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A Biologie – EF

Thema: Cyanid-Intoxikation

Blausäure und Cyanid-Intoxikation


1. Analysieren Sie Material A, um den Wirkungsmechanismus von Blausäure auf die
Cytochrom-c-Oxidase zu identifizieren. Skizzieren Sie anschließend in einem
Koordinatensystem die von Ihnen identifizierte Wirkung von Blausäure auf die
Geschwindigkeit der Sauerstoffumsetzung der Cytochrom-c-Oxidase in Abhängigkeit zur
Sauerstoffkonzentration. Zeichnen Sie zwei Graphen, einen ohne den Einfluss von
Blausäure und einen mit dem Einfluss von Blausäure.

2. Erläutern Sie mit Hilfe von Material A und B die Ursachen für einen erhöhten Laktat-
Wert im Blut als Folge einer Cyanid-Intoxikation.

Material A: Blausäure
Blausäure ist hochgiftig. Ihre tödliche Wirkung wurde in der Geschichte verschiedentlich
gegen Menschen eingesetzt, vor allem bei den Massenmorden zur Zeit des
Nationalsozialismus im KZ Auschwitz, und fand auch Eingang in die Literatur
(Kriminalromane). Industriell wird Blausäure zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Die
Verbindungen der Blausäure werden auch als Cyanide bezeichnet. Cyanide unterscheiden
sich in ihrer giftigen Wirkung aber nicht wesentlich von der eigentlichen Säure. Daher spricht
man anstelle von „Blausäure-Vergiftungen“ auch häufig von „Cyanid-Intoxikationen“.
Innerhalb der Zellen entfaltet die Blausäure ihre Wirkung über die Bindung an die
O2-Bindungsstelle des Proteinkomplexes IV der Atmungskette (auch Cytochrom-c-Oxidase
genannt). Die höhere Bindungsaffinität der Blausäure im Vergleich mit dem Sauerstoff
verhindert eine weitere Sauerstoffbindung und die daraus resultierende Deaktivierung der
Cytochrom-c-Oxidase führt zur Blockade der Atmungskette. Der Tod durch "inneres
Ersticken" tritt innerhalb weniger Minuten ein, selbst wenn Sauerstoff in deutlichem
Überschuss in den Zellen vorhanden ist.

Material B: Diagnose von Cyanid-Intoxikationen


Cyanidhaltige Gase können bei Bränden entstehen und so bei Brandopfern zu Cyanid-
Intoxikationen führen. Insgesamt ist die Diagnosestellung einer Cyanid-Intoxikation
allerdings schwierig. Einen Schnelltest zum Nachweis von Cyanid im Blut gibt es bisher nicht.
Erst ein nach Tagen erhältlicher Cyanid-Spiegel im Blut kann eine Intoxikation bestätigen, bis
dahin ist es für eine Behandlung aber oft zu spät. Eine schnelle Diagnose muss also auf
anderem Wege erfolgen. Die Laktatmenge1 im Blut korreliert sowohl bei Brandopfern als
auch anderen Cyanid-Intoxikationen mit dem Cyanid-Spiegel. Daher wird Laktat als
indirekter Parameter für die Cyanid-Intoxikation verwendet und bei Brandgas-Intoxikierten
auch zur Indikationsstellung zur Medikamenten-Gabe herangezogen. Bei symptomatischen
Brandgas-Intoxikierten oder Patienten mit unklarer Bewusstlosigkeit und deutlich erhöhtem
Laktat-Wert in der Blutgasanalyse sollte eine Cyanid-Intoxikation daher stets in Betracht
1
gezogen werden. Laktat ist die gelöste Form der Milchsäure

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