, können
betrachtet und
ausgedruckt
werden.

man sehr schnell auch den Überblick über exportierbar, etwa ins WMF/EMF-Format.
den Gesamtaufwand, und die ordentliche Aber auch der Bitmap-Export als GIF oder
Stückliste ist ein wesentlicher Teil einer BMP ist möglich. Dabei kann die ge-
schriftlichen Dokumentation. wünschte Auflösung einfach eingestellt
Bild 8: Wertvolle Hilfe - Die automa- Selbstverständlich kann man in der au- werden. So ist man in der Lage, Daten
tisch generierte Stückliste tomatisch erzeugten Stückliste vor ihrer sowohl für die Druckausgabe als auch für
Speicherung bzw. Ausdruck beliebige die reine Bildschirmausgabe zu erstellen.
ecken, stellen Bögen ein, verändern die manuelle Änderungen vornehmen, sie er- Neu ist der bereits kurz erwähnte Viewer
Form von Polygonen, verschieben Kno- gänzen, Kommentare verfassen usw. (Abbildung 10). Diese Programmdatei darf
tenpunkte von Linien. frei weitergegeben werden, sie ermöglicht
Sauberer Druck das direkte Öffnen der z. B. per E-Mail
Übersicht behalten versandten Schaltungsdatei, ohne dass diese
Auch die in Abbildung 9 dargestellte in ein anderes Format exportiert werden
Welche und wieviele Elkos habe ich Druckfunktion ist sehr komfortabel ausge- muss. Mit der im Viewer integrierten Lu-
denn schon „verbaut”? Jederzeit kann man führt. Über die Vorschau hat man einen penfunktion kann sich der Empfänger je-
mit der in Abbildung 7 gezeigten Bauteil- realen Ausblick über den bedruckbaren des Schaltungsdetail auch in extremer Ver-
suchfunktion nach verschiedenen Kriteri- Seitenbereich entsprechend des verwen- größerung ansehen. Die ebenfalls verfüg-
en suchen lassen, etwa, um eine Kostenop- deten Druckers, natürlich auch über meh- bare Druckfunktion entspricht der des
timierung zu betreiben. Dies ist über alle rere Seiten. Damit gehören abgeschnittene Hauptprogramms. Also ist der Empfänger
Schaltungsblätter möglich. Und damit man Zeichnungsbereiche der Vergangenheit an. auch in der Lage, die Daten in professio-
sich nicht mühsam alle eingesetzten Bau- Hier ist auch die Möglichkeit der Skalie- neller Qualität auszudrucken.
teile aufschreiben muss, erzeugt das Pro- rung zu erwähnen, sodass das Druckergeb- Schließlich soll die hervorragend struk-
gramm automatisch eine Stückliste (Ab- nis ganz nach Wunsch (etwa nur Ausdruck turierte und besser als bei den üblichen
bildung 8), die ebenfalls nach verschiede- eines Schaltungsbereiches) ausfallen kann. Pendants bedienbare Online-Hilfe nicht un-
nen Kriterien sortierbar ist. Praktischer- erwähnt bleiben. Alle Funktionen sind wirk-
weise ist es möglich, z. B. für den anschlie- Ich schicke Ihnen die Zeichnung... lich ausführlich erläutert und mit Screen-
ßenden Einkauf Werte gleicher Größen shots illustriert. Da kann man eigentlich
zusammenfassen zu lassen. So bekommt Alle Zeichnungen sind zunächst als Bild getrost darauf verzichten, das mehr als 60-
seitige Handbuch, das als Word-Dokument
mit im Programmverzeichnis installiert
wird, auszudrucken.
Eine von beiden Dokumentationen sollte
aber mindestens gelesen werden. Die Be-
dienoberfläche des Programms ist zwar sehr
intuitiv ausgeführt, naturgemäß benötigt man
aber weiteres Detailwissen zu einigen Funk-
tionen, etwa der komplexen Kontakte-Funk-
tion. Ansonsten kann man sich schnell und
quasi spielerisch in das Programm einarbei-
ten und ist sofort in der Lage, hochqualitati-
ve Schaltungs- und Stücklisten-Unterlagen
Bild 9: Im Druck-
zu erstellen - und nicht nur die, wie wir
dialog kann man
ganz genau im gesehen haben. Damit ist SPlan in der neuen
Voraus sehen, Version 5.0 durchaus legitim als universel-
welcher Seiten- les Grafik- und Dokumentationsprogramm
bereich gedruckt für den Entwickler- und Hobby-Alltag zu
wird bezeichnen.

ELVjournal 6/02 15
PC-Technik

Temperaturlogger TL 1000
Teil 2
Nachdem im ersten Teil des Artikels die Bedienung, die Funktion
und die Software des TL 1000 vorgestellt wurden, erfolgt nun die ausführliche
Beschreibung der Schaltung und des praktischen Aufbaus.

krocontrollers gemultiplext wird, müssen benötigt. Über einen 9-poligen Sub-D-


Schaltung die Adressleitungen A 0 bis A 7 im Latch Printstecker erfolgt letztendlich die Ver-
IC 3 des Typs 74HC573 zwischengespei- bindung zum PC.
Die Schaltung des Temperaturloggers chert werden. Der im Mikrocontroller integrierte Takt-
ist trotz der interessanten Funktion recht Die Kommunikation mit dem PC erfolgt oszillator ist an Pin 18 und Pin 19 extern
übersichtlich, wie in Abbildung 13 zu se- über Port 3.0 (RXD) und Port 3.1 (TXD) zugänglich und mit dem 14,745-MHz-
hen ist. Den Kern der gesamten Schaltung des Controllers. Quarz Q 1 und den beiden Kondensatoren
bildet der Single-Chip-Mikrocontroller Hardware-Handshakes werden beim C 21 und C 22 beschaltet.
vom Typ ELV 02277. Im Controller läuft TL 1000 nicht genutzt. Vom Mikrocon- Über die an Port 1.4 bis Port 1.6 ange-
die gesamte Datenerfassung und Verwal- troller gelangen die Signalleitungen der schlossenen Kodierstecker JP 1 bis JP 3
tung sowie die Kommunikation mit dem Schnittstelle direkt zum Schnittstellentrei- erfolgt der Aufruf des Abgleichmodes,
PC über die serielle Schnittstelle ab. ber Baustein IC 7 des Typs MAX 232. Hier worauf wir später noch detailliert eingehen
Die Messwerte legt der Controller dann werden dann die für RS 232 erforderlichen werden.
im externen RAM (IC 4) ab. Hier handelt Signalpegel generiert. An externer Beschal- Kommen wir nun zur Messschaltung
es sich um ein 32-k-RAM vom Typ 62256. tung werden beim MAX 232 nur die und zum analogen Schaltungsteil im obe-
Da der Adress- und Datenbus des Mi- 5 Elektrolyt-Kondensatoren C 16 bis C 20 ren Bereich des Schaltbildes. Hier sind die

16 ELVjournal 6/02
025221101A
Verstärker +5V +5V Bild 13: Schaltbild des Temperatur-
R3
56K
loggers

R7
33K
C9

2K
R4
Referenz 1
330pker
ST1
R1

4K7
R8
9
2K2 -
Offset-

R9
8
IC5 +

10K
R5

10K
2K2 Korrektur
10 A
R2 +

R10
4K7
K-Type-Sensor TS914 R6 + 12
IC5
14
56K + D
- 13 C12 C13
Multiplexer

R11
10K
TS914
IC6 100n 100n
ker ker
Referenz 2 4 7
7 A/D C14
2
+5V R12 R13 6
5 6
10K 5 EN
1 4u7 50V MKS
2K 4
12
3
15 3 6
2 I/O 2K2 -
14
1 R14 7 3
13 IC5 + +
0 IC5
SAX1 ST2 9 5 B 1
A2 + C +
R15

Dual-
47K

103AT-2B 10
A1 2
11 Slope- -
ST3 A0 TS914
Wandler
TS914
74HC4051
1K
R16
+5V

120K
+5V +5V T1 R17
+5V DATA
470R
R18

R19
470R

C15 + IC3 IC4


BC546
R20
47K

C16 + C17 IC2


1u 31 ¯¯ 29 1 ¯ŌE 22
D1 D2 EA/Vpp ¯¯¯¯¯
PSEN ¯ŌE
10u
63V
+ 10u
63V 16
100V 9
RESET ¯¯¯¯¯
ALE/PROG
30 11
LE
20
CE¯¯
27
+

+Ub 3 C18 ¯¯W̄E


2 C1 - 1 39 D[0] D[0] 2 19 A[0] A[0] 10
Vs+ 10u D0 Q0 A0
P1.0/T2 AD0/P0.0
1 63V 2 38 D[1] D[1] 3 18 A[1] A[1] 9
C19 IC7 C1+ P1.1/T2EX AD1/P0.1 D1 Q1 A1
3 37 D[2] D[2] 4 17 A[2] A[2] 8
+

6
Vs- C2 -
5 C20 P1.2 AD2/P0.2
D[3] D[3]
D2 Q2
A[3] A[3] 7
A2
11 D[0]
BU2 10u 4 36 5 16
10u P1.3 AD3/P0.3 D3 Q3 A3 D0
1
63V C2+
4 63V JP1 5 35 D[4] D[4] 6 15 A[4] A[4] 6 12 D[1]
P1.4 AD4/P0.4 D4 Q4 A4 D1
6 JP2 6 34 D[5] D[5] 7 14 A[5] A[5] 5 13 D[2]
14 11 P1.5 AD5/P0.5 D5 Q5 A5 D2
2 T1OUT T1IN JP3 7 33 D[6] D[6] 8 13 A[6] A[6] 4 15 D[3]
P1.6 AD6/P0.6 D6 Q6 A6 D3
7 7 10 8 32 D[7] D[7] 9 12 A[7] A[7] 3 16 D[4]
T2OUT T2IN P1.7 AD7/P0.7 D7 Q7 A7 D4
3 A[8] 25 17 D[5]
13 12 10 21 A[8] A8 D5
8 R1IN R1OUT P3.0/RXD A8/P2.0XY A[9] 24 18 D[6]
11 A[9] 74HC573 A9 D6
4 8 9 P3.1/TXD A9/P2.1 22 A[10] 21 19 D[7]
R2IN R2OUT 12 23 A[10] A10 D7
9 ¯¯¯¯
P3.2/INT0 A10/P2.2 A[11] 23
GND 13 ¯¯¯¯ 24 A[11] A11
5 P3.3/INT1 A11/P2.3 A[12] 2
14 25 A[12] A12
MAX232 15 P3.4/T0 A12/P2.4 A[13] 26
15 26 A[13] A13
P3.5/T1 A13/P2.5 A[14] 1
16 ¯¯¯ 27 A[14] A14
P3.6/WR A14/P2.6
17 ¯¯¯ 28
RS232- Treiber P3.7/RD A15/P2.7
ADR 62256
Q1 19 XTAL1 Speicher
18 XTAL2

14.745 MHz ELV02277


C21 C22 Mikrocontroller

33p 33p
ker ker

BU3
Ein Aus +5V
IN IC1 OUT

7805 D3 40 20 28 16
4
BAT1 S1 C1 + GND C2 C3 + C4 C5 C6 C7 C8
IC2 IC3 IC4 IC5 IC6
UB 100u 10u
ELV02277 74HC573 62256 TS914 74HC4051
100n 100n 100n 100n 100n 100n
8V - 15V
330R

63V ker 63V 20 ker 10 ker 14 ker ker 8 ker


R21

11

Daten von zwei unterschiedlichen Tempe- fe des Spindeltrimmers R 9 ist die Offset- Wandler realisiert. Der Bezug der beiden
ratursensoren zu verarbeiten. Zum An- spannung im Bereich von 1 V bis 1,6 V OPs liegt über den Spannungsteiler R 7 bis
schluss eines Hochtemperatur-Thermo- einstellbar. Die Keramikkondensatoren R 11 auf ca. 1,3 V. Daher ist es nicht
element-Sensors dient die Buchse ST 1 C 12, C 13 verhindern hochfrequente Stör- erforderlich, den Thermistor SAX 1 mit
und ein Thermistor-Temperatursensor wird einkopplungen im Bereich der Offsetein- einem Widerstand nach + 5 V zu beschal-
an ST 2 und ST 3 angeschlossen. stellung. Das verstärkte Sensorsignal steht ten.
Betrachten wir zuerst den Schaltungsteil letztendlich an IC 5, Pin 8 zur Verfügung Die Eingangsauswahl wird über den
für den K-Type-Thermoelement-Sensor. und wird auf Pin 4 des CMOS-Multiple- Analog-Multiplexer IC 6 vorgenommen.
Derartige Temperatursensoren geben nur xers IC 6 gegeben. Im Ruhezustand des AD-Wandlers ist der
eine geringe Spannung von 41 µV je ˚C Der zwischen Schaltungsmasse (ST 3) Eingang 0 (Pin 13) sowie der Ausgang von
aus, sodass eine entsprechende Verstär- und dem Signaleingang (ST 2) liegende IC 5 C mit dem Eingang des AD-Wandlers
kung erforderlich ist. Diese Aufgabe über- Thermistor-Temperatursensor ist direkt mit verbunden, sodass dieser auf 0 gehalten
nimmt der Operationsverstärker IC 5 A, Pin 12 des Multiplexers IC 6 verbunden, wird.
der die vom Sensor kommende Thermo- wobei der parallel geschaltete Widerstand Zur Temperaturmessung wird dann je
spannung um den Faktor 25 verstärkt. R 15 den maximalen Widerstandswert be- nach verwendetem Sensor entweder der
Zum Nullpunkt-Abgleich des Sensors grenzt. SAX 1 oder der Ausgang von IC 5 A (Pin 8)
wird über IC 5 D noch ein variabler Offset Mit Hilfe des Operationsverstärkers mit dem Eingang des AD-Wandlers ver-
zum Eingangssignal hinzuaddiert. Mit Hil- IC 5 B und IC 5 C ist ein Dual-Slope-AD- bunden.

ELVjournal 6/02 17
PC-Technik

Ansicht der fertig bestückten Platine


des Temperaturloggers
mit zugehörigem Bestückungsplan

02277
ELV

Der AD-Wandler integriert nun 20, 40, ler zum Abintegrieren braucht, berechnet Über den Schiebeschalter S 1 gelangt
60 oder 80 ms lang das Signal auf. Die der Prozessor den aktuell gemessenen die Betriebsspannung dann auf den Puf-
Länge des Aufintegrierens ist abhängig Wert. ferelko C 1 und den Eingang des Span-
von der Steigung der Rampe, die der Pro- Die beiden Status-LEDs D 1 und D 2 nungsreglers IC 1. Am Reglerausgang
zessor über R17, R20, T1 und P1.7 über- sind direkt mit Port 3.4 und Port 3.5 des steht eine stabilisierte 5-V-Spannung zur
wacht. Mikrocontrollers verbunden. Die rote LED Verfügung, wobei C 2 und C 3 in diesem
Nach Beendigung des Aufintegrierens (D 1) leuchtet während der gesamten Da- Zusammenhang Schwingneigungen des
wird der Wandler auf Abintegrieren mit tenerfassung und die grüne LED (D 2) Reglers verhindern und die Keramik-Kon-
einem abgleichbaren Referenzwiderstand leuchtet mit jeder Messwerterfassung kurz densatoren C 4 bis C 8 sind direkt an den
geschaltet. auf. Versorgungspins der einzelnen integrier-
Dazu wird entweder der Referenzwi- Zur Spannungsversorgung des TL 1000 ten Schaltkreise zur HF-Abblockung an-
derstand R4 und R5 am Eingang “6” kann wahlweise eine 9-V-Blockbatterie geordnet.
(Pin2) oder der Referenzwiderstand R12 oder ein unstabilisiertes Steckernetzteil mit
und R13 am Eingang “5” (Pin5) des Mul- einer Ausgangsspannung von 9 V - 15 V Nachbau
tiplexers IC6 auf den Eingang des Wand- dienen, die an die Buchse BU 3 anzuschlie-
lers geschaltet. Aus der Zeit, die der Wand- ßen ist. Da die gesamte Schaltung mit konventi-

18 ELVjournal 6/02
In üblicher Weise werden zunächst und einer auf den Thermistor SAX 1 bezie-
Stückliste: PC- die niedrigsten Komponenten, in unse- hen.
Temperaturlogger TL1000 rem Fall sind dies die 1%igen Metall-
filmwiderstände und die Dioden, be- 1. Nullpunkt-Abgleich für den
stückt. Nach dem Abschneiden der an Eingang des K-Type-Thermoele-
Widerstände: der Platinenunterseite überstehenden ment-Sensors
330 Ω ........................................... R21 Drahtenden, wie auch bei allen nachfol- Für diesen Abgleich ist der Eingang des
470 Ω .................................. R18, R19 gend zu bestückenden bedrahteten Bau- K-Type-Sensors zu überbrücken und an-
1 kΩ ............................................. R16 teilen, sind die Keramik-Kondensato- schließend der Kodierstecker JP 3 zu ste-
2,2 kΩ ............................. R1, R2, R14 ren an der Reihe. Diese müssen mit cken. Nun befindet sich das Interface im
4,7 kΩ ................................... R8, R10 möglichst kurzen Anschlussleitungen Abgleichmodus. Für die Offset-Korrektur
10 kΩ ............................ R5, R11, R13 eingelötet werden. ist R 9 so einzustellen, dass die beiden
33 kΩ ............................................. R7 Im nächsten Arbeitsschritt wird der LEDs D 1 und D 2 verlöschen. Je nachdem,
47 kΩ .................................. R15, R20 Spannungsregler IC 1 mit einer Schrau- ob die Korrekturspannung zu hoch oder zu
56 kΩ ...................................... R3, R6 be M3 x 8 mm, einer Zahnscheibe und niedrig ist, leuchtet entweder die rote oder
120 kΩ ......................................... R17 einer Mutter in liegender Position auf die die grüne LED. Sobald beide LEDs nicht
Spindeltrimmer, 2 kΩ ........... R4, R12 Leiterplatte montiert und danach verlö- mehr aufleuchten, ist der Abgleich korrekt
Spindeltrimmer, 10 kΩ .................. R9 tet. und der Kodiersteker JP 3 ist wieder zu
Beim Einlöten der Spindeltrimmer ist entfernen.
Kondensatoren: eine zu große oder zu lange Hitzeeinwir-
33pF/ker ............................. C21, C22 kung auf das Bauteil zu vermeiden. 2. Referenz-Abgleich für den
330pF/ker ...................................... C9 Die integrierten Schaltkreise sind an der Eingang des K-Type-Thermoele-
100nF/ker ........ C2, C4-C8, C12, C13 Pin 1 zugeordneten Gehäuseseite durch ment-Sensors
1µF/100V .................................... C15 eine Kerbe oder einen Punkt gekennzeich- Zum Abgleich des Sensors wird eine
4,7µF/MKS2 ................................ C14 net. Die Kennzeichnung muss mit dem Spannung von 41,276 mV benötigt, die an
10µF/63V ..................... C3, C16-C20 Symbol im Bestückungsdruck übereinstim- den Eingang des K-Type-Sensors anzule-
100µF/63V .................................... C1 men. gen ist. Diese Spannung entspricht dann
Alsdann werden der Quarz Q 1 und die einer Temperatur von 1000 ˚C.
Halbleiter: drei zweipoligen Stiftleisten (JP 1 bis JP 3) Nach Anlegen der Spannung ist der
7805 .............................................. IC1 bestückt. Kodierstecker JP 2 zu stecken, worauf sich
ELV02277 .................................... IC2 Die Anschlüsse des Transistors T 1 müs- das Interface dann wieder im Abgleichmo-
74HC573 ...................................... IC3 sen vor dem Verlöten so weit wie möglich de befindet. Mit Hilfe des Spindeltrimmers
62256 ............................................ IC4 durch die zugehörigen Platinenbohrungen R 4 ist der Abgleich des Referenzwider-
TS914 ........................................... IC5 geführt werden. standes so durchzuführen, dass die beiden
74HC4051 .................................... IC6 Elektrolyt-Kondensatoren sind gepolte LEDs D 1 und D 2 (wie auch beim ersten
MAX232 ...................................... IC7 Bauelemente und üblicherweise am Mi- Abgleichschritt) wieder verlöschen. Je
BC546 ........................................... T1 nuspol gekennzeichnet. Beim Einbau muss nachdem, ob der Referenzwiderstand zu
LED, 3 mm, rot ............................. D1 daher unbedingt auf die korrekte Polarität groß oder zu klein ist, leuchtet die rote
LED, 3 mm, grün ................... D2, D3 geachtet werden, da falsch gepolte Elkos oder die grüne LED. Wenn keine der bei-
sogar explodieren können. den LEDs aufleuchtet, ist der Abgleich
Sonstiges: Die Buchsen BU 2 und BU 3 sowie ST 1 korrekt und der Kodierstecker ist zu ent-
Quarz, 14,745MHz, und der Schiebeschalter S 1 müssen vor fernen.
HC49U70/U4 ............................. Q1 dem Verlöten plan auf der Leiterplatten-
SUB-D-Buchsenleiste, 9-polig, oberfläche aufliegen. 3. Referenzabgleich für den
print ......................................... BU2 Jetzt werden die Anschlussleitungen des Thermistor
DC-Buchse, print ........................ BU3 9-V-Batterieclips wie auf dem Platinenfo- Für den dritten und letzten Abgleich-
Thermoelement-Buchse, Typ K, to zu sehen ist, durch die zugehörigen punkt ist an Stelle des Thermistors SAX 1
print .......................................... ST1 Bohrungen gefädelt und angelötet. ein möglichst genauer Widerstand von
Schiebeschalter, 2 x um, Die drei Leuchtdioden D 1 bis D 3 benö- 10 kΩ anzuschließen und im Anschluss
winkelprint ................................. S1 tigen einen Platinenabstand von 19 mm, hieran der Kodierstecker JP 1 zu stecken.
Stiftleiste, 3 x 2-polig ............ JP1-JP3 gemessen von der LED-Spitze bis zur Pla- Das Interface befindet sich wieder im Ab-
Lötstifte mit Lötöse ............ ST2, ST3 tinenoberfläche. gleichmode, wo mittels R 12 der Refe-
9V-Batterieclip ......................... BAT1 Nun wird die fertig bestückte Leiterplat- renzwiderstand so einzustellen ist, dass
Temperatursensor mit Anschlussleitung, te gründlich hinsichtlich Löt- und Bestü- weder die rote noch die grüne LED leuch-
103AT-11 .............................. SAX1 ckungsfehlern überprüft und danach mit 4 tet.
1 Jumper Knippingschrauben 2,9 x 6,5 mm in die Wie bei den vorangegangenen Ab-
1 Zylinderkopfschraube, M3 x 8 mm Gehäuseunterhalbschale geschraubt. Vor gleichpunkten ist der Referenzwiderstand
6 Knippingschrauben, 2,2 x 6,5 mm dem Aufschrauben des Gehäuseoberteils entweder zu groß oder zu klein, je nach-
1 Mutter, M3 ist jedoch zuerst der erforderliche Abgleich dem welche der beiden LEDs aufleuchtet.
1 Fächerscheibe, M3 durchzuführen. Wenn beide LEDs nicht mehr leuchten,
1 Gehäuse, TL1000, bearbeitet und wird der Kodierstecker auch hier wieder
bedruckt, komplett Abgleich entfernt.
Der Abgleich ist nun abgeschlossen und
onellen bedrahteten Bauelementen reali- Insgesamt sind beim TL 1000 drei Ab- nach dem Aufschrauben des Gehäuseober-
siert wurde, ist der praktische Aufbau recht gleichpunkte vorhanden, wobei sich zwei teils ist der Temperaturlogger TL 1000
einfach. auf den K-Type-Thermoelement-Sensor einsatzbereit.

ELVjournal 6/02 19
So funktioniert´s

Weltweit live dabei -


Web-/Netzwerk-Kameras

Server
Server
Breakdown

Pictures

Alarm

Verify

Mit der praktischen Kombination von Kamera und Video-Web-Server oder


PC kann man Objekte quasi weltweit per Internet überwachen, Touristenattraktionen
live vorstellen, Wetterdaten übertragen, alarmieren usw. Wir zeigen, wie derartige
Systeme arbeiten, wie sie installiert und eingesetzt werden.

work - Netzwerkverbindung außerhalb des alone-Server, an die ganz normale Kame-


Immer auf Draht örtlichen Netzwerkes über Telefon- und ras angeschlossen werden. Der äußerst
Datenleitungen). Deshalb hat sich unter kompakte, autark arbeitende Server verar-
Webcam ist das sicher etwas nebulöse Technikern auch eine Differenzierung her- beitet die Video- und oft auch Audiosigna-
Schlagwort, das bereits seit vielen Jahren ausgebildet. Die Webcam im herkömmli- le, komprimiert sie und schickt sie über
beherrschend ist, wenn es um Weitver- chen Sinne ist heute eine preiswerte PC- eine Modem- oder gar integrierte ISDN-
kehrs-Fernüberwachung bzw. die berühm- Kamera, die, meist per USB, direkt an Schnittstelle ins Internet.
te, aber wohl eher weniger Fuß fassende einen PC angeschlossen ist, der wiederum Die dritte Gruppe, und diese wollen wir
Videokonferenz geht. Insbesondere in den über das Internet mit anderen kommuni- hier näher betrachten, stellen die so ge-
letzten zwei Jahren haben sich jedoch Spe- ziert. Derartige Konfigurationen stellen z. B. nannten Netzwerk-Kameras dar. Diese sind
zialisierungen herauskristallisiert, die ei- viele private Webcams dar. Ähnlich arbei- hoch spezialisierte Kamera-Server-Kom-
nerseits eindeutige Zuordnungen der Ein- ten Kombinationen aus beliebigen Kame- binationen, die einfach per Ethernet-
satzgebiete erlauben und andererseits eine ras und in einen PC installierbaren Digita- Schnittstelle in bestehende (Firmen-) Netz-
ebenso eindeutige Definition des techni- lisierungskarten. Diese Konfigurationen werke (Intranet) eingebunden werden. Dies
schen Aufwands hierzu. kommen jedoch schon mit leistungsfähi- erfolgt genauso, wie man einen PC in solch
Sicher ist allein der Begriff „Webcam” gen Software-Lösungen ins Haus, die z. B. ein Ethernet einbindet. Man weist der Ka-
etwas irreführend, stellt man sich darunter die Objekterkennung (Motion Detection), mera eine so genannte IP-Nummer zu, die
doch landläufig eine Kamerakonfigurati- die Aufzeichnung der Bilder auf Festplat- ihre Adresse im Netzwerk darstellt.Unter
on vor, die ausschließlich auf die Nutzung te, die Fernabfrage bzw. Fernsteuerung dieser Nummer ist sie wie jeder andere
im Internet abzielt. Die allermeist genutz- über einen fernen Rechner möglich ma- Rechner, zentrale Datenspeicher oder Dru-
ten Kamerasysteme arbeiten jedoch in lo- chen. cker, im Netz ansprechbar.
kalen Netzen, freilich immer öfter mit An- Dann gibt es eine weitere Gruppe von Der Zugriff erfolgt dabei recht unkom-
bindung an das WAN (Wide Area Net- Webcam-Konfigurationen, die der Stand- pliziert per Standard-Internet-Browser, der

20 ELVjournal 6/02
Bild 1: mit Stand-alone-Netzwerkserver und PC
Mittels einer PCI- werfen.
Karte mit Digitalisier-
und Komprimier- PC wird zum Videoserver
technik wird der PC
kostengünstig zum
Videoserver Will man bereits vorhandene Überwa-
Alle Wiedergabefunktionen
chungskameras, die ja schon komplett ver-
vom fernen Rechner
per TCP/IP steuerbar
kabelt sind, in das Computernetzwerk ein-
Telefonnetz
weltweit,
binden, ist eine der einfachsten Lösungen
auch
GSM, DSL
die, einen vorhandenen PC mit einer Steck-
karte auszurüsten, die die Hardware zur
Digitalisierung und Komprimierung der
Bildsignale enthält. Über die mitgelieferte
Software der Karte ist die Möglichkeit
eröffnet, sowohl den PC als digitalen Vi-
deorecorder zu nutzen als auch die Fernab-
LAN, WLAN
frage über das Netzwerk oder das Internet
zu realisieren. Die in Abbildung 1 gezeigte
Lösung ermöglicht dies für bis zu 16 Ka-
meras. Die Bilddaten können dabei, je nach
Qualitätsanforderung, bis zu 30fach kom-
primiert werden. Damit ist sogar eine rela-
tiv schnelle Bildübertragung per analoger
Modemleitung möglich.
Ein Feature dieser Lösung, das man bei
ja vielfach auch die Grundlage der Kom- Kameras gehen noch viel weiter - sie sind nahezu allen modernen Systemen findet,
munikation im Intranet bildet. über das Netzwerk von einem fernen Rech- ist die Aktivierung der Videoaufzeichnung
Auch aus dem Internet kennt man ja das ner aus steuerbar. So verfügt z. B. die bzw. Alarmierung, wenn sich etwas im
Verfahren, bestimmte Rechner einfach per später noch ausführlicher beschriebene JVC Bild bewegt (Motion Detection). So spart
IP-Verbindung ansprechen zu können. VN C30U über eine integrierte Zoom-, man Aufzeichnungskapazität bzw. das
Aus einem Netzwerk heraus ist der Zu- Neige- und Schwenkfunktion, die fern- Wachpersonal muss nicht ständig den Bild-
griff auf das Internet bzw. eine normale steuerbar ist. Dazu kommen, wie übrigens schirm beobachten.
Modem-Datenverbindung sehr einfach. bei den meisten Netzwerk-Kameras und Die Definition des Überwachungsberei-
Und schon liegt die Lösung nahe, eine Stand-alone-Servern auch, Alarmeingän- ches ist einfach. Dazu erfolgt bei der Kon-
weltweit funktionierende Kameraüberwa- ge, die sehr vielfältig nutzbar sind. So sind figuration der Kamera die Festlegung ei-
chung zu installieren. hier etwa Bewegungsmelder oder Meldeli- nes von der Elektronik zu überwachenden
Auch die Netzwerk-Kamera ist eine au- nien anschließbar. Bei deren Auslösung Bildfeldes (Abbildung 2). Verändert sich
tarke Kombination aus sehr hochwertiger gibt es am auswertenden Rechner Alarm, der Bildinhalt in diesem Feld, werden vor-
Kamera und einem Rechner, der seinen es kann eine Aufzeichnung gestartet wer- programmierbare Aktionen ausgelöst.
Anschluss über eine normale Ethernet- den usw. Die JVC-Kamera, die ja frei in
Schnittstelle findet. Viele dieser Kameras zwei Achsen beweglich ist, fährt z. B. bei Stand-alone-Videoserver
verfügen zusätzlich noch über eine serielle einem Alarm automatisch auf eine vordefi-
Schnittstelle, die den direkten Anschluss nierbare Position. Wer keinen PC am Standort der Kamera
an ein Modem möglich macht. Bevor wir uns dieser interessanten Kate- aufstellen mag oder kann, dem bleibt für
Damit benötigt man hier, im Gegensatz gorie genauer widmen, wollen wir noch die Netzwerkeinbindung seiner vorhande-
zu einfachen PC-Cams, keinen zusätzli- einen Blick auf die erwähnten Lösungen nen Kamera(s) die ebenfalls bereits kurz
chen PC mehr, bekommt aber dennoch die
selbe Funktionalität, wie sie ein normaler
PC darstellt. Im Gegenteil, einige dieser

Bild 2: Eine typische Software-Konfi-


guration für einen Videoserver, im Bild
rechts unten ist ein Motion Detection- Bild 3: Für den Anschluss analoger Kameras - kleine, universell nutzbare Video-
Bereich definiert (rot) server, hier von AXIS (links) und Convision (rechts)

ELVjournal 6/02 21
So funktioniert´s

Bild 4:
Anwendung Intranet/LAN Typische Intranet-
Konfiguration
(Grafikidee: JVC)
Switch
Außen/Dach

2. Stock Flur 1. Stock Flur Erdgeschoss


Hub Hub Hub

Bild 5:
So erfolgt die Anwendung Internet Bild 6: Auch so kann Video-
überwachung aussehen - per Wireless
Anbindung von
Netzwerkkameras LAN arbeitet ein PDA als Client.
an das Internet.
Router (Foto: AXIS)
(Grafikidee: JVC) dank ihres integrierten Rechners einfach
wie ein beliebiger PC eingebunden. Jeder
Internet an das Netz angeschlossene Rechner kann,
sofern er deren IPs kennt, auf die Kameras
Hub im System zugreifen.

Internet-/WAN-Anwendung
Diese Anwendung (Abbildung 5) geht
noch einen Schritt weiter. Hier ist es mög-
lich, über eine normale Internet- oder Mo-
dem-/Routerverbindung die Daten über
vorgestellte Lösung, einen kleinen Video- entweder ein Alarmsignal oder/und ein eine beliebige Entfernung abzurufen. Dies
server (Abbildung 3) einzusetzen. Dieser Voralarmbild über das Netz, zeichnet dann funktioniert sogar schon über drahtlose
verhält sich nach außen genau wie ein PC selbstständig auf und der Nutzer am fernen Anbindungen, wie es z. B. AXIS mit dem
mit Ethernet-Anschluss, verfügt oft sogar Rechner kann über weitere Maßnahmen „PDA-Camera Explorer” (Abbildung 6)
auch über direkte Anschlüsse für ein Mo- entscheiden. Damit lassen sich auch etwa demonstriert. Mit letzterer Anwendung ist
dem bzw. beherbergt sogar ein solches durch Tiere auf dem Gelände ausgelöste es möglich, sich in einem weitläufigen
(meist ein ISDN-Modem). Derartige Ser- Alarme entsprechend beurteilen. Gelände, z. B. einer Lagerhalle, zu bewe-
ver sind sehr funktionell, erlauben sie doch gen und dabei sowohl Kameras im Intranet
auch den Anschluss von Mikrofonen und Shooting Star Netzwerkkamera als auch ferne Kameras, z. B. einem über
diversen Schaltkontakten zur Alarmierung. eine Datenverbindung angeschlossenen
Dazu sind manche Modelle auch in die Aufgrund der Vorteile des einfachen Betriebsteil zu kontrollieren. Der PDA wird
andere Richtung ansteuerbar, das heißt, Anschlusses an ein bestehendes Netzwerk dabei mit einem Access Point für ein Wire-
man kann über den Server Schaltaufgaben finden die Netzwerkkameras eine rasante less LAN (Funknetz) bestückt, sodass sich
am Standort der Kamera auslösen lassen. Verbreitung im professionellen Bereich. etwa Wach- oder Lagerpersonal frei bewe-
Einige Modelle verfügen auch über analo- Man benötigt ja nur drei Dinge: einen Netz- gen und trotzdem ihr System komplett über-
ge Messeingänge, sodass hierüber Wetter- werk-Anschluss, einen Stromanschluss und wachen kann.
daten oder Zustände von Maschinen und eine IP-Adresse. Letztere wird, wie für alle
Anlagen erfassbar sind. anderen Geräte im Netz auch, einmalig Auch privat interessant
Die meisten dieser Server arbeiten mit vom Systemadministrator vergeben.
leistungsfähigen und betriebssicheren Li- Damit ergeben sich zwei Anwendungs- Netzwerk-Kameras sind zwar relativ teu-
nux-Betriebssystemen. So sind Zuverläs- gebiete von Netzwerkkameras. er, aber in vielen Fällen auch für private
sigkeit und Verfügbarkeit des Systems sehr Anwendungen interessant. Da sie keinen
hoch. Intranet-/LAN-Einsatz externen Rechner benötigen, sind sie
Die Ansprache des Servers erfolgt auch Das erste ist der alleinige Einsatz im schnell installierbar, es wird ja, je nach
hier entweder per Intranet oder Internet via Intranet (Abbildung 4). Hier erkennen wir Kamera-Ausführung, nur noch ein Mo-
Standard-Webbrowser bzw. mit diesem eine normale Netzwerkstruktur mit Hubs dem, ein ISDN-Anschluss oder ein Router
zusammenarbeitende Bedienprogramme. und Switches. Die Netzwerkkamera wird benötigt, der die Verbindung zwischen
Schließlich verfügen viele Server sogar
über einen internen Bildspeicher, entwe-
Bild 7: Das
der als RAM oder in Form einer Festplatte.
Innenleben
Sie zeichnen dann je nach Konfiguration einer
selbstständig auf und die Daten werden bei Netzwerk-
Bedarf abgerufen. Hier findet man auch kamera.
die so genannte Voralarm-Funktion. Das (Grafikidee:
heißt, der Server schickt bei einem Alarm AXIS)

22 ELVjournal 6/02
Ethernet-Anschluss und Telefonnetz her-
stellt. Da ist es z. B. interessant, auf diese
Weise das entlegene Landhaus zu kontrol-
lieren oder das eigene Boot im fernen Ha-
fen an der Adria zu überwachen (Daten- Server
übertragung, wenn auch derzeit noch sehr Server
Breakdown
langsam, via Handy). Gemessen am Wert
Pictures
des Objekts und an eventuell durch man- Alarm
gelnde Überwachung eintretenden Schä- Verify

den tritt dann der Anschaffungspreis ge-


genüber dem Nutzen in den Hintergrund.

Netzwerkkamera technisch

Welche Technik eine Netzwerkkamera Bild 8: IP eingeben, und schon erfolgt der Abruf der Startseite des Kamera-
darstellt, ist im Überblick in Abbildung 7 Webservers, von der aus weitere Funktionen erreichbar sind. Rechts die Start-
zu sehen. Als „Frontend” agiert eine leis- seite der AXIS-Kameras, links eine Konfigurationsseite des Convision-Video-
tungsfähige Kameraoptik mit der zugehö- servers
rigen Elektronik, wie man sie auch von der Je nach Funktionalität sind unterschiedli- eine plattformunabhängige Datenbank auf,
normalen Videokamera kennt. Die aufbe- che Bildauflösungen einstellbar, Speicher- ermöglicht die Fernsteuerung der Kameras
reiteten Bildsignale durchlaufen dann eine optionen beeinflussbar, Kommentare und und eventueller an diese angeschlossener
Komprimierungseinheit, die per Konfigu- Spezifizierungen einzutragen, die bereits Geräte (Türöffner usw.), leitet automatisch
ration in ihrer Wirkung einstellbar ist. Je beschriebene Motion Detection-Funktion Alarmmeldungen (z.B. Bewegungsmelder,
nach Qualitätserwartung sind hier Kom- einzustellen oder gar die Kamera selbst zu Motion Detection) per SMS oder E-Mail
pressionsraten bis zu 30 einstellbar, sodass steuern (Zoomen, Schwenken, Neigen). weiter und steuert das Abspielen von Film-
die Bandbreite des Übertragungsmediums Für erweiterte Aufgaben, z. B. den Zu- sequenzen oder Einzelbildern aus dem Ar-
optimal zwischen Bildqualität und Bild- chiv. Autorisierten Personen erlaubt ein
übertragungsrate (Frame Rate) aufgeteilt Viewer den weltweiten Zugriff auf Daten-
werden kann. Heutige Systeme erlauben bank und Live-Bilder. Solche Systeme sind
flüssige Live-Bild-Übertragung mit bis zu nahezu beliebig ausbaubar.
30 Frames je Sekunde (fps). Im Internet kann man sich, z. B. über die
Die folgende Rechnereinheit ist ein auf Homepages von AXIS (www.axis.de) oder
Netzwerkanwendungen spezialisierter SeeTec (www.seetec.de) solche Software-
Chipsatz, der mit den anschließenden In- steuerungen von existierenden Kamera-
terface-Einheiten zusammenarbeitet. konfigurationen ansehen und sogar einige
Für diesen Teil werden sogar spezielle Kameras vom eigenen Rechner aus steu-
Hochleistungschips entwickelt wie z. B. ern. Damit bekommt man einen Vorge-
der im Titelbild gezeigte ETRAX 100, ein schmack auf die Möglichkeiten dieser Ka-
100 MIPS RISC-Prozessor, der von AXIS merasysteme. In Abbildung 10 sind zwei
eigens für diese Anwendung optimiert ist. Bild 9: Solche Speziallösungen, hier Beispiele dazu zu sehen.
Damit ist die gesamte Elektronik äußerst von „SeeTec”, sorgen für effiziente
platzsparend unterzubringen, was sich in Überwachungslösungen mit vielen Netzwerk ganz einfach
sehr kompakten Abmessungen der Netz- Kamerastandorten
werkkamera ausdrückt. griff auf mehrere Kameras, gibt es speziel- Damit kommen wir zur Softwareseite
Die in der Kamera implementierte Soft- le Softwarelösungen, etwa die von „See- dieser Technik, wobei wir hier die Anwen-
ware ist sofort betriebsbereit. Sie erscheint Tec” (Abbildung 9). Sie sorgt für die effi- dung im lokalen Netzwerk betrachten. Denn
am fernen Rechner nach ID-Eingabe als ziente Verwaltung von bis zu 25 Kameras die Anbindung an die Daten- bzw. Inter-
Web-Startseite, von der aus verschiedene je Server, kann alle Kamerabilder gleich- net-Verbindung entspricht dem Standard
Funktionen erreichbar sind (Abbildung 8). zeitig auf dem Bildschirm darstellen, baut bei der Einrichtung dieser Verbindungen.
Voraussetzung ist zunächst ein Rechner
mit einem Standard-Webbrowser, also z. B.
Netscape Navigator oder MS Internet Ex-
plorer. Für den einfachen Fernzugriff ist
dann der Rechnertyp bzw. das darauf lau-
fende Betriebssystem egal. Das kann ge-
nauso MS Windows, meist ab 95, sein wie
Linux oder Mac OS. Es kommt auf den
Anbieter der Kamera an, welcher Rechner
vielleicht für bestimmte Konfigurations-
und Spezialaufgaben vorgeschrieben wird,
aber meistens kommt man mit dem Web-
browser aus.
Wie einfach die Konfiguration im Netz-
Bild 10: Hier kann man sich schon einmal einen Eindruck über die Möglichkeiten werk ist, wollen wir uns einmal am Bei-
modernster Kamerasysteme verschaffen - nach ein wenig Wartezeit kann man spiel der AXIS 2100/2120 ansehen.
die Kameras selbst über das Internet steuern Die Angst vor der etwas umständlichen

ELVjournal 6/02 23
So funktioniert´s

Bild 13: Die AXIS-


Netzwerkkameras 2100
(links) und 2120 (rechts
unten). In der Rück-
ansicht der 2100 sind
sehr gut die Netzwerk-
und die serielle Schnitt-
stelle sowie der Klemm-
block für den Melderan-
schluss zu sehen.
Fotos: AXIS

erste Assistent vor allem mit den techni- Grundfunktionen hinaus unterschiedlich
Bild 11: Halbautomatisch - das Gene- schen Einstellungen wie Bildgröße, Kom- ausgestattet. Auffallend ist das DC-Iris-
rieren der IP für die Netzwerkkamera primierungsfaktor, Bilddrehen, Zeit- und Objektiv bei der 2120, das die automati-
Beschriftungseinstellungen sowie den Ein- sche Anpassung an unterschiedliche Licht-
Adressierung nach dem TCP/IP-Protokoll stellungen zur Motion Detection-Funktion verhältnisse erlaubt. Damit ist diese Ka-
ist weitgehend unbegründet, denn es wird (nur Axis 2120) befasst, werden über die mera, in einem Wetterschutzgehäuse mon-
auf einer der CD-ROMs zur Kamera ein „Administration Tools” Zugriffsrechte, Da- tiert, auch im Außenbereich einsetzbar.
Installationsprogramm mitgeliefert, das teipfade, Upload-Wege ins Netzwerk und Dagegen ist die 2100 auf normale Licht-
nach automatischer Suche im Netzwerk ins Internet, Modemeinstellungen usw. fest- verhältnisse im Innenbereich eingerichtet.
aus der Seriennummer der Kamera eine IP- gelegt. Die Feinanpassung an den Standort ist bei
Adresse generiert, die man übernehmen, Über eine Demo-Funktion der Startseite beiden Kameras noch per Softwaresteue-
aber auch ändern kann (Abbildung 11). sind die Wiedergaben mit verschiedenen rung möglich.
Ist das abgeschlossen, kann schon der Auflösungen und Komprimierungsgraden Die 2120 verfügt zusätzlich noch über
Sprung zum auf dem Rechner installierten simulierbar. So kann man gleich beim Ein- eine Motion-Detection-Funktion und sie
Browser mit automatischer Öffnung der richten sehen, wie das Ergebnis später aus- ist in der Lage, bis zu 30 Bilder je Sekunde
Webseite der Kamera erfolgen - man muss sehen wird (Abbildung 12). in das Netzwerk zu liefern. Dass beide
nicht den umständlichen Weg über DOS- Wer allerdings mehr will, als nur das Kameras Farb-Chips als Bildaufnehmer
Kommandozeilen mit Pings usw. gehen! eine Live-Bild zu sehen, muss zu weiteren besitzen, versteht sich hier von selbst.
Auf der Webseite erscheint sofort das aktu- Software-Programmen wie etwa dem „Axis Beide Kameras verfügen sowohl über
elle Kamerabild in der Grundkonfigurati- Camera Explorer” greifen (bietet u. a. die einen RJ45-Netzwerkanschluss als auch
on, wie es in Abbildung 8 bereits zu sehen Ansicht auch mehrerer Kamerabilder di- über eine serielle RS-232-Schnittstelle für
war. Von der Startseite aus kann dann die rekt im Windows-Explorer). Oder man den Anschluss von Modems. Über einen
Konfiguration mit Hilfe der Assistenzfunk- greift die mitgelieferten bzw. über die Kontakteingang ist z. B. ein Melder an-
tionen „Installer Wizard” und „Adminis- Webseite des Herstellers angebotenen Pro- schließbar, der diverse Aktivitäten der
tration Tools” erfolgen. Während sich der grammierhilfen in Visual Basic auf und Kamera auslösen kann, darunter auch den
programmiert sich einfache Anwendun- E-Mail- oder Telefon-Versand einer Warn-
gen selbst. Auch über HTML-Program- meldung.
mierung kommt man schnell zum Zuge, Die Kameras arbeiten mit einem UNIX-
will man etwa vier Kamerabilder gleich- Betriebssystem, das maximale Betriebssi-
zeitig anzeigen lassen. cherheit verspricht. Und da heute kaum
Noch komplexere Anwendungen über- etwas schneller veraltet als Firmware, be-
lässt man dann den darauf spezialisierten herbergen die Kameras einen Flash-Spei-
Profis, wie bereits besprochen. cher, auf der eben diese liegt und jederzeit
Dennoch, eine einfache Konfiguration von außen erneuerbar ist. Apropos, natür-
erfordert nur wenige Minuten, und wer lich kann man die Kameras per Passwort
einen PC in Betrieb nehmen kann und vor unbefugtem Zugriff, insbesondere auf
schon einmal eine Internetverbindung ein- die Konfiguration, schützen. Per FTP/
gerichtet hat, wird auch diese Aufgabe Client-Funktion haben alle Berechtigten
schnell bewältigen. im Netzwerk Zugriff auf die Kamera.
Damit kommen wir zur näheren Be- Mittels des mitgelieferten Kamerasta-
trachtung einiger herausragender Netz- tivs sind die Kameras sowohl stehend als
werkkameras. auch an der Decke hängend montierbar.
Für Letzteres ist das Bild elektronisch um
Axis 2100/2120 - kompakte 180 Grad drehbar.
Netzwerkprofis Damit stehen zwei sehr leistungsfähige
und zugleich kompakte Netzwerk-Lösun-
Bild 12: Ganz einfach - Konfiguration Beide Kameras (Abbildung 13) ähneln gen zur Verfügung, die nahezu alle denk-
bei AXIS mit bequemen Abfragemenüs sich zwar äußerlich, sind aber über die baren Einsatzzwecke abdecken.

24 ELVjournal 6/02
nannten SeeTec-Internetseiten sehr an- Wie alle Netzwerkkameras, stellt auch
schaulich selbst nachvollziehen. Übrigens diese eine bereits implementierte Websei-
kann auch diese Kamera über die bereits te zur Verfügung. Die Steuerung der Ka-
vorgestellte SeeTec-Software (Abbildung mera erfolgt über ein äußerst komfortables
10) angesteuert werden. „Control-Panel” (Abbildung 15), von dem
Solche Kameras liefern die Bilder, die aus auch nahezu alle Konfigurationen vor-
man z. B. im Fernsehen (TW-1) auf öster- nehmbar sind. Natürlich verfügt auch die-
reichischen Bergspitzen und Almen in ser kleine Webserver über eine FTP/
Aktion bewundern kann. Eine JVC-Kame- Client-Funktion, die den Vielfach-Zugriff
ra ist auch am New Yorker Time Square möglich macht. Die Steuerung kann je-
installiert und zeigt von dort beeindru- doch - logisch - nur von einem fernen
ckende Bilder. Rechner aus zur gleichen Zeit erfolgen.
Ein integrierter Web-Server erlaubt auch Sehr interessant ist auch der ebenfalls
hier die direkte Anbindung an das Intra-/ fernprogrammierbare Positionsspeicher der
Internet via Ethernet-Schnittstelle. Die Kamera, der 10 Speicherplätze umfasst
Kamera- und Komprimierungselektronik und die Kamera blitzschnell, entweder von
liefert flüssige Livebilder bis zu 30 Bil- Hand oder per Alarmfunktion gesteuert, in
dern/s (MPEG1-Modus, 320 x 240 Ausga- die definierte Position fahren lässt.
be-Pixel) und kann im JPEG-Modus mit Die gesamte Technik von Kamera, Web-
immer noch 3 Bildern/s eine sehr hohe server und Antrieben ist auf kleinstem
Auflösung von 640 x 480 Pixeln bereitstel- Raum untergebracht, die Kamera misst in
len. Die Komprimierungsrate kann bis zu der Höhe nur 182 mm, der runde Sockel hat
30 betragen. einen Durchmesser von 116 mm und die
Bild 14: Die JVC-Netzwerkkamera VN- Für die digitale Bildaufzeichnung auf größte Länge beträgt im ausgeschwenkten
C30CU fällt durch Schwenk-, Neige- eine Server-Festplatte im Netzwerk sind Zustand ca. 165 mm.
und Zoomfunktion auf. Oben der dabei Bildfiles bis zu 2 GByte Größe spei- Lässt man am Schluss unseres kurzen
Anschlussblock für die Melder und die
cherbar. Anschaulicher wird diese Anga- Exkurses durch die Technik der Videoser-
Alarmausgabe.
be, wenn man die erreichbare Aufzeich- ver und Netzwerkkameras noch einmal die
nungszeit für diese Filegröße auflistet. beeindruckenden Daten und Möglichkei-
Im JPEG-Mode, hier ist die Aufzeich- ten dieser Technik Revue passieren, kann
nungszeit von der Bildgröße abhängig, sind man resümieren, dass sich auf diesem Ge-
Beweglicher Bolide - JVC VN-C30U dabei zwischen 20 Stunden (160 x 120 biet in den letzten zwei Jahren eine Menge
Pixel) und 2 Stunden (640 x 480 Pixel) getan hat. Die Kameras sind deutlich kom-
Diese Kamera ist ein typischer Vertreter erreichbar. Dabei gelten folgende Eckda- plexer, funktioneller und kompakter ge-
von High-End-Kameras, die u. a. vollstän- ten: Aufnahme mit 5 Bildern/s, jedes Bild worden. Aber das Erfreuliche ist auch, dass
dig fernsteuerbar sind. Denn oft reicht eine belegt zwischen 5 kByte (160 x 120) und die Software sich zunehmend bedien-
fest fixierte Kamera nicht aus, wenn man 50 kByte (640 x 480). freundlicher entwickelt. Heute sind es auch
z. B. „um die Ecke” sehen, einen Panora- Im MPEG-Mode, hier ist die Aufzeich- für den nicht täglich mit Netzwerktechnik
mablick haben oder für Detailansichten nungszeit hauptsächlich abhängig von der Umgehenden nur wenige Minuten bis zur
zoomen möchte. Dann tritt eine schwenk- gewählten Bitrate für die Übertragung, sind Einbindung einer solchen Kamera in ein
und neigbare Kamera mit Zoomfunktion in zwischen 9 Stunden (0,5 MBit/s) und 3 Netzwerk. Wir haben es mit beiden zuletzt
Aktion wie die VN-C30U (Abbildung 14). Stunden (1,5 MBit/s) in einem 2 GByte- vorgestellten Systemen ausprobiert - ein
Sie ist um 320 Grad schwenk- und um File speicherbar. durchschnittlich mit Computerkenntnissen
90 Grad neigbar. Dazu kommt ein lei- Über zwei Alarmeingänge sind vorpro- ausgestatteter 18jähriger hatte beide je-
stungsfähiger 15fach-Zoom. Welche fan- grammierbare Aktionen auslösbar, zusätz- weils in 10 bzw. 20 Minuten „im Netz”.
tastischen Möglichkeiten solche Funktio- lich steht ein Alarmausgang (Open-Col- Sein einziger Kontakt mit IPs war zuvor
nen bergen, kann man auf den bereits ge- lector, 5 V/1 mA) zur Verfügung. die Installation einer Netzwerkkarte und
sein DSL-Anschluss im Home-Netzwerk.
Bild 15: Die JVC- Noch vor zwei Jahren hätten viele dazu
Kamera bietet einen Netzwerkspezialisten gerufen.
eine besonders
komfortable
Ergo steht diese Klasse von Fernüber-
Bedien- wachungssystemen unmittelbar vor einer
oberfläche und ganz breiten Anwendung für die Überwa-
einfache Netz- chung im Sicherheitsbereich, Touristenin-
werk-Konfigura- formation („Web Attraction”), Prozess- und
tion Geräte-Überwachung. Und es bedarf wohl
keiner allzu großen Kunst der Prophezei-
ung - auch im privaten und kleingewerbli-
chen Bereich könnten, sobald der Preis
endverbraucherfreundlicher ausfällt (typi-
sche Folge einer anziehenden Massenpro-
duktion) diese praktischen Alleskönner bald
eine führende Rolle spielen. Schließlich
erobert sich das Ethernet, auch in Form des
Wireless LAN, immer mehr auch den
SOHO-Bereich...

ELVjournal 6/02 25
Audiotechnik

Takt-Geber -
Elektronisches Metronom
Das Metronom ist seit Mälzel das in der Musikwelt unbestrittene Instrument
für die objektive Vorgabe des Tempos beim Spielen von Musikstücken.
Wir stellen ein elektronisches Pendant zum mechanisch arbeitenden Metronom vor,
das die Vorgabe eines Taktes im Bereich zwischen 40 und 200 Taktschlägen je Minute
ermöglicht. Der Takt wird akustisch und optisch signalisiert.

wurde dem Musiker ein Instrument in die


Immer im Takt Hand gegeben, das es ihm erlaubt, ein Technische Daten:
Musikstück im gleichen Taktmaß zu spie- Spannungsversorgung: .... 9-V-Batterie
Das Mälzel-Metronom war Anfang des len, wie es der Komponist vorgegeben hat. Stromaufnahme: ...................... 0,2 mA
19. Jahrhunderts eine Sensation in der Mu- Noch heute dient das Metronom in dieser Taktfrequenz: ............. 40 bis 200 bpm
sik, ermöglichte es doch erstmals, musika- Funktion, wenngleich sich jedoch die äu- Abmessungen: ..................70 x 60 mm
lische Zeitmaße exakt vorzugeben. Damit ßere Form gegenüber der Urform oft er-

26 ELVjournal 6/02
heblich geändert hat. Statt des pyramiden- lösen kann, zeigen wir im Rahmen der im Kollektorzweig liegende Sound-Trans-
förmigen Gehäuses, das ein von einem Nachbauanleitung. ducer PZ 1 ein Knackgeräusch abgibt.
Federwerk unterstütztes Pendel beherbergt, Zur Spannungsversorgung dient eine
dessen Pendelfrequenz durch ein verstell- Schaltung 9-V-Blockbatterie, die mit ST 1 (+) und
bares Gewicht justierbar ist, findet man ST 2 (–) verbunden wird.
moderne Metronome als elektronische Das Schaltbild des elektronischen Me-
Taktanzeige, für das Üben von Musikstü- tronoms ist in Abbildung 1 dargestellt. Die Nachbau
cken unterstützt durch eine akustische An- Schaltung besteht im Wesentlichen nur aus
zeige. Übrigens - die exakte Übersetzung einem Oszillator, der von IC 1 gebildet Der Nachbau erfolgt auf einer einseitig
des griechischen Wortes Metronom lautet wird. IC 1 ist ein Timerschaltkreis vom zu bestückenden Platine. Anhand der Stück-
Taktmesser. „Taktgeber” trifft aber aus Typ ICM 7555, der praktisch überall dort liste und des Bestückungsplans beginnen
heutiger Sicht die Funktion wohl besser eingesetzt wird, wo man mit wenig Strom- wir die Bestückungsarbeiten mit dem Ein-
Mehr zur Geschichte des Metronoms aufnahme einen sehr stabilen Oszillator setzen der niedrigen Bauteile (Widerstän-
finden Sie im Anschluss dieses Artikels. realisieren möchte. de) gefolgt von den höheren Bauteilen. Die
Die Funktion des Metronoms in elektro- Die frequenzbestimmenden Bauteile des Bauteile sind entsprechend dem Raster-
nischer Form lässt sich beeindruckend ein- Oszillators sind die Widerstände R 1 bis maß abzuwinkeln und ihre Anschlüsse an-
fach nachbilden. Es wird ja lediglich ein R 3 und die beiden parallelgeschalteten schließend in die dafür vorgesehenen Boh-
über relativ kurze Zeit genau arbeitender Kondensatoren C 4 und C 5. Der Wider- rungen zu stecken. Auf der Platinenunter-
Taktgenerator benötigt, der ein akustisches stand R 2 ist als Trimmer ausgeführt, mit seite werden die Anschlüsse verlötet und
Signal abgibt. Für viele Einsatzzwecke ist dem die Frequenz in einem Bereich von überstehende Drahtenden mit einem Sei-
auch eine optische Anzeige sehr nützlich, 0,6 Hz bis 3,5 Hz (entspricht 40 bis 200 bpm) tenschneider abgeschnitten, ohne die Löt-
z. B. in der elektronischen Musik oder für variiert werden kann. Aufgeladen werden stelle dabei selbst zu beschädigen.
Techno-DJs. die Kondensatoren C 4 und C 5 durch die Bei den Halbleitern sowie den Elkos ist
Genau diese Aufgaben nimmt unser klei- Reihenschaltung von R 1 bis R 3, wobei die unbedingt auf die richtige Einbaulage bzw.
nes, sehr einfach nachbaubares Metronom Entladung nur durch R 3 geschieht. Da R 3 Polung zu achten. Der „+”-Anschluss der
wahr. Mit einem Trimmer lässt sich eine in seinem Wert relativ klein zu den anderen LED (Anode) ist durch den etwas längeren
Taktfolge von 40 bis 200 bpm (beats per beiden Widerständen ist, erscheint am Aus- Anschlussdraht zu erkennen. Zusätzlich
minute = Taktschläge je Minute) einstel- gang des Oszillators Pin 3 nur ein sehr ist eine Seite der LED abgeflacht, sie kenn-
len. Die Taktausgabe erfolgt per LED und kurzer Low-Impuls. zeichnet die Katode. Bei Bedarf kann die
Sound-Transducer. Die kleine Platine lässt Als optisches Ausgabeorgan dient die LED auch abgesetzt von der Platine mon-
sich einfach in ein bestehendes Gerät inte- Leuchtdiode D 1, deren Strom mit R 4 tiert werden. Als nächstes werden der Trim-
grieren oder, weil mit einer 9-V-Batterie begrenzt wird. mer R 2, der Schalter S 1 und der Transdu-
betreibbar, in ein eigenes Gehäuse einbau- Über die RC-Kombination R 5 und C 3 cer PZ 1 eingesetzt und verlötet. Beim
en. Die zugehörige Skala erarbeitet man gelangt der Taktimpuls auf die Basis des Transducer ist darauf zu achten, dass die-
sich anhand der bevorzugten Musikrich- Transistors T 1. Bei jedem Low-Impuls ser ebenfalls richtig gepolt einzusetzen ist.
tung selbst. Wie man dies professionell schaltet T 1 kurzzeitig durch, wodurch der Zur Erkennung befindet sich eine Plusmar-

Aus Ein
S1

C1 + C2 D1
220K
R1

10u 100n
25V ker
1M

100K
470R
R4

R6
R2

Taktfrequenz IC1 8 4
ST1 40 - 200 bpm VCC RESET
7
DIS R5 C3
3 T1
OUT 1K
BC556
+ 6 100n
9V
4K7
R3

THD
Batterie PZ1
5
CONT
2
TRIGGER
ST2 C4 C5 GND
1 ICM7555 Sound
Transducer
560n 1u
100V 63V

Bild 1: Schaltbild des Metronoms

ELVjournal 6/02 27
Audiotechnik

Ansicht der fertig bestückten


Platine des Metronoms mit
zugehörigem Bestückungs-
plan

kierung „+” auf der Oberseite des Transdu- anschlag des Potis ebenfalls ganz links
Stückliste: Metronom cers. befinden muss. Jetzt wird das Gerät einge-
Widerstände: Zum Schluss ist der Batterieclip anzulö- schaltet und man zählt die Impulse je Mi-
470Ω ............................................. R4 ten, dessen Leitungen zur Zugentlastung nute bei einer bestimmten Trimmerstel-
1kΩ ............................................... R5 durch die Bohrungen der Platine zu führen lung aus. Bei diesem Vorgang ist man
4,7kΩ ............................................ R3 sind (siehe Platinenfoto). gegenüber einer Standardskala exakt in der
100kΩ ........................................... R6 Im Regelfall wird das Metronom sicher- Lage, individuelle Markierungen anzubrin-
220kΩ ........................................... R1 lich in ein kleines Gehäuse eingebaut wer- gen, etwa die in der klassischen Musik
PT15, liegend, 1MΩ ..................... R2 den, wobei dort entsprechende Durchbrü- weitverbreiteten 60 und 72 M.M. (siehe
che für den Schiebeschalter, die LED und Kasten zur Metronom-Geschichte), woge-
Kondensatoren: eine aufzusetzende Trimmerachse zu schaf- gen der Techno-DJ wahrscheinlich kaum
100nF/ker ..................................... C2 fen sind. Auch eine kleine Schallaustritts- etwas unter 140 bpm markieren wird.
100nF/250V .................................. C3 öffnung für den Transducer ist vorzuse- Nach Erarbeiten dieser Skala wird das
560nF/100V .................................. C4 hen. Papier abgenommen. Nun kann man meh-
1µF/63V/MKT ............................. C5 Schließlich ist eine individuelle Skala rere Methoden wählen. Eine bewährte
10µF/25V ..................................... C1 anzufertigen. Dazu gibt es verschiedene Variante ist das Einscannen der provisori-
Möglichkeiten. Wir wollen hier eine be- schen Skala und Erstellen einer sauber
Halbleiter: währte Methode aufzeigen, die die Her- gezeichneten Skala mit einem Grafikpro-
ICM7555 .................................... IC1 stellung einer genauen Skala in professio- gramm. Dabei wird die provisorische Ska-
BC556 .......................................... T1 neller Optik erlaubt. la einfach importiert und auf ihr die end-
LED, 5 mm, rot ............................ D1 Dazu legt man ein ausreichend großes gültige Skala gezeichnet. Nach Löschen
Stück Zeichenpapier auf die Frontseite, der importierten Skala hat man eine profes-
Sonstiges: wobei ein Ausschnitt für die Potiachse zu sionell gezeichnete Skala, die auf einer
Schiebeschalter, 2 x um, schaffen ist. Das Papier wird mit Klebe- selbstklebenden Folie ausgedruckt und auf
winkelprint ................................ S1 band gegen Verrutschen gesichert, z. B. das Gehäuse geklebt wird.
Sound-Transducer ST2, print ..... PZ1 mit doppelseitigem Klebeband auf dem Noch professioneller gelingt der Ent-
9-V-Batterieclip ................. ST1, ST2 Gehäuse fixiert. Dann setzt man einen Be- wurf, wenn man ein spezielles Skalendesi-
1 Kunststoff-Steckachse ø 6 x 16,8 mm dienknopf für den Trimmer auf, wobei gnerprogramm, wie etwa „Frontplattende-
dessen Zeigermarkierung sich bei Links- signer” bemüht.

Historie und Technik - das Mälzelsche Metronom


Der in Regensburg geborene Johann Nepomuk baute auch die Hörrohre für den damals schon fast ramidenförmigen Gehäuse, in dem ein stehendes
Mälzel (1772 - 1838) war ein begabter Mechaniker ertaubten Meister. Pendel befestigt ist. Ein aufziehbares Federwerk
und Geschäftsmann, der vor allem in Wien wirkte. Das Metronom wurde eigentlich von dem Amster- sorgt für den Ausgleich der mechanischen Rei-
Er baute 1805 das weltberühmte „Panharmoni- damer Mechaniker D. N. Winkel 1814 erfunden. bung, ansonsten bewegt sich das Pendel allein per
kon”, einen riesigen mechanischen Orchesterappa- Mälzel, stets geschäftstüchtig, stahl ihm jedoch die Schwerkraft. Um verschiedene Taktmaße anhand
rat, dessen Orchestrion-Nachläufer wir heute noch Erfindung, indem er sie rechtzeitig in London, Paris einer Skala einstellen zu können, wird ein Gewicht
zuweilen auf Jahrmärkten bewundern können. 1808 und Wien als Patent eintragen ließ. In Wien erledigte auf dem Pendel verschoben. Hierdurch wird die
folgte der nicht minder berühmte mechanische dies sogar der Kaiser für ihn, so hoch geschätzt war Geschwindigkeit des Pendels reguliert, wie man es
Trompeter. Mälzel zog auch mit dem „Weltwun- Mälzel am Wiener Hof. Er verlor zwar 1816 einen ja auch von Pendeluhren kennt. Der charakteristi-
der” durch die Lande, das er vom Baron von Kem- Rechtsstreit mit Winkler, dennoch vermarktete er das sche Ton wird durch den Anschlag des Pendels
pelen „geerbt” hatte - dem mechanischen schach- Metronom weiter und es heißt noch heute das Mälzel- erzeugt.
spielenden Türken. sche Metronom. Daher rührt auch die in Partituren zu Seinerzeit war das Metronom eine Sensation,
Er war bis zu einem Rechtsstreit einer der besten findende Bezeichnung M. M. für die Taktvorschrift, denn die Musik wurde damals nach Gusto des
Freunde Ludwig van Beethovens, der ihm in einer heute identisch mit der gängigen Bezeichnung Beats jeweiligen Musikers gespielt, eben mal zu lang-
seiner Symphonien (8. Symphonie, 2. Satz) sogar per Minute (bpm). Viertel M.M. 65 heißt also 65 sam, mal zu schnell. Mit dem Metronom war ein
ein Denkmal gesetzt hat, indem er das eigentlich Viertelschläge je Minute. Taktmaß vorgebbar, das eine stets gleiche Inter-
von ihm gehasste Metronom verewigt hat. Mälzel Das Mälzelsche Metronom besteht aus einem py- pretation nach Vorgabe des Komponisten erlaubt.

28 ELVjournal 6/02
Schallpegel-Messgerät
SPM 100 Teil 2
Das SPM 100 verfügt über alle wichtigen Funktionen, die zur objektiven Beurteilung
von Schallereignissen benötigt werden. Nachdem im „ELVjournal” 5/2002 die Bedienung,
die Funktion und die Schaltungstechnik beschrieben wurden, kommen wir nun zum
praktischen Aufbau und zum Abgleich.
Das einzige Bauelement an der Display- schen die Prozessoranschlüsse laufen, so
Nachbau seite ist, abgesehen vom Display, der Sin- ist dieses überschüssige Lötzinn am ein-
gle-Chip-Mikrocontroller IC1. Aufgrund fachsten mit Entlötlitze abzusaugen.
Nur mit Miniatur-Bauelementen für die der insgesamt 80 Anschlusspins und dem An der Haupt-Bestückungsseite werden
Oberflächenmontage ist der kompakte damit verbundenen geringen Pinabstand im nächsten Arbeitsschritt alle ICs in der
Aufbau des Gerätes realisierbar. Die Ver- ist dieses Bauteil auch am schwierigsten zu gleichen Arbeitsweise wie der Prozessor
arbeitung von SMD-Komponenten setzt verarbeiten. Ganz wichtig ist beim Mikro- aufgelötet. Die korrekte Polarität ist bei
jedoch Löterfahrung und eine besonders controller die Beachtung der korrekten Ein- SMD-ICs daran zu erkennen, dass die Pin 1
sorgfältige Arbeitsweise voraus. Des Wei- baulage. Es ist nahezu unmöglich, einen zugeordnete Gehäuseseite leicht ange-
teren ist ein Minimum an Spezialwerkzeu- versehentlich mit falscher Polarität einge- schrägt ist. Diese Gehäuseseite muss mit
gen für die Verarbeitung der zum Teil bauten Mikrocontroller wieder ohne Be- dem Bestückungsdruck übereinstimmen.
winzigen Bauteile Voraussetzung. schädigung von der Leiterplatte zu entfer- Überschüssiges Lötzinn ist auch hier am
So sind ein Lötkolben mit sehr feiner nen. einfachsten mit Entlötlitze wieder zu ent-
Lötspitze und eine gute Pinzette zum Fas- Zuerst wird an einer beliebigen Gehäu- fernen.
sen und Positionieren der kleinen Teile seecke ein Lötpad der Leiterplatte vorver- Durch die Pinkonstruktion ist ein Ver-
erforderlich. Außerdem sollten dünnes zinnt und dann der Prozessor polaritäts- polen bei den danach aufzulötenden SMD-
SMD-Lötzinn und Entlötsauglitze nicht richtig exakt positioniert. Nach dem Ver- Transistoren kaum möglich. Auch nach
fehlen. Lötfehler sind ohne eine Lupen- löten dieses Anschlusspins wird sorgfältig dem Auflöten dieser Bauteile bleibt die
leuchte oder zumindest einer Lupe kaum überprüft, ob alle weiteren Anschlüsse ex- Beschriftung lesbar.
zu erkennen. Aber auch das genaue Posi- akt mittig auf den zugehörigen Lötpads Weiter geht es dann mit den SMD-Wi-
tionieren und Verlöten der winzigen Teile aufliegen. Wenn dies der Fall ist, werden derständen, deren Wert direkt auf dem Ge-
ist ohne entsprechende Hilfsmittel nicht alle weiteren Anschlusspins verlötet. häuse aufgedruckt ist. Die letzte Ziffer gibt
gerade einfach. Sollte dabei versehentlich Lötzinn zwi- grundsätzlich die Anzahl der Nullen an.

ELVjournal 6/02 29
Messtechnik

Vorsicht ist bei den SMD-Kon-


densatoren geboten. Diese Bautei-
le besitzen keinerlei Kennzeich-
nung und sind daher leicht zu ver-
wechseln.
Die SMD-Dioden sind an der ELV02293
Katodenseite (Pfeilspitze) durch ei-
nen Ring gekennzeichnet. Damit
sind dann alle SMD-Komponenten
bestückt. Eine grundsätzliche Sicht-
kontrolle hinsichtlich Löt- und Be-
stückungsfehlern ist bereits an die-
ser Stelle anzuraten. Die jetzt noch
fehlenden bedrahteten Bauelemen-
te sind wesentlich einfacher zu ver-
arbeiten.
Nach dem Einlöten des Quarzes
Q 1 und des Folien-Kondensators
C 36 sind die Elektrolyt-Konden-
satoren an der Reihe. Wichtig ist Ansicht der fertig bestückten Platine des SPM 100 mit zugehörigem Bestückungsplan,
bei den üblicherweise am Minus- oben ein Teilausschnitt von der Displayseite, unten komplett von der Lötseite
pol gekennzeichneten Elkos die
korrekte Polarität. An der Display-
seite werden danach alle überste-
henden Drahtenden abgeschnitten,
ohne die Lötstelle selbst dabei zu
beschädigen.
Das Metallgehäuse des Effektiv-
wert-Gleichrichters IC7 ist durch
eine kleine Metallfahne am unteren
Gehäuserand gekennzeichnet. Die-
se Fahne muss mit der Kennzeich-
nung im Bestückungsdruck über-
einstimmen. Des Weiteren ist beim
Einbau darauf zu achten, dass die
Gehäuseunterseite ca. 1 mm Ab-
stand zur Platinenoberfläche auf-
weist.
Nun werden der Temperatursen-
sor und die beiden Abgleichtrim-
mer bestückt, die beim Lötvorgang
nicht zu heiß werden dürfen. Die
Klinkenbuchse BU 2 und die Wes-
tern-Modular-Buchse BU 1 müs-
sen vor dem Verlöten der An-
schlusspins plan auf der Leiterplat-
tenoberfläche aufliegen.
Die Anschlussleitungen des 9-V-
Batterieclips sind vor dem Verlö-
ten zur Zugentlastung durch die zu-
gehörigen Bohrungen der Leiter-
platte zu fädeln, wie auf dem Plati-
nenfoto zu sehen ist.
Nun wenden wir uns wieder der
Prozessorseite der Leiterplatte zu,
wo noch das Display zu montieren
ist. Dazu wird das Display so in den
Klarsicht-Halterahmen gelegt, dass
die Glasverschweißung an der lin-
ken Displayseite in die zugehörige
Aussparung des Rahmens ragt.
Alsdann ist der Befestigungsrah-
men von der rechten Seite aufzu-
schieben und mit zwei Leitgummi-
streifen zu bestücken.
Die Montage der zusammenge-

30 ELVjournal 6/02
Stückliste: Schallpegel-Messgerät SPM 100
Widerstände: Kondensatoren: AD636 .......................................... IC7
0Ω/SMD ........................................ R8 2,7pF/SMD .................................. C26 TL064/SMD ................................. IC8
47Ω/SMD .................................... R44 10pF/SMD .................. C24, C25, C30 LMV751/SMD ........................... IC10
100Ω/SMD .................................... R4 22pF/SMD .......................... C18, C19 HT7150/ SMD ............................ IC11
1kΩ/SMD ................... R31, R58, R61 1nF/SMD ............................ C32, C49 BC848C ............................. T1, T3-T5
2,7kΩ/SMD ................................. R38 4,7nF/SMD .................................. C41 BC858C ................................... T2, T6
3,3kΩ/SMD ................................. R50 10nF/SMD .......................... C42, C47 ZPD3,9V/0,4W ............................. D1
4,7kΩ/SMD ........................ R10, R17 33nF/SMD ................................... C43 LL4148 ................................... D2, D3
6,8kΩ/SMD ........................ R24, R29 47nF/SMD ................................... C44 LM385-2,5V .................................. D4
8,2kΩ/SMD ................................. R22 100nF/SMD ............. C1, C3-C7, C10,
10kΩ/SMD .................. R2, R11, R12, C12-C16, C20-C22, C37, C46, C48 Sonstiges:
R14-R16, R18, R25, R37, 150nF/100V ................................. C36 LC-Display ............................... LCD1
R45, R49, R53, R57, R62 220nF/SMD ................................. C33 Quarz, 4,194304MHz,
15kΩ/SMD .................................. R41 470nF/SMD ........................ C11, C23 HC49 U70/U4 ............................ Q1
18kΩ/SMD ......................... R51, R56 1µF/SMD ............................ C27, C28 Temperatursensor, KTY81-121
22kΩ/SMD ........... R3, R5, R13, R23, 1µF/100V ........................... C31, C38 (SAA965) .............................. SAX1
R30, R32, R63 10µF/25V .................... C8, C17, C29, Western-Modular-Buchse 6P6C,
24kΩ/SMD .................................. R36 C34, C35, C39, C40, C45 print ......................................... BU1
27kΩ/SMD .................................. R37 100µF/16V ............................. C2, C9 Klinkenbuchse, 3,5 mm, stereo,
47kΩ/SMD .................................. R55 print ......................................... BU2
68kΩ/SMD ......................... R27, R42 Halbleiter: Folientastatur, 8 Tasten,
100kΩ/SMD ...... R28, R33-R35, R39, ELV02293 .................................... IC1 selbstklebend ........................... TA1
R40, R43, R48, R52, R54, R60 24C02/SMD ................................. IC2 Lötstifte mit Lötöse ............ ST1, ST2
120kΩ/SMD ................................ R20 TLC274BCD/SMD ...................... IC3 9-V-Batterieclip ........................ BAT1
180kΩ/SMD ....................... R46, R47 CD4051/SMD .............................. IC4 1 Mikrofonkapsel, 1/4", ausgemessen
220kΩ/SMD ................. R1, R21, R26 CD4052/SMD .............................. IC9 1 Gehäuse, komplett, bearbeitet und
1MΩ/SMD .................................. R59 TL072/SMD ................................. IC5 bedruckt, mit Display-Rahmen
Spindeltrimmer, 100kΩ ............... R19 CD4053/SMD .............................. IC6 15 cm abgesch. Leitung, 1 x 0,22 mm2

bauten Displayeinheit auf der Leiterplatte nerhalb des Gerätes nur ein einziger Trim- betätigen, worauf das Gerät dann in den
erfolgt mit sechs Knippingschrauben. Nach mer vorhanden, der als erstes abzugleichen normalen Betriebs-Mode schaltet.
dem Verschrauben befindet sich der Mi- ist. Dazu sind zunächst IC 7 Pin 4 und Pin 2 Die Abgleich-Parameter für die gesamte
krocontroller unter dem Display. über eine kurze Drahtbrücke miteinander Hardware, mit Ausnahme des Mikrofons,
Nun ist die Folientastatur mit eingeleg- zu verbinden. Mit Hilfe des Trimmers R19 sind nun ermittelt und abgespeichert.
ter Tastaturbeschriftung an die richtige Po- wird dann am Ausgang von IC 5 B (Pin 7) Mit Hilfe eines Schall-Kalibrators sind
sition auf die Gehäuseoberhalbschale zu exakt 0 V eingestellt. Damit ist der Hard- die Daten des Mikrofons besonders einfach
kleben und an die zugehörige Buchse der ware-Abgleich bereits vollständig erledigt. zu erfassen und abzuspeichern. Dazu wer-
Leiterplatte anzuschließen. Durch eine kurze Betätigung der „Up- den im normalen Betriebsmode die Tasten
Acht Knippingschrauben dienen zur Taste“ werden automatisch die Offset- „Up“ und „Down“ so lange gedrückt gehal-
Montage der komplett fertiggestellten Lei- Werte ermittelt und gespeichert, worauf ten, bis im Display „94,0 CAL“ erscheint.
terplattenkonstruktion mit Front- und im Display die Anzeige „130 dB“ erscheint. Nun ist das Gerät in den Kalibrator zu
Rückplatte in das Gehäuseoberteil. Nach Die Drahtverbindung zwischen IC 7 Pin 4 setzen, also das Mikrofon mit einem Schall-
Anschluss einer 9-V-Blockbatterie kann und Pin 2 (GND) wird wieder entfernt und pegel von 94 dB zu beaufschlagen. Sollte
ein erster Funktionstest des Gerätes erfol- am Mikrofon-Eingang (ST 1, ST 2) ein der Kalibrator einen von 94 dB abwei-
gen. Bevor das Gehäuse komplett ver- 1-kHz-Sinussignal mit 2 V (5,66 Vss) Am- chenden Schallpegel erzeugen, so ist mit
schraubt wird, ist der recht einfach durch- plitude angelegt. Hilfe der „Up“ und „Down“-Tasten dieser
zuführende Abgleich des SPM 100 erfor- Nach einer erneuten kurzen Betätigung Wert einzustellen. Wenn der abgegebene
derlich. der „Up-Taste“ führt die Software automa- Schallpegel und die Anzeige auf dem Dis-
tisch den Skalenfaktor-Abgleich für beide play übereinstimmen, ist die Taste „Auto-
Abgleich Filterkurven durch. range“ zum Abspeichern der Kalibrierda-
Nun erscheint im Display die Anzeige ten zu betätigen.
Der Abgleich des Schallpegel-Messge- „100 dB“. Die Signalspannung am Mikro- Da im Hobbybereich nur selten ein
rätes SPM 100 ist trotz der umfangreichen fon-Eingang wird auf 61,81 mV (174,8 mVss) Schall-Kalibrator zur Verfügung steht,
und recht empfindlichen analogen Bau- verringert und zum Abgleich des mittleren befindet sich in jedem Bausatz ein exakt
gruppen einfach durchzuführen und voll- Messbereiches für beide Filterkurven er- ausgemessenes Mikrofon, dessen Kali-
ständig über die Software des Gerätes ge- neut die „Up-Taste“ betätigt. brierfaktor auf der Verpackung notiert ist.
steuert. Im Display erscheint jetzt die Anzeige Zur Eingabe dieses Faktors ist dann im
Um in den Abgleich-Mode zu gelangen „70 dB“. Im empfindlichsten Messbereich Kalibrier-Mode (Anzeige 94,0 CAL) die
sind bei ausgeschaltetem Gerät die Tasten ist am Mikrofon-Eingang eine Signalspan- Taste „A/C“ zu betätigen. Im Display wird
„Max-Hold“ und „Autorange“ gedrückt zu nung von 1,91 mV (5,4 mVss), entspre- nun „94,0 DAT“ angezeigt und mit den
halten und dann ist das Gerät bei gedrück- chend 2 V -60,4 dB erforderlich. Zum „UP/Down“-Tasten der auf der Verpackung
ten Tasten einzuschalten. Im Display er- Abgleich der Skalenfaktor-Werte für die- notierte Wert eingetragen. Die Beendigung
scheint die Anzeige „00.0 CAL“. sen Messbereich ist dann im Abgleich- des Kalibriermodes erfolgt auch hier mit
An Hardware-Abgleichpunkten ist in- Mode ein letztes Mal die „Up-Taste“ zu der „Autorange-Taste“.

ELVjournal 6/02 31
So funktioniert´s

Alarm nach Rückfrage -


ELV-Funkalarmanlage
FAZ 3000
Teil 2

Höchste Zuverlässigkeit und Störsicherheit - das sind die primären Merkmale,


die man von einer modernen Alarmanlage erwartet. Die neue Funkalarmzentrale FAZ 3000
ist strikt nach diesen Vorgaben entwickelt worden. Sie kann mit bis zu 100 Sensoren per
Funk kommunizieren, quittiert deren Funksignale im bidirektionalen Betrieb, kontrolliert
ständig alle Sensoren auf ihre Betriebsbereitschaft und weist eine enorme Ausbauvielfalt
auf. Nachdem wir im ersten Teil das Gesamtkonzept der Anlage kennengelernt haben,
folgen jetzt die Beschreibung der Nutzungsmöglichkeiten und der Planung der Anlage
sowie die Vorstellung der Einzelkomponenten.

Die zweite Betriebsart - „Intern scharf”- Voralarm nur an der Zentrale. Er soll den
Vielseitiger Einsatz realisiert die typische Nachtsicherung des Nutzer daran erinnern, die Anlage zu ent-
Außenbereichs. Man kann sich frei im Haus schärfen, bevor nach weiteren 30 s Voll-
Einen ersten Einblick über die Möglich- bewegen, aber alle Melder, die für den alarm ausgelöst wird. Eine Verschluss-
keiten haben wir bereits im ersten Teil des Außenbereich definiert wurden, z. B. Tür- gruppe besteht aus einer Reihe von Senso-
Artikels vermittelt. Diese wollen wir jetzt und Fenstersicherungen oder Bewegungs- ren, die die Außenhaut des Objektes absi-
einmal näher betrachten. melder im Außenbereich, sind aktiv. chern. Jeder Sensor kann bei der Konfigu-
Die Anlage ermöglicht zunächst drei Die dritte Betriebsart schließlich ist „Ex- ration der Anlage dieser Verschlussgruppe
Grundbetriebsarten, die der flexiblen Nut- tern scharf”. Sie tritt üblicherweise in Ak- zugeordnet werden.
zung zugute kommen. tion, wenn man das Haus verlässt und Zur Multifunktionalität zählen auch die
Die Betriebsart „Unscharf” deaktiviert überwacht dann auch die Innenräume. verschiedenen Arten der Scharfschaltung
alle Sensoren und Meldelinien, sodass man Jeder Sensor ist als intern oder extern der Anlage. Dies kann zunächst entweder
sich völlig frei im Haus bewegen kann, definierbar. Durch die Bildung einer so an der Zentrale selbst, mit einer Verzöge-
ohne Alarm auszulösen. Die einzigen Mel- genannten Verschlussgruppe kann man der rung für das Verlassen des Hauses, oder
der, die ständig aktiv bleiben, sind die eigenen Vergesslichkeit etwas vorbeugen. über die kompakte Funkfernbedienung er-
Rauchmelder. Diese lösen immer einen Betritt man das Haus, ohne die Anlage folgen. Das ist das Standardprogramm.
Alarm an der Zentrale aus, egal, in welchen vorher zu entschärfen, erfolgt hier nach Dazu kommt aber noch die Scharfschalt-
Zustand diese geschaltet ist. 30 s (die Zeit ist variierbar) ein interner einheit FAZ 3000 SE, die, direkt an der zu

32 ELVjournal 6/02
FAZ -FB
Wintergarten

FAZ -PIR int.


FAZ -PIR FAZ -TF ext. FAZ -TF ext. FAZ -TF ext. FAZ -TF ext.
int. Bad
HA-Raum

FAZ -PIR int. Schlafen PIR PIR


int. int.
FAZ -RM
FAZ -AW FAZ -RM FAZ -PIR int. Wohnen

FAZ -TF ext.

FAZ -TF ext.


Di ele
Garage FAZ -Z

FAZ -PIR int. FAZ -PIR int.

Kü che

FAZ -PC
FAZ -TF
Ki nd 1 FAZ -RM Windfang ext.

FAZ -TF ext. FAZ -TF ext. FAZ -TF ext. FAZ -PIR int.

FAZ -SE

Bild 2: So kann die Planung anhand des Grundrisses aussehen. Einbezogen sind hier auch Nebenräume und Wintergarten.

schließenden Tür angebracht, das Auswer- in die Flucht schlagen, sondern „fangen”,
ten eines Riegelschaltkontaktes im Tür- Alarm sogar per SMS gibt es auch die Möglichkeit, einen stillen
schloss bzw. Schließblech erlaubt. Aber Aber das Telefonwählgerät ist noch nicht Alarm abzusetzen. Dies erfolgt über den
auch andere Schaltkontakte, wie etwa der die Spitze des Bedienkomforts. Ist ohnehin Alarmwähler oder das PC-Interface. Erst,
eines Schlüsselschalters oder eines Code- im Haus ein Rechner ständig in Betrieb, wenn diese beiden Einrichtungen nieman-
bzw. Transponderschlosses sind natürlich etwa für andere Haussteuerfunktionen, für den erreichen, löst die Anlage Vollalarm
auswertbar. Die Scharfschalteinheit regis- die digital aufgezeichnete Videoüberwa- aus. Damit verhindert man dann wenigstens
triert das Betätigen dieses Kontaktes und chung usw., kann das PC-Interface zum weitere Schäden durch den Eindringling
sendet diese Information per Funk an die Einsatz kommen. Es ermöglicht nicht nur bzw. macht die Umgebung auf den Ein-
meist ja weit von der Eingangstür entfernte die komplette und bequeme Konfiguration bruch aufmerksam.
Zentrale. Beim Öffnen des Schlosses er- der Anlage am PC-Bildschirm, sondern Daneben soll nicht unerwähnt bleiben,
folgt über diesen Weg wiederum das Ent- auch die Weiterleitung von Alarmmeldun- dass die Alarmzentrale einen Alarmspei-
schärfen der Anlage. gen per E-Mail oder gar SMS aufs Handy. cher für bis zu 1000 Ereignisse besitzt, die
Ganz komfortabel wird es, wenn man Aber auch die „normalen” Alarmierungs- später wieder aufrufbar sind. So ist es denk-
das zum System gehörende Telefonalarm- möglichkeiten der Anlage sind vielfältig. bar, etwa mit einem Bewegungsmelder
wählgerät einsetzt. Denn dieses setzt nicht Natürlich gibt es zunächst eine interne und/oder Türkontakt zu registrieren, wie
nur Alarmmeldungen ab, sondern ermög- Alarmsirene, die sich mit 90 dB (A) Laut- oft ein Raum betreten wurde oder der Safe
licht es in umgekehrter Richtung, die stärke bemerkbar macht. Der Clou in die- geöffnet wurde. Da der Speicher sämtliche
Anlage per Telefonleitung zu schärfen ser Beziehung ist jedoch neben Telefon- Alarmereignisse registriert, kann man sich
bzw. zu entschärfen. Da kann man dann wählgerät und PC-Interface die zum Sys- einen äußerst umfassenden Überblick über
bequem per Handy vom Auto aus die tem passende Funk-Sirenenansteuerung. das Geschehen im überwachten Objekt
Alarmanlage aktivieren, etwa, wenn es in Diese wird ebenfalls von der Zentrale aus verschaffen.
der Eile beim Verlassen vergessen wurde. angesteuert und schaltet handelsübliche
Oder man schaltet die Anlage vom Büro externe Sirenen oder Sirenen mit Blitz, Mehr als Einbruchalarm
aus ab, solange sich die Putzfrau im Haus Rundumleuchten etc. Das System Sire- Betrachtet man die Vielseitigkeit der
befindet. Ist diese fertig, wird auf dem nenansteuerung/Signalgerät kann dabei Funkalarmzentrale FAZ 3000, darf die Ein-
selben Wege wieder scharfgeschaltet. Das sogar ohne Anbindung an das Stromnetz satzmöglichkeit als Rauchmeldezentrale
erspart das Einweihen von Außenstehen- arbeiten - leistungsfähige Batterien in der nicht unerwähnt bleiben. Innerhalb der Ge-
den in die Bedienung (inklusive Codes) Sirenenansteuerung können auch die Sire- samtanzahl von bis zu 100 Funk-Sensoren
der Anlage. Diese haben dann nicht die ne mit versorgen. sind beliebig viele Funk-Rauchmelder FAZ
Möglichkeit, „unangemeldet” das Haus Ja, und will man einen Einbrecher nicht 3000-RM installierbar, sodass quasi das
zu betreten. durch Auslösen der diversen Alarmgeber gesamte Gebäude inklusive Nebengebäu-

ELVjournal 6/02 33
So funktioniert´s

- Möglichst schnelle Erreichbarkeit ein Grundkonzept zu entwerfen, das dann


durch Berechtigte. Dieser Aspekt ist im Rahmen des Systemausbaus weiter ent-
jedoch bei Einsatz der Fernbedien- wickelbar ist. Das Schöne an einer solchen
komponenten eher zweitrangig. Funkalarmanlage ist ja, dass man sie ohne
- Versteckte Platzierung sowohl der jegliche Neukonfiguration, das Installie-
Zentrale als auch von Alarmwähler/ ren von Kabeln usw. jederzeit erweitern
PC-Interface sowie Sirenenansteue- kann, etwa mit Funk-Rauchmeldern in je-
rung, z. B. in einem extra verschlosse- dem Raum oder der nachträglichen Siche-
nen Raum und dort ebenfalls nicht rung von Nebengebäuden. Denn die Ein-
sofort sichtbar. bindung von neuen Komponenten ist über
- Ausweichmöglichkeit gegenüber funk- die Menüführung in der Zentrale sehr ein-
technisch ungünstigen Montageorten, fach und in sehr kurzer Zeit erledigt. Ein-
etwa abschirmenden Gebäudeteilen, fach die neue Komponente am Ort montie-
großen Metallgegenständen usw. ren, bei der Zentrale anmelden, testen -
Damit sind wir schon mitten in den ers- fertig!
ten Planungs-Überlegungen. Wie bei jeder Letztendlich gehört zur Planung auch
Bild 3: Die Zentrale. Gut zu erkennen:
die optisch/funktionell abgesetzten anderen Alarmanlage auch, sollte man sich die Definition, wie man die Alarmausgabe
Anzeige- und Bedienfelder ein Konzept erarbeiten, am besten anhand gestalten will, etwa mit Außensirene, Tele-
des Grundrisses des zu schützenden Ob- fonwählgerät oder/und PC-Interface, und,
den mit diesen Rauchmeldern bestückbar jektes (Abbildung 2). mit welchen Vorrichtungen man die Anla-
ist. Auf diese Weise erspart man sich bei Dabei ist die Planung recht schnell erle- ge schärfen/entschärfen will. Die bequems-
größeren Gebäuden eine separate Rauch- digt. Anhand des Grundrisses ermittelt man te Lösung ist wohl ein Riegelschaltkontakt
meldezentrale bzw. bindet beim normalen zunächst den Bedarf der Außenhautsiche- im Türschloss in Verbindung mit der Funk-
Wohngebäude die normalerweise nur am rung, also Fenster und Türen. Hier vergisst Scharfschalteinheit. So kann man niemals
Ort alarmierenden Rauchmelder in die man gerne Dachluken, Bodenfenster oder vergessen, die Anlage bei Verlassen des
Fernalarmierung per Telefon, E-Mail oder Kellerfenster - mit einplanen! Hauses scharf zu schalten. Und auch die
SMS ein. Und aufgrund der hohen Reich- Da die Tür-/Fenster-Melder des Sys- kleine Funkfernbedienung macht die Be-
weiten der Funksender des Systems und tems einen Eingang für weitere Melde- dienung sehr komfortabel.
den schmalbandigen Superhet-Empfängern kontakte besitzen, ist mit nur einem Mel- Für die Übersicht im System sorgt die
sind selbst etwas entfernt liegende Neben- der eine ganze Fensterfront mit zusätzli- Möglichkeit, jeden Sensor im Klartext, wie
gebäude in dieses System einbeziehbar. chen Magnetkontakten (NC-Meldelinie) er im Plan steht, in der Zentrale zu benen-
sicherbar. Oder man sichert sich auch nen und anzeigen zu lassen. Man muss sich
Flexible Planung gegen Eindringen durch die Scheibe ab, also nicht durch Zahlen oder kryptische
indem handelsübliche Glasbruchmelder Kürzel denken und die Anlage ist auch
Der Vorteil einer Funkalarmanlage liegt installiert und an den Tür-/Fenster-Mel- durch technisch weniger bewanderte Fa-
ja hauptsächlich darin, dass diese mit ihren der angeschlossen werden. Will man z. B. milienmitglieder beherrsch- und kontrol-
Meldern und Signalgeräten drahtlos kom- auch die Terrasse überwachen, ist der lierbar.
muniziert und somit nahezu keine Verka- Anschluss eines wetterfesten Bewegungs- Hat man eine derartige sorgfältige Pla-
belung erforderlich ist. Zudem arbeiten die melders (der Bewegungsmelder des FAZ- nung vorgenommen, fällt übrigens auch
meisten Komponenten des Systems batte- 3000-Systems ist nur für den Innenbe- die genaue Abschätzung des materiellen
riebetrieben, deshalb ist man bei deren reich vorgesehen) an den Tür-/Fenster- bzw. finanziellen Aufwands leicht. Dabei
Stationierung auch nicht an eine Netz- melder möglich. darf man allerdings Nebenkosten, etwa für
Stromversorgung gebunden. Diese Eigen- Als Nächstes geht man daran, die Innen- eine Außensirene, Außen-Bewegungsmel-
schaften machen die Planung und den Ein- sicherung zu konzipieren, die dann in Ak- der, Glasbruchmelder oder ein Riegel-
satz einer solchen Anlage wesentlich ein- tion tritt, wenn es einem Einbrecher trotz schaltschloss, nicht vergessen.
facher, wie wir anhand eines Beispiels Außensicherung gelungen ist, unbemerkt
noch sehen werden. in das Gebäude einzudringen, etwa über Komponenten der
Die diskutierten Vorteile kommen zu- den berühmten Kellereingang, der eben Funkalarmzentrale FAZ 3000
nächst bei der Platzierung der Zentrale bei der Planung oft vergessen wird. Dies
zum Tragen. Sie kann zum einen so mon- wird vorrangig wohl mit Bewegungsmel- Liest man die Liste der zur Verfügung
tiert werden, dass sie zentral im Sendebe- dern erledigt, die durch ihren mitgeliefer- stehenden Komponenten, erkennt man
reich aller Funk-Sensoren liegt. Überhaupt ten Ecksockel sehr flexibel montierbar sind. kaum auf Anhieb, welche ausgeklügelten
sollte man den Grundsatz einhalten, dass Dazu können dann weitere Tür-/Fenster- Funktionen dahinter stecken. Deshalb wol-
die Funkstrecken möglichst kurz gehalten melder kommen, die bestimmte Schränke, len wir die Komponenten nun einzeln und
werden, um die Übertragungssicherheit Schubladen, das Safe-Fach usw. zusätz- jeweils ausführlich vorstellen.
weiter zu erhöhen. lich absichern.
Andererseits ist es aufgrund der relati- Nun ermittelt man noch den Bedarf an Zentrale FAZ 3000-Z
ven Ortsunabhängigkeit leicht möglich, die Funk-Rauchmeldern. Eigentlich gehört Sie ist das Herzstück der Alarmanlage
Konventionen zur Montage einer solchen solch ein Melder in jeden Raum, aber (Abbildung 3). Neben der funkgestützten
Alarmzentrale einzuhalten, als da z. B. zumindest im Flur bzw. jedem Geschoss Kommunikation mit bis zu 100 Sensoren
wären: sollte man einen vorsehen. Ausgenom- und Peripheriegeräten bietet sie über eine
- Platzierung innerhalb eines von den men sind lediglich Bereiche, wo es „be- Schraub-Klemmleiste den Anschluss von
Sensoren überwachten Bereichs, da- triebsbedingt” zu Dampfentwicklung 4 drahtgebundenen Meldelinien sowie ei-
mit ist sie ohne Alarmauslösung nicht kommt, etwa über dem Herd in der Küche ner drahtgebundenen Sabotagelinie. Die
erreichbar. Die Sabotagesicherheit oder im Bad. Stromversorgung erfolgt über ein externes
wird erhöht. So ist es sehr einfach möglich, zunächst Netzteil, bei Netzausfall sorgen acht inte-

34 ELVjournal 6/02
grierte Mignonbatterien für die Notstrom- setzbar, sei es als Tür- oder Fenstersiche-
versorgung. Das Gehäuse ist durch einen rung, zum Sichern von Bildern oder an-
Sabotagekontakt gesichert und enthält auch deren Gegenständen gegen Entfernen
den internen Signalgeber. Die Nutzerin- oder gegen das Öffnen von Schubladen,
formation ist übersichtlich in Leuchtdio- Schranktüren usw. Natürlich sichert auch
denanzeigen und das zweizeilige LC-Dis- hier ein Sabotagekontakt gegen den An-
play mit Beleuchtung aufgeteilt. Die sechs griff eines Unberechtigten.
Leuchtdioden vermitteln wichtige Zustän-
de auf einen Blick, während das Display Funk-Bewegungsmelder
detailliert im Klartext informiert sowie eine FAZ 3000-PIR
menügestützte Programmierung erlaubt. Neben dem Tür-/Fenstermelder bildet Bild 6: Der Funk-Rauchmelder des
Ebenso ist das Bedienfeld aufgeteilt. Die der Bewegungsmelder (Abbildung 5) den Systems, der auch autark warnt
täglich benutzten Tasten für das Scharf- Kern der Meldeorgane des Alarmsystems.
und Unscharf-Schalten der Anlage sind Er ist wahlweise direkt an eine Wand oder fernt vom Herd unterbringt und entspre-
abgesetzt vom Bedienblock für Program- mit dem mitgelieferten Sockel in/an eine chend einstellt. Erst auftretender Brand-
mierung und Detailabfrage. Die Menü- Zimmerecke montierbar. Der Sockel er- rauch wird ihn auslösen.
struktur ist hierarchisch aufgebaut, d. h., laubt auch eine Montage im Winkel von Das batteriebetriebene Gerät arbeitet
man wählt stets zuerst einen neuen Menü- 45 Grad an eine Wand. Der Erfassungs- selbstverständlich wie ein normaler Rauch-
punkt an und dann weitere Untermenü- winkel des integrierten PIR-Sensors be- melder, d. h., er löst unabhängig vom Zu-
punkte und Einstellungen. So kennt man es stand der Zentrale immer zunächst Alarm
von Handys und Druckermenüs - und es über den internen Alarmgeber aus. So wird
sind alle Systemeinstellungen, Zeitregimes er erstens in unmittelbarer Nähe des Mon-
usw. schnell vorgenommen. tageortes schneller gehört als vielleicht die
Bei Störungen bzw. Alarmen kommt etwas entfernter untergebrachte Alarman-
das gleiche Bedienprinzip zur Abfrage von lage und arbeitet zweitens redundant. Das
gespeicherten Informationen zum Einsatz. bedeutet, auch bei ganz abgeschalteter
Noch übersichtlicher lässt sich die Anla- Zentrale erfolgt eine Alarmierung. Ist die
ge per PC-Interface am PC-Bildschirm Zentrale eingeschaltet, aber unscharf ge-
programmieren und auslesen. schaltet, erfolgt ebenfalls immer eine Alar-
mierung an der Zentrale.
Funk-Tür-/Fenstermelder Bild 5: Durch den Ecksockel universell
FAZ 3000-TF Funk-Fernbedienung FAZ 3000-FB
montierbar - der Funk-Bewegungs- Der besonders kompakte Mini-Sender
Dieser batteriebetriebene Melder (Ab- melder
bildung 4) kann, wie bereits beschrieben, (Abbildung 7) ermöglicht nicht nur das
vielfältige Funktionen erfüllen. Er besteht trägt 90 Grad und die Reichweite bis zu funkferngesteuerte Schärfen und Entschär-
aus einer Auswerteeinheit mit Sender und 10 m. Sie ist an die örtlichen Gegebenhei- fen der Alarmanlage, etwa vor der Haustür,
Empfänger, in die auch je ein Reedkontakt ten anpassbar. Durch eine besondere Linse sondern auch das sofortige Auslösen des
auf der linken und rechten Seite integriert ist ein zuverlässiger Unterkriechschutz ge- Alarms auf Knopfdruck. Dies nennt sich
ist, sodass wahlweise auf der linken oder währleistet. So kann der Eindringling nicht Panikfunktion und ist für zahlreiche Fälle
rechten Seite des Gerätes eine Auslösung die weit reichenden Erfassungsebenen des nützlich. Dies kann eine plötzliche Ge-
durch einen Dauermagneten erfolgen kann. überwachten Gebietes nahe am Melder sundheitsstörung genauso sein wie ein
Über eine Schraub-Klemmleiste sind wei- unterkriechen und den Melder quasi aus- Überfall. So kann man letzteren meist wirk-
tere NC-Kontaktmelder (z. B. Magnetkon- schalten. Bewegen sich in der Abwesen- sam abwehren, da Einbrecher oder andere
takte) sowie NO-Glasbruchmelder an- heit Haustiere im Haus, etwa Katzen, lässt Täter meist nichts mehr fürchten als das
schließbar (NC - im Ruhezustand geschlos- sich der Melder so einstellen, dass diese Wecken von Aufmerksamkeit der Umge-
sen, bei Alarm geöffnet; NO - im Ruhezu- ihn noch nicht auslösen. Dies geschieht bung durch lauten Alarm. Eine Codierung
stand offen, bei Alarm geschlossen). Da- durch Höhenvariation des Sensors, Abde- (insgesamt stehen 19.683 verschiedene
mit ist der Melder äußerst universell ein- cken von Teilen der Erfassungslinse und Codes zur Verfügung) erhöht die Sicher-
durch Empfindlichkeitseinstellung in vier heit, sodass eine Auslösung durch andere
Stufen bei Anmeldung an der Zentrale. baugleiche Fernbedienungen nahezu aus-
Durch die mögliche schräge Anbringung geschlossen ist. Mit diesem Code meldet
des Melders kann man auch ganze Raum-
bereiche ausblenden, etwa eine Vogelvo-
liere. Natürlich wird auch dieser Melder
mit Batterien versorgt und enthält einen
Sabotagekontakt.

Funk-Rauchmelder FAZ 3000-RM


Der als optischer Trübungsmelder ar-
beitende Funk-Rauchmelder (Abbildung 6)
sticht vor allem durch die einstellbare An-
sprechempfindlichkeit hervor. So ist er auch
in Bereichen einsetzbar, wo es gelegent-
lich zu leichter Rauchentwicklung kommt,
Bild 4: Einsatzbeispiel für den Tür-/ etwa im Raucher-Haushalt. Damit ist er Bild 7: Kompakt und übersichtlich -
Fenstermelder auch Küchen-geeignet, wenn man ihn ent- die Funk-Fernbedienung

ELVjournal 6/02 35
So funktioniert´s

Dachfenster zur Lüftung offen bleiben soll. für den Sabotagekontakt z. B. eines Schlüs-
Die Grund-Funktion ist jedoch das auto- selschalters. So ist auch dessen Sicherung
matische Scharf- und Unscharfschalten der gegen Manipulation in die Alarmanlage
Anlage von der Haustür aus, wenn man einbezogen.
entweder das Türschloss mit einem Rie-
gel-Schaltkontakt versieht oder für den Funk-Sirenenansteuerung
Zugang einen Schlüsselschalter, ein Code- FAZ 3000-SI
oder Transponderschloss benutzt. Auch die Vorteile solch einer Einrich-
Beim Verlassen des Hauses erinnert die tung haben wir bereits kurz aufgezeigt.
am Eingang präsente Scharfschalteinheit Externe Sirenen mit oder ohne Blitzer sind
an den Tastendruck zum Schärfen der meist weit entfernt von der Alarmzentrale
Anlage. Beim anschließenden, nach spä- untergebracht. Häufig kommt noch als Pro-
testens 30 s folgenden Verschließen der blem dazu, dass deren Standorte, z. B. am
Bild 8: Die Scharfschalteinheit kann Eingangstür wertet das Gerät den Zustand Hausgiebel oft keinen Netzanschluss in
sowohl Riegel-Schaltkontakte als des Riegel-Schaltkontaktes im Schließ- der Nähe bieten. Hier setzt die Funk-Sire-
auch die Schaltausgänge von elektro- blech aus und meldet der Anlage, dass sie nenansteuerung (Abbildung 9) an. Sie
nischen Schlössern auswerten jetzt die interne und externe Sicherung voll empfängt nicht nur drahtlos das Alarm-
aufnehmen kann. Auch diesen Status be- Auslösesignal von der Zentrale und schal-
sich die Fernbedienung an der Zentrale an, kommt man durch die Leuchtanzeigen tet die hier auf kurzem Wege angeschlos-
diese akzeptiert dann nur Funkbefehle von gemeldet. Der Einsatzfall „Intern scharf” sene Alarmeinrichtung ein, sie kann diese
dieser Fernbedienung. ist ebenfalls auslösbar: Einfach die zuge- bei Bedarf auch gleich mit Spannung ver-
hörige Taste an der Scharfschalteinheit sorgen. Das erfolgt entweder nur über Bat-
Funk-Scharfschalteinheit drücken und von innen die Haustür ver- terien (leistungsfähige Babyzellen für die
FAZ 3000-SE schließen! Andererseits wird bei Betreten Sirenenversorgung) oder per Netzteil, wo-
Wie nützlich diese Komponente für die des Hauses nach dem Aufschließen des bei die Batterien dann als Notstromversor-
tägliche Benutzung ist, haben wir ja schon Türschlosses und Auswertung des Riegel- gung dienen. Für die Versorgung von Sire-
bei der Anlagenkonzeption kurz diskutiert. Schaltkontakts bzw. des funktionsgleichen ne und Blitz sind getrennte Ausgänge vor-
Das batteriebetriebene Gerät (Abbildung 8) Schaltkontakts von Schlüsselschaltern oder handen. Der zur Verfügung gestellte Strom
wird innen an der Eingangstür angebracht, elektronischen Öffnungseinrichtungen beträgt für Sirene und Blitz zusammen
sodass die Status-Anzeigen von außen er- sofort die Anlage unscharf geschaltet. Hier 800 mA, ausreichend für nahezu alle han-
kennbar sind. Die hell leuchtende rote oder muss man keine weitere Bedienung vor- delsüblichen Geräte.
grüne LED ist auch durch Milch- oder nehmen und verhindert gleichzeitig das Welches Ereignis welchen Alarm auslö-
Ornamentglas gut zu sehen. Ist dies nicht unbewusste „Hineinlaufen” in den Alarm. sen soll, wird bei der Anmeldung der Steu-
möglich, kann man auch zwei externe LEDs Hat man z. B. die Zentrale gut versteckt erung an der Zentrale festgelegt. Zusätz-
anschließen, die dann z. B. im Türrahmen untergebracht und setzt keine Funkfernbe- lich wertet die Sirenenansteuerung den
oder im Schlüsselschalter/Codeschloss ein- dienung ein, ist diese Technik an der Haus- Sabotagekontakt der Alarmeinrichtung aus
gebaut sind bzw. deren vorhandene Anzei- tür eine ganz wesentliche Komfortsteige- und bindet ihn damit ebenfalls in die Sabo-
gen nutzen. Die Statusanzeigen informie- rung. tagemeldung der Zentrale ein.
ren neben ihrer Funktion der Anzeige des Neben der eigenen Sabotagesicherung
Scharfschalt-Status der Anlage den Nutzer der batteriebetriebenen Scharfschalteinheit Funk-Alarmwähler FAZ 3000-AW
beim Verlassen des Hauses auch, ob z. B. verfügt diese auch über einen Anschluss Alarmwähler sind in Alarmanlagen an
noch ein gesichertes Fenster offen ist. Ist
dies der Fall, verweigert das Gerät zunächst
das Scharfschalten der Anlage. Will man
dennoch ein Scharfschalten der Anlage
erzwingen, ist dies auf den nächsten Tas-
tendruck an der Scharfschalteinheit mög-
lich. Typischer Fall ist der kurze Spazier-
gang „um den Block”, wobei etwa ein

Mobilnetz

Funk-
Alarmwählgerät
FAZ-AW

TAE-Dose
Bild 10: N F N
Festnetz
Optisch eher (Analoganschluss) Festnetz
Außensirene unauffällig, aber
äußerst funk-
FAZ-SI
Funk-Sirenen- tionell - der
Ansteuerung Funk-Alarm-
wähler mit
Bild 9: Steuert die Sirene nicht nur an, Fernsteuer-
sondern versorgt sie auch mit Strom - funktion für die
die Funk-Sirenenansteuerung Zentrale

36 ELVjournal 6/02
Bild 11: Das Funk-
PC-Interface -
Komfortable
Konfiguration,
Abfrage und
Fernbedienung
sowie Anbindung
an das Internet

sich nichts Neues - der zur Funkalarmzen- bigen MFV-Telefon einzugebende Ziffern- lohnt die zusätzliche Anschaffung des In-
trale FAZ 3000 gehörende (Abbildung 10) folge in einen der drei Scharf- bzw. Un- terfaces, man hat quasi alles auf einen
weist jedoch einige herausragende Fea- scharfzustände zu schalten. Blick auf dem Bildschirm und muss sich
tures auf. So ist er systemtypisch natürlich Und genau dies gilt auch bei einem di- nicht durch LC-Display-Menüs arbeiten.
per bidirektionaler Funkverbindung an die rekten Anruf bei der Alarmzentrale über Aber damit ist es noch nicht genug.
Zentrale angebunden und kann daher di- den Alarmwähler. So wird die bereits er- Natürlich ist per Interface die Fernsteue-
rekt am Telefonanschluss platziert wer- läuterte Fernschaltung aus dem Büro mög- rung der Zentrale ebenso möglich wie die
den. Dieser muss sich damit ebenfalls nicht lich. Darüber hinaus kann man auf diese Statusabfrage der Zentrale.
am Standort der Zentrale befinden. Weise auch den aktuellen Status der Alarm- Eine weitere Besonderheit ist die Alarm-
Auch er ist wahlweise per Batterie oder anlage per Telefon abrufen. übermittlung per E-Mail über das Internet.
mit einem Netzteil betreibbar. Und das Hat man an der Zentrale „Stillen Alarm” Durch Anbindung von E-Mail- und Inter-
bedeutet auch hier, dass kein Netzanschluss eingestellt, erfolgt zunächst das „lautlose” netverbindung an das Interface-Programm
in der Nähe des Telefonanschlusses vor- Abarbeiten des Anrufalgorithmus durch verschickt dieses je nach Alarmart unter-
handen sein muss. So kann man das Wähl- das Telefonwählgerät. Jede programmier- schiedliche E-Mails an ähnlich wie beim
gerät unauffällig auch an einem versteck- te Nummer wird bis zu zwei Mal angeru- Alarmwähler vorbereitete Adressen. Und
ten Nebenanschluss, etwa im Keller oder fen. Erst, wenn das Gerät niemanden er- da es heute möglich ist, derartige E-Mails
Abstellraum, betreiben. reicht, löst es über die Zentrale die Sirenen auch als SMS an Handys oder zahlreiche
Zu beachten ist, dass der Alarmwähler der Alarmanlage aus. Bleibt nur noch, zu Festnetztelefone zu versenden, hat man
sich zum Telefonnetz hin wie ein normales erwähnen, dass natürlich auch dieses Gerät auch an diese Möglichkeit gedacht.
Telefon verhält, also auch eine Rufnum- über einen Sabotagekontakt verfügt. Das PC-Interface verfügt selbstverständ-
mer zugewiesen bekommen muss, wenn lich auch über einen Sabotagekontakt und
man ihn zur Steuerung der Zentrale über Funk-PC-Interface FAZ 3000-PC kann bequem in der Nähe des PC-Stand-
das Telefonnetz einsetzen will. Ob das per Das PC-Interface gleicht von außen orts untergebracht werden.
Einzel- (Analog-) Anschluss oder über eine zunächst einmal dem Alarmwählgerät. Die Damit sind alle Komponenten der Funk-
Telefonanlage erfolgt, bleibt dem Nutzer Ähnlichkeit setzt sich außer bei der Art der alarmzentrale FAZ 3000 vorgestellt.
überlassen. Bei Einbindung z. B. in eine Spannungsversorgung auch bei einigen Allein dieser im Rahmen dieses Artikels
ISDN-Telefonanlage ist dem Alarmwäh- Funktionen fort, wobei man hier vergeb- relativ kurz gefasste Abriss vermittelt
ler eine der zur Verfügung stehenden MSNs lich nach einer Telefonanschlussbuchse bereits, welch mächtige Möglichkeiten in
einer analogen Nebenstelle zuzuweisen und sucht. Dafür findet man aber ein serielles der hochmodernen Alarmanlage liegen -
sicherzustellen, dass das Gerät per Durch- Computerkabel, denn das PC-Interface ist und das bei moderater Preisgestaltung.
wahl erreichbar ist. Eine eventuell notwen- für den Anschluss an die RS-232-Schnitt- Abschließend ist hervorzuheben, dass die
dige Amtsholung bei Betrieb in einer Tele- stelle eines Personalcomputers konzipiert. auf den ersten Blick doch recht komplex
fonanlage kann das Gerät automatisch er- Das mitgelieferte Programm (Abbil- erscheinende Technik dennoch einfach
ledigen. dung 11) erlaubt zunächst die Konfigurati- bedienbar ist, denn bei der Entwicklung
Im Alarmfall steuert die Zentrale den on der Anlage am PC-Bildschirm per Funk. der Bedienoberfläche, in der Zentrale wie
Alarmwähler an und löst damit dessen So kann man die Anlage gut versteckt im PC-Programm, hat man sich an das
Anwahl von bis zu drei vorprogrammier- montieren, sie in Betrieb nehmen und dann Credo des modularen Aufbaus gehalten -
baren Nummern aus, um z. B. das eigene bequem über das Funk-Interface am PC schließlich soll die Alarmanlage den Besit-
Handy, das Büro, Freunde, Nachbarn oder konfigurieren. Dabei sind alle auch an der zer schützen und ihm keine Programmier-
sogar einen Sicherheitsdienst anzurufen. Zentrale selbst vornehmbaren Einstellun- kenntnisse abfordern!
Den Auslösegrund (Intern- oder Extern- gen des gesamten Systems auf einer über- Und außer dem Batteriewechsel nach
Alarm, Rauchalarm, Überfall oder Sabota- sichtlichen Windows-Oberfläche möglich. Aufforderung durch die Zentrale verlangt
ge) teilt das Gerät über bestimmte Tonfol- Dies gilt für die Rufnummern des Alarm- das gesamte System auch nach keiner
gen mit. Nach Eingabe eines Geheimcodes wählgerätes genauso wie für die Sensorna- Wartung. Montieren, einstellen, benutzen
ist es während dieses Anrufes auch mög- men. Allein die Übersichtlichkeit und die und ansonsten einfach vergessen: so muss
lich, die Anlage über eine mit einem belie- bequeme Konfiguration per Mausklick es sein!

ELVjournal 6/02 37
Stromversorgung

ST 501, ST 501A, ST 502 und ST 502A zu


pressen und dann an der Platinenunterseite
zu verlöten.
Zur Aufnahme der Steuerplatine wird
eine 6-polige und eine 15-polige - und zur
Aufnahme der PFC-Platine eine 12-polige
Buchsenleiste eingelötet.
Zu beachten ist die korrekte Polarität bei
den nun einzubauenden Elektrolyt-Konden-
satoren, da falsch gepolte Elkos sogar ex-
plodieren können. Üblicherweise sind El-
kos am Minuspol gekennzeichnet. Die Hoch-
volt-Elektrolyt-Kondensatoren C 105-C 107
sind an dieser Stelle noch nicht zu bestü-
cken.
Nun werden die 3 jeweils aus 2 Hälften
bestehenden Platinen-Sicherungshalter ein-
gelötet und gleich mit der zugehörigen
Feinsicherung bestückt sowie die Kunst-
stoffabdeckungen aufgesetzt.
Der Netzschalter S 101, die Schraub-
klemmleiste KL 1 und die beiden Netz-
drosseln DR 101 und DR 103 müssen vor
dem Verlöten mit allen Auflagepunkten an
der Platine anliegen.
Während der Hilfstrafo TR 104 direkt in
die Platine eingelötet wird, ist der Trafo

1000-VA- TR 105 zuvor mit zwei Schrauben M4 x


8 mm, Zahnscheibe und Muttern auf die
Platine zu schrauben.
Eine danach einzulötende 20-polige Stift-

Prozessornetzteil leiste (ST 110) dient zur späteren Verbin-


dung mit der Frontplatine.
Nun sind die Ausgangsdrosseln L 105
und L 109 jeweils aus einem 28,5 mm

SPS 9540 Teil 4


langen Ringkern mit 28,3 mm Außendurch-
messer und 13,8 mm Innendurchmesser
und je zwei 34 cm langen isolierten Leitun-
gen (rot, schwarz, 2,5 mm2) herzustellen.
Im vierten und zugleich abschließenden Teil dieses Artikels Alle Leitungsenden sind auf 1 cm Länge
abzuisolieren und zu verzinnen. Bevor nun
werden der Aufbau der großen Basisplatine sowie die Inbe- die Leitungen, wie auf dem Platinenfoto zu
triebnahme und der Abgleich ausführlich beschrieben. sehen ist, jeweils mit 3 Windungen um den
Kern der Ringkerndrosseln gewickelt wer-
Da die Basisplatine sowohl für das den, ist es empfehlenswert zu prüfen, ob
Aufbau der Basisplatine SPS 9540 als auch für das SPS 9040 zu die Leitungsenden durch die zugehörigen
nutzen ist, sind bei JP 100-JP 102 die ent- Platinenbohrungen passen. Gegebenenfalls
Im nächsten Schritt kommen wir dann sprechenden Pins über kurze Silberdraht- sind die Leitungsenden nachzuarbeiten. Die
zum praktischen Aufbau der 411 x 316 mm abschnitte zu verbinden. Im SPS 9540 sind jeweils rote und schwarze Leitung müssen
großen Basisplatine, die mit äußerster Sorg- bei JP 100 und JP 101 jeweils Pin 1 und unbedingt den gleichen Wickelsinn auf-
falt zu bestücken ist. Dies gilt in besonde- Pin 2 sowie bei JP 102 Pin 2 und Pin 3 zu weisen.
rem Maße für die Lötstellen im netzspan- verbinden. Als nächstes werden die beiden Kühlkör-
nungsführenden Bereich. Danach wird der 27-mΩ-Shunt-Wider- per für den Einbau vorbereitet, indem die
Zuerst werden die niedrigsten Kompo- stand R 139 aus einem 44 mm langen zugehörigen Halbleiter montiert werden.
nenten, in unserem Fall die 1%igen Metall- Manganindrahtabschnitt mit 0,659 Ω/m Zwischen den Kühlkörpern und der Leiter-
film-Widerstände und Dioden (mit Aus- hergestellt. Nach dem Einlöten in die Lei- platte sind die zugehörigen Isolierplatinen
nahme der am Kühlkörper zu befestigen- terplatte bleiben dann 41 mm des Wider- zu verwenden. An dem von der Gerätevor-
den Dioden) eingelötet. standsdrahtes wirksam. derseite aus gesehen linken Kühlkörper wer-
Danach sind die Keramik- und Folien- Die Hochlast-Widerstände R 113 bis den der Netzgleichrichter GL 101, die Lei-
Kondensatoren sowie die nicht an den R 115 und R 123 sowie der NTC 1 benöti- stungstransistoren T 101 bis T 104, der
Kühlkörpern zu befestigenden Transisto- gen einen Abstand von ca. 5 mm zur Plati- PFC-Transistor T 106 sowie die Leistungs-
ren und Spannungsregler an der Reihe. nenoberfläche, wobei zusätzlich zu beach- dioden D 113 und D 114 montiert.
Die Brückengleichrichter GL 102- ten ist, dass R 114 und R 115 in stehender D 113, D 114 und T 106 sind mit einer
GL 104 werden entsprechend der im Be- Position zu bestücken sind. Isolierbuchse und einer speziellen Glim-
stückungsdruck angegebenen Polarität ein- Zum Anschluss der beiden Lüfter sind merscheibe zu versehen, die beidseitig
gelötet. Lötstifte mit Öse in die Platinenbohrungen mit etwas Wärmeleitpaste bestrichen und

38 ELVjournal 6/02
Fertig bestückte Basisplatine des SPS 9540 (Original-Abmessungen 411 x 316 mm).
dann D 113, D 114 mit je einer Schraube Montage mit Wärmeleitpaste vorerst locker und den zugehörigen Muttern und Zahn-
M3 x 5 mm und T 106 mit einer Schraube am Kühlkörper. Für T 101 bis T 104 werden scheiben auf der Platine befestigt. Nachdem
M3 x 8 mm zunächst locker am Kühlkör- Schrauben M3 x 6 mm und für GL 101 eine alle Halbleiter exakt ausgerichtet sind, wer-
per befestigt wird. Schraube M3 x 10 mm benötigt. Danach den diese fest am Kühlkörper verschraubt
Die übrigen Halbleiter verfügen über ein werden die Tansistoren entsprechend den und an der Platinenunterseite verlötet.
isoliertes Gehäuse und benötigen daher kei- Platinenbohrungen ausgerichtet und der Alsdann erfolgt die Halbleitermontage
ne Glimmerscheiben. Auch hier erfolgt die Kühlkörper mit 2 Schrauben M3 x 6 mm am rechten Kühlkörper in der gleichen

ELVjournal 6/02 39
Stromversorgung

Bestückungsplan der großen Basisplatine des SPS 9540


Weise. Der Transistor T 105 und die Dop- Die Doppeldioden D 101 und D 102 wer- Die Anschlüsse des Temperatur-Sensors
peldioden D 101 und D 102 müssen, wie den mit je einer Schraube M 3 x 8 mm TS 501 werden mit 1-adrig isolierten Lei-
zuvor bei D 113 und D 114 beschrieben, befestigt. tungen verlängert. Danach wird der Sensor
mit Glimmerscheibe und Isolierbuchse iso- Der Shunt-Widerstand PR 101 wird mit mit einer Schelle sowie einer Schraube
liert werden. Zur Befestigung des Transis- Wärmeleitpaste versehen und ohne Glim- M3 x 5 mm am Kühlkörper befestigt.
tors dient eine Schraube M3 x 5 mm mit der merscheibe und Isolierbuchse mit 2 Schrau- Nach dem Ausrichten der Halbleiter wird
zugehörigen Mutter im Kühlkörperprofil. ben M3 x 6 mm befestigt. auch dieser Kühlkörper mit 2 Schrauben

40 ELVjournal 6/02
Stückliste: SPS 9540 Basisteil
Widerstände: 22nF ................................. C130, C205 Trafo, 2 x 9V/0,45A ................ TR105
5cm Manganindraht (0,659Ω/m), 56nF ................................. C212, C504 Temperatursensor,
0,027Ω ........................................ R139 100nF ............................... C209, C707 SAA965 .................... TS501, TS502
0,01Ω/10W/1% ....................... PR101 100nF/ker C120, C121, C124, C134, Netzschraubklemme, 3-polig ...... KL1
0,27Ω/2W ........................ R121, R122 C136, C138, C140, C155, Lötstifte mit Lötöse
1Ω .................... R118A, R118B, R709 C204, C207, C220, C501 ST501, ST501A, ST502, ST502A
1Ω/3W ............................. R114, R115 100nF/275V~/X2 .......................C151 Stiftleiste, 2 x 10-polig .............ST110
3,3Ω ................................. R209, R210 220nF ..........................................C703 Stiftleiste, 1 x 6-polig,
10Ω ............................................. R226 330nF ..........................................C704 abgewinkelt ...........................ST201
22Ω ............................................. R130 470nF/ker .. C125, C705, C706, C709 Stiftleiste, 1 x 15-polig,
33Ω ...................... R105, R107, R109, 470nF/400V ..................... C127, C154 abgewinkelt ...........................ST202
R111, R138, R207 680nF ..........................................C702 Stiftleiste, 1 x 12-polig,
47Ω ............................................. R135 1µF/275V~/X2 ........................ C1, C3 abgewinkelt ...........................ST701
100Ω .................... R104, R120, R204, 10µF/25V ............. C119, C135, C211 Buchsenleiste, 1 x 6-polig ..... STL101
R231, R233, R236 10µF/400V .................................C129 Buchsenleiste, 1 x 15-polig ... STL102
330Ω/2W ......................... R113, R123 22µF/16V .. C202, C210, C219, C502 Buchsenleiste, 1 x 12-polig ... STL103
560Ω ........................................... R225 47µF/25V ...................................C710 Sicherung, 6 A, träge ................. SI101
680Ω ................................ R154, R702 100µF/16V ...................... C505, C507 Sicherung, 50 mA, träge .. SI102, SI103
1kΩ ................................. R125, R142, 220µF/16V .................................C208 Shadow-Netzschalter .................. S101
R216, R219, R514, R714 220µF/40V .................................C115 1 Adapterstück
1,2kΩ .......................................... R212 220µF/450V ..................... C105-C107 1 Verlängerungsachse, 120 mm
1,5kΩ ............................... R132, R201 470µF/25V .......................C131-C133 1 Druckknopf, ø 7,2 mm
2,2kΩ .............................. R218, R221, 470µF/63V .................................C144 3 Platinensicherungshalter (2 Hälften)
R228, R230, R237 2200µF/16V ............................... C116 3 Sicherungsabdeckhaube
2,7kΩ ......... R116, R229, R703, R707 4700µF/63V .................... C113, C114 9 Zylinderkopfschrauben, M3 x 5 mm
3,3kΩR106, R108, R110, R112, R140 16 Zylinderkopfschrauben, M3 x 6 mm
3,9kΩ .......................................... R701 Halbleiter: 4 Zylinderkopfschrauben, M3 x 8 mm
4,7kΩ .................... R205, R227, R515 7905 .......................................... IC100 5 Zylinderkopfschrauben, M3 x 10 mm
6,8kΩ ............................... R501, R503 7808 .......................................... IC501 2 Zylinderkopfschrauben, M3 x 14 mm
7,5kΩ .......................................... R119 7805 .............................. IC101, IC203 2 Zylinderkopfschrauben, M4 x 8 mm
10kΩ ......... R142, R214, R220, R223, 7818 .......................................... IC102 30 Muttern, M3
R224, R242, R243 TLC277 .................................... IC103 2 Muttern, M4
12kΩ ................................ R708, R711 SFH617G2 ................................ IC201 26 Fächerscheiben, M3
18kΩ ........................................... R712 SG3525A .................................. IC202 2 Fächerscheiben, M4
15kΩ ................................ R155, R235 LM358 .............. IC204, IC205, IC502 4 Unterlegscheiben, M3
22kΩ ..................... R208, R211, R240 L4981A .................................... IC701 3 Isolierbuchsen für TO-220
33kΩ ................................ R705, R706 STH15NA50 .................... T101-T104 2 Glimmerscheiben, TO-220
47kΩ ........................................... R502 BUZ72 ........................................ T105 4 Glimmerscheiben, TO-3P
56kΩ ........................................... R506 STW20NA50 .............................. T106 2 Befestigungswinkel, vernickelt
68kΩ/1W ................... R102A, R102B BC337-40 .............. T107, T201, T202 1 Zugentlastungsbügel
100kΩ .................. R126, R127, R215, BC548 ........................................ T203 1 Netzkabeldurchführung mit
R238, R239, R505, R507-R509 BD678 ........................................ T502 Knickschutztülle, grau
150kΩ .........................................R202 KBU6G ................................... GL101 1 Netzkabel, 3-adrig, grau
220kΩ .............................. R241, R710 B40C1500RD GL102, GL103, GL104 2 Ferrit-Ringkerne, 25 x 12 mm
330kΩ .........................................R704 HFA30PA60 ................... D101, D102 1 Kabelschelle, 4 mm
390kΩ .........................................R504 ZPD12V/0,4W ............... D103, D202 1 Polklemme, 4 mm, 60 A, rot
470kΩ .............. R100A, R100B, R222 1N4148 D104, D106-D109, D115, 1 Polklemme, 4 mm, 60 A, schwarz
1MΩ ........................................... R217 D501, D502, D701, D702 2 Papst-Axial-Lüfter, Typ 612
1MΩ/1% .... R133, R134, R136, R137 1N4007 ...................................... D110 1 Lüfterhalteblech
PT10, stehend, 10kΩ .................. R713 UF4005 ........................... D111, D112 2 Hochleistungs-Kühlkörper, bearbeitet
VDR, S20K275 ....................... RV101 STTA2006 ................................. D113 1 Kühlkörper-Abdeckplatine
NTC4,7Ω .................................. NTC1 STTA506D ................................ D114 1 Buchsenhalteblech
BZX85C18 ................................ D116 1 Abschirmblech, 30 x 50 mm
Kondensatoren: 1N4002 ...................................... D203 1 Abschirmblech, 300 x 80 mm
100pF/ker ............. C146, C216-C218, 1 Kühlkörper-Isolierplatte, Typ 1
C221-C223, C227 Sonstiges: 1 Kühlkörper-Isolierplatte, Typ 2
220pF/ker ...................................C139 Festinduktivität, 10µH ...... L200-L202 1 Gehäuseisolierplatte
680pF/ker ...................................C126 Stromkompensierte Ringkerndrossel, 6 Kabelbinder, 90 mm
680pF/400V ........... C141-C143, C148 stehend, 2 x 3,9 mH, 6A .......... DR101 1 Tube Wärmeleitpaste
680pF/2000V/FKP1 ................... C110 Zweifach-Ringkerndrossel, 30 cm Kantenprofil, 5 mm
1nF/400V ... C108, C206, C224, C701 2 x 25µH/10A .......................... DR103 1 cm Schrumpfschlauch, ø 1 mm
2,2nF/Y2/250V~ C4, C5, C137, C160 Speicherdrossel 1 ........................ L106 10 cm Schaltdraht, blank, versilbert
3,3nF ........................................... C708 Speicherdrossel 2 ........................ L103 4 cm flexible Leitung, ST1 x 0,22 mm2,
3,9nF/ker ... C147, C149, C150, C152 UKW-Breitbanddrosseln, schwarz
4,7nF ........................................... C201 2,5 Windungen ................ L104, L108 70 cm flexible Leitung, ST1 x 1,5 mm2,
4,7nF/1600V .................... C111, C112 Zylinder-Ferrit-Ringkern, schwarz
5,6nF ........................................... C503 28 x 28,5 mm ................... L105, L109 70 cm flexible Leitung, ST1 x 1,5 mm2,
6,8nF/1600V ............................... C128 Steuertrafo .................................. L107 blau
10nF ............................................C145 Treibertrafo .............................. TR101 80 cm flexible Leitung, ST1 x 2,5 mm2, rot
10nF/1000V ................................C153 Haupttrafo ................................ TR102 80 cm flexible Leitung, ST1 x 2,5 mm2,
18nF ............................................C214 Trafo, 1 x 18 V/175 mA .......... TR104 schwarz

ELVjournal 6/02 41
Stromversorgung

Zahnscheiben und Muttern auf die Kühl- Nachdem der Aufbau des Gerätes so weit
körper zu montieren. Im Anschluss hieran fortgeschritten ist, kann nun die Gehäuse-
sind die roten Lüfterleitungen an ST 501, montage beginnen. Eine detaillierte Be-
ST 501 A und die blauen Lüfterleitungen an schreibung der Gehäusemontage und des
ST 502, ST 502 A anzuschließen. Gehäuseeinbaus liegt jedem Bausatz bei.
Es folgt das Einsetzen der Steuerplatine
und der PFC-Platine die zur zusätzlichen Inbetriebnahme
Sicherung an den vormontierten Metall-
winkeln mittels Zylinderkopfschrauben M3 Unter Verwendung eines Regel-/Trenn-
x 5 mm und Zahnscheiben von unten durch transformators mit ausreichender Leistung
die Basisplatine festgeschraubt werden. kann nun die erste Inbetriebnahme des
Bild 11: Montage des Temperatursen- Zum Anschluss der Ausgangspolklem- Gerätes erfolgen, wobei äußerste Vorsicht
sors TS 502 im Kühlkörper
men sind jeweils eine rote und eine schwar- geboten ist.
M3 x 6 mm und den zugehörigen Muttern ze 7 cm lange isolierte Leitung mit einem Durch das Fehlen der Drossel DR 102
und Zahnscheiben auf die Basisplatine Querschnitt von 2,5 mm2 erforderlich. Die erhalten die primärseitigen Leistungsstu-
montiert. Danach werden die Komponen- rote Leitung ist an ST 104 und die schwar- fen des SPS 9540 keine Versorgungsspan-
ten fest am Kühlkörper verschraubt und ze Leitung an ST 105 der Basisplatine nung. Hierdurch kann relativ risikolos zu-
sämtliche Anschlüsse an der Platinenun- anzulöten. nächst die Steuerschaltung des SPS 9540
terseite verlötet. Im nächsten Arbeitsschritt ist die Schub- überprüft werden, ohne dass die Gefahr
Der Temperatur-Sensor TS 502 ist, wie stange des Netzschalters entsprechend einer Zerstörung der Leistungstransistoren
in Abbildung 11 gezeigt, in die Kühlrippen Abbildung 12 herzustellen und mit einem besteht.
des Kühlkörpers zu kleben und dann zu Adapterstück für den Netzschalter und ei- Zur Durchführung von Messungen wird
verlöten. nem Bedienknopf zu bestücken. Das Adap- das zuvor eingesetzte Bodenblech (2a)
Nun werden die Hochvolt-Elkos C 105 terstück ist danach bis zum Einrasten auf wieder entfernt.
bis C 107 unter Beachtung der korrekten den Netzschalter aufzupressen. Grundsätzlich ist auf jeden Fall ein ent-
Polarität mit viel Lötzinn eingebaut. Nachdem das Chassis komplett aufge- sprechender Trenntransformator für die
Beim Einlöten der Induktivitäten L 106, baut ist, kommen wir zur weiteren Monta- Inbetriebnahme erforderlich. Soll das
L 107, TR 101 und TR 102 ist unbedingt ge, wobei zuerst eine Netzkabeldurchfüh- SPS 9540 später unter Voll-Last am Trenn-
die richtige Polarität zu beachten, die im rung in die Rückwand zu schrauben ist. Die trafo betrieben werden, sollte dieser über
Bestückungsdruck und am Wickelkörper Netz-Zuleitung wird ein weites Stück mehr als 1 kW Ausgangsleistung verfügen.
der Induktivitäten angegeben ist. Die Kup- durchgezogen, aber noch nicht festge- Am Pin 3 und Pin 5 von IC 310 wird nun eine
ferabschirmung von TR 102 ist an den klemmt. einstellbare, positive Gleichspannung von
zugehörigen Platinenanschluss (neben Dann ist die 9-polige Sub-D-Buchse der ca. 1,2 V angelegt. Nachdem der Netzschal-
C 110) anzulöten. seriellen Schnittstelle in Schneid-Klemm- ter eingeschaltet ist, kann die Betriebsspan-
Es folgt der Einbau der Speicherdrossel technik mit einem 46 cm langen 10-poli- nung angelegt werden. Der Lüfter muss nun
L 103, deren Anschlüsse aufgrund des ho- gen Flachbandkabel zu bestücken. Am an- mit niedriger Drehzahl laufen.
hen Ausgangsstromes (25 A) mit viel Löt- deren Kabelende wird ein 10-poliger Pfos- Im ersten Schritt wird nun mit einem
zinn an die zugehörigen Lötflächen der tenstecker ebenfalls in Schneid-Klemm- Oszilloskop das Ansteuersignal für die
Leiterplatte anzulöten sind. technik aufgesetzt (Polarität beachten). Im Leistungsstufe gemessen. Dieses wird am
Im Bereich der primärseitigen Netzver- Anschluss hieran ist die Sub-D-Buchse an besten an den Anschlusspins 1 und 4 des
sorgung sind jetzt entsprechend des Fotos die Rückwand des Gerätes zu schrauben. Ansteuertrafos TR 101 abgegriffen. Es
die beiden Abschirmbleche aufzulöten. Das Im nächsten Arbeitsschritt ist die Netz- muss die maximale Pulsbreite erkennbar
große Abschirmblech erhält zuerst auf der Zuleitung auf 12 cm Länge von der äuße- sein, denn die eingestellte Sollspannungs-
Oberseite ein Kantenschutzprofil (mit Se- ren Ummantelung zu befreien und die brau- vorgabe von ca. 20 V (mittlerer Sollwert)
kundenkleber aufkleben) und wird dann ne und blaue Innenader auf 2,5 cm Länge kann aufgrund der fehlenden Endstufen-
auf der gesamten Leiterplattenlänge verlö- zu kürzen. Nach dem Abisolieren auf 7 mm versorgung natürlich nicht realisiert wer-
tet. Beim kleinen Abschirmblech ist die Länge wird auf diese beiden Innenadern den, sodass der Pulsbreitenmodulator ver-
exakte Position durch eine gelbe Linie auf jeweils eine Aderendhülse aufgequetscht. sucht, auf Maximum zu regeln. Als nächs-
der Leiterplatte gekennzeichnet. (Aus Si- Die grün-gelbe Ader ist auf 8 mm Länge tes wird ein externes regelbares Netzgerät
cherheitsgründen muss die Position genau abzuisolieren. an die Ausgangsbuchsen des SPS 9540
eingehalten werden!) Die beiden Netzadern L und N werden polrichtig angeschlossen.
Nun kommen wir zur Montage der bei- an die Schraub-Klemmleiste KL 1 ange- Im ersten Schritt sollte die am Netzgerät
den Lüfter, die so erfolgt, dass diese die schlossen. eingestellte Spannung zwischen 5 V und
Abluft aus dem Gehäuse des SPS 9540 Zur Zugentlastung des Netzkabels wird 10 V liegen. Je nach eingestellter Span-
herausbefördern (siehe Pfeilmarkierung an eine Zugentlastungsschelle mittels zweier nung am Netzgerät fließen jetzt ca. 200 -
den Lüftergehäusen). Bei der Montage Zylinderkopfschrauben
werden zuerst die beiden Lüfter mit Schrau- M3 x 14 mm, die von der
ben M3 x 10 mm, Zahnscheiben und Mut- 58.5 mm
Platinenunterseite her ein-
tern am Halteblech angeschraubt. Danach zusetzen sind, und den zu- 29.9 mm 23.6 mm
erfolgt mit 2 Schrauben M3 x 6 mm, Zahn- gehörigen M3-Muttern und
scheiben und Muttern die Montage des mit Zahnscheiben so auf der 11.0 mm
den Lüftern bestückten Halteblechs an die Platine befestigt, dass der Kunststoff-Druckknopf
Kühlkörperabdeckplatine. äußere Mantel des Netzka-
Die Abdeckplatine ist von der Unterseite bels noch etwa 1-2 mm Verbindungsstück
mit einem 2,2 nF Y-Kondensator zu bestük- unter der Schelle hervor-
ken und dann mit 4 Schrauben M3 x 5 mm, ragt. Bild 12: Netzschalter-Schubstange

42 ELVjournal 6/02
300 mA in das immer noch eingeschaltete Dazu wird zuerst wieder das Boden- Auch hierbei dient zur Übernahme die
Chassis des SPS 9540 hinein. blech (2a) eingesetzt und der Schutzleiter „ENTER”-Taste. Die maximal zulässige
Verursacht wird dieser Strom durch die angeschlossen. Leistung des Gerätes berechnet der Con-
eingebaute Stromsenke um T 105. Wird Ein weiteres 15 cm langes vorkonfektio- troller dann automatisch und zeigt diese
nun die an den Ausgangsklemmen anlie- niertes Schutzleiterkabel wird auf den ebenfalls im Display an.
gende Spannung allmählich erhöht und der Flachsteckeranschluss des Gehäusedeckels Damit sind die Grundeinstellungen be-
Sollwert von ca. 20 V (Sollwertvorgabe an (2b) gesteckt. Dieser Gehäusedeckel ist reits abgeschlossen, und wir kommen im
IC 310 A) überschritten, so erkennt die nun, mit dem Schutzleiteranschluss voran, nächsten Schritt zur Kalibrierung des A/D-
Reglereinheit auf Ist-Spannung > Soll- so weit in die vorgesehenen Nuten der und D/A-Wandlers.
Spannung, und der Pulsbreitenmodulator Modulschienen (3c, d) einzuschieben, dass Ein möglichst genaues Multimeter ist
generiert jetzt die minimale Pulsbreite. Am eine Öffnung bis zum Seitenteil von etwa dazu die Grundvoraussetzung, wobei im-
Oszilloskop ist dies durch den Umschlag 5 cm verbleibt. Als Nächstes wird das Ende mer der kleinste ausreichende Messbe-
des Signals auf nahezu Nullpegel erkenn- des Schutzleiterkabels an die verbleibende reichs-Endwert zu wählen ist.
bar. Schutzleiterlötöse, wie beschrieben, ange- Im ersten Schritt steht 1,00 V auf dem
Wird die Spannung an Pin 3 von lötet und der Gehäusedeckel ganz an das Display, und die Steuereinheit des PS 9540
IC 310 A erhöht, so verschiebt sich der Seitenprofil (4a) herangeschoben. gibt auch diesen Wert für die Ausgangsspan-
Umschlagpunkt, und bei Überschreiten der Anschließend wird das zweite Seiten- nung vor. Die Ausgangsspannung wird über
extern zugeführten Spannung muss das profil (4b) so aufgesetzt, dass Boden- (2a) den Drehimpulsgeber verändert, wenn die
Oszilloskop wieder maximale Impulsbrei- und Deckelblech (2b) in die zugehörigen Anzeige des Multimeters von der Sollwert-
te anzeigen. Nuten passen. Danach ist das Seitenprofil vorgabe auf dem Display (1,00 V) abweicht.
Dieses Spiel kann durch stückweises, locker mit den Modulschienen zu ver- Wenn beide Werte übereinstimmen, ist
alternierendes Höherdrehen der Spannung schrauben. Hierbei ist zu beachten, dass die „ENTER”-Taste zu betätigen, worauf
beider Netzgeräte hinreichend überprüft die Befestigungsschrauben (9) zuvor je- die maximale Ausgangsspannung auf dem
werden, danach auch in der Gegenrich- weils mit einer M4-Zahnscheibe zu verse- Display erscheint und als Sollwert von der
tung. Verlief diese erste Überprüfung so hen sind. Nun werden alle Befestigungs- Steuereinheit vorgegeben wird (eventuell
weit zufriedenstellend, kann von einer kor- schrauben auf beiden Seiten der Modul- Multimeter umschalten).
rekten Funktion der Regel- und Steuerein- schienen festgezogen. Abweichungen zwischen der tatsächli-
heit ausgegangen werden. Abschließend sind die verbleibenden chen Ausgangsspannung und der Vorgabe
An hardwaremäßigen Abgleicharbeiten Alublenden (8b-d) und die Seitenbleche auf dem Display werden auch hier mit dem
ist lediglich die Frequenz des PFC-Reglers (6a, b, 7a-d) zu montieren. Hierzu wird Drehimpulsgeber korrigiert und mit der
mit R 713 (PFC-Platine) auf 35 kHz einzu- zunächst die zweite Alublende (8b) rechts „ENTER”-Taste übernommen.
stellen. Dazu wird die Frequenz an Pin 20 neben der Frontplatte mittels Befestigungs- Auf der Anzeige erscheint nun 0,00 A,
von IC 701 gemessen (Vorsicht, keine Netz- schrauben (9) angebracht. Von der Geräte- und das Multimeter ist auf Gleichstrom-
trennung!). Da die exakte Einstellung der rückseite her sind die breiten und schmalen messung umzustellen.
Frequenz keinen wesentlichen Einfluss auf Seitenbleche (6a, b, 7a-d) in die entspre- Nun wird der Drehimpulsgeber so abge-
die einwandfreie Funktion des Gerätes hat, chenden Nuten der Seitenprofile einzu- glichen, dass gerade ein Ausgangsstrom
kann, wenn keine entsprechenden Mess- schieben. Die lackierte Seite zeigt hierbei < 100 mA erreicht wird. Dann wird er ca.
möglichkeiten vorhanden sind, einfach der jeweils nach außen. Die zwei verbleiben- 1 Umdrehung zurückgenommen. Bevor
Trimmer in Mittelstellung belassen werden. den Alublenden (8c, d) werden links bzw. jetzt die „ENTER”-Taste zur Übernahme
Nun wird die Kabelverbindung zwischen rechts neben der Rückplatte (1b) an die betätigt wird, ist das Multimeter auf den
ST 109, ST 108 und ST 106, ST 107 so Seitenprofile (4a, b) angeschraubt. Zuletzt Messbereich für den maximalen Ausgangs-
hergestellt, wie auf dem Foto zu sehen ist. bleibt dann nur noch die Montage des Dreh- strom (30 A) umzustellen oder durch ein
Dazu werden je eine schwarze und eine knopfes für den Inkrementalgeber und das Zangen-Amperemeter zu ersetzen, wenn
blaue 70 cm lange isolierte Leitung mit Festziehen der Netzkabeldurchführung. kein Multimeter mit ausreichendem Mess-
einem Querschnitt von 1,5 mm2 auf beiden bereich zur Verfügung steht.
Enden mit 5 Windungen durch einen Ring- Softwareabgleich Danach wird dann die „ENTER”-Taste
kern (25 x 15 x 12 mm) geführt und direkt betätigt und der Maximalwert des Stromes
am Ringkern jeweils mit 2 Kabelbindern Beim PS 9540 erfolgt der Ableich der von der Steuereinheit vorgegeben. Für diese
gesichert. Die Leitungen sind danach auf Istwerte für Strom und Spannung soft- Messung muss der Ausgang mit einer hin-
der gesamten Länge miteinander zu ver- waregesteuert, sodass hierfür im gesamten reichend niederohmigen Last beschaltet sein,
drillen. Die Leitungsenden werden auf ca. Gerät keine Abgleichtrimmer erforderlich sodass auch der max. Strom fließen kann.
8 mm Länge abisoliert, verdrillt, vorver- sind. Bei der ersten Inbetriebnahme wird Auch dieser Wert ist mit dem Drehimpuls-
zinnt und in die entsprechenden Platinen- nach dem Einschalten des PS 9540 auto- geber möglichst exakt einzustellen.
bohrungen eingelötet. Die schwarze Lei- matisch der Kalibriermodus gestartet. Während des Kalibriervorgangs ist nun
tung muss dabei ST 106 mit ST 109 und die Unten rechts im Display erscheint dann ein letztes Mal die „ENTER”-Taste zu
blaue Leitung ST 107 mit ST 108 verbin- „CAL” und im oberen Bereich das Zeichen betätigen. Daraufhin führt der Prozessor
den. Auf der Platine werden die Leitungs- „V” für die Spannung. Dem Mikrocontrol- einen Displaytest durch (alle zur Verfü-
enden dann auf beiden Seiten zusätzlich ler muss nun die maximale Ausgangsspan- gung stehenden Segmente leuchten auf)
mit einem Kabelbinder gegen versehentli- nung des Netzgerätes (in unserem Fall und schaltet in den normalen Betriebsmo-
ches Lösen gesichert. Nun werden die bei- 40,00 V) über die Nummerntastatur mitge- dus. Der Kalibriermodus kann jederzeit
den SMD-Widerstände R 336 und R 338 teilt werden, wobei falsche Eingaben mit wieder aufgerufen werden, wenn beim
auf der Frontplatine bestückt. „CE” wieder gelöscht werden können. Durch Einschalten des Gerätes die Tasten
Da alle weiteren Abgleicharbeiten beim Betätigen der „ENTER”-Taste wird der ein- „REMOTE”, „ENTER” und die Ziffer 2
SPS 9540 über die Software vorgenom- gegebene Wert dann übernommen und zur gedrückt gehalten werden.
men werden, erfolgt nun zuerst die weitere Eingabe des Maximalstroms gesprungen, Dieses hochwertige Netzgerät kann nun
Endmontage. die in der gleichen Weise erfolgt. zum Einsatz kommen.

ELVjournal 6/02 43
PC-Technik

USB-RS232-Umsetzer
Die RS-232-Schnittstelle ist besonders im Messtechnik-Bereich, aber auch
in der Kommunikationstechnik sowie bei vielen externen Geräten vom Programmer bis zur
Wetterstation nach wie vor die am häufigsten eingesetzte Computerschnittstelle.
Gerade aber die sonst so vielseitig einsetzbaren Laptop-Computer verfügen heute
oft nicht mehr über diese Schnittstellen, statt dessen aber über USB-Ports.
Mit dem hier beschriebenen Umsetzer wird eine voll funktionsfähige RS-232-Schnittstelle
am USB-Port bereitgestellt, die mit fast jeder normalen V.24-Software und
RS-232-Hardware zusammenarbeitet.
einfach an einen „Downstream“-Port eines RS-232-Schnittstelle, sodass auch ältere
RS 232 mit USB-Funktionalität entsprechenden USB-Hubs angeschlossen Software fehlerfrei mit dem UR 100 funk-
und verfügt auf der anderen Seite über tioniert.
Der „Universal Serial Bus“ hat sich in einen normalen 9-poligen RS-232-An- An das auf dem Rechner laufende Win-
den letzten Jahren als wichtigste Periphe- schluss, der für entsprechende Geräte ge- dows-Betriebssystem werden keine beson-
rie-Schnittstelle für den PC durchgesetzt. nutzt werden kann. deren Anforderungen gestellt, es muss le-
Die RS-232-Schnittstelle und der Parallel- Die Anwendung des UR 100 ist also diglich den USB-1.1-Standard unterstüt-
port rücken dagegen immer weiter in den denkbar einfach und stellt selbst den uner- zen (ab MS Windows 95 OSR 2).
Schatten und fast alle modernen Laptops fahrenen PC-Benutzer nicht vor Probleme.
besitzen an deren Stelle nur noch einen Nach der einmaligen Installation des Gerä- Installation
oder mehrere USB-Anschlüsse. Wie aber tetreibers beschränkt sich jegliche Bedie-
die bereits vorhandenen und nun inkompa- nung auf das Anstecken des Umsetzers an Der USB-RS232-Umsetzer wird zu-
tiblen Geräte mit RS-232-Schnittstelle an- den Rechner und des anzuschließenden nächst an einen freien USB-„Downstream“-
schließen? Nahezu sämtliche Messtechnik Peripheriegerätes an die neu hinzugekom- Port des Root-Hubs oder eines externen
hat traditionell (und auch bei Neugeräten) mene RS-232-Schnittstelle. Hubs angesteckt. Nach kurzer Zeit meldet
diese Schnittstelle. Telefonanlagen verfü- Bei der Installation werden zwei Trei-
gen ebenso darüber wie Programmiergerä- ber, die untereinander kommunizieren, ins Technische Daten:
te, das fernsteuerbare Labornetzteil oder Betriebssystem eingebunden. Der erste
Max. Übertragungsrate
der Sat-Receiver. Wie gesagt, selbst neu Treiber erscheint als USB-Gerät im ent-
(RS 232): ....................... 115,2 kbit/s
erscheinende Technik verfügt über RS 232 sprechenden Unterordner des Geräte-Ma-
RS-232-Schnittstelle:
als eingebürgerte serielle Schnittstelle und nagers und sorgt für den ordnungsgemä-
Sub-D-Stiftleiste, 9-polig
(noch) nicht über USB. ßen Zugriff des ELV USB-RS232-Umset-
Anschlussleitung: ................... 110 cm,
Um diese Geräte dennoch betreiben zu zers auf den „Universal Serial Bus“. Der
abgeschirmt, mit USB-A-Stecker
können, wird ein Adapter benötigt, der die zweite Treiber stellt einen sogenannten
Spannungsversorgung: ... 5 V via USB
Schnittstellen RS 232 und USB zusam- „virtuellen COM-Port“ zur Verfügung. Der
(bus-powered)
menführt. Diese Funktion erfüllt der neue Zugriff auf diesen Port erfolgt in gleicher
Abmessungen: ......... 60 x 36 x 15 mm
USB-RS232-Umsetzer UR 100. Er wird Weise wie der auf eine konventionelle

44 ELVjournal 6/02
Bild 1: Im Geräte-Manager (Abbildung 4) kann
Assistent zum man unter „Anschlüsse (COM und LPT)“
Suchen neuer den entsprechenden COM-Port herausfin-
Hardware den, unter dem sich der UR 100 im System
angemeldet hat, im Beispiel also COM 3.

Schaltung

Die Schaltung (Abbildung 5) des USB-


RS232-Umsetzers UR 100 besteht aus we-
nigen logischen Blöcken und ist aus die-
sem Grund auch sehr übersichtlich.
Die Stromversorgung der gesamten
Schaltung erfolgt über den USB, der eine
Spannung von 5 V zur Verfügung stellt.
Diese Betriebsspannung gelangt über die
Anschlüsse ST 1 und ST 4 auf die Schal-
tung. Die Kondensatoren C 1 - C 7 sowie
die Induktivitäten L 1 und L 2 dienen zur
das Betriebssystem „Neue Hardware ge- Installation des virtuellen COM-Ports, der Stabilisierung dieser Spannung bzw. zur
funden“, unter Angabe der Bezeichnung im System als „USB Serial Port“ bezeich- Unterdrückung hochfrequenter Störungen.
des neuen Peripheriegerätes: „ELV USB- net ist. Hierfür wird der Installationsassis- Das zentrale Element des USB-RS232-
RS232-Umsetzer“. tent ebenfalls automatisch gestartet. Umsetzers bildet IC 1 (FT8U232AM), das
Anschließend startet automatisch der Im Anschluss an die erfolgreiche Instal- speziell für diese Anwendung, die Konver-
„Assistent für das Suchen neuer Hardware“,
der bei der Installation des mitgelieferten
Treibers durch die einzelnen Schritte führt.
Hier erfolgt im ersten Schritt die Auswahl,
ob die Software automatisch oder manuell
von einer bestimmten Quelle aus installiert
werden soll. An dieser Stelle ist Letzteres
zu wählen und mit dem Button „Weiter“ zu
bestätigen (Abbildung 1). Im nächsten Dia-
logfenster muss angegeben werden, dass
sich der entsprechende Treiber auf der Dis-
kette im Diskettenlaufwerk A befindet.
Bevor man dies mit dem „Weiter“-Button
bestätigt, ist die Treiberdiskette einzule-
gen. Im Laufe der Installation des Treibers
erscheint ein Fenster, das anzeigt, dass
Bild 3:
dieser Treiber nicht digital signiert ist (Ab- Fertigstellen
bildung 2). Die Installation kann jedoch des Assistenten
fortgesetzt werden, da dies keinen Fehler
darstellt. Schließlich erscheint ein Fenster, lation der beiden Treiber ist das Gerät tierung zwischen USB und RS 232, ent-
das den Abschluss der Installation meldet zum Einsatz bereit. Es wird von der PC- wickelt wurde. Da dieses IC auch nur eine
(Abbildung 3). Hardware-Seite aus wie ein normales Art Mikrocontroller darstellt, muss eine
Nachdem damit die Installation des Trei- USB-Gerät behandelt und erscheint zur Taktversorgung gewährleistet sein. Dies
bers für den ELV USB-RS232-Umsetzer RS-232-Peripherie hin als ebenso norma- realisiert der interne Oszillator des Bau-
realisiert ist, folgt die gleiche Prozedur zur ler RS-232-Port. steins, der über den Quarz Q 1, mit den
beiden Kondensatoren C 10 und C 11, auf
eine Frequenz von 6 MHz stabilisiert wird.
Damit der UR 100 nach dem Zuschalten
der Betriebsspannung stets definiert star-
tet, ist der Reset-Pin entsprechend zu be-
schalten. Das erledigt eine kleine Schal-
tung, bestehend aus T 1, R 7, R11, R 12 und
C 12.
Zur Speicherung der Erkennungsdaten
(Vendor-ID, Product-ID, Seriennummer
usw.) des Gerätes ist über die „Microwi-
re“-Schnittstelle von IC 1 ein EEPROM
(IC 3) vom Typ 93C46 angeschlossen.
Neben den beiden Leitungen für die
Betriebsspannung besteht der USB aus zwei
Bild 2: Datenleitungen (D+, D-) die über ST 2 und
Digitale Signatur ST 3 angeschlossen werden. Diese beiden

ELVjournal 6/02 45
PC-Technik

Statusanzeige für die Übertragungen über


die RS-232-Schnittstelle, wobei die grüne
LED (D 1) einen Sendevorgang und die
rote LED (D 2) einen Datenempfang kenn-
zeichnet.

Nachbau

Der Nachbau erfolgt auf einer nur


38 x 31 mm kleinen doppelseitigen Leiter-
platte, die fast ausschließlich mit SMD-
Komponenten bestückt wird. Aus diesem
Grund ist der Aufbau nicht ganz einfach,
da der Abstand zwischen den einzelnen
Bild 4: Pins der ICs sehr gering ist.
Virtueller COM- Deshalb werden neben einem Elektro-
Port im Geräte- nik-Seitenschneider, ein Lötkolben mit sehr
Manager feiner Spitze, SMD-Lötzinn, eine Pinzette
Datenleitungen sind jeweils über einen Wi- den, so ist das Gerät als „Low-Speed-De- sowie ggf. feine Entlötlitze benötigt.
derstand zum Leitungsabschluss (R 1, R 3) vice” definiert. Die Bestückung beginnt mit den nied-
mit dem USB-Controller IC 1 verbunden. Die RS-232-Schnittstelle des Gerätes ist rigsten Bauelementen, die hier durch die
Der Widerstand R 2 ist als Pull-Up-Wider- komplett mit den beiden Datenleitungen SMD-Widerstände und -Kondensatoren
stand an die (D+)-Datenleitung angeschlos- (TX, RX) und den Handshake-Leitungen (ausgenommen C 3) repräsentiert werden.
sen. Beim Anstecken des UR 100 an einen (RTS, CTS, DTR, DSR, DCD, RI) ausge- Bei den Kondensatoren muss man beson-
Downstream-Port zieht R 2 die (D+)-Da- führt. Diese werden über IC 2 auf die ders aufmerksam vorgehen, da diese kei-
tenleitung des Hubs auf einen definierten 9-polige-Sub-D-Stiftleiste geführt. IC 2 ist nen Aufdruck des Wertes aufweisen. Aus
High-Pegel, so dass der Anschluss eines ein Pegelwandler, der zwischen TTL-Pe- diesem Grunde sollten sie erst kurz vor der
neuen Gerätes erfasst werden kann. Des gel und den entsprechenden Pegeln der Bestückung aus der Verpackung entnom-
Weiteren kennzeichnet dieser Pull-Up-Wi- RS-232-Schnittstelle umsetzt. Dieses IC men werden, da ohne aufwändige Mess-
derstand, dass das vorliegende Gerät in verfügt über 4 Sende- und 5 Empfangska- technik sonst keine Unterscheidung mehr
Full-Speed-Geschwindigkeit kommuni- näle. möglich ist. Wie bei allen Bauteilen wird
ziert. Wäre hingegen R 2 mit (D-) verbun- Die Leuchtdioden D 1 und D 2 dienen als bei den SMD-Widerständen und -Konden-
L2 satoren zunächst ein Lötpad vorverzinnt
+UB2
22u
und das Bauelement daran festgelötet. Be-
SMD C1 C2

1n 100n +UB1
SMD SMD
L1
ST1
22u
C3 + C4 C5 SMD C6 C7

10u 1n 100n 1n 100n


16V SMD Tantal SMD SMD SMD SMD

R1 R2 C8
ST2
D+ USB nach RS232 D1 D2
22R 1K5
Umsetzung TX RX
33n
SMD 3mm, 3mm,
ST3 R3 IC1 rund,gruen rund,rot
D-
22R 7 25
USBDP TXD TXD
8 24
USBDM RXD RXD
ST4 6 23
3V3OUT /RTS /RTS
4 22
/RESET /CTS /CTS
220R

220R

31 21
R4

R5

RCCLK DTR /DTR


32 20
ST5 +UB1 R6 EECS /DSR /DSR
1 19
shield 100K EESK /DCD /DCD
2 18
EEDATA /RI /RI
Reset-Schaltung IC3 16
TXDEN
+UB1 +UB1 8 1 Q1 27 15
Vcc CS XTIN USBEN
C9 7 2 14
NC SK PWRCTL
6 3 28 12
NC Din XTOUT /TXLED
100n 5 4 11
GND Dout /RXLED
SMD C10 6 MHz C11 5 TEST 10
C12 ELV02304 /SLEEP /Sleep
100K

100K
R7

R8

FTU232AM
+UB1 R9 R10 33p 33p
10n SMD SMD
SMD 10K 2K2
T1 EEPROM
BC858C
IC2 BU1
7 2 1
TXD T1IN T1OUT TXDAT DCD
6 3 6
+UB1 C13 /DTR T2IN T2OUT DTR DSR
470K

100K
R11

R12

20 1 2
/RTS T3IN T3OUT RTS RXDAT
+UB2 21 28 7
100n T4IN T4OUT RTS
SMD 9 8 3
CTS R1IN R1OUT /CTS TXDAT
4 5 8
+UB1 DSR R2IN R2OUT /DSR CTS
R13
470R

C14 27 26 4
DCD R3IN R3OUT /DCD DTR
+UB2 23 22 9
RXDAT R4IN R4OUT RXD RI
100n 18 19 5
RI R5IN R5OUT /RI
SMD 13 17
V+ V- Print-Stecker
IC1 30 3 13 26 25 Sub-D, 9polig
+UB2 /Sleep /SHDN
11 24
VCC
VCC
VCC
AVCC

EN
FTU232AM

C22 C23 C15 C16 C17 C18 C19 C20 C21 12 15


IC2 C1+ C2+
C24 14 16 C25 C26 ST6
AGND

C1- C2-
1n SP213ECA shield
GND
GND

1n 100n 100n 1n 100n 1n 100n 100n


SMD SMD SMD SMD SMD SMD SMD SMD 10 SMD SP213ECA
100n 100n 100n
29 9 17 SMD RS232 SMD SMD
Schnittstellentreiber

Bild 5: Schaltbild des UR 100 026223501A

46 ELVjournal 6/02
Ansicht der fertig
bestückten Platine des
UR 100 mit zugehörigem
Bestückungsplan,
links von der Bestü-
ckungsseite, rechts
von der Lötseite

02304
ELV
vor man den zweiten Pin des Bauteils ver- sind und eine Lötzinnbrücke an der fal- ST 1 ➟ rote Leitung (+ 5 V)
lötet, ist nochmals die korrekte Position zu schen Stelle das Bauteil im Betrieb unter ST 2 ➟ grüne Leitung (D+)
kontrollieren. Eventuell zuviel aufgetrage- Umständen zerstören kann. Auch hier wird ST 3 ➟ weiße Leitung (D-)
nes Lötzinn wird mit der Entlötlitze vor- zunächst jeweils ein Pad (zweckmäßiger- ST 4 ➟ schwarze Leitung (Masse)
sichtig „abgesaugt“. weise an einer Ecke) vorverzinnt und das ST 5 ➟ Abschirmung
Im Anschluss daran ist der Transistor entsprechende IC damit verlötet. Jetzt er- Sobald alle Leitungen mit den entspre-
T 1 so zu bestücken, dass keine Kurz- folgt eine sorgfältige Kontrolle der Lage chenden Anschlüssen verlötet wurden, sind
schlüsse entstehen (Lage siehe auch Plati- des ICs, dann ist zunächst der gegenüber- sie mit etwas Heißkleber zu sichern.
nenfoto). Bei der anschließenden Bestü- liegende Pin des ICs zu verlöten (auf plane
ckung der SMD-ICs sollte Sorgfalt an Lage aller Pins auf den zugehörigen Pads Gehäuseeinbau
oberster Stelle stehen, da die Abstände achten) gefolgt von allen weiteren Pins.
zwischen den einzelnen Pins sehr gering Nachdem die Spulen L 1 und L 2 auf Der Gehäuseeinbau ist relativ einfach
ihrem Bestückungsplatz festgelötet wur- und schnell durchzuführen. Im ersten
Stückliste: USB-RS232- den, bestückt man den Elko C 3. Hierbei ist Schritt wird die fertig aufgebaute Leiter-
Umsetzer UR 100 unbedingt auf polrichtigen Einbau zu ach- platte so in die Gehäuseunterschale ein-
ten, da verpolte Elkos im schlimmsten Fall gelegt, dass die Sub-D-Stiftleiste in die
Widerstände: sogar explodieren können. entsprechende Nut fasst. Die Zugentlas-
22Ω/SMD ............................... R1, R3 Im nächsten Schritt erfolgt die Bestü- tung der Anschlussleitung ist in die ent-
220Ω/SMD ............................. R4, R5 ckung der konventionell bedrahteten Bau- sprechende Aussparung der Unterschale
470Ω/SMD .................................. R13 elemente. Hier werden zunächst die An- zu legen, bevor man die Gehäuseober-
1,5kΩ/SMD ................................... R2 schlusspins des Quarzes Q 1 von der Be- schale aufdrückt. Hierbei ist darauf zu
2,2kΩ/SMD ................................. R10 stückungsseite aus durch die entsprechen- achten, dass die LEDs in die vorgesehe-
10kΩ/SMD .................................... R9 den Bohrungen der Leiterplatte geführt, nen Bohrungen der Gehäuseoberschale
100kΩ/SMD ................... R6-R8, R12 bevor die Pins auf der Rückseite verlötet einfassen.
470kΩ/SMD ................................ R11 werden. Überstehende Drahtenden wer-
den mit dem Elektronik-Seitenschneider Inbetriebnahme
Kondensatoren: so entfernt, dass die Lötstellen nicht be-
33pF/SMD .......................... C10, C11 schädigt werden. Jetzt werden die Leucht- Das fertig aufgebaute Gerät wird zur
1nF/SMD ................ C1, C4, C6, C16, dioden D 1 und D 2 polrichtig (der längere Inbetriebnahme an einen freien USB-Port
C18, C20, C22 Anschluss ist die Anode) bestückt, wobei angeschlossen und dann ist der Treiber wie
10nF/SMD ................................... C12 der Abstand zwischen der Spitze der LED beschrieben zu installieren. Sollte der Rech-
33nF/SMD ..................................... C8 und der Leiterplatten-Oberseite ungefähr ner das Gerät im Zuge der Installation nicht
100nF/SMD .............. C2, C5, C7, C9, 8 mm betragen muss. erkennen, ist der UR 100 wieder vom Rech-
C13-C15, C17, C19, Danach ist die Sub-D-Stiftleiste zu mon- ner zu trennen und der Aufbau nochmals
C21, C23-C26 tieren, wozu die Leiterplatte zwischen die komplett zu kontrollieren.
10µF/16V/SMD ............................. C3 beiden Reihen der Anschlusspins gescho- Nach der Installation des Treibers er-
ben wird, sodass die Pins der Stiftleiste auf folgt der Test des USB-RS232-Umsetzers.
Halbleiter: beiden Seiten der Platine direkt über den Hierzu wird ein Gerät mit RS-232-Schnitt-
FT8U232AM/SMD ...................... IC1 entsprechenden Lötflächen liegen. Die Pins stelle an den UR 100 angeschlossen und
SP213EHCA/SMD ....................... IC2 müssen jeweils durch reichlich Lötzinn mit der zu diesem Gerät gehörenden Be-
ELV02304/SMD (93C46) ............ IC3 mit den Lötflächen verbunden werden. Das diensoftware getestet.
BC858C ......................................... T1 Gehäuse der Stiftleiste wird mit einem Anschließend ist noch folgender Hin-
LED, 3 mm, grün .......................... D1 ca. 5 mm langen versilberten Schaltdraht weis zu beachten: Bei der Übertragung
LED, 3 mm, rot ............................. D2 mit ST 6 verbunden. Bevor man abschlie- schneller gepollter Anfragen (z. B. IrDA
ßend das USB-Kabel anschließt, ist die über RS 232 können Fehler auftreten, da
Sonstiges: gesamte Leiterplatte nochmals auf Bestük- das Konverter-IC diese Übertragungen
Quarz, 6 MHz, HC49U70/U4 ....... Q1 kungsfehler und Lötzinnbrücken hin zu nicht entsprechend verarbeiten kann.
SMD-Induktivität, 22µH ......... L1, L2 kontrollieren. Der ELV USB-RS232-Umsetzer ist ide-
1 Gehäuse- und Anschluss-Set Im letzten Schritt des Nachbaus wird die al zur Erweiterung der Schnittstellen eines
1 Typenschild-Aufkleber UR100 Anschlussleitung mit dem UR 100 verbun- PCs oder Laptops und ist durch seine Über-
1 3,5"-Diskette Treibersoftware UR100 den, wobei folgender Verdrahtungsplan zu sichtlichkeit für fast jeden PC-Anwender
2 cm Schaltdraht, blank, versilbert beachten ist: problemlos anwendbar.

ELVjournal 6/02 47
Praktische Schaltungstechnik

Leuchtdioden –
Theorie und
praktische Anwendung
In fast allen elektronischen und elektrischen Geräten kommen heutzutage LEDs
zum Einsatz. Durch die rasante Entwicklung in den letzten Jahren erweitert sich ihr
Einsatzgebiet ständig. Es reicht dabei vom Einsatz in der Automobilbranche bis
hin zu Beleuchtungsaufgaben im Haushalt. Die theoretischen Hintergründe und praktische
Tipps zur Anwendung werden in diesem Grundlagenartikel vorgestellt.

und nach wurde dann der Wirkungsgrad lange, bis LEDs in der Farbe Blau serien-
Entwicklungsgeschichte verbessert und es kamen im Laufe der reif waren. Erst Mitte der 90er-Jahre ka-
70er-Jahre mit grünen, gelben und orange- men diese mit brauchbarer Lichtausbeute
LEDs (light emitting diode = lichtaus- farbenen LEDs weitere Varianten hinzu. auf den Markt. Mit der Entwicklung der
sendende Diode) haben gegenüber kon- Schnell wuchs neben der Lichtausbeute blauen LEDs war eine wichtige Grundlage
ventionellen Lichtquellen viele Vorteile: auch die Vielfalt an Ausführungen: 7-Seg- für die weitere Entwicklung der heutigen
Sie sind mechanisch unempfindlich, ha- ment, 14- und 16-Segmentanzeigen, Dot- visuellen Optoelektronik geschaffen: Alle
ben einen besseren Wirkungsgrad, arbei- Matrix-Anzeigen usw. entstanden schnell, drei Grundfarben Rot, Grün und Blau sind
ten mit geringen Versorgungsspannungen, um die weite Verbreitung in der Elektronik mit ähnlichen Parametern in Lichtstärke
besitzen eine hohe Lebensdauer, lassen voranzutreiben. und Abstrahlverhalten verfügbar. Dies er-
sich kontinuierlich dimmen usw. Diese Anfang der 80er-Jahre brachte dann die öffnet die Möglichkeit des Erzeugens aller
Vorteile sorgen dafür, dass der Anteil der Entwicklung von roten LEDs auf der Basis sichtbaren Farbtöne mittels additiver Farb-
LEDs an den lichterzeugenden Quellen von AlGaAs-Material (Aluminium-Galli- mischung. Unter anderem lässt sich so
immer größer wird. Vor allem aufgrund um-Arsenid) einen großen Fortschritt in auch das für die Raumlichtgestaltung so
moderner Chiptechnologien stoßen sie in der Lichtstärke. Die Entwicklung ist in wichtige weiße Licht mit Hilfe von LEDs
Bereiche vor, die bisher nur von „norma- diesem Bereich rasant. So bringt zur Zeit generieren.
len” Leuchtmitteln (Glühlampen oder Gas- wohl die Materialkombination AlInGaP In den letzten Jahren lag ein Schwer-
entladungslampen) abgedeckt wurden. (Aluminium-Indium-Gallium-Phosphid) punkt der Forschung und Entwicklung in
Die ersten Leuchtdioden, die sichtbares die größte Helligkeit zustande. der Erzeugung von weißem Licht mit einer
Licht emittierten, kamen Mitte der 60er- Waren die Standard-LED-Farben Rot, einzelnen LED. Seit Ende der 90er-Jahre
Jahre in den Handel. Diese LEDs arbeite- Grün, Gelb und Orange schnell in großen sind diese LEDs dann auch in großen Stück-
ten im roten Spektralbereich und hatten Stückzahlen und mit großen Helligkeiten zahlen und zu vertretbaren Preisen verfüg-
eine nur sehr geringe Lichtausbeute. Nach verfügbar, so dauerte es vergleichsweise bar, wobei das Preisgefälle von den teuren

48 ELVjournal 6/02
Tabelle 1: Beispiele für Halbleitermaterialien mit Wellenlänge und Flussspannung
Typ: Standard Standard Standard Standard Standard Superhell Superhell Superhell Superhell Ultrahell Ultrahell Ultrahell
Farbe: Tiefrot Rot Orange Gelb Grün Hyper-Rot Gelb Grün Blau Grün Blau Weiß
Halb-
leiter-
material: GaP GaAsP GaAsP/GaP GaAsP/GaP GaP GaAlAs AlInGaP GaP GaN GaInN GaInN GaInNP
Wellen-
länge: 700 nm 655 nm 610 nm 585 nm 555nm 660 nm 595 nm 565 nm 430 nm 525 nm 475 nm
Nenn-
strom IN: 20 mA 20 mA 20 mA 20 mA 20 mA 20 mA 20 mA 20 mA 20 mA 20 mA 20 mA 20 mA
Fluss-
spannung
(UF@IF=IN): 2,0 V 1,7 V 2,0 V 2,1 V 2,2 V 1,85 V 1,8 V 2,2 V 3,5 V 3,3 V 3,5 V 3,5 V

weißen und blauen LEDs hin zu den preis- tierung ist dabei die Bezeichnung für die breitert sich die Raumladungszone; es fließt
günstigen roten, gelben und grünen Typen gezielte Verunreinigung des Halbleiterma- kein Strom (bis auf ein im Allgemeinen zu
immer noch sehr groß ist. terials mit Fremdatomen. Diese eingebrach- vernachlässigender Sperrstrom). Die Span-
ten Fremdatome erzeugen durch ihren nung in Sperrrichtung darf dabei allerdings
Funktionsprinzip Atomaufbau Bereiche mit Elektronenüber- eine gewisse Höhe nicht überschreiten, da
schuss (n-dotierte Zone) und Bereiche mit es sonst zu einem Durchbruch kommt, der
Konventionelle Leuchtmittel erzeugen Elektronenmangel, d. h. mit Löcher- bzw. die Diode zerstört. Diese maximale Sperr-
das sichtbare Licht mit einem Glühprozess Defektelektronenüberschuss, (p-dotierte spannung ist bei Leuchtdioden mit ca. 5 V
(Glühlampe), d. h. als „Abfallprodukt” ei- Zone). relativ gering.
ner Erwärmung oder durch das Umwan- Im thermodynamischen Gleichgewicht, In Flussrichtung sorgt die Spannung
deln ultravioletter Strahlungsanteile in d. h. im spannungslosen Ruhezustand, dafür, dass sich die Raumladungszone ver-
sichtbares Licht, wie bei den sogenannten bildet sich im Halbleiterkristall an der kleinert. Bis zu einer bestimmten Feldstär-
Leuchtstofflampen. Das Funktionsprinzip Kontaktebene zwischen p- und n-dotierter ke (Spannung) ergibt sich hierbei jedoch
von Leuchtdioden ist demgegenüber recht Zone eine Raumladungszone aus, in der es noch kein nennenswerter Strom. Ab der
komplex, daher folgt für den interessierten zu Ausgleichsvorgängen kommt. Diese sogenannten Durchbruchspannung (Fluss-
Leser ein kleiner Exkurs in die Atomphy- Raumladungszone enthält keine freien spannung) kommt es dann aber zu einem
sik. Ladungsträger mehr und stellt so eine ge- exponentiell stark ansteigenden Stromfluss
Eine LED ist im Prinzip eine Halbleiter- wisse Barriere für das Leiten des elektri- (vgl. Abbildung 7). Dies geschieht durch
diode, die sichtbares Licht emittiert, wenn schen Stromes dar (Sperrschicht). das „Hineindrängen” (Injizieren) von Elek-
sie in Durchlassrichtung betrieben wird. Wird eine Spannung angelegt, so kommt tronen in die p-dotierte Zone und das Inji-
Wie bei einer normalen Halbleiterdiode, es aufgrund der entstehenden Felder zu zieren von Defektelektronen in die n-do-
besteht auch die LED aus einer p- und einer Veränderung der Raumladungszone. tierte Zone. Dabei wird die Raumladungs-
n-dotierten Halbleiterkristallschicht. Do- Bei einer Spannung in Sperrrichtung ver- zone im Prinzip „geflutet”, es fließt ein
Strom.
IV Gelangen Elektronen in die p-dotierte
I0 Zone mit Elektronenmangel, d. h. Löcher-
1,0 Wolfram- überschuss, so „fallen” die Elektronen in
grün rot Glühfaden- diese Löcher – sie rekombinieren. Ebenso
Lampe
0,9 blau
verhält es sich in der n-dotierten Zone – die
injizierten positiven Ladungsträger (Lö-
0,8 cher) nehmen die überschüssigen freien
Elektronen auf. Es kommt auch hier zu
0,7 einer Rekombination.

0,6

0,5

0,4

0,3

0,2
weiß
0,1

350 400 450 500 550 600 650 700 750 λ /nm

Bild 1: Spektrale Verteilung der


026227401A
Strahlung verschiedenfarbiger LEDs

ELVjournal 6/02 49
Praktische Schaltungstechnik

Bild 2: Prinzipieller einzelnen LEDs zusammengefasst. Um hier


emittiertes Licht Aufbau des die Zuordnung der Wellenlänge zur ent-
Halbleiterkristalls sprechenden Farbe zu erleichtern, befindet
Anode p-dotierter einer LED sich unterhalb der X-Achse die zugehörige
Anode Halbleiter Farbskala. Gut zu erkennen sind die relativ
p
n-dotierter schmalen Spektren der Grundfarben-LEDs
(Rot, Grün, Blau) und das mit starkem
n Halbleiter Blauanteil versehene Spektrum der wei-
transparente ßen LED.
Trägerschicht
Aufbau und Bauformen
Katode Katode reflektierender
Rückseiten- Neben dem elektrischen Verhalten be-
kontakt stimmt auch der mechanische Aufbau die
026227402A Parameter Lichtstärke und Wirkungsgrad.
Der prinzipielle Aufbau des Halbleiter-
Bei diesem Vorgang der Rekombination Durch die geschickte Wahl des Materi- kristalls ist in Abbildung 2 zu sehen, wäh-
kommt es dann zur Freisetzung eines Ener- als und der Dotierung lassen sich nahezu rend Bild 3 den mechanischen Aufbau zeigt.
giequants, d. h. zur Abgabe einer genau alle Spektralfarben generieren. Da sich Eine LED besteht üblicherweise aus dem
definierten Energiemenge, die hauptsäch- weißes Licht ja bekanntlich aus einer Mi- eigentlichen LED-Chip, der Kontaktierung,
lich in Form von Strahlungsenergie (Licht) schung von wenigstens drei verschiedenen einem Golddraht und einem Kunststoffge-
auftritt. Die Höhe der erzeugten Strah- Farben (Rot, Grün, Blau) zusammensetzt, häuse. Der Chip ist dabei in einer als Re-
lungsenergie ist dabei von einer Eigen- kann ein einzelner LED-Halbleiterkristall flektor ausgeführten Wanne eingeklebt.
schaft des verwendeten Halbleitermateri- nicht direkt weißes Licht erzeugen. Hierzu Diese Wanne ist gleichzeitig der Katoden-
als, dem sogenannten Bandabstand (band bedient man sich dann eines sogenannten anschluss der LED. Der obere Anodenan-
gap), abhängig. Die Wellenlänge der Strah- Lumineszenz-Konverters, der Strahlung schluss wird mittels eines hauchdünnen
lungsenergie ist dabei umgekehrt proporti-
onal zu der bei einer Rekombination frei-
gesetzten Energiemenge. Somit ist die
Wellenlänge der Strahlung, die ja im sicht-
baren Bereich die Farbe des Lichtes reprä-
sentiert, direkt mit der Materialeigenschaft
des Halbleiters verknüpft. Das emittierte Bild 4: Runde LEDs in verschiedener Bild 5: Sonderbauformen verschiede-
Spektrum ist dabei sehr schmalbandig, Größe und Farbe ner LEDs
d. h. es wird nur ein kleiner Wellenlängen-
bereich von wenigen zig Nanometern emit- absorbiert und in einem anderen Wellen- Golddrahtes kontaktiert und mit dem Ano-
tiert – das Licht ist somit einfarbig (mono- längenbereich wieder abgibt. denanschlussbein verbunden. Eine Kunst-
chromatisch). Zur Erzeugung weißen Lichts wird eine stofflinse umschließt den Aufbau.
In Tabelle 1 sind einige Halbleitermate- blaue LED (z. B. eine GaInN-LED) mit Der mechanische Aufbau ist im Wesent-
rialien mit den zugehörigen emittierten Phosphor überzogen. Bei der stattfinden- lichen für die Abstrahleigenschaften ver-
Wellenlängen (Farben) und Flussspannun- den sog. Phosphor-Down-Conversation antwortlich. Diese optische Abstrahlcha-
gen zu sehen. Beispielsweise emittiert das absorbiert der Phosphor einen Teil des rakteristik legt die Geometrie des Reflek-
Material GaAsP (Gallium-Arsen-Phos- blauen Lichtes, wandelt diesen um und tors, die Position des LED-Chips innerhalb
phid) elektromagnetische Strahlung bei ca. gibt seinerseits ein breites Spektrum an des Gehäuses und die Form des Kunst-
655 nm, die das Auge als rot wahrnimmt. Strahlung mit hauptsächlich gelblichem stoffgehäuses fest.
Charakter wieder ab. Die so entstehende LEDs lassen sich in sehr unterschiedli-
Gold-Draht
Mischung von blauer und gelber Strahlung chen Formen speziell an den Einsatzfall
LED-Chip führt zu einem insgesamt weißen Gesamt- angepasst herstellen. Die Vielfalt an ver-
Reflektorwanne eindruck. Das Funktionsprinzip ist ähnlich schiedenen Bauformen zeigen die Abbil-
Kunststofflinse dem in Leuchtstofflampen. dungen 4, 5 und 6. Hier sind neben den
In Abbildung 1 sind die Spektren der runden Standard-Bauformen mit verschie-

Katode
Anode
026227403A

Bild 3: Prinzipieller Aufbau einer LED Bild 6: LED-Displays

50 ELVjournal 6/02
Bild 7: Strom- technischen Daten meist auf einen Vor-
Spannungskennlinie wärtsstrom von 20 mA beziehen. Speziell
IF / verschiedener LEDs in für batteriebetriebene Anwendungen wur-
mA rote grüne blaue Vergleich zu einer
Si-Diode LED LED LED den sogenannte Low-current-LEDs entwi-
Si-Diode
20 ckelt, die bereits bei Strömen ≤ 1 mA zu
leuchten beginnen.
Wie bereits erwähnt, muss der LED-
Strom stets begrenzt oder geregelt sein.
15 Die Flussspannung, d. h. die bei einem
bestimmten Strom an der Diode „abfallen-
de” Spannung (vgl. Abbildung 7), unter-
10 liegt starken Exemplarstreuungen. Auf-
grund des steilen Kennlinienverlaufes ha-
ben kleine Spannungsänderungen schon
große Stromänderungen zur Folge, die zu
5
starken Helligkeitsschwankungen führen.
Somit ist der Betrieb an einer meist vor-
handenen Spannungsquelle nur über einen
strombestimmenden Vorwiderstand mög-
0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 U F / V lich. Diese in Abbildung 8 a gezeichnete
026227404A
Schaltung ist auch gleichzeitig die ein-
denen Durchmessern (Bild 4) in Abbil- kleine maximale Sperrspannung von ca. fachste Art, eine LED zu betreiben.
dung 5 auch diverse Sonderbauformen 5 V macht das Bauteil auch relativ emp- Der gewünschte LED-Strom IF, die Be-
dargestellt. Die rechteckigen und quadrati- findlich gegen eine falsche Polung. Die triebsspannung U und die Flussspannung
schen LEDs besitzen dabei nur eine andere Kennzeichnung am Bauteil erfolgt dabei UF ergeben über folgende Gleichung den
Form des Kunststoffgehäuses. Bei der ge- über die in den meisten Gehäusevarianten erforderlichen Vorwiderstand RV:
zeigten runden LED handelt es sich um gut erkennbare Reflektorwanne am Kato-
eine sogenannte Duo-LED, die zwei LED- denanschluss. U − UF
Chips unterschiedlicher Farbe in einem Des Weiteren ist aufgrund der recht stei- RV =
IF
Gehäuse vereint. len Strom-Spannungskennlinie (siehe Ab-
An die Hinterleuchtung von Displays bildung 7) nur der Betrieb mit Stromsteu- Der Widerstand muss weiterhin für die
mittels LED-Leuchtmitteln werden ganz erung / Strombegrenzung erlaubt. Die Hel- entstehende Verlustleistung PV ausgelegt
besondere Anforderungen gestellt – spezi- ligkeit einer Leuchtdiode ist stets vom flie- werden:
ell hierfür gibt es die sogenannten Side- ßenden Strom abhängig. Üblicherweise
Looking-Lamps; aber auch SMD-LEDs werden LEDs mit Strömen im Bereich von PV = IF 2 ⋅ RV
kommen hier sehr oft zum Einsatz. Neben 5 mA bis 20 mA betrieben, wobei sich die
den Einzel-LEDs zu Beleuchtungs- und
Signalisierungszwecken sind LED-Dis-
plays (Abbildung 6) sehr weit verbreitet. a.) b.) c.)
+ + +
Hierbei handelt es sich prinzipiell um ein-
zelne LEDs, die besonders geformt in ei- Rv LED
nem Gehäuse zusammengefasst werden. Rv Rv
Die bekannteste Form ist wohl die 7-Seg-
mentanzeige, die gerne als sehr gut lesbare U
numerische Anzeige zum Einsatz kommt. U T LED1
Auch diese gibt es in verschiedenen Grö- UBE
ßen und Farben. Flexibler einsetzen lassen LED
LED2
sich sogenannte Dot-Matrixanzeigen, bei UF UZ
denen sich der Anwender seine Buchsta- RE
ben, Zahlen und Symbole selbst konstruie- D
ren kann. - - -

Praktische Anwendung d.) e.)


+ +
Die Handhabung von LEDs ist gegenü-
ber konventionellen Leuchtmitteln leicht
verändert. Hier gilt es zwei nicht unwe- R1 R2 R3 R
sentliche Punkte zu beachten: Zum einen
ist bei einer LED die Stromrichtung zu
beachten, zum anderen ist die emittierte
Lichtstärke vom fließenden Strom und nicht LED1 LED2 LED3 LED1 LED2 LED3
von der anliegenden Spannung abhängig. Bild 8:
Da eine LED in ihrer Urform immer Schaltungs-
noch eine Diode darstellt, ist für den Ein- beispiele für - -
satz die korrekte Polarität des speisenden den Betrieb
026227405A
Stromes stets zu berücksichtigen. Die recht von LEDs

ELVjournal 6/02 51
Praktische Schaltungstechnik

Bild 9: auch der Abstrahlwinkel berücksichtigt


Spektrale werden.
Hellempfind-
relative spektrale Empfindlichkeit

Außerdem ist zu beachten, dass das Auge


lichkeit des nicht für alle Farben die gleiche Empfind-
menschli-
1,0 lichkeit besitzt. Die hier beschriebenen vi-
chen Auges
(V(λ)-Kurve) suellen Größen Lichtstrom und Lichtstär-
0,8 ke berücksichtigen immer die sogenannte
spektrale Hellempfindlichkeit des Auges
gemäß Abbildung 9. Diese sagt aus, dass
0,6 das Auge im grünen Bereich (ca. 555 nm)
seine maximale Empfindlichkeit besitzt.
0,4 Somit empfindet das menschliche Auge
eine grüne Lichtquelle wesentlich heller
0,2 als eine mit gleicher Leistung strahlende
rote oder blaue Lichtquelle. Dies erklärt
dann auch, warum derzeit die größten Licht-
350 400 450 500 550 600 650 700 750 λ /nm stärken bei grünen LEDs zu finden sind.
026227406A Als weitere technische Daten sind der
für eine bestimmte Lichtstärke erforderli-
Für den Betrieb einer gelben superhel- keinem Stromfluss führt. Somit leuchtet che Stromfluss und die daraus resultieren-
len LED (UF = 1,8 V, IF = 20 mA, vgl. dann auch nur eine LED auf. de Flussspannung zu sehen. Diese Daten
Tabelle 1) an 5 V Betriebsspannung ergibt Wenn es die Höhe der zur Verfügung werden bei der Schaltungsauslegung be-
sich somit folgender Vorwiderstand: stehenden Betriebsspannung zulässt, ist nötigt. Um eine LED in ihrer Helligkeit zu
immer die Variante 8 c zu verwenden. regeln, muss der Strom variiert werden.
Hierbei ist auf jeden Fall sichergestellt, Der Zusammenhang zwischen Strom und
dass alle LEDs vom selben Strom durch- Lichtstärke ist innerhalb des erlaubten Be-
flossen werden und somit auch die glei- triebsbereiches sehr linear.
In diesem Fall wird ein Widerstand von che Helligkeit besitzen. Außerdem ist nur Als letzte elektrische Eigenschaft soll
180 Ω aus der E-12-Reihe gewählt, mit ein Vorwiderstand notwendig, der auf- der Wirkungsgrad betrachtet werden. Der
dem ein LED-Strom von 17,8 mA zustan- grund des reduzierten Spannungsabfalles innere Wirkungsgrad (innere Quanteneffi-
de kommt. Der Widerstand muss folgende auch weniger Verlustleistung umsetzen zienz) liegt bei über 90 % – dies bedeutet,
Verlustleistung verkraften: muss. dass mehr als 90 % der elektrischen Ener-
gie in Licht umgesetzt wird. Auf dem Weg
Technische Daten von der strahlenden Sperrschicht nach
von Leuchtdioden außen wirkt dann allerdings eine nicht zu
Der Betrieb mit einem einfachen Vorwi- verachtende optische Dämpfung. Somit
derstand bedingt eine stabile Betriebsspan- Bei der Auswahl von Leuchtdioden für liegt der Wirkungsgrad letztlich bei 20 %
nung, da sonst die sich ändernde Spannung einen bestimmten Einsatzzweck steht bis 30 %. Bei LEDs wird der Wirkungs-
einen ebenso schwankenden Strom nach zunächst fast immer die Wellenlänge (Far- grad üblicherweise als Lichtausbeute be-
sich zieht, der wiederum die Helligkeit der be) im Vordergrund. Diese wird in den zeichnet, die das Verhältnis von Licht-
LED verändert. Für den Betrieb an nicht technischen Daten entweder in Klartext strom zu zugeführter Leistung wiedergibt.
stabilisierten Spannungen empfiehlt es sich angegeben oder aber in Form der Wellen- Dieser Wert liegt derzeit bei superhellen
daher, eine Konstantstromquelle einzuset- längenangabe charakterisiert. Den Zusam- LEDs bei ca. 55 lm/W; im Vergleich dazu
zen. Eine extrem einfache Variante zeigt menhang zwischen Wellenlänge und zu- bringt es eine normale Glühlampe auf etwa
Abbildung 8 b. Hier berechnet sich der gehöriger Farbe zeigt Abbildung 1 an- 15 lm/W.
LED-Strom über folgende Gleichung: satzweise. Die Übergänge zwischen den Die Entwicklung im Bereich der LEDs
Farben sind normalerweise fließend, geht rasant voran. Innovationen sind auf
Uz − UBE sodass der Farbverlauf eines Regenbo- dem Gebiet der Chip-Struktur und in der
IF = gens von Blau-Violett (380 nm) bis Tief- Entwicklung von verbesserten Phosphor-
RE
rot (780 nm) entsteht. beschichtungen zu erwarten. Ziel ist es
Da die Spannung an der Basis des Tran- Weiteres Kriterium ist die Helligkeit, dabei, eine höhere Lichtausbeute und ein-
sistors via Z-Diode stabilisiert ist, ist auch die erreicht werden soll. Hier gibt die Licht- fache Produktionstechniken zu entwi-
der Diodenstrom unabhängig von Betriebs- stärke IV (Einheit: cd = Candela) einen ckeln, um damit letztlich die Gesamtkos-
spannungsschwankungen. Anhaltspunkt. Dies ist per Definition der in ten pro emittierter Lichtleistung zu redu-
Sollen mehrere LEDs an einer Quelle eine bestimmte Richtung (Raumwinkel) zieren.
betrieben werden, so gibt es prinzipiell ausgestrahlte Lichtstrom. Der Lichtstrom
zwei Möglichkeiten der Zusammenschal- φv (Einheit: lm = Lumen) wiederum ist die
tung: die Reihen- und Parallelschaltung. Gesamtheit der von einer Lichtquelle (z. B. Weitere Informationen
In Abbildung 8 c und d sind zwei mög- LED-Chip) erzeugten Lichtleistung. In die zum Thema LEDs sind auf folgenden
liche Varianten aufgezeigt. Da die Fluss- technische Angabe Lichtstärke geht also Internetseiten zu finden:
spannung von LEDs Exemplarstreuungen neben dem Lichtstrom auch noch der Ab- http://www.semiconductor.agilent.com
unterliegt, ist die in 8 e gezeigte Schaltung strahlwinkel mit ein. Dies bedeutet, dass http://www.nichia.co.jp
nicht brauchbar. Hier würde im Extremfall eine LED mit 30° Abstrahlwinkel eine http://www.osram-os.com
die LED mit der geringsten Flussspannung höhere Lichtstärke hat als der gleiche LED- http://www.wustlich.de
den gesamten Strom tragen, während diese Chip mit 60° Abstrahlwinkel. Somit muss http://www.liteon.com
Spannung in den übrigen LEDs noch zu bei der Beurteilung der Lichtstärke immer

52 ELVjournal 6/02
Funk-Geräte-Fertigmelder
FTP 100 FM
Häufig wird nicht wahrgenommen, dass Elektrogeräte wie beispielsweise die Waschma-
schine oder der Trockner die Arbeit beendet haben. Diese Geräte werden oft weit entfernt
vom Wohnbereich betrieben und somit sind die direkten akustischen Signale nicht mehr
hörbar. Der Funk-Geräte-Fertigmelder sendet diese Information an einen kleinen mobilen
Pager, ohne dass dazu ein Eingriff in das betreffende Gerät erforderlich ist.

änderungen und Modifikationen erforder- Schwelle wiederum wird mit einer Kon-
Allgemeines lich. troll-LED angezeigt. Diese blinkt, solange
Sobald die Stromaufnahme des Gerätes
Elektrische Haushaltsgeräte wie z. B. unter eine einstellbare Schwelle absinkt, Technische Daten: FTP 100 FM
Trockner oder Waschmaschinen werden wird ein Timer gestartet, der dann nach Einstellmöglichkeiten:
aufgrund der Geräuschentwicklung meist Ablauf einer in 5 Stufen einstellbaren Zeit Ansprechschwelle, 4-Bit-Sicherheits-
nicht in unmittelbarer Nähe von Wohnräu- von 15 Sek. bis 4 Min. die Meldung an code, Sendekanal 1 bis 4, max. Pau-
men betrieben. Wenn das betreffende Ge- einen kleinen Pager absetzt. senzeit (15 Sek. bis 4 Min. in 5 Stu-
rät die Arbeit beendet hat, wird dies in der Arbeitspausen, die z. B. bei verschiede- fen)
Regel durch ein akustisches Signal gemel- nen Waschmaschinen- und Trocknerpro- Anzeige. ..................... LED (Schwelle)
det, das wegen der Entfernung häufig nicht grammen erfolgen, führen somit nicht zur Sendefrequenz: ............... 433,92 MHz
mehr wahrgenommen wird. Fehlmeldung. Modulation: ....................... AM, 100%
Für Abhilfe sorgt der in einem Stecker-/ Da die Stromaufnahme nach Beendi- Reichweite: ............... 100 m (Freifeld)
Steckdosengehäuse untergebrachte Funk- gung der Arbeit sehr unterschiedlich sein Betriebsspannung: ..................... 230 V
Geräte-Fertigmelder, der einfach in die kann, ist die Ansprechschwelle mit einem Laststrom: ........................... max. 16 A
Netzzuleitung einzuschleifen ist. An dem auf der Frontseite zugänglichen Einstell- Abm. (B x H x T): . 131 x 77 x 68 mm
abzufragenden Gerät sind somit keine Ver- trimmer in weiten Grenzen variierbar. Die

ELVjournal 6/02 53
Haustechnik

Netz-Stecker +UB
Netzteil Sicherheits- Encoder

39K
Code

R1
+OP IC3 433MHz-
+UB S1 DIP4
ST1 1 14 R2 Sender
A0 TE 100K HFS1
5 4 2 16 R3
T1 A1 OSC1 1M8
C1 6 3 3 15 +Ub
A2 OSC2
7 2 4 17
D1 8 16 18 A3 DOUT Data
C2 + 8 1 5 13 JP1

1K8
BC546

R4
A4 D0
330n X2 IC1 IC4 IC3 6 12 JP2 GND
1N4007 A5 D1
R5 R6 R7
470u TLC272 CD4060 HT12E 7
A6 D2 11 JP3 HFS300
25V
470K 470K 330R 4 D2 8 9 8
A7 D3 10 JP4 Sender

R10
R11
R8
R9
HT12E Kanal 1- 4

ZPD6V8
D3 C3 + C4 C9 C5 + C6 + C7 C8 C21

470K
470K
470K
470K
R12
ST3

2K2
1N4007 220u 100n D4 100n 100u 100u 100n 100n 100n
25V SMD SMD 16V 16V ker ker SMD
Stromshunt
ZPD6V8
-OP

+OP +UB
R13

R14
10m

10m

ST2 C10 +
D10

R18
10u

10K
R16 Ansprechschwelle 25V Timer Schnelle
150K
C14
R15 R17 BAT43 D5
C11 22K IC4

+
BAT43 C13 D8
1M R21 47u
R19

390n
10K

9 7 25V
C12 D6 R20 D7 FY0 Q4 1K T2
1n SMD 100V 5
Q5
10K 4 rot
R25

R28
Q6

47K
IC1 BAT43 BAT43 10 ¯¯¯ 6 BC848C
1n ker 68K FY0 Q7
2 IC1 14

R22
1K5
- C15 Q8
R23 R24 13 JP5 15 Sek.
+

R29 Q9
+1 6K8 1K5
6
- 11 15 JP6 0.5 Min.
A R26 470K FY1 Q10
3 JP7 1 Min.
+ 10u +7 1K Q12
1
C16 25V B 2 JP8 2 Min.
C17 C18 5 Q13
TLC272 + 12 3 JP9 4 Min.
RESET Q14
Netz-Steckdose 10p 10p 100p TLC272
SMD SMD SMD C19 C20 +

R27

R30
120K

470K
CD4060
100p 10u
SMD 25V D9
BAT43

026222601A
Bild 1: Schaltbild des Geräte-Fertigmelders FTP 100 FM

der Timer läuft, d. h. das Gerät einen Strom rend des Bereitschaftsbetriebs bzw. wenn
aufnimmt, der zur Fertigmeldung führen Funk-Tür- und Fenstersende- das Gerät die Arbeit beendet hat, blinkt.
würde. Neben der Funktion als Fertigmel- einheit FTP 100 SF Die einmalig durchzuführende Konfi-
der kann das Gerät auch zur Ausfall-Über- Ausgestattet mit einem Reed-Kontakt guration des Gerätes im stromlosen Zu-
wachung eingesetzt werden. eignet sich diese Sendeeinheit zur Über- stand (keine Netztrennung vorhanden!)
Der Pager stammt aus dem ELV-Funk- wachung von Fenstern und Türen. Weiter- erfolgt über Kodierbrücken sowie mit ei-
Signal-Melde- und Schaltsystem FTP 100 hin sind mit diesem Sender beliebige me- nem 4fach-Dipschalter im Geräteinneren.
und kann bis zu 4 verschiedene Sender chanische Positionen abzufragen. Sobald Zunächst ist mit JP 1 bis JP 4 der Sende-
empfangen und anzeigen. Bei jedem Sen- der Reed-Kontakt von der Sendeeinheit kanal (1 bis 4) auszuwählen und mit JP 5
derempfang erfolgt zusätzlich ein akusti- entfernt wird, erfolgt die Aussendung ei- bis JP 9 ist die max. zulässige Pausenzeit,
sches Alarmsignal. Zur eindeutigen Unter- nes Funktelegramms. die noch nicht zur Fertigmeldung führt,
scheidung ist die Adresse des Geräte-Fer- einzustellen. Selektierbar sind dabei die
tigmelders einstellbar. So kann direkt am Funk-Geräuschmelder FTP 100 SG Zeiten 15 Sek., 30 Sek., 1 Min., 2 Min. und
Pager abgelesen werden, ob z. B. der Trock- Mit dem Funk-Geräuschmelder kann die 4 Min. Sowohl bei der Kanalauswahl als
ner oder die Waschmaschine oder ein an- Umgebung des Senders auf Geräusche auch bei der Zeiteinstellung darf jeweils
deres Gerät die Arbeit beendet hat. Neben überwacht werden. Die Ansprechschwelle nur ein Kodierstecker gesetzt sein. Wird
dem hier beschriebenen Fertigmelder ste- ist stufenlos einstellbar, sodass individuell z. B. eine maximale Pausenzeit von 1 Min.
hen im FTP100-System noch vier weitere unterschiedliche Geräuschpegel zum Ab- selektiert, so darf die Stromaufnahme des
Sendeeinheiten zur Verfügung: setzen eines Funktelegramms führen kön- Gerätes beliebig oft unter die Alarmschwel-
nen. Eine typische Anwendung für diesen le sinken, jedoch nie länger als 1 Min.
Türklingel-Sendeeinheit FTP 100 S Sender ist die Überwachung eines Klein- unter der Schwelle bleiben. Nach einer
Diese kompakte batteriebetriebene Sen- kindes (Babysitterfunktion). Das Gerät Minute mit geringer Stromaufnahme wird
deeinheit ist in drei verschiedenen Varian- kann wahlweise mit zwei Microzellen oder die Fertigmeldung zum Pager abgesetzt.
ten aktivierbar: einem Steckernetzteil betrieben werden. Der Pager meldet dies durch ein kurzes
- Bei einer direkten Parallelschaltung zur Sämtliche Sendeeinheiten können in akustisches Signal und eine ständige LED-
Türklingel kann die Aktivierung durch beliebiger Kombination mit dem neuen Anzeige.
eine Gleich- oder Wechselspannung er- Funk-Geräte-Fertigmelder FTP 100 FM Nach der ersten Alarmierung sendet der
folgen. betrieben werden. Grunsätzlich kann der Fertigmelder dann im doppelten Zeitras-
- Durch einen integrierten Taster ist die Pager 4 Sender unterscheiden und deren ter. Wurden für die Alarmierung z. B. 1
Einheit direkt als Klingeltaster oder Per- Empfang anzeigen. Min. eingestellt, so wird die Fertigmel-
sonenruf nutzbar. dung nach der ersten Meldung alle 2 Min.
- Die dritte Alternative stellt der Anschluss Bedienung und Funktion wiederholt (max. 8 Min.). Der Pager gibt
eines externen Tasters dar. dann in diesem Zeitraster ein akustisches
Die Bedienung des FTP 100 FM ist sehr Signal ab.
Telefonklingel-Sendeeinheit einfach, da nach der ersten einmalig durch- Der Sicherheitscode des FTP 100 FM
FTP 100 ST zuführenden Konfiguration nur noch die wird über einen 4fach-DIP-Schalter aus-
Die Telefonklingeleinheit ist ebenfalls Sendeeinheit in die Netzzuleitung einzu- gewählt und muss grundsätzlich beim Sen-
batteriebetrieben und mit einem TAE-N- schleifen ist. der und Empfänger die gleiche Einstellung
Kabel versehen. Der Anschluss erfolgt di- Die Ansprechschwelle ist so einzustel- aufweisen. Insgesamt stehen somit 16 ver-
rekt parallel zum Telefon an der Telefon- len, dass während des Arbeitsbetriebs die schiedene Codes zur Verfügung (siehe
steckdose. Kontroll-LED nicht aufleuchtet und wäh- Tabelle 1).

54 ELVjournal 6/02
Tabelle1:
Einstellung der Sicherheitscodes
Sicherheitscode DIP 1 DIP 2 DIP 3 DIP 4
Die 230-V-Netzspannung LED D 8 im 0,94-Sek.-Raster signalisiert
0 0 0 0 0 gelangt direkt über den mit R 13 wird.
1 1 0 0 0 und R 14 aufgebauten Strom- 15 Sek. nach Start des Timers wechselt
2 0 1 0 0 shunt zur Netzsteckdose, an die der Pegel am Ausgang Q 9 von Low nach
3 1 1 0 0 der zu überwachende Verbrau- High, während der Ausgangspegel an Q 14
4 0 0 1 0 cher anzuschließen ist. erst nach vier Minuten von Low nach High
5 1 0 1 0 Proportional zur Stromauf- wechselt. Die maximale Pausenzeit, in der
6 0 1 1 0 nahme des Verbrauchers ent- eine Stromaufnahme des Verbrauchers un-
7 1 1 1 0 steht am Shuntwiderstand (R 13 terhalb der Ansprechschwelle erfolgen darf,
8 0 0 0 1 und R 14) ein Spannungsabfall. wird mit Hilfe der Kodierstecker JP 5 bis
9 1 0 0 1 Anhand des Spannungsabfalls JP 9 eingestellt. Dabei darf grundsätzlich
10 0 1 0 1 ist einfach festzustellen, ob der nur ein Kodierstecker gesetzt sein. Der Tran-
11 1 1 0 1 Verbraucher seine Arbeit been- sistor T 2 wird somit zwischen 15 Sek. und
12 0 0 1 1 det hat oder nicht. 4 Min. (je nach gestecktem Kodierstecker)
13 1 0 1 1 Damit auch bei hohen Last- über den Widerstand R 28 in den leitenden
14 0 1 1 1 strömen (bis zu 16 A) am Shunt- Zustand versetzt. Dadurch zieht der Tran-
15 1 1 1 1 widerstand kein zu hoher Span- sistor den Minusanschluss des Elkos C 14
nungsabfall und damit eine zu schlagartig auf Massepotential. Der Enco-
große Verlustleistung entsteht, wurden zwei derbaustein des Typs HD12E erhält am
Schaltung 10-mΩ-Manganindraht-Abschnitte paral- Eingang TE (Pin 14) ein Low-Signal, des-
lel geschaltet. Bei 10 A Laststrom beträgt sen Länge durch die mit R 1 und C 14
Die in Abbildung 1 dargestellte Schal- der Spannungsabfall lediglich 50 mV. eingestellte Zeitkonstante bestimmt wird.
tung des Geräte-Fertigmelders ist recht ein- Aufgrund der geringen Spannungsab- So lange Pin 14 auf Low gehalten wird,
fach. Im Gegensatz zu den meisten ande- fälle am Shuntwiderstand ist eine entspre- gibt der Encoder (IC 3) an DOUT, Pin 17, ein
ren Sendeeinheiten handelt es sich jedoch chende Verstärkung erforderlich, die mit serielles Datensignal aus, das in einem
um ein netzbetriebenes Gerät, sodass die Hilfe der in IC 1 integrierten Operations- festen Datenprotokoll den Sicherheitscode
entsprechenden VDE- und Sicherheitsbe- verstärker vorgenommen wird. Die erste und ein 4 Bit breites Datenwort überträgt.
stimmungen zu beachten sind. mit IC 1 A aufgebaute Stufe nimmt auf- Im übertragenden Datenwort befindet sich
Mit Hilfe eines Kondensator-Netzteils grund des Widerstandsverhältnisses von in unserem Fall die Kanalinformation.
erfolgt die Spannungsversorgung direkt aus R 16 zu R 19 eine 15fache Verstärkung Der Sicherheitscode ist an den Eingän-
dem 230-V-Wechselspannungsnetz. Da- vor. C 11 dient hier zur Schwingneigungs- gen A 0 bis A 7 durch High- und Low-
her besteht innerhalb der gesamten Schal- und C 16 zur Störunterdrückung. Das Aus- Pegel einstellbar. Aufgrund interner Pull-
tung keine Netztrennung. Der Betrieb ist gangssignal von IC 1 (Pin 1) wird mit C 15 Up-Widerstände bedeuten offene Eingän-
ausschließlich in dem dafür vorgesehenen gleichspannungsmäßig entkoppelt und ei- ge High-Pegel. Um Low-Pegel zu erhal-
Gehäuse zulässig. nem weiteren mit IC 1 B aufgebauten Ver- ten, sind die Eingänge dann nur noch mit
Betrachten wir zuerst die Generierung stärker zugeführt. Bei dieser Stufe handelt Masse zu verbinden. Durch den 8-Bit-Ein-
der erforderlichen Versorgungsspannung es sich ebenfalls um einen invertierenden gang erlaubt der Baustein somit max. 256
im oberen Bereich des Schaltbildes. Die Verstärker, dessen Verstärkung mit dem unterschiedliche Sicherheitscodierungen.
vom Netzschalter kommende 230-V- Poti R 15 in einem weiten Bereich einstell- Da in unserer Anwendung die Einstell-
Wechselspannung wird direkt an die Plati- bar ist. Im Wesentlichen wird die Verstär- möglichkeit von 16 unterschiedlichen Si-
nenanschlusspunkte ST 1 und ST 3 ange- kung durch das Verhältnis der Widerstän- cherheitscodes völlig ausreicht, sind die
legt. Der kapazitive Widerstand des X2- de R 15 + R 17 zu R 23 bestimmt, während Eingänge A 4 bis A 7 fest mit der Schal-
Kondensators C 1 dient als Vorwiderstand die weitere externe Beschaltung zur Stör- tungsmasse verbunden. Damit die Kom-
für die Netzteilschaltung. Das Netzteil be- unterdrückung dient. munikation möglich ist, muss der Sicher-
steht im Wesentlichen aus zwei Spitzen- Es folgt ein Spitzenwert-Gleichrichter heitscode grundsätzlich beim Sender und
wert-Gleichrichterschaltungen, aufgebaut aufgebaut mit D 6, C 20, R 20 und R 27. Die Empfänger übereinstimmen.
mit D1, C 2 und D 3, C 3 sowie den beiden Ladezeitkonstante des Elkos C 20 wird Die Auswahl des Sendekanals erfolgt
Z-Dioden D 2 und D 4. Bezogen auf Schal- durch den Widerstand R 20 bestimmt und mit JP 1 bis JP 4 an den Eingängen D 0 bis
tungsmasse erhalten wir eine positive und die Entladezeitkonstante bestimmt die Rei- D 3 des Encoderbausteins. Gründsätzlich
eine negative Spannung von 6,8 V, die henschaltung aus R 20 und R 27. darf hier auch nur ein Jumper gesteckt sein.
direkt zur Versorgung des Operationsver- Die Gleichspannung am Elko C 20 ist Der integrierte Oszillator des Encoder-
stärkers IC 1 dient. Während C 2 und C 3 direkt abhängig vom Laststrom. So lange an bausteins IC 1 bestimmt die Übertragungs-
zur Pufferung dienen, sorgt der Keramik- C 20 eine hinreichend hohe Gleichspannung geschwindigkeit und wird an Pin 15 und
kondensator C 4 für eine entsprechende anliegt, wird über D 7 der Timer IC 4 im Pin 16 mit einem Widerstand (R 3) be-
Störunterdrückung. Reset-Zustand gehalten. Im Einschaltmo- schaltet.
Das 433-MHz-HF-Sendmodul des Typs ment, d. h. mit Anlegen der Betriebsspan- An Pin 17 des Encoders werden die Daten
HFS 1 benötigt eine Betriebspannung von nung, sorgen die Bauelemente C 10 und D 5 ausgegeben und direkt dem 433-MHz-Sen-
3 V, die mit R 4, R 12, C 5 und dem für einen sicheren Power-On-Reset. demodul HFS 300 an Pin „DATA” zuge-
Längstransistor T 1 aus der an D 2 anlie- Die externen Komponenten an Pin 9 bis führt. Das Sendemodul setzt letztendlich
genden positiven Spannung gewonnen Pin 11 von IC 4 bestimmen die Taktfre- die Daten in ein 100 % AM-moduliertes
wird. Neben dem Sendemodul wird auch quenz des Timers, die in unserem Fall bei 433,92-MHz-Signal um.
der Encoder des Typs HT12E (IC 3) mit ca. 17 Hz liegt. Die Schaltungsbeschreibung des Gerä-
dieser Spannung versorgt. Im 3-V-Bereich Sinkt nun die Stromaufnahme des Ver- te-Fertigmelders ist damit abgeschlossen.
des Netzteils dient der Elko C 6 zur Puffe- brauchers unter die eingestellte Ansprech- Im „ELVjournal” 1/2003 erfolgt dann die
rung und die Keramikkondensatoren C 7 schwelle, wird der Timer am Resetein- Beschreibung des praktischen Aufbaus und
und C 8 zur Störunterdrückung. gang freigegeben, was durch Blinken der der Inbetriebnahme.

ELVjournal 6/02 55
So funktioniert`s

sind heute von Lucasfilm höchstselbst zu

Von Dolby Surround bis THX zertifizieren, egal, ob es eine Kino-Sound-


anlage oder eine Home-THX-Anlage ist.
Nur zertifizierte Geräte und Systeme dür-
fen sich mit dem Anspruch schmücken, die
Ideen des Filmregisseurs auch tonmäßig
adäquat zu reproduzieren. Wer schon ein-
mal in einem THX-Vorführstudio saß, wird
beeindruckt sein und anfangen zu sparen -
THX ist nicht für 199 Euro zu haben...

Dolby Surround

Dolby Surround (im Kino heißt es Dol-


by Stereo) ist das älteste Verfahren (abge-
sehen von Experimenten wie Quadro usw.),
über den Stereo-Effekt hinaus eine räumli-
che Wiedergabe zu erzielen. Schon 1976
kam der erste Kinofilm mit Dolby Sur-
round auf den Markt. Im Heimbereich spielt
das analoge Verfahren erst seit Ende der
80iger Jahre eine Rolle. Inzwischen ist die
Surround-Technologie die am weitesten
verbreitete Toneffekt-Technologie auf der

Moderne Welt. „Dolby Surround” ist ein Matrixver-


fahren, das jedes zweikanalige, analoge
oder digitale Stereo-Medium in die Lage
versetzt, vierkanalige Toninformationen zu

Audioverfahren transportieren. Das encodierte Programm-


Material ist vollständig kompatibel zur
Mono- oder Stereowiedergabe. Und wer
zum Abspielen Geräte mit einem Dolby-
Will man sich heute eine gute Audio-Anlage anschaffen, Pro-Logic-Decoder einsetzt, kann vierka-
naligen Surround-Sound „genießen”. So-
kommt man um das Studieren der vielen Kürzel, die die weit die Dolby Laboratories im Original-
Prospekte überwuchern, kaum herum. Dolby Surround, text. Was heißt das praktisch? Auf der
AC 3, 5.1, 6.1, 7.1, DTS, THX - was sich dahinter verbirgt, Aufnahmeseite werden dem Stereo-Signal
welches Verfahren man für welchen Anspruch einsetzt, Anteile durch Phasenverschiebungen zu-
klärt unser Artikel in einem Überblick. gemischt, die besondere Raumeffekte re-
produzieren. So werden Dialoge phasen-
gleich auf die beiden Stereokanäle verteilt
waren hochwertigere Stereo-Anlagen ohne und Geräusche, die in der räumlichen Wie-
Ton ist nicht gleich Ton Surround-Decoder kaum noch verkäuflich. dergabe von hinten oder seitlich hinten
Aber nun stand auch die Filmindustrie in kommen, phasenverschoben im Stereosig-
Noch vor einigen Jahren brauchte man den Startlöchern und bestand darauf, dass nal untergebracht (Abbildung 1). Eine Ste-
sich beim Kauf einer guten „Stereo-Anla- Verfahren geschaffen wurden, die den zum reoanlage wird dann ganz normalen Ste-
ge” nicht allzu viele Gedanken zu machen. großen Kino adäquaten Ton auch ins Wohn- reoklang produzieren. Ist sie jedoch mit
Ein mit Eingängen und womöglich noch zimmer bringen. So ist es denn auch nicht einem Pro-Logic-Decoder ausgestattet,
Surround-Decoder gut bestückter AV-Re- verwunderlich, dass die meisten der aktu- decodiert der die beschriebenen Zusatzin-
ceiver und ein gutes Boxenpaar, ergänzt ellen Verfahren tatsächlich aus den Ton- formationen und gibt sie für den so ge-
durch einen extra Subwoofer, waren erste studios der Filmindustrie stammen. nannten Centerlautsprecher (wird in der
Wahl für den gehobenen Anspruch. Später Und diese treiben die Reproduktionsgü- Mitte zwischen den beiden Stereoboxen
kaufte man dann noch eine Center- und te bis an die Grenze des Perfekten - THX- platziert) und die Rear-Lautsprecher (wer-
zwei Rear-Boxen für den Surround-Klang, Wiedergabesysteme bzw. -komponenten den seitlich hinter dem Hörer platziert)
dann war man technisch top ausgerüstet.
Allerdings waren entsprechende Tonquel-
len zunächst noch dünn gesät und oft ge- Links + + L
nug schaltete man nach einigem Experi- + –
mentieren entnervt zurück auf Stereo, weil
mehr undefiniertes Grummeln aus den hin- Center -3 dB Sub -3 dB 90˚
teren Lautsprechern kam, dafür aber kein
Ton aus dem Center-Lautsprecher, und, – +
Rechts + + R
und... Erst mit dem massenhaften Auf-
kommen der Film-DVDs konnte man den
schon beeindruckend räumlichen Sur- Bild 1: Die prinzipielle Funktion des analogen Dolby Surround-Encoders
round-Effekt wirklich genießen - von da an (Quelle: Dolby Laboratories)

56 ELVjournal 6/02
Bild 2:
Lautsprecheranordnung
eines 5.1-Systems

psychoakustische Effekte (wir hören z. B.


Links Subwoofer Center Rechts keine leisen Geräusche, wenn gleichzeitig
ein lautes Geräusch auftritt) ohnehin nicht
hören. Damit ist es gelungen, die Daten-
menge gegenüber der analogen Übertra-
gung trotz echter sechs Kanäle statt zweier
nicht ansteigen zu lassen und trotzdem den
Surround Links Surround Rechts Dynamikbereich auf über 90 dB zu erwei-
tern.
Aus den bisherigen Ausführungen er-
gibt sich, dass für Dolby Digital nur eine
aus. Jetzt hört man also die Dialoge genau lich. Der in diesem Zusammenhang oft komplette Bestückung aller 5 Kanäle mit
da, wo sie stattfinden und alle anderen erwähnte Begriff AC-3 ist die Bezeich- Lautsprechern des gleichen Systems in Fra-
Geräusche im Raum ebenfalls da, wo sie nung für das zugehörige Kompressions- ge kommt, die den vollen Frequenzbereich
erzeugt werden. Abbildung 2 zeigt die prin- verfahren. zwischen 20 und 20.000 Hz wiedergeben
zipielle Lautsprecheranordnung. Auch Ste- Dolby Digital, erstmals 1992 im Kino können. Die hinteren Lautsprecher können
reo-Aufnahmen sind mit einer Surround- eingesetzt, stellt 6 Kanäle zur Verfügung, hier auch als Dipol-Lautsprecher ausge-
Anlage effektvoll wiedergebbar. davon fünf mit dem vollen Frequenzbe- führt werden, um eine diffusere Hochton-
Allerdings kann bei diesem analogen reich von 20 Hz bis 20 kHz und einen abstrahlung zu erreichen. Schließlich soll
Verfahren nur ein einziges dominantes Sig- tieffrequenten Kanal für die hier erstmals man einzelne Lautsprecher (nicht verwech-
nal zur gleichen Zeit decodiert werden. getrennt erzeugten tieffrequenten Effekte seln mit Geräuschen) nicht mehr direkt
Noch ein Wort zu den erforderlichen (20 Hz - 120 Hz). Daher stammt auch die orten können. Dies erleichtern Dipol- oder
Lautsprecher-Qualitäten: Die Stereo-Laut- Kanalkennzeichnung „5.1” in den techni- Tripol-Hochtöner.
sprecher können weiter eingesetzt werden. schen Daten entsprechender Wiedergabe- Unbedingt gehört hier ein separater Sub-
Hinzu kommt der Center, der aufgrund geräte. Dolby Digital ersetzt übrigens kei- woofer hinzu, da, wie erwähnt, der Tieffre-
seiner besonderen Aufgabe als Mittel- neswegs Dolby Surround, dessen Domäne quenz-Kanal mit extra Klangeffekten ab-
Hochtöner konzipiert ist und besonders in Medien mit zweikanaliger Übertragung gemischt wird. Er sollte bereits besonders
geschirmt sein muss, da er in unmittelbarer bleibt erhalten. hochwertig sein und auch viel Luft in Be-
Nähe der Bildröhre des Fernsehgerätes ar- Mit der 6-Kanal-Technik von Dolby wegung setzen können. Das heißt, ein oder
beitet. Ohne Abschirmung könnte es durch Digital haben Produzenten ganz neue Mög- zwei Subwoofer-Chassis, die wirklich
die Lautsprechermagneten zu Bildverzer- lichkeiten erhalten, bestimmte Klang- und 20 Hz „schaffen”, mit mindestens je
rungen des ja bekanntermaßen magnetisch Geräuscheffekte auch direkt auf bestimm- 250 mm Durchmesser sind die untere Gren-
arbeitenden Ablenksystems der Bildröhre te Lautsprecher zu geben und auf den Hö- ze für diese Ausstattung, will man richtig
kommen. Wenn es der A/V-Receiver bzw. rer auszurichten. Dabei können die Ton- Freude am Pro7-Film haben.
Verstärker von der Endstufenzahl her er- meister alle Schallquellen völlig frei im Die Lautsprecheranordnung entspricht
laubt, sollte man zusätzlich zu einem gro- Raum platzieren bzw. sich bewegen las- Abbildung 2.
ßen Subwoofer greifen. Damit wird die sen. Beim analogen Verfahren ist hinge- Apropos Pro7: Will man deren mit Dol-
tieffrequente Wiedergabe besonders von gen nur eine Bewegung zwischen links und by Digital ausgestrahlte Kinofilme tatsäch-
Kinofilm- oder Live-Konzertmaterial ver- rechts bzw. vorn und hinten möglich. Durch lich auch so wiedergeben, sind einige tech-
bessert, wobei das analoge Verfahren kei- „time aligment” (Laufzeitkompensation) nische Voraussetzungen nötig, die in den
ne speziellen tieffrequenten Effekte kennt. ist eine verbesserte Schallortung realisiert meisten Bedienungsanleitungen der betei-
Für die Rear-Lautsprecher genügen kleine, und es ist auch bei geringeren Lautstärken ligten Geräte fehlen bzw. nur am Rande
in der Bandbreite begrenzte Exemplare, da möglich, den Dynamikbereich des Origi- erwähnt werden. So ist der Empfang allein
die Surround-Kanäle nur mit einer Band- nals weitgehend zu reproduzieren, also auch über einen digitalen Satellitenempfänger
breite zwischen 100 Hz und 7 kHz wieder- leise Töne, die beim analogen Verfahren möglich. Dieser muss einen digitalen Au-
gegeben werden. dann nicht mehr wiedergegeben werden dio-Ausgang haben (elektrisch: SPIF/op-
Eine Weiterentwicklung des ursprüngli- („Midnight Mode”). Jeder Dolby Digital- tisch: ODT Toslink), der ausdrücklich für
chen Dolby Surround-Systems ist Pro Lo- Decoder ermöglicht im Übrigen die Fein- Dolby Digital gekennzeichnet ist (z. B.
gic II. Hier werden durch eine verfeinerte einstellung der Laufzeitkompensation für „Dolby Digital Bitstream Out”). Dieser
Signalbearbeitung im Decoder (Pegelan- den jeweiligen Hörplatz. wird mit dem entsprechenden Eingang des
gleichungen und Gegenkopplungssteue- Ergebnis all dieser Maßnahmen ist ein Dolby-Digital-Decoders verbunden. Eine
rung) weiter verbesserte Auflösungen und klar differenzierbarer Sound mit höherem einfache analoge Stereo-Verbindung zwi-
ein verbesserter Dynamikbereich erreicht. Dynamikumfang und erweitertem Fre- schen beiden Geräten ermöglicht also kei-
quenzbereich. ne Dolby-Digital-Ausgabe - man erlebt
Dolby Digital 5.1 (AC-3) Bei der digitalen Signalcodierung wird genau die eingangs erwähnten Negativ-
durch Datenreduktion eine Datenrate von Effekte!
Der Name sagt es, hier kommt die digi- (nur) 384 kbit/s erzeugt. Es werden einfach Natürlich ist auch Dolby Digital voll
tale Signalverarbeitung ins Spiel und es ist Datenanteile aus dem Gesamt-Frequenz- abwärtskompatibel bis hin zur Monowie-
eine echte mehrkanalige Wiedergabe mög- gemisch entfernt (maskiert), die wir durch dergabe. Das heißt, Dolby-Digital-Ton-

ELVjournal 6/02 57
So funktioniert`s

Bild 3:
Lautsprecheranordnung
eines 6.1-Systems

Links Subwoofer Rechts


Center

selbstbewusst: „Dolby Digital sounds good,


but DTS delivers all the clarity and dyna-
mics of the original master soundtrack”
Surround Links Surround Rechts
Surround Hinten (Dolby Digital klingt gut, aber DTS liefert
die komplette Klarheit und Dynamik des
original Master-Soundtracks”). Für das Ab-
spielen von DVDs mit DTS wird ein spezi-
eller Decoder benötigt, der seine Signale
quellen sind auch auf nomalen Stereoanla- reine Decoder-Lautsprecheranlage oder als auf einen 6-Kanal-Verstärker ausgibt. Al-
gen wiedergebbar („Downmixing”). Dol- integriertes Heimkinosystem mit einbezo- lerdings sollte man nach Ansicht von Fach-
by Digital ist heute ein verbindlicher Stan- genem Fernsehgerät. In Abbildung 4 sind welt und Audio-Testern schon ausgespro-
dard für die Ton-Produktion auf DVD (im einige Beispiele zu sehen. chen audiophil veranlagt sein und über ein
NTSC-Raum Pflicht, im PAL-Raum Opti- sehr hochwertiges Equipment verfügen,
on) und Ton-Grundlage für das Digital- Digital Theater Sound (DTS) um einen signifikanten, individuellen Un-
fernsehen DVB. Dabei müssen nicht alle terschied gegenüber Dolby Digital festzu-
Programmquellen auch 5.1 Kanäle haben, Dieses in Konkurrenz zu Dolby Digital stellen. Auch hier sind hoch- und gleich-
der Standard gilt ja herab bis zur Mono- stehende Mehrkanal-Tonsystem wurde als wertige Lautsprecher und unbedingt ein
Wiedergabe. Mit dem Einsatz als Standard Marke/Firma „DTS” von Panasonic und dynamikfester Subwoofer notwendig. Der
ist auch gesagt, dass das ursprünglich von Universal Pictures etabliert und neben bzw. Wiedergabefrequenzbereich des Systems
Europa favorisierte MPEG-Verfahren für parallel zu Dolby Digital als Sound-Stan- beträgt 20 Hz bis 20 kHz, der Subwoofer-
die Datenreduktion sich hier nicht durch- dard bei inzwischen sehr vielen Kinofil- Bereich geht im Gegensatz zu Dolby Digi-
gesetzt hat. men eingesetzt - zuerst 1993 bei „Jurassic tal „nur” von 20 bis 80 Hz. Der Dynamik-
Park”. Es entspricht im Lautsprecher-Lay- umfang liegt bei mehr als 100 dB.
Noch einer: Dolby Digital EX out dem Dolby Digital 5.1-System. Der DTS kennt sehr viele Modifikationen
Bei dieser Erweiterung, auch Dolby Di- signifikante Unterschied ist die geringere entsprechend des Einsatzzweckes des Ton-
gital 6.1 genannt, kommt zu den bisher Datenkompression (das Kompressionsver- materials. Auch hier gibt es eine auf 6.1
sechs Kanälen noch ein weiterer Center- fahren heißt hier CAC), womit eine Daten- erweiterte Version (DTS ES), einen Able-
Kanal für die Generierung eines Hinten- rate von 1,44 MBit/s (Heimbereich) er- ger hiervon, DTS NEO 6, das aus beliebigen
Mitte-Signals (Abbildung 3) aus den bei- reicht wird. Das ergibt eine gegenüber 2-Kanal-Quellen eine 6.1-Wiedergabe ge-
den hinteren Surround-Kanälen hinzu. Hier Dolby Digital nochmals verbesserte Dyna- nerieren kann, und das Format DTS 96/24.
sind also insgesamt sieben Kanäle zur voll- mik und Auflösung des Klangbildes.Auf Hier hat man es geschafft, im Rahmen der
ständigen Wiedergabe erforderlich. Der der DTS-Homepage schreibt man dazu von einer DVD fassbaren Datenmenge,
erste Kinofilm mit „EX” war George
Lucas`„Star Wars Episode I - Die dunkle
Bedrohung”. Hier sitzt man dann tatsäch-
lich mitten im Geschehen (technisch: 360˚-
Panning) und wird sich unwillkürlich um-
drehen wollen, wenn man von den Außer-
irdischen umzingelt ist.
Der zusätzliche Lautsprecher muss auch
hier für den vollen Frequenzbereich ausge-
legt und mit den anderen Surround-Laut-
sprechern identisch sein.
Zu erwähnen ist hier noch ein verwand-
tes Verfahren namens „Logic 7”, das sogar
8 Kanäle (7.1) erzeugt. Dabei wird der
Raum hinter dem Hörer nochmals auf zwei
Systeme aufgeteilt, um damit die Räum-
lichkeit weiter zu verfeinern.
HiFi-Anlagen und Komponenten mit Bild 4: Surround-Anlagen gibt es in den vielfältigsten Formen. Hier links zwei
Dolby-Surround-Decoder gibt es heute in Systeme von Philips, ein reines Decoder-/Verstärker-Set (A5.100 Extreme), auch
großer Zahl und unterschiedlichsten Aus- gut für PC-Einsatz geeignet, und eine Komplett-Anlage mit Receiver und DVD-
führungen. Sie trifft man sowohl als eigen- Player (MX 3800 D). Rechts im Bild ein komplettes Home-Cinema-System von
ständige Komplett-Anlage, als auch als Pioneer (DCS-505).

58 ELVjournal 6/02
Bild 5: Die meisten aktuellen A/V- wie die eingesetzte Technik. Wer ein THX-
Receiver sind mit Dolby Digital- Zertifikat erhalten möchte, lässt sich kom-
und DTS-Decoder sowie 6.1- plett von Lucasfilm beraten. Als techni-
Wiedergabe ausgestattet. Hier sches Herzstück der Kinoton-Anlage wird
der STR-VA555ES von Sony.
ein THX-Monitor installiert, der alle bau-
Unten ein typisches DVD-Label,
das die Verfügbarkeit beider seitigen und technischen Eigenschaften des
Tonsysteme auf der DVD doku- Kinos an den von Lucasfilm als Referenz
mentiert. dienenden Standard anpasst. Alle weiteren
Komponenten wie Verstärker, Decoder und
Lautsprecher müssen dem Lucasfilm-Ka-
talog entsprechen.
Am Schluss des Kinobaus kommt ein
alle sechs Kanäle für 5.1-Betrieb in exzel- 5.1-Verstärker-Eingang am Receiver bzw. Techniker und misst mit einem speziellen
lenter Tonqualität (24 Bit/Kanal, Abtast- ein Digital-Eingang. Analyzer die Anlage so ein, dass der Saal
frequenz 96 kHz) neben dem bewegten klingt wie der Aufnahmesaal bei Lucas-
Bild unterzubringen. Übliche DVDs arbei- THX - Krone des Heim-Kinos film. Das daraufhin erteilte THX-Zertifi-
ten mit speicherintensivem 2-Kanal-PCM- kat muss jährlich erneut bestätigt werden.
Ton, der entweder nur eingeschränkte Bild- THX, (vermutlich) benannt nach einem Viel komplizierter ist es, THX im Heim-
qualität bei bewegten Bildern oder gar nur Mitarbeiter von George Lucas, dem „Star bereich zu installieren, denn hier sind die
das Unterbringen von Standbildern zulässt. Wars”-Regisseur, setzt auf vorhandenen akustischen und baulichen Gegebenheiten
Mit einem DTS 96/24-Decoder genießt Surround-Decodern auf und ist folglich unkalkulierbar. Deshalb beschränkt man
man hier gleichzeitig eine exzellente Bild- nicht als Sound-Standard wie Dolby Digi- sich hier auf die neutrale Zertifizierung der
und volle Mehrkanalton-Qualität. Abbil- tal oder DTS zu betrachten, sondern eher beteiligten Komponenten, also vornehm-
dung 5 zeigt ein Beispiel für moderne wie ein Betriebssystem beim Computer, lich Verstärker, Player und Lautsprecher.
A/V-Receiver mit DTS- und Dolby-Sur- das auf der vorhandenen Hardware ein Auch hier bildet ein THX-Chipsatz das
round-Decoder. Die meisten dieser Recei- spezielles Programm zum Laufen brin- Herz der Klangbeeinflussung. Er realisiert
ver enthalten übrigens beide Decoder, um gen soll. THX entstand 1982 mit dem mehrere Aufgaben:
einen möglichst großen Interessenkreis zu Film „Rückkehr der Jedi-Ritter” aus dem - Das „Timbre Matching” korrigiert den
bedienen. Die Logos beider Verfahren fin- Wunsch von Lucas heraus, in allen Kinos, Klang von Front- und Rearboxen so, dass
den sich auch auf den meisten Film-DVDs. in dem dieser auch vom Sound her revolu- diese das gleiche Klangbild haben.
Wer übrigens noch einen „alten” Receiver tionäre Film laufen sollte, exakt die gleiche - Über das „Re-Equalizing” wird eine na-
aus der Generation des analogen Dolby Wiedergabequalität wie im Aufnahme-Stu- türlichere Hochtonwiedergabe erzielt.
Surround besitzt, kann diesen leicht durch dio/Kino zu reproduzieren - also sollte ein - Die „Decorrelation” soll schließlich durch
Anschaffung eines modernen DVD-Play- Qualitätssicherungssystem entstehen. Da- eine leichte Phasenverschiebung verhin-
ers mit Dolby-Digital- und DTS-Decoder bei spielt die Anpassung der baulichen dern, dass der Hörer die hinteren Laut-
aufrüsten. Voraussetzung ist lediglich ein Gegebenheiten eine ebenso große Rolle sprecher akustisch orten kann.

Bild 6: THX-Ultra-2-zertifiziertes Pärchen: THX-Lautsprecher-Set „Theater 8” von Teufel und THX-Receiver AVC-A1SR von
Denon. Ein Blick auf dessen Rückseite zeigt die enorme Variabilität solcher A/V-Zentralen. Oben das THX-Ultra-2-
Aufrüstmodul für den Denon AVC-A1SE.

ELVjournal 6/02 59
So funktioniert`s

zeugt aber nicht den typischen Lautspre-


cherklang in einem Raum. Also prägt das
System jedem Kanal die Klangcharakte-
ristik eines Lautsprechers in einer akus-
tisch exakt definierten Umgebung auf - es
werden virtuelle Lautsprecher erzeugt. Das
erzeugte Klangbild entsteht also nicht mehr
im Kopf, sondern scheinbar im Raum um
ihn herum.
Diese Klangcharakteristik entstammt
Messungen in realen Räumen, deren Raum-
akustik dann vom Hörer per Umschalten
des Decoders abrufbar ist.
Laut Dolby Laboratories soll nicht ein-
mal die Preisklasse des Kopfhörers selbst
für den Wiedergabeeffekt entscheidend sein
- die Technik steckt ja im Decoder.
Natürlich werden in der Praxis meist
Bild 7: Dolby Surround aus dem Kopfhörer - HighTech-Kombinationen wie die
passende Kopfhörer angeboten, schon al-
HEARO-Kopfhörer/Decoder von AKG Acoustics machen auch den perfekten lein deshalb, weil die Anbieter der kom-
Raumklang per Kopfhörer möglich. pletten Surround-Systeme oft noch neben
dem Raumklangprozessor weitere Features
So kann man, zusammen mit ebenfalls hat man eine kostengünstige Möglichkeit mit dem Decoder-Kopfhörersystem anbie-
zertifizierten Lautsprechern, exakt festle- geschaffen, die immerhin ca. 5000 Euro ten. So arbeiten z. B. die HEARO-Systeme
gen, was wie wiedergegeben wird und er- kostende Receiver-Investition auf den neu- von AKG Acoustics (Abbildung 7) z. B.
reicht damit weitgehende Originaltreue esten Stand bringen zu können. Das ge- mit digitaler Funkübertragung zwischen
gegenüber dem Aufnahmeraum. Damit hat samte Ensemble aus Boxen und Receiver Decoder und Kopfhörer. Derartige Kom-
es jetzt bei Lucasfilm der Regisseur voll in kostet dann etwa 10.000 Euro, nicht zuviel plettsysteme machen quasi jede HiFi-An-
der Hand, zu kontrollieren, ob seine Sound- für ein perfektes Heimkinosystem für au- lage oder das Fernsehgerät zur Surround-
ideen auch so beim Film-Konsumenten diophile Filmfans. Anlage, ohne eine aufwändige Lautspre-
ankommen, wie er es möchte. Dass dabei Wem dies zu teuer ist, kann aber auch cherinstallation vornehmen zu müssen. Das
enorme Anforderungen an die Gesamtan- zwei Preisklassen darunter THX erleben - Modell „777 Quadra” verfügt gleich über
lage gestellt werden, liegt auf der Hand. mit Geräten und Lautsprechern, die das mehrere Funktionen für die Wiedergabe,
Hier kann kein Hersteller mit „PMPO” Label THX select tragen, einer in den An- so einen Dolby Surround Pro Logic-Deco-
agieren, hier sind dann echte 1000 Watt am forderungen an die Technik etwas abge- der für die Wiedergabe von 4.1 Kanälen
Subwoofer gefragt, um dem enormen Dy- speckten Version. So kommt man auch (man beachte den abgetrennten Bass-Ka-
namikumfang der THX-Filme gerecht zu schon ab ca. 3000 Euro in den THX-Ge- nal) und einen Logic 7-Decoder, der sogar
werden, und das neuerdings herab bis zu nuss. die Wiedergabe über bis zu acht virtuelle
20 Hz! Lautsprecher ermöglicht. Die AKG-IVA-
Nach der ersten Generation von „Home Kinoton und Kopfhörer Technologie verbessert das räumliche Hö-
THX”, der THX-Ultra-1-Norm, gibt es seit ren nochmals. Signifikant ist auch ein inte-
kurzer Zeit eine neue, die THX Ultra 2. Sie Wer statt fünf bis sieben Lautsprechern grierter 24 Bit/96 kHz-Wandler, der auch
stellt erneut höhere Anforderungen an die um sich herum (oder aus Rücksicht auf die die Wiedergabe hoch auflösender Medien
eingesetzte Technik, z. B. die erwähnten Nachbarn) lieber den realen Kinoton mit wie DVD Audio und SACD erlaubt. Dass
20 Hz für den Subwoofer, die auch in Kopfhörern genießen möchte, kann heute dazu ein erstklassiges Kopfhörersystem mit
großen Räumen von über 50 m2 zu hören ebenfalls auf High-End-Technik zurück- störungsfreier Funkübertragung gehört,
sein müssen. Der reproduzierbare Dyna- greifen, die wohl kaum Wünsche übrig erscheint schon selbstverständlich.
mikumfang muss mehr als 100 dB betra- lässt. Die technische Grundlage hierfür Das derzeitige Spitzenmodell von AKG
gen und das bei einem maximalen Klirr- bildet das „Dolby Headphone”-Verfahren. ist der HEARO 999 AUDIOSPHERE. Das
faktor von unter 2 Prozent! Das funktio- Dabei arbeiten Signalprozessoren das Dol- System arbeitet durchgehend, einschließ-
niert aber tatsächlich nur mit richtig gro- by Surround- oder Dolby Digital-Signal so lich der Funkübertragung, digital. Das be-
ßen Lautsprechern, wie weiter vorn bereits auf, dass ein Stereo-Kopfhörer den Laut- zieht sich hier auch auf den vorhandenen
diskutiert. sprecherklang einer fünfkanaligen Sur- Digital-Eingang, sodass das Signal gleich
Die Hürden für eine Zertifizierung nach round-Anlage abbilden kann. Dabei ver- verlustfrei vom Digitalausgang des DVD-
dem neuen THX-Ultra-2-Standard, z. B. meidet man hier die übliche (und lästige) Players übernommen werden kann. Der
eines Lautsprechersystems sind hoch. In Im-Kopf-Lokalisierung der Schallquelle, „999” verfügt dazu über einen integrierten
Deutschhland erhielt bisher nur das „Thea- die bei normalem Stereo-Ton auftritt und Dolby-Digital-Decoder und - ideal für Be-
ter 8” (Abbildung 6), des Berliner Herstel- den Hörer eigentlich eher belastet und er- sitzer (und Anhänger) einer normalen Ste-
lers „Teufel” die schicke Plakette. müdet. Statt dessen wird das Tonsignal so reo-Anlage - einen VMAx-Speaker-Mo-
Empfohlener Partner des „Theater 8” ist aufbereitet, dass der Klang scheinbar wie dus. Damit erzeugt der Decoder auch für
Denons ebenfalls nach Ultra 2 zertifizier- aus Lautsprechern in einem realen Hör- ein Stereo-Lautsprecherpaar quasi den glei-
ter THX-Receiver AVC-A1SE bzw.SR raum kommt. Das heißt, wie beim Hören chen Raumeffekt wie für das Kopfhörer-
(Abbildung 7). Der SR kommt schon mit mit Lautsprechern, dass der Hörer Töne, paar. Damit sind mehrere virtuelle Laut-
THX Ultra 2 ins Haus, während sein Vor- die von vorn oder hinten kommen, auch im sprecher simulierbar. Mit solchen Kopfhö-
gänger SE mit einem Upgrade-Kit auf die- Kopfhörer so lokalisieren kann, also ech- rersystemen ist also echter Raumklang im
se Norm aufgerüstet werden kann. Damit ten Surround-Sound hört. Das allein er- Kopfhörer auch kein Problem mehr.

60 ELVjournal 6/02
dium bleibt voll abwärtskompatibel zur
„guten alten” CD. Im CD-Layer findet
man die bisher bekannte Stereo-Audioin-
CD-Layer formation. Im DVD-Layer hingegen ist
CD-Format zunächst die Musik in mehreren Forma-
16 Bit/44,1 kHz
Reflektierend ten (Stereo und 5.1 Kanäle) abgespei-
chert, daneben kann man auch hier Zu-
satzinformationen bis hin zum Videoclip
HD-Layer finden. Allerdings bleibt es dem Herstel-
Halbdurchlässig ler freigestellt, zwischen drei SACD-For-
maten zu wählen: Er kann die Informati-
onen sowohl in einem bzw. zwei DVD-
Layern (Single-/Dual-Layer) als auch im
Stereoton 6-Kanal-Ton Spur für Zusatzinformationen: oben beschriebenen Hybrid-Format un-
Text, Grafik, Video
terbringen.
So kann man das gleiche Konzert so-
wohl CD-kompatibel als auch in SACD-
Stereo und Mehrkanal-Ton abspeichern.
Schutzschicht 10 µm
Damit bleibt es auch hier dem Anwender
überlassen, das Medium je nach vorhande-
nem Equipment abzuhören.
CD-Schicht 0,05 µm
Während der CD-Layer im herkömmli-
Substrat 0,6 mm
chen PCM-Verfahren mit mehrfacher di-
HD-Schicht 0,05 µm
gitaler Filterung aufgenommen wird, wähl-
Substrat 0,6 mm
te man für das SACD-Verfahren einen
neuen Weg, der die hier erreichte, außeror-
dentliche Signalqualität begründet. SACD
wird mit dem so genannten DSD-Verfah-
CD-Schicht, reflektierend ren (Direct Stream Digital) aufgenommen.
Es arbeitet ohne jegliche digitale Filter,
HD-Schicht d.h., das hoch auflösende, mit einem 1-Bit-
durchlässig für 780 nm
reflektierend für 650 nm AD-Wandler erzeugte Signal wird direkt
auf die DVD-Schicht aufgezeichnet. Da-
mit erreicht man, bei einer Abtastfrequenz
HD-Laser
650 nm
CD-Laser
780 nm
von 2,8224 MHz einen Frequenzgang von
0 bis 100 kHz und das mit 6 Kanälen. Bis
20 kHz wird hier ein Dynamikbereich von
Bild 8: Der Aufbau der SACD: Oben sind die beiden Layer der Hybridversion zu
sehen, in der Mitte der Substrataufbau mit den beiden Datenlayern. Unten sind
120 (!) dB erreicht. Die sehr hohe Abtast-
die verschiedenen Abtastvarianten für die beiden Layer illustriert. Grafikidee: frequenz erlaubt die Aufzeichnung nahe-
Sony. zu aller Oberwellenanteile, die bei den
44,1 kHz der CD einfach gekappt werden.
Audio-DVD-Player und Verstärker mit 6 Davon profitiert nicht nur der Audiophile,
Neue Medien: Kanälen bzw. Digitaleingang. Aber man jedem Zuhörer erscheint der Klang wär-
DVD Audio und SACD kann die Audio-Information auch zweika- mer, umfangreicher und räumlicher als bei
nalig mit einer normalen Stereo-Anlage der vergleichsweise „kalt” klingenden CD.
Noch sehr jung, aber stark im Kommen, wiedergeben, immerhin mit besserer Ton- Hier wird man die analoge Vinyl-Platte
sind die beiden Medien DVD Audio und qualität als per CD. Und auch der vorhan- vielleicht nicht mehr vermissen...
SACD. Die DVD Audio (Handelsbezeich- dene DVD-Video-Player kann für das Ab- Will man die SACD in voller Mehrka-
nung „DVD A”) ermöglicht aufgrund des spielen der meisten DVD-Audio-Titel ein- nal-Funktionalität abspielen, benötigt man
enormen Speicherraums (4,7 GB) einer gesetzt werden. Umgekehrt können die einen Player mit der entsprechenden Fä-
DVD-Schicht eine sehr hochwertige Au- meisten Audio-DVD-Player auch Video- higkeit sowie einen Verstärker/Receiver,
dio-Aufzeichnung mit (je nach Kanalzahl, DVDs, und alle Audio-DVD-Player CDs der über einen analogen Multikanal-Ein-
also 2 bis 6) bis zu 24 Bit und 192 kHz abspielen. gang für SACD verfügt. Der in Abbil-
Abtastfrequenz (Vergleich: die normale Auch die Super-Audio-CD (SACD) ba- dung 5 gezeigte A/V-Receiver von Sony
Audio-CD ist im Format 16 Bit/44,1 kHz siert auf der DVD-Technologie, wie in verfügt z. B. über solch einen Eingang.
aufgenommen). Damit ist hier die Klang- Abbildung 8 illustriert. Sie ist eine Kombi- Bei beiden neuen Medien stellt man
qualität erreichbar, die Audiophile suchen. nation aus DVD und CD (Hybrid), besteht erfreut fest, dass man im Gegensatz zum
Daneben erlaubt das Medium die Spei- also aus zwei Layern. Der untere enthält jahrelangen Streit um das DVD-Format zu
cherung weiterer Informationen wie be- die DVD-Schicht mit 4,7 GB Speicher- einem Format gefunden hat, das den Nut-
gleitende Bilder, Texte, Künstlerportraits, platz, abtastbar für den roten DVD-Laser. zer nicht sofort zur Anschaffung neuer
Kommentare, sogar Videos usw. Er ist für einen normalen CD-Laser (Infra- Technik zwingt.
Der Vorteil des Formats ist, dass man rot) durchlässig, der damit die darüber lie- Dazu kommt, dass die modernen A/V-
nicht sofort gezwungen ist, sich neue Tech- gende, undurchlässige CD-Schicht abtas- Receiver immer vielseitiger werden und
nik in Form eines Audio-DVD-Players zu ten kann. bereits in der mittleren Preisklasse nahezu
kaufen - DVD Audio ist abwärtskompati- Damit sind hier gleich mehrere Audio- alle der hier vorgestellten Audioverfahren
bel. Die Original-Konfiguration lautet: formate unterbringbar und das neue Me- wiedergeben können.

ELVjournal 6/02 61
Messtechnik

Technische Daten:
Spannungsversorgung: ...... 12 V / AC
Stromaufnahme: .................... 130 mA
Abmessungen: ................ 60 x 34 mm

positive Spannung gegenüber der Anode


anliegt.
In Durchlassrichtung wird der Thyristor
nur dann leitend, wenn das Gate mit einem
definierten Strom angesteuert („gezündet”)
wird. Auch, wenn man den Steuerstrom
am Gate jetzt abschaltet, bleibt der Thyri-
stor weiterhin durchgeschaltet, solange ein
Strom durch ihn fließt. Der Thyristor sperrt
erst dann wieder, wenn ein bestimmter,
sogenannter Haltestrom unterschritten
wird. Der Begriff „Zünden” hat übrigens
einen historischen Hintergrund. Die ersten
steuerbaren Bauelemente der Leistungs-
elektronik, die Quecksilberdampf-Gleich-
richter, hat man nämlich mit einem Licht-
bogen gezündet, um den Schaltvorgang
auszulösen.
Ein Triac ist eine Weiterentwicklung
des Thyristors. Er besteht aus zwei antipar-
allel geschalteten Thyristoren und wurde
deshalb früher auch als symmetrischer
Thyristor bezeichnet. Die Ansteuerung er-
folgt wie beim Thyristor, aber hier über
einen gemeinsamen Gate-Anschluss. So-
mit kann ein Triac beide Stromflussrich-

Schnell getestet - tungen durchschalten - er ist damit zum


Schalten von Wechselströmen geeignet.
Triacs werden deshalb z. B. oft in Dim-
mern, Drehzahlreglern usw. eingesetzt.

Thyristor-/Triac- Beim Triac sucht man die Anschlussbe-


zeichnungen des Thyristors „Anode” und
„Katode” vergeblich, logisch aufgrund des
symmetrischen Aufbaus. Dafür finden sich

Tester TT 100 hier die Anschlussbezeichnungen A1 und


A2 für die Schaltstrecke.
Die Schaltzeichen der beiden Bauele-
mentetypen sind in Abbildung 1 darge-
Thyristoren und Triacs sind äußerst universell einsetzbare stellt.
elektronische Schalter. Will man nun ein solches Bauteil auf
korrekte Funktionsweise hin überprüfen,
Aufgrund ihrer speziellen Leiteigenschaften sind sie jedoch ist dies nicht ganz so einfach. Ein Transis-
nicht ohne spezielle Messmittel zu testen. Unser kleiner tor hingegen lässt sich im einfachsten Fall
Tester ermöglicht die schnelle Überprüfung dieser Bauele- noch mit einem Multimeter, das eine Di-
mente. Er arbeitet mit 12 V Wechselspannung und zeigt mit odentestfunktion besitzt, überprüfen.
zwei Leuchtdioden an, welche Halbwellen der Wechsel-
026225101A

spannung vom Triac/Thyristor durchgeschaltet werden. A A2

sie nicht wegzudenken. Der Einsatzbereich


Universelle Schalter der je nach Aufgabe mehr oder weniger
voluminösen Bauelemente erstreckt sich
Thyristoren bzw. Triacs gibt es quasi vom kleinen Lampendimmer bis hin zur G G
seit Beginn der Halbleitertechnik. Sie wer- Steuerung elektrischer Lokomotiven.
K A1
den bis heute in elektronischen Schaltun- Ein Thyristor, auch rückwärtssperrende
gen als leistungsfähige, kontaktlose Schal- Thyristortriode genannt, ist im Prinzip eine
ter eingesetzt. Vor allem in der Leistungs- steuerbare Diode. In Sperrrichtung verhält Thyristor Triac
elektronik, zum Schalten von hohen Wech- er sich wie eine Diode. Das heißt, es fließt Bild 1: Schaltzeichen vom Thyristor
selspannungen bzw. Wechselströmen, sind kein Strom, solange an der Katode eine und Triac

62 ELVjournal 6/02
Bild 2:
026225102A

ST1
Schaltbild Stückliste: Thyristor-
des TT 100 Triac-Tester TT 100
12V AC
ST2 Widerstände:

470R

470R

470R
R1

R2

R3
330Ω .............................................. R5
470Ω ........................................ R1-R3
D1 D2 D3 10kΩ .............................................. R4
Test ST3 1N4001
100kΩ ............................................ R6
rot rot

A/A2 Kondensatoren:
TA1 220µF/25V .................................... C1
ST4 R4
10K
Thyristor-Test Halbleiter:
G/G
TA2 1N4001 .......................................... D3
ST5 R5 LED, 5 mm, rot ...................... D1, D2
330R
Triac-Test
K/A1 C1 + Sonstiges:
100K
R6

Print-Taster, 1 x ein,
220u
25V
15 mm ............................ TA1, TA2
Lötstifte mit Lötöse ............. ST1-ST5

Bei einem Thyristor bzw. Triac gibt es Lastzweig befinden sich zwei Leuchtdioden Zum Schluss werden die beiden Taster
keine messbaren Halbleiterübergänge, die D 1 und D 2 mit den zugehörigen Vorwi- eingelötet.
z. B. wie beim Transistor einen Spannungs- derständen (R 2 und R 3). Diese LEDs Nach Prüfung der Platine auf eventuelle
abfall von 0,7 V hervorrufen. Zum Test signalisieren, welche der beiden Halbwel- Lötzinnbrücken ist die Schaltung einsatz-
von Triacs und Thyristoren eignet sich len der Wechselspannung der Prüfling ge- bereit.
daher nur eine Test-Konfiguration, die eine rade durchschaltet. Als Prüfkabel eignen sich kurze Leitun-
praxisnahe Funktion simuliert, wie die hier Mit D 3 und C 1 wird aus der Wechsel- gen mit angelöteter „Krokodilklemme”,
vorgestellte kleine Schaltung. Sie über- spannung eine Gleichspannung gewonnen, wie sie z.B. im 10er-Pack als „Prüfschnü-
prüft nichts anderes als das oben beschrie- die man zur Ansteuerung des Gates benö- re” erhältlich sind. Baut man die Schaltung
bene Verhalten. tigt. Über zwei Taster sind unterschiedli- in ein Gehäuse ein, können die LEDs auch
che Gateströme wählbar. Thyristoren be- abgesetzt von der Platine montiert werden.
Schaltung nötigen nur ca. 1 mA als Steuerstrom,
dieser gelangt über den Taster TA 1 und Bedienung
Die Schaltung des Thyristor-/Triactes- dem Widerstand R 4 auf den Gate-An-
ters ist in Abbildung 2 dargestellt. Als schluss (ST 4). Als Spannungsquelle kann z. B. ein klei-
Versorgungsspannung benötigt der Tester Für Triacs werden dagegen höhere Strö- ner Trafo mit 12 V Ausgangsspannung
eine Wechselspannung von ca. 12 V, die me bis ca. 50 mA je nach Typ benötigt. zum Einsatz kommen. Hier sind natürlich
über die Klemmen ST 1 und ST 2 einzu- Hierfür fließt ein entsprechend höherer die Sicherheitsbestimmungen bezüglich der
speisen ist. Strom durch Betätigung des Tasters TA 2 230-V-Netzspannung einzuhalten. Das
An den Klemmen ST 3 bis ST 5 erfolgt über den Widerstand R 5 auf den Gate- heißt konkret, dass alle netzspannungsfüh-
der Anschluss des Prüflings. In dessen Anschluss des Triacs. renden Teile berührungssicher auszufüh-
ren sind, z. B. durch Einbau in ein entspre-
Nachbau chendes Gehäuse. Hervorragend geeignet,
insbesondere für den Einsteiger, sind auch
Für den Nachbau steht eine einseitig zu kleine Wechselspannungs-Steckernetztei-
bestückende Platine mit den Abmessun- le. Diese ensprechen bereits von Haus aus
gen 60 x 34 mm zur Verfügung. allen Forderungen an den Berührungs-
Wie gewohnt werden zunächst anhand schutz.
der Stückliste und des Bestückungsplans Nun ist der Prüfling entsprechend seiner
die Widerstände eingesetzt und verlötet. Anschlussbelegung mit den Klemmen
Die Bauteile sind entsprechend dem Ras- ST 3 bis ST 5 zu verbinden.
termaß abzuwinkeln und dann in die dafür Handelt es sich um einen Thyristor, wird
vorgesehenen Bohrungen auf der Platine die Taste TA 1 betätigt, und es sollte nur
zu stecken. Nach dem Verlöten auf der die LED D 1 aufleuchten.
Platinenunterseite werden überstehende Bei einem Triac wird die Taste TA 2
Drahtenden mit einem Seitenschneider betätigt, hier müssen beide LEDs (D 1 und
gekürzt, ohne die Lötstellen dabei zu be- D 2) aufleuchten, da ja beide Halbwellen
schädigen. der Wechselspannung durchgeschaltet
Beim Bestücken der Diode und dem Elko werden. Wenn eine bzw. beide LEDs auf-
ist auf die richtige Einbaulage bzw. Polung leuchten, ohne dass eine Taste betätigt
zu achten (siehe hierzu auch das Platinenfo- wurde, ist davon auszugehen, dass der Prüf-
Ansicht der fertig bestückten Platine to). Die Polung der LED ist durch die abge- ling einen Kurzschluss hat. Leuchtet um-
des TT 100 mit zugehörigem flachte Seite (Katode) bzw. den längeren gekehrt keine LED auf, liegt eine Unter-
Bestückungsplan Anschluss (Anode) gekennzeichnet. brechung vor.

ELVjournal 6/02 63
Kommunikationstechnik

Nostalgische Telefone an
ISDN-Anlagen anschließen:

Wahlumsetzer WU 100
Wer noch im Besitz eines nostalgischen Telefons mit Wählscheibe
ist und dieses gern weiterhin nutzen möchte, wird feststellen, dass viele moderne
Telefonzentralen nicht mehr das vom Telefon verwendete Impulswahlverfahren
unterstützen. Der hier vorgestellte Wahlumsetzer wird vor das Telefon geschaltet
und setzt dessen Wahlimpulse in das heute genutzte Mehrfrequenzwahlverfahren um.
Ein lieb gewonnenes Telefon aus Opas Zeiten kann so noch viele Jahre seine Dienste tun.

30 Jahren, als die berühmten elfenbeinfar- Signal abgibt. Nimmt man den Hörer ab, so
Wählen früher und heute benen Standard-Telefone mit Wählschei- wird der Kontakt GU geschlossen und es
be überall verbreitet waren. fließt ein Strom durch die Wicklungen des
Bei der Realisierung des Telefons als Um die Funktion dieses heute nostalgi- Übertragers Ü und den Widerstand RN.
technisches System standen seinerzeit die schen Telefons zu verstehen, ist in Abbil- Die Spannung an den Leitungen a und b
einfache und kostengünstige Umsetzung dung 1 das vereinfachte Schaltbild eines bricht dann zusammen und durch das Tele-
mit robusten und zur damaligen Zeit mas- Wählscheiben-Telefons zu sehen. fon fließt ein Strom, der als Schleifenstrom
senhaft produzierbaren Bauteilen im Vor- Die Verbindung zum Telefonnetz er- bezeichnet wird. Das Mikrofon erhält sei-
dergrund. Eine 2-Drahtleitung muss bis folgt über die zwei Leitungen a und b, ne Betriebsspannung und die erzeugten
heute ausreichen, um die Klingelspannung, deren Polarität beliebig ist. Im Ruhezu- Sprechwechselströme werden auf die Te-
die gewählte Rufnummer und das Gespräch stand liegt hier eine in der Vermittlungs- lefonleitung aufgekoppelt. Durch den Über-
zu übertragen. Ebenso sollte das Telefon stelle erzeugte Gleichspannung von bis zu trager gelangen die Sprechwechselströme
über die Telefonleitung mit Spannung ver- 60V an. Das Anrufen dieses Telefons hat der Telefonleitung auf die Hörmuschel.
sorgt werden, so dass keine zusätzliche zur Folge, dass dieser Gleichspannung eine Durch den Anschluss des Mikrofons an die
Versorgungsspannung erforderlich ist. Alle Wechselspannung von ebenfalls bis zu 60V Mittelanzapfung des Übertragers erreicht
diese Anforderungen werden durch das überlagert wird. Die Wechselspannung ge- das Signal des Mikrofons die Hörmuschel
analoge Telefonnetz erfüllt und beruhen langt über den Kondensator C auf die Klin- jedoch nur gedämpft.
noch immer auf den Grundlagen von vor gel W (W=Wecker), die ein akustisches Die Wahl erfolgt über die Wählscheibe,

2 ELVjournal 6/02
F findet sich im Telefon anstelle des Num-
mernschalters ein Tongenerator, der Töne
nsi mit je nach gedrückter Taste unterschiedli-
a 60Ω
chem Frequenzgemisch auf die Telefon-
GU Ü leitung koppelt. Die 10 Zifferntasten und
nsr
die zwei Sondertasten # und * können
C= 50Ω 200Ω zusätzlich zur Steuerung von anderen End-
1µF geräten wie z.B. Anrufbeantwortern ge-
nutzt werden. Das MFV überträgt für jede
R=50Ω Ziffer ein Gemisch aus zwei Frequenzen,
die in der Vermittlungsstelle oder der Ge-
genseite (z.B. Anrufbeantworter) ausge-
W M
wertet werden. Für die Wahl einer Ziffer
RN CN muss der Doppelton nur für mindestens
nsa =1kΩ =0,1µF
b 65ms, gefolgt von einer mindestens 80ms
langen Pause, anliegen. Die Ziffern und
Bild 1: Vereinfachtes Schaltbild eines Wählscheiben-Telefons die dazugehörigen Frequenzen sind in Ta-
belle 1 dargestellt. Die Tasten A bis D sind
welche die drei Schalter „nsi“, „nsr“ und Die Auswahl der gewählten Rufnum- nicht auf allen Telefonen zu finden und
„nsa“ ansteuert. mer erfolgt in der Vermittlungsstelle, wo werden für bestimmte Funktionen inner-
Bei Betätigung der Wählscheibe wird der Schleifenstrom überwacht und dieser halb einer Telefonanlage genutzt.
der Schalter „nsa“ geschlossen, der die mit einer Schaltschwelle „i“ verglichen
Sprech-/Höreinrichtung kurzschließt. So wird. Der Wahlumsetzer
erhöht sich durch den verringerten Wider- Da diese Art der Wahl recht mühselig ist
stand der Schleifenstrom und gleichzeitig und viel Zeit in Anspruch nimmt, folgten Soll ein nostalgisches Telefon, das ja
wird verhindert, dass die Schleifenstrom- den Wählscheibentelefonen Tastentelefo- nur über das Impulswahlverfahren verfügt,
unterbrechungen im Hörer (das bekannte ne, die die Wählimpulse elektronisch er- an einer Telefonanlage arbeiten, die nur
„Rattern”) wahrnehmbar sind.
Die Wählscheibe wird bis zur gewünsch-
ten Nummer gedreht und bewegt sich nach I
dem Loslassen zurück in die Ausgangspo-
sition. Dabei unterbricht der Kontakt „nsi“
die Gleichstromschleife so oft, wie es der
gewählten Ziffer entspricht. Um eine si-
chere Pause zwischen den einzelnen Ruf-
nummern zu gewährleisten, ist vor der i
Ziffer 1 noch eine Art Leerlaufweg vor-
handen, in dem noch zwei Impulse „unter-
gebracht” sind. Damit diese nicht zu einer
Schleifenunterbrechung und damit Fehl-
wahl führen, wird für die Zeit dieser beiden
Impulse der Kontakt „nsr“ geschlossen.
Der Kondensator C und der Widerstand R
unterdrücken die Funkenbildung an den
Kontakten „nsi“ und „nsr”. t
Der Verlauf des Schleifenstromes wäh- ti tp
rend eines Impulses ist in Abbildung 2
dargestellt. Der Schleifenstrom wird für Bild 2: Der Verlauf des Schleifenstromes während eines Wählimpulses
jeden Impuls für 60ms unterbrochen und
fließt dann wieder für 40ms. Die Anzahl zeugten. Nachteil dieses Verfahrens ist MFV „versteht”, wird man hiermit nicht
der direkt aufeinander folgenden Impulse immer noch die lange Wählzeit, bei der für wählen können.
entspricht der gewählten Ziffer, wobei die eine Anwahl mehrere Sekunden benötigt Abhilfe schafft ein Umsetzer, wie es der
Ziffer 1 einem Impuls und die Ziffer 9 neun werden. Denn am Wählablauf hatte sich ja WU 100 ist, der die Wählimpulse des IWV-
Impulsen entspricht. Die Ziffer 0 entspricht nichts geändert. Telefons in die entsprechenden MFV-Töne
hingegen 10 Impulsen. Nach jeder Ziffer umsetzt. Er wird zwischen Telefon und
muss eine Pause von mindestens 680 ms Die Lösung heißt Mehrfrequenz Amtsleitung bzw. Telefonanlage geschal-
folgen, bevor die Wahl der nächsten Ziffer Abhilfe schaffte hier erst das Mehrfre- tet.
beginnen kann. quenz-Wählverfahren (MFV). Hierbei be-
Funktion des WU 100
Tabelle 1: MFV Codierung Im Normalfall ist das Telefon direkt mit
einer Telefonanlage oder der Amtsleitung
Frequenzen 1209 Hz 1336 Hz 1477 Hz 1633 Hz verbunden. Eingehende Gespräche wer-
697 Hz 1 2 3 A den anhand des Klingelsignals erkannt und
770 Hz 4 5 6 B es erfolgt keine weitere Reaktion. Der Hörer
852 Hz 7 8 9 C kann abgehoben und wie gewohnt das
941 Hz * 0 # D Gespräch geführt werden. Nimmt man da-

ELVjournal 6/02 3
Kommunikationstechnik

Bild 3: Schaltbild des Wahlumsetzers +5V

C1
+24V +5V 1
IC4 C2
C3 100p
KS58015 SMD
100n
5 SMD R3
100n
SMD 220K

22K
R1

R2
1K

IC4 IC5

100K
R4
3K9

68K
R5

R6
2 6
Ton DTMF_ON TEN -
3 ¯¯
ST
8
R8 +7 MFV-Geber
MUTE A
22K
R7

4 TONE 14 5
+5V GS
OUT
10K +
9 Q1 LM324
D0 D0 C5 C4

R10
10 6

5K6

82K
R9

R11
D1

820R
D1 OSC In
11
AMT K1 T2 Schleifenstrom- D2 D2 10n 100n
12 7 SMD
R12

erkennung SMD
180K

KL1 D3 D3 OSC Out


BC848C 3.579545 MHz
IC1 KS58015 C6
R13
2
10K -
330n
C7 1
+ 100V
A
R14

3
4R7

+
100n
SMD
LM393

470K
Telefon

R21
R18
150K
KL2 C8
R15
4R7

100n IC1
R16 SMD C9 C10

R22
47K
10K
6
- R24
7 47n 22n C11 IC5 1M
+ Schleife 250V R19
B 9 IC5 IC5
5 47K - C13 R23
+
D1 D2 22n + 8
100K
13
- 2
-
LM393 B
R17

R20
560R
10
+ 14 +1
1K

+ 47n 425Hz
LL4148 LL4148 SMD C D
12 3
+ +
LM324
LM324 LM324
Ruftonerkennung
R27
K1 D3

R26
220K
2M2

D4 D5 LL4148
+5V
R28

D6
1N4007 1N4007
S10K150

C14

R25
220K
ZPD10V D7 D8
100n
SMD
R35

D9
3K3

1N4007 1N4007 R40


T3 4K7 AMT
ZPD10V T5 BC858C
R29
2K7

BD139
+5V
R37
470R
R31
68R

C15 D10 C16 + Mikrocontroller


R36
39K

680n galvanische
C17 +
100V ZPD6V8 4u7 IC7
Klingelerkennung 63V Trennung
R32

C18
68R

10u
Klingel 12 1 25V
425Hz P1.0/AIN0 Reset
680n IC6
13
100V
4 1 Ton P1.1/AIN1 D11

R38
12K
14 2
C19 AMT P1.2 RXD/P3.0
R33 R34 LL4148
3
+

15
T4 2K2 1K DTMF_ON P1.3 TXD/P3.1
3 2 16 6
D12 10u C20 D0 P1.4 INT0/P3.2 Schleife
R30

BC848C 63V
1K

Amthaltung 17 7
D1 P1.5 INT1/P3.3 Klingel
LL4148 TLP627
82n 18 8
D2 P1.6 T0/P3.4 TEL
SMD
19 9
D3 P1.7 T1/P3.5
Q2 5 11
Spannungsversorgung XTAL1 P3.7
+24V 4
XTAL2
IN IC3 OUT JP1
C23 7824 C21 16 MHz C22 ELV02287
geschlossen = direkte Amtsleitung
D13 D14 + C24 C25 C26 +
GND geöffnet = Amtsleitung mit "0"
22p 22p
TR1 1N4007 1N4007 470u 100n 100n 10u SMD SMD
25V ker ker 63V

D15 D16
KL3
+5V
230V/50Hz

1N4007 1N4007 IC2


230V~ IN OUT
Netz- D17 D18 7805 R39
eingang T1
GND 4K7 TEL
1N4007 1N4007
8 20 4 BC858C
D20 D21 C27 + C28 C29 C30 + C31 C32 C12
IC1 IC7 IC5 K1 D19
2x12V/1.5VA
100n 100n 10u LM393 100n AT89C2051 100n LM324 100n
1N4007 1N4007 470u ker ker 63V SMD 10 SMD SMD 1N4148
25V 4 11

gegen den Hörer ab, um zu wählen, so wird „horcht“ der WU 100 nach jeder gewählten Freizeichens seinen internen Dauerton,
die Amtshaltung aktiviert und das Telefon Ziffer in die Telefonleitung und schaltet ohne zunächst das Telefon durchzuschal-
intern mit Spannung versorgt. Im Telefon- bei Erkennen eines Ruf- oder Besetztzei- ten. Erst, wenn nach weiteren gewählten
hörer ist das Freizeichen des Umsetzers (ttt chens das Telefon zur Telefonleitung durch. Ziffern ein Ruf- oder Besetztton erkannt
ttt ttt ttt) zu hören. Der Umsetzer wertet Muss zur Amtsholung eine „0“ gewählt wird, schaltet der WU 100 das Telefon
die gewählten IWV-Ziffern des Telefons werden, so ist der Jumper nicht zu stecken. durch. Bei geschlossenem Jumper würde
aus und gibt sie als MFV-Zeichen auf die In diesem Fall, können interne Verbindun- der WU 100 das Freizeichen nach der „0“
Telefonleitung aus. gen, die mit „1“ bis „9“ beginnen, gewählt schon als Rufzeichen interpretieren und
Mit dem Jumper JP 1 ist die Art der werden. Erkennt der WU 100 nach einer die Umsetzung beenden. Eine Weiterwahl
Amtsholung innerhalb einer Telefonanla- gewählten Ziffer einen Ruf- oder Besetzt- wäre somit nicht möglich. Nachdem die
ge vorzugeben. Diese ist ja über die Tele- ton, so wird das Telefon durchgeschaltet. Verbindung des Telefons erfolgte, ist kei-
fonanlage konfiguriert. Wählt man jedoch als erste Ziffer eine „0“ ne weitere Wahlumsetzung, z. B. zum Ab-
Soll das Telefon beim Abheben automa- zur Amtsholung, so „horcht“ der WU 100 hören eines Anrufbeantworters möglich.
tisch eine Amtsleitung erhalten, so ist der erst nach der Wahl der „0“ in die Telefon- Tritt nach dem Abheben des Hörers oder
Jumperkontakt zu schließen. In diesem Fall leitung und generiert beim Anliegen eines nach der letzten gewählten Ziffer eine Pau-

4 ELVjournal 6/02
se von 15 s ein, so wird die Wahlumset- stand sinkt die Spannung der Telefonlei- fon hörbar ist. Es bildet das Freizeichen der
zung beendet und das Telefon direkt mit tung ab, so dass die Z-Dioden D 6 und D 9 Telefonleitung nach.
der Telefonleitung verbunden. nicht mehr leiten und damit die Telefonlei- Auch bei der internen Versorgung des
tung nicht belasten. Telefons durch den WU 100 ist die zuvor
Schaltbild Mit den Komparatoren IC 1 A und IC 1 B schon beschriebene Schleifenstromerken-
vom Typ LM 393 und deren Zusatzbe- nung aktiv. Somit wird erkannt, wenn der
Das Schaltbild des Wahlumsetzers schaltung ist eine Schleifenstromerkennung Telefonhörer aufgelegt wird und daraufhin
WU 100 ist in Abbildung 3 dargestellt. Die realisiert, die den durch das Telefon flie- das Relais K1 wieder deaktiviert. Ebenso
Spannungsversorgung erfolgt über den ßenden Strom erkennt. Der Strom durch erfolgt auch die Detektierung der IWV-
Transformator TR 1, der über zwei 12-V- das Telefon wird über die Widerstände Wählimpulse über die Schleifenstromer-
Wicklungen verfügt. Über den Gleichrich- R 14 und R 15 geleitet, wo er zu einem kennung. Der Mikrocontroller wertet die
ter, bestehend aus D 17, D 18, D 20 und Spannungsabfall führt. Durch die Anord- Anzahl der Schleifenstromunterbrechun-
D 21 vom Typ 1N4007 und dem nachge- nung der Widerstände mit dem Masse- gen aus und ermittelt so die gewählte Zif-
schalteten Spannungsregler IC 2 vom Typ punkt in der Mitte ist an einem Widerstand fer. Diese wird durch den MFV-Geber IC 4
7805 wird die stabilisierte 5-V-Betriebs- der Spannungsabfall positiv und am ande- vom Typ KS 58015 über den nachgeschal-
spannung für die Elektronik erzeugt. Über ren negativ. Da die Polung der Telefonlei- teten Operationsverstärker zur Telefonlei-
den zweiten Gleichrichter, bestehend aus tung nicht festgelegt ist, wird immer an tung hin ausgegeben. Zusätzlich gibt der
D 13 bis D 16, wird die zweite 12-V- einem der beiden Widerstände eine positi- Controller den entsprechenden Code an
Wechselspannung gleichgerichtet, die in ve Spannung abfallen. Die Spannungen die Leitungen D0 bis D3 aus und legt dann
Reihe mit der Spannung des unteren Gleich- sind zum Schutz über die Widerstände für 100 ms die DTMF_ON Leitung auf
richters geschaltet ist. Diese Spannung wird R 13, R 16 mit den Kondensatoren C 7 und High-Pegel. Das MFV-Signal, bestehend
über den Spannungsregler IC 3 vom Typ C 8 auf die negativen Eingänge der Kom- aus zwei übereinander gelagerten Sinus-
7824 auf 24V stabilisiert. Sie dient zur paratoren geführt. Diese erhalten an den frequenzen, liegt während dieser Zeit am
Versorgung des Telefons. Die Kondensa- positiven Eingängen über den Spannungs- Ausgang Pin 14 an. Die nachgeschalteten
toren vor und nach den Spannungsreglern teiler R 12 und R 17 eine Spannung von Kondensatoren und Widerstände unter-
dienen zur Siebung und Unterdrückung ca. 27,6 mV. Übersteigt nun ein Span- drücken Oberwellen und IC 5 A nimmt
von Schwingneigungen. nungsabfall diesen Wert, so schaltet der eine Verstärkung und Entkopplung vor.
Kernstück der Schaltung ist der Mikro- Open-Kollektor-Ausgang des Kompara- Über R 11 und C 6 gelangt dann das Signal
controller IC 7 vom Typ ELV02287. tors, der auf den Mikrocontroller geführt direkt auf die Telefonleitung. Jede vom
Hierbei handelt es sich um einen bereits ist, nach Masse. Telefon gewählte Ziffer wird auf diese
programmierten Controller vom Typ Über die Schleifenstromerkennung re- Weise umgesetzt und als MFV-Zeichen
AT89C2051, der bereits intern über Pro- gistriert der Controller das Abheben des ausgegeben.
gramm- und Datenspeicher verfügt. Telefons und ebenfalls die Unterbrechung Um festzustellen, ob die Telefonnum-
Lediglich die Komponenten C 17, R 38, des Schleifenstromes durch die IWV-Wähl- mer komplett gewählt ist und auf der Tele-
D 11 zur Generierung des Reset-Signals, impulse. fonleitung ein Ruf- oder Besetztzeichen
sowie die Bauteile Q 2, C 21 und C 22 für Wird das Telefon abgehoben, um ein erscheint, dient der mit IC 5 B bis IC 5 D
den Oszillator sind für die externe Be- abgehendes Telefongespräch zu führen, und dessen Zusatzbeschaltung aufgebau-
schaltung notwendig. ohne dass vorher eine Klingelspannung ter Tondecoder. Dieser ist mit der Telefon-
Das Telefon wird an die Klemme KL 2 detektiert wurde, so aktiviert der Control- leitung verbunden und der mit IC 5 B
angeschlossen und die Verbindung zur ler die Amtshaltung. Diese besteht aus dem aufgebaute 425-Hz-Bandpass lässt nur die
Telefonleitung erfolgt über die Buchse Transistor T 5 vom Typ BD 139 mit der entsprechenden Signaltöne durch. Durch
KL 1. Im Ruhezustand ist das Relais K1 über den Optokoppler IC 6 vom Typ IC 5 C erfolgt eine Verstärkung des Signals
inaktiv und die Schaltkontakte befinden TLP627 folgenden Zusatzbeschaltung. Der um den Faktor 10 und über die nachge-
sich im hier gezeichneten Zustand. Das Gleichrichter, bestehend aus D 4, D 5, D 7 schaltete Diode D 3, R 25 und C 14 ist eine
Telefon ist dann direkt durchverbunden. und D 8, sorgt dafür, dass die Amtshaltung Spitzenwertgleichrichtung realisiert. Der
Wird das Telefon von außen gerufen, er- immer die gleiche Polarität erhält. Die Kon- Operationsverstärker IC 5 D ist als Kom-
folgt das Durchlassen der Klingelspannung densatoren C 16, C 19, C 20 und die Wider- parator geschaltet und vergleicht die gleich-
zum Telefon - es klingelt. Über den Tran- stände R 33 und R 34 bilden die Leitungs- gerichtete Spannung an Pin 3 mit der Span-
sistor T 4 erkennt der WU 100 den ankom- impedanz nach, so dass die MFV-Töne nur nung an Pin 2. Liegt auf der Telefonleitung
menden Ruf. Nur die Klingelspannung wenig gedämpft werden. ein Ton von ca. 425Hz, so wechselt der
gelangt über die beiden in Reihe geschalte- Nach dem Aktivieren der Amtshaltung Ausgang Pin 1 auf High-Pegel. Diesen
ten Z-Dioden D 6 und D 9, sowie den wird das Relais K1 über den Transistor T 1 wertet der Controller aus. Erkennt der Con-
Kondensatoren C 15, C 18 und dem Wider- vom Controller aus aktiviert. Dieses trennt troller auf der Telefonleitung ein Ruf- oder
stand R 29 auf die Basis von T 4. Mit jeder zum einen das Telefon von der Telefonlei- Besetztzeichen, so ist die Wahl beendet.
positiven Halbwelle der Klingelspannung tung und legt es an die interne Versorgung Das Relais K1 fällt ab - das Telefon ist mit
wird der Transistor T 4 durchgesteuert, der über den Widerstand R 1. Zum anderen der Telefonleitung verbunden und das Ge-
die Signalleitung „Klingel” des Mikrocon- wird die Freizeichenerkennung und der spräch möglich.
trollers nach Masse zieht. Die negativen MFV-Geber mit der Telefonleitung ver-
Halbwellen werden über die Diode D 12 bunden. Nachbau
abgeleitet. Das Telefon ist in diesem Moment von
Der Mikrocontroller wertet zusätzlich der Telefonleitung getrennt und wird über Wichtiger Hinweis: Da es sich beim
die Frequenz des Klingelsignals aus und die intern erzeugten 24V und den Vorwi- WU 100 um ein netzbetriebenes Gerät mit
erkennt so sicher den ankommenden Ruf. derstand R 1 weiterhin mit Spannung ver- frei geführter Netzspannung handelt, dür-
Dabei bleibt der WU 100 passiv und das sorgt. Über den Transistor T 2 und den fen Aufbau und Inbetriebnahme nur von
Telefon kann wie gewohnt abgehoben und Widerstand R 7 überträgt der Controller Fachkräften durchgeführt werden, die auf-
telefoniert werden. Im abgenommenen Zu- ein 500-Hz-Rechtecksignal, das im Tele- grund ihrer Ausbildung dazu befugt sind.

ELVjournal 6/02 5
Kommunikationstechnik

Ansicht der fertig bestückten


Platine des Wahlumsetzers mit
zugehörigem Bestückungsplan von
der Bestückungsseite

Stückliste: Wahlumsetzer WU 100


Widerstände: Kondensatoren: BD139 ............................................. T5
4,7Ω ..................................... R14, R15 22pF/SMD ........................... C21, C22 LL4148 .................... D1-D3, D11, D12
68Ω ...................................... R31, R32 100pF/SMD .................................... C1 1N4007 ...................... D4, D5, D7, D8,
470Ω/SMD .................................... R37 10nF/SMD ...................................... C5 D13-D18, D20, D21
560Ω/SMD .................................... R20 22nF/SMD ........................... C10, C11 ZPD10V/0,4W ......................... D6, D9
820Ω/SMD .................................... R11 47nF/SMD .................................... C13 ZPD6,8V/0,4W ............................. D10
1kΩ/SMD .............. R1, R17, R30, R34 47nF/250V ...................................... C9 1N4148 .......................................... D19
2,2kΩ/SMD ................................... R33 82nF/SMD .................................... C20
2,7kΩ/SMD ................................... R29 100nF/SMD ................ C2-C4, C7, C8, Sonstiges:
3,3kΩ/SMD ................................... R35 C12, C14, C31, C32 Quarz, 3,579545MHz,
3,9kΩ/SMD ..................................... R5 100nF/ker ............ C24, C25, C28, C29 HC49 U70/U4 .............................. Q1
4,7kΩ/SMD .......................... R39, R40 330nF/100V .................................... C6 Quarz, 16MHz, HC49 U ................. Q2
5,6kΩ/SMD ..................................... R9 680nF/100V ......................... C15, C18 Schraubklemmleiste,
10kΩ/SMD ..................... R8, R13, R16 4,7µF/63V ..................................... C16 2-polig ............................... KL1, KL2
12kΩ/SMD .................................... R38 10µF/25V ...................................... C17 Netzanschlussklemme, 2-polig .... KL3
22kΩ/SMD ............................... R2, R7 10µF/63V ..................... C19, C26, C30 Miniaturrelais, 5V, 2 x um .............. K1
39kΩ/SMD .................................... R36 470µF/25V ........................... C23, C27 Trafo, 2 x 12V/60 mA ................... TR1
47kΩ/SMD ........................... R19, R22 Stiftleiste, 1 x 2-polig ..................... JP1
68kΩ/SMD ...................................... R6 Halbleiter: 1 Jumper
82kΩ/SMD .................................... R10 LM393/SMD .................................. IC1 4 Knippingschrauben, 2,2 x 6,5 mm
100kΩ/SMD ........................... R4, R23 7805 ............................................... IC2 6 Zylinderkopfschrauben, M3 x 14mm
150kΩ/SMD .................................. R18 7824 ............................................... IC3 6 Muttern, M3
180kΩ/SMD .................................. R12 KS58015/SMD .............................. IC4 6 Fächerscheiben, M3
220kΩ/ SMD .................. R3, R25, R26 LM324/SMD .................................. IC5 1 Zugentlastungsbügel
470kΩ/SMD .................................. R21 TLP627 .......................................... IC6 2 Zugentlastungsbügel f. Netzkabel, 20 mm
1MΩ/SMD .................................... R24 ELV02287/SMD ............................ IC7 1 Netzkabel, 2-adrig, grau, rund
2,2MΩ/SMD ................................. R27 BC858C .................................... T1, T3 1 Universal-Element-Gehäuse,
Varistor, S10K150 ........................ R28 BC848C .................................... T2, T4 bearbeitet und bedruckt

6 ELVjournal 6/02
Ansicht der fertig bestückten
Platine des Wahlumsetzers mit
zugehörigem Bestückungsplan von
der Lötseite

Die 12 Dioden vom Typ 1 N 4007


sind stehend zu montieren.
Alle größeren Bauelemente wie Tra-
fo, Klemmen, Relais und die Quarze
sind so einzulöten, dass ihre Körper bzw.
Gehäuse exakt plan auf der Platine auf-
sitzen.
Die Position des Jumpers JP 1 ist im
Abschnitt „Funktion” bereits beschrie-
ben worden und entsprechend zu ste-
cken.

Installation und Gehäuse-


montage
Die Installation des Wahlumsetzers
erfolgt vor dem Telefon, dessen Wahl-
verfahren umgesetzt werden soll. Dies
kann in der Zuleitung zur Telefon-An-
Dabei sind die geltenden VDE- und Si- ges Lötzinn kann am einfachsten mit etwas schlussdose oder aber auch direkt in der
cherheitsbestimmungen zu beachten. Bei Entlötlitze entfernt werden. Telefonzuleitung erfolgen. Die Zuleitung
der Inbetriebnahme und Fehlersuche ist Die Einbaulage der gepolten Bauele- von der Telefonzentrale wird mit der Klem-
ein Netz-Trenntransformator zur galvani- mente ergibt sich wie folgt: Die Dioden me KL 1 und die Leitung zum Telefon mit
schen Trennung vorzuschalten. sind an der Katodenseite mit einer Strich- der Klemme KL 2 verbunden. Da die Tele-
Die Schaltung des WU 100 ist auf einer markierung versehen. Die Einbaulage der fonleitung ungepolt ist, braucht man hier
doppelseitig zu bestückenden Leiterplatte Transistoren ergibt sich automatisch aus die Polarität nicht zu beachten.
mit den Abmessungen 127 x 67 mm unter- der Lage der zugehörigen Lötpads. Das Netzkabel wird in der Klemme KL 3
gebracht. Sie wird sowohl konventionell Die SMD-ICs sind auf der an Pin1 gele- durch Verschrauben befestigt.
als auch mit SMD-Bauteilen bestückt. genen Seite abgeflacht. Diese Abflachung Die drei Leitungen sind abschließend
Daher sind zum Aufbau auch ein SMD- muss bei der Bestückung mit der entspre- mit je einer Zugentlastungsschelle auf der
Lötkolben bzw. ein geregelter Lötkolben chenden Markierung im Bestückungsdruck Platine zu fixieren. Dabei werden je zwei
mit schlanker Spitze, eine feine Pinzette korrespondieren. M3x14-mm-Zylinderkopfschrauben von
und SMD-Lötzinn erforderlich. unten durch die entsprechenden Bohrun-
Die Bestückung erfolgt anhand der Bestückung der konventionellen gen gesteckt und von oben die Schelle
Stückliste und des Bestückungsdruckes, Bauteile aufgesetzt. Das Verschrauben erfolgt dann
wobei bei den ICs, Transistoren, Elkos und Danach folgt die Bestückung der kon- mit je einer Zahnscheibe und einer M3-
Dioden auf die richtige Einbaulage zu ach- ventionellen Bauteile, die von der Bestü- Mutter.
ten ist. ckungsseite her einzusetzen sind und auf Danach ist die Leiterplatte in die Gehäu-
der Unterseite verlötet werden. Natürlich seunterschale zu setzen und mit vier 2,2x
SMD-Bestückung ist auch hier auf die richtige Polung der 6,5-mm-Knippingschrauben zu verschrau-
Zuerst sind die SMD-Komponenten auf gepolten Bauteile zu achten: Die Elkos ben. Abschließend wird der Gehäusede-
der Unterseite der Leiterplatte zu bestü- sind am Minuspol gekennzeichnet, die Di- ckel aufgesetzt und mit den vier Gehäuse-
cken. Die einzelnen Bauteile werden auf oden mit einem Ring an der Katode und IC schrauben verschraubt.
die entsprechenden Lötpads gesetzt und 6 mit einer Gehäusekerbe, die mit dem Nach dem Anschluss an das Stromnetz
zuerst nur ein Pin angelötet. Nachdem die entsprechenden Platinenaufdruck korre- ist der Umsetzer einsatzbereit. Er benötigt
korrekte Position überprüft und ggf. korri- spondieren muss. Die Einbaulage der Span- keine Bedienung und kann deshalb unauf-
giert ist, können die restlichen Pins verlötet nungsregler und von T 5 ergeben sich aus fällig verdeckt stationiert werden. Dabei
werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Markierung für die Kühlfläche im Be- ist allerdings auf ausreichende Frischluft-
keine Lötzinnbrücken zwischen den ein- stückungsdruck. Auch das Platinenfoto gibt zufuhr zu achten, da sich das Gerät im
zelnen Kontakten entstehen. Überschüssi- hier Aufschluss. Betrieb leicht erwärmt.

ELVjournal 6/02 7
Messtechnik

Audio-Dummy-Load mit
Leistungsanzeige ADL 9000
Teil 3
Beim ADL 9000 ist neben einer Stereo-Lautsprechernachbildung,
die je Kanal eine 4-Ohm- oder 8-Ohm-Impedanz mit 100 W Belastbarkeit zur Verfügung
stellt, auch ein präziser Leistungsmesser integriert. Ein regelbarer Mithörlautsprecher
und die Möglichkeit im Brückenbetrieb (Mono) auch 200 W Belastbarkeit bereitzustellen,
runden die Features ab. Dieser Teil des Artikels beschäftigt sich mit dem Nachbau,
der Inbetriebnahme und dem Abgleich der ADL 9000.

elemente und Bedientasten. Außerdem ist ge Fehlersuche aufwendig und nervenauf-


Nachbau hier der Prozessor untergebracht. Auf der reibend ist. In diesem Zusammenhang
Basisplatine sind neben dem Netzteil der empfiehlt es sich, die vorliegende Bauan-
Der Nachbau der Audio-Lautsprecher- gesamte Leistungsteil, die Ansteuerung von leitung komplett durchzulesen, bevor mit
nachbildung gestaltet sich recht einfach Lüfter und Lautsprecher sowie der Ana- dem Aufbau begonnen wird.
und übersichtlich. Aufgrund der Verwen- log-/Digitalwandler zu finden.
dung bedrahteter Bauteile (bis auf den Mik- Um eine optimierte Signalführung und
rocontroller) ist er auch von weniger geüb- sehr gute EMV-Eigenschaften garantieren Achtung!
ten Elektronikern binnen weniger Stunden zu können, sind beide Platinen als doppel-
durchführbar. seitig durchkontaktierte Typen ausgeführt. Aufgrund der im Gerät frei
Diese Aufbauanleitung gliedert sich Vor allem im Bereich der die Leistung geführten Netzspannung
dabei in den Aufbau der Front- und Basis- übertragenden Leiterbahnen lassen sich so dürfen Aufbau und Inbetriebnahme
platine, den Gehäuseeinbau und die Inbe- deren parasitären Eigenschaften gering ausschließlich von Fachkräften durch-
triebnahme mit Abgleich. Die gesamte halten. geführt werden, die aufgrund ihrer Aus-
Schaltung der ADL 9000 findet auf der Der Nachbau des Gerätes beginnt zu- bildung dazu befugt sind. Die einschlä-
337 mm x 188 mm große Basisplatine und nächst mit dem Aufbau der Frontplatine. gigen Sicherheits- und VDE-Bestim-
der Frontplatine Platz. Die 337 mm x 81 mm Beim Aufbau der Leiterplatten sollte sorg- mungen sind unbedingt zu beachten.
messende Frontplatine trägt die Anzeige- fältig vorgegangen werden, da eine etwai-

70 ELVjournal 6/02
Ansicht der fertig bestückten
Frontplatine mit zugehörigem
Bestückungsplan von der
Bestückungsseite (Original-
größe: 337 x 81 mm)

Aufbau der Frontplatine


Die Bestückung der Frontpla-
tine erfolgt anhand des Bestü-
ckungsdruckes und der Stücklis-
te, wobei aber auch das darge-
stellte Platinenfoto hilfreiche Zu-
satzinformationen liefern kann.
Die Frontplatine ist sehr über-
sichtlich aufgebaut, wodurch beim
Nachbau keine Probleme auftre-
ten dürften. Alle Bauteile, bis auf
den Mikrocontroller IC 105, sind
auf der Bestückungsseite ange-
ordnet.
Im ersten Nachbauschritt sind
die Kondensatoren und Wider-
stände einzulöten. Bei den Elek-
trolyt-Kondensatoren ist dabei
unbedingt die richtige Polung
(Minus-Pol ist am Bauteil gekenn-
zeichnet) zu beachten. Die Ein-
baulage des Widerstandsarrays
(R 112) ist durch die Punktmar-
kierung (Pin 1) am Bauteil gege-
ben. Anschließend können der
Widerstandstrimmer R 126 und
der Quarz eingesetzt werden.
Die Bestückung der Transisto-
ren erfolgt mit einem Abstand
von max. 7 mm zwischen Platine
und Transistoroberseite. Die kor-
rekte Polung ergibt sich dabei au-
tomatisch aus der Anordnung der
Anschlussbeine. Beim folgenden
Einbau der Dioden und ICs ist die
richtige Polung wiederum expli-
zit sicherzustellen. Bei den Dio-
den zeigt der Katodenring auf dem
Bauteil, der mit der Markierung
im Bestückungsdruck überein-

ELVjournal 6/02 71
Messtechnik

Stückliste: ADL 9000


Frontplatine
Widerstände:
82 Ω .. R107, R109-R111, R114-R117
560 Ω ..........................................R100
1 kΩ ... R102, R104, R106, R119, R121
2,2 kΩ .. R101, R103, R105, R118, R120
4,7 kΩ .............................. R122, R124
10 kΩ ..........................................R127
27 kΩ ............................... R123, R125
Array, 4,7 kΩ ..............................R112
ELV PT15, liegend, 5 kΩ ....................R126
02290
Kondensatoren:
33pF/ker ........................... C103, C104
100nF/ker ............... C100, C106-C111
10µF/16V ....................................C112

Halbleiter:
ULN2803 .................................. IC101
24LC02 ..................................... IC102
LM3914 ........................ IC103, IC104
ELV02290/SMD ....................... IC105
BC327-40 .......................... T100-T104
1N4148 ....................................... D138
LED, 3 mm, grün ............ D100-D106,
D108, D119-D124, D135, D136
LED, 3 mm, rot .......................... D137
LED, Rechteck, 5 x 5 mm,
grün .......... D109-D118, D125-D134
DJ700, grün ................... DI100-DI102

Sonstiges:
Quarz, 12 MHz, HC49 U70/U4 . Q100
Mini-Drucktaster, B3F-4050,
1 x ein ....................... TA100-TA104
1 Klein-Lautsprecher, 8Ω/0,8W,
ø 77 mm
5 Tastkappen für B3F-4050, 10 mm
1 Steckachse, 4 ø x 27 mm
1 Drehknopf, 12 mm, grau
1 Kappe für Drehknopf, 12 mm, grau
Teilansicht der fertig bestückten Frontplatine mit zugehörigem Bestückungsplan
von der Lötseite in Originalgröße 1 Pfeilscheibe, 12 mm, grau
1 Gewindestift mit Spitze, M3 x 4 mm
2 Sensorschellen
stimmen muss, die Polarität an. Die richti- auf der Platine aufliegt. Gleichzeitig ist bei 2 Zylinderkopfschrauben, M3 x 8 mm
ge Polung der ICs ergibt sich aus dem allen LEDs und 7-Sement-Anzeigen sicher- 2 Fächerscheiben, M3
Bestückungsdruck. Der Mikrocontroller zustellen, dass die Diodenkörper sowohl in 2 Muttern, M3
IC 105 wird dabei zunächst nicht betrach- horizontaler als auch in vertikaler Rich- 5 cm flexible Leitung, ST1 x 0,22 mm2,
tet, da er zu einem späteren Zeitpunkt ein- tung exakt ausgerichtet sind. rot
gesetzt wird. Das dargestellte Symbol der Bevor als letztes elektronisches Bauteil 5 cm flexible Leitung, ST1 x 0,22 mm2,
bedrahteten ICs verdeutlicht die Einbaula- der Mikrocontroller auf die Frontplatine schwarz
ge mit der gezeichneten Gehäuseeinker- gelötet wird, sind die Tasten zu bestücken.
bung, die genau mit der im IC-Gehäuse Der Mikrocontroller IC 105 ist das einzige
übereinstimmen muss. Bauelement in SMD-Bauform und daher schlussbeine exakt auf den zugehörigen
Damit die LEDs und 7-Segment-Anzei- auf der Lötseite angeordnet. Aufgrund des Platinenpads aufliegen. Nachdem zunächst
gen später ordnungsgemäß durch die Front- engen Pinabstandes ist beim Einlöten be- nur ein Eckpin angelötet wurde, ist die
platte scheinen, müssen diese vor dem An- sondere Vorsicht geboten. Die Ausrich- korrekte Position nochmals zu prüfen und
löten ausgerichtet werden. Dazu sind die tung des ICs erfolgt gemäß des Bestü- ggf. zu korrigieren. Anschließend ist auch
runden 3 mm Leuchtdioden mit einem Ab- ckungsdruckes. Die hier gezeichnete abge- dieses Bauteil komplett anzulöten.
stand von 7 mm (von der Platine zur Dio- schrägte Ecke im Symbol findet sich auch Im letzten Arbeitsschritt zum Aufbau
denkörperspitze gemessen) zu positionie- am Bauteil wieder. Zusätzlich ist diese der Frontplatte erfolgt der Einbau des Laut-
ren. Die quadratischen LEDs der beiden Ecke noch mit einem Punkt auf dem Ge- sprechers. Zur Vorbereitung sind zunächst
Bargraph-Anzeigen müssen so tief einge- häuse gekennzeichnet. Zum Einbau ist das die Anschlüsse mit entsprechenden An-
setzt werden, dass der Diodenkörper direkt Bauteil so zu positionieren, dass alle An- schlussleitungen zu versehen. Eine 50 mm

72 ELVjournal 6/02
lange rote Leitung (0,22 mm2) wird an den
mit „+” gekennzeichneten Anschluss an- Sensorschelle
gelötet, eine 50 mm lange schwarze Lei- Temperatur-
Sensor
tung (0,22 mm2) an den „-”-Anschluss. Axial-
Lüfter
Dann wird der Lautsprecher so von vorne
in die Platinenöffnung eingesetzt, dass die
Anschlüsse zum unteren Platinenrand zei-
Kühlkörper
gen. Oberteil
Die Fixierung erfolgt mit Hilfe von zwei

2Ω

2Ω

4Ω
R6 0W
Schellen, die von vorne jeweils so über den

R6 0W
R6 0W
/5

/5

/5
0
1
2
Befestigungsbohrungen in der Platine zu
Kühlkörper
setzen sind, dass der Klemmbügel der Unterteil
Schelle über den Rand des Lautsprecher-
Membrankorbes fasst. Die Schellen wer-
den dann mit von der Platinenrückseite her
durchzusteckenden M3x8-mm-Schrauben
und von vorne aufzuschraubenden M3- a) linke Seite
Muttern mit unterlegten Fächerscheiben
befestigt. Dabei ist darauf zu achten, dass
der Lautsprecher in der Platinenausspa-
Temperatur-
rung zentriert ist. Sensor
Sensorschelle

Damit ist der Aufbau der Frontplatine Axial-


Lüfter
abgeschlossen. Nachdem diese auf korrek-
te Bestückung und Lötzinnbrücken hin
untersucht worden ist, erfolgt der Aufbau
Kühlkörper
der Basisplatine. Dazu ist aber zunächst Oberteil
das Lüfter-Kühlkörperaggregat für die
4Ω

2Ω

2Ω
R6 0W
R6 0W
Montage auf der Basisplatine vorzuberei-
R6 0W

/5

/5
/5

5
4
3

ten.
Kühlkörper
Unterteil
Vorbereiten des Lüfter-Kühlkörper-
aggregates
Um die maximale Verlustleistung von
200 W im Dauerbetrieb abführen zu kön-
b) rechte Seite
nen, besitzt die Audio-Lautsprecherlast-
nachbildung im Leistungsteil ein Lüfter- Bild 11: Seitenansichten des Lüfter-Kühlkörperaggregates
Kühlkörperaggregat. Hierauf sind alle NF-
Lastwiderstände so montiert, dass sie die 110 mm gekürzt, 5 mm abisoliert und ver- montieren. Deren Anschlussbeine sind zu-
an ihr umgesetzte Verlustleistung so gut zinnt und anschließend miteinander ver- vor mit zwei flexiblen Leitungen (0,22 mm2)
wie möglich an den Alu-Kühlkörper abge- drillt. zu verlängern. Die auf 180 mm abgeläng-
ben. Damit dieser dann die entstehende Zur nun folgenden Montage der Hoch- ten Kabelenden sind an beiden Seiten 4 mm
Wärme abführen kann, erfolgt die Zwangs- last-Widerstände muss die Abbildung 11 abzuisolieren und zu verzinnen. Nachdem
belüftung des Kühlkörpers mit einem Axi- herangezogen werden. Hier ist die exakte die Anschlussbeine des Temperatursen-
allüfter. Mit dieser Konstruktion lässt sich Einbauposition dargestellt. Im ersten Schritt sors auf eine verbleibende Länge von 7 mm
die Verlustleistung von 200 W bei kleins- sind die M3-Muttern, in die später die gekürzt sind, werden die beiden Leitungen
ten Abmessungen abführen. Befestigungsschrauben der Widerstände dort angelötet. Anschließend müssen die
Zum Aufbau des Leistungsteiles sind einfassen, in die obere und untere Befesti- Lötstellen mit je 15 mm Schrumpfschlauch
zunächst die beiden Kühlkörperhälften gungsnut einzuschieben und entsprechend isoliert werden. Das Verdrillen der beiden
zusammenzuschieben. Der Lüfter ist dann zu positionieren. Anschließend sind die Leitungsenden vereinfacht die spätere Lei-
so auf eine Stirnseite des Kühlkörpers zu dünn mit Wärmeleitpaste eingestrichenen tungsverlegung.
setzen, dass das Typenschild zum Kühl- Widerstände gemäß Bild 11 aufzusetzen. Die Montage des Temperatursensors auf
körper zeigt, d. h. nicht mehr sichtbar ist. In Deren Fixierung erfolgt mit M3x6mm- der Oberseite des Kühlkörpers erfolgt mit
dieser Lage wird die Luft vom Lüfter durch Schrauben und unterlegten Fächerschei- einer Sensorschelle, wobei die Position
den Luftkanal im Kühlkörper hindurchge- ben. aus der Darstellung in Abbildung 11 her-
presst. Weiterhin ist darauf zu achten, dass Sind die Widerstände verschraubt, so vorgeht. Zunächst ist in die von vorne
sich das Anschlusskabel des Lüfters, von erfolgt die Vorbereitung der Anschluss- (vom Lüfter aus) gesehen rechte obere
hinten gesehen, unten rechts befindet, wo- drähte. An die unteren Anschlüsse der Befestigungsnut eine M3-Mutter einzu-
bei oben und unten am Kühlkörper da- Widerstände muss jeweils ein Silberdraht- schieben und zu positionieren. Der dünn
durch definiert ist, dass sich dort keine (!) stück als Verlängerung angelötet werden. mit Wärmeleitpaste bestrichene Sensor liegt
Verbindungsfalz befindet. Hierzu sind 30 mm lange Silberdrahtstü- mit seiner abgeflachten Seite auf dem Kühl-
Die Befestigung des Lüfters am Kühl- cke anzufertigen, die an einer Seite auf ca. körper auf, die Anschlussbeine zeigen dabei
körper mit 4 Schrauben M3 x 35 mm und 4 mm Länge um 180° umzubiegen sind. zum Lüfter. Die dann aufzusetzende Sen-
unterlegten Fächerscheiben verhindert, Diese Enden werden jeweils in die unteren sorschelle wird mit einer M3x6mm-Schrau-
dass sich beide Teile wieder gegeneinander Anschlussösen der Widerstände eingehängt be und unterlegter Fächerscheibe fixiert.
verschieben. Die beiden Anschlussleitun- und dort verlötet. Damit ist die Vorbereitung des Kühlkör-
gen des Lüfters werden auf eine Länge von Anschließend ist der Temperatursensor zu pers abgeschlossen.

ELVjournal 6/02 73
Messtechnik

Ansicht der
fertig bestückten
Basisplatine
(Originalgröße:
337 x 188 mm)

74 ELVjournal 6/02
Bestückungsplan
der Basisplatine
(Originalgröße:
337 x 188 mm)

ELVjournal 6/02 75
Messtechnik

die Widerstände und Kondensatoren (bei


Stückliste: ADL 9000 Basisplatine den Elektrolyt-Kondensatoren ist die kor-
Widerstände: LM393 ........................................ IC12 rekte Polung sicherzustellen) einzulöten.
2 Ω/50 W ........... R61, R62, R64, R65 BC327-40 ...................................... T1 Anschließend können die Halbleiterbau-
4 Ω/50 W ............................ R60, R63 BC548C .....................T2, T3, T5-T12 elemente bestückt werden. Die Einbaulage
10 Ω ............................................... R6 BC558C ......................................... T4 des Transistors T 13 ist durch die dickere
47 Ω ............................................. R33 BD678 ......................................... T13 Linie im Bestückungsdruck markiert, die
100 Ω ........................................... R60 1N4001 .................................. D1-D12 die Rückseite des Transistors, d. h. die
560 Ω .................................. R25, R29 1N4148 .............. D13, D18-D24, D36 Kühlfläche kennzeichnet. Bei den übrigen
1 kΩ ................... R27, R31, R43, R57 BAT43 ............... D14-D17, D25, D30 Transistoren ergibt sich die Orientierung
1,5 kΩ ............................................ R1 1N4004 .............. D26-D29, D31-D34 aus der Pinanordnung. Auch bei der Bestü-
2,2 kΩ .......................................... R47 LM385-2,5V ................................ D35 ckung der beiden Spannungsregler IC 1
2,7 kΩ .......................................... R48 und IC 5 markiert die dicke Linie im Bestü-
3,9 kΩ .................. R2, R41, R54, R55 Sonstiges: ckungsdruck die Lage des Kühlflansches.
4,7 kΩ ........................... R3, R18-R24 Temperatursensor KTY81 ........ PTC1 Die übrigen 3 Spannungsregler sind auf-
5,6 kΩ .......................................... R50 Netzanschlussklemme, 2-polig ... KL1 grund ihrer Verlustleistung liegend auf se-
6,8 kΩ ............................................ R4 Shadow-Netzschalter, print ........... S1 paraten Kühlkörpern zu montieren. Hierzu
10 kΩ ................. R28, R32, R36, R51 Trafo, 4,5 VA, 2 x 15 V/150 mA . TR1 sind die Anschlussbeine der ICs im Ab-
12 kΩ ............................ R5, R26, R30 Flachtrafo, 2 x 9 V/1 A ............... TR2 stand von 2,5 mm zum Gehäusekörper um
15 kΩ ........................................... R42 Leistungsrelais, 12 V, 1 x um, 90° nach hinten abzuwinkeln. Das Befesti-
18 kΩ ........................................... R38 16 A ............................ REL1-REL7 gen der Kühlkörper auf der Platine erfolgt
22 kΩ ................... R7, R53, R56, R58 Miniaturrelais, 5 V, 2 x um ...... REL8 mit Schrauben M3 x 8 mm. Danach können
27 kΩ .................................. R15, R16 Sicherung, 100 mA, träge ............. SI1 die Spannungsregler aufgesetzt und mit-
33 kΩ .................................. R46, R59 Sicherung, 50 mA, träge ............... SI2 tels Fächerscheibe und Mutter montiert
47 kΩ ............................ R8, R10-R14 Lötstifte mit Lötöse .......... ST7-ST10, werden. Erst nach dieser mechanischen
68 kΩ ........................................... R17 ST17-ST22 Befestigung dürfen die elektrischen Ver-
100 kΩ ............... R39, R40, R45, R49 2 Polklemmen, 4 mm, 35 A, rot bindungen durch das Anlöten der An-
150 kΩ .................................. R9, R35 2 Polklemmen, 4 mm, 35 A, schwarz schlussbeine hergestellt werden.
180 kΩ ................................ R34, R37 1 Adapterstück Die Einbaulage der ICs wird, wie bei der
390 kΩ ......................................... R52 1 Verlängerungsachse, 120 mm Bestückung der Frontplatte, durch die Ge-
1 MΩ ........................................... R44 1 Druckknopf, ø 7,2 mm häuseeinkerbung festgelegt. Nachdem auch
2 Platinensicherungshalter (2 Hälften), diese Bauteile korrekt bestückt sind, folgt
Kondensatoren: print der Einbau der Netzanschlussklemme, des
10pF/ker ............................. C38, C40 2 Sicherungsabdeckhauben Netzschalters und der Lötstifte mit Öse.
4,7nF/400V .................................. C41 3 U-Kühlkörper, SK13 Letztere werden in die Bohrungen ST 7 bis
47nF/250V ........................... C31-C33 2 Lüfter-Kühlkörperhälften, LK75 ST 10 und ST 17 bis ST 22 eingesetzt. Die
100nF/ker ........ C3, C4, C6, C7, C10, 1 Papst-Axial-Lüfter, 12 V, 60 x 60 mm dann zu bestückenden Platinensicherungs-
C11, C14, C15, C18, C19, 1 Isolierplatte, 32 x 140 x 0,5 mm halter sind gleich mit den entsprechenden
C21-C24, C29, C30, C39, C42, C45 23 Zylinderkopfschrauben, M3 x 6 mm Sicherungen zu versehen und mit Hilfe der
100nF/250V~/X2 .......................... C1 3 Zylinderkopfschrauben, M3 x 8 mm aufzusteckenden Schutzkappen berüh-
330nF/100V ................................. C37 2 Zylinderkopfschrauben, M3 x 12 mm rungssicher zu machen.
4,7µF/63V ................................... C34 4 Zylinderkopfschrauben, M3 x 35 mm Für eine einfachere Verdrahtung des
10µF/25V .... C5, C8, C12, C16, C20, 28 Muttern, M3 Lüfter-Kühlkörperaggregates werden nun
C25, C26, C43, C44 30 Fächerscheiben, M3 die Leitungen zum Anschluss der oben
47µF/16V ........................... C35, C36 4 Lötösen, 4,2 mm liegenden Widerstandskontakte eingesetzt.
100µF/16V ......................... C27, C28 1 Sensorschelle Die 6 Leitungen (0,75 mm2) sind auf eine
1000µF/40V ....................... C13, C17 2 Befestigungswinkel, vernickelt Länge von 90 mm zuzuschneiden und an-
4700µF/16V ........................... C2, C9 1 Zugentlastungsbügel schließend an einem Ende auf 10 mm und
1 Kabel-Durchführungstülle, 6 x 8 x an dem anderen auf 5 mm abzuisolieren.
Halbleiter: 12 x 1,5 mm Die Einzeladern des 5 mm abisolierten
7812 ...................................... IC1, IC5 1 Tube Wärmeleitpaste Endes müssen dann sorgfältig verdrillt und
7806 .............................................. IC2 3 cm Schrumpfschlauch, 1/16", schwarz verzinnt werden. Dann erfolgt das Einlö-
7805 .............................................. IC3 30 cm Schaltdraht, blank, versilbert, ten der so vorbereiteten Enden in die mit
7906 .............................................. IC4 ø 0,8 mm ST 1, ST 3, ST 5, ST 12, ST 14 und ST 16
TLC274 ........................................ IC6 36 cm flexible Leitung, ST1 x 0,22 mm2, bezeichneten Anschlusspunkte.
CD4052 ................................ IC7, IC9 schwarz Ist der Aufbau so weit fortgeschritten,
TL072 ........................................... IC8 54 cm flexible Leitung, ST1 x 0,75 mm2, erfolgt der Einbau des Lüfter-Kühlkörper-
TLC272 ............................ IC10, IC11 schwarz aggregates. Dazu wird durch die 6 inneren
Montagebohrungen für den Kühlkörper auf
der Basisplatine je eine mit einer Fächer-
mit hilfreiche Detailinformationen liefern. scheibe versehene Zylinderkopfschraube
Aufbau der Basisplatine Auf der Basisplatine sind alle Bauteile in M3 x 6 mm gesteckt. Auf der Platinen-
Auch die Bestückung der Basisplatine bedrahteter Bauform ausgeführt, daher sind oberseite ist zunächst die 0,5 mm dicke
erfolgt anhand des Bestückungsdruckes und auch alle Teile auf der Oberseite zu bestü- Isolierplatte über die herausragenden
der Stückliste. Das Platinenfoto zeigt die cken. Schraubengewinde zu legen. Anschließend
komplett aufgebaute Platine und kann so- Im ersten Schritt der Aufbauarbeiten sind wird jeweils eine M3-Mutter lose aufge-

76 ELVjournal 6/02
schraubt. So lässt sich dann der vormon- werden, zum anderen darf an der Stoßkan-
tierte Lüfter-Kühlkörper mit dem Lüfter te zwischen Basis- und Frontplatine kein
voran von der Platinenrückseite her auf- erkennbarer Spalt entstehen. Nach der me-
schieben. Dabei ist darauf zu achten, dass chanischen Fixierung sind dann sämtliche
die Lüfter-Anschlussleitungen nach unten Leiterbahnpaare und die Masseflächen mit-
weisen und in jede Führungsnut des Kühl- einander zu verlöten. Als letzte Verbindung
körpers drei der lose aufgeschraubten ist der Lautsprecher anzuschließen. Die bei-
Muttern einfassen. Das Kühlkörperelement den Leitungen sind an die Lötstifte in ST 17
wird so ausgerichtet, dass das hintere Ende (schwarz) und ST 18 (rot) anzulöten. Bild 12: Verlängerungsachse des
bündig mit der Basisplatine abschließt und Im nächsten Arbeitsgang wird die Schub- Netzschalters
dann durch das Festziehen der Montage- stange des Netzschalters angefertigt. Diese
schrauben fixiert. wird gemäß Abbildung 12 zugeschnitten Lötöse eingehängt und verlötet. Die so
Im ersten Schritt der Kühlkörperverdrah- und gebogen und anschließend mit dem vorbereiteten Lötösen sind dann mit der
tung sind die Lastwiderstände anzuschlie- Kunststoff-Druckknopf und dem Adapter- zweiten M4-Mutter an die Polklemmen
ßen. Dazu werden zunächst die an den stück versehen. Diese vorgefertigte Ein- anzuschrauben. Anschließend müssen die
unteren Widerstandsanschlüssen angelö- heit rastet dann mit dem Adapterstück auf Lötösen so gebogen werden, dass die star-
teten Drahtenden in die zugehörigen Boh- dem Netzschalter ein. Je ein Tropfen Se- ren Silberdrahtenden gerade nach hinten
rungen der Basisplatine eingeführt und dort kundenkleber etc. sichert die Verbindun- wegstehen.
sorgfältig verlötet. Die aus den Bohrungen gen Druckknopf – Verlängerungsachse, Das Aufstecken der Tastkappen und
ST 1, ST 3, ST 5, ST 12, ST 14 und ST 16 Verlängerungsachse – Adapter und Adap- Aufsetzen der vorbereiteten Frontplatte auf
der Platine herausragenden Kabelenden ter – Netzschalter. die Frontplatine schließen die Vorberei-
müssen in die oberen Lötösen der Lastwi- Die nun folgende Gehäusemontage be- tungen zur Gehäusemontage ab. Gleich-
derstände eingehakt, umgebogen und ver- ginnt mit dem Vorbereiten der Rückwand. zeitig mit dem Aufsetzen der Frontplatte
lötet werden. Danach sind die Anschluss- Hier ist zunächst die Netzkabeldurchfüh- sollten die Anschlussdrähte an den Pol-
leitungen des Lüfters an ST 21 und ST 22 rungstülle einzustecken, durch die dann klemmen in die Lötösen der zugehörigen
(rote Leitung an ST 21, blaue an ST 22) und die vorbereitete Netzleitung geführt wird. Lötstifte ST 7 bis ST 10 eingeführt, jedoch
die des Temperatursensors PTC 1 an ST 19 Zur Vorbereitung der 2-adrigen 230-V- noch nicht verlötet werden.
und ST 20 anzulöten. Netzzuleitung ist diese zuerst auf einer Zum Einbau des Chassis werden zu-
Im letzten Schritt der Aufbauarbeiten an Länge von 20 mm von der äußeren Um- nächst 4 Gehäusebefestigungsschrauben
der Basisplatine erfolgt der Einbau der mantelung zu befreien. Die beiden Innen- M4 x 90 mm von unten durch die Bohrun-
Relais und der beiden Netztransformato- leiter werden 5 mm abisoliert und auf jeden gen einer Gehäusehalbschale gesteckt. Die
ren sowie das Anschrauben der beiden Leiter wird eine Aderendhülse aufge- so vorbereitete Bodeneinheit ist mit dem
Befestigungswinkel. Letztere werden so quetscht. Anschließend wird die Netzlei- Lüftungsgitter nach vorne weisend auf die
auf der Oberseite der Platine platziert, dass tung in der 2-poligen Schraubklemmleiste Arbeitsplatte zu stellen. Auf der Innenseite
der Schenkel mit M3-Gewinde nach vorne KL 1 verschraubt. der Gehäusehalbschale folgt auf jede
zeigt und bündig mit dem Platinenrand Mit der Zugentlastungsschelle, die mit Schraube eine 1,5 mm starke Polyamid-
abschließt. Die Befestigung der Winkel zwei von unten einzusetzenden Schrauben Scheibe. Nun ist das komplette Chassis der
erfolgt mit je einer M3-Schraube, die von M3 x 12 mm und den zugehörigen Muttern ADL 9000 einschließlich Frontplatte und
der Lötseite durchzustecken ist, und zuge- mit Fächerscheiben festgezogen wird, ist Rückwand von oben über die Schrauben
höriger Mutter mit Fächerscheibe. die Netzzuleitung dann auf der Leiterplatte abzusenken. Liegen Front- und Rückplatte
Damit konnten auch die Bestückungsar- zu befestigen. korrekt in ihren Führungsnuten, folgen auf
beiten an der Basisplatine zum Abschluss Nachdem die Rückplatte so weit bear- die oben herausstehenden Schrauben je
gebracht werden. Bevor nun im Zuge der beitet ist, erfolgt die Vorbereitung der Front- eine M4x55mm-Distanzrolle, eine 2,5-mm-
Gehäusemontage beide Platinen mitein- platte mit dem Einbau der Audio-Eingangs- Polyamid-Scheibe und schließlich eine
ander verbunden werden, ist die Basispla- buchsen (Polklemmen). In die auf der Front- 20-mm-Distanzrolle.
tine auf korrekte Bestückung und Lötzinn- platte mit „+” gekennzeichneten Bohrun- Vor dem Schließen des Gehäuses müs-
brücken hin zu untersuchen. gen müssen die roten Polklemmen einge- sen die Verbindungen zwischen Buchsen
setzt werden, womit folglich die schwar- (Polklemmen) und Platine hergestellt wer-
Gehäuseeinbau zen in den mit „-” beschrifteten Bohrungen den. Hierzu sind nur noch die bereits in die
ihren Platz finden. Beim Einbau der Pol- Lötstifte auf der Platine eingeführten Sil-
Im ersten Arbeitsschritt erfolgt die Ver- klemmen ist darauf zu achten, dass die als berdrahtleitungen anzulöten und die über-
bindung von Front- und Basisplatine. Dazu Verdrehungsschutz wirkende Nase an der stehenden Drahtenden abzuschneiden.
wird die Frontplatine so an die Basisplatine ersten Isolierhülse korrekt in die Ausspa- Da das Gerät keine internen Abgleich-
gesetzt, dass sich die Bohrungen in der rung der Frontplattenbohrung einfasst. Mit punkte besitzt, kann es vor der ersten Inbe-
Frontplatine mit dem Gewinde in den Be- der ersten M4-Montagemutter werden die triebnahme und dem Abgleich geschlos-
festigungswinkeln der Basisplatine decken. Polklemmen dann in der Frontplatte befes- sen werden. Dazu wird die obere Gehäuse-
Mit zwei M3x6mm-Schrauben, von vorne tigt. halbschale mit dem Lüftungsgitter nach
durch die Frontplatine geschraubt, erfolgt Die Verbindung zwischen den Buchsen vorne (!) weisend aufgesetzt und in jeden
dann das Befestigen beider Platinen mit- und den zugehörigen Anschlüssen ST 7 bis Montagesockel eine M4-Mutter eingelegt.
einander. Bevor die Schrauben in der Front- ST 10 auf der Platine erfolgt über starre Mit Hilfe eines kleinen Schraubendrehers
und Basisplatine festgezogen werden, muss Silberdraht-Leitungen, die mittels Lötösen werden die Gehäuseschrauben nacheinan-
die Ausrichtung der Platinen erfolgen. So an den Buchsen angeschraubt werden. Um der ausgerichtet und von unten angezogen.
ist zum einen die seitliche Ausrichtung zu diese Verbindung herzustellen sind zu- In die unteren Montagesockel ist je ein
kontrollieren, d. h. eine exakte Fluchtung nächst 4 Silberdrahtenden je 30 mm Länge Fußmodul mit zuvor eingestecktem Gum-
der zusammengehörenden Leiterbahnen anzufertigen. Diese werden an einer Seite mifuß zu drücken, während die oberen
der Front- und Basisplatine muss erreicht auf 4 mm Länge um 90° umgebogen, in die Montageöffnungen mit den 4 Abdeckmo-

ELVjournal 6/02 77
Messtechnik

Tabelle 2: Fehlercodes des unteren Messbereiches):


An den Eingangsbuchsen ist eine Gleich-
Fehlercode Fehler spannung von 8 V (±10 mV) / DC po-
E01 Abgleichfehler, Offset für unteren Messbereich lungsrichtig anzuschließen. Die Bestäti-
E02 Abgleichfehler, Offset für oberen Messbereich gung erfolgt mit der „Range”-Taste.
E03 Abgleichfehler, Skalenfaktor für unteren Messbereich - Schritt C 3 (Abgleich des Skalenfaktors
E04 Abgleichfehler, Skalenfaktor für oberen Messbereich des oberen Messbereiches):
E05 Abgleichfehler, linker Kanal, 4 Ohm An den Eingangsbuchsen ist eine Gleich-
E06 Abgleichfehler, linker Kanal, 8 Ohm spannung von 25 V (±30 mV) / DC po-
E07 Abgleichfehler, Brückenbetrieb, 2 Ohm lungsrichtig anzuschließen. Die Bestäti-
E08 Abgleichfehler, Brückenbetrieb, 4 Ohm gung erfolgt mit der „Range”-Taste.
E09 Abgleichfehler, Brückenbetrieb, 8 Ohm - Schritt C 4 (Ausmessen der Lastwider-
E10 Abgleichfehler, Brückenbetrieb, 16 Ohm stände des linken Kanals und im Brü-
E11 Abgleichfehler, rechter Kanal, 4 Ohm ckenbetrieb):
E12 Abgleichfehler, rechter Kanal, 8 Ohm An den Eingangsbuchsen ist eine stabili-
E13 Übertemperaturabschaltung sierte Gleichstromquelle mit 1,8 A
(±20 mA) / DC polungsrichtig anzu-
dulen bündig zu verschließen sind. ist die Inbetriebnahme abgeschlossen und schließen. Die Bestätigung erfolgt mit
Abschließend ist noch der Drehknopf es folgen die Anweisungen zum Abgleich. der „Range”-Taste.
anzubringen. Die hierzu verwendete Steck- - Schritt C 5 (Ausmessen der Lastwider-
achse muss zunächst in den R-Trimmer Abgleich stände des rechten Kanales):
eingesteckt werden. Nach dem Kürzen der An den Eingangsbuchsen ist eine stabili-
Achse auf eine verbleibende Länge von In den Abgleichmodus gelangt man sierte Gleichstromquelle mit 1,8 A
7 mm (gemessen ab Frontplatte) lässt sich durch gleichzeitiges Drücken der Tasten (±20 mA) / DC polungsrichtig anzu-
der Drehkopf mittels der Madenschraube „Range”, „Channel Select” und „Bridge” schließen. Die Bestätigung erfolgt mit
anbringen. Damit ist der Nachbau abge- beim Einschalten der ADL 9000. Die An- der „Range”-Taste.
schlossen und es folgen die Vorgehenswei- zeige „CAL” im Display zeigt an, dass sich Die ausgemessenen Werte dürfen maxi-
se bei der ersten Inbetriebnahme und der das Gerät im Abgleichmodus befindet. Ein mal ±10 % von den intern abgelegten Soll-
Abgleich. weiterer Tastendruck auf die „Range”-Taste werten abweichen. Ist die Abweichung je-
bestätigt den Eintritt in den Abgleichmo- doch größer, wird ein Fehlercode (siehe
Inbetriebnahme dus, eine Bestätigung mit der „Bridge”- Tabelle 2) ausgegeben, welcher den feh-
Taste bewirkt, dass der Abgleichmodus lerhaften Abgleichschritt kennzeichnet.
Bei der ersten Inbetriebnahme des Gerä- ohne eine Modifikation der Kalibrierdaten Dies hat dann das Abschalten der Lastwi-
tes ist neben der Funktionsfähigkeit der verlassen wird. derstände zur Folge. Der Fehlercode bleibt
Anzeige- und Bedienelemente noch die Der Abgleich des gesamten Messzwei- auch beim Abschalten gespeichert, so dass
korrekte Funktion der Schaltmatrix zu tes- ges besteht aus fünf Einzelschritten. Jeder auch dann kein Betrieb möglich ist.
ten. Mit Hilfe des automatischen Segment- Schritt wird im Display durch die entspre- Wurde der Abgleich erfolgreich been-
tests nach dem Einschalten lässt sich sehr chende Ausgabe („C x”, x = Nummer des det, so sind Inbetriebnahme und Abgleich
einfach kontrollieren, ob alle Anzeigen Abgleichschrittes [1...5]) angezeigt. In je- abgeschlossen. Dem Einsatz der Audio-
ordnungsgemäß leuchten. Der Test der dem Schritt müssen die Buchsen, die mit Lautsprechernachbildung mit Leistungs-
Schaltmatrix erfolgt mit Hilfe eines Wi- den aufleuchtenden LEDs gekennzeichnet messer steht somit nichts mehr im Wege.
derstandsmessgerätes. Dieses ist zunächst sind, entsprechend des Ablaufplans be- Um eine korrekte Funktion zu gewährleis-
an den rechten Lautsprechereingang anzu- schaltet werden. Das Gerät führt dann den ten, ist beim Aufstellen des Gerätes unten-
schließen. In den Stellungen „4 Ω” und eigentlichen Abgleichschritt selbstständig stehender Hinweis zum Betrieb zu beach-
„8 Ω” sind die entsprechenden Wider- nach einer weiteren Bestätigung mit der ten.
standswerte zu messen, die mit einer Tole- „Range”-Taste aus. Das Blinken des Dis-
ranz von ±5 % mit dem Nennwert überein- plays signalisiert dabei den aktivierten Hinweis zum Betrieb
stimmen müssen. Bei der Kontrolle des Abgleichvorgang.
linken Kanals ist genauso zu verfahren. Ist der entsprechende Abgleichschritt Damit die Zwangskühlung der ADL 9000
Hier ist nach dem 4-Ω- und 8-Ω-Bereich erfolgreich beendet, so wird automatisch mit dem innen liegenden Lüfter ordnungs-
im Stereobetrieb auch der Monobetrieb der nächste angewählt. Der Abgleichmo- gemäß arbeiten kann, darf die äußere Luft-
mit den Widerstandswerten 2 Ω, 4 Ω, 8 Ω dus kann in jedem Schritt durch das Betä- zirkulation nicht behindert werden.
und 16 Ω zu prüfen. Auch hier gilt eine tigen der „Bridge”-Taste abgebrochen Das heißt
Abweichung von max. ±5 %. Zu beachten werden, wodurch die Abgleichdaten aller- - die Luftaustrittsöffnungen in der Rück-
ist dabei jedoch, dass viele Multimeter dings ungültig werden, so dass ein kom- wand und
nicht in der Lage sind, im Widerstands- pletter Neuabgleich notwendig wird. Nach - die Lufteintrittsöffnungen in den Ge-
messbereich so kleine Widerstandswerte dem letzten Abgleichpunkt geht die häusehalbschalen
korrekt zu messen, so dass zusätzliche Ab- ADL 9000 in den normalen Betriebsmo- nicht abdecken!
weichungen aufgrund von Messfehlern dus. Weiterhin muss sichergestellt sein, dass
möglich sind. die erwärmte Abluft abströmen kann und
Nach der Kontrolle der Widerstands- Abgleichschritte nicht zwangsläufig zum Gerät zurückkehrt.
werte ist weiterhin noch die galvanische - Schritt C 1 (Abgleich des Offsets): Werden diese Punkte nicht beachtet, kann
Trennung zwischen den beiden Kanälen zu Die Eingangsbuchsen sind kurzzuschlie- es zum Ansprechen der thermischen Si-
verifizieren. Bei einer Messung zwischen ßen. Die Bestätigung erfolgt mit der cherungen des Gerätes kommen, die sich
den einzelnen Buchsen beider Kanäle muss „Range”-Taste. jedoch nach kurzer Abkühlzeit selbststän-
der Widerstandswert ≥ 1 MΩ sein. Damit - Schritt C 2 (Abgleich des Skalenfaktors dig regenerieren.

78 ELVjournal 6/02
gängen und Fluchtwegen werden immer
häufiger durch solche LEDs übernommen.
Ein ähnlicher Anwendungsfall ist die typi-
sche Kleinsttaschenlampe, die, am Schlüs-
selbund getragen, zum Auffinden des
Schlüsselloches bei Nacht oder zum Aus-
leuchten des Weges gebraucht wird. Hier
findet auch die kleine ELV-Schlüsselan-
hänger-Lampe MLL 10 ihr Einsatzgebiet.
Viele handelsübliche Kleinsttaschenlam-
pen besitzen ein E-10-Glühlampe als Leucht-
mittel. Diese haben, wie alle Glühlampen,
den Nachteil des schlechten Wirkungsgra-
des – etwa 95 % der zugeführten Energie
werden in nicht nutzbare Wärme umge-
setzt. Außerdem ist eine Glühlampe sehr
empfindlich gegen mechanische Beanspru-
chungen. Mit der Miniatur-Version der
MLL-10-Schaltung, die zum Einbau in eine
handelsübliche E-10-Fassung geeignet ist,
kann eine solche Standard-Taschenlampe
zu einer modernen LED-Taschenlampe mit
wesentlich verlängerter Batterielebensdau-
er aufgerüstet werden.
Ein Problem des Betriebes von weißen
LEDs aus einer batteriebetriebenen Quelle
ist zum einen ihre relativ hohe Flussspan-
nung von 3 V bis 4 V und zum anderen die
große Abhängigkeit der Lichtstärke vom
durchflossenen Strom. Ersteres bedeutet
im Allgemeinen, dass eine entsprechende
Batteriespannung vorhanden sein muss,
letzteres macht einen Konstantstrombetrieb
unabdingbar.
Da bei möglichst miniaturisierten Gerä-

Mini-LED-Lampe ten wie Schlüsselanhänger-Taschenlampen


das Gewicht und die mechanischen Ab-
messungen im Vordergrund stehen, ist es
In der Mini-LED-Lampe MLL 10 werden bis zu 3 helle weiße notwendig, die Anzahl der, im Vergleich
zur Elektronik üblicherweise großen und
LEDs mit nur zwei Knopfzellen versorgt. Diese kompakte schweren Batterien, so klein wie möglich
Schaltung findet in einem kleinen Schlüsselanhänger- zu halten. Bei 3 V bis 4 V Flussspannung
Gehäuse Platz. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, eine benötigt eine LED zum sicheren Betrieb
Subminiatur-Platinenversion in eine E-10-Lampenfassung schon mindestens 3 Primärzellen (4,5V).
einzubauen. Hier reicht dann selbst die Versorgungs-
spannung einer einzigen Primärzelle (1,5 V) aus, um bis zu Technische Daten: MLL 10
drei LEDs zu betreiben. Anzahl der LEDs: .................... max. 3
(Reihenschaltung)
richtungen bleiben allerdings zur Zeit noch
Lichtstärke: ......... 1500 mcd pro LED
Allgemeines fest in der Hand der Glühfadenlampen.
Abstrahlwinkel: ............................ 15°
Die bisherige LED-Technik hatte das
Batterielebensdauer (Dauerbetrieb)
Die Verwendung von LEDs wird in der Problem der monochromen Strahlung:
- MLL 10 (3 LEDs): .... 60 Minuten
Lichttechnik immer bedeutsamer. Waren LEDs strahlen prinzipbedingt nur Licht
- E-10-Einbauversion (1 LED):
LEDs vor kurzem „nur” dazu da, um an eines sehr schmalen Wellenlängenberei-
ca. 12 h an 1 Micro-Batterie
Geräten als Indikator zur Einschaltkon- ches aus, d. h. sie leuchten nur in einer
Spannungsversorgung:
trolle, Statusanzeige etc. zu dienen, so sto- Farbe. „Bunte Lampen” sind zwar für De-
- MLL 10: ........... 2 x LR 44 / A 76
ßen sie aufgrund der schnellen technischen korationszwecke sinnvoll einsetzbar, für
- E-10-Einbauversion: .... 1,1 V/DC/
Entwicklung in den Disziplinen Lichtaus- reine Beleuchtungszwecke sind diese aber
68 mA bis 12 V / DC / 20 mA
beute und Farbvielfalt auch in die Beleuch- absolut unbrauchbar. In letzter Zeit hat der
Abmessungen (L x B x H):
tungstechnik vor. Dieser Bereich galt sonst Fortschritt in der LED-Technik dazu ge-
- MLL 10: ........... 65 x 35 x 13 mm
immer als uneinnehmbare Domäne der führt, dass immer mehr weiße LEDs mit
- E-10-Einbauversion
Glühlampen. Aber immer häufiger setzen großen Lichtstärken an den Markt kom-
(ohne LED): ...... 9 x 7,5 x 4,8 mm
sich die in Lebensdauer und Wirkungsgrad men, die sich auch sehr gut als Lichtquelle
Gewicht
überlegenen Leuchtdioden gegen ihre kon- eignen.
- MLL 10 (inkl. Batterien): ..... 24 g
ventionellen „Kollegen” durch. Die Berei- Kleine Beleuchtungsaufgaben wie bei-
- E-10-Einbauversion (mit LED):1 g
che mit sehr lichtstarken Beleuchtungsein- spielsweise die Beleuchtung von Notaus-

ELVjournal 6/02 79
Abwärtswandler Aufwärtswandler Inverter
(step-down converter) (step-up converter)
Ua < Ue Ua > Ue Ua < 0V

+ + + + +
D D
S L L S

Ue Ua Ue Ua Ue Ua
L
C1 D C2 C1 S C2 C1 C2

- - - - -

Bild 1: Prinzipschaltbilder von Schaltreglerarten.

Damit ist der Betrieb einer weißen LED erreichen. Die meistverwendete Art ist der setzsteller ist, wie der Name schon vermu-
mit nur ein oder zwei Zellen nur durch das klassische Schaltregler mit Drossel. ten lässt, die Ausgangsspannung höher als
Hochsetzen der Batteriespannung möglich. Für einen solchen Schaltwandler benö- die Eingangsspannung. Hier wird die Ein-
Für eine solche Spannungswandlung tigt man in der Minimalkonfiguration drei gangsspannung hochtransformiert, wobei
kommen sogenannte DC/DC-Wandler zum Bauelemente: Schalter, Speicherdrossel kein Transformator im üblichen Sinne er-
Einsatz. Die Bezeichnung beruht auf der und Freilaufdiode. Eine reale Schaltung forderlich ist. Das Funktionsprinzip arbei-
Art der Ein- und Ausgangsspannung. Da kommt allerdings nicht ohne einige „Zuga- tet mit einer „normalen” einfachen Spei-
sowohl Ein- als auch Ausgangsspannung ben”, beispielsweise in Form von Glät- cherdrossel. Der als Inverter geschaltete
Gleichspannungen (DC) sind, wird diese tungskondensatoren, aus. Prinzipiell gibt Schaltregler sorgt für eine Invertierung der
Art des Wandlers als DC/DC-Wandler es dann auch hier 3 Arten von Anordnun- Polarität der Eingangsspannung. Im Fol-
bezeichnet. gen dieser Bauteile. Abbildung 1 zeigt diese genden soll nur der in der MLL 10 verwen-
Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, Varianten: den Tiefsetzsteller (Abwärts- dete Hochsetzsteller betrachtet werden.
eine solche Umsetzung vorzunehmen, wandler, engl.: step-down oder buck con- Bei geschlossenem Schalter liegt die
wobei der Unterschied in der Art der Ener- verter), den Hochsetzsteller (Aufwärts- volle Eingangsspannung an der Spule an.
giespeicherung während des Wandlungs- wandler, engl.: step-up oder boost conver- Der Spulenstrom steigt nach dem Einschal-
prozesses liegt. So unterscheidet man zwi- ter) und den Inverter (inverter). ten langsam an. Mit dem Ausschalten des
schen Schaltregler mit geschalteten Kapa- Beim Tiefsetzsteller ist die Ausgangs- Schalters wird in der Spule eine hohe In-
zitäten und Schaltreglern mit Speicher- spannung kleiner als die Eingangsspan- duktionsspannung erzeugt, die dafür sorgt,
drossel. Beide Varianten haben ihre Vor- nung. Dieses Prinzip wird z. B. in den dass der Spulenstrom weiterfließt. Da der
und Nachteile. Der Vorteil der Schaltreg- meisten Schaltnetzteilen angewandt. Hier Schalter geöffnet ist, findet der Strom sei-
ler mit geschalteten Kondensatoren liegt in wird im Prinzip z. B. die Netzspannung nen Weg über die Freilaufdiode, die ange-
der kleineren Bauform, dem günstigeren gleichgerichtet und dann via Tiefsetzstel- schlossene Last und die speisende Span-
Preis und den geringeren elektromagneti- ler in eine kleinere Spannung gewandelt. nungsquelle – der Stromkreis ist geschlos-
schen Störpotential, wo hingegen die Schalt- Praktisches Beispiel wäre das Netzteil ei- sen. Die dabei entstehende Spannung er-
regler mit Speicherdrossel einen wesent- nes PCs oder Fernsehgerätes. Beim Hoch- gibt sich aus der Addition der Eingangs-
lich besseren Wirkungsgrad haben und in
MLL10-Version
der Lage sind, auch größere Leistungen TA1
L1
umzusetzen.
Bei fast allen batteriebetriebenen Gerä- Taster
10u
SMD D1
ten überwiegt im Allgemeinen der Vorteil
des besseren Wirkungsgrades, so dass hier IC1 6 1
BAT43
Schaltregler mit Speicherdrossel gegen- Vin SW D2
5 ¯¯¯¯¯ 3
über der kostengünstigeren Version mit BAT1 SHDN LED
ST3
geschalteten Kondensatoren den Vorzug C1 C2 Rset GND C3 C4 D3 LED
erhalten. So arbeitet auch der DC/DC- LR44 4 2 LT1932
weiß,
1u 1u 1u 1u ST4
Wandler in der Mini-LED-Lampe nach BAT2 SMD SMD SMD SMD D4 5 mm
diesem Schaltungsprinzip.
1K5
R1

LR44
Schaltungsprinzip

Das Schaltungsprinzip beruht auf der


E10-Einbauversion
Möglichkeit, Energie in einer Drossel zu
ST1 L2
speichern. Ähnlich wie in einem Konden-
sator, in dem die Energie letztlich als La- 10u
SMD D5
dungsverschiebung in Form eines elektri- Uin
schen Feldes gespeichert ist, speichert auch 1.1V - 12V/DC IC2 6 1
BAT43
eine Induktivität Energie in ihrem magne- Vin SW D6
ST2 C5 5 ¯¯¯¯¯ 3 C6 C7
tischen Feld. Die Speicherfähigkeit ist dabei SHDN LED LED
weiß,
beim Kondensator von der Kapazität, bei 1u Rset GND 1u 1u 5 mm
SMD SMD SMD
der Drossel äquivalent dazu von der Induk- 4 2 LT1932
tivität abhängig.
Das Prinzip eines Schaltreglers besteht
1K5
R2

nun darin, dass durch „intelligentes” Schal-


ten zwischen den Phasen der Energiezu-
fuhr und Energieabgabe umgeschaltet wird,
um so eine Spannungstransformation zu Bild 2: Schaltbild der Mini-LED-Lampe

80 ELVjournal 6/02
spannung und der Induktionsspannung und Der Schalter ist durch den von Pin 1 nach LED-Strom („I(D2)”) dargestellt. Im unte-
ist somit höher als die Eingangsspannung. Masse liegenden Schalttransistor realisiert. ren Teil des Bildes sind die Eingangsspan-
IC-intern läuft mit Anlegen der Betriebs- nung („V(uin)”), die Spannung am Schalt-
Schaltung spannung ein 1,2-MHz-Oszillator an. Die- transistor („V(usw)”) und die Spannung an
ser schaltet mit jeder Oszillatorschwin- der LED („V(uled)”) dargestellt. Schön zu
Die Schaltung zur Mini-LED-Lampe ist gung den Transistor ein. Der Ausschalt- erkennen ist dabei der rampenförmig an-
in Abbildung 2 dargestellt. Da sich die zeitpunkt innerhalb der Schwingung wird steigende Strom in der Speicherdrossel
beiden Versionen (Gehäuseversion und über eine IC-interne Regelung erzeugt und während der Leitphase des Schalttransis-
E-10-Version) von der Schaltungstechnik ist von der Ausgangsleistung, d. h. der tors und die hohe Induktionsspannung
leicht unterscheiden, gibt es auch zwei se- erzeugten Spannung und dem aufzubrin- während der Sperrphase in Verbindung
parate Schaltbilder. In der Abbildung ist genden Strom abhängig. Das Abschalten mit dem weiterhin fließenden, jedoch ram-
oben die Schaltung zur Gehäuseversion des Schalttransistors sorgt für eine schlag- penförmig abfallenden Strom in der Dros-
(MLL 10) zu sehen, während der untere artige Unterbrechung des Stromes in Pin 1 sel.
Teil die E-10-Einbauversion zeigt. Das hinein. Eine solche abrupte Stromände- An Pin 3 des ICs befindet sich dann die
Prinzip beider Versionen ist gleich, der rung ruft eine Induktionsspannung an der bereits erwähnte Stromregelung. Um eine
Unterschied liegt allein in der Spannungs- Spule hervor. Mathematisch gilt hier das konstante Helligkeit gewährleisten zu kön-
versorgung und der Anzahl der LEDs. Die Induktionsgesetz: nen, wird der LED-Strom hierüber auf
Schaltungsbeschreibung erfolgt anhand der d i (t ) einen hardwaremäßig vorgegebenen Wert
oben abgebildeten Gehäuseversion. UInd = L ⋅ stabilisiert. Dazu ist IC-intern ein weite-
Das Kernstück der Schaltung ist das als dt rer Schalttransistor implementiert, der für
DC/DC-Wandler arbeitende IC vom Typ Die Induktionsspannung ist dabei so die Stromregelung sorgt. Die hardware-
LT 1932. Die genauen technischen Daten gerichtet, dass sie dafür sorgt, dass der mäßige Programmierung des LED-Stro-
sind in dem separaten Textblock am Ende Drosselstrom in gleicher Richtung weiter- mes geschieht über den Widerstand R 1.
des Artikels zusammengefasst. Im Prinzip fließt, d. h. sie ist vom heißen zum kalten Das IC regelt den LED-Strom so aus, dass
handelt es sich hierbei um einen klassi- Anschluss hin gerichtet und addiert sich so am Anschluss „Rset” eine Spannung
schen Step-up-Wandler mit der Erweite- zur Eingangsspannung (Batteriespannung) von 100 mV ansteht. Der dabei bei gege-
rung einer Konstantstromquelle. hinzu. Überschreitet die Spannung die benem Widerstand benötigte Strom er-
Die Eingangsspannung, die hier von den durch die Diode D 1 und die LEDs (D 2 bis gibt, mit dem Faktor 225 multipliziert,
beiden Batterien geliefert wird, gelangt D 4) gegebene Schwellenspannung, fließt den LED-Strom. Somit gilt folgende Glei-
über den betätigten Taster an die Schal- ein Laststrom durch die LEDs in den Pin 3 chung:
tung. Die beiden Eingangskondensatoren des LT 1932 hinein. Die beiden Ausgangs- 0,1V
C 1 und C 2 sorgen für einen hochfrequen- kondensatoren C 3 und C 4 werden wäh- RSet = 225 ⋅
ten Bypass am Eingang des ICs. Das IC rend dieser Wandlungsphase aufgeladen. ILED
erhält über den Pin 6 seine Spannungsver- Sie müssen während der folgenden Leit- Der hier eingesetzte Wert von 1,5 kΩ
sorgung. Der Shut-down-Mode, der den phase des Schalttransistors die Versorgung begrenzt den LED-Strom auf ca. 15 mA.
Schaltregler in einen Aus-Zustand mit des Lastkreises übernehmen. Dieser Wert hat sich als guter Kompromiss
Stromsparmodus versetzt, ist durch das Abbildung 3 zeigt die Ergebnisse einer zwischen Stromaufnahme der Schaltung
Beschalten des „/SHDN”-Pins mit Be- Simulation. Hier sind im oberen Teil die und der resultierenden Leuchtdichte her-
triebsspannung nicht aktiv. Weiterhin ge- Ströme in der Drossel („I(L1)”) und der ausgestellt.
langt die Betriebsspannung di-
rekt auf die Speicherdrossel I(L1) I(D2)
L 1. Diese Seite der Drossel wird 180mA
auch als „kalter Anschluss” 160mA
bezeichnet, da die Spannung 140mA
hier konstant ist. Der andere, 120mA
„heiße” Anschluss der Spei-
100mA
cherdrossel geht auf den Pin 1
80mA
des ICs. Hier ist IC-intern der
für einen Schaltregler namens- 60mA
gebende Schalttransistor ange- 40mA
bunden. Aufgrund der hohen 20mA
Schaltfrequenz von ca. 1,2 MHz 0mA
kann die Speicherdrossel rela- V(uled) V(usw) V(uin)
13V
tiv klein bleiben. Allerdings 12V
stellt die hohe Schaltfrequenz 11V
besondere Anforderungen an 10V
9V
die Güte der Drossel und der 8V
Ausgangskondensatoren sowie 7V
an das Platinenlayout. Das 6V
Funktionsprinzip wurde im Ab- 5V
4V
schnitt Schaltungsprinzip ja 3V
schon erklärt. 2V
1V
0V
900µs 901µs 902µs 903µs 904µs 905µs 906µs 907µs 908µs 909µs 910µs
Bild 3: Simulation der
Schaltreglerschaltung

ELVjournal 6/02 81
Lichttechnik

Achtung!

- Der Einbau in Fahrrad-


lampen, die im Bereich
der StVZO (öffentlicher Verkehr)
benutzt werden, ist nicht erlaubt.
- Verbrauchte Batterien gehören nicht
in den Hausmüll, sondern müssen in
den örtlichen Batteriesammelstellen
abgegeben werden.

Der integrierte DC/DC-Wandler LT 1932


besitzt noch die Besonderheit, dass er auch
in der Lage ist, die Regelung des Stromes
zu übernehmen, wenn die Eingangsspan-
nung größer ist, als die Ausgangsspan- Ansicht der fertig bestückten Platine der MLL 10 mit zugehörigem Bestückungs-
nung. In diesem Fall arbeitet der Step-up- plan, der zusätzlich auch die Bestückung der Miniplatine von der Bestückungs-
Wandler nicht. Die Stromregelung erfolgt und der Lötseite enthält
dann über den von Pin 3 nach Masse ange-
ordneten Transistor. Dieser geht dann in den. Die folgende Nachbaubeschreibung Batterielebensdauer am längsten, die Hel-
den Linearbetrieb über und regelt als kon- gliedert sich, getrennt nach Version, in ligkeit reicht dabei zum Auffinden eines
ventionelle Konstantstromquelle den LED- zwei Teilabschnitte. Schlüsselloches aus kurzer Entfernung aus.
Strom. Mit der Maximalbestückung von drei LEDs
Weitere detaillierte Informationen zum Mini-LED-Lampe MLL 10 ist die Lebensdauer mit ca. 1 Stunde kür-
integrierten DC/DC-Wandler sind der Bau- Die 51 mm x 30,5 mm messende Plati- zer, die Helligkeit ist damit aber auch so
teilbeschreibung zu entnehmen oder kön- ne dient als Träger für die MLL-10-Gehäu- hoch, dass die Mini-Taschenlampe z. B.
nen im Internet beim Hersteller „Linear seversion. Alle Bauelemente finden auf auch zum Ausleuchten eines Fußweges
Technology” unter http://www.linear.com der Bestückungsseite Platz. Die Bestü- genutzt werden kann.
eingesehen werden. Damit ist die Schal- ckung erfolgt in gewohnter Weise anhand Zur Vorbereitung sind die Anschluss-
tungsbeschreibung zur Mini-LED-Lampe des Bestückungsdruckes und der Stücklis- beine der LEDs in einem Abstand von
abgeschlossen und es folgen die Informa- te, wobei auch das dargestellte Platinenfo- 7 mm zur Gehäuseunterseite um 90° abzu-
tionen zum Nachbau. to hilfreiche Zusatzinformationen liefern winkeln. Hierbei ist aber schon die korrek-
kann. te Polarität zu beachten: Wenn sich die
Nachbau Der Nachbau der zum größten Teil in Anode der LED von hinten betrachtet links
SMD-Technik aufgebauten Schaltung ist
Mit dem gelieferten Bausatz lässt sich mit der Bestückung der SMD-Kondensa- Stückliste:
entweder die Mini-LED-Lampe im Schlüs- toren, der SMD-Speicherdrossel und des Mini-LED-Lampe MLL10
selanhänger-Gehäuse mit der Bezeichnung SMD-Widerstandes zu beginnen. Im nächs-
MLL 10 oder die miniaturisierte Einbau- Widerstände:
ten Schritt erfolgt die Bestückung der Di-
version für eine E-10-Lampenfassung 1,5 kΩ/SMD ......................... R1 (R2)
ode D 1, wobei hier auf die richtige Polari-
(E-10-Version) aufbauen. Umfang des Bau- tät geachtet werden muss. Als Orientie-
satzes sind zwar beide (!) Platinenversio- Kondensatoren:
rungshilfe dient der Katodenring des Bau-
nen, die elektronischen Komponenten sind 1µF/SMD .................. C1-C4 (C5-C7)
teils, der mit der entsprechenden Markie-
aber nur einmal vorhanden. Wer beide rung im Bestückungsdruck übereinstim-
Versionen aufbauen möchte, kann ganz Halbleiter:
men muss. Anschließend kann das IC unter
einfach die fehlenden Bauteile separat nach- LT1932/SMD ..................... IC1 (IC2)
Beachtung der richtigen Einbaulage einge-
ordern und dann auch die zweite Version lötet werden. Die Punktmarkierung auf BAT43/SMD ........................ D1 (D5)
fertig stellen. LED, 5 mm, weiß ........... D2-D4 (D6)
dem IC kennzeichnet den Pin 1, dieser ist
Vor Beginn des Nachbaus müssen die auch im Bestückungsdruck entsprechend
beiden Platinen voneinander getrennt wer- markiert. Sonstiges:
den. Aus Gründen der einfacheren Herstel- 10µH/SMD ............................ L1 (L2)
Sind diese elektronischen Teile mon-
lung befindet sich die kleine Platine der Mini-Drucktaster, 1 x ein,
tiert, so müssen nacheinander die Batterie-
E-10-Einbauversion an einer Stirnseite der halter, die Lötstifte und der Taster einge- 1 mm Tastknopflänge .............. TA1
großen Platine. Eine Perforation dient dabei Batteriehalter
setzt werden. Vor dem Verlöten ist bei
als Sollbruchstelle. Nach dem Trennen der für LR44 ................... BAT1, BAT2
diesen Bauteilen unbedingt darauf zu ach-
Platinen durch einfaches Abbrechen müs- ten, dass sie direkt auf der Platine auflie- Lötstift, 1 mm ..................... ST3, ST4
sen diese an der Bruchstelle nur noch mit 1 IR-Handsendergehäuse, bedruckt
gen, d. h. so tief wie möglich eingesetzt
einer kleinen Feile gerade geschliffen wer- 1 Kunststoffeinsatz, bearbeitet, rot
sind.
Zum Abschluss der Bestückungsarbei- 1 Schlüsselring mit Kette
Ansicht der 1 Klammer für Schlüsselkette
ten sind die LEDs einzubauen. Hier besteht
fertig bestück- 2 Knopfzellen LR44
ten Miniplatine die Möglichkeit, nur eine LED einzusetzen
oder aber zwei oder drei LEDs zu bestü- 1 Senkkopfschraube, M2 x 5 mm,
von der Löt- schwarz
und der cken. Die Anzahl der LEDs hat natürlich
1 Typenschild-Aufkleber MLL10
Bestückungs- Auswirkung auf die Helligkeit und die
Batterielebensdauer. Mit einer LED ist die 4 cm Schaltdraht, blank, versilbert
seite

82 ELVjournal 6/02
Einschaltpunkt heran-
Linear Technology LT 1932
tasten. Ist der optima-
Konstantstrom DC/DC-Wandler
le Tastpunkt gefun-
für LED-Anwendungen
Bild 4: den, wird der Deckel 6 1
Miniaturplatine mit der Senkkopf- V IN SW
schraube fixiert. Da- SW 1 4 VIN
mit einer LED
in E-10- mit ist der Nachbau PMW
LT 1932 GND 2 5 SHDN
5 3
Fasssung der Mini-LED-Lam- DIMMING SHDN LED
LED 3 6 R SET
CONTROL
befindet, sind die Anschlussbeine nach pe MLL 10 abge- R SET GND
unten abzuwinkeln. schlossen. 4 2
Anschließend können diese, je nach Bild 6: Detailliertes Symbol LT 1932
Ausbaustufe, in die mit D 2 bis D 4 bezeich- E-10-Einbau- Der DC/DC-Wandler vom Typ LT 1932 ist eine Konstant-
neten Positionen eingesetzt werden, wobei version stromquelle mit hohem Wirkungsgrad für den Betrieb von
die richtige Polung ja durch die korrekte Soll die Schaltung weißen LEDs an Batteriespannungen bis hinunter zu 1 V.
Vorbereitung sichergestellt ist. Soll nur der Mini-LED-Lampe Das IC besitzt folgende wesentlichen Features:
eine LED eingebaut werden, ist sinnvoller- als Nachrüstung für - Hohe Schaltfrequenz von 1,2 MHz – benötigt so nur eine
weise nur die mittlere Einbauposition D 3 konventionelle Ta- kleine Speicherdrossel und eine kleine Kapazität am Ausgang.
zu verwenden. Die Bohrungen der beiden schenlampen dienen, - Hoher Wirkungsgrad von bis zu 80 %.
anderen Dioden D 2 und D 4 sind dann mit ist die Miniaturversi- - Einfache hardwaremäßige Programmierung des LED-Stro-
einem Silberdrahtbügel zu überbrücken. on aufzubauen. Da die mes im Bereich von 5 mA bis 40 mA.
Beim Einbau von 2 LEDs sind die beiden Platine nur 9 mm x - LED-Strom Regelung auch bei U > U .
IN Out
äußeren Positionen zu besetzen, d. h. die 7,5 mm messen darf, - Möglichkeit des Dimmens über eine zugeführte DC-Span-
Kontakte für D 2 sind entsprechend zu um in eine handels- nung, über ein digitales Signal oder mit Hilfe eines PWM-
überbrücken. Abschließend müssen noch übliche E-10-Fassung Signales.
die beiden Batterien mit dem Pluspol nach zu passen, sind die - Möglichkeit des Shut-down-Betriebes mit einer Stromauf-
oben (siehe Batterieprägung) in die Batte- SMD-Bauteile sowohl nahme von < 1 µA.
riehalter eingeschoben werden. auf der Bestückungs- - Kleine äußere Abmessungen im SOT 23-6 Gehäuse.
Damit ist der Nachbau abgeschlossen seite als auch auf der
und nach einer Überprüfung des korrekten Lötseite angeordnet. Außerdem sind die Im letzten Schritt sind die Anschluss-
Aufbaus kann der Einbau ins Gehäuse er- Bauteile aufgrund der beengten Platzver- drähte der Schaltung anzufertigen. Dazu
folgen. Dazu wird die Platine so in die hältnisse sehr dicht angeordnet, so dass bei müssen zunächst zwei ca. 15 mm lange
Unterhalbschale gelegt, dass sich die LEDs der Bestückung sehr sorgsam vorzugehen Silberdrahtstücke zugeschnitten und dann
in der vorderen Gehäuseaussparung befin- ist. Zum Nachbau gelten der zur Platine wie folgt auf die beiden dafür vorgesehe-
den. Auf eine Filterscheibe etc. wurde be- zugehörige Bestückungsdruck und die in nen Anschlussflächen links und rechts der
wusst verzichtet, da die LEDs extrem ro- Klammern gesetzten Referenzbezeichnun- Kondensatoren auf der Lötseite gelötet
bust sind und eine Filterscheibe, auch wenn gen der Stückliste. Neben dem Foto der werden:
sie transparent ist, immer eine gewisse fertig bestückten Platine sind die beiden Der Anschluss für die positive Betriebs-
Dämpfung, d. h. Schwächung des Lichts, Bilder (Abbildung 4 und 5) der in eine spannung ST 1 wird so aufgelötet, dass das
mit sich bringt. E-10-Fassung eingebauten Schaltung als Silberdrahtstück nach unten über die Plati-
Vor dem Aufsetzen des Deckels ist in Nachbauhilfe heranzuziehen. ne übersteht, während der Anschluss für
diesem noch die Abdeckscheibe einzukle- Auf der Lötseite sind zunächst die 3 den Minuspol ST 2 nach oben überstehen
ben, und der Tasterstößel ist zu kürzen. Kondensatoren einzulöten. Anschließend muss. Damit ist der Aufbau der Platine
Beim Kürzen des Stößels sollte man sehr sind die übrigen SMD-Bauteile auf der abgeschlossen. Nach einer sorgfältigen
vorsichtig vorgehen, da sich hierüber die Bestückungsseite zu montieren. Bei der Überprüfung hinsichtlich Bestückungsfeh-
aufzubringende Kraft zum Einschalten der Bestückung der Diode und des ICs ist, in ler und Lötzinnbrücken kann der Einbau in
Lampe ergibt. Bei einem zu kurzen Stößel gleicher Weise wie oben beschieben, die eine E-10-Fassung erfolgen:
muss sehr viel Kraft zur Tasterbetätigung korrekte Einbaulage sicherzustellen. Die Das untere Drahtende wird beim Einset-
aufgebraucht werden, während ein zu lan- Anschlussbeine der LED müssen auf eine zen der Platine in die Fassung durch die
ger Stößel ggf. ein selbsttätiges Einschal- verbleibende Länge von 2 mm gekürzt und Bohrung im Fuß der Fassung gesteckt und
ten in der Tasche zur Folge haben kann. unter Beachtung der Polung auf die dafür dort verlötet. Das oben herausragende Draht-
Eine verbleibende Länge von 1,8 mm bie- vorgesehenen Pads gelötet werden. Aus ende muss direkt an der Oberkante der
tet im Allgemeinen ein angenehmes Betä- Platzgründen gibt es hier keine Bohrungen Fassung um dessen Rand gebogen und dort
tigungsgefühl. Um ganz sicher zu gehen, für die Anschlussbeine. angelötet werden. Damit ist das Ersatz-
kann man zunächst auf eine verbleibende Wer handwerklich geschickt ist, kann leuchtmittel für eine Taschenlampe etc.
Länge von 2 mm kürzen und sich anschlie- auch die 3 LEDs über eine „fliegende Ver- fertig. Vor dem Einsetzen der so modifi-
ßend durch sukzessives Abschneiden bzw. drahtung” zusammenlöten und dann an die zierten Lampe ist unbedingt die richtige
Abfeilen an den optimalen persönlichen Platine der E-10-Einbau-Version anlöten. Polung der über die Fassung zugeführten
Bei geschickter Anordnung passt diese Batteriespannung zu gewährleisten.
Konstruktion dann auch so noch in viele Damit sind sowohl der Nachbau der Mini-
Miniatur-Taschenlampen etc. Vor allem LED-Lampe im Schlüsselanhänger-Gehäu-
Bild 5: Vergleich:
unter Berücksichtigung der Tatsache, dass se MLL 10 als auch der Auf- und Einbau
handelsübliche
E-10-Glühlampe bei einem Austausch einer konventionel- der E-10-Version detailliert erläutert.
vs. Miniatur- len Glühlampe gegen LEDs der Reflektor Eine gesonderte Inbetriebnahme ist nicht
Platine in E-10- nicht mehr benötigt wird und daher ent- erforderlich und somit ist ein Einsatz der
Fassung einge- fernt werden kann, dürfte ein Einbau Schaltung sofort nach dem Aufbau mög-
baut. spätestens dann möglich sein. lich.

ELVjournal 6/02 83
Praktische Schaltungstechnik

USB-Grundlagen Teil 2
Im ersten Teil der „USB-Grundlagen“ haben wir den USB im Hinblick auf die
Anwendung am heimischen PC beschrieben, wobei die notwendigen Komponenten
(Kabel, Hubs usw.) vorgestellt wurden. Der zweite Teil befasst sich etwas tiefer
mit der Technik hinter dem „Universal Serial Bus“ und bietet somit einen interessanten
Einblick in die USB-Technik. Die hier beschriebenen technischen Merkmale beziehen
sich auf den USB-1.1-Standard.

Kabel hergestellt. Der Bus besteht aus je- die Spannungsdifferenz zwischen D+ und
Physikalischer Aufbau weils einer Ader für Masse und Betriebs- D– einen Wert größer als 200 mV aufweist
spannung sowie aus zwei Datenleitungen (D+ minus D– > 200 mV).
Wie bereits im ersten Teil des Artikels (D+, D–). Diese Datenleitungen werden Die differentielle Null wird erkannt, wenn
beschrieben, ist der USB ein „single-ma- differentiell angesteuert, wobei der Low- die Spannungsdifferenz zwischen D– und
ster-bus“, der ausschließlich vom Host- Pegel mit 0 V und der High-Pegel mit 3,3 V D+ größer als 200 mV ist (D– minus D+
Controller verwaltet wird. Der Anschluss angegeben ist. Differentielle Übertragung > 200 mV).
der Geräte (Functions) erfolgt über den bedeutet, dass der Empfänger die Span- Es gibt beim USB auch bestimmte (defi-
Root-Hub. Falls dessen Ports nicht ausrei- nungsdifferenz beider Leitungen auswer- nierte) Zustände, bei denen die differenti-
chen, ist eine Erweiterung über externe tet und daraus den logischen Zustand er- elle Ansteuerung nicht gegeben ist, z. B.
USB-Hubs realisierbar. Die Verbindun- mittelt. zur Auslösung eines „Reset“ des gesamten
gen werden über spezielle, vieradrige USB- Eine differentielle Eins liegt vor, wenn Busses.

84 ELVjournal 6/02
026225001 Bild 1: Codierung eines
0 1 0 1 1 1 1 1 1 0 1 1 seriellen Datenstroms

Daten

Bit-Stuff.
Null
Daten
nach
Bit-stuffing

NRZI-
codiert

gesehen gibt es jedoch eine Menge ver-


Übertragungsverfahren schiedener Datenkanäle (Pipes), damit je- Isochronous-Transfer
des Gerät einzeln angesprochen werden In diesem Transfer-Modus werden Da-
Die Daten werden beim „Universal Se- kann. Jeder dieser Datenkanäle bildet die tenübertragungen durchgeführt, die eine
rial Bus“, wie der Name schon sagt, seriell Verbindung zwischen dem Host bzw. der gewisse garantierte Bandbreite erfordern,
übertragen. Es erfolgt jedoch eine Codie- Software und dem Datenendpunkt (End- z. B. Audiodaten. Bis zu 90 % der Band-
rung nach dem NRZI-Verfahren (Non- point) in einem USB-Gerät. Ein solcher breite des Busses kann für Isochrone- und
Return-to-Zero-Inverted), durch das die Endpunkt besteht aus einem FIFO-Spei- Interrupt-Transfers reserviert werden. Es
Sicherheit der Datenübertragung erhöht wird cher, der entweder Daten empfängt oder erfolgt jedoch keine Fehlerkorrektur der
und das eine Rekonstruktion des Übertra- sendet. Er wird im USB-System eindeutig Daten. Einzelne fehlerbehaftete Bytes ma-
gungstaktes erlaubt. Eine Null in den zu über die 7-Bit-Geräte- und 4-Bit-Endpunkt- chen sich jedoch bei Audiodaten o. ä. kaum
übertragenden Daten wird durch einen adresse adressiert. Außerdem ist die Über- bemerkbar.
Wechsel des Zustands (High nach Low bzw. tragungsrichtung ein Adressierungsmerk- Dieser Transfermodus ist nur für den
Low nach High) dargestellt, für eine Eins mal, da ein Endpunkt nur Daten vom Host Full-Speed- bzw. High-Speed-Datenver-
wird der aktuelle Zustand nicht geändert. empfangen (OUT-Richtung) oder an den kehr verfügbar.
Es ergibt sich jedoch ein Problem, falls Host senden kann (IN-Richtung). Eine
sich mehrere aufeinanderfolgende Einsen Ausnahme bildet hier der Endpunkt 0 (EP0), Interrupt-Transfer
im Datenstrom befinden, da sich in diesem der einzige bidirektionale Endpunkt, wel- Der Interrupt-Transfer dient zur Über-
Fall der Zustand der Pegel auf den Daten- cher auch als „Control-Endpoint” bezeich- tragung kleiner Datenmengen zu einem
leitungen für eine lange Zeit nicht ändert. net wird und in jedem USB-Gerät vorhan- nicht bestimmbaren Zeitpunkt. Beispiele
Hierdurch ist die Rückgewinnung des Tak- den sein muss. Es kann maximal 15 IN- für Interrupt-Transfers sind die Datenüber-
tes nicht mehr gewährleistet und es erfolgt und 15 OUT-Endpoints zusätzlich zu EP0 tragungen einer Maus, einer Tastatur oder
zwangsläufig der Verlust der Synchronisa- pro Gerät geben. Jedem Endpunkt kann von Statusabfragen.
tion zwischen Sender und Empfänger. Aus eine von vier unterschiedlichen Transfer- Die Unterbrechungsanforderung ist hier
diesem Grund ergibt sich die Notwendig- arten zugeordnet werden, wobei EP0 hier jedoch nicht mit einem konventionellen
keit des „Bit-Stuffers“, der nach sechs auf- wieder eine Ausnahme bildet, denn für Interrupt zu vergleichen, der von einem
einanderfolgenden Einsen automatisch eine diesen Endpunkt ist der „Control-Trans- externen Gerät ausgelöst wird, da ein USB-
Null in den Datenstrom einfügt. Die ange- fer“ festgelegt. Gerät ohne Anforderung vom Host nichts
passten Daten aus dem Bit-Stuffer gelan- übertragen darf. Der Interrupt-Transfer
gen auf den NRZI-Encoder, der den Daten- Datentransfer wird beim USB durch regelmäßiges Ab-
strom auf den Bustreiber und damit schließ- Jeder Datentransfer auf dem USB wird fragen des Endpunktes durchgeführt. Die-
lich auf die Leitung gibt. Diese Codierung durch den Host gesteuert, d. h. die USB- se Abfragen können pro Zeiteinheit (1 ms)
erfolgt ausschließlich hardwaremäßig. Ein Geräte dürfen nur Daten übertragen, wenn und Endpunkt nur einmal erfolgen.
Beispiel für die Umsetzung eines seriellen sie vom Host dazu aufgefordert wurden. Es Bis zu 90 % der Bandbreite sind für
Datenstroms ist in Abbildung 1 zu sehen. sind vier verschiedene Transferarten für Interrupt- und Isochrone-Transfers reser-
Im oberen Teil sind die reinen Daten dar- den USB spezifiziert: Control-Transfer, viert.
gestellt, die über den USB übertragen wer- Isochronous-Transfer, Interrupt-Transfer
den sollen, jedoch befinden sich in den und Bulk-Transfer. Diese sollen im Fol- Bulk-Transfer
Daten sechs aufeinanderfolgende Einsen. genden kurz beschrieben werden. Mit dieser Transferart können große
Aus diesem Grund muss eine „Bit-Stuff- Datenmengen übertragen werden, wie sie
Null“ eingefügt werden, wie im mittleren Control-Transfer bei Druckern oder Scannern anfallen. Es
Teil der Grafik zu sehen. Der so umge- Der Control-Transfer dient zur Konfi- gibt keine garantierte Bandbreite und die
formte und NRZI-codierte Datenstrom ist guration und Steuerung von USB-Func- Daten werden so übertragen, wie es die zur
im unteren Teil der Abbildung zu sehen. tions und läuft immer über Endpoint 0 ab. Zeit verfügbare Bandbreite zulässt. Sind
Es werden nur geringe Datenmengen über- die Kapazitäten des Busses zeitweise voll-
USB-Kommunikationsmodell tragen, jedoch sind immer 10 % der Band- kommen ausgeschöpft, so erfolgt die Über-
breite des Busses für den Control-Transfer tragung erst später. Der Bulk-Transfer ist
Ein USB-System kann aus bis zu 127 reserviert und die Daten werden garantiert also nicht für zeitkritische Daten geeignet.
angeschlossenen Geräten bestehen, die al- übertragen. In diesem Modus erfolgt eine Der Bulk-Transfer ist nur im Full- und
lesamt über zwei Leitungen (D+ bzw. D–) Fehlererkennung und –korrektur der über- High-Speed-Modus verfügbar.
mit dem Host kommunizieren. Logisch tragenen Daten. Die verfügbare Bandbreite des „Univer-

ELVjournal 6/02 85
Praktische Schaltungstechnik

026225002A Bild 2: Anschluss- und


Geschwindigkeitser-
3,0-3,6V kennung

1,5kΩ
D+ D+
Full-Speed oder Full-Speed
Low-Speed USB
USB Transceiver
Transceiver D- D-

15kΩ Full-Speed Function

Hub bzw. Root-Hub

sal Serial Bus“ wird in 1-ms-Zeitabschnit- Speed-Geschwindigkeit an die angeschlos- möglicht nicht nur die Anschlusserken-
te (Frames) eingeteilt. Der Start eines sol- senen Geräte. nung, sondern kennzeichnet auch die Ge-
chen „Frames“ wird durch ein bestimmtes schwindigkeitsklasse, mit der das Gerät
Datenpaket (Start-Of-Frame-Token) kennt- Hot-plug-and-play vom Host angesprochen werden kann. Je
lich gemacht, so dass alle Geräte den Be- nachdem, welche Datenleitung mit diesem
ginn eines neuen Zeitabschnitts erkennen USB-Geräte dürfen während des laufen- Widerstand versehen ist, erfolgt die Unter-
können. Zwischen diesen Zeitmarken er- den Betriebs des PCs mit diesem verbun- scheidung der Geschwindigkeit (D+ = Full-
folgt die Übertragung der einzelnen Pake- den werden. Der PC erkennt diesen Vor- Speed, D– = Low-Speed). Abbildung 2
te, welche wiederum immer mit einem gang automatisch und lädt den entspre- zeigt die Anordnung der Widerstände bei
Synchronisationsfeld beginnen. chenden Treiber. Aber was steckt hinter dem Anschluss eines Full-Speed-Gerätes
Neben dem bereits genannten gibt es diesem Mechanismus? an den „Downstream“-Port eines Hubs.
weitere Datenpakete mit verschiedenen Die (D+)- und (D–)-Leitungen eines
Bedeutungen für die Datenübertragung. „Downstream“-Ports eines Hubs bzw. Konfiguration von USB-Geräten
Außerdem gibt es „Data-Packets“, welche Root-Hubs führen Low-Pegel, sofern kei-
die entsprechenden Dateninformationen be- ne USB-Function angeschlossen ist. Zwei Die Initialisierung nach dem Anstecken
inhalten, sowie „Handshake-Packets“, die Pull-Down-Widerstände mit einem Wert eines USB-Gerätes wird als „Enumerati-
als Quittung zurück zum Host gesendet von 15 kΩ halten die beiden Datenleitun- on“ bezeichnet. Da der USB keine Punkt-
werden. gen auf diesem definierten Pegel. Der An- zu-Punkt-Verbindung zwischen nur zwei
Der Host sendet seine Datenpakete im- schluss eines USB-Gerätes an diesen Port Geräten ist, sondern ein Bus, an dem im-
mer auf den kompletten Bus zu allen ange- wird durch die Pegeländerung einer Daten- mer verschiedene Geräte angeschlossen
schlossenen Full-Speed-Geräten (Broad- leitung erkannt, die durch einen entspre- sein können, ist es notwendig, jedem USB-
cast), jedoch darf nur das adressierte Gerät chenden Pull-Up-Widerstand (1,5 kΩ) in Gerät eine individuelle Adresse zuzuwei-
antworten. Alle Low-Speed-Geräte wer- der USB-Function erreicht wird. Diese sen. Im nicht-initialisierten Zustand wird
den durch Hubs vor dem Full-Speed-Da- Pegeländerung erkennt der USB-Hub und das neue Gerät über Adresse 0 angespro-
tenverkehr geschützt. Daten für Low- gibt dieses „Anschluss-Ereignis“ an den chen, bevor ihm eine Adresse zugewiesen
Speed-Geräte werden durch ein bestimm- Host weiter, der nun die „Enumeration“ wird. Über diese Nummer (1..127) ist das
tes Token gekennzeichnet. Der Hub setzt (Initialisierung) des Gerätes durchführt. Gerät im USB eindeutig adressierbar.
diese Daten um und sendet sie mit Low- Der Pull-Up-Widerstand des Gerätes er- Zur Verwaltung und zum Betrieb eines

026225003A

Device-
Descriptor

Configuration- Configuration-
Descriptor 0 Descriptor 1

Interface- Interface- Interface-


Descriptor 0 Descriptor 0 Descriptor 1

Bild 3: Endpoint- Endpoint- Endpoint- Endpoint-


Hierarchie Descriptor Descriptor Descriptor Descriptor
der Standard-
Deskriptoren

86 ELVjournal 6/02
Bild 4:
Über die Deskriptoren
kann sich der Nutzer auch
einen schnellen Überblick über
das installierte System verschaffen.

entsprechenden Gerätes sind jedoch noch


weitere Informationen notwendig. Jedes
USB-Gerät stellt sogenannte „Deskripto-
ren“ bereit, über die eine Beschreibung der
Eigenschaften und Konfigurationsmöglich-
keiten erfolgt. Diese Deskriptoren werden
PC-seitig abgefragt. Es gibt eine ganze
Hierarchie von Deskriptoren, angefangen
mit dem „Device-Descriptor“, welcher die
allgemeinen Eigenschaften (Hersteller,
Typ, Geräteklasse usw.) beschreibt und
von dem es nur einen pro Gerät gibt.
Die nächste Stufe ist der „Configurati-
on-Descriptor“. Ein USB-Gerät kann meh-
rere Konfigurationen aufweisen und somit
auch mehrere „Configuration-Descriptors“
die z. B. einen Modus beschreiben, in dem
das Gerät im Normalbetrieb mit erhöhtem
Strombedarf arbeitet und einen anderen für
einen geringeren Strombedarf, der bei-
spielsweise zur Anwendung kommt, wenn
das Gerät gerade nicht verwendet wird.
Jeder „Interface-Descriptor“ beschreibt
eine logische Schnittstelle innerhalb der
Konfiguration, die u. U. auch aus mehre-
ren Endpunkten bestehen kann. Eine Kon-
figuration kann mehrere logische Schnitt-
stellen enthalten.
Die Endpunkte innerhalb einer Schnitt-
stelle haben jeweils einen eigenen „End-
point-Descriptor“ der den Bandbreitenbe-
darf des entsprechenden Endpunktes ent-
hält.
Die Hierarchie dieser „Standard-Des-
kriptoren“ ist in Abbildung 3 als Diagramm
dargestellt.
Des Weiteren gibt es noch „String-Des-
criptors“, die optional von einem USB-
Gerät bereitgestellt werden. Diese Deskrip-
toren können Informationen im Klartext
liefern, wie z. B. den Herstellernamen oder
die Gerätebezeichnung.
Die Informationen aller dieser Deskrip-
toren sind für einen optimalen und stabilen
Betrieb eines USB-Gerätes notwendig und
werden bei der Konfiguration abgefragt.
Eine Reihe dieser Informationen sind für
den Computernutzer direkt im Klartext
verfügbar, etwa über den Aufruf eines Sys- viel komplexer geworden, jedoch ist die spiel ist hier die Anbindung eines Druckers
tem-Profilers (Abbildung 4). Hier kann Abwärtskompatibilität weiterhin gegeben. an einen PDA.
man bei einigen Betriebssystemen einen Damit schließen wir unsere Beschreibung
direkten Überblick über das installierte USB On-The-Go des USB ab, die dem interessierten Leser
USB-System erhalten. Laut Spezifikation können USB-Geräte einen Überblick über das Thema liefern soll.
nicht direkt untereinander kommunizie- Eine vollständige Dokumentation des „Uni-
USB 2.0 ren, sondern sie müssen immer den Um- versal Serial Bus“ füllt ganze Bücher und ist
Die USB-Spezifikation 2.0 weist viele weg über den Rechner gehen. „USB On- nicht in einem Artikel zu beschreiben, allein
Neuerungen auf und ist in Bezug auf vor- The-Go“ ermöglicht die direkte Verbin- die aktuelle Spezifikation (USB 2.0) hat ei-
herige Ausgaben dieser Spezifikation sehr dung zweier USB Geräte. Ein gutes Bei- nen Umfang von 650 Seiten.

ELVjournal 6/02 87
Vorschau Das „ELVjournal” 1/2003 erscheint am 29.01.2003

Schwerpunkt-Projekte
Funk-Geräte-Fertigmelder FTP 100 FM großer Bedeutung, bereits am Anfang einer funkbereich usw. Anwendung. Der HF-Ver-
Teil 2 Signalkette den größtmöglichen Signalpegel stärker bietet eine Pegelanhebung von ca.
Der Funk-Geräte-Fertigmelder ist eine weite- einzustellen, bei dem gerade noch keine Ver- 19 dB bei einem maximalen Ausgangspegel
re Sendeeinheit für das FTP100-Funksignal- zerrungen (Clipping) auftreten. Mittels des von ca. +20 dBm, entsprechend 100 mW,
Melde- und Schaltsystem. Nachdem im ers- kleinen Messgerätes Gain-Maxx lassen sich über einen Frequenzbereich von 10 MHz bis
ten Teil die Bedienung und die Schaltung alle in Reihe geschalteten Geräte auf einfa- in den GHz-Bereich hinein.
vorgestellt wurden, folgt im zweiten Teil die che Weise aufeinander abstimmen.
Beschreibung des praktischen Aufbaus. Takt- und Impulszähler UTZ 100
Prozessor-Netzteil PPS 7330 Immer wieder steht der Praktiker vor dem
4-Kanal-Schaltmodul FS20 SM4 Das neue Netzteil PPS 7330 erweitert die Problem, Ereignisse zählen zu müssen. Für
Dieses universell einsetzbare Funk-Schalt- ELV-Angebotspalette um ein prozessor- diese eher simple Aufgabe ein passendes
modul verfügt über 4 getrennt steuerbare gesteuertes Netzgerät mittlerer Leistung im einfaches Messgerät zu finden, ist oft nicht
Open-Kollektor-Schaltausgänge. Hierdurch meistgenutzten Bereich von 0 - 30 V bei einer ganz so einfach.
können eigene Schaltungen einfach an das Strombelastbarkeit von 3 A. Die Prozessor- Mit der 6-stelligen Anzeige bietet der univer-
komfortable FS 20-Funk-Fernschaltsystem steuerung gewährleistet eine einfache Be- selle Takt- und Impulszähler die Möglichkeit,
angebunden werden. dienbarkeit. Für eine sehr gute Signalqualität bis zu 999.999 Ereignisse zu zählen. Weitere
sorgen schnelle analoge Regelstufen. Features, wie die Auswahl der Triggerflanke
Gain-Maxx und die Einstellung des Triggerlevels, die
Werden mehrere Audio-Vorverstärker, Effekt- HF-Verstärker RFA 403 Möglichkeit, die Zählrichtung manuell oder
geräte und Mischpulte miteinander verschal- Die ein- und ausgangsseitig auf 50 Ω ange- über einen separaten Eingang zu steuern
tet, so ist es für einen größtmöglichen Signal- passte Verstärkerschaltung findet im Bereich usw., machen den neuen Takt- und Impuls-
Rauschabstand und damit guten Klang von der HF-Messtechnik, im CB- oder Amateur- zähler vielseitig einsetzbar.

Mini-Schaltungen
FET-Tester über einen S-VHS-Ausgang (Mini-DIN) verfü- heute (speziell und teuer) mittels digitaler Steu-
Wir stellen eine einfache Testschaltung zum gen, an ein „normales” Fernsehgerät mit erpulte und PCs automatisiert. Der MAT 6
Überprüfen von FET- sowie MOSFET-Tran- Scart-Anschluss anschließen. Das Abspielen realisiert hingegen auf kostengünstige Art ei-
sistoren vor. Getestet wird die Schaltfunktion einer DVD auf dem Laptop ist somit kein nen automatischen, zeitgesteuerten Aufent-
des Transistors, wobei sowohl selbstleitende Problem mehr. Durch die aktive Mischung halt des Modellzuges im Bahnhof und ist für
als auch selbstsperrende, sowie N- und P- der beiden Komponenten wird gewährleistet, fast jede herkömmliche Modellbahn geeignet.
Kanal-Typen überprüfbar sind. dass die Bildqualität nicht negativ beein-
trächtigt wird, wie es bei einfachen passiven SMD-Temperaturschalter
S-VHS nach FBAS-Wandler Konvertern oft der Fall ist. Kleine SMD-Schaltung für die einfache Rea-
Mit diesem Wandler werden die einzelnen lisierung einer Temperaturüberwachung. Beim
Komponenten (Y/C) eines S-VHS-Signals Modellbahn-Aufenthaltstimer MAT 6 Überschreiten der eingestellten Temperatur
wieder zu einem FBAS-Signal zusammenge- Im Modellbahn-Bereich gibt fast unbegrenzte wird ein Schaltausgang aktiviert. Als Tempe-
fügt. So lassen sich z. B. Laptops mit einem Möglichkeiten im Hinblick auf die Erweiterbar- ratursensor dient ein auch abgesetzt installier-
TV-Ausgang, die meist aus Platzgründen nur keit einer Anlage. Viele Funktionen werden barer NTC-Sensor.

Info-Serien
So funktioniert´s: sind auf dem Vormarsch. Alles über Technik, Computer bis Telekommunikation und ihre
Nicht mehr ohne Platte - Ausstattung und ein Angebotsüberblick. Belegung.
Digitale Videorecorder
SMDs richtig verarbeiten Haus- und Heizungssteuerung kompakt -
Wir zeigen in einem Grundsatzbeitrag den ELV Funk-Haus-Zentrale FHZ 1000
richtigen Umgang, das Identifizieren, Löten Die FHZ 1000 sorgt nicht nur für modernstes,
und Entlöten mit SMD-Bauteilen. funkgesteuertes Energiemanagement bei der
Heizungssteuerung, sondern kann auch als
Steckverbinder auf einen Blick sogar per Telefon fernsteuerbare Funk-Schalt-
In der täglichen Praxis sucht man immer zentrale für das FS 20-System agieren.
wieder nach dem Belegungsschema von Wir stellen das System, seine Technik und die
Sie werden die VHS-Kassette wohl bald ganz Steckverbindern. Unsere Übersicht zeigt alle umfangreichen Einsatzmöglichkeiten ausführ-
verdrängen - die digitalen Festplattenrecorder gängigen Steckverbinder von Audio über lich vor.

PC-Technik
Software auf Achse Simulationssoftware
Wir kaufen heute eigentlich kein Auto mehr, SwitcherCAD III
sondern eine Hardware auf Rädern. Softwa- Die Simulation elektronischer Schaltun-
re, sowie deren Qualität und Erweiterbarkeit gen ist in der industriellen Entwicklung
spielen eine immer größere Rolle in unseren schon seit Jahrzehnten Standard.
mit Computern reich bestückten Autos. Linear Technology bietet mit dem neuen
Navigation, Telematik, Möglichkeiten zur Per- SwitcherCAD III eine kostenlose Simulati-
sonalisierung und Individualisierung des Au- onssoftware an, die einigen professionel-
tomobils sind dabei, ebenso Anwendungen len Systemen in der Funktionalität durch-
wie die Anpassung von Fahr- und Antriebssys- aus das Wasser reichen kann.
temen oder der Klimatisierung an den neues- Der Artikel gibt einen Einblick in die Mög-
ten Stand. lichkeiten und die Bedienung der Software
Wie aktiv sich die Autoindustrie dem noch und begleitet den interessierten Leser zu
neuen Geschäftszweig „Software-Update” seiner ersten eigenen simulierten Schal-
widmet, zeigt unser Artikel. tung.

114
• Max. Wärmekomfort - Min. Energieverbrauch
• Thermostat entkoppelt vom Stellantrieb, dadurch keine
Messwertverfälschung (misst im Raum, nicht am Heizkörper!)
• Ohne Netz und Kabel -> Einfache Installation
• Steuert bis zu 8 Heizkörper pro Raum
• Individuell programmierbare Tages-/Wochenprogramme mit
klaren Menüstrukturen
• Einfache Bedienung, vorprogrammiert
• Thermostat vom Wandhalter per Schnellverschluss abnehmbar
• Modernes Design mit
Kinderzimmer großem Display, bequeme
Eingabe-/Abfrage-
Funktion mittels
zentralem Steuer-
Bad rad

Schlafzimmer

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Wohnzimmer • 1 Bedienteil • 1 Stellantrieb mit Adapterset • 1 Satz Batterien
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Stellantrieb einzeln (inkl. Batterien und Adapter)


Technische 26-463-37 ...................................... ¤ 35,50
Daten:
Reichweite (Freifeld): 100 m
• Stellantriebe pro Bedient-
eil: maximal 8 • Funkfre-
quenz: 868,35 MHz •
Stromversorgung: 2 Alka-
line-Mignon-Batterien je Einheit • Batte-
rie-Lebensdauer: ca. 2 Jahre • Tempera-
turbereich: 6 °C bis 30 °C • Anzahl der
Schaltzeiten: 4 pro Tag bzw. 28 pro Wo-
che

Hohe Funktionssicherheit Angenehme Wärme und Energie sparen


Dieses neuartige Funk-Heizkörperthermostat-System bietet
durch Funkübertragung im besonders sicheren 868-MHz-Band.
zahlreiche Vorteile gegenüber konventionellen Thermosta-
ten. Ein individuell anpassbares Wochenprogramm ermög-
licht die Heizkörperregelung für jeden einzelnen Raum nach
Bequeme Bedienung Ihren persönlichen Wünschen und Nutzgewohnheiten.
Das vom Stellantrieb unabhängig an beliebiger Stel-
le platzierbare Bedienteil ist mit einem praktischen
Wandhalter versehen und kann zur bequemen Pro-
grammierung jederzeit auch in die Hand genommen
werden. Kein Ärger mehr mit
mühseliger Bedienung, schlech-
ter Ablesbarkeit und mangelnder
Regelfunktion durch schwer zu-
gängliche und versteckt in Ni-
schen oder hinter Vorhängen an-
gebrachte Thermostate!
Problemlose
Installation
Das System ar-
beitet batteriebetrieben und per Funkübertragung. Daher ist keinerlei Kabelverlegung
oder Netzanschluss erforderlich. Der Austausch des alten Ventilkopfes gegen den elek-
tronischen Stellantrieb ist ganz einfach und auch von technisch Ungeübten mit weni-
gen Handgriffen erledigt (ein Ablassen des Wassers vom Heizkörper ist nicht nötig).
Durch beiliegende Adapter passend für alle gängigen Heizkörperventile. Bitte beach-
ten: Der Betrieb mit Fußbodenheizungen ist nicht möglich.
● Individuell programmierbare Tages- und Nachtprogramme - für jeden Wochen-
tag getrennt möglich ● Zur einfachen Inbetriebnahme bereits vorprogrammierte
Zeiten ● Individuelles Wochenprogramm einstellbar ● Mehrere Heizkörper in-
nerhalb eines Raums mit einem Bedienteil regelbar ● Urlaubs-/Party-Funktion
zur vorübergehenden Temperaturänderung ● Wöchentliche Kalkschutzfunktion
verhindert das Festsetzen des Ventils ● Warnmeldung bei schwächer werdender
Batterie ● Frostschutzfunktion ● Tastensperre gegen unbeabsichtigtes Verstel-
len ● Automatische Sommerzeit-/Winterzeit-Umstellung ● Not-Bedienmöglich-
keit von Hand
6/2002 Dez./Jan. Fachmagazin für angewandte Elektronik 2 3,95

journal 6 / 2002
Entwickelt auf Basis
neuester Funk- Mikroprozessor-
und Funktechnologie

Alarmanlage FAZ
In Zeiten hoher Kriminalität und steigender Anzahl von Einbrü- 868 MHz
chen, Diebstahl etc. wird die Absicherung des Eigentums ein bidirektional
immer wichtigerer Gesichtspunkt. Ein Großteil aller Straftaten
sind Eigentums- und Vermögensdelikte mit dem Schwerpunkt
Einbruchskriminalität. Durch die Installation einer Alarmanlage ist
bereits mit relativ geringem Kostenaufwand ein wirksamer Schutz
realisierbar. Die Installation einer herkömmlichen draht-
gebundenen Alarmanlage ist jedoch mit großem Aufwand
verbunden. Eine Alternative dazu stellt eine Funk-Alarm- Funk-Sirenen-Ansteuerung
anlage dar, die aufgrund der Funkübertragung beson- Zum zusätzlichen Anschluss einer Sirene an
ders einfach und schnell zu installieren ist. Das einem beliebigen Ort innerhalb der
aufwändige Ziehen von Kabeln entfällt fast Funkreichweite.
vollständig. Dies vereinfacht gera-
de den nachträglichen Einbau
PC-Technik
einer Alarmanlage.

Funk-
PC-Interface
Ermöglicht die Konfiguration,
Fernsteuerung und Alarmauslösung USB-RS232-Umsetzer
(E-Mail, SMS...) per PC. Schließen Sie Ihre Geräte mit
RS-232-Schnittstelle an den
USB-Port an!

Mini-Schaltungen
• Funk-Alarmzentrale
FAZ 3000-Z • Funk-Fernbedienung
FAZ 3000-FB • Funk-Tür-/Fenster-
melder FAZ 3000-TF • Funk-
Bewegungsmelder FAZ 3000-PIR

PIR-Funk-Bewegungsmelder

Schweiz SFr 7,80 / Niederlande 2 4,95 / Luxemburg 2 4,95 / Belgien 2 4,95 / Österreich 2 4,95
Einstellbar bis 10 m/90°. Wand- und
26-466-00 Eckmontage möglich.

Elektronisches Metronom
Der Takt von 40 bis 210 bpm
wird akustisch und optisch
signalisiert

Praktische
Funk-Tür-/Fenstermelder
mit Anschlussmöglichkeit Schaltungstechnik
für Glasbruchmelder.
Funk-Rauchmelder
Mit einstellbarer Sensorempfindlichkeit und USB-Grundlagen
integriertem Signalgeber.

So funktioniert´s
Web-/Netzwerkkameras

Schärfen/Entschärfen der
Messtechnik PC-Technik
PC-Technik Mini-Schaltungen Weiter
Weitere
eitere Highlights
Weitere
Alarmanlage auch bequem per • Schallpegel-Messgerät • Temperaturlogger • Thyristor-Triac-Tester • Telefon-Wahlumsetzer
Funk-Fernbedienung.
• Audio-Dummy-Load • Schaltplan- • Mini-LED-Lampe • Waschmaschinen-
Ausführliche Beschreibung im Internet und im Hauptkatalog 2003 ab Seite 88. mit Leistungsmesser Entwurfsprogramm Fertigmelder

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