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Beschluss des ZK der KKE

"Die Positionen der KKE zur zivilen


Eheschließung gleichgeschlechtli-
cher Paare und ihre Auswirkungen
auf die Rechte der Kinder"
29. Januar 2024

1. Das ZK der KKE diskutierte die Position der Partei zur Gesetzesvorlage der Regierung vom
25. Januar 2024 in der öffentlichen Beratung zum Thema "Gleichstellung in der zivilen Ehe,
Änderung des Zivilgesetzbuches und andere Bestimmungen". Die Bestimmungen des Geset-
zesentwurfs heben hervor, was die Hauptfrage ist, die er lösen soll.
Der Gesetzesentwurf betrifft nicht die soziale Anerkennung der Möglichkeit der gleichge-
schlechtlichen Paare, eine Form des Zusammenlebens zu wählen, und das Gesetz regelt ei-
nige persönliche, wirtschaftliche und soziale Beziehungen zwischen ihnen. Es geht nicht um
die Notwendigkeit, soziale Vorurteile gegen sie zu brechen, die ihre Wahl zum Zusammenle-
ben erschweren können, zum Beispiel Schwierigkeiten bei der Anmietung einer Wohnung, bei
der Arbeitssuche usw.
Zweifellos kommt die Institutionalisierung der Zivilehe gleichgeschlechtlicher Paare mit der
Anerkennung ihrer gemeinsamen elterlichen Verantwortung nun voran, wie wir bereits im
Jahr 2015 vorausgesehen haben, als die Lebenspartnerschaft auf gleichgeschlechtliche
Paare ausgedehnt wurde. Diese Anerkennung der gemeinsamen elterlichen Verantwortung
gleichgeschlechtlicher Paare kann jedoch nur durch Umgehung der objektiven Komplemen-
tarität von Frau und Mann bei der Reproduktion der Spezies, bei der Fortpflanzung, entstehen.
Mit dem Artikel 10 wird die Kommerzialisierung der Fortpflanzung und der Adoption legali-
siert, um die Beziehung Mutterschaft - Vaterschaft zu umgehen. Der Gesetzesentwurf, der
die Anerkennung der kommerzialisierten Nutzung der "Leihmutterschaft" durch gleichge-
schlechtliche männliche Paare in einem anderen Land sowie die Anerkennung der Invitrofer-
tilisation durch eine Samenbank für gleichgeschlechtliche weibliche Paare institutionalisiert,
fördert im Wesentlichen die Kommerzialisierung des Fortpflanzungsprozesses.
Gleiches gilt für die Adoption. Angesichts der Tatsache, dass Adoptionsanträge von Paaren
oder Einzelpersonen ein Vielfaches derjenigen Kinder sind, die in Kinderschutzstrukturen zur
Adoption freigegeben sind, ist der Weg im Wesentlichen offen für den Handel mit Flüchtlings-
kindern, aber auch aus Ländern, die hungern, wo es keine Verhütungsmaßnahmen gibt oder
nicht angewendet werden und das menschliche Leben, insbesondere das von Säuglingen
und Kindern, wenig wert ist.
Daher ist der erste Hauptgrund für die Ablehnung der KKE, die zivile Ehe auf gleichgeschlecht-
liche Paare auszudehnen, welche die gemeinsame elterliche Verantwortung verankert, die
Kommerzialisierung der Fortpflanzung und der Adoption.
Der zweite, ebenso grundlegende und damit verbundene Grund ist, dass die Artikel des Ge-
setzesentwurfs in der Praxis das soziale Recht des Kindes auf die Mutter-Vater-Beziehung
als sich entwickelnde biosoziale Beziehung umgehen.
2. Unsere Partei ist der Ansicht, dass Elternschaft die Beziehung des Elternteils zum Kind ist,
die auf individueller Ebene die bestehenden sozialen Beziehungen widerspiegelt. Die Grund-
lage der Position der KKE sind die Rechte des Kindes, d.h. sein soziales Bedürfnis, Bindungen
zu Mutter und Vater zu haben. Dieses Bedürfnis hat eine objektive Grundlage: Die zweiseitige
Mutter-Vaterschafts-Beziehung, die sich aus der komplementären Funktion des Mannes - der
Frau im Fortpflanzungsprozess ergibt. Die Gesetze, die erlassen werden, sollten dieses Recht
unterstützen und nicht aufheben.
Die dialektisch-materialistische Herangehensweise an die Mutterschafts- Vaterschaftsbezie-
hung bedeutet weder absoluten Biologismus noch eine Ablehnung dieser Komplementarität.
Die Mutterschafts- Vaterschaftsbeziehung ist ausschließlich eine menschliche Eigenschaft,
die über den instinktiven Schutz hinausgeht, den jedes Säugetier seinen Neugeborenen bie-
tet. Diese komplementäre Beziehung hat eine natürliche Grundlage - denn der Mensch repro-
duziert sich auf natürliche Weise - und erhält vom ersten Moment an einen sozialen Charak-
ter.
Der Mensch ist ein soziales natürliches Wesen, d.h. die Befriedigung seiner natürlichen Be-
dürfnisse, wie auch der sozialen, kann ausschließlich auf sozialem Wege erfolgen. Daher sind
die menschliche Mutterschaft und die menschliche Vaterschaft der "menschlichen" Art ein-
geschrieben. Der Mensch ist die Summe seiner sozialen Beziehungen, die die biologische
Substanz nicht negiert, sondern einbezieht. Das bedeutet, dass Vaterschaft und Mutterschaft
nicht losgelöst vom biologischen Hintergrund und den sozialen Beziehungen betrachtet wer-
den können.
Je mehr sich der Mensch sozial entwickelt, desto bewusster muss er sich auch der individu-
ellen Verantwortung bei der Zeugung stellen, desto bewusster muss er seine Verantwortung
für das neue Leben wahrnehmen, das objektiv über einen längeren Zeitraum von den Eltern
und insbesondere von der Mutter abhängig ist. Die Ausklammerung der menschlich-sozialen
Mutterschaft bedeutet, die Mutterschaft als Errungenschaft der langen Entwicklung des Men-
schen wegzunehmen.
Wir beziehen uns nicht auf die Konzepte der Mutterschaft - Vaterschaft als soziale Rollen, die
sicherlich unterschiedlich sind, je nach dem Charakter der jeweiligen Gesellschaft, je nach
dem Entwicklungsstand der Produktivkräfte, der auch die Art der materiellen Produktion be-
stimmt. Sie spiegelt sich auch in den Formen des sozialen Zusammenlebens, wie der Familie,
und somit in den sozialen, rechtlichen und kulturellen Beziehungen rund um die Fortpflan-
zung wider. Von der Sklavenhaltergesellschaft bis zum Kapitalismus wurde die soziale Stel-
lung der Frau auf die Rolle der Ehefrau reduziert, die lediglich Kinder zu gebären und für sie
zu sorgen hat und sich eher mit den engen Aufgaben der Familie als mit der umfassenden
gesellschaftlichen Arbeit beschäftigt. Es geht um die jahrtausendelange Unterordnung der
Frau unter den Mann (ein Thema, das auch die ausbeutende Machtklasse oder den freien
Einzelproduzenten betraf). Natürlich reproduziert auch die moderne kapitalistische Gesell-
schaft die weibliche Ungleichheit in moderner Form.
Im Kapitalismus hat sich mit der massenhaften Integration der Frauen in die Lohnarbeit oder
in die Selbstständigkeit, die objektiv die relative wirtschaftliche Unabhängigkeit der Frauen
von den männlichen Familienmitgliedern (Vater, Bruder, Ehemann) bewirkte, mit der entspre-
chenden rechtlichen Modernisierung auch der soziale Gehalt der Mutterschaft, aber auch der
Vaterschaft, entwickelt: Die Mutterschaft als wichtigste soziale Rolle der Frau ging zurück,
während die väterliche Verantwortung aufgewertet wurde, insbesondere in der Arbeiterklasse
und in den mittleren Schichten des städtischen Bürgertums.
Diese Entwicklungen spiegelten sich in wesentlichen Änderungen des Rechts (Familie, Arbeit
usw.) wider, wie zB der Abschaffung von Gesetzen, die die Ungleichheit der Frauen in der Ehe
garantierten (Ehebruch ihrerseits, Mitgift, Verpflichtung zur Annahme des Familiennamens
des Ehemannes usw.), aber auch der verzögerten Institutionalisierung der gemeinsamen el-
terlichen Sorge auch für Eltern in einer freien Partnerschaft. Diese waren in der Sowjetunion
verankert, viel später in den kapitalistischen Ländern, wie in Griechenland.
Das formal gemeinsame Recht von Mann und Frau zu arbeiten, die fortschreitenden Geset-
zesänderungen - wenn auch mit einer längeren Verzögerung in den Verhaltensweisen - haben
zu Recht dazu geführt, dass sich die Verantwortung der Elternschaft nicht nur auf die finan-
zielle Verantwortung für die Kinder beschränkt, sondern sich auf alle Fragen der täglichen
Betreuung erstreckt. Es besteht die Tendenz, dass beide Elternteile zur Erziehung der Kinder
beitragen. Natürlich waren auch die objektiven Veränderungen der Arbeits- und Lebensbedin-
gungen (Arbeitszeit, Verallgemeinerung "flexibler" Arbeitsverhältnisse) betroffen, insbeson-
dere während der letzten kapitalistischen Wirtschaftskrise.
3. Wir sind der Meinung, dass das Hauptthema, das mit der zivilen Ehe heute verbunden ist,
die soziale Verantwortung der Mutter- und Vaterschaft ist, die als gemeinsame Elternschaft
gesetzlich verankert ist. Je mehr der ökonomische Antrieb für die Ehe schwächer wird, je
mehr sie sich auf die freie Wahl des Zusammenlebens stützt (vor allem für die Arbeiter- und
Volkskräfte), desto mehr bleibt nur die institutionelle Regelung der gemeinsamen elterlichen
Sorge als Notwendigkeit im Zentrum der Ehe. Die elterliche Sorge betrifft die Gesamtverant-
wortung für das Kind (Erziehung, Bildung, Gesundheit, Schutz und schließt die Verwaltung
des Vermögens des Kindes ein, sofern ein solches vorhanden ist), entweder in Form der leib-
lichen Eltern oder in ihrer Ersetzung per Adoption (d. h. durch einen Rechtsakt, mit dem die
Mutterschaft oder die Vaterschaft oder beides auf die Adoptiveltern übertragen wird).
Die KKE lehnt die Zivilehe für gleichgeschlechtliche Paare ab, weil sie Personen des gleichen
Geschlechts den Elternstatus garantiert und zum Ausschluss von Mutter- oder Vaterschaft
führt. Sie führt eine doppelte elterliche Mutterschaft bzw. eine doppelte elterliche Vaterschaft
ein. Das Konzept der doppelten gleichgeschlechtlichen Elternschaft entzieht dem Konzept
der elterlichen Verantwortung seine objektive soziale und biologische Grundlage. Aus diesem
Grund hat die KKE im Jahr 2015 die eingetragene Partnerschaft für gleichgeschlechtliche
Paare kritisiert, abgelehnt und dagegen gestimmt, weil sie sie als Vorstufe zur Zivilehe und
zur Adoption ansah.
Die Nichteinführung der Zivilehe für gleichgeschlechtliche Paare stellt keine Ungleichheit dar,
da die Übertragung der elterlichen Verantwortung von einem der Geschiedenen auf den
neuen Ehepartner des anderen nicht für die Kinder geschiedener heterosexueller Paare gilt,
selbst wenn sie zusammenleben und selbst wenn das Kind von ihm emotional oder sogar
materiell betreut wird. Im Falle eines geschiedenen heterosexuellen Paares mit Kindern füh-
ren die Beziehungen der Kinder zu den neuen Partnern ihrer Eltern weder zum Ausschluss
der Mutter- oder Vaterschaft noch zur Elternschaft 1, 2, 3, 4, usw. Die Beziehungen eines Kin-
des zu seiner Mutter und seinem Vater sollten nicht durch dysfunktionale Beziehungen zwi-
schen ihnen beeinträchtigt werden, wenn sie nicht zusammenleben. Aber auch hier geht es
nicht ausschließlich um zwischenmenschliche Beziehungen, denn auch diese spiegeln sozi-
ale Beziehungen wider. Der Staat muss die Rahmenbedingungen (wirtschaftlich, gesamtge-
sellschaftlich, rechtlich, kulturell) so gestalten, dass die mütterliche und väterliche Verant-
wortung tatsächlich wahrgenommen werden kann. Aus diesem Grund gibt es auch bei der
Adoption in jeder Epoche und in jedem Land bestimmte soziale Kriterien.
Bei der Adoption durch eine Einzelperson - eine Frau oder einen Mann, nicht einem Paar - ist
die Ersetzung der biologischen Mutter oder des biologischen Vaters auf jeden Fall einseitig
und daher unvollständig. Sie führt jedoch nicht zu einer doppelten Mutterschaft, einer dop-
pelten Vaterschaft oder gar einer drei- oder mehrfachen Elternschaft - Elternteil 1, Elternteil
2, Elternteil 3 usw. -, was in einigen Ländern bereits der Fall ist.
Diese Möglichkeit wurde auch durch den jüngsten Beschluss des Europäischen Parlaments
(14.12.2023) über das so genannte "Europäische Elternschaftszertifikat" vorangetrieben, das
die elterliche Beziehung eines Kindes zu mehr als zwei Elternteilen anerkennt, auch zu "Per-
sonen, die behaupten, seine Eltern zu sein".
Es ist eine grobe Vereinfachung zu behaupten, dass die soziale Entwicklung aber auch der
emotionale Zustand des Kindes nur von der gegebenen Liebe der gleichgeschlechtlichen
Partner abhängt, oder ihre Beziehung als idealisiert darzustellen, frei von pathogenen Ele-
menten wie Reibung und sogar Gewalt, die auch heterosexuelle Paare kennzeichnen. Be-
wusst oder unbewusst beinhalten diese Ansichten eine Abwertung des einen Geschlechts,
eine Abwertung der Vaterschaft oder der Mutterschaft.
Die geistige und körperlich-seelische Gesundheit und die soziale Entwicklung der Kinder kön-
nen eindeutig nicht durch ein System gewährleistet werden, das die Bedürfnisse der Arbeit-
nehmer und Kinder sowie der Rentner auf der Grundlage des "Kosten-Nutzen-Verhältnisses"
unter dem Gesichtspunkt der kapitalistischen Wettbewerbsfähigkeit bewertet. Daher können
wir unter diesen Umständen keine Vergleiche zwischen "glücklichen und ausgeglichenen"
Kindern heterosexueller Paare und "unglücklichen" Kindern von gleichgeschlechtlichen Paa-
ren anstellen und umgekehrt. Im Gegenteil, was auch die bürgerlich ausgerichtete Forschung
bestätigt, ist die Tatsache, dass die aufeinanderfolgenden tiefen und global synchronen Wirt-
schaftskrisen - und nicht nur - von einem Aufschwung jugendlicher Prostitution von Jungen
und Mädchen, Gewalt und Kriminalität, Drogenabhängigkeit, Alkoholismus, verschiedenen
anderen Suchtarten (zB Glücksspiel, Internet) begleitet werden.
4. In unseren Tagen bringen der wissenschaftliche Fortschritt und die Möglichkeit, in die Ei-
und Samenzellen sowie in die DNA einzugreifen, neue bioethische Dilemmata auf die soziale
und politische Ebene. Wie alle neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse und die entsprechen-
den technologischen Errungenschaften können sie für den raschen Anstieg des gesellschaft-
lichen Wohlstands oder für dessen Aufhalten oder gar Zerstörung genutzt werden: Sie werfen
bereits die Frage nach der Möglichkeit auf, Menschen vollständig mit technischen Mitteln
unter Laborbedingungen zu reproduzieren, sowie Fragen des Eingriffs in den genetischen
Code, der Vorbestimmung von Eigenschaften usw., d. h. der Eugenik. In diesem Sinne kann
die medizinisch unterstützte Fortpflanzung (MRA) einerseits zur Bekämpfung der Unfrucht-
barkeit und zur Verwirklichung der Mutter- und Vaterschaft eingesetzt werden, andererseits
kann sie aber auch aus kapitalistischen Profitgründen ausgebeutet werden, was zum Handel
mit Eizellen und Spermien, zur Kommerzialisierung der künstlichen Befruchtung und insbe-
sondere zur kommerziellen Nutzung der "Leihmutter" führt, einer der extremsten Formen der
Ausbeutung des weiblichen Körpers.
Das ist ein profitabler Sektor mit einem globalen Netzwerk. Im Rahmen des kapitalistischen
Marktes können diesem Prozess keine Regeln auferlegt werden. Es ist bezeichnend, dass
auch in Griechenland bestimmte Sicherheitsbestimmungen aus dem Jahr 2002 durch aufei-
nanderfolgende gesetzliche Bestimmungen abgeschafft wurden, gegen die wir auch für he-
terosexuelle Paare gestimmt haben. In der Tat hat der Staat mit diesen Gesetzen die Gewinne
der entsprechenden Unternehmenskolosse, den reproduktiven Medizintourismus in Grie-
chenland, angeheizt und tut dies auch weiterhin.
Dieser Prozess kann zu einer unkontrollierten Nutzung führen und die bewusst gewollte Auf-
lösung des dialektischen Verhältnisses von Mutterschaft und Vaterschaft vorantreiben, das
auf der biologischen Komplementarität von Frau und Mann im Fortpflanzungsprozess beruht.
Wir sind der Meinung, dass die "Leihmutterschaft" nur ausnahmsweise und unter sehr stren-
gen Bedingungen und Vorgaben (medizinische Gründe, familiäre Bindungen zu der Frau, die
das Kind austrägt, gerichtliche Genehmigung, Schutz der Gesundheit der Leihmutter und des
Kindes, wissenschaftliche, soziale Forschung über den Verlauf der emotionalen, sozialen Ent-
wicklung des Kindes, aber auch der Leihmutter) betrieben werden darf. Solange die Kommer-
zialisierung im Gesundheitswesen und bei der medizinisch unterstützten Fortpflanzung
(MRA) vorherrscht, können diese Bedingungen leider nicht garantiert werden.
5. Eine besondere Frage ist die Regelung der Beziehungen zwischen Kindern und den Part-
nern ihrer Eltern (bei heterosexuellen und gleichgeschlechtlichen Paaren):
Die Partei verfolgt die gegenwärtigen Entwicklungen im Bereich der Lebensgemeinschaften
von Menschen, die Kinder haben. Nach geltendem Recht haben Vater und Mutter die gemein-
same elterliche Verantwortung für Kinder, die in einer Ehe oder Lebenspartnerschaft geboren
wurden oder die vom Vater entweder freiwillig oder aufgrund einer gerichtlichen Entschei-
dung im Anschluss an einen Rechtsstreit anerkannt wurden. Bei der Adoption eines Kindes
durch eine alleinstehende Person erwirbt der künftige Ehegatte nur dann die gemeinsame
elterliche Verantwortung, wenn er das Kind später selbst adoptiert. Gleichzeitig entstehen
Beziehungen zwischen dem Kind und Personen, die keine elterliche Sorge ausüben, aber täg-
lich mit dem Kind in Kontakt sind. Dabei handelt es sich um die neuen Partner geschiedener
Eltern (unabhängig davon, ob sie verheiratet sind, zusammenleben oder nur zusammenwoh-
nen) oder um die Partner von Adoptiv- oder Pflegeeltern, die eine heterosexuelle oder homo-
sexuelle Orientierung haben können.
In diesen Fällen müssen die Lebenspartner miteinander und mit den leiblichen Eltern zusam-
menarbeiten, um eine Reihe von Fragen im Zusammenhang mit dem täglichen Leben und
den Bedürfnissen des Kindes zu klären. Das sind Handlungen, die in der Praxis bereits weit-
gehend üblich sind. Um beispielsweise die elterliche Verantwortung nach dem Tod des leib-
lichen oder Adoptivelternteils zu regeln - wenn es keinen zweiten leiblichen Elternteil gibt -,
kann der Partner oder seine Partnerin die Vormundschaft übernehmen, was sich im Wesent-
lichen nicht von der Übernahme der elterlichen Verantwortung unterscheidet, wenn der El-
ternteil ihn oder sie zu diesem Zweck entweder testamentarisch oder durch Erklärung gegen-
über einem Richter oder Notar gemäß den Bestimmungen des Zivilgesetzbuchs über die Vor-
mundschaft bestimmt (Abs. 2 von Art. 1592 ZBG). Der Vormund hat die gleichen Sorge-
rechtspflichten für das Kind (1603ZBG) wie der leibliche Elternteil. Dem Gegenargument,
dass es sich um ein "zusätzliches rechtliches Verfahren" handelt, halten wir entgegen, dass
es unter dem Gesichtspunkt des Schutzes des Kindes notwendig ist, der nicht immer mit den
Wünschen der Person, die die elterliche Sorge beansprucht, übereinstimmt.
In Anbetracht der obigen Ausführungen hat es den Anschein, dass eine Reihe bestehender
gesetzlicher Regelungen, die von den Parteien, den Medien und den sozialen Medien aufge-
worfenen Fragen tatsächlich lösen. Gleichzeitig stellt die KKE klar, dass in den Fällen, in de-
nen das Zusammenleben von - leiblichen oder adoptierten - Kindern und den Partnern/Le-
bensgefährten ihrer Eltern in gleichgeschlechtlichen Paaren Fragen der Regelung des Alltags-
lebens aufwirft, die Behandlung solcher Situationen durch eine Verbesserung der entspre-
chenden gesetzlichen Regelungen vorangetrieben werden kann, ohne den Grundsatz der ge-
meinsamen elterlichen Verantwortung von Mutter und Vater außer Kraft zu setzen oder zu
negieren, der durch die biologische Beziehung zwischen Mann und Frau im Fortpflanzungs-
prozess entsteht.
Darüber hinaus stellen wir fest, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen einer starken
Zunahme von Scheidungen und geschiedenen Eheleuten die Fragen der Regelung der Bezie-
hungen des Kindes sowohl zu den Personen, die die elterliche Verantwortung ausüben, als
auch zu denjenigen, die mit dem Kind zusammenleben, aber keine elterliche Verantwortung
oder gar das Sorgerecht ausüben, im Allgemeinen komplex sind und nicht alle hauptsächlich
durch feste gesetzliche Bestimmungen gelöst werden können. Das wurde auch im Fall des
"obligatorischen gemeinsamen Sorgerechts" für Kinder durch ihre leiblichen Eltern nach einer
Scheidung oder der Beendigung des Zusammenlebens bestätigt, was in der Art, wie es ein-
geführt wurde, mehr Probleme geschaffen als gelöst hat. Es gibt viele Probleme des "Miss-
brauchs" des Sorgerechts (Vernachlässigung, Missbrauch und sogar sexuelle Gewalt) durch
Personen, die das Sorgerecht nach dem Gesetz ausüben oder die in der Praxis für die Kinder-
betreuung zuständig sind.
Bei all diesen Problemen handelt es sich nicht um rein "individuell-familiäre" Probleme, wie
sie häufig von leiblichen oder Pflegeeltern wahrgenommen werden, sondern um soziale Prob-
leme, bei denen das Eigeninteresse des Kindes im Mittelpunkt steht. Die soziale Vorsorge
verfügt jedoch bei weitem nicht über die Strukturen und Mittel, um die elterliche Fürsorge und
das Sorgerecht zu unterstützen und deren Ausübung von der Geburt oder der Empfängnis
des Kindes über alle Strukturen der vorschulischen Erziehung und Ausbildung hinweg, der
Gesundheitszentren und insbesondere der Zentren für psychische Gesundheit mit speziali-
sierten Diensten für Säuglinge, Kinder und Jugendliche zu kontrollieren.
6. In den Stellungnahmen sowohl der Regierungsvertreter als auch der Vertreter der sozial-
demokratischen Parteien findet sich eine starke Verzerrung dessen, was ein wirkliches Recht
auf Ehe und Fortpflanzung ausmacht. Wir halten es für irreführend zu behaupten, dass die
unterschiedliche Regelung verschiedener Situationen gegen die Gleichberechtigung der Bür-
ger verstößt.
Die Ehe war die institutionelle Matrix der Fortpflanzung. Die Befriedigung der Sexualität des
Menschen ist nicht mit der Fortpflanzung gleichzusetzen. In diesem Sinne war sie nicht das
Hauptmotiv für die Institutionalisierung der Ehe in einem sozioökonomischen Gebilde, das
ursprünglich die besitzenden Klassen betraf. Vom Spätfeudalismus bis zum Spätkapitalis-
mus wurde sie dann allmählich auf die Arbeiter- und Volkskräfte ausgedehnt. Die Ehe - die
Familie als soziale Einheit, die die Reproduktion der Gattung umfasste - war eine Institution,
die von den jeweiligen Bedingungen und Bedürfnissen der gesellschaftlichen Produktion - der
Verteilung, dem Charakter der sozialen Beziehungen - bestimmt wurde und in erheblichem
Maße auch heute noch wird.
Deshalb hat die Weigerung der KKE, die Zivilehe auf gleichgeschlechtliche Paare auszudeh-
nen, nichts mit der sexuellen Orientierung jedes oder jeder Einzelnen zu tun, mit ihrer Haltung
gegenüber Homosexualität oder Bisexualität als Ausdruck von Sexualität. Wir erinnern im
Übrigen daran, dass die KKE Gesetzesvorschläge gemacht und politische Aktionen durchge-
führt hat, um jede Form von Isolation abzuschaffen und jede Form von Rassismus gegen
Menschen mit gleichgeschlechtlicher sexueller Orientierung zu verurteilen. Wir bekämpfen
den Ausschluss von Homosexuellen von Lehrstellen, Arbeitsplätzen, Wohnungen, vom Zu-
gang zu allen sozialen, kulturellen, sportlichen oder anderen Aktivitäten. Die KKE kämpft ge-
gen jede Art von Spaltung aufgrund von Rasse, Geschlecht, Hautfarbe, Religion, Nation, se-
xueller Orientierung, mit dem grundlegenden Kriterium der Notwendigkeit der Klasseneinheit
der Arbeiterklasse, den gemeinsamen Interessen der großen Mehrheit des griechischen Vol-
kes, aller Völker der Welt. Diese grundlegende Position unserer Partei wird falsch interpretiert,
es wird versucht, sie als widersprüchlich darzustellen, weil wir uns dagegen aussprechen,
dass gleichgeschlechtliche Paare durch die Zivilehe das Recht auf gemeinsame Adoption
erhalten, usw.
Es gibt einen Abgrund, der die Position der KKE von "homophoben" Konzepten und entspre-
chenden Praktiken, von der mittelalterlichen kirchlichen Auffassung von Sexualität außerhalb
der Ehe - insbesondere für Frauen - und Homosexualität trennt.
Die Kirche lehnt die zivile Eheschließung gleichgeschlechtlicher Paare unter dem Gesichts-
punkt ab, dass sie Homosexualität als "Sünde" betrachtet und argumentiert, dass sie der
"gottgegebenen" Komplementarität von Mann und Frau und der "gottgegebenen" Institution
der Ehe "widerspricht", um, wie sie sagt, Bedingungen der Liebe und des Gleichgewichts zwi-
schen den Eheleuten und in ihrer Beziehung zu ihren Kindern zu schaffen.
Aber auch die Differenzen der bürgerlichen Kräfte über das diesbezügliche Recht werden zum
Ausdruck gebracht, um die Ehe als "institutionellen Kokon" der Kernfamilie als grundlegende
wirtschaftlich-soziale Einheit zu verteidigen.
Die KKE hat in den 105 Jahren ihrer Geschichte als revolutionäre Arbeiterpartei bewiesen,
dass sie in einer allgemeinen Richtung ideologisch-politisch und praktisch durch ihre Kräfte
energisch für die Schaffung des neuen Menschen gekämpft hat, der die kommunistische
Ethik - und nicht nur die Ideologie - erobert, der mit seinen Schwächen kämpft, der seine indi-
viduelle Besonderheit (auch in Bezug auf seine Sexualität) nicht theoretisiert und sein "Ego"
nicht auf Kosten der Klasse und des revolutionären Kollektivs entwickelt.
Die KKE hat ihre größten Errungenschaften unter den Bedingungen des sich verschärfenden
Klassenkampfes erreicht, wie in der Zeit der DSE, in den Gefängnissen und in der Verbannung,
indem sie einen Schnitt in der Frage des Respekts und der Förderung der Frauen in der sozi-
alen Aktion, im Klassenkampf, im politischen Kampf und beim Schutz der Kinder erreicht hat.
Solche Errungenschaften sind unter den heutigen neuen, komplexen und widersprüchlichen
Bedingungen ein Vermächtnis für den Klassenkampf, eine Quelle des kommunistischen Be-
wusstseins und der Moral für junge Menschen und junge Frauen, für die Verteidigung und
Entwicklung der revolutionären Arbeiteridentität der Partei.
7. In Richtung der Fehlinterpretation der Position der KKE sind Kräfte führend, die im Namen
des "Individualrechts" das Verhältnis zwischen individuellen und sozialen Rechten
verschleiern, den sozialen Gehalt jedes individuellen Rechts leugnen. Kein individuelles Recht
kann von den ausbeuterischen, kapitalistischen Verhältnissen losgelöst werden. Die Gesamt-
heit der bürgerlichen Institutionen, darunter die rechtlichen, juristischen, sind in der kapitalis-
tischen Ökonomie der Klassenungleichheit verwurzelt.
Gleichzeitig werden diese Ansichten ausgenutzt, um auf individueller Ebene eine "ver-
schwommene", fließende, klassenlose Identität des Individuums ohne objektive Grundlage
zu kultivieren.
Die sozialdemokratischen Kräfte, die sich als Verteidiger des "individuellen Rechts" präsen-
tieren, legitimieren in der Praxis die extreme Ausbeutung der Frau und die Kommerzialisie-
rung des Körpers durch die kommerzielle Leihmutterschaft, wie der entsprechende SYRIZA-
Gesetzesvorschlag bestätigt. Gleichzeitig trugen sie von Regierungspositionen aus sogar zur
Vertuschung von Polizeiwillkür gegen Menschen mit gleichgeschlechtlicher sexueller Orien-
tierung bei.
SYRIZA und PASOK, die Neue Linke, haben die Regierung der ND in wichtigen Fragen unter-
stützt (Supermemoranden, Wiederaufbaufonds, imperialistische Pläne der USA, der NATO
und der EU in der Ukraine, Unterstützung Israels beim Massaker am palästinensischen Volk
u.a.), so auch jetzt, wo sie die Rolle des "linken" Unterstützers der Regierungspolitik spielen,
der die vorherrschende Richtung der Kommerzialisierung der menschlichen Reproduktion
verbreitet, die in den USA und in der EU mit Unterstützung der NATO etabliert wurde. Was die
rechtsextremen Bewegungen betrifft, so stellen sie durch die Wiederverwendung anachronis-
tischer Ansichten über die Familie ein "nützliches Alibi" für die ND dar.
8. In Anbetracht der obigen Ausführungen stellt sich die Frage nach der Intensität der Fehlin-
formation zu diesen Themen durch Politiker, Abgeordnete, ehemalige oder amtierende Minis-
ter: Warum wird nicht versucht, einen objektiven Standpunkt auf der Grundlage bestehender
Gesetze, Rechtsprechung, Verordnungen usw. einzunehmen? Warum wird kein Versuch un-
ternommen, diese zu verbessern? Warum treten die Kräfte, die an der Spitze der Verletzung
sozialer und individueller Rechte standen, heute als Verteidiger der "Rechte" und der soge-
nannten "Gleichheit" auf? Warum wird diese Debatte gerade jetzt von der Regierung bewusst
und fast einseitig gewählt?
Wir sind der Meinung, dass diese Debatte nicht nur nicht zur Beseitigung verwerflicher ge-
sellschaftlicher Praktiken gegen Menschen mit gleichgeschlechtlicher oder bisexueller Sexu-
alität (Entfremdung, Gewalt usw.) beiträgt, sondern im Gegenteil sogar zu einer Verschärfung
abstoßender homophober und rassistischer Übergriffe führen kann. Im Wesentlichen geht es
um die Desorientierung in Bezug auf die Klassenrechte, ihre Durchsetzung durch die organi-
sierte Bewegung, die Dekonstruktion der sozialen Merkmale der Persönlichkeit, die sich ne-
gativ auf die soziale Verfassung der jungen Menschen, der Arbeitnehmer von morgen, aus-
wirkt. Auf diese Weise lassen sich Männer und Frauen leichter vom kapitalistischen System
manipulieren. Das ist die Kehrseite der Medaille des Vorantreibens neuer arbeitnehmer- und
volksfeindlicher Regelungen in allen wirtschaftlichen und weiter gefassten sozialen Berei-
chen (Bildung, Gesundheit, Soziales, Schutz vor Naturereignissen, Sicherheit in den Bereichen
Wasser, Energie, Verkehrsinfrastruktur usw.).
Als problematisch erachten wir auch die vorherrschende Linie des Systems, den Anspruch
auf doppelte gleichgeschlechtliche Elternschaft mit der allgemeinen Förderung von Theorien
- auch durch das Bildungssystem - zu verknüpfen, die den objektiven biologischen Unter-
schied zwischen Männern und Frauen herunterspielen oder sogar leugnen, d.h. Theorien der
"sozialen Konstruktion des Geschlechts". Wir stellen klar, dass die idealistisch-metaphysi-
sche Auffassung, dass das Geschlecht sozial konstruiert ist, das eine ist, und die dialektisch-
materialistische Erklärung der sozialen Stellung und des Verhaltens von Männern und Frauen
und ihrer Sichtweise ihrer sozialen Rolle, die durch die historisch gegebenen ökonomischen
Bedingungen der Gesellschaftsorganisation geprägt sind, das andere. Das eine ist das Miss-
fallen des Geschlechts, die intersexuellen Leute, die in diesen Fällen objektive Merkmale auf-
weisen, das andere sind Theorien des "breiten Geschlechtsspektrums".
Solche Ansichten, die von der selbsternannten LGBT-Führung vertreten werden, versuchen,
Menschen mit unterschiedlichen Klasseninteressen und politischen Positionen, unterschied-
lichen Ausprägungen der Sexualität usw. in einen Topf zu werfen.
Diese irrationalen, unwissenschaftlichen Theorien dienen mehreren Zielen des Kapitals. Sie
fördern die Loslösung des Menschen von jeder objektiven Bestimmung (zB Geschlecht,
Klasse usw.) und erleichtern seine Manipulation innerhalb des Systems. Sie stellen sogar die
Akzeptanz der Umwandlung des menschlichen Körpers durch das Hinzufügen von Implanta-
ten als individuelles Recht dar, um ihn für die kapitalistische Rentabilität mit anderen Arbeit-
nehmern, dem Internet und anderen "intelligenten Maschinen" zu vernetzen. Das heißt, sie
dienen unter modernen Bedingungen dazu, die Kommerzialisierung von Veränderungen am
menschlichen Körper auszuweiten, obwohl es dafür aus medizinischen Gründen keine Not-
wendigkeit gibt. In dieser Richtung nutzt die moderne kapitalistische Macht die neuen wis-
senschaftlichen und technologischen Errungenschaften nicht nur, um die allgemeine Arbeits-
zeit zu verkürzen und die Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern, sondern auch, um
das soziale Klassenbewusstsein zu dekonstruieren.
Anstatt zum Wohle der Arbeiter eingesetzt zu werden, werden die neuen wissenschaftlich-
technischen Möglichkeiten in einer perversen, unsozialen Richtung genutzt, um den Interes-
sen des Kapitals zu dienen. Angesichts des Mangels an wirksamer sozialer Unterstützung
für das Kinderkriegen im fruchtbarsten Alter werden zum Beispiel die Kryokonservierung von
Eizellen oder die Aussicht auf eine Schwangerschaft im Labor als "Lösung" präsentiert, um
die Frauen in Arbeit zu halten und ihre Ausbeutung zu verstärken.
Es ist kein Zufall, dass all das von den mächtigsten Zentren des internationalen imperialisti-
schen Systems wie der EU, den USA und dem Vereinigten Königreich kanalisiert, getestet und
vorangetrieben wird. Es ist eingebettet in ein ganzes Netzwerk von großen wirtschaftlichen
Interessen, Finanzierung, Propaganda, das mit dem Ziel der Integration, der Desorientierung
und der Manipulation alle Bereiche des wirtschaftlichen, politischen, kulturellen und geistigen
Lebens umfasst. In dem sich bildenden imperialistischen eurasischen Block hingegen ver-
folgt Russland unter dem ideologischen Vorwand der "Verteidigung der traditionellen Werte"
die entgegengesetzte Richtung.
Es ist bemerkenswert, dass Regierungsbeamte, um für den Gesetzesentwurf zu werben, auf
plumpen Antisowjetismus und Antikommunismus zurückgreifen und seine Förderung mit der
weiteren Integration unseres Landes in das "Lager" des Euro-Atlantizismus verknüpfen. Sie
erkennen implizit an, dass um diese Fragen eine heftige innerimperialistische Konfrontation
im Gange ist, die sowohl mit den Interessen der Kapitalisten auf dem globalen Biotechnolo-
giemarkt als auch mit dem ideologischen Vorwand zusammenhängen, unter dem kapitalisti-
sche Interessen gefördert werden.
All das wird mit Ideen verbunden, die das kapitalistische Motiv systematisch verschleiern,
"das Schwarze als Weiß", die Erhaltung und den neuen Konservativismus des Kapitalismus
als Fortschritt präsentieren, um die Manipulation der Arbeiter- und Volksmassen, insbeson-
dere der Jugend zu erreichen, die kein tieferes historisches Wissen und keine Klassenerfah-
rung haben.
Gleichzeitig fehlt den privaten und staatlichen Institutionen die Orientierung der öffentlichen
Debatte, das entsprechende Interesse an den zeitgenössischen Problemen in den Geschlech-
terbeziehungen, die auch mit der verallgemeinerten Beteiligung der Frauen an der gesell-
schaftlichen Arbeit verbunden sind, die einen progressiven Charakter hat, aber objektiv neue
Bedürfnisse im Verhältnis von Arbeit - Mutterschaft/Vaterschaft prägt. Das gilt umso mehr,
wenn es keine entsprechende soziale Unterstützungspolitik, keine entsprechenden wirt-
schaftlichen und sozialen Bedingungen gibt, die verhindern, dass junge Frauen und junge
Männer in ihrem fruchtbarsten Alter keine Kinder bekommen.
Eine eingehendere Untersuchung der einschlägigen politischen und wissenschaftlichen De-
batte in der EU und auf internationaler Ebene und ihrer Besorgnis über die Krise der "hetero-
sexuellen Kernfamilie" ist sicherlich erforderlich. Das kapitalistische System braucht sie nach
wie vor, damit sie die Kinderbetreuung fast vollständig übernimmt und den Mangel an umfas-
senden und vielfältigen kostenlosen sozialen Unterstützungsstrukturen für Eltern und Kinder
verdeckt.
Im 21. Jahrhundert brauchen Kinder im Allgemeinen keine "Betreuer". Der moderne Arbeit-
nehmer - ob Mann oder Frau - sollte nicht des Glücks eines neuen Lebens beraubt werden,
weil er dazu verdammt ist, ein Leben lang Abschlüssen und Zertifikaten hinterherzujagen, um
einen Job ohne Arbeitszeiten und ohne Urlaub zu haben, der es ihm unmöglich macht, sein
Elternhaus zu verlassen und das Einkommen seiner Eltern ergänzen, bis er 30 oder mehr
Jahre alt ist.
9. Zusammenfassend zu diesem Gesetzesentwurf:
-Wir stimmen dem Gesetzesentwurf der Regierung der ND nicht zu, ebenso wenig dem von
der SYRIZA vorgelegten Gesetzesentwurf zur Zivilehe für gleichgeschlechtliche Paare. Wir
werden grundsätzlich dagegen stimmen.
-Die Vorschläge der ND lösen nicht nur die entscheidenden Fragen der Kommerzialisierung
der Fortpflanzung und der Fortpflanzung durch gleichgeschlechtliche Paare nicht, die de
facto zur Abschaffung des Rechts des Kindes auf Mutter- und Vaterschaft führt, sondern sie
verschleiern und reproduzieren sie im Gegenteil in höchstem Maße. Mit unterschiedlichen
Begründungen und unterschiedlichen Eskalationsstufen führen sie zur Umsetzung des Kas-
selakis-Vorschlags, da sie den Weg für den Kinderhandel (durch Adoption u.a.), für den Rück-
griff auf illegale Leihmutterschaftsmethoden oder den Rückgriff auf ausländische Länder, in
denen das Verfahren erlaubt ist, ebnen, mit allem, was das impliziert, und so die Büchse der
Pandora öffnen und bis hin zur Eugenik gelangen. Letztlich ist die Institutionalisierung der
Zivilehe für gleichgeschlechtliche Paare, abgesehen von den oben genannten Punkten, eine
Voraussetzung für künftige Klagen vor griechischen Gerichten und dem Europäischen Ge-
richtshof für Menschenrechte (EGMR), um die gesamte Agenda im Namen der Beseitigung
der Diskriminierung umzusetzen.
Wenn wir also über die Ehe in ihrer aktuellen Entwicklung sprechen, ist der Leitgedanke der
Politik der KKE die institutionalisierte Regelung der gemeinsamen elterlichen Verantwortung
auf der Grundlage der Interessen des Kindes und nicht der engen individuellen Wünsche der
Eltern.
Wir kämpfen weiterhin für den notwendigen staatlichen und sozialen Schutz der Kinder, für
die Entwicklung eines Netzes kostenloser staatlicher Sozialdienste mit Schwerpunkt auf der
Prävention, mit der Einstellung von ständigen Psychologen und Sozialarbeitern in Schulen,
Universitätsfakultäten, an Arbeitsplätzen, in Sport- und Kulturstrukturen. Besondere Aufmerk-
samkeit sollte dem Kindes- und Jugendalter gewidmet werden, indem ein spezieller sozialer
Dienst mit einem Team von Wissenschaftlern eingerichtet wird, das die psychointellektuelle
und körperliche Entwicklung der Kinder, der Jugendlichen und Heranwachsenden überwacht.
Wir fordern Regelungen, die die alltäglichen Beziehungen des Kindes zum Partner des leibli-
chen Elternteils oder des Adoptivelternteils verbessern.
Wir errichten einen Schutzschild innerhalb des kollektiven, organisierten Kampfes der Arbei-
ter-, Volks-, Studenten- und Schülerbewegung gegen jegliche soziale Isolation und rassisti-
sche Angriffe auf Menschen aufgrund von Geschlecht, Rasse, Religion, ethnischer Herkunft,
sexueller Orientierung und anderen persönlichen Merkmalen, wobei wir die Klassenwurzel
der sozialen Ungleichheiten aufzeigen.
Das ZK der KKE
26.1.2024
https://rb.gy/k5weel

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