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Sehr geehrte Lehrerinnen und Lehrer,

im aktuellen Lexi-Hausaufgabenheft beschäftigt sich u. a. die folgende


Seite mit dem Thema Gewalt:

Seite 60 Was ist Gewalt?

Wir würden uns freuen, wenn Sie mit Ihrer Klasse ebenfalls einen Schulunterricht zu den
Formen der Gewalt umsetzen.

Vorschlag für Unterricht zum Thema „Formen der Gewalt“

Die Schülerinnen und Schüler sollen die verschiedenen Arten von Gewalt kennenlernen,
indem sie ihre eigenen Erlebnisse und Erfahrungen mit Hilfe von Verben bzw. Tunwörtern
sammeln und passend zuordnen. Dabei sollen sie erkennen, was Gewalt beinhalten kann
und wann diese bereits anfängt. Sie erlernen, dass das Opfer bzw. die oder der Betroffene
entscheidet, ob es sich um Gewalt handelt und nicht die Aggressorin bzw. der Aggressor
oder eine mögliche Zuschauerschaft. Kinder werden dafür sensibilisiert, welche Arten von
Gewalt sie selbst im täglichen Miteinander ausüben.

Zeitlicher Umfang der Unterrichtseinheit: 45 Minuten


Benötigte Materialien: 3 Flipchart-Papiere bzw. Plakatbögen, Stifte in unterschiedlichen
Farben, Klebeband, kopierte Arbeitsblätter

Im Lexi-Hausaufgabenheft vertiefen die folgenden Seiten das Thema


Gewalt von und an Kindern:

Seite 66 Gewalt & und Streit in der Schule


Seite 67 Bearbeitungsseite „Streit-Formular“ für Streitsituationen in der Schule

Seite 30 Der Schulweg: Fremder Mann


Seite 36 Erinnerung: Fremder Mann
Seite 37 Bearbeitungsseite „Und wie ist das, wenn du alleine zu Hause bist?“

Seite 42 Gutes Geheimnis – Schlechtes Geheimnis


Seite 49 Weitere Tipps zum guten und schlechten Geheimnis
Seite 48 Bearbeitungsseite „Gutes Geheimnis – Schlechtes Geheimnis“
Seite 98 Bearbeitungsseite „Wie würdest du dich fühlen?“
Seite 99 Nein heißt Nein
I. Zum Einstieg (max. 10 Minuten)

Zum Anfang wird das Wort „Gewalt“ an die Tafel geschrieben. Die Schülerinnen und Schüler
werden befragt, ob ihnen dazu Beispiele einfallen oder was sie darunter verstehen. Dabei
sollen sie nicht nur mit Schlagwörtern, sondern in ganzen Sätzen kommunizieren. Im
Anschluss werden die Kinder gefragt, ob sie Unterschiede in den genannten (oder von Ihnen
selbst beigetragenen) Gewalttaten erkennen. Hierfür werden drei Flipchart- oder Plakatbögen
an der Tafel befestigt.

Ziel ist es, zu dieser Unterschiedlichkeit die dazugehörigen drei Überbegriffe der Gewalt
 Körperliche Gewalt
 Seelische Gewalt
 Gewalt gegen Sachen
als jeweilige Überschrift zu erarbeiten und jeweils passend zu erklären, wo es jeweils dem
Opfer wehtut bzw. wer hier eigentlich Opfer ist.

Beispiele:
schlagen, zwicken, anrempeln, treten …
Körperliche Gewalt – die Auswirkungen können am Körper gesehen werden
 durch Hämatome
 Abschürfungen
 Blut usw.

Jemanden beleidigen, andere auslachen …


Seelische Gewalt – diese ist äußerlich nicht sichtbar
 der Betroffenen oder dem Betroffenen tut es „im Herzen“ weh.

Gewalt gegen Sachen – hier sind Gegenstände „direkte Opfer“, z. B.


 der zerkratzte Schultisch
 die verschmierte Wand usw.
Im alltäglichen Miteinander sind wir dann aber doch alle Leidtragende von bewusster
Zerstörung bzw. der Gewalt gegen Sachen. Und wenn der Lieblingsteddy eines Kindes oder
eine selbstgemachte Bastelei zerstört wird, dann belastet das die Betroffenen seelisch.

Über die folgende Partnerarbeit sollen die Schülerinnen und Schüler vorbereitet werden, im
späteren Klassengespräch die drei Plakatbögen entweder selbst oder durch die Lehrkraft zu
befüllen. Zu jedem Beispiel erläutern die Kinder dabei um welche Art der Gewalt es sich
handeln könnte und wo es dem Opfer wehtut.
II. Vertiefung – Arbeitsblatt für Kinder, Partnerarbeit (15 Minuten)

Im aktuellen Lexi-Hausaufgabenheft beschäftigt sich Seite 60 mit den Formen der


Gewalt.
Für Sie als Arbeitsblatt aufbereitet:

Klasse ___ Datum _____________ Was ist Gewalt?

Im Unterricht habt ihr gehört, dass es unterschiedliche Arten der Gewalt gibt:

Körperliche Gewalt - Seelische Gewalt - Gewalt gegen Sachen

Hier stehen für euch drei Beispiele zu Gewalt. Bitte besprecht euch und ordnet jedes Beispiel
einer Gewalt-Art zu (zum Ankreuzen):
O Körperliche Gewalt?
1. Eine Mitschülerin wird im Sport von den Klassenkameraden
O Seelische Gewalt?
ausgelacht. Das Mädchen wird ganz traurig.
O Gewalt gegen Sachen?

O Körperliche Gewalt?
2. Ein Schüler schubst einen Buben auf dem Pausenhof
O Seelische Gewalt?
mit Absicht gegen einen der Mülleimer. Der Bub hat sich am
O Gewalt gegen Sachen?
Knie verletzt.

O Körperliche Gewalt?
3. Aus Langeweile schnitzt ein Kind im Werkunterricht mit
O Seelische Gewalt?
einem der Werkzeuge seinen Namen in den Schultisch.
O Gewalt gegen Sachen?

Überlegt euch nun gemeinsam selbst ein Beispiel von Gewalt aus eurem Alltag. Kurze
Beschreibung:

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________
O Körperliche Gewalt?
Um welche Art der Gewalt handelt es sich bei eurem Beispiel? O Seelische Gewalt?
O Gewalt gegen Sachen?

Wer ist bei eurem Beispiel eigentlich die Betroffene oder der Betroffene bzw. ein Opfer?

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III. Zusammenfassendes Klassengespräch (15 Minuten)

Über die Partnerarbeit sind die Schülerinnen und Schüler nun vorbereitet, die drei Plakatbögen
entweder selbst oder durch die Lehrkraft mit passenden Beispielen zu befüllen. Zu jedem
Beispiel erläutern die Kinder dabei um welche Art der Gewalt es sich handeln könnte und wo
es dem Opfer wehtut.

Achten Sie bei der Sammlung darauf, dass diese im Schulalltag oder in der Freizeit erlebt und
beobachtet sein können und keine Episoden aus Actionfilmen oder Computerspielen.
Ergänzen Sie gegebenenfalls einzelne Gewalt-Beispiele (gerade unter dem eher abstrakten
Begriff der seelischen Gewalt kann dies notwendig sein).

Zum optionalen Inhalt „Lösungsmöglichkeiten zur Gewalt“ kann ein kleines Spiel durchgeführt
werden.

1-Euro-Spiel
Die Lehrkraft nimmt ein 1-Euro-Geldstück oder besser noch etwas anderes und zeigt dies
deutlich den Schülerinnen und Schülern mit der Frage: „Wer möchte das haben?“
Einige Kinder werden sich nun melden. Jetzt sucht die Lehrkraft eine erste Teilnehmerin oder
einen ersten Teilnehmer aus der Klasse aus. Das Kind soll nach vorne kommen. Die Lehrkraft
umschließt den Gegenstand jetzt mit der Faust, streckt diese dem Kind entgegen und sagt:
„Nimm es dir!“ oder „Hier!“. Nun wird beobachtet, wie das angesprochene Kind versucht, im
Regelfall „mit Gewalt“ (aufdrücken der Faust) an den Gegenstand zu kommen.
Die Lehrkraft kann noch weitere Kinder als Teilnehmer des Spiels benennen und auffordern
nach vorne zu kommen. Diejenigen, welche tatsächlich Gewalt anwenden, sollen sich aber
wieder zurück auf ihre Plätze setzen.
Erst wenn ein Kind klar darum bittet, die Hand aufzumachen und den Gegenstand zu geben
bzw. sich zu nehmen, wird die Faust geöffnet. Wenn kein Kind auf die Lösung kommt, wird
das Spiel abgebrochen.

Im Anschluss wird in er Klasse über Verhaltensregeln und Lösungsmöglichkeiten zur Gewalt


gesprochen und dass wir mit den Wörtern „Bitte“ und „Danke“ weitaus mehr erreichen können
als mit Gewalt. Um eine gewünschte Sache, oder einen gewünschten Gegenstand zu
bekommen, kann auch geteilt werden oder beim Betreffenden gefragt werden, ob dieser
ausgeliehen werden kann.

IV. Abschluss mit Zusammenfassung der Kernbotschaften (5 Minuten)

Kurze Zusammenfassung des Unterrichts, indem die Kinder nochmals die drei Fragen
beantworten:
 Welche drei Arten von Gewalt gibt es? = s. o.
 Wie definieren wir Gewalt? = Gewalt ist, wenn es ein Opfer gibt
 Wer entscheidet, ob Gewalt vorliegt? = das Opfer selbst entscheidet

Die Plakatbögen können zur Vertiefung im Klassenzimmer aufgehängt bleiben.

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