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Bausteine-Applikation
Copyright:
Berufsgenossenschaft
der Bauwirtschaft
Hildegardstraße 29/30
10715 Berlin
www.bgbau.de
Druck:
KESSLER Druck + Medien GmbH & Co. KG
86399 Bobingen
froehlich@kesslerdruck.de
2
Vorwort
Liebe Mitglieder,
Ihr
Michael Huber
Leiter des Ausschusses Technik und Sicherheit
des Fachverbandes Betonbohren und -sägen Deutschland e. V.
3
4
BAUSTEINE
SICHER ARBEITEN – GESUND BLEIBEN
Gemeinsames Ziel der BG BAU und ihrer Mitgliedsbetriebe ist es, Unfälle und Berufskrankheiten
zu verhindern und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren vorzubeugen.
Das Vorschriften- und Regelwerk zum Arbeitsschutz ist nicht immer leicht lesbar und meist recht
„trocken“. Dennoch müssen die Inhalte in der Praxis umgesetzt werden. „Arbeitsschutz leben“
ist schließlich tägliche Aufgabe in den Betrieben. Dabei helfen die Bausteine. Hier finden Sie in
kurzen, knapp gehaltenen Formulierungen das Wesentliche zu Gefährdungen und Schutzmaßnahmen.
Jeder Baustein behandelt dabei ein Thema zur Prävention. Wer mehr zu einem speziellen Bereich
wissen möchte, findet dazu unter „Weitere Informationen“ entsprechende Angaben.
Ihre
5
Vorschriften- und Regelwerk
Mit ihrem Vorschriften- und Regelwerk unterstützt die gesetzliche Unfallversicherung Betriebe
und Beschäftigte, Arbeitsplätze gesund und sicher zu gestalten.
DGUV Vorschriften
Vorschriften legen Schutzziele fest und formulieren Forderungen bezüglich Sicherheit und
Gesundheitsschutz. Sie sind rechtsverbindlich.
DGUV Regeln
Bei den Regeln handelt es sich um allgemein anerkannte Regeln für Sicherheit und
Gesundheitsschutz. Sie beschreiben jeweils den aktuellen Stand des Arbeitsschutzes und
dienen der praktischen Umsetzung von Forderungen aus den Vorschriften.
DGUV Informationen
In den Informationen werden spezielle Hinweise und Empfehlungen für bestimmte Branchen,
Tätigkeiten, Arbeitsmittel oder Zielgruppen zusammengefasst.
Staatliche Gesetze und Verordnungen
Arbeitsschutzgesetz: Gesetz über die Durchführung von Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur
Verbesserung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten bei der Arbeit;
Arbeitsstättenverordnung: Verordnung über Arbeitsstätten;
Betriebssicherheitsverordnung: Verordnung über Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der
Verwendung von Arbeitsmitteln;
Gefahrstoffverordnung: Verordnung zum Schutz vor Gefahrstoffen, u.a.
Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR)
Die Technischen Regeln für Arbeitsstätten geben den Stand der Technik, Arbeitsmedizin und
Arbeitshygiene sowie sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse für das Einrichten
und Betreiben von Arbeitsstätten wieder.
Technische Regeln für Betriebssicherheit (TRBS)
Die Technischen Regeln für Betriebssicherheit geben den Stand der Technik, Arbeitsmedizin
und Arbeitshygiene sowie sonstige gesicherte arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse für die
Verwendung von Arbeitsmitteln wieder.
Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS)
Die Technischen Regeln für Gefahrstoffe geben den Stand der Technik, Arbeitsmedizin und
Arbeitshygiene sowie sonstige gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse für Tätigkeiten mit
Gefahrstoffen, einschließlich deren Einstufung und Kennzeichnung, wieder.
Technische Regeln für Biologische Arbeitsstoffe (TRBA)
Die Technischen Regeln für biologische Arbeitsstoffe geben den Stand der Technik Arbeitsmedizin
und Arbeitshygiene sowie sonstige gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse für Tätigkeiten mit
biologischen Arbeitsstoffen, einschließlich deren Einstufung wieder.
Gleichwertigkeitsklausel
Die in diesen Bausteinen enthaltenen technischen Lösungen und Beispiele schließen andere,
mindestens ebenso sichere Lösungen nicht aus, die auch in technischen Regeln anderer
Mitgliedsstaaten der Europäischen Union oder anderer Vertragsstaaten des Abkommens über den
Europäischen Wirtschaftsraum ihren Niederschlag gefunden haben können.
07/2015 6
Inhalt
A Allgemeines
002 Gefährdungsbeurteilungen 15
021 Brandschutz 25
Lärm
030 auf Baustellen und in Werkstätten/-hallen
29
Gefahrstoffe
041 Kennzeichnung
31
Gefahrstoffe
042 Grundanforderungen/Maßnahmen
33
7
B Arbeitsmittel
Baustein-Nr. Baustein-Titel
113 Fassadengerüste 45
117 Bockgerüste 47
131 Anlegeleitern 49
141 Schwenkarmaufzüge 53
161 Lastaufnahmemittel 57
162 Schuttrutschen 59
202 Handwerkzeuge 69
205 Diamantseilsägen 71
8
Baustein-Nr. Baustein-Titel Seite
207 Steinsägen 75
211 Gabelstapler 77
212 Hubarbeitsbühnen 79
Turmdrehkrane
214 Betrieb
81
215 Autokrane 83
218 Teleskopstapler 85
259 Handkettensägen 87
274 Handtrennschleifmaschinen 89
C Arbeitsverfahren
Baustein-Nr. Baustein-Titel
Abbrucharbeiten
301 Grundanforderungen/Maßnahmen
91
305 Demontagearbeiten 95
311 Asbestzementprodukte 97
9
Baustein-Nr. Baustein-Titel
Alte Mineralwolle-Dämmstoffe
320 Glaswolle, Steinwolle mit krebsverdächtigen Eigenschaften
103
D Gesundheitsschutz
Baustein-Nr. Baustein-Titel
10
E PSA
Baustein-Nr. Baustein-Titel
Kopfschutz
602 Industrieschutzhelme
131
Atemschutz
603 Filtergeräte
133
11
F Formulare
Baustein-Nr. Baustein-Titel
G Grundlagen der BG
Baustein-Nr. Baustein-Titel
12
Organisation des betrieblichen
Arbeitsschutzes A 001
Unternehmer
sind zuständig insbesondere für
die Organisation der Arbeits-
sicherheit und der Ersten Hilfe:
• Durchführung der Gefährdungs-
beurteilung,
• Beschaffung der Sicherheits-
einrichtungen,
• Auswahl der Mitarbeiter,
Stabsverantwortung • Abgrenzung der Verantwortungs- Stabsverantwortung
bereiche,
• Übertragung von Unternehmer-
pflichten,
• Bestellung von Fachkräften für
Arbeitssicherheit, Sicherheits-
Betriebsarzt1) beauftragten und Ersthelfern, Fachkräfte für Arbeitssicherheit2)
• beraten den Unternehmer hin- • Bildung eines Arbeitsschutz- • beraten den Unternehmer u.a. in
sichtlich der arbeitsmedizinischen ausschusses, sicherheitstechnischen Fragen zu
Aspekte von Anlagen und Einrich- • Unterweisung der Versicherten, Anlagen und Einrichtungen,
tungen, Arbeitsmitteln, -stoffen, • Überwachung aller sicherheits- Arbeitsmitteln, -stoffen und
-verfahren, Körperschutzmitteln, technischen und arbeitsmedizini- -verfahren, Körperschutzmitteln,
Arbeitsplätzen und Arbeitsab- schen Maßnahmen, Arbeitsplätzen und Arbeitsab-
läufen, Arbeitsplatzwechsel und • Koordinierung von Arbeiten, läufen und bei der Durchführung
Beschäftigung Behinderter sowie der Gefährdungsbeurteilung,
Fragen der Psychologie, Physiolo- • Berücksichtigung SIGE-Plan und
Hinweise des Koordinators nach • überprüfen Anlagen und
gie, Ergonomie, Hygiene, Arbeits- Arbeitsmittel,
Baustellenverordnung.
rhythmus, Arbeitszeit, Organisa-
tion der Ersten Hilfe und bei der
• beobachten die Durchführung
des Arbeitsschutzes und der Un-
Durchführung der Gefährdungs- Aufsichtführende fallverhütung, teilen Maßnahmen
beurteilung,
sind in den Bereichen zuständig für zur Beseitigung von Mängeln mit
• untersuchen, beurteilen und und untersuchen Ursachen von
beraten die Arbeitnehmer, • Einsatz der Mitarbeiter,
Unfällen,
• erfassen und werten die Unter- • Durchführung von
– Einzelmaßnahmen zur Sicherheit, • informieren die Beschäftigten
suchungsergebnisse aus, über Unfall- und Gesundheitsge-
– Aufsicht und Kontrollen,
• achten bei Arbeitsstättenbegeh- fahren und wirken auf sicheres
ungen auf die Einhaltung des • Motivation zur Sicherheit, Verhalten aller im Betrieb
Arbeits- und Gesundheitsschutzes. • Gefahrenabwehr im Einzelfall. Beschäftigten hin.
Linienverantwortung
07/2015 13
1) Betriebsärztliche Betreuung 2) Sicherheitstechnische Betreu- 3) Sicherheitsbeauftragte erfor-
in allen Unternehmen ab 1 ung in allen Unternehmen ab 1 derlich entsprechend der Anzahl
Beschäftigten Wahlmöglichkeit: Beschäftigten Wahlmöglichkeit: der Versicherten
a) Arbeitsmedizinisch-Sicher- a) Arbeitsmedizinisch-Sicher- bei 21 – 100 Versicherten = 1
heitstechnischer Dienst (ASD) heitstechnischer Dienst (ASD) 101 – 200 Versicherten = 2
der BG BAU der BG BAU 201 – 350 Versicherten = 3
b) im Betrieb angestellter b) im Betrieb bestellte Fachkraft 351 – 500 Versicherten = 4
Betriebsarzt für Arbeitssicherheit 501 – 750 Versicherten = 5
c) extern beauftragter c) extern beauftragte Fachkraft 751 – 1000 Versicherten = 6
Betriebsarzt für Arbeitssicherheit
> 1000 Versicherten = 7
Bei weniger als 11 Beschäftigten
bzw. weniger als 51 Beschäftig-
ten sind abweichende Regel-
ungen möglich, z.B. Betreuung
durch Kompetenzzentrum bzw.
Teilnahme an alternativer Be-
treuungsform.
Arbeitgeber oder
sein Beauftragter
ASA
Arbeitsschutzausschuss
nach § 11 Arbeitssicherheits-
gesetz (ASiG)
Sicherheitsbeauftragte 2 Betriebsratmitglieder
eventuell weitere
Fachleute
14
Gefährdungsbeurteilungen
A 002
Festlegen und
Abgrenzen der Arbeits-
bereiche und Tätigkeiten
Wirksamkeit der
Gefährdungen
Schutzmaßnahmen über-
ZIEL: ermitteln
prüfen, ggf. anpassen
Sicheres und
gesundheitsgerechtes
Festgelegte Schutz- Arbeiten Gefährdungen
maßnahmen durch- beurteilen, Risiken
und umsetzen bewerten
Geeignete Schutzmaß-
nahmen auswählen
und festlegen
07/2017 15
Mögliche Gefährdungen 2
Mechanische Elektrische Schall Schwingungen Gefahrstoffe Brand/Explosion
Gefährdungen Gefährdungen
Wiederholung Unterstützung
bei Änderungen im Betriebs- Sicherheitsfachkraft, Betriebs-
ablauf, arzt, Sicherheitsbeauftragten
bei neuen Arbeitsverfahren, und/oder Betriebsrat bei der
nach Unfällen und Beinahe- Durchführung der Gefährdungs-
unfällen. beurteilung hinzuziehen.
Handlungshilfen der BG BAU
Dokumentation zur Gefährdungsbeurteilung ver-
wenden, auf Datenträger oder
Ergebnis der Gefährdungs- Weitere Informationen:
online.
beurteilung, festgelegte Schutz- Arbeitsschutzgesetz
maßnahmen und Überprüfung Betriebssicherheitsverordnung
Arbeitsstättenverordnung
schriftlich dokumentieren. Gefahrstoffverordnung
BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
der Prävention
DGUV Regel 100-001 Grundsätze der
Prävention
16
Koordination
von beauftragten Fremdunternehmen und bei A 003
Zusammenarbeit verschiedener Unternehmen
07/2015 17
Zusammenarbeit verschiedener Unternehmen
bei räumlicher und Zusammenarbeit und gegenseitige
zeitlicher Nähe Abstimmung der Schutzmaßnahmen
bei gegenseitiger Bestimmung einer Person, die die
Gefährdung Arbeiten aufeinander abstimmt
bei besonderen Ausstattung der Person mit Weisungs-
Gefahren befungnis
18
Organisation der Ersten Hilfe
A 004
Personen vorhanden sein: heiten, Fortbildung in regelmä- bei einem Notruf (Tel. 112):
ßigen Abständen von 2 Jahren − Wo ist der Unfallort? (Ort,
mit 9 Unterrichtseinheiten, Straße, Hausnummer).
07/2017 19
− Was ist geschehen (Brand- Erste-Hilfe-Raum/-Container
Zusätzliche Hinweise zum
unglück, Elektrounfall u.a.)? mit Vorraum bzw. Windfang und
Erste-Hilfe-Raum/-Container
− Wie viele Erkrankte/Verletzte? Sichtschutz gegen Einblick von
Bei mehr als 50 Beschäftigen außen ausstatten.
− Welche Erkrankungen/Ver-
letzungen (Atemstillstand, (einschließlich Subunterneh- Erste-Hilfe-Raum/-Container
starke Blutung u.a.)? mer) auf einer Baustelle einen ausreichend
− Warten auf Rückfragen! Notruf Erste-Hilfe-Raum/-Container zur − beleuchten,
nicht von sich aus beenden, Verfügung stellen. − belüften,
sondern warten, bis das Erste-Hilfe-Container so auf- − mit fließendem Kalt- und
Gespräch von der Rettungs- stellen, dass die Erreichbarkeit Warmwasser und Telefon
leitstelle beendet wurde. sichergestellt und der Weiter- vorsehen.
transport des Verletzten gewähr- Für Erste-Hilfe-Raum/-Contai-
Zusätzliche Hinweise für leistet ist. ner in Abhängigkeit von der
Dienstleistungsarbeiten Lage des Raumes/Containers Gefährdungsbeurteilung
so wählen, dass Gefährdungen − geeignetes Inventar,
Prüfen, ob beim Auftraggeber
durch Lärm, Stäube, Vibration, − Mittel zur Ersten Hilfe und
vorhandene Mittel und Einrich- Gase oder Dämpfe weitgehend
tungen zur Ersten Hilfe benutzt Pflegematerial,
ausgeschlossen sind. − geeignete Rettungsgeräte und
werden können. Größe des Rettungstransportmittel bereit-
− Erste-Hilfe-Raumes mind. halten.
20 m2 Grundfläche, Erste-Hilfe-Raum/-Container
− Erste-Hilfe-Containers mind. mit Rettungszeichen E003 „Erste
12,5 m2 Grundfläche. Hilfe“ kennzeichnen.
20
Prüfungen
von Arbeitsmitteln A 007
r Seite 1
15 12:42 Uh
16.06.20
UNDEN
015_BG BAU
ru?fBaum
asch_6-2 EBSST
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Prüfung
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Seite 1 letzte Prüf
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16.06.20 inen des Tiefbau Datum:
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Datum: letzte Prüfung:
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Dal zu ermitteln.
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Inventar-N- von licher Pr üfungen de dnungsgemäße e Pr ng genann
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igkeit, Zusta der Betriebssicherhe tum:
Fabrik-Nr.: itgeber Art,
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hat der Arbe ndestens einmal jäh ung der Fristen dürfe en.
n die in Prüfung Da n
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BETRIEBSSTUNDEN
s. 6 BetrSichV e mi stl eg we rd g Mang ln.- letzte Prüfung:
3 Ab
Nach § Geräditeear t:nannten Ba ut eil
12 01. Bei de r Fe
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Baumaschinen zu er(Dmi
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Tiefbaus
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empfohlen Prüffrir:sten siehe au ane, Flüssiggasanlag Inventar-Nr.: gen derjaAr gs gemäße Fu nung genannten Datum:
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Hinw He für Aufzugsan ngel behofang und Fristen er ndigkeit, Zustand
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Typ: erheitsveBaujahr:
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ik- Nr .: in Or dnung Ma eb er Ar t, Um)
um au f Vo lls tä e in de r Betriebssich jetzige Prüfung:
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chV hajat de ne in Hersteller: s ein chrer Zun
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NaBa 3 Abs. 6 Be nn
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Inventar-Nr.: in Ordnun at um )
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empfohlen Prüffristen siehe au ane, Flüssiggasanlag ja nein
e zu , Kr Au ftritte tsich
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: anlag en Nach § 3 Abs. 6 BetrSichV be nhat der rit
Arbeitgeber Art, Umfang und Fristen erforderlicher Prüfungen der Arbeitsmittel zu ermitteln. Es wird
ernw
1. GrundgHi sten z. B. für Aufzugs g Madie ngel beho Trittflächen („t
Fri in Ordnemunpfohlen, genannten Bauteile mindestens einmal jährlich auf Vollständigkeit, Zustand und ordnungsgemäße Funktion zu überprüfen.
Rahmen Hinweisein zu (Datum) siehe auch
Prüffristen ka bi ne :
TRBS 1201.
Zu gä ng
Bei e:der Festlegung der Fristen dürfen die in der Betriebssicherheitsverordnung genannten
ne er
5. Fahr 4. Sichrri er e
Lagerungen te Bauteil ja egelu ng n
ich Fristen z. B. für Aufzugsanlagen, Krane,
Tür, FensteHaltehe
rve gr iffe/Stange
Flüssiggasanlagen nicht überschritten werden.
Gegengew sc ittre
rrichtung Scheibenwi
Anhängervo erät: cher
Auhe ftrits
in Ordnung
gu rte
n („trit ch
Mangel
tsi er“)behoben in Ordnung Mangel behoben
we rk Gr un dg Bauteil Si tz, Si Tri ttf läc he Bauteil
Fahr 1. ftujang nein (Datum) ja nein (Datum)
Bereifung/K Raet
hm
n
teen Heizung, Lü ng bine:
sen en ämFa mu hrer ka
TransportöLagerung ichte 1. Grundgerät: Schalld5. rverriegelu
ng 4. Sichere Zugänge:
ew Tü r, Fe ns te
Gegeng httuunngg Rahmen scher Haltegriffe/Stangen
:
2. Antrieb Anhänger
vorrich Lagerungen 6. Sicht: Sche ibenwi en) itsgurte Auftritte
ußen, inner heme
Dichtheit Fahrwerk Gegengewichte Spiegel (aSitz, Siorch systeftu Trittflächen („trittsicher“)
teenn ra -, Mo nit , Lü ng
Abgase Bereng ifung/Ket Anhängervorrichtung Kame Heizung hrenng zu r
mu sen Vereinfacht Sces haVelldrfa
ämmu ldes: 5. Fahrerkabine:
SchalldämTransportö Fahrwerk
g de s Si chtfe
Bereifung/Ketten Überprüfun cher Ab- Tür, Fensterverriegelung
einrichteb un:gen: Sihr t: eine im innen)
3. Arbeits2. Antrild Transportösen Kann de6.r Fa melvo(ar,uß nter
hien , Scheibenwischer
Schi 1,0ieg
Schaufel, Dichtheit stand vonSp rra Ma -, sc
Mo hi neorsysteme
nit Sitz, Sicherheitsgurte
ug er ät egase 2. Antrieb: w. ne be n de
Ka me
n? en zu r Heizung, Abruf-Nr. I
Lüftung 4
ba Ab bz es Verfahr
An
mu un ngg Person se hthe
LasthakenSchalldäm Dichtheit arbeitendeVereinfac g des Sichtfeldes: Schalldämmung
eif er en
ge :
n: Abgase Üb er prüfun e im Ab -
Gr einss ehttu
ricch unng hrer ein
ArAn
3.rte itshlü
besc Kann der Fa m vor, hinter 6. Sicht:
(gesiche n) Scch ld
hiild
Schalldämmung
1,0
und Verbind hage
Scun ufel, stand von hine Spiegel (außen, innen)
ug erättee 3. Arbeitseinrichtungen: w. ne be n der Masc n? Kamera-, MonitorsystemeAbruf-Nr. I 4
Anba bz
Person sehe
Lasthaken Schaufel, Schild arbeitende Vereinfachtes Verfahren zur
Greif er sse Anbaugeräte Überprüfung des Sichtfeldes:
e Anschlü
(gesicherte n) Lasthaken Kann der Fahrer eine im Ab-
und Verbind ndunge Greifer stand von 1,0 m vor, hinter
(gesicherte Anschlüsse bzw. neben der Maschine
und Verbindungen) arbeitende Person sehen?
Abruf-Nr. I 4
Allgemeines
Der Verkehr muss sicher an
der Arbeitsstelle vorbeigeleitet
werden.
Straßenbaustellen so planen,
einrichten und durchführen,
dass Gefährdungen durch den
fließenden Verkehr für Beschäf- (BM) Freie und unverstellte Bewegungs-
fläche für Arbeitsplatz des Beschäftigten
tigte möglichst vermieden und gem. Arbeitsstättenverordnung
verbleibende Gefährdungen
möglichst gering gehalten werden
z.B. Umleitung des Verkehrs.
Arbeitsplätze durch Schutz- 2
einrichtungen (z.B. transportable
Schutzeinrichtungen) oder Leit-
einrichtungen (z.B. Leitbaken), BM
jeweils in Verbindung mit aus-
reichend bemessenen Sicher- SQ
heitsabständen (SQ ) vor dem
vorbeifließenden oder ankom-
menden Verkehr schützen 2 .
Für im Schutz der Verkehrs-
sicherung durchgeführte Arbei-
ten muss ausreichend Platz (BM)
für ein sicheres Arbeiten vor-
handen sein 2 .
Schutzmaßnahmen
Sichere Verkehrsführung
Die Verkehrssicherung erfolgt
nach der Straßenverkehrsord- Vor Beginn von Arbeiten, die – die tatsächlichen örtlichen Ver-
nung (StVO) in Verbindung mit sich auf den öffentlichen Stra- hältnisse und die für das Bau-
den Richtlinien für die Sicherung ßenverkehr auswirken, verkehrs- verfahren erforderlichen Platz-
von Arbeitsstellen an Straßen rechtliche Anordnung über Art verhältnisse berücksichtigt,
(RSA-95). Diese betreffen aus- und Umfang der Baustellen- – die erforderlichen Sicherheits-
schließlich verkehrsrechtliche sicherung bei der zuständigen abstände zwischen Verkehrs-
Regelungen und ausdrücklich Behörde einholen. Bei Beantra- bereich und Arbeitsplätzen,
nicht den Schutz der Beschäf- gung der Anordnung einen Ver- Arbeitsmaschinen und Arbeits-
tigten. kehrszeichenplan vorlegen, der einrichtungen berücksichtigt.
07/2017 23
Weitere wichtige Angaben Im Zuständigkeitsbereich des Die Auswahl der geeigneten
in der verkehrsrechtlichen An- Bundesfernstraßenbaus muss Schutzvorrichtung, die Bemes-
ordnung: der in der verkehrsrechtlichen sung der freien Bewegungs-
– ggf. Beschreibung einzelner Anordnung benannte Verant- fläche (BM ) sowie des Sicher-
Arbeitstakte bzw. Bauphasen, wortliche entsprechend MVAS heitsabstandes (SQ ) müssen
– tatsächlich vorhandene Rest- geschult sein. im Einzelfall im Rahmen einer
breiten von eingeschränkten Schutz der Beschäftigten Gefährdungsbeurteilung er-
Fahrbahnteilen, folgen 2 .
Die freie unverstellte Fläche
– Gültigkeitsdauer der Anord- am Arbeitsplatz (BM) 2 muss so
nung: Beginn und Ende, bemessen sein, dass sich die
Zusätzliche Hinweise
– Geschwindigkeits- Beschäftigten bei ihrer Tätigkeit zu Warnkleidung und
beschränkungen, ungehindert bewegen können. Warnposten
– Name, Anschrift und Telefon Der Platzbedarf eines arbeiten- Personen, die im Straßenraum
des Verantwortlichen / Stell- den Menschen z.B. neben bzw. neben dem Verkehrs-
vertreters während und nach einem Fertiger, ist abhängig von bereich (wenn Arbeitsbereich
der Arbeitszeit. seiner Tätigkeit und muss im nicht durch Absperrschranken
Die verkehrsrechtliche An- Einzelfall im Rahmen einer Ge- oder Bauzäune gegenüber dem
ordnung und der angeordnete fährdungsbeurteilung ermittelt Verkehrsbereich abgetrennt ist)
Verkehrszeichenplan/Regelplan werden. Das Mindestmaß für eingesetzt sind, müssen bei
müssen auf der Baustelle vor- Kontroll-, Steuer- und Bedien- ihrer Arbeit auffällige Warnklei-
liegen. tätigkeiten beträgt 0,80 m. dung tragen.
Ein Arbeiten ohne verkehrs- Beschäftigte durch transpor- Ausführung der Warnkleidung
rechtliche Anordnung ist nicht table Schutzeinrichtungen oder entsprechend EN ISO 20471:
zulässig; von der verkehrsrecht- Leiteinrichtungen (z.B. Leit- – mindestens Klasse 2,
lichen Anordnung darf nicht baken), jeweils in Verbindung – Farbe: ausschließlich fluores-
abgewichen werden. mit Sicherheitsabständen (SQ ) zierendes Orange-Rot oder
Geschwindigkeitsbeschrän- 2 gem. Arbeitsstättenverord-
Gelb.
kungen dann anordnen lassen, nung vor heran- oder vorbei- Warnposten darf nur vor Ver-
wenn Verkehrsteilnehmer oder fahrenden Fahrzeugen schützen. kehrseinschränkungen oder
im Arbeitsbereich Tätige gefähr- Der Sicherheitsabstand (SQ ) 2
Gefahrenstellen warnen.
det werden können: beschreibt den Abstand zwischen Die Verkehrsregelung durch
– innerorts ist häufig Tempo der freien Bewegungsfläche des Warnposten ist verboten! Dies
30 km/h angebracht, Beschäftigten und den äußeren bleibt ausschließlich der Polizei
– auf Landstraßen in der Regel Begrenzungen der vorbeifahren- vorbehalten.
50 km/h, den Fahrzeuge (inkl. Spiegel,
– an besonders engen oder von Ladung etc.) 1 .
Bei der Bemessung des
der Verkehrsführung her
schwierigen Stellen kann noch Sicherheitsabstandes sind z.B.
geringere Geschwindigkeit er- folgende Kriterien zu berück-
forderlich sein. sichtigen:
Kontrolle und Wartung nach – zulässige Höchstgeschwindig-
Erfordernis im Einzelfall. Arbeits- keit des fließenden Verkehrs,
stellen längerer Dauer im – Kurvigkeit der Straßenführung,
Zuständigkeitsbereich des – fehlende seitliche Ausweich-
Bundesfernstraßenbaus zweimal möglichkeiten für den vor-
täglich, an arbeitsfreien Tagen beifließenden Verkehr, z.B.
einmal täglich kontrollieren. durch Bordsteine oder Gegen- Weitere Informationen:
Der in der verkehrsrechtlichen verkehr, Arbeitsstättenverordnung
Baustellenverordnung
Anordnung benannte Verant- – Fahrstreifenbreiten, Straßenverkehrsordnung
wortliche kann andere Personen – Fahrzeugarten (Lkw, Pkw, DGUV Vorschrift 38 Bauarbeiten
mit der Kontrolle und Wartung Fahrzeuge mit Überbreite), DGUV Regel 114-016 Straßenbetrieb,
Straßenunterhalt
beauftragen, bleibt aber verant- – Verkehrsdichte, Sichtverhält- Richtlinien für die Sicherung von
wortlich. nisse. Arbeitsstellen an Straßen
Zusätzliche Technische Vertrags-
bedingungen und Richtlinien für
Sicherungsarbeiten an Arbeitsstellen
an Straßen
24
Brandschutz
A 021
Richtig löschen
Feuer in Windrichtung angreifen Flächenbrände vorn beginnend Aber: Tropf- und Fließbrände von
ablöschen oben nach unten löschen
Genügend Löscher auf einmal Vorsicht vor Wiederentzündung Eingesetzte Feuerlöscher nicht
einsetzen – nicht nacheinander mehr aufhängen und neu füllen
lassen
07/2017 25
Bauarten und Eignung
Brandklassen DIN EN 2
Zugelassene tragbare Feuerlöscher A B C D F
zu löschende Stoffe
Arten von Feuerlöschern Feste Glut Flüssige Gasförmige Brennbare Speiseöle/
bildende oder flüssig Stoffe, auch Metalle (Ein- Speisefette
Stoffe werdende unter Druck satz nur mit
Stoffe Pulverbrause)
Pulverlöscher mit ABC-Löschpulver
Pulverlöscher mit BC-Löschpulver
Pulverlöscher mit Metallbrand-
Löschpulver
Kohlendioxidlöscher*
Wasserlöscher (auch mit Zusätzen)
Schaumlöscher
Fettbrandlöscher
geeignet nicht geeignet *) Auf Wasserfahrzeugen und schwimmenden Geräten nicht zulässig
Weitere Informationen:
Arbeitsstättenverordnung
Betriebssicherheitsverordnung
BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
der Prävention
Technische Regel für Arbeitsstätten ASR
A2.2 Maßnahmen gegen Brände
BGR A1 Grundsätze der Prävention
DGUV Information 205-001 Arbeits-
sicherheit durch vorbeugenden Brand-
schutz
26
Verkehrswege auf Baustellen
A 026
07/2017 27
2
Treppen
3 4
Ab 1,00 m Höhe Seitenschutz
anbringen, z.B. wieder ver-
wendbare System-Geländer-
konstruktionen 3 .
Laufstege
Mindestbreite: 0,50 m
Bei einer Neigung über 1:5
(ca. 11°): Trittleisten aufbringen.
Bei einer Neigung über 1:1,75
(ca. 30°): Trittstufen aufbringen.
Seitenschutz (Geländerholm
in 1 m Höhe, Zwischenholm
und Bordbrett) beiderseits ab
1,00 m Höhe über dem Boden,
bei jeder Höhe an Verkehrs-
wegen über Wasserläufen an-
bringen.
28
Lärm
auf Baustellen und in Werkstätten/-hallen A 030
07/2015 29
Schutzmaßnahmen
1
Mittels einer Gefährdungs-
beurteilung ist die Lärmexposi-
tion am Arbeitsplatz zu ermitteln
und zu beurteilen sowie bei
Überschreitung der oberen Aus-
lösewerte ein Lärmminderungs-
programm festzulegen.
Technische Maßnahmen sind
vorrangig vor organisatorischen
Maßnahmen und diese wiede-
rum vorrangig vor persönlichen
Maßnahmen einzuleiten.
Technische
Schutzmaßnahmen
− Verwendung von schall-
reduzierten Arbeitsmitteln,
− Auswahl von lärmarmen Zusätzliche Hinweise Arbeitsmedizinische
Arbeitsverfahren, Vorsorge
Bei lärmmindernden Maß-
− Schallschutzkapseln für
Maschinen, nahmen in Werkstätten/-hallen Arbeitsmedizinische Vorsorge
− Raumakustische Regulierung: gilt der Stand der Technik als nach Ergebnis der Gefährdungs-
Werkstätten/-hallen mit schall- erfüllt wenn: beurteilung veranlassen (Pflicht-
absorbierenden Maßnahmen − in den Oktavmittenfrequenzen vorsorge) oder anbieten (Ange-
an Decken und wenn erforder- von 500 Hz bis 4000 Hz min- botsvorsorge). Hierzu Beratung
lich auch an Wänden 1 . destens ein mittlerer Schall- durch den Betriebsarzt.
absorptionsgrad von α = 0,3
Organisatorische erreicht ist (eignet sich für Beschäftigungs-
Schutzmaßnahmen kleine bis mittelgroße Räume), einschränkung
− Kennzeichnung von Lärm- − die Schallpegelabnahme pro
bereichen, Schwangere Beschäftigte
Abstandsverdoppelung Δ L im
− Trennung der Schallquelle Abstandsbereich von 0,75 bis dürfen ab einem Tageslärmexpo-
bzw. des Lärmarbeitsplatzes 6 m in den Oktavmittenfre- sitionspegel > 80 dB(A) nicht
zur Baustelle durch mobile quenzen von 500 bis 4000 Hz mehr beschäftigt werden.
Schallschutz-Wände oder mindestens 4 dB beträgt.
mobile Schallschutz-Kapseln, Als geeignete Schallabsorber
− Einweisung und Unterweisung für Decken und Wände gelten
von Beschäftigten (Arbeitszeit- Produkte bzw. Konstruktionen,
regelungen, Arbeitsplatz- die einen Schallabsorptionsgrad
koordination, Entfernung zur von α = 0,9 – 1,0 in den Oktav-
Schallquelle, maximale Auf- mittenfrequenzen von 500 Hz
enthaltsdauer). bis 4000 Hz aufweisen.
Persönliche Mobile oder stationäre Schall-
Schutzmaßnahmen schutzwände sollten beidseitig
− Auswahl von geeignetem schallabsorbierend und mittig Weitere Informationen:
Gehörschutz. mit einem schalldämmenden Arbeitsschutzgesetz
Stahlblech ausgestattet sein, Mutterschutzgesetz
Verordnung zur arbeitsmedizinischen
damit durch die verwendeten Vorsorge
Schallschutzwände keine zusätz- Lärm-Vibrations-Arbeitsschutzverord-
lichen Reflexionen ausgehen. nung
BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
der Prävention
TRLV-Lärm
DGUV Regel 100-001 Grundsätze der
Prävention
DGUV Regel 112-194 Benutzung von
Gehörschutz
DGUV Information 212-024 Gehörschutz
30
Gefahrstoffe
Kennzeichnung A 041
Allgemeines
1
Es muss festgestellt werden, 2
ob es sich um einen Gefahrstoff
im Sinne der Gefahrstoffverord-
nung handelt. Gefahrstoffe sind
nicht nur gefährliche Stoffe und 5
Gemische, die gekennzeichnet
sind 1 , sondern beispielsweise 3
auch Stoffe und Gemische, die
bei der Verwendung entstehen 6
oder freigesetzt werden.
4
Kennzeichnung
Gebinde oder Verpackungen,
7
deren Inhalte als gefährlich ein-
gestuft sind, müssen eine Kenn-
zeichnung tragen: Die Kennzeichnung muss deut-
– Bezeichnung des Stoffes oder
Sicherheitsdatenblatt
lich sichtbar und lesbar ange-
des Gemisches 2 , bracht sein. Das Sicherheitsdatenblatt
– Gefahrenpiktogramme 3 und Stoffe und Gemische, die als enthält weitere Angaben zu
zugehöriges Signalwort 4 , akut toxisch Kategorie 1, 2 oder – Persönliche Schutzmaßnahmen
– Gefahrenhinweise 3, spezifisch zielorgantoxisch – Arbeitsplatzgrenzwerte
(H-Sätze) 5 , Kategorie 1, krebserzeugend – Technische und organisato-
– Sicherheitshinweise Kategorie 1A oder 1B oder keim- rische Schutzmaßnahmen,
(P-Sätze) 6 , zellmutagen Kategorie 1A oder – Erste Hilfe,
– Hersteller, Einführer 1B eingestuft sind, müssen unter
(Importeur) oder Lieferant 7 . Verschluss oder so aufbewahrt – Verhalten bei Störfällen u.a.
Das Sicherheitsdatenblatt
In der Tabelle 8 sind die ein- oder gelagert werden, dass nur
zelnen Gefahrenpiktogramme fachkundige und zuverlässige muss den Beschäftigten zugäng-
mit den zugehörigen Gefahren- Personen Zugang haben. lich sein.
klassen und den möglichen Tätigkeiten mit Stoffen und Das Sicherheitsdatenblatt
Signalwörtern aufgeführt. Gemischen, die als akut toxisch muss mindestens 10 Jahre auf-
Die Kennzeichnung ist auf dem Kategorie 1, 2 oder 3, spezifisch bewahrt werden.
Gebinde und im Sicherheitsdaten- zielorgantoxisch Kategorie 1, Im Gefahrstoffverzeichnis
blatt in Abschnitt 2 angegeben. krebserzeugend Kategorie 1A muss auf die entsprechenden
Das Kennzeichnungsetikett auf oder 1B, keimzellmutagen Kate- Sicherheitsdatenblätter verwie-
dem Gebinde 1 liefert erste gorie 1A oder 1B, reproduktions- sen werden.
Hinweise auf die gefährlichen toxisch Kategorie 1A oder 1B Das Sicherheitsdatenblatt kann
Eigenschaften des Produktes, oder als atemwegssensibilisie- als Grundlage für die Gefährdungs-
nähere Angaben werden vom rend eingestuft sind, dürfen nur
beurteilung verwendet werden.
Hersteller im Sicherheitsdaten- von fachkundigen oder besonders
blatt angegeben. unterwiesenen Personen ausge-
Stoffe und Gemische werden führt werden. Zusätzliche Hinweise zu
gemäß CLP-Verordnung einge- Die Betriebsanweisung enthält Verwendungsverboten
stuft und gekennzeichnet. z.B. die Gefahrenhinweise und Für bestimmte Stoffe gibt es
Gefahrstoffe nur in zuge- die Gefahrenpiktogramme der Verwendungsverbote oder
lassenen Behältnissen aufbe- Gefahrstoffe. -beschränkungen:
wahren und lagern. Im Gefahrstoffverzeichnis
Beim Umfüllen von Original-
– Benzol,
werden die Einstufung des
gebinden in andere Behälter Gefahrstoffs oder Angaben zu – Asbest,
müssen diese wie das Original- den gefährlichen Eigenschaften – quarzhaltige Strahlmittel,
gebinde gekennzeichnet sein. aufgeführt. – Teer.
07/2017 31
GHS-Tabelle (Auszug)
GHS-Gefahren- GHS- Mögliche Gefahrenklassen
piktogramm Kürzel Signalwörter
8
GHS01 Gefahr explosive Stoffe/Gemische und Erzeugnisse mit Explosivstoff,
oder selbstzersetzliche Stoffe/Gemische,
Achtung organische Peroxide
GHS06 Gefahr Äußerst schwere und schwere akute Gesundheitsschäden oder Tod
Gefährdungen
Gefahrstoffe können durch
Einatmen, den Kontakt mit der
Haut, der Schleimhaut sowie
durch Aufnahme über den Mund
Reizungen, Vergiftungen und
Erkrankungen auslösen.
Schutzmaßnahmen
Feststellen, ob es sich um
einen Gefahrstoff handelt und
prüfen, ob ein anderer, gesund-
heitlich ungefährlicherer Stoff
verwendet werden kann. (Infor-
mationen beim Hersteller oder
Fachhandel einholen.)
Falls ein Gefahrstoff verwendet
werden muss und kein Sicher-
heitsdatenblatt vorhanden ist,
dieses beim Lieferanten anfor-
dern.
Enthält das Sicherheitsdaten-
blatt unzureichende Angaben,
sind beim Hersteller ergänzende
Hinweise zu den Gefahren und Hautkontakt vermeiden. Falls erforderlich, persönliche
Schutzmaßnahmen zu erfragen. Beim Umfüllen in kleinere Schutzausrüstung wie Chemika-
Beispiel: Wenn der Gefahrstoff Gebinde nur bruchfeste und lienschutzhandschuhe, Schutz-
unter besonderen Bedingungen beständige Behältnisse, z.B. kleidung, Atemschutz tragen.
vom Verwender eingesetzt wer- Kunststoffbehälter, benutzen
den soll. und diese wie das Original- Arbeitsmedizinische
Betriebsanweisung erstellen 1 . gebinde kennzeichnen. Vorsorge
Auswahlhilfen werden im Spritzer beim Umfüllen ver-
Arbeitsmedizinische Vorsorge
Gefahrstoffinformationssystem meiden (z.B. durch Heber oder
(WINGIS) der BG BAU online nach Ergebnis der Gefährdungs-
Pumpen).
angeboten. beurteilung veranlassen (Pflicht-
Benetzte Kleidungsstücke
vorsorge) oder anbieten (Ange-
Beschäftigte anhand der Be- sofort ausziehen. botsvorsorge). Hierzu Beratung
triebsanweisung vor Arbeitsein- Arbeitskleidung einschließlich
durch den Betriebsarzt.
satz, mindestens jedoch einmal
jährlich und vor Einsatz eines
des Schuhwerks muss getrennt
von Straßenkleidung aufbewahrt
neuen Produktes, über die Ge- und regelmäßig gereinigt
fahren in verständlicher Form werden.
und Sprache unterweisen. Weitere Informationen:
Hautschutz beachten: Vor der
Gefahrstoffverordnung
Jugendliche mindestens halb- Arbeit und nach den Pausen Verordnung zur arbeitsmedizinischen
jährlich unterweisen. gezielter Hautschutz, nach der Vorsorge
Beschäftigte über Erste-Hilfe- Arbeit und vor den Pausen Technische Regeln für Gefahrstoffe
BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
Maßnahmen unterrichten. richtige Hautreinigung, nach der der Prävention
Während der Arbeit nicht Reinigung und am Arbeitsende Gefahrstoffinformationssystem
essen, trinken, rauchen. Hautpflegemittel verwenden. (WINGIS) der BG BAU
07/2017 33
1
Betriebsanweisung Nr.: Betrieb:
Gemäß §14 Gefahrstoffverordnung
Baustelle / Tätigkeit Druckdatum:
Signalwort: Gefahr
34
Lagerung von Druckgasbehältern
in Gebäuden A 063
Gefährdungen
6
Bei der Lagerung von Druck-
gasbehältern besteht Brand- 4
und Explosionsgefahr.
3
Schutzmaßnahmen 5
Unzulässig ist die Lagerung in:
– Räumen unter Erdgleiche
(Keller),
1 6
– Treppenräumen,
– Fluren, 2
– engen Höfen, 5
– Durchgängen und Durch-
fahrten,
– Garagen,
– Arbeitsräumen. 7
Ausnahme: Eine Lagerung unter
Erdgleiche ist zulässig, wenn der
Ventile mit Schutzkappen und In Lagerräumen dürfen keine
Fußboden des Lagers nicht tiefer
ggf. Verschlussmuttern sichern. Gruben, Kanäle, Bodenabläufe
als 1,5 m unter Geländeober- und Schornsteinreinigungs-
Druckgasflaschen nicht mit
fläche liegt und bei natürlicher öffnungen vorhanden sein.
brennbarem Material wie Holz
Lüftung des Raumes der Lüf- Lagerräume für Druckgas-
und Papier lagern. Bei der
tungsgesamtquerschnitt ≥10%
Zusammenlagerung von Druck- flaschen mit brennbaren Gasen
der Raumgrundfläche ist und
gasbehältern sind die besonde- müssen mindestens einen Aus-
nicht mehr als 50 gefüllte Flüssig-
ren Bestimmungen der TRGS 510 gang ins Freie haben.
gasflaschen gelagert werden.
zu beachten. Lagerräume müssen ausrei-
Bei Lagerung von Druckgas-
Das Umfüllen von Druckgasen chend be- und entlüftet werden.
flaschen ist Folgendes zu be-
in Lagern ist unzulässig. Natürliche Lüftung ist ausrei-
achten:
Decken, Trennwände und chend, wenn unmittelbar ins
Lagerräume Außenwände von Lagerräumen Freie führende Zu- und Abluft-
Betreten des Lagers durch müssen mindestens feuerhem- öffnungen mit einem Mindest-
Unbefugte ist untersagt. Ein mend ausgeführt sein 3 . querschnitt von jeweils 1/100
entsprechendes Hinweisschild Dächer müssen widerstands- der Bodenfläche des Raumes
ist am Zugang zum Lager anzu- fähig gegen Flugfeuer und strah- vorhanden sind 5 .
bringen. lende Wärme sein. Be- und Entlüftungsöffnungen
Es muss ein Feuerlöscher leicht Lagerräume, die an einen möglichst diagonal im Raum
erreichbar vorhanden sein 1 . öffentlichen Verkehrsweg an- anordnen.
Druckgasflaschen möglichst grenzen, sind an dieser Seite mit In Lagerräumen für brennbare
stehend lagern. Bei liegender einer Wand ohne Türen und, bis Gase dürfen nur elektrische
Lagerung Flaschen gegen Fort- zu einer Höhe von 2,00 m, ohne Anlagen und Betriebsmittel in
rollen sichern. öffenbare Fenster oder sonstige explosionsgeschützter Ausfüh-
Ausnahme: Flüssiggasflaschen Öffnungen auszuführen. rung verwendet werden 6 .
müssen stehend gelagert werden. Lagerräume müssen durch Für einen sicheren Stand der
36
Transport von Druckgasflaschen
A 065
1 2
den Boden rollen. Zusätzliche Hinweise für schlossenen Ventilen und Schutz-
Der Transport von Druckgas- den Transport von Druckgas- kappen transportiert werden.
flaschen mit Magnetkranen ist Gasflaschen müssen mit
flaschen auf öffentlichen
verboten. Gefahrzetteln und UN-Nummern
Straßen
Zum Transport von Einzel- gekennzeichnet sein.
Begrenzte Mengen gemäß Feuerlöscher (2 kg Pulver)
flaschen z.B. Flaschenkarren 1
oder Transportgestelle 2 ver- Gefahrgutverordnung Straße, mitführen.
wenden. Eisenbahn und Binnenschiff- Druckgasflaschen in Fahr-
Beim Transport auf Fahrzeugen
fahrt (GGVSEB) beachten. Bei zeugen (Kombifahrzeuge bzw.
Druckgasflaschen gegen Ver- Beförderung eines Stoffes oder geschlossener Aufbau) nur
rutschen, Verrollen, Umfallen Produktes darf die Höchstmenge transportieren, wenn mindes-
und Herabfallen sichern, z.B. nicht überschritten werden tens zwei Lüftungsöffnungen
durch Verzurren. (Tabelle). vorhanden sind.
Bei der Zusammenladung Jede Lüftungsöffnung sollte
unterschiedlicher Gefahrgüter einen Querschnitt von mindes-
auf einem Fahrzeug oder An- tens 100 cm2 haben.
07/2017 37
Kleine Mengen und Faktoren für Stückgutbeförderung
Stoffe/ Kleinmengen (kg netto bzw. Fassungs-
Zubereitungen volumen der Gasflasche) und Faktoren
für Stückgutbeförderungen
Klasse Klassifiz.- UN-Nr. Bezeichnung 333 1000
code Faktor 3 1
Klasse 2 1O 1072 Sauerstoff
1F 1049 Wasserstoff
2F 1965 Propan
2F 1965 Flüssiggas
4F 1001 Acetylen
Beispiel:
3
Rohrleitungsbauer transportieren
auf der Ladefläche eines Doppel-
kabinen-Transporters
40 l Sauerstoff
(Klasse 2, UN-Nr. 1072) x 1 = 40
8 kg Acetylen
(Klasse 2, UN-Nr. 1001) x 3 = 24
33 kg Propan
(Klasse 2, UN-Nr. 1965) x 3 = 99
163
163 < 1000,
also Kleinmengenbeförderung.
Lüftungsöffnungen nicht
durch Ladegut verstellen oder
verschließen.
Der Transport von Druckgas-
flaschen in Fahrzeugen ohne
Lüftungseinrichtungen ist nur
im Ausnahmefall (kein firmen-
eigenes Fahrzeug und Warnauf-
schrift „Achtung keine Belüftung
vorsichtig öffnen“) erlaubt. Zusätzliche Hinweise für
Rauchen und Umgang mit Arbeiten im Werkstattwagen
offenem Feuer ist bei Lade-
Schweiß-, Löt- und Brenn-
arbeiten verboten.
Flaschen gegen Umkippen und
schneidarbeiten dürfen nur
Anstoßen beim Bremsen oder dann in Werkstattwagen aus-
bei Kurvenfahrt sichern, z.B. geführt werden, wenn
durch fest an die Wagenwände − die Türen offen gehalten
angebrachte Gestelle mit lös- werden, Weitere Informationen:
baren Bügeln, Ketten oder − Feuerlöscher (mind. 6 kg ABC- Gefahrgutverordnung Straße, Eisen-
Zurrgurten 3 . Pulverlöscher) in Greifnähe bahn und Binnenschifffahrt
vorhanden sind, Gefahrgut-Ausnahmeverordnung
Zur Gasentnahme Druckgas- TRBS 3145 / TRGS 745 Ortsbewegliche
flaschen aus dem Fahrzeug − zwischen Flaschendruck- Druckgasbehälter – Füllen, Bereit-
entfernen und erst dann die minderern und Brenner Einzel- halten, innerbetriebliche Beförderung,
flaschensicherungen oder Entleeren
Druckminderer anschließen. DVS*-Merkblätter 0211 + 0212
Ausnahme: Besonders ein- Gebrauchsstellenvorlagen Transport von Gefahrgütern
gerichtete Werkstattwagen. eingebaut sind, (Abr. Nr. 659.5)
− die Mindestschlauchlänge *DVS = Deutscher Verband für
Schweißen und verwandte Verfahren e.V.
3,00 m beträgt.
38
Transport von Gefahrgütern in
kleinen Mengen A 071
Gefährdungen
Aus dem Gefahrstoff wird
beim Transport das Gefahrgut.
Beim Transport von Gefahr-
gütern besteht die Gefahr, dass
diese bei unsachgemäßem
Transport freigesetzt werden.
Hierdurch kann es zu Bränden,
Verpuffungen und Explosionen
kommen.
Allgemeines
Gefahrgüter werden in den
Gefahrgutvorschriften in die
Klassen 1 – 9 eingeteilt. Die in
der Bauwirtschaft am häufigsten Grundlage für die Ermittlung UN 1072) x 1 = 40
beförderten Gefahrgüter sind in der „Punkte“ ist: 8 kg Acetylen (Klasse 2,
der Tabelle 1 aufgeführt. − für feste Stoffe, verflüssigte UN 1001) x 3 = 24
Für die Beförderung gefähr- oder unter Druck gelöste Gase: 33 kg Propan (Klasse 2,
licher Güter bestehen zwar um- die Nettomasse in kg, UN 1965) x 3 = 99
fangreiche und teilweise kom- − für verdichtete Gase: der nomi- 180 l Diesel (Klasse 3, UN 1202)
plizierte Vorschriften – sofern nale Fassungsraum (Nenn- x 1 = 180
jedoch nur kleine Mengen beför- inhalt) des Gefäßes in Liter, Summe = 343 < 1.000 Punkte,
dert werden, können erleich- − für Gegenstände: die Brutto- also Kleinmengenbeförderung
ternde „Freistellungsregelungen“ masse in kg (für Gegenstände zulässig!
in Anspruch genommen werden. der Klasse 1, die Nettomasse Für die Kleinmengenbeförde-
Die für die Betriebe der Bauwirt- des explosiven Stoffes in kg), rung gelten u.a. folgende Anfor-
schaft wichtigste Regelung ist − für flüssige Stoffe: der tatsäch- derungen:
die Kleinmengenregelung. liche Inhalt (Füllung) in Liter. − Der Fahrer ist im Umgang mit
Beispiel:
Gefahrgut unterwiesen,
Schutzmaßnahmen Dachisolierer transportieren mit − Ladungssicherung, sichere
Die Kleinmengenregelung einem Klein-LKW sechs 11-kg- Verstauung (z.B. Verzurren),
(1.000-Punkte-Regel) darf ange- Flaschen Propan (Klasse 2, − Verbot von offenem Licht,
wandt werden, wenn bei der UN 1965), 120 l Voranstrich Rauchverbot in der Nähe der
Beförderung eines einzelnen (Klasse 3, UN 1263) und Versandstücke sowie bei Lade-
Stoffes/Produkts die in der Werkzeuge. arbeiten,
Tabelle 1 angegebene Höchst- 6 Stück 11-kg-Flaschen = − Meldepflicht bei Unfällen oder
menge nicht überschritten wird. ca. 66 kg x 3 = 198 Zwischenfällen (Tel. 110/112),
Wenn unterschiedliche Gefahr- 120 kg Voranstrich = − Gefahrzettel und UN-Nummern
güter zusammen auf einem Fahr- ca. 120 l x 3 = 360 auf jedem Versandstück.
zeug befördert werden, so muss Summe = 558 < 1.000 Punkte, – Die Verpackungen müssen
die transportierte Menge mit dem also Kleinmengenbeförderung bauartgeprüft sein. Behälter
zugehörigen Faktor multipliziert zulässig! für Diesel benötigen z.B.
werden. Die berechnete Summe Beispiel: die Aufschrift „UN 1202“,
darf dabei „1.000 Punkte“ nicht Rohrleitungsbauer transportie- Gefahrzettel Nr. 3 und
überschreiten. ren auf der Ladefläche eines die Kennzeichnung
Doppelkabinen-Transporters für wassergefähr-
40 l Sauerstoff (Klasse 2, dende Stoffe,
07/2017 39
Tabelle 1: Höchstmengen und Faktoren für Kleinmengentransporte
Zur Ermittlung der richtigen Faktoren werden die UN-Nummer und die Verpackungsgruppe des Gefahr-
gutes benötigt. Diese Angaben können z.B. dem Sicherheitsdatenblatt des Produktes entnommen werden.
Stoffe/Zubereitungen Höchstmengen Gefahr-
(Faktoren) zettel
Klasse UN- Bezeichnung 333 1.000
Verpackungs-
Nr. (3) (1)
gruppe
2 1001 Acetylen, gelöst
Gase 1072 Sauerstoff verdichtet
(z.B. Flüssiggas, 1965 Kohlenwasserstoffgas, Gemisch, verflü ssigt,
Acetylen, Sauer- N.A.G. Gemisch C (Propan),
stoff, Spraydosen) 1950 Druckgaspackungen
(Treibgas z.B. Kohlendioxid)
1950 Druckgaspackungen, feuergefährlich
3 1133 II Klebstoff
Entzündbare 1133 III Klebstoff
flüssige Stoffe 1202 III Dieselkraftstoff
(z.B. Benzin, 1203 II Benzin
Diesel, brennbare 1263 II Farbe
Lacke 1263 III Farbe
1306 III Holzschutzmittel
1866 II Harzlösung
4.1 3175 II Feste Stoffe, die entzü ndliche flü ssige Stoffe
Entzündbare enthalten, N.A.G.
feste Stoffe
(z.B. Klebstoffe)
5.2 3106 Organisches Peroxid Typ D, fest
Organische
Peroxide (z.B.
Härter für Styrol)
6.1 1593 III Dichlormethan
Giftige Stoffe (z.B. 2810 III Giftiger organischer flü ssiger Stoff, N.A.G.
fluoridhaltige Holz- 3287 III Giftiger anorganischer flü ssiger Stoff, N.A.G.
schutzmittel, Trichlor-
ethan, ölverschmier-
te Putzlappen)
8 1719 II Ätzender alkalischer flü ssiger Stoff, N.A.G.
Ätzende Stoffe 1719 III Ätzender alkalischer flü ssiger Stoff, N.A.G.
(z.B. saure oder 1824 II Natriumhydroxidlösung
alkalische Reiniger, 1824 III Natriumhydroxidlösung 8
− bei Beförderung von Gasen Berechnung, aus dem die Menge Bei Überschreitung der
der Klasse 2 in geschlossenen der Gefahrgüter und die berech- „1.000 Punkte“ gelten alle
Fahrzeugen (möglichst ver- nete Punktzahl hervorgehen. anzuwendenden Gefahrgut-
meiden) ist für ausreichende Weitere Freistellungsregelun- beförderungsvorschriften.
Lüftung zu sorgen. gen können unter bestimmten
Mitführen eines Feuerlöschers Voraussetzungen in Anspruch Weitere Informationen:
der Brandklassen ABC (z.B. 2 kg genommen werden; dies sind Straßenverkehrsordnung (StVO)
Pulver); Prüffrist mindestens alle u.a.: Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
2 Jahre. (StVZO)
− Kleinmengenregelung im Gefahrgutverordnung Straße, Eisen-
Versandstücke nicht öffnen. Rahmen der Haupttätigkeit, bahn und Binnenschifffahrt (GGVSEB)
Empfohlen wird das Mitführen − Kleinmengenbeförderungen in Gefahrgut-Ausnahmeverordnung
eines Frachtbriefes oder einer begrenzten Mengen. (GGAV)
40
Absturzsicherungen auf Baustellen
Seitenschutz/Absperrungen B 100
1 2
≤ 0,47 m
1,00 m
< 1,00 m
≤ 0,47 m
≥ 0,15 m
Gefährdungen
3
Fehlende, unvollständig auf-
gebaute oder falsch dimensio-
nierte Absturzsicherungen sowie
fehlende Sicherungsmaßnah-
men bei der Montage können
Absturzunfälle zur Folge haben.
Schutzmaßnahmen
Absturzsicherungen durch
Seitenschutz bzw. Absperrungen
sind erforderlich z.B. an:
− Arbeitsplätzen und Verkehrs-
wegen an oder über Wasser
oder anderen festen oder flüs-
sigen Stoffen, in denen man
versinken kann, unabhängig
von der Absturzhöhe 1 ,
− frei liegenden Treppenläufen
und Treppenabsätzen, Wand-
öffnungen und dauerhaft ein-
gerichteten Verkehrswegen bei
mehr als 1,00 m Absturzhöhe 2 ,
− allen übrigen Arbeitsplätzen
bei mehr als 2,00 m Absturz-
höhe 3 ,
− Absturzkanten von Öffnungen
und Vertiefungen in Böden,
Decken und Dachflächen
≥ 9,00 m2 und Kantenlängen
≥ 3,00 m.
07/2017 41
4 Ausnahme:
Bei einer Absturzhöhe bis
≥ 2,00 m
3,00 m ist eine Absturzsiche-
rung an Arbeitsplätzen und
Verkehrswegen auf Dächern
und Geschossdecken mit bis
zu 22,5° Neigung und nicht
Absturzkante mehr als 50,00 m2 Grund-
fläche entbehrlich, sofern die
Arbeiten von hierfür fachlich
qualifizierten und körperlich
> 2,00 m
geeigneten Beschäftigten
ausgeführt werden, welche
> 60° besonders unterwiesen sind.
Die Absturzkante muss für
die Beschäftigten deutlich
erkennbar sein.
Gefährdungen
Fehlende Sicherungsmaßnah-
men bei der Montage, unvoll-
ständiger Aufbau oder nicht
sachgerechte Benutzung, z.B.
beim Verfahren, können zu 1
Absturzunfällen führen.
Schutzmaßnahmen
Fahrbare Arbeitsbühnen dienen
als Arbeitsmittel für zeitweilige
Arbeiten an hochgelegenen
Arbeitsplätzen in und außerhalb
von Gebäuden. Die Belaghöhe
richtet sich nach der Aufbau-
und Verwendungsanleitung des
Herstellers und darf
– in Gebäuden maximal 12,00 m
und
– außerhalb von Gebäuden
maximal 8,00 m betragen.
Aus Gerüstbauteilen errichtete
fahrbare Gerüste sind keine
fahrbaren Arbeitsbühnen und 3
müssen auf ihre Brauchbarkeit
geprüft und nachgewiesen
werden.
Beachte, dass bei der Ver-
wendung ab 1,0 m Absturzhöhe
eine Gefährdung durch Absturz
vorliegt.
Aufbau
Fahrbare Arbeitsbühnen nach
Aufbau- und Verwendungsan-
leitung des Herstellers errichten: 2
– Nur Bauteile eines Herstellers
verwenden,
– Ausleger zur Verbreiterung der
Standfläche bzw. Balastierung
entsprechend Standhöhe nach
Aufbau- und Verwendungs-
anleitung montieren.
Fahrbare Arbeitsbühnen Die Beschäftigten müssen Es müssen konstruktiv
dürfen nur unter Aufsicht einer fachlich geeignet und speziell festgelegte Innenaufstiege
fachkundigen Person auf-, ab- für diese Arbeiten unterwiesen vorhanden sein 3 .
oder umgebaut werden. sein.
07/2017 43
Überbrückungen zwischen
Prüfungen
fahrbaren Arbeitsbühnen unter-
einander oder Gebäuden/Bau- Fahrbare Arbeitsbühnen sind
Weitere Informationen:
Betriebssicherheitsverordnung
DGUV Vorschrift 38 Bauarbeiten
DIN EN 1004
44
Fassadengerüste
B 113
Gefährdungen
Gerüstfeld
Unvollständig aufgebaute Stirnseitenschutz
Gerüste sowie eigenmächtig Geländerholm
vorgenommene Veränderungen
am Gerüst können zu Absturz- Zwischenholm
unfällen oder Gerüstumstürzen Bordbrett
führen.
Belagteil
Allgemeines Gerüstanker
Unterschieden werden: Längsdiagonale
– Systemgerüste aus vorgefer-
Fußspindel
tigten Bauteilen (Regelaus-
führung nach allgemeiner Längsriegel
bauaufsichtlicher Zulassung),
Vertikalrahmen
Abweichungen von der Regel-
ausführung sind zu beurteilen Unterlagsbohle
und ggf. zu berechnen,
– Stahlrohrkupplungsgerüste
(Regelausführung nach DIN Beschädigte Gerüstbauteile Zugänge 2
4420-3). nicht verwenden. Alle Arbeitsplätze müssen
Abhängig von den durchzu- Nicht einsatzbereite Gerüste/ über sichere Zugänge erreichbar
führenden Arbeiten Lastklasse Bereiche mit Verbotszeichen sein. Als Zugänge eignen sich
und Breitenklasse wählen sowie „Zutritt verboten“ Aufzüge, Transportbühnen,
Ständer- und Riegelabstände kennzeichnen und Treppen oder Leitern.
und Belagstärke festlegen. den Zugang zur Treppen als Zugänge einbauen,
Gefahrenzone wenn
Schutzmaßnahmen absperren. – über den Zugang umfangrei-
Fertiggestellte und che Materialien transportiert
Montage geprüfte Gerüste/Bereiche
werden,
Gerüstbau nur unter ständiger kennzeichnen (Plan für die
Aufsicht einer fachkundigen Per- – die Aufstiegshöhe im Gerüst
Verwendung anbringen, z.B. mehr als 10 m beträgt
son und von fachlich geeigneten mit Prüfprotokoll 1 ).
Beschäftigten ausführen lassen. oder
Plan für Auf- und Abbau
Verankerung – umfangreiche Arbeiten ausge-
(Montageanweisung) erstellen Bei Gerüsten sind Anordnung führt werden.
und auf der Baustelle vorhalten. (Anzahl und Höchstabstände) und Sind Aufzüge, Transportbüh-
Die Montageanweisung enthält Verankerungsart der Montage- nen oder Treppen aufgrund der
mindestens: anweisung zu entnehmen. baulichen Gegebenheiten oder
– Aufbau- und Verwendungs- Gerüst fortlaufend mit dem aufgrund der Gerüstkonstruktion
anleitung des Herstellers/ Aufbau zug- und druckfest an nicht einsetzbar, können Leitern
Regelausführung, tragfähigen Bauteilen der verwendet werden.
– Ergänzende Detailangaben Fassade verankern. Leitern als Zugänge nur innen-
bei Abweichungen, Verankerungen in der Nähe liegend einbauen.
– Festgelegte Maßnahmen zur der Gerüstknotenpunkte Klappen in Durchstiegsbelägen
sicheren Montage, z.B. anordnen. unmittelbar nach dem Durch-
Montagesicherheitsgeländer stieg schließen.
(MSG).
07/2017 45
Gerüstbelag
Jede benutzte Gerüstlage
muss voll ausgelegt und über
einen sicheren Zugang, z.B.
Treppe oder inneren Leitergang,
erreichbar sein.
Bei umlaufender Einrüstung
einer Bauwerksecke den Gerüst-
belag in voller Breite um die 1
Ecke herumführen.
Bei systemfreien Bohlen-
belägen genügend große Über-
deckungen im Bereich der Riegel
vorsehen.
Der Belag darf nicht wippen
oder ausweichen (Belagsiche-
rung). 2
An der Innenseite des Gerüstes
darf der Abstand zwischen Belag
und Bauwerk höchstens 0,30 m
betragen. Lastklassen der Arbeitsgerüste Breitenklasse/Breite w
Last- Gleichmäßig der Gerüstlage in m
Seitenschutz
Seitenschutz besteht aus klasse verteilte Last kN/m2 W 06 0,6 < w < 0,9
Geländerholm, Zwischenholm 1 0,75 W 09 0,9 < w < 1,2
und Bordbrett und ist an den 2 1,50 W 1,2 1,2 < w < 1,5
Außen- und Stirnseiten des 3 2,00 W 1,5 1,5 < w < 1,8
Gerüstes zu montieren.
4 3,00 W 1,8 1,8 < w < 2,1
An der Innenseite des Gerüstes
Seitenschutz montieren, wenn 5 4,50 W 2,1 2,1 < w < 2,4
zwischen Belag und Bauwerk der 6 6,00 W 2,4 2,4 < w
Abstand mehr als 0,30 m beträgt.
An der Innenseite darf auf das – bei übereinanderliegenden Prüfungen
Bordbrett verzichtet werden, Gerüstfeldern darf nur eine
wenn Arbeiten an der Fassade Gerüstlage mit der zulässigen Gerüstersteller: Prüfung durch
ausgeführt werden. Last belastet werden, eine „zur Prüfung befähigte
Bei innen liegenden Leiter- – Überlastung durch Anhäufung Person“ nach Fertigstellung und
gängen muss der Verkehrsweg von z.B. Mörtelkübel, Steine, vor Übergabe an den Benutzer,
auch in nicht benutzten Gerüst- Geräte vermeiden, um den ordnungsgemäßen Zu-
lagen mit Seitenschutz gesichert – einen ausreichend breiten stand festzustellen (Nachweis-
werden. freien Durchgang belassen, in Prüfprotokoll).
Gerüstbenutzer: Inaugen-
Benutzung der Praxis hat sich eine Min-
destbreite von 20 cm bewährt. scheinnahme durch eine „fach-
Für die betriebssichere Her-
Für das Absetzen von Lasten kundige Person“ des jeweiligen
stellung und den Abbau ist der Benutzers vor der Verwendung,
Unternehmer der Gerüstbauar- mit Hebezeugen ist ein Gerüst
ab Lastklasse 4 erforderlich. um die sichere Funktion festzu-
beiten, für die Erhaltung und stellen (Nachweis-Checkliste).
sichere Verwendung ist der Montage von zusätzlichen
46
Bockgerüste
B 117
≤ 1,0
5 0m
1 4
nale
o
diag
s 3
ng
Lä
2
Gerüstbock
5m
≤ 2,7 ≥ 0,20 m
3 Erforderliche Tragfähigkeit in kg1) der Gerüstböcke in Abhängigkeit von der Lastklasse, der
Belagbreite und dem Abstand der Gerüstböcke Gerüstbohlen als Mehrfeldträger
Lastklasse Belagbreite Abstand der Gerüstböcke m
m 0,80 1,00 1,25 1,50 1,75 2,00 2,25 2,50 2,75
1-3 0,60 138 173 216 259 302 345 388 431 474
1-3 0,90 207 259 323 288 453 518 582 647 712
4 297 371 464 557 650 743 835 928 1021
5 432 540 675 810 945 1080 1215 1350 1485
6 567 709 886 1063 1240 1418 1595 1772 1949
1-3 1,00 230 288 359 431 503 575 647 719 791
4 330 413 516 619 722 825 928 1031 1134
5 480 600 750 900 1050 1200 1350 1500 1650
6 630 788 984 1181 1378 1575 1772 1969 2166
1-3 1,20 276 345 431 518 604 690 776 863 949
4 396 495 619 743 866 990 1114 1238 1361
5 576 720 900 1080 1260 1440 1620 1800 1980
6 756 945 1181 1418 1654 1890 2126 2363 2599
1-3 1,5 345 431 539 647 755 863 970 1078 1186
4 495 619 774 929 1083 1238 1393 1548 1702
5 720 900 1125 1350 1575 1800 2025 2250 2475
6 945 1181 1477 1772 2067 2363 2658 2953 3248
8 1m
Schutzmaßnahmen
7
Anlegeleitern gegen Aus-
gleiten, Umfallen, Umkanten,
Abrutschen und Einsinken
α = 65° – 75°
sichern, z.B. durch:
− Anbinden des Leiterkopfes 1 ,
− Fixieren des Leiterfußes 2 ,
– Verwendung von Leiterzubehör
wie z.B. Fußverbreiterungen 3 ,
2 Leiterhaken 4 , dem Untergrund
65°–75°
angepasste Leiterfüße 5 ,
− Einhängevorrichtungen.
Standsicherheit des Leiter-
benutzers verbessern durch den
Gefährdungen Allgemeines Einsatz von Einhängepodesten
Mangelhafte Standsicherheit Bevor man eine Leiter als 6.
des Leiterbenutzers auf der Arbeitsplatz oder als Zugang zu Schadhafte Leitern nicht
Leiter, mangelhafte Standsicher- hochgelegenen Arbeitsplätzen benutzen, z.B. angebrochene
heit der Leiter, Fehlverhalten des bereitstellen und benutzen will, Holme und Sprossen von Holz-
Leiterbenutzers, fehlende Siche- ist im Rahmen der Gefährdungs- leitern, verbogene und ange-
rung im Verkehrsbereich oder beurteilung zu ermitteln, ob der knickte Metallleitern. Angebro-
die Benutzung einer schadhaf- Einsatz einer Leiter erforderlich chene Holme und Sprossen von
ten Leiter können Absturzunfälle oder nicht ein anderes Arbeits- Holzleitern nicht flicken.
zur Folge haben. mittel für diese Tätigkeit sicherer Holzleitern gegen Witterungs-
ist. und Temperatureinflüsse ge-
schützt lagern.
07/2017 49
4 5 9
50
Stehleitern
Podestleitern B 132
Plattformleitern
1 2
Schutzmaßnahmen
Nur Leitern verwenden,
die fest angebrachte und unbe-
schädigte Spreizsicherungen
haben 3 .
Gefährdungen Allgemeines Zum Anstrich von Holzleitern
Mangelhafte Standsicherheit Bevor man eine Leiter als keine deckenden Anstrichfarben
des Leiterbenutzers auf der Arbeitsplatz oder als Zugang zu verwenden.
Schadhafte Leitern nicht be-
Leiter, mangelhafte Standsicher- hochgelegenen Arbeitsplätzen
heit der Leiter, Fehlverhalten des bereitstellen und benutzen will, nutzen, z. B. angebrochene oder
Leiterbenutzers, mangelhafte ist im Rahmen der Gefährdungs- angerissene Holme und Spros-
Aufstellung, Benutzung der beurteilung zu ermitteln, ob der sen von Holzleitern, verbogene
oberen Sprossen, fehlende Einsatz einer Leiter erforderlich oder angeknickte Metallleitern.
Sicherung im Verkehrsbereich oder nicht ein anderes Arbeits- Angebrochene oder ange-
oder eine schadhafte Leiter mittel für diese Tätigkeit sicherer rissene Holme, Wangen und
können Absturzunfälle zur Folge ist. Bei der Leiterauswahl sind Sprossen nicht flicken.
haben. leichte Plattformleitern 2 sowie Holzleitern gegen Witterungs-
Podestleitern 1 den Sprossen- und Temperatureinflüsse
stehleitern vorzuziehen. geschützt lagern.
Der Einsatz von Leitern ist auf Ausreichend hohe Leitern
Arbeiten mit geringer Gefähr- bereitstellen.
dung, geringem Arbeitsumfang Leitern standsicher aufstellen,
mit geringem Schwierigkeitsgrad gegen Einsinken und Umfallen
und geringer Dauer der Benut- sichern. Auf wirksame Spreiz-
zung zu beschränken. sicherung achten 3 .
07/2017 51
6
Zusätzliche Hinweise
für mehrteilige Stehleitern
Stehleiter erst betreten, wenn
druck- und zugfeste Spreizsiche- Prüfungen
rungen wirksam sind 7 . Art, Umfang und Fristen erfor-
Leiter nur bis zu der vom
derlicher Prüfungen festlegen
Standsicherheit des Leiter-
Hersteller angegebenen Länge (Gefährdungsbeurteilung) und
zusammenstecken oder aus- einhalten, z. B.:
benutzers verbessern durch
ziehen. − auf augenscheinliche Mängel
den Einsatz von Einhänge-
Bei Schiebeleitern auf freie Be- und ordnungsgemäße
podesten 4 .
Stehleitern nicht wie Anlege-
weglichkeit der Leiterteile sowie Funktion vor jeder Benutzung,
auf vollständiges Einrasten der − regelmäßig durch eine zur
leitern benutzen.
Feststelleinrichtungen achten. Prüfung befähigte und beauf-
Auf Treppen und schiefen Ebe-
Die oberen vier Sprossen bei tragte Person.
nen nur Stehleitern mit Holm-
Stehleitern mit aufgesetzter Ergebnisse dokumentieren
verlängerungen einsetzen 5 .
Schiebeleiter nicht betreten. (z. B. Leiterkontrollbuch, Prüf-
Jede Holmverlängerung nach
liste, Prüfplakette).
Herstellerangabe mit Leiter-
Zusätzliche Hinweise
klammern bzw. Klemmlaschen
befestigen. Befestigungsab- für Podestleitern Weitere Informationen:
stand gemäß Montageanleitung. Podestleitern nur auf ebenem Betriebssicherheitsverordnung
DGUV Vorschrift 38 Bauarbeiten
Von Stehleitern nicht auf Untergrund aufstellen. TRBS 2121, Teil 2 Gefährdungen von
andere Arbeitsplätze und Umwehrung nach dem Betre- Personen durch Absturz – Bereit-
Verkehrswege übersteigen. ten der Plattform schließen. stellung und Benutzung von Leitern
DGUV Information 208-016
Die obersten zwei Sprossen Höhenverstellbare Podest- Handlungsanleitung für den Umgang
bzw. Stufen von Stehleitern nicht leitern nach Herstellerangabe mit Leitern und Tritten
besteigen; nur bei Leitern mit aufbauen und abstützen 1 . DIN EN 131–1 und 2
52
Schwenkarmaufzüge
B 141
3
5
Gefährdungen
Fehlende Sicherungsmaß-
nahmen bei der Montage bzw. 1
Demontage des Aufzuges sowie
mangelhafte Absturzsicherung
an den hochgelegenen Lade- 2
stellen können zu Absturzun-
fällen führen.
Bei der Benutzung kann es zu 3
Verletzungen durch herabfallen-
de Gegenstände oder zu Quet-
schungen der Finger z.B. beim
Einlegen des Hubseils kommen.
Schutzmaßnahmen
Aufstellung Säule nicht zwischen Krag- – für die seitliche Befestigung
Aufbau nach Montage- und platten einspannen. mindestens 24 cm dickes,
Betriebsanleitung des Herstel- Dreiböcke zur Aufnahme des belastetes Mauerwerk vor-
lers (vor Ort vorhanden) unter Schwenkarmes nur auf trag- handen ist 6 .
Leitung einer fachkundigen fähigen Flächen (z.B. Beton- Bei Haltesäulen, die an Gerüst-
Person. decke) aufstellen. Größe des konstruktionen angebracht
Geschosshohe Haltesäulen je Gegengewichtes nach Angaben werden, sind die Hersteller-
nach Bauart oder örtlichen Ver- des Herstellers. Hierfür dürfen hinweise zu beachten 4 , z.B.
hältnissen formschlüssig hinter keine Materialien verwendet Gerüst ausreichend ausgesteift
standfesten Gebäudeteilen an- werden, die im Zuge der Bau- und verankert.
ordnen. maßnahmen verarbeitet werden. Bei der Montage Gefährdung
Kopf- und Fußplatte mit Bei Verwendung von Fenster- von Personen durch Absturz aus-
Dübeln verankern, sofern keine winkeln darauf achten, dass schließen.
ausreichend große Kopfplatte – der untere Auflageschenkel Für den elektrischen Anschluss
vorhanden ist (ohne Veranke- waagerecht und sicher auf der der Winde nur einen besonderen
rung Mindestdurchmesser der Fensterbank aufliegt 5 , Speisepunkt verwenden, z.B.
Kopfplatte ≥ 1/6 der Säulen- Baustromverteiler mit Fehler-
höhe) 1 . strom-Schutzeinrichtung (RCD).
07/2017 53
Betrieb
Lasten nicht mit Hubseil um-
schlingen. Anschlagmittel, wie
z.B. Stahldrahtseile, Anschlag-
ketten verwenden und in Sicher-
heitshaken mit Hakenmaul-
sicherung einhängen 2 .
3 3 An hochgelegenen Ladestellen
ist eine Absturzsicherung erfor-
derlich 3 .
Gefahrbereich unter der Last
4 absperren.
Darauf achten, dass die Dreh-
4
richtung der Seiltrommel mit der
Kennzeichnung am Hängetaster
(Auf-Ab) übereinstimmt.
Gerüstbauaufzug gegen un-
befugtes Benutzen sichern
(bei Arbeitsende/Pausen die
Handsteuerung nicht herum-
liegen lassen) 7 .
Prüfungen
Art, Umfang und Fristen erfor-
derlicher Prüfungen festlegen
(Gefährdungsbeurteilung) und
einhalten, z.B.:
– vor Inbetriebnahme am jewei-
ligen Einsatzort (Aufstellung)
bzw. arbeitstäglich durch fach-
kundige Person,
– entsprechend den Einsatz-
bedingungen nach Bedarf,
mind. 1 x jährlich durch eine
„zur Prüfung befähigte Person“
(z.B. Sachkundiger).
Ergebnisse der regelmäßigen
Prüfungen durch die „zur Prüfung
befähigten Person“ doku-
mentieren.
Wartungs- und Reparatur-
arbeiten nur von fachkundigen
Personen ausführen lassen.
Weitere Informationen:
Betriebssicherheitsverordnung
DGUV Regel 100-500 Betreiben von
Arbeitsmitteln
54
Bauaufzüge mit
Personenbeförderung B 145
Schutzmaßnahmen
1
Aufstellung
Aufzugsanlagen auf trag-
fähigem Untergrund aufstellen.
Auf- und Abbau nur unter Be-
achtung der Betriebsanleitung.
Dort sind die Montageart, die
Montagereihenfolge und die
Sicherungsmaßnahmen für die
Monteure beschrieben, z.B. wie
sich diese gegen Absturz sichern
und in welchen Abständen der
Mast an festen Gebäudeteilen zu
verankern ist 1 .
Betrieb
An den Haltestellen sichere
Übergänge vorsehen 2 .
Elektrisch betriebene Aufzugs-
anlage nur über besonderen
Speisepunkt mit Schutzmaß-
nahme anschließen, z.B. Bau-
stromverteiler mit Fehlerstrom-
Schutzeinrichtung (RCD).
Bei Gefahr durch herabfallen-
de Gegenstände den unteren
Zugang mit Schutzdach sichern
und Gefahrbereich wirksam
absperren.
Zugänge zum Antrieb der Auf-
zugsanlage verschlossen halten.
Die Bedienung eines Bauauf-
zuges zur Personenbeförderung
erfolgt durch eine unterwiesene
und beauftragte Person, die in
der Lage sein muss, im Bedarfs-
fall den Notablass in der Kabine
betätigen zu können und die
außerdem die Aufzugsanlage
Außerdem kann es zu Ver- regelmäßig auf augenschein-
Gefährdungen
letzungen durch herabfallende liche Mängel überprüft.
Fehlende Sicherungsmaß- Gegenstände kommen oder zu Fahrkorb nicht überlasten,
nahmen bei der Montage bzw. Stolper-, Rutsch- und Sturzun- Angaben auf Kennzeichnung im
Demontage des Aufzuges sowie fällen bei mangelhaften Über- Fahrkorb beachten.
mangelhafte Absturzsicherung gängen an den Ladestellen. Lasten im Fahrkorb gegen Um-
an den hochgelegenen Lade- stürzen oder Abrollen sichern.
stellen können zu Absturzun-
fällen führen.
07/2017 55
Prüfungen
2
Aufzugsanlagen sind über-
wachungsbedüftige Anlagen
nach Betriebssicherheits-
verordnung.
Wiederkehrende Prüfungen
sind von zugelassenen Über-
wachungsstellen durchzuführen.
Prüfergebnis ins Prüfbuch
eintragen lassen. Prüfbuch an
der Einsatzstelle zur Einsicht
bereithalten.
Prüfungen sind erforderlich
vor der ersten Inbetriebnahme
sowie wiederkehrend alle
2 Jahre durch eine zugelassene
Überwachungsstelle.
Zusätzlich sind nach Betriebs-
sicherheitsverordnung ent-
sprechende Zwischenprüfungen
durchzuführen.
Prüfungen nach jeder Montage
auf einer neuen Baustelle durch
eine „zur Prüfung befähigte
Person“ (z.B. Sachkundigen).
Weitere Informationen:
Betriebssicherheitsverordnung
56
Lastaufnahmemittel
B 161
07/2017 57
Steingabeln 4 Beispiele für kraftschlüssig
Gabeln mit Schwerpunktaus- wirkende Lastaufnahmemittel 5
gleich benutzen. Aufhängepunkt Kein Aufenthalt von Personen
so wählen, dass sich die Gabeln unter kraftschlüssig wirkenden
mit der Last nicht nach vorn Lastaufnahmemitteln.
neigen. Rohrgreifer (Rohrzangen) 5
Folienverpackte Steinpakete
Rohrgreifer dürfen sich bei
auf Paletten mit Ketten, Bändern Entlastung nicht selbsttätig vom
oder Bügeln gegen Herabrut- Rohr lösen.
schen von der Gabel sichern.
Ausnahme: Rohrgreifer mit
Die Schrumpffolie muss die
Schrittschaltwerk.
Palette mit umfassen und darf
Als zusätzliche Kennzeichnung
nicht beschädigt sein. Paletten
müssen tragfähig sein. muss der zulässige Greifbereich
angegeben sein.
Mörtelcontainer Hydraulisch oder pneumatisch
Mörtelcontainer mit min- schließende Rohrgreifer benöti- 6
destens 2 Anschlagmitteln gen Einrichtungen zum Ausgleich
anschlagen. von Druckverlusten mit selbst-
Ausnahme: Die Container sind tätig wirkender Warneinrichtung
mit Bügeln für ein Anschlagmittel für den Geräteführer.
ausgerüstet.
Versetzgeräte für Schacht-
Mörtelcontainer aus Kunststoff
fertigteile
regelmäßig auf augenscheinliche
Betonfertigteile müssen zur
Beschädigungen (Risse) prüfen.
Aufnahme der Druckkräfte voll-
Fest angebrachte Ketten und
ständig ausgehärtet sein.
Seile von Mörtelresten reinigen.
Schachtringklemmen
Klemme mit zusätzlicher
Für den Transport Klemmen 6
Halteeinrichtung
verwenden, die sich bei Entlas-
Zum Versetzten großformatiger
tung nicht selbsttätig öffnen.
Steine (KS, Porenbeton) Klemme
Klemmen exakt auf Schacht-
mit zusätzlicher Halteeinrich-
ringdicke einstellen.
tung 8 verwenden.
Schachtkonen (symmetrische
Steingreifer und asymmetrische) nach Be- 7
Vor dem Steintransport Auf- dienungsanleitung der Hersteller
fangplane einhängen. anschlagen.
Beschädigte Auffangplane
Sonderbauformen
unverzüglich auswechseln.
Bei Sonderbauformen 7 von
Bei paketierten Steinen immer
Lastaufnahmemitteln für Beton-
unterste Schicht greifen. fertigteile Bedienungsanleitung
der Hersteller beachten.
8
Prüfungen
Art, Umfang und Fristen erfor-
derlicher Prüfungen festlegen
(Gefährdungsbeurteilung) und
einhalten, z.B.:
− vor Beginn jeder Arbeits- Weitere Informationen:
schicht auf augenfällige Betriebssicherheitsverordnung
Mängel durch den Bediener, DGUV Regel 100-500 Betreiben von
− vor der ersten Inbetriebnahme Arbeitsmitteln
DGUV Regel 101-001 Transportanker
und nach Bedarf, mind. 1 x und -systeme von Betonfertigteilen
jährlich durch eine „zur DGUV Information 201-052
Prüfung befähigte Person“. Rohrleitungsbauarbeiten
DIN EN 13 155
Ergebnisse dokumentieren.
DIN 19695
58
Schuttrutschen
B 162
4 1 6
1
2
2 3
Gefährdungen
Mangelhafte Sicherungsmaß-
nahmen bei der Montage oder
während der Benutzung am Ein- 3
fülltrichter können zu Absturz-
unfällen oder zu Verletzungen
durch herabfallende Teile führen.
Staub kann zu Reizungen oder
Erkrankungen der Atemwege,
der Haut und der Augen führen.
7
Schutzmaßnahmen
Aufbau
Beim Auf- und Abbau Aufbau-
und Verwendungsanleitungen
der Hersteller beachten.
Nur durch unterwiesene Per-
sonen auf- und abbauen lassen.
Ausschließlich die vom Her-
steller vorgesehenen Aufhänge-
und Befestigungskonstruktionen
benutzen 1 .
Gerüstkonstruktionen im Auf-
hängebereich der Schuttrutsche
zusätzlich verankern 3 und ver-
streben 2 .
Bei Absturzhöhen von mehr
als 2,00 m Absturzsicherungen
vorsehen 6 .
Ab 10,00 m Aufbauhöhe zu- 5
sätzliche Verankerungen an-
bringen 7 .
Gefahrenbereiche festlegen
und absperren 5 .
Immer Einfülltrichter ver-
wenden 4 .
07/2017 59
Verwendung Zusätzliche Hinweise zur
Zur Vermeidung von Ver- Schrägdachbefestigung
stopfungen der Schuttrutsche
Schrägdachbefestigung nur
und Schuttrohrabriss maximale
Ablenkung nach Hersteller- an tragenden Teilen (Sparren/
angaben beachten. Schwellholz) vorsehen. Nie auf
Schuttrutschenaustrittsöff- die Dachlatten aufsetzen.
nung ständig auf freien Austritt
kontrollieren. Zusätzliche Hinweise zur
Zur Beseitigung von Ver- Brüstungsbefestigung
stopfungen der Schuttrutsche Tragfähigkeit der Brüstung
nicht unterhalb der Schuttrohr- prüfen und ggf. nachweisen.
öffnung arbeiten oder das Lastverteilende Unterlagen
Schuttrohr verziehen. verwenden.
60
Anschlagen von Lasten
Anschlagmittel B 164
2 3
07/2017 61
Anschlagmittel erst lösen, wenn
die Last sicher abgesetzt ist. 4 5
Schutzhelm tragen. Bei Seilschlössern darf die Seil-
Personen nicht mit der Last klemme nur auf dem freien
befördern. Seilende liegen. Auf eindeutige
Drahtbrüche
Verständigung zwischen Kran- Zuordnung von Keil und Schloss
achten!
führer und Anschläger nur über
Handzeichen oder Sprechfunk.
Litzenbrüche
Zusätzliche Hinweise für
das Anschlagen mit Seilen
Pressklemme
Mindestdurchmesser von Aufdoldung
Anschlagseilen einhalten:
− Stahlseile: 8 mm
− Naturfaser- und Chemiefaser- Kauschenspleiß DIN EN 13411-2 Quetschungen
seile: 16 mm 5 Rundstiche für stehendes Gut
Seile nicht an Pressklemmen 6 Rundstiche für laufendes Gut
abknicken.
Nur genormte Seile und Seil-
endverbindungen verwenden. Knicke
Drahtseilklemmen sind nur für Seilhülse DIN EN 13411-4 mit
Abspannseile zugelassen 4 . vergossenem Seilende
Klanken
Zusätzliche Hinweise für
das Anschlagen mit Ketten
Nur geprüfte und kurzgliedrige Einwegbänder nach dem Steifgezogene Ketten und
Ketten verwenden. ersten Gebrauch entsorgen und Ketten mit gebrochenem oder
Ketten vor dem Anschlagen nicht weiter verwenden. angerissenem Kettenglied, Quer-
ausdrehen. Kettenglieder schnittsminderung, Korrosions-
müssen ineinander frei beweg- Prüfungen narben u.a. sofort aussondern
lich sein. und nicht mehr verwenden.
Anschlagmittel nach Einsatz-
Ketten nicht provisorisch mit Ketten nicht mehr benutzen,
Schrauben und dergleichen bedingungen, jedoch mindes-
wenn
flicken. tens einmal jährlich von einer
− eine Längung um mehr als 5%
„zur Prüfung befähigten Person“
bei der Kette oder beim Einzel-
(z.B. Sachkundigen) prüfen
Zusätzliche Hinweise für glied gemessen wird,
lassen. Die Prüfergebnisse auf-
das Anschlagen mit Hebe- zeichnen.
− eine Abnahme der Nenndicke
bändern an irgendeiner Stelle um mehr
Seile mit Litzenbruch, Aufdol-
als 10% festgestellt wird.
Nur licht- und formstabilisierte dungen, Knicken, Korbbildungen,
Chemiefaserhebebänder be- Rostansätzen, Querschnittsver-
nutzen. Hebebänder aus Poly- änderungen, Drahtbruchnestern
ethylen sind unzulässig. usw. sofort aussondern und
Hebebänder nicht über raue nicht mehr verwenden 5 ,
Oberflächen ziehen. Tabelle 1.
Weitere Informationen:
Betriebssicherheitsverordnung
1 Ablegereife von Drahtseilen bei sichtbaren Drahtbrüchen DGUV Regel 100-500 Betreiben von
Arbeitsmitteln
DGUV Regel 109-005 Gebrauch von
Seilart Anzahl sichtbarer Drahtbrüche bei Anschlag- Drahtseilen
Ablegereife auf einer Länge von DGUV Information 201-030 Merkblatt
für Seile und Ketten als Anschlagmittel
3d 6d 30d im Baubetrieb
DGUV Information 209-021
Litzenseil 3 benachbarte Drähte 6 14 Belastungstabellen für Anschlagmittel
einer Litze DGUV Information 209-061 Gebrauch
von Hebebändern und Rundschlingen
Kabelschlagseil 10 15 40 aus Chemiefasern
62
Elektrische Anlagen
und Betriebsmittel auf Bau- B 171
und Montagestellen
1
64
Elektrische Anlagen
und Betriebsmittel B 172
Wiederholungsprüfungen
1) Stationäre Anlagen sind solche, die mit ihrer Umgebung fest verbunden
sind, z.B. Installationen in Gebäuden, Baustellenwagen, Containern und
auf Fahrzeugen.
2) Nichtstationäre Anlagen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie ent-
sprechend ihrem bestimmungsgemäßen Gebrauch nach dem Einsatz
wieder abgebaut (zerlegt) und am neuen Einsatzort wieder aufgebaut
(zusammengeschaltet) werden. Hierzu gehören z.B. Anlagen auf Bau-
und Montagestellen, fliegende Bauten.
3) Die Verantwortung für die ordnungsgemäße Durchführung der Prüfungen
obliegt einer Elektrofachkraft. Stehen für die Mess- und Prüfaufgaben
geeignete Mess- und Prüfgeräte zur Verfügung, dürfen auch elektrotech-
nisch unterwiesene Personen unter Leitung und Aufsicht einer Elektro-
fachkraft Teilprüfungen durchführen.
07/2015 65
Empfehlungen für Wiederholungsprüfungen Ortsveränderliche elektrische
ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel Betriebsmittel
nach Tabelle 1B, DGUV Vorschrift 3 Ortsveränderliche elektrische
Anlage/Betriebsmittel Prüffrist Art der Prüfer Betriebsmittel sind solche, die
Richt- und Prüfung während des Betriebes bewegt
Maximalwerte werden oder die leicht von
einem Platz zum anderen ge-
ortsveränderliche Richtwert 6 Monate, auf ordnungs- Befähigte
elektrische Betriebs- auf Baustellen gemäßen Person
bracht werden können, während
mittel (soweit benutzt) 3 Monate4). Zustand (Elektro- sie an dem Versorgungsstrom-
Wird bei Prü fungen fachkraft) kreis angeschlossen sind.
Verlängerungs und
eine Fehlerquote
Geräteanschluss-
< 2 % erreicht, Prüfungen
leitungen mit Steck-
kann die Prü ffrist
vorrichtung Elektrische Anlagen und Be-
entsprechend
Anschlussleitungen verlängert werden. triebsmittel sind regelmäßig
mit Stecker Maximalwert: Auf gemäß Betriebssicherheits-
Baustellen, in verordnung durch befähigte
bewegliche Leitungen
Fertigungsstätten Personen (Elektrofachkräfte)
mit Stecker und Fest-
oder unter ähn- zu überprüfen und durch Prüf-
anschluss
lichen Bedingungen
etikett, Banderole o.Ä. zu kenn-
1 Jahr.
In Bü ros oder unter zeichnen.
ähnlichen Bedin- Die Prüfungen sind nachzu-
gungen 2 Jahre. weisen und die Prüfergebnisse
mindestens bis zur nächsten
4) Unternehmer, die diese variable Regelung nicht in Anspruch nehmen Prüfung aufzubewahren.
wollen, erfüllen die Anforderungen auch, wenn die Prüffristen in der
nachfolgenden Tabelle eingehalten werden.
Betriebsspezifische Wiederholungsprüfungen
ortsveränderlicher Betriebsmittel auf Baustellen
nach DGUV Information 203-006
Betriebsbedingungen Beispiele/Baustelle Frist
Betriebsmittel, Schleifen von Metallen (Aluminium, wöchentlich
die sehr hohen Magnesium und gefetteten
Beanspruchungen Blechen), Verwendung in Bereichen
unterliegen mit leitfähigen Stäuben
Nassschleifen von nichtleitenden 3 Monate
Materialien,
Kernbohren,
Stahlbau,
Tunnel- und Stollenbau
Hochbau, 6 Monate
normaler Betrieb
Innenausbau, Weitere Informationen:
allgemeiner Tiefbau, Betriebssicherheitsverordnung
Elektroinstallation, DGUV Vorschrift 3 Elektrische Anlagen
Sanitär- und Heizungsinstallation, und Betriebsmittel
Holzausbau TRBS 1201 Prüfungen von Arbeitsmitteln
und überwachungsbedürftige Anlagen
TRBS 1203 Befähigte Personen
Als Kriterium zur Festlegung der DGUV Information 203-005 Auswahl
und Betrieb ortsveränderlicher elek-
Prüffristen gilt TRBS 1201 Punkt trischer Betriebsmittel
3.5. Zur Orientierung kann aber DGUV Information 203-006 Auswahl
auch die Tabelle 1B der Durch- und Betrieb elektrischer Anlagen und
Betriebsmittel auf Bau- und Montage-
führungsanweisung zur DGUV stellen
Vorschrift 3 verwendet werden. DGUV Information 203-071 Wieder-
kehrende Prüfungen ortsveränderlicher
elektrischer Arbeitsmittel
Elektrotechnische Regeln
(DIN VDE-Bestimmungen)
66
Mobile Stromerzeuger
B 173
07/2017 67
Beim Einsatz von Stromerzeu-
gern der Bauart A muss das
Gerät nicht geerdet werden. Ein
Betriebsmittel darf direkt an den
Stromerzeuger angeschlossen
werden. Alle weiteren Betriebs-
mittel müssen über zusätzliche
Schutzeinrichtungen (PRCD,
Trenntransformator) betrieben
werden.
Wird der Stromerzeuger der
Bauart C verwendet, muss
der Stromerzeuger durch eine
Elektrofachkraft zwingend
geerdet werden. Die Elektro-
fachkraft legt die erforderlichen
Schutzmaßnahmen fest.
Behebung von Störungen und
Instandsetzungen an den elek-
trischen Teilen nur durch eine
Elektrofachkraft durchführen
lassen.
Werden mehrere Betriebs-
mittel an einem Stromerzeuger
angeschlossen, welcher mit
der Schutzmaßnahme „Schutz- jeweils über eine RCD (PRCD) Zusätzliche Hinweise für
trennung“ betrieben wird, sind oder über einen Trenntrans- Geräte mit Verbrennungs-
alle zusätzlichen Betriebsmittel formator zu betreiben.
motor
2 Geräte im Inneren von Ge-
Betriebsanweisung
nach Arbeitsschutzgesetz, Betriebssicherheitsverordnung und Unfallverhütungsvorschriften bäuden nur in separaten
Räumen mit ausreichender
DGUV Vorschrift 3 und 4 (bisher BGV A3 und GUV-V A3), DGUV Information 203-004 (bisher BGI 594), DGUV Information 203-005 (bisher
BGI/GUV-I 600), DGUV Information 203-006 (bisher BGI/GUV-I 608), DGUV Information 203-032 (bisher BGI 867)
68
Handwerkzeuge
B 202
1 3
Gefährdungen 2 4
Durch wegfliegende Bruch-
stücke, ungesichertes Werkzeug
oder Werkstück kann es zu Ver-
letzungen kommen.
Schutzmaßnahmen
Beschädigte Handwerkzeuge
sofort dem Gebrauch entziehen
und fachgerecht reparieren.
Spitze und scharfe Werkzeuge
nicht lose in den Taschen des
Arbeitsanzuges tragen.
Auf richtige Arbeitshöhe, gute
Standsicherheit und ausreichen- Stahlrohrstiele mit Verstiftun-
de Bewegungsfreiheit achten. gen oder gesicherten Verschrau-
Schutzbrille tragen.
bungen dauerhaft befestigen.
Die Hammerbahn muss mit
Zusätzliche Hinweise einer Fase versehen sein. Sie
Hammer bietet Schutz gegen das Ab- Der Meißelkopf muss ohne
Für die jeweilige Arbeit geeig- springen von Randsplittern und Grat und abgerundet sein 2 .
neten Hammer benutzen. die Bildung eines Bartes. Fase Feilen
Der Hammerkopf muss mit
entsprechend der Abnutzung Feilen nur mit festsitzendem
dem Hammerstil unlösbar ver- nachschleifen.
Heft verwenden 3 .
bunden, gut eingepasst und fest Meißel Feilenhefte entsprechend den
sitzend sein. Nur scharfe Meißel benutzen Abmessungen der Feilenangeln
Spezialkeile zum Befestigen und im richtigen Arbeitswinkel wählen 4 .
des Holzstieles verwenden 1 . ansetzen.
07/2015 69
Handbügelsägen
Es wird empfohlen, nur Hand- 5
bügelsägen mit Schalengriff
zu benutzen, um Handverletzun-
gen zu vermeiden 5 .
Sägeblatt richtig einspannen.
Hände nicht als Führungshilfe
verwenden.
Schraubendreher
Schraubendreher nur mit
richtiger Breite und Stärke be-
nutzen, um ein Ausbrechen der
Schraubenschlitze und ein Ab-
rutschen zu verhindern 6 .
Schraubendreher mit flachen
Klingen benutzen, sie dürfen 6
nicht keilförmig eingeschliffen,
nicht ausgebrochen oder ver-
bogen sein.
Schraubendreher nicht als
Stemm- oder Stecheisen be-
nutzen.
Schraubenschlüssel
Schraubenschlüssel nur mit
passender Schlüsselweite be-
nutzen 7 .
Möglichst Ringschlüssel be-
nutzen, da hierbei die Abrutsch-
gefahr geringer ist.
Werkzeuge mit abgenutzten
oder verbogenen Kanten nicht
verwenden, es vergrößert die 7
Abrutschgefahr.
Hebelkraft nicht durch Auf-
stecken eines Rohres vergrößern.
Das Werkzeug verbiegt oder
bricht ab bzw. die Schrauben-
verbindung wird überlastet und
die Schraubenmutter reißt ab.
Weitere Informationen:
Betriebssicherheitsverordnung
BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
der Prävention
DGUV Regel 101-001 Grundsätze der
Prävention
70
Diamantseilsägen
B 205
Prüfungen
Art, Umfang und Fristen erfor-
derlicher Prüfungen festlegen
2 (Gefährdungsbeurteilung) und
0,5 x freie Gefahren- einhalten, z.B.:
Gefahren- Seil-länge bereich
bereich − vor Beginn jeder Arbeits-
schicht auf augenfällige
2 x freie
Seillänge Mängel durch den Bediener,
Freie Seillänge − vor der ersten Inbetriebnahme
und nach Bedarf, mind. 1 x
jährlich durch eine „zur Prüfung
befähigten Person“ (z.B. Sach-
Gefahrenbereich beim Vertikalsägen kundiger).
Ergebnisse dokumentieren.
Werkzeuge vor Arbeitsbeginn
Weitere Informationen:
Verordnung zur arbeitsmedizinischen
Vorsorge
Betriebssicherheitsverordnung
DGUV Vorschrift 38 Bauarbeiten
72
Schlagbohr- und Stemmgeräte
B 206
5
4
3
07/2017 73
74
Steinsägen
B 207
Schutzmaßnahmen
Generell zur Trockenbearbei-
tung nur staubarme Systeme
(mit Absaugung) oder Stein-
sägen mit Nassbearbeitung
verwenden.
Beim Transportieren der Sägen
mittels Kran vorgesehene An-
schlagösen 1 verwenden.
Sägen standsicher und waage-
recht aufstellen.
Nur über einen besonderen
Speisepunkt mit Schutzmaß-
nahme anschließen, z.B. Bau-
stromverteiler mit FI-Schutz-
einrichtung.
Nur vom Hersteller vorgese-
hene Sägebänder/Sägeblätter
verwenden.
2 Rissige Sägebänder bzw.
-blätter aussondern.
Möglichst lärmarme Säge-
blätter verwenden.
Drehrichtungspfeil auf dem
Sägeblatt beachten.
07/2017 75
Zusätzliche Hinweise für
Diamant-Trennsägen
Diamant-Trennsägen nur zum
Sägen von Steinen verwenden.
6 Auf ordnungsgemäß ange-
brachte Schutzeinrichtungen
achten:
− Sägeblatt-Schutzhaube 3 ,
7 − Spritzschutz/
Aerosolbindung 4 .
Wasserzufuhr sicherstellen 5 ,
keine Trockenschnitte aus-
führen.
Umlaufwasser regelmäßig
reinigen/wechseln, bei Maschi-
nen ohne Aufbereitung mind.
täglich.
Gehörschutz 6 und Schutz-
brille 7 benutzen.
Arbeitsmedizinische
Vorsorge
Arbeitsmedizinische Vorsorge
nach Ergebnis der Gefährdungs-
beurteilung veranlassen (Pflicht-
vorsorge) oder anbieten (Ange-
botsvorsorge). Hierzu Beratung
durch den Betriebsarzt.
4
Weitere Informationen:
Betriebssicherheitsverordnung
Verordnung zur arbeitsmedizinischen
Vorsorge
1 BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
der Prävention
TRGS 559 Mineralischer Staub
5 DGUV Regel 112-192 Benutzung von
Augen- und Gesichtsschutz
DGUV Regel 112-194 Benutzung von
Gehörschutz
76
Gabelstapler
B 211
1 2 3
4 5 7
07/2015 77
Für Montagearbeiten kann Bei Gabelstaplern mit zu-
Prüfungen
eine Arbeitsbühne mit Seiten- lässigem Gesamtgewicht ab 4 t
und Rückenschutz verwendet Unterlegkeil mitführen. Art, Umfang und Fristen er-
werden, sofern geeignete Maß- Gabelzinken mit rot-weiß forderlicher Prüfungen festlegen
nahmen ergriffen wurden, gestreifter Schutzvorrichtung (Gefährdungsbeurteilung) und
welche die Sicherheit gewähr- abdecken oder hochklappen. einhalten, z.B.:
leisten und eine angemessene − 1 x jährlich durch eine „zur
Flurförderzeuge (Gabel- Prüfung befähigte Person“
Überwachung sicherstellen. Der
stapler) mit Flüssiggasantrieb (z.B. Sachkundiger),
Rückenschutz 6 muss mindes-
Flüssiggasflaschen (Treibgas-
tens 1,80 m hoch und durchgriff- − Schadstoffgehalt im Abgas
sicher sein. Die Arbeitsbühne ist behälter) nicht mit scharfkanti- halbjährlich durch eine „zur
formschlüssig z.B. an den gen Festhaltevorrichtungen am Prüfung befähigte Person“
Gabelzinken zu befestigen. Die Fahrzeug befestigen. (z.B. Sachkundiger).
Treibgasbehälter, Leitungen,
Tragfähigkeit des Frontgabel- Ergebnisse dokumentieren.
staplers muss mind. das Fünf- Armaturen und Schläuche dür-
fache des Eigengewichts der fen nicht über die Begrenzung Arbeitsmedizinische
Arbeitsbühne einschl. Zuladung des Gabelstaplers hinausragen.
Vorsorge
betragen 7 . Treibgasbehälter, Leitungen,
Armaturen und Schläuche vor Arbeitsmedizinische Vorsorge
Beim Betrieb von Gabel-
staplern mit Verbrennungsmotor übermäßiger Erwärmung (vor nach Ergebnis der Gefährdungs-
in Räumen auf Abgasreinigung direkter Sonneneinstrahlung) beurteilung veranlassen (Pflicht-
achten, z.B. Einsatz von Kataly- schützen. vorsorge) oder anbieten (Ange-
satoren oder Abgasfiltern. Treibgasbehälter nicht in botsvorsorge). Hierzu Beratung
Garagen wechseln. durch den Betriebsarzt.
Zusätzliche Hinweise Gabelstapler nur in durch-
lüfteten Räumen über Erdgleiche
Flurförderzeuge beim Einsatz abstellen und dabei die erforder-
auf öffentlichen Straßen lichen Schutzbereiche beachten.
Bei einer Höchstgeschwindig- Im Abstand von 3,00 m dürfen
keit von mehr als 20 km/h ist ein sich keine Kelleröffnungen,
amtliches Kennzeichen erforder- Gruben, Bodenabläufe, Kanal-
lich. Der Fahrer muss bei einer einläufe usw. befinden.
durch die Bauart bestimmten Bei Betriebsschluss Haupt-
Höchstgeschwindigkeit von sperreinrichtung für die Gasver-
mehr als 6 km/h im Besitz einer sorgung schließen.
Fahrerlaubnis sein. Die erforder- Flüssiggasantrieb so ein-
liche Fahrerlaubnisklasse ist ab- stellen, dass der Schadstoffge-
hängig vom zulässigen Gesamt- halt im Abgas so gering wie
gewicht des Gabelstaplers oder möglich ist.
von der maximalen Höchstge- Einstellvorrichtung für das
schwindigkeit.
Gas-Luft-Gemisch gegen unbe-
Bei einer Höchstgeschwindig-
absichtigtes Verstellen sichern,
keit von mehr als 25 km/h ist z.B. durch Versiegeln oder Ver-
Luftbereifung erforderlich. plomben.
Bremsanlage muss aus zwei
Beim Wechseln der Schläuche
voneinander unabhängigen in der Treibgasanlage darauf
Bremsen bestehen. achten, dass nur zugelassene
Beleuchtung muss fest einge-
Schläuche verwendet werden.
baut und betriebsbereit sein; Für den Betrieb von Gabel-
dazu gehören: Scheinwerfer, staplern mit Flüssiggasantrieb
Fahrtrichtungsanzeiger, Be- unter Erdgleiche gelten Sonder- Weitere Informationen:
grenzungsleuchte, Rückstrahler, regelungen. Betriebssicherheitsverordnung
Rückfahrscheinwerfer, Schluss- Straßenverkehrsordnung
leuchte, Blinkleuchte und Kenn- Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung
zeichenbeleuchtung. Fahrzeugzulassungsverordnung
DGUV Vorschrift 68 Flurförderzeuge
DGUV Vorschrift 79 Verwendung von
Flüssiggas
TRBS 2121, Teil 4
78
Hubarbeitsbühnen
B 212
Prüfungen
Nur Hubarbeitsbühnen benut-
zen, die vor der ersten Inbetrieb-
nahme von einem Sachverstän-
digen geprüft wurden (siehe
Prüfbescheinigung vor 01.01.1997)
oder bei denen die CE-Kenn-
zeichnung angebracht ist und
die Konformitätserklärung vor-
liegt.
Art, Umfang und Fristen erfor-
derlicher Prüfungen festlegen
(Gefährdungsbeurteilung) und
einhalten, z.B.:
– arbeitstäglich mit Funktions-
proben,
Beim Verfahren der Hubarbeits- Die Befestigung der PSA gegen – mind. 1 x jährlich durch eine
bühne dürfen sich Beschäftigte Absturz hat an den vom Her- „zur Prüfung befähigte Person“
nur auf der Arbeitsbühne auf- steller im Arbeitskorb vorgege- (z.B. Sachkundiger).
halten, wenn dies im Betriebs- benen Anschlagpunkten zu Ergebnisse der regelmäßigen
handbuch bescheinigt ist. erfolgen. Das Verbindungsmittel Prüfung im Prüfbuch dokumen-
Die Notwendigkeit der Benut- zwischen Auffanggurt und An- tieren.
zung einer persönlichen Schutz- schlagpunkt sollte so kurz wie
ausrüstung (PSA) gegen Absturz möglich gehalten werden, damit
ergibt sich aus der Gefährdungs- Personen nicht aus dem Arbeits-
beurteilung (Peitscheneffekt) korb herausgeschleudert wer- Weitere Informationen:
und/oder aus den Vorgaben den können. Betriebssicherheitsverordnung
DGUV Regel 100-500 Betreiben von
der Betriebsanleitung des Hub- Arbeitsmitteln
arbeitsbühnenherstellers. DGUV Information 208-019 Sicherer
Umgang mit fahrbaren Hubarbeits-
bühnen
DGUV Grundsatz 308-008 Ausbildung
und Beauftragung der Bediener von
Hubarbeitsbühnen
80
Turmdrehkrane
Betrieb B 214
Gefährdungen
1
Bei einem mangelhaften Heben Abfahren
Zugang zur Krankabine kann es
zum Absturz kommen.
Bedienungsfehler, herabfal-
lende Gegenstände, klimatische Senken
Einflüsse (Wind, Blitz) oder
Stromüberschläge bei Annähe-
rung an elektrische Freileitungen
können zu Unfällen führen.
Allgemeines
Kran nur von unterwiesenen
und am Kran eingewiesenen,
mindestens 18 Jahre alten,
körperlich und geistig geeig-
neten und vom Unternehmer
schriftlich beauftragten Kran- 1
führern bedienen lassen.
Halt Langsam
Schutzmaßnahmen
Einweiser einsetzen, wenn
der Kranführer die Last nicht
beobachten kann. Verständi-
gung mit dem Einweiser durch
festgelegte Handzeichen 1 oder
Sprechfunk 2 .
2
Bei Überschneidung von Für Personenbeförderung nur
Arbeitsbereichen mehrerer geprüfte Personen- oder Arbeits-
Krane Arbeitsabläufe vorher körbe verwenden, 14 Tage vorher
festlegen und für einwandfreie bei der Berufsgenossenschaft
Verständigung untereinander schriftlich anzeigen und Kran
sorgen, z.B. durch Sprechfunk. vorher durch eine „zur Prüfung
Gewicht von Lasten vor dem befähigte Person“ (z.B. Sach-
Anheben feststellen. Last- kundiger) prüfen lassen.
momentenbegrenzung nicht
als Waage benutzen.
Lange Lasten, die sich beim
Transport verfangen können,
mit Leitseilen führen 3 .
Das Heben von Personen mit
Kranen ist nur im Ausnahmefall
nach TRBS 2121 Teil 4 bzw.
DGUV Regel 101-005 möglich.
07/2017 81
3 4 Prüfungen
Art, Umfang und Fristen er-
forderlicher Prüfungen ermitteln
und diese veranlassen, z.B.:
– täglich vor Arbeitsbeginn
Funktionsprüfung sämtlicher
Notendschalter durch den
Kranführer,
– nach jedem erneuten Auf-
stellen, Umrüsten und nach
nach Bedarf, mindestens je-
doch jährlich durch eine „zur
Prüfung befähigte Person“
(z.B. Sachkundiger),
– nach wesentlichen Ände-
rungen und sonst regelmäßig
nach folgenden Betriebsjahren
Lasten nicht am unbesetzten durch einen ermächtigten
Zusätzliche Hinweise für
Betonkübel mit Standplatz Kran hängen lassen. Sachverständigen: 4, 8, 12, 14,
Kranbetrieb einstellen, wenn 16, 17, 18, … weiter jährlich.
Prüfung durch eine „zur Prüfung die Last bei Windeinwirkung
Auch Prüfhinweise in Betriebs-
befähigte Person“ (z.B. Sach- nicht sicher gehalten und ab- anleitungen der Hersteller be-
kundiger), ob das 1,5-fache des genommen werden kann oder achten.
zulässigen Gesamtgewichtes wenn Mängel auftreten, die die Ergebnisse der regelmäßigen
des Betonkübels (Eigengewicht, Betriebssicherheit gefährden. Prüfungen dokumentieren.
Gewicht des Betons, Gleisbetriebene Krane nach
Bedienungsperson) an der Aus- Arbeitsende mit Schienen-
legerspitze des Kranes als Belas- zangen festsetzen.
Arbeitsmedizinische
tung aufgebracht werden kann Vorsorge
Kran nach Vorgaben des Her-
oder die Ausladung entspre- stellers in Feierabendstellung Arbeitsmedizinische Vorsorge
chend begrenzt werden muss. bringen 6 . Im Kranhaken ist nach Ergebnis der Gefährdungs-
dabei keine Last oder Lastauf- beurteilung veranlassen (Pflicht-
Zusätzliche Hinweise zu den nahmemittel eingehangen. vorsorge) oder anbieten (Ange-
Pflichten des Kranführers botsvorsorge). Hierzu Beratung
durch den Betriebsarzt.
Täglich vor Arbeitsbeginn
Funktionsprüfung sämtlicher
Notendschalter und Bremsen
sowie Prüfung der Gleisanlage.
Funktion der Hakensicherung
am Kranhaken regelmäßig über-
prüfen 4 .
Seile regelmäßig pflegen
sowie auf Seilschäden hin
kontrollieren. 5
Krankontrollbuch führen, fest-
gestellte Mängel und Prüfungen
eintragen. Die Mängel melden
und deren Beseitigung verlangen. Weitere Informationen:
Notendschalter nicht betriebs- Betriebssicherheitsverordnung
mäßig anfahren. DGUV Vorschrift 52 Krane
TRBS 2121 Teil 4 Gefährdungen von
Keine Personen mit der Last Personen durch Absturz – Heben von
oder dem Lastaufnahmemittel Personen mit hierfür nicht vorgesehenen
befördern. Arbeitsmitteln
BGR 500 DGUV Regel 100-500
Lasten nicht schrägziehen und
Betreiben von Arbeitsmitteln
pendeln, festsitzende Lasten DGUV Regel 101-005 Hochziehbare
nicht losreißen 5 . 6 Personenaufnahmemittel
82
Autokrane
B 215
1
2
Gefährdungen
1
Bei Aufenthalt im Gefahr-
bereich können Personen über-
fahren und gequetscht werden.
Werden Teleskopstapler und
Lastaufnahmeeinrichtungen
nicht richtig ausgewählt und
nicht bestimmungsgemäß ein-
gesetzt, können Beschäftigte
verletzt werden.
Bei unzureichender Stand-
sicherheit von Teleskopstaplern
besteht Umsturzgefahr.
Allgemeines
− zuverlässig sowie geeignet sein, − technisch: zusätzliche Einrich-
Der Unternehmer hat den − die Betriebsanleitung kennen tungen zur Verbesserung der
Maschinenführer vor der erst- und diese am Fahrerplatz oder Sicht z.B. Kamera-/Monitor-
maligen Verwendung von Teles- an der Verwendungsstelle systeme,
kopstaplern: leicht zugänglich aufbewahren, − organisatorisch: Einsatz von
− schriftlich zu beauftragen, − den Teleskopstapler bestim- Einweisern oder Sicherungs-
(Empfehlung) mungsgemäß benutzen und posten, Absperrung des Ge-
− ihn über Gefährdungen und − festgestellte Mängel dem Auf- fahrbereiches.
erforderliche Schutzmaß- sichtführenden mitteilen. Der Maschinenführer hat bei
nahmen beim Einsatz von Gefahr für Personen die Gefahr
Teleskopstaplern zu unter- Schutzmaßnahmen bringende Bewegung zu stoppen
weisen. Die Unterweisung ist und Warnzeichen zu geben.
Personen dürfen sich nicht im
zu dokumentieren, Für Personen im Umfeld des
− die für den Einsatz von Teles- Fahr- oder Schwenkbereich
(Gefahrbereich) aufhalten. Teleskopstaplers gilt:
kopstaplern erforderlichen − festgelegte Maßnahmen
Nicht unter die angehobene
Vorschriften, Regeln und Infor- beachten,
mationen (Betriebsanweisung, Arbeitseinrichtung oder die ge-
hobene Last treten 1 . − vor Betreten des Gefahrberei-
Betriebsanleitung des Herstel- ches Kontakt mit Maschinen-
Der Maschinenführer darf mit
lers) zur Verfügung zu stellen führer aufnehmen,
und verständlich zu vermitteln. dem Teleskopstapler keine
Arbeiten ausführen, wenn sich − Arbeitsweise miteinander
Der Unternehmer hat sich vom
Personen im Gefahrbereich auf- abstimmen.
Maschinenführer die Befähigung
halten. Beim Beladen bzw. Aufnehmen
zum Führen und Warten von
der Last das Tragfähigkeits-
Teleskopstaplern nachweisen zu Ausnahmen möglich, wenn: diagramm beachten. Beim An-
lassen (ein in der Bauwirtschaft − aus betrieblichen Gründen sprechen der Überlastwarn-/
anerkannter freiwilliger Befähi- unvermeidbar und Überlastabschalteinrichtung last-
gungsnachweis ist die ZUMBau − der Unternehmer auf Grund- momentmindernde Bewegung
Qualifikation). lage einer Gefährdungsbeur- einleiten oder Last absetzen.
Die Unterweisung ist in regel- teilung Maßnahmen festgelegt Gewicht von Lasten feststellen.
mäßigen Zeitabständen zu hat (Betriebsanweisung). Teleskopstapler nur auf trag-
wiederholen. Diese müssen dem Stand der fähigem Untergrund verfahren
Warnkleidung tragen. Technik entsprechen. und abstützen. Vorsicht beim
Der Maschinenführer muss: Geeignete Maßnahmen
Verfahren auf unebenem Gelände.
− mindestens 18 Jahre alt sein, können beispielsweise sein:
07/2017 85
Beim Verfahren des Teleskop-
staplers Last dicht über dem Fahrzeuge, die die zul. Achslasten
Boden führen. Ausleger so weit nach StVZO einhalten, und Bau-
wie möglich einziehen. geräte bis 12 t Gesamtgewicht ≥ 1,00 m
Einweiser einsetzen, wenn der Fahrzeuge, die die zul. Achslasten ≥ 2,00 m
Maschinenführer die Last nicht nach StVZO überschreiten, und
beobachten kann. Baugeräte bei mehr als 12 t
bis 40 t Gesamtgewicht
Beim Wechsel von Anbau-
geräten mit Schnellwechselein-
richtung muss die Verriegelung β Böschungswinkel
überprüft werden.
Lastmomententabellen bzw.
Ohne rechnerischen Nachweis der Standsicherheit dürfen
folgende Böschungswinkel nicht überschritten werden:
Sicherheitseinrichtungen, falls a) bei nichtbindigen oder weichen bindigen Böden.......... β = 45°
erforderlich, an das Gewicht der b) bei steifen oder halbfesten bindigen Böden................. β = 60°
Anbaugeräte anpassen. 2 c) bei Fels ........................................................................ β = 80°
Beim Einsatz auf Baustellen:
− Geräte mit normgerechtem Bei Wartungs-, Umrüst- und In- Prüfungen
Überrollschutz, Sicherheitsgurt
standsetzungsarbeiten Arbeits-
und Schutzdach für die Fahrer- Art, Umfang und Fristen er-
einrichtungen gegen unbeab-
kabine einsetzen, beim Betrieb forderlicher Prüfungen festlegen
sichtigtes Bewegen sichern.
ist dieser Gurt anzulegen, (Gefährdungsbeurteilung) und
Angehobenen Ausleger z. B.
− möglichst Geräte mit Niveau- einhalten, z.B.:
durch Abstützböcke.
ausgleich verwenden. − durch den Maschinenführer vor
Sicherheitsabstände im Be- Palettengabeln
Beginn jeder Arbeitsschicht
reich von Böschungskanten und Auf gleichmäßige Belastung
Sicherheitseinrichtungen und
Baugrubenwänden einhalten 2 . der Gabeln achten. Maschine auf augenfällige
Sicherheitsabstand von min- Gabelabstand der Last
Mängel prüfen, festgestellte
destens 0,50 m zwischen sich anpassen. Mängel dem Aufsichtführen-
bewegenden Teilen des Teles- den mitteilen,
Arbeitsbühne
kopstaplers und festen Teilen − durch eine „zur Prüfung
Nur vom Hersteller des
der Umgebung, z. B. Bauwerk, befähigte Person“ (z.B. Sach-
Gerüst, Materialstapel, einhal- Teleskopstaplers zugelassene
Arbeitsbühne benutzen. kundiger) vor der ersten
ten. Ggf. Absperrung des gefähr-
Bedienung nur von der Ar- Inbetriebnahme und nach
deten Bereiches.
beitsbühne aus. Die Steuerung Bedarf, mind. 1 x jährlich.
Sicherheitsabstand zu elektri-
des Teleskopauslegers und des Ergebnisse dokumentieren.
schen Freileitungen einhalten.
Fahrwerkes vom Fahrerplatz aus
Sicherheitsabstand bei muss verriegelt sein. Arbeitsmedizinische
elektrischen Freileitungen Befestigung der Arbeitsbühne Vorsorge
1 m bis 1 kV Spannung am Teleskopstapler kontrollieren. Arbeitsmedizinische Vorsorge
Auf Funktion der Notablass-
3 m bei 1 kV bis 110 kV nach Ergebnis der Gefährdungs-
einrichtung achten. beurteilung veranlassen (Pflicht-
4 m bei 110 kV bis 220 kV
Haken/Hakenausleger vorsorge) oder anbieten (Ange-
5 m bei 220 kV bis 380 kV
Nur Lasthaken mit Haken- botsvorsorge). Hierzu Beratung
5 m bei unbekannter Spannung
sicherung verwenden. Funktion durch den Betriebsarzt.
Während der Fahrt Ausleger der Hakensicherung regelmäßig
nicht anheben und nicht aus- kontrollieren.
fahren. Haken bzw. Hakenausleger
Weitere Informationen:
Teleskopstapler nicht mit nicht überlasten. Das Tragfähig- Betriebssicherheitsverordnung
angehängter Last bzw. ange- keitsdiagramm enthält Angaben DGUV Vorschrift 53 Krane
hobenem Ausleger abstellen. über die Tragfähigkeit des DGUV Regel 100-500 Betreiben von
Bei Stillstand Ausleger absenken Anbaugerätes mit und ohne Arbeitsmitteln
DGUV Grundsatz 308-009 „Quali-
und Last absetzen. Abstützungen. fizierung und Beauftragung der
In Betriebspausen Feststell- Bei Auslegern mit Winde muss Fahrerinnen und Fahrer von gelände-
bremse anziehen und Teleskop- ein Hubnotendschalter vorhan- gängigen Teleskopstaplern“
stapler gegen unbefugte DIN 4124
den sein. DIN EN 1459
Benutzung sichern (Schlüssel www.zumbau.org
abziehen).
86
Handkettensägen
B 259
07/2017 87
1
Weitere Informationen:
Jugendarbeitsschutzgesetz
Betriebssicherheitsverordnung
Verordnung zur arbeitsmedizinischen
Vorsorge
BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
der Prävention
DGUV Regel 100-500 Betreiben von
Arbeitsmitteln
DIN EN 60745-2-13 VDE 0740-2-13
Lehrgangsbegleitheft
Holzbearbeitungsmaschinen
88
Handtrennschleifmaschinen
B 274
Hersteller, Lieferer,
Einführer, Warenzeichen
Benennung
Abmessungen Einsatzgebiet
Rückverfolgbar- Konformitäts-
keits-Code erklärung
Arbeitshöchst-
Härte )
01 5
Ver
geschwindigkeit
f
/2
a ll
sd 04 max. zulässige
Korn a t um
(z. B.V Drehzahl
Maße, Werkstoffbezeichnung,
Verwendungseinschränkungen
Gefährdungen
Personen können von wegflie-
genden Teilen getroffen werden.
Trennscheiben können durch
Verkanten zerspringen und zu 2
Verletzungen führen.
Kennzeichnung
Trennscheibe
Nur gekennzeichnete Schleif-
maschinen und Trennscheiben 2
verwenden.
Zulässige Arbeitshöchstge-
schwindigkeit entsprechend der Ordnungsgemäß aufgespannte Trennscheibe bis 230 mm
Kennzeichnung beachten. Außendurchmesser
07/2017 89
Schutzmaßnahmen
Handtrennschleifmaschinen
müssen mit Schutzhauben aus-
gerüstet sein 1 .
4 Zum Aufspannen nur gleich
große, zur Maschine gehörende
Spannflansche verwenden
und mit Spezialschlüssel
aufspannen 2 .
Empfehlung: mindestens 41 mm
Durchmesser! Vor dem Aufspan-
1 nen Klangprobe durchführen.
Werkstücke vor dem
Bearbeiten sicher festlegen 3 .
Beim Arbeiten sicheren Stand-
platz einnehmen.
Maschine stets beidhändig
führen – nicht verkanten!
Trennscheiben nicht zum
Seitenschleifen verwenden.
3 Schutzbrille 4 und Gehör-
schutz benutzen.
Wenn gesundheitsgefähr-
dende Stäube entstehen, Atem-
schutz verwenden.
Richtige Trennscheibe ent-
sprechend der auszuführenden
Arbeit auswählen.
Drehzahl der Schleifmaschine
mit zulässiger Umdrehungszahl
der Trennscheibe vergleichen.
Sie darf nicht höher sein als die
der Trennscheibe.
Schleifwerkzeuge, die nicht für
alle Einsatzzwecke geeignet
sind, müssen mit entsprechen-
den Verwendungseinschränkun-
gen (VE) gekennzeichnet sein.
Schleifscheiben nicht ü ber das
Verfallsdatum hinaus benutzen.
Arbeitsmedizinische
1 Vorsorge
Arbeitsmedizinische Vorsorge
2 nach Ergebnis der Gefährdungs-
beurteilung veranlassen (Pflicht-
vorsorge) oder anbieten (Ange-
botsvorsorge). Hierzu Beratung
durch den Betriebsarzt.
3 Weitere Informationen:
Betriebssicherheitsverordnung
Verordnung zur arbeitsmedizinischen
Vorsorge
Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutz-
verordnung
DGUV-Regel 100-500 Betreiben von
Arbeitsmitteln
90
Abbrucharbeiten
Grundanforderungen/Maßnahmen C 301
Gefährdungen
1
Werden Abbrucharbeiten nicht
ordnungsgemäß durchgeführt,
kann es zu unkontrolliertem Ver-
sagen von Bauteilen kommen.
Weiterhin können Personen
durch nicht ausreichend trag-
fähige und standsichere Arbeits-
plätze und Verkehrswege gefähr-
det werden.
Die Lärmbelastung kann zu
Gehörschäden führen.
Allgemeines
Abbrucharbeiten dürfen nur
von erfahrenen und fachlich ge-
eigneten Personen ausgeführt
werden.
Unternehmen müssen über
die erforderlichen Geräte und
Einrichtungen verfügen.
Vor Beginn der Abbrucharbei-
Schutzmaßnahmen Zusätzliche Hinweise zur
ten ist durch den Unternehmer Vor Beginn der Abbrucharbei- Abbruchanweisung
eine baustellenbezogene Ge- ten ist der bauliche Zustand des Diese muss u.a. Angaben ent-
fährdungsbeurteilung durch- abzubrechenden Bauwerkes halten über (siehe Tabelle 1):
zuführen. und angrenzender Bauteile in – konstruktive Besonderheiten,
Abbrucharbeiten dürfen erst statischer und konstruktiver Hin- − Art, Umfang und Reihenfolge
begonnen werden, wenn eine sicht zu untersuchen, ggf. ist ein der Arbeiten,
Abbruchanweisung durch den Abbruchstatiker einzubeziehen. − Abbruchverfahren,
Unternehmer erstellt wurde. Art, Zustand und Lage vorhan-
− Art und Anzahl der einzu-
Schriftliche Abbruchanwei- dener Ver- und Entsorgungs- setzenden Geräte und
sungen sind z.B. erforderlich bei leitungen feststellen. Maschinen,
Abbruch mit Großgeräten, De- Abbruchverfahren nach ört-
− Hilfskonstruktionen, erforder-
montieren, Sprengen, Umgang lichen Gegebenheiten auswäh- liche Gerüste und Aufstiege,
mit Gefahrstoffen und Gebäude- len. Je nach Möglichkeiten kom-
− Absturzsicherungen,
schadstoffen. men zur Anwendung: Stemmen,
Einweisung der Arbeiten an Pressschneiden, Demontieren, − Abbruchtiefen und mögliche
Abgreifen, Einschlagen, Reißen, Auswirkungen auf angren-
Hand der Abbruchanweisung
Eindrücken, Einziehen, Diamant- zende Gebäude,
durchführen.
Aufsichtführender muss die bohren und -sägen, Sprengen − Sicherungsmaßnahmen,
und Sonderverfahren 1 . z.B. Absperren von Gefahr-
Abbrucharbeiten leiten und
Gebäudeschadstoffe und bio-
bereichen,
beaufsichtigen.
Kampfmittelfreiheit sicher- logische Arbeitsstoffe ermitteln, − Schutzmaßnahmen gegen
Arbeitsanweisungen aufstellen auftretende Gefahrstoffe.
stellen.
und entsprechende Schutzmaß-
nahmen treffen.
07/2015 91
1 Gliederung einer Abbruchanweisung
1 Abbruchbaustelle (Ort/Straße): Beginn:
2 Bau/Abbruchgenehmigung: Ende:
3 Auftraggeber:
4 Aufsichtführender (Polier):
5 Fachbauleiter:
6 Bauleiter, LBO:
7 Koordinator des Auftraggebers:
8 Zuständige BG: Mitglieds-Nr.:
9 Einsatz von Subunternehmern: ja nein
10 Wenn ja, fü r welchen Teilbereich:
11 Kurzbeschreibung der baulichen Anlage:
12 Konstruktive Besonderheiten:
13 Art und Lage verbleibender Ver- und Entsorgungsleitungen:
14 Sicherung des öffentlichen Verkehrs durch:
15 Reihenfolge und Beschreibung der einzelnen Arbeitsschritte:
16 Vorgesehene Arbeitsabschnitte:
17 Gewählte Abbruchverfahren (ggf. mehrere):
18 Geplanter Maschinen- und Geräteeinsatz:
19 Tragfähigkeit befahrbarer Decken, kN/qm:
20 Notwendigkeit einer Abbruchstatik: ja nein
21 Verantwortlicher Tragwerksplaner/Unternehmer:
22 Falls Abbruchstatik erforderlich, Ersteller:
23 Schutz benachbarter Grundstücke durch:
24 Besondere Sicherheitsleistung benachbarter Grundstücke/Anlagen:
25 Abstützmaßnahmen am Gebäude:
26 Erforderliche Gerüste/Schutzdächer:
27 Zugänge zu den Arbeitsplätzen über:
28 Erforderliche Absturzsicherungen:
29 Personenaufnahmemittel mit Kran/Bagger und Anzeige bei der BG erforderlich: ja nein
30 Besondere Gefahrstoffe im Baustellenbereich:
31 Erforderliche persönliche Schutzausrüstungen:
32 Sicherung des Grundstücks nach Beendigung der Arbeiten:
33 Geplante Materialtrennung:
34 Art der Bereitstellung zur Entsorgung:
35 Transport und Entsorgung von gefährlichen Abfällen:
36 Transport und Entsorgung von nicht gefährlichen Abfällen:
Gefährdungen
Durch Absturz von Personen, 3
umstürzende Bauteile und
herumfliegende und abprallende
Trümmer kann es zu Verletzungen
kommen.
Die Lärmbelastung kann zu
Gehörschäden führen.
Schutzmaßnahmen
1
Treppenhäuser möglichst
lange erhalten und von Bau-
schutt freihalten.
Aufstiege nicht in die Nähe
von Abwurfplätzen legen.
Decken und Wände nicht
durch Anhäufung von Bauschutt
überlasten! Im Zweifelsfall
abstützen und verstreben.
Geschlossene Rutschen bis
zur Übergabestelle verwenden. 4
Sie dürfen nur an tragfähigen
Bauteilen befestigt werden 1 .
Gehörschutz benutzen, wenn
lärmerzeugende Abbruchver-
fahren (z.B. mit Abbruch- oder
Bohrhämmern) angewandt
werden.
Bei Gewölben besondere
Verbindungen und Anschlüsse
Maßnahmen treffen, um die
Schubkräfte sicher abzuleiten. von Bauteilen erst lösen, wenn
Bei Krag-Konstruktionen die diese gegen Herabfallen
Kippgefahr durch Wegfall der gesichert sind, z.B. durch
Anschlagen am Hebezeug. 2
Auflast oder der Einspannung
berücksichtigen. Trennschnitte nur von sicheren
Standplätzen ausführen. 3
Stürze und Träger nicht fallen
lassen, sondern sichern und Abbruchanweisung beachten.
abheben. Lärm- und vibrationsgemin-
Lasten vor dem Trennen derte Maschinen und Geräte
oberhalb des Schwerpunktes verwenden.
anschlagen, um gefährliche Beim Brennschneiden darauf
Horizontalkräfte zu vermeiden. achten, dass Personen durch
Schwerpunktlage vorher herabfallende Schlacke nicht
ermitteln. gefährdet werden und keine
Bauteile dürfen zum An- Brandgefahr besteht. Feuerlösch-
schlagen nur begangen werden, einrichtungen bereithalten.
wenn sie mindestens 20 cm Einzelne Abbruchschritte sorg-
breit sind. fältig planen und festlegen.
07/2017 93
Deckenöffnungen, Decken-
kanten und nicht benutzte
Abwurfschächte mit Absturz-
sicherungen versehen, z.B.
Seitenschutz 3 .
Öffnungen durchtrittsicher und
unverschiebbar abdecken.
94
Demontagearbeiten
C 305
96
Asbestzementprodukte
C 311
− Verhalten im Gefahrfall,
− Erste Hilfe,
− sachgerechte Entsorgung.
Beschäftigte anhand der
3 Betriebsanweisung unterweisen.
Jugendliche dürfen auch für
Ausbildungszwecke nicht in
Bereichen mit Asbestgefährdung
1 2 beschäftigt werden.
Arbeiten mit anderen Gewer-
ken koordinieren, um zu vermei-
den, dass Unbeteiligte gefährdet
werden.
Arbeitsbereiche abgrenzen
und mit Warnschildern kenn-
zeichnen 5 .
Die Arbeiten sind unter Leitung
Gefährdungen
1
Durch Gefahrstoffe oder biolo-
gische Arbeitsstoffe kann es zu
Gesundheitsschäden kommen.
Allgemeines
Arbeiten in kontaminierten
Bereichen nach DGUV Regel 101-
004 „Kontaminierte Bereiche“
(bisher BGR 128) bzw. TRGS 524
sind Bau- bzw. Sanierungsar-
beiten inkl. der vorbereitenden
Arbeiten in Bereichen, die mit
Gefahrstoffen oder biologischen
Arbeitsstoffen verunreinigt sind.
Dies können z.B. sein:
– Bauarbeiten auf Altlasten,
Deponien oder entsprechend
belasteten Industrie- oder
Gewerbeflächen, SCHWARZBEREICH
– Rückbau von Industrieanlagen
und entsprechend belasteter
Gebäude,
– Tätigkeiten mit biologischen Arbeiten erst wieder aufneh- Für unbefugte Gesundheits-
Arbeitsstoffen bei Arbeiten auf men, wenn durch den Bauherrn Personen betreten gefahr
verboten !!!
Deponien und bei der mikro- die Situation geklärt ist bzw. der
biologischen Bodensanierung, Arbeits- und Sicherheitsplan
– vorausgehende Arbeiten zur vorliegt. – Gefährdungsbeurteilung,
Erkundung von Gefahrstoffen, Wenn keine ausreichenden – Beschreibung geeigneter
– Arbeiten zur Brandschaden- Informationen über Stoffe und Schutzmaßnahmen,
sanierung, die von ihnen ausgehenden – bei hoher Gefährdung A+S-
– Tätigkeiten mit Gefahrstoffen, Gefahren vorliegen, Maßnahmen Plan mit Fach- und Aufsichts-
die aus Kampfmitteln stammen, auf den ungünstigsten Fall aus- behörden abstimmen,
– Tätigkeiten mit Gebäudeschad- richten.
stoffen im Sinne der TRGS 524. – Ausschreibung lt. A+S-Plan.
Werden bei Bauarbeiten zuvor Planungs- und Organisations- A+S-Plan für Erkundungsarbei-
unbekannte Kontaminationen aufgaben des Bauherrn ten auf der Grundlage der gemäß
angetroffen, sind unverzüglich Erarbeiten eines Arbeits- und historischer Erkundung zu ver-
folgende Maßnahmen zu treffen: Sicherheitsplans (A+S-Plan) mutenden Stoffe erarbeiten 1 .
– Arbeiten sofort einstellen, durch Sachkundigen nach DGUV Sind Beschäftigte mehrerer
– Gefahrenbereich verlassen Regel 101-004 (bisher BGR 128): Unternehmen im kontaminierten
und sichern, – Angaben zu Art und Konzentra- Bereich tätig:
– ggf. Abdecken der kontami- tion der Gefahrstoffe bzw. – nach DGUV Regel 101-004
nierten Bereiche, biologischen Arbeitsstoffe, (bisher BGR 128) sachkun-
– Aufsichtführenden ver- – Ermittlung der zu erwartenden digen Koordinator bestellen,
ständigen, Gefahren (Mobilität, gefährliche – Koordinator mit Weisungs-
– Auftraggeber und zuständige Eigenschaften, Wirkungen), befugnis gegenüber allen
Berufsgenossenschaft infor- – Ermittlung der auszuführen- Unternehmern und deren
mieren. den Tätigkeiten, Beschäftigten ausstatten.
07/2017 99
Einsatz von Fahrzeugen und Hautreinigung und -pflege
2 Erdbaumaschinen, die mit An- sicherstellen durch Bereitstellen
lagen zur Atemluftversorgung geeigneter Hautmittel.
(Filter- oder Druckluftanlagen)
ausgestattet sind 2 . Zusätzliche Hinweise
Besondere Baustelleneinrich- zu Anzeigepflichten
tung vorsehen.
Arbeiten spätestens 4 Wochen
Tragezeiten und tragefreie
vor Beginn der zuständigen
Zeiten der PSA in der Planung
Berufsgenossenschaft schriftlich
berücksichtigen (Auswirkungen
anzeigen (Inhalte der Anzeige
auf Bauzeit beachten!).
siehe DGUV Regel 101-004
Reinigung, Wartung und Pflege
(bisher BGR 128) Anhang 1 ).
von mehrfach verwendbarer
PSA organisieren (Atemschutz-
Zusätzliche Hinweise
geräte!).
Messkonzept erstellen.
zur Sachkunde /Fachkunde
Die nach der DGUV Regel
3. Persönliche Schutzaus-
Baustelleneinrichtung rüstung beschreiben 101-004 Kontaminierte Bereiche
Baustelle in Schwarz- und „Anhang 6 A bzw. 6 B“ (bisher
Schutzhandschuhe, Fuß-
Weißbereiche einteilen. BGR 128) erworbene Sachkunde
schutz, Schutzkleidung und für Sicherheit und Gesundheits-
Bei Tätigkeiten mit Gebäude- Atemschutz nach Eigenschaften schutz bei der Arbeit in konta-
schadstoffen ggf. Abschottungen der Gefahr-/Biostoffe und zu minierten Bereichen erfüllt die
(Folienwände, -schleusen) und erwartender Exposition/Gefähr- Fachkundeanforderungen nach
Unterdruckhaltung vorsehen. dung 1 .
Anlage 2 A bzw. 2 B der TRGS 524.
Baustelle und Schwarzbereiche
Aufgaben des ausführenden
durch Einzäunung oder gleich- Unternehmens Arbeitsmedizinische
wertige Maßnahmen gegen Arbeitsverfahren festlegen. Vorsorge
unbefugtes Betreten sichern.
Gefährdungsbeurteilung auf
Dekontaminationseinrichtun- Arbeitsmedizinische Vorsorge
der Grundlage des A+S-Plans
gen vorsehen: nach Ergebnis der Gefährdungs-
des Auftraggebers durchführen.
– Schwarz-Weiß-Anlage, beurteilung veranlassen (Pflicht-
Schutzmaßnahmen festlegen.
– Stiefelwaschanlagen, vorsorge) oder anbieten (Ange-
Rangfolge der Schutzmaßnah-
– Reifenwaschanlagen für Fahr- botsvorsorge). Hierzu Beratung
men (s.o.) beachten. durch den Betriebsarzt.
zeuge. Baustelleneinrichtung und Biomonitoring mit Betriebsarzt
Verständigungsmöglichkeit
Ausrüstungen bereitstellen. abstimmen.
zwischen Schwarz- und Weiß- Bei Tragen von Schutzkleidung
bereich gewährleisten. und Atemschutz Tragezeiten und
Sozialräume, Unterkünfte usw.
tragefreie Zeiten festlegen.
nur im Weißbereich. Für Arbeiten unter Atemschutz
Für kontaminierte Geräte etc.
gerätespezifische Unterweisun-
Lagerraum innerhalb des gen gemäß DGUV Regel 112-190 Weitere Informationen:
Schwarzbereiches vorsehen. bisher BGR 190 durchführen. Verordnung zur arbeitsmedizinischen
Vorsorge
Alleinarbeit vermeiden. Gefahrstoffverordnung
Schutzmaßnahmen Tätigkeitsbezogene Betriebs- Biostoffverordnung
anweisungen erstellen. BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
Rangfolge der Schutzmaß-
der Prävention
nahmen im A+S-Plan beachten: Beschäftigte vor Beginn der TRGS 524 Schutzmaßnahmen bei Tä-
1. Arbeitsverfahren Arbeiten über besondere tigkeiten in kontaminierten Bereichen
Gefahren und den Gebrauch TRBA Technische Regeln für
Möglichst emissionsarmes Biologische Arbeitsstoffe
der Schutzausrüstungen unter- DGUV Regel 101-004 Kontaminierte
Verfahren auswählen. weisen. Bereiche
2. Technische und organisa- Unterweisung schriftlich DGUV Regel 112-190 Benutzung von
torische Schutzmaßnahmen Atemschutzgeräten
bestätigen lassen. www.dguv.de => BGVR-Datenbank
Emission an der Austrittstelle Erste-Hilfe bereitstellen: GESTIS-Datenbank
erfassen bzw. für ausreichende in jeder Gruppe (zwei oder mehr www.baua.de => Themen von A bis Z
Belüftung des Arbeitsbereiches Beschäftigte) mindestens ein www.gisbau.de (WINGIS, Handlungs-
anleitungen, Sicherheitsdatenblätter)
sorgen. Ersthelfer.
100
Mineralischer,
quarzhaltiger Staub C 317
Staub möglichst an der Ent- blasen, sondern saugen. Grobe Umlaufwasser regelmäßig
stehungsstelle direkt absaugen Stücke mit Rechen einsammeln. reinigen/wechseln, bei Maschi-
(Punktabsaugung) und/oder Für Reinigungsarbeiten nur nen ohne Aufbereitung mindes-
durch Saugtrichter der Absaug- geeignete und geprüfte Industrie- tens täglich.
anlage oder Luftreiniger er- sauger der Staubklasse M oder Beim Schleifen, Polieren nur
fassen. Saugtrichter oder An- höherwertiger verwenden. quarzfreie Mittel verwenden.
saugöffnung des Luftreinigers Für eine gute Raumbelüftung
kontinuierlich der Staubquelle sorgen, technische Hilfsmittel Arbeitsmedizinische
nachführen und in Richtung der (z.B. Luftreiniger) hierfür vor- Vorsorge
Ansaugöffnung arbeiten. halten. Arbeitsmedizinische Vorsorge
Zum Absaugen von Hand- Staubgefährdete Arbeitsbe-
nach Ergebnis der Gefährdungs-
maschinen Entstauber der Staub- reiche von den übrigen Arbeits- beurteilung veranlassen (Pflicht-
klasse M oder H verwenden. plätzen durch bauliche Maß- vorsorge) oder anbieten (Ange-
Generell gilt: Staubschutzmaß- nahmen trennen. botsvorsorge). Hierzu Beratung
nahmen nicht auf eine Möglich- durch den Betriebsarzt.
keit begrenzen. Häufig führen Zusätzliche Hinweise
nur parallele Maßnahmen zum für Nassbearbeitung
Erfolg. Werden Werkstücke nass
Abgesaugte Luft reinigen und
bearbeitet, kann der Staubanfall Weitere Informationen:
ins Freie führen. erheblich gemindert werden. Gefahrstoffverordnung
Absauganlagen regelmäßig Verordnung zur arbeitsmedizinischen
Trotzdem ist eine Staubgefähr- Vorsorge
warten und mindestens einmal dung nicht gänzlich ausge- BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
jährlich durch eine „zur Prüfung schlossen, da insbesondere der Prävention
befähigte Person“ (z.B. Sach- bei schnelllaufenden Maschinen TRGS 559 Mineralischer Staub
kundiger) prüfen lassen. DGUV Regel 109-002 Arbeitsplatz-
der Staub mit dem Wasser ver- lüftung – Lufttechnische Maßnahmen
Prüfung dokumentieren. wirbelt wird (Aerosolbildung). DGUV Regel 112-190 Benutzung von
Arbeitsräume, Maschinen und Wasser direkt auf die Schnitt- Atemschutzgeräten
DGUV Regel 112-194 Benutzung von
Geräte regelmäßig von Staub- stelle leiten. Gehörschutz
ablagerungen reinigen. Bei Ausbreitung des Sprühnebels DGUV Information 209-073 Arbeits-
Reinigungsarbeiten nicht trocken verhindern, z.B. durch am Werk- platzlüftung – Entscheidungshilfen für
die betriebliche Praxis
kehren oder mit Druckluft ab- stück aufliegende Schutzhauben.
102
Alte Mineralwolle-Dämmstoffe
Glaswolle, Steinwolle mit krebsverdächtigen C 320
Eigenschaften
104
Schimmelpilze bei der
Gebäudesanierung C 323
07/2017 105
Ermittlung der Gefährdungsklasse
106
Verunreinigung durch Tauben
C 324
Weitere Informationen:
Biostoffverordnung
Verordnung zur arbeitsmedizinischen
Vorsorge
TRBA 500 Grundlegende Maßnahmen
bei Tätigkeiten mit biologischen
Arbeitsstoffen
DGUV Information 201-031 Gesund-
heitsgefährdung durch Taubenkot
108
Betonbohren und Sägen
C 365
110
Arbeiten in der Nähe
elektrischer Freileitungen C 412
1 m bis 1 kV Spannung
Weitere Informationen:
Betriebssicherheitsverordnung
BGV A1/DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
der Prävention
DGUV Vorschrift 3 Elektrische Anlagen
und Betriebsmittel
DGUV Vorschrift 38 Bauarbeiten
112
Gasschweißen
Brennschneiden C 423
Hartlöten
Lüftung in Räumen
Unlegierter und Hoch leg.Stahl, Schweißen Die Farbkennzeichnung für
Materialien
niedrig legierter NE-Werkstoffe an beschich- Flüssiggasschläuche ist ab
Stahl, (außer tetem Stahl 07/2013 neu in der DIN EN 16129
Verfahren Alum.Werkstoff Alum.Werkstoff)
geregelt.
Gasschweißen
ortsgebunden F T F T F T Arbeitsmedizinische
nicht ortsgebunden F T F T F T
Vorsorge
Brennschneiden
ortsgebunden F T F T F T Arbeitsmedizinische Vorsorge
nicht ortsgebunden F T F T F T nach Ergebnis der Gefährdungs-
beurteilung veranlassen (Pflicht-
F = freie (natü rliche) Lü ftung = kurzzeitig,
T = technische (maschinelle) Lü ftung, z.B. Ventilatoren, = länger dauernd vorsorge) oder anbieten (Ange-
Gebläse botsvorsorge). Hierzu Beratung
A = Absaugung im Entstehungsbereich der Schadstoffe durch den Betriebsarzt.
Menschen wirken. schwelle (= 0 dB) bis zur Werte nicht bekannt sind, sind
Schmerzschwelle (= 120 dB). messtechnisch zu ermitteln.
07/2017 115
– Erarbeitung von Arbeitszeitre-
gelungen für die Beschäftigten,
– Koordination betroffener
Arbeitsplätze,
– Berücksichtigung des Ab-
stands von der Schallquelle,
– Bestimmung der maximalen
Aufenthaltsdauer in Lärm-
bereichen.
Auswahl von geeignetem
Gehörschutz.
Auswahl von geeignetem
Gehörschutz für Beschäftigte
mit einer Hörminderung.
Zusätzliche Hinweise
Schallausbreitung im Freien
ist zu differenzieren von Schall-
ausbreitung in Gebäuden
(Reflexionsschall). In Gebäuden
(z.B. Rohbau, Ausbau) sind
Schallpegelüberhöhungen von
Arbeitsplatzbezogene Schall- Das Lärmminderungsprogramm bis zu 8 dB(A) anzunehmen.
messungen sind mit dem energie- ist hinsichtlich seiner Umsetzung
äquivalenten Dauerschallpegel und Wirksamkeit regelmäßig zu Arbeitsmedizinische
Leq und dem A-Filter durchzu- ü berprü fen. Vorsorge
führen; Einheit = dB(A). Impuls- Auswahl alternativer lärm-
Arbeitsmedizinische Vorsorge
schallereignisse (Knalle) sind als armer Arbeitsmittel und
Arbeitsverfahren. nach Ergebnis der Gefährdungs-
Spitzenschalldruckpegel LpC,peak
Lärmmindernde Gestaltung
beurteilung veranlassen (Pflicht-
mit dem C-Filter zu messen;
vorsorge) oder anbieten (Ange-
Einheit = dB(C). und Einrichtung von Arbeits-
botsvorsorge). Hierzu Beratung
Lärmminderungsprogramm: stätten und Arbeitsplätzen.
durch den Betriebsarzt.
technische Maßnahmen sind vor Kennzeichnung von Lärm-
organisatorischen Maßnahmen bereichen.
Einweisung und Unterweisung
Beschäftigungs-
und vor persönlichen Maßnah-
men (Gehörschutz) einzuleiten. von Beschäftigten: einschränkung
Schwangere Beschäftigte
dürfen ab einem Tageslärm-
Pegelminderung pro Abstandsverdopplung im Freien expositionspegel > 80 dB(A)
100 dB 94 dB 88 dB
nicht mehr beschäftigt werden.
1,0 m 1,0 m
2,0 m 2,0 m
4,0 m
Weitere Informationen:
Arbeitsschutzgesetz
Mutterschutzgesetz
Maximale Aufenthaltsdauer ohne Gehörschutz Verordnung zur arbeitsmedizinischen
Vorsorge
Lärm- Vibrations- Arbeitsschutz-
8 verordnung
Stunden/Tag
116
Gefährdung durch Vibration
D 501
Ganzkörpervibrationen gehen
von Fahrzeugen oder fahrbaren
Arbeitsmaschinen aus, wie z.B.
Erdbaumaschinen, Baustellen-
LKW in unebenem Gelände und
Gabelstapler. Sie werden durch
vibrierende Standflächen oder
Sitze über die Füße bzw. das
Gesäß in den Körper eingeleitet.
Die Vibrationsbelastung hängt
im Wesentlichen ab von:
– der Frequenz,
– der Stärke der Schwingungen,
– den Greif- und Andruckkräften
bei Hand-Arm-Schwingungen
und
– der Dauer der Einwirkung.
Auslösewerte und Expositions-
grenzwerte für Vibrationen
Der Tages-Vibrationsexpositions-
wert A(8) ist der gemittelte Vibra-
tionsexpositionswert bezogen
auf eine Achtstundenschicht.
Für Hand-Arm-Vibrationen:
Auslösewert: A(8) = 2,5 m/s2.
Expositionsgrenzwert: A(8) =
5,0 m/s2.
Für Ganzkörper-Vibrationen:
Auslösewert A(8) = 0,5 m/s2.
Expositionsgrenzwert A(8) =
Gefährdungen Allgemeines 1,15 m/ s2 in den horizontalen
Richtungen und A(8) = 0,8 m/s2
Arbeiten mit handgehaltenen Vibrationen sind mechanische in vertikaler Richtung.
und/oder handgeführten Schwingungen, die auf den
Arbeitsmaschinen können zu menschlichen Körper übertragen Gefährdungsbeurteilung
Knochen- und Gelenkschäden werden und zu einer mittelbaren Ermitteln der Tagesexposition
des Hand-Arm-Systems bzw. oder unmittelbaren Gefährdung aus Einwirkungsdauer und
Durchblutungs- und Nerven- von Sicherheit und Gesundheit Vibrationswerten.
schäden der Finger und Hände der Beschäftigten führen Wenn der Vibrationswert
(z.B. Weißfingerkrankheit) können. nicht bekannt ist: qualifizierte
führen. Hand-Arm-Vibrationen ent- Messung durchführen.
Ganzkörperschwingungen stehen beim Arbeiten mit Hand- Wenn keine Messungen mög-
(z.B. Fahren in Baumaschinen) maschinen wie z.B. Abbruch- lich sind, kann als Vergleichs-
können die Wirbelsäule bzw. hämmer, Bohrhämmer, Bohr- kriterium der in der Betriebsan-
das Skelettsystem schädigen. maschinen, Winkelschleifer, leitung genannte Vibrationswert
Kettensägen, Handkreissägen. Sie herangezogen werden.
werden durch Griffe, Gehäuse,
Werkzeuge und Werkstücke
übertragen.
07/2017 117
Warmhalten der Hände, z.B.
Schutzmaßnahmen Arbeitsmedizinische
durch kälteisolierende oder Vorsorge
Alternative Arbeitsverfahren beheizbare Griffe sowie Hand-
wählen, welche die Exposition schuhe. Arbeitsmedizinische Vorsorge
gegenüber Vibrationen verrin- nach Ergebnis der Gefährdungs-
gern. Erreichen oder Überschreiten
beurteilung veranlassen (Pflicht-
Bei Neuanschaffungen
des Auslösewertes bei Vibra-
vorsorge) oder anbieten (Ange-
tionen
vibrationsarme Maschinen botsvorsorge). Hierzu Beratung
Arbeitsmedizinische Ange-
bevorzugen, beispielsweise durch den Betriebsarzt.
schwingungsgedämpfte hand- botsvorsorge anbieten.
Beschäftigte unterweisen.
gehaltene oder handgeführte
Arbeitsmaschinen. Programm mit technischen
Mindern der Vibrationsbelas- und organisatorischen Maß-
tung durch Verringerung der nahmen zur Verringerung der
Expositionszeiten und durch Vibration festlegen.
wechselnde Tätigkeiten. Erreichen oder Überschreiten
Verwendung schwingungs- des Expositionsgrenzwertes
gedämpfter Sitze, die auf das bei Vibrationen
richtige Körpergewicht einge- Einleitung von Sofortmaß-
stellt sind. nahmen zur Verminderung der
Ausbrüche, Schlaglöcher, Vibrationsbelastung unter den Weitere Informationen:
Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutz-
Absätze in der Fahrbahn ver- Expositionsgrenzwert. verordnung
meiden. Arbeitsmedizinische Pflicht- Verordnung zur arbeitsmedizinischen
Regelmäßige Wartung und vorsorge veranlassen. Vorsorge
Instandhaltung der Handma- TRLV Vibrationen
Gesundheitsakte führen.
VDI 2057 Einwirkung mechanischer
schinen und Werkzeuge durch- Schwingungen auf den Menschen,
führen. Blatt 1: Ganzkörper-Schwingungen
Stumpfe oder verschlissene VDI 2057 Einwirkung mechanischer
Schwingungen auf den Menschen,
Werkzeuge vermeiden. Blatt 2: Hand-Arm-Schwingungen
Handbuch Hand-Arm-Vibration, BMAS
Handbuch Ganzkörper-Vibrationen,
BMAS
118
Gefährdung durch Staub
D 502
Ist eine technische Schutz-
maßnahme nicht ausreichend,
kann eine Kombination von
Schutzmaßnahmen (z.B. abge-
saugte Handmaschine und Luft-
reiniger) eine ausreichende
Staubreduktion bringen.
Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW)
für Stäube beachten.
Ist die Erfassung von Stäuben
am Arbeitsplatz nicht ausrei-
chend wirksam, ist eine Ausbrei-
tung von Stäuben zu verhindern
(z.B. gerichtete Lüftung,
Abschottungsmaßnahmen)
Gefährdungen – dem Ort der Ablagerung in den Technische und organisato-
Atemwegen und rische Maßnahmen haben Vor-
Staub kann je nach Staubart,
– der Teilchengröße. rang vor personenbezogenen
Größe der Partikel und Ort der Schutzmaßnahmen.
Staubarten:
Ablagerung zu Reizungen und Beschäftigte unterweisen.
Erkrankungen der Atemwege, – mineralischer Mischstaub, Nicht trocken kehren. Nicht mit
der Haut und der Augen führen. z.B. aus Sand, Kalk, Gips, Druckluft abblasen.
Asbeststaub kann zur Asbes-
Zement oder Beton mit unter- Bei staubintensiven Tätig-
tose, einem Mesotheliom und zu schiedlichem Quarzanteil, keiten Schutzkleidung tragen
Kehlkopf- oder Lungenkrebs – Holzstaub, und getrennt von der Arbeits-
führen. – Asbestfaserstaub, kleidung aufbewahren.
Mineralischer, quarzhaltiger – Keramikfaserstaub, Regelmäßige Reinigung der
Staub kann zur Silikose führen – Staub mikrobiologischer Haut durch Waschen oder
und Lungenkrebs verursachen. Herkunft. Duschen.
Eichen- und Buchenholzstaub Tabakrauch erhöht die Gefahr Bei sichtbarer Staubentwick-
kann Krebs der Nasenschleim- von Lungenerkrankungen bei lung Atemschutz tragen.
haut auslösen. Staubbelastung.
Stäube mit mikrobiologischer Arbeitsmedizinische
Kontamination können je nach Schutzmaßnahmen Vorsorge
Art der Keime Infektionen aus- Gefährdungsbeurteilung Arbeitsmedizinische Vorsorge
lösen und sensibilisierende oder nach Ergebnis der Gefährdungs-
durchführen.
toxische Wirkungen haben. beurteilung veranlassen (Pflicht-
Staubarme Produkte verwen-
den (z.B. staubarme Fliesen- vorsorge) oder anbieten (Ange-
Allgemeines botsvorsorge). Hierzu Beratung
kleber, Granulate). Auswahl-
Staub ist die Sammelbezeich- hilfen werden im Gefahrstoff- durch den Betriebsarzt.
nung für feinste feste Teilchen informationssystem (WINGIS)
(Partikel), die in der Atemluft der BG BAU online angeboten.
aufgewirbelt werden und lange Weitere Informationen:
Staubarme Arbeitsverfahren Gefahrstoffverordnung
Zeit schweben können. und Maschinen anwenden (z.B. Biostoffverordnung
Die schädigende Wirkung ist Absaugung, Nassbearbeitung Verordnung zur arbeitsmedizinischen
abhängig von: Vorsorge
mit Aerosolbindung). Auswahl- BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
– der Art des Staubes, hilfen werden bei GISBAU unter der Prävention
– der Dauer und Höhe der Staub- der Rubrik „Weniger Staub am TRGS 900 Arbeitsplatzgrenzwerte
belastung, Bau“ online angeboten. TRGS 559 Mineralischer Staub
07/2017 119
120
Gefährdung durch UV-Strahlung,
Hitze und Kälte D 505
Gefährdungen
Durch UV-Strahlung können
Hautkrebserkrankungen und
Sonnenbrand hervorgerufen
sowie die Augen geschädigt
werden.
Hitze kann zu akuten Hitze-
erkrankungen, im Extremfall zum
lebensgefährlichen Hitzschlag
führen.
Bei Kälte kann es zu Unterküh-
lung oder Erfrierungen kommen.
Außerdem besteht erhöhte
Unfallgefahr.
Allgemeines
Arbeiten im Baugewerbe
werden überwiegend unter den
natürlich vorherrschenden Klima-
bedingungen durchgeführt.
Die Klimafaktoren können beim
Überschreiten individuell unter-
schiedlicher Grenzen folgende
Reaktionen/Erkrankungen
hervorrufen.
UV-Strahlung
– Erhöhung des Risikos für
Hautkrebs,
– Schädigung der Haut durch
Sonnenbrand,
– Reizung der Binde- und Netz-
haut der Augen sowie Linsen- – Hitzeerschöpfung (Überwär- Kälte (Temperaturen unter
trübung (grauer Star). mung des gesamten Körpers dem Gefrierpunkt oder aus-
Hitze führt zu großen Wasser- und kühlender Wind)
– Sonnenstich (übermäßige Salzverlusten durch Schwitzen – Verminderung der körper-
Wärmeeinwirkung auf den und zu einem Schockzustand), lichen Sensibilität, Geschick-
Kopf ruft Reizung der Hirn- – Hitzschlag (extreme Überwär- lichkeit und des Reaktions-
häute hervor), mung des Körpers > 40°C, vermögens, damit erhöhte
eigene Temperaturregulierung Unfallgefahr,
versagt, Bewusstseinsein- – örtliche Erfrierungen (insbe-
trübungen mit der Gefahr des sondere Finger und Zehen).
schnell eintretenden Todes).
07/2017 121
Reduzierung der Arbeitsan-
Schutzmaßnahmen Arbeitsmedizinische
forderungen. Vorsorge
Beschäftigte unterweisen. Anpassung von Arbeitszeiten
Unterweisung zur Ersten Hilfe und Pausen. Arbeitsmedizinische Vorsorge
mit folgenden zusätzlichen Maß- Bereitstellung von Kühl- nach Ergebnis der Gefährdungs-
nahmen bei Hitzeerkrankungen: kleidung. beurteilung veranlassen (Pflicht-
– Sonnenstich: Betroffene mit Für ausreichende Flüssigkeits- vorsorge) oder anbieten (Ange-
leicht erhöhtem Kopf lagern, zufuhr sorgen (Mineralwasser). botsvorsorge). Hierzu Beratung
Kopf mit feuchten Tüchern Leichte Mahlzeiten zu sich
durch den Betriebsarzt.
kühlen, nehmen.
– Hitzeerschöpfung: Betroffene Sicherstellung einer Hitze-
mit leicht erhöhtem Kopf und Akklimatisierung für neue
erhöhten Beinen lagern, zu Mitarbeiter.
trinken anbieten,
– Hitzschlag: schwere Kleidung Bei Kälte
ausziehen, Betroffene zur Geeignete Schutzkleidungen
Kühlung mit Wasser über- tragen (Kälteschutzkleidung,
gießen. Schutzkleidung gegen Regen).
Aufwärmzeiten einhalten.
Bei UV-Strahlung
Warme Getränke zu sich
Beschattung der Arbeitsplätze,
nehmen.
z.B. durch Überdachungen,
Sonnensegel, Sonnenschutz-
zelte oder spezielle Sonnen-
schirme.
Vermeidung von Außenar-
beiten in sonnenintensiven Zei-
ten (vor allem im Hochsommer
zwischen 11 und 15 Uhr).
Körperbedeckende Arbeits-
kleidung und Helm oder Kopf-
bedeckung mit ausreichendem
Schutz für Nacken und Ohren
tragen.
Sonnenschutzbrille
(UV-Schutz) mit seitlicher
Abschirmung tragen.
Auf unbedeckte Haut
Sonnenschutzcreme mit hohem
Lichtschutzfaktor (≥ 30) alle
2 Stunden auftragen.
Bei Hitze zusätzlich
Benutzung von Baumaschinen
und Fahrzeugen mit Klimaan-
lagen.
Gute Belüftung von Arbeits-
bereichen im Inneren von
Bauwerken.
Weitere Informationen:
Verordnung zur arbeitsmedizinischen
Vorsorge
BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
der Prävention
DGUV Information 213-002 Hitzearbeit;
Erkennen – beurteilen – schützen
DGUV Information 213-022 Beurteilung
von Hitzearbeit
122
Gefährdung durch schwere
körperliche Belastungen D 506
Gefährdungen
Heben und Tragen schwerer
Lasten, Arbeiten in Zwangshal-
tungen und sich ständig wieder-
holende Bewegungsabläufe
unter erhöhter Kraftanstrengung
können zu Gesundheitsschäden
der Wirbelsäule, der Gelenke
und der Muskulatur führen.
Allgemeines
Belastungsgrenzen für das
Heben und Tragen von schweren
Lasten sind abhängig von
– der Lastmasse,
– der Häufigkeit der Lasten-
transporte,
– der eingenommenen Körper-
haltung und Position der Last,
– den Ausführungsbedingungen
(ausreichend Platz, keine Hin-
dernisse im Arbeitsbereich),
– der Hebe- und Tragetechnik,
– den Leistungsvoraussetzun-
gen des Einzelnen.
Ständig wiederkehrende
gleichförmige Bewegungs-
abläufe unter erhöhter Kraftan-
strengung, z.B. beim Mauern Schutzmaßnahmen
oder beim Schaufeln, führen zu 1
Technische Arbeits- und Hilfs-
einer einseitigen Belastung der
Muskulatur und Gelenke und mittel zum Materialtransport
können u.a. Entzündungen einsetzen (z.B. Kran, Schub-
hervorrufen. karren 8 , Transportzangen oder
Kniende, hockende und
Saugheber 1 ).
Verminderung der Gewichte,
kriechende Arbeitshaltungen
belasten Kniegelenke und kön- reduzierte Gebindegrößen.
nen u.a. Arthrosen hervorrufen. Vermeidung langer Transport-
Zusätzliche Hinweise zu
4
Hebe- und Tragetechniken
Leichte Lasten (bis 15 kg):
– mit leicht gebeugten Knien
aufnehmen und den Ober-
körper mit dem Unterarm
auf dem Oberschenkel ab-
stützen 5 .
Schwere Lasten (ab 15 kg):
– Hebehilfen verwenden,
Beispiele für Hebe- und Tragetechniken in der Bauwirtschaft: – Lasten wenn möglich aufteilen
oder zu zweit tragen,
5 6 – nahe an die Last herantreten,
– Anheben der Last mit geradem
Rücken und nur so tief wie
nötig aus der Hocke (nicht
unter 90° im Knie) 6 ,
– Last dicht am Körper halten,
– Stützen, Kanthölzer und Säcke
am besten auf der Schulter
tragen 7 ,
– Last gleichmäßig, ebenfalls
mit geradem Rücken, absetzen.
Zu vermeiden sind ruckartige
Bewegungen, Verdrehungen,
schweres einseitiges Heben und
Tragen, ein Hohlkreuz, verdeckte
Sicht beim Lastentransport.
7 8 Arbeitsmedizinische
Vorsorge
Arbeitsmedizinische Vorsorge
nach Ergebnis der Gefährdungs-
beurteilung veranlassen (Pflicht-
vorsorge) oder anbieten (Ange-
botsvorsorge). Hierzu Beratung
durch den Betriebsarzt.
Weitere Informationen:
Lastenhandhabungsverordnung
BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
der Prävention
DGUV Information 208-033 Belastung
für den Rücken und Gelenke – was geht
mich das an?
www.ergonomie-bau.de
124
Arbeitsmedizinische Vorsorge
D 513
07/2015 125
Diese Pflichtvorsorge oder
Angebotsvorsorge muss durch- Beispielhafte Auszüge aus der Verordnung zur
geführt oder angeboten werden, arbeitsmedizinischen Vorsorge
wenn bestimmte Kriterien nach 1. Pflichtuntersuchungen, wenn...
dem Anhang der arbeitsmedizi-
nischen Vorsorgeverordnung − der Arbeitsplatzgrenzwert bei Gefahrstoffen der Liste im
gegeben sind. Bei den Terminen Anhang der arbeitsmedizinischen Vorsorgeverordnung nicht
zur arbeitsmedizinischen Vor- eingehalten wird oder
sorge sind bestimmte Fristen − wenn eine wiederholte Exposition mit einem Gefahrstoff der
nach Angaben des Arztes ein- Liste im Anhang der arbeitsmedizinischen Vorsorgeverordnung
zuhalten. nicht ausgeschlossen werden kann und der Gefahrstoff ein
Wunschvorsorge (auf Wunsch
krebserzeugender oder erbgutverändernder Stoff der Kategorie
der Beschäftigten oder vom 1 oder 2 ist oder die Tätigkeiten als krebserzeugende Tätig-
Arbeitgeber anzubieten, wenn keiten oder Verfahren der Kategorie 1 oder 2 gewertet werden.
eine Schädigungsmöglichkeit − der Gefahrstoff hautresorptiv ist und eine Gesundheitsgefähr-
gemäß der Gefährdungsbeurtei- dung durch Hautkontakt nicht auszuschließen ist.
lung nicht ausgeschlossen ist). −…
Nachgehende Vorsorge muss 2. Angebotsuntersuchungen
bei der Möglichkeit des Auftre- − wenn eine Exposition mit einem Gefahrstoff der Liste des
tens von Gesundheitsstörungen Anhangs der arbeitsmedizinischen Vorsorgeverordnung nicht
nach einer Latenzzeit vom Ar- ausgeschlossen werden kann und keine Pflichtvorsorge zu
beitgeber angeboten werden. veranlassen ist oder
Nach Ende der Beschäftigung − wenn eine wiederholte Exposition mit einem Gefahrstoff, der
erfolgt die Übertragung dieser nicht in der Liste steht, nicht ausgeschlossen werden kann und
Verpflichtung auf den zuständi- der Stoff krebserzeugend oder erbgutverändernd der Kategorie
gen Unfallversicherungsträger. 1 oder 2 ist oder die Tätigkeiten als krebserzeugende Tätig-
Die Entscheidung, welche
keiten der Kategorie 1 oder 2 bezeichnet werden.
Vorsorgeart durchgeführt wird, − Tätigkeiten an Bildschirmgeräten
setzt eine Beurteilung der −…
Arbeitsbedingungen (Gefähr-
dungsbeurteilung) und somit die
zugrunde gelegte Gefährdungs- Pflichten des Arztes Hat der Arzt Erkenntnisse
art voraus. Der Arzt hält das Ergebnis darüber, dass die bisherigen
Pflichten des Arbeitgebers sowie die Befunde der arbeits- Maßnahmen des Arbeitsschutzes
Der Arbeitgeber trägt die medizinischen Vorsorge schrift- nicht ausreichen, hat er die
Kosten der arbeitsmedizini- lich fest und berät den Be- Pflicht, dem Arbeitgeber Vor-
schen Vorsorge und muss eine schäftigten dazu. schläge zu Schutzmaßnahmen
Vorsorgekartei führen, aus der Der Arzt stellt dem Beschäftig- zu machen.
ten auf Wunsch das Ergebnis Hält der Arzt einen Tätigkeits-
hervorgeht, wann und aus
welchem Anlass arbeitsmedizi- der Vorsorge zur Verfügung. wechsel eines Beschäftigten für
nische Vorsorge stattgefunden Die Ergebnisse unterliegen der erforderlich, teilt er dies unter
hat. Schweigepflicht gegenüber Einwilligung des Beschäftigten
Der Arbeitgeber hat je nach Dritten. dem Arbeitgeber mit.
Gefährdungslage Pflichtvorsorge Der Arzt stellt über die erfolgte
zu veranlassen, Angebots- oder Vorsorge für den Beschäftigten
Wunschvorsorge anzubieten. und den Arbeitgeber eine Be-
Der Arbeitgeber hat zur scheinigung aus, aus der Anlass,
Durchführung der arbeitsmedi- das Datum und weitere Termine
zinischen Vorsorge einen Arzt zu der Vorsorge hervorgehen.
beauftragen (Gebietsbezeich- Weitere Informationen:
Verordnung zur arbeitsmedizinischen
nung „Arbeitsmedizin“ oder Vorsorge
Zusatzbezeichnung „Betriebs- Gefahrstoffverordnung
medizin“). Biostoffverordnung
Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutz-
verordnung
Strahlenschutzverordnung
Röntgenverordnung
Lastenhandhabungsverordnung
126
Fußschutz
E 600
Lasche Knöchelschutz,
hier verbunden mit
Polsterkragen
Triangeln, Haken, Ösen
Energieaufnahmevermögen
im Fersenbereich
Zehenkappe (empfohlen)
durchtrittsichere Einlage,
Laufsohle wenn erforderlich
mit Profil
Absatz
Brandsohle
128
Persönliche Schutzausrüstungen
gegen Absturz E 601
1 2
Gefährdungen
3
Auf Baustellen und in ähn-
lichen Bereichen mit hochgele-
genen Arbeitsplätzen besteht
die Gefahr des Abstürzens oder
Durchstürzens.
Ein Sturz in ein Auffangsystem
kann eine Verletzung grundsätz-
lich nicht ausschließen, jedoch
die Schwere der Verletzungs-
PSA gegen Absturz können Zum Befestigen von PSA gegen
folgen mindern. benutzt werden Absturz sind Anschlageinrich-
Versagen der PSAgA durch – bei Arbeiten geringen Um- tungen geeignet, die DIN EN 795
falsche Benutzung (z. B. Auf- fanges, z.B. in der Nähe von entsprechen.
Flachdachkanten, oder in der Anschlagmöglichkeiten an
fanggurt nicht richtig angelegt,
Veränderung bzw. Ergänzung Nähe von Bodenöffnungen, Teilen baulicher Anlagen können
des Auffangsystems) – an Gittermasten, zur Befestigung benutzt werden,
– bei Montagearbeiten, wenn deren Tragfähigkeit für
– in Verbindung mit Steigein- eine Person nach den tech-
Auswahl / Benutzung
richtungen (Steigleitern, Steig- nischen Baubestimmungen mit
Persönliche Schutzausrüs- einer Fangstoßkraft von 6 kN
eisengänge) 1 4 .
tungen gegen Absturz (PSAgA) Dabei ist Folgendes zu einschließlich den für die
sind zu benutzen, wenn beachten: Rettung anzusetzenden Lasten
– Absturzsicherungen (Seiten- nachgewiesen ist.
– Auffangsysteme mit Auffang-
schutz) aus arbeitstechni- PSA gegen Absturz möglichst
gurten und Geräten mit energie-
schen Gründen nicht möglich absorbierender Funktion oder oberhalb des Benutzers an-
und Falldämpfer benutzen, wenn schlagen.
– Auffangeinrichtungen (Fang- Maßnahmen zum Auffangen
gerüste, Dachfanggerüste, Auf- Abstürzender oder Abrutschen-
fangnetze) unzweckmäßig sind. der durchzuführen sind 2 .
07/2017 129
4 5 Aufhängeöse
Gehäuse
Endverbindung
Karabinerhaken
Gefährdungen
Auf Baustellen und in ähn-
lichen Bereichen besteht die
Gefahr, dass Gegenstände von
höhergelegenen Arbeitsplätzen
herabfallen, pendeln oder dass
Gegenstände wegfliegen und es
besteht die Gefahr dass mit dem
Kopf angestoßen wird.
Auswahl / Benutzung
Industrieschutzhelme sollen
vor Gefährdungen durch herab-
fallende, pendelnde, umfallende
oder wegfliegende Gegenstände
und bei Anstoßen mit dem Kopf
an Gegenständen schützen. Sie
bestehen aus einer Helmschale Beispiel für einen Industrieschutzhelm nach EN 397
und einer Innenausstattung.
Die Helmschale nimmt die von 1
außen wirkenden Kräfte auf und
leitet sie auf die Innenausstat-
tung weiter. 2
Industrieschutzhelme müssen
der EN 397 „Industrieschutz-
helme“ entsprechen. Bestimmte
Basisanforderungen wie z.B.
Stoßdämpfungsvermögen oder
Durchdringungsfestigkeit, müs-
sen alle Industrieschutzhelme
erfüllen. Bei entsprechender
Kennzeichnung werden diese 6 5 4 3
Schutzfunktionen z.B. auch 1 Textiltrageband 4 Befestigung Kinnriemen
bei sehr niedrigen (bis -30 °C) 2 Aufhänger 5 zusätzliche Polsterung
und sehr hohen Temperaturen 3 Schweißband 6 Kopfgrößeneinstellung
(150 ° C) erfüllt.
Weiterhin können Industrie- Schutzhelme im Bergsteiger- und kann bei besonderen Anfor-
schutzhelme bestimmte elek- design dürfen ebenfalls auf Bau- derungen notwendig sein.
trisch isolierende Eigenschaften stellen getragen werden, jedoch Industrieschutzhelme mittels
haben, bei Gefährdung durch müssen sie, wie auch der Kinn- Gurtband oder Stellschraube
flüssige Metallspritzer oder bei riemen der EN 397 genügen und immer auf die Kopfgröße an-
Gefährdung durch seitliche der Kinnriemen muss bei max. passen.
Beanspruchung schützen. 25 kg Zugkraft öffnen. Ein Schweißband sorgt für
In der Herstellerinformation zu Der Bergsteigerhelm allein nach Tragekomfort.
jedem Helm ist nachzulesen,
EN 12492 hat nicht die Funktionen Industrieschutzhelme, die
welche Eigenschaften der Helm
eines Industrieschutzhelmes. durch starken Schlag oder Auf-
bietet.
Der Hochleistungshelm nach prall etc. beansprucht wurden,
EN 14052 ist baustellentauglich nicht weiter verwenden.
07/2017 131
Dies gilt auch dann, wenn Verschmutzte Lederschweiß- Außerdem:
keine Beschädigungen erkenn- bänder durch neue ersetzen. – Die Norm EN 397 3 ,
bar sind. – Herstellername u. -zeichen 4 ,
Helmbestandteile nur durch Kennzeichnung – Herstellungsjahr u. -quartal 5 ,
Original-Ersatzteile desselben CE-Zeichen („CE“) 1 . Falls – Typbezeichnung 6 ,
Herstellers ersetzen.
eine oder mehrere der Zusatzan- – Kopfumfang in cm 7 ,
Helmzubehör nur entspre-
forderungen „Elektrische Eigen- – Kurzzeichen Helmmaterial 8 ,
chend Herstellerempfehlung schaften“, „Hohe Temperatu- – „-20 °C“, „-30 °C“ 9 (sehr
montieren. ren“ oder „Schutz gegen Sprit- niedrige Temperaturen),
Etiketten nur entsprechend
zer von geschmolzenem Metall“ – „+150 °C“ (sehr hohe
Herstellerempfehlung aufkleben. erfüllt werden zusätzlich: Temperatur),
Industrieschutzhelme nicht Kennnummer der gemeldeten – „440V AC“ 9 (elektrische
lackieren. Stelle, die die Produktionsüber- Eigenschaften),
Helmschalen nur mit lauwar- wachung durchführt 2 . – „MM“ Metallspritzer,
mem Seifenwasser reinigen.
– „LD“ (seitliche Verformung
nach EN 397).
1 2 Alle Kennzeichnungen müssen
eingeprägt oder eingegossen
sein. Außerdem sind Kennzeich-
nungen am Helm entsprechend
optional erfüllter Zusatzanforde-
6 rungen erforderlich.
3 8
Kennzeichnung des Arbeits-
bereiches:
7
9
4
5
Prüfungen
Kunststoffe altern infolge
Bauarten / Materialien Witterung, UV-Bestrahlung,
mechanischer Beanspruchung
Zur Verwendung kommen meistens thermoplastische Kunststoffe. etc. Deshalb:
Sie besitzen in der Regel bei normalen und tiefen Temperaturen – Industrieschutzhelme nach
eine gute Bruchfestigkeit, sind aber bei hohen Temperaturen nicht der vom Hersteller genannten
formbeständig. Daher besteht keine Einsatzmöglichkeit in Heiß- Zeitspanne ersetzen oder
bereichen. Gängige thermoplastische Kunststoffe sind:
– Industrieschutzhelme aus
Bezeichnung Kurzzeichen thermoplastischen Kunst-
Polyethylen, Hart Polyethylen (High Density) PE, HDPE stoffen nach 4 Jahren
Gebrauch und
Polypropylen PP – Industrieschutzhelme aus
glasfaserverstärktes Polypropylen PP-GF duroplastischen Kunststoffen
glasfaserverstärktes Polycarbonat PC-GF nach 8 Jahren Gebrauch aus-
tauschen.
Acrylnitril-Butadien-Styrol ABS
Für besondere Einsatzzwecke kommen aber auch hochtempera-
turbeständige duroplastische Kunststoffe zur Anwendung. Im Weitere Informationen:
Vergleich zu den Thermoplasten besitzen sie eine gute chemische BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
der Prävention
Beständigkeit, weshalb sie auch häufig in Betrieben der chemi- DGUV Regel 100-001 Grundsätze der
schen Industrie eingesetzt werden: Prävention
DGUV Regel 112-193 Benutzung von
Bezeichnung Kurzzeichen Kopfschutz
faserverstärktes Phenol-Formaldehyd-Harz PF-SF DIN EN 397
DIN EN 14052
glasfaserverstärktes ungesättigtes Polyesterharz UP-GF DIN EN 12492
132
Atemschutz
Filtergeräte E 603
07/2017 133
Gasfilter bei Gasen oder
Schadstofforientierte Benutzerhinweise für Atemfilter
Dämpfen ohne Partikel. Die
Filtereinbau-Reihenfolge
dem Gesicht zugewandt.
Kennfarbe ist je nach Schadstoff
unterschiedlich. Es gibt drei
Stoffbezeichnung Filterart Klassen (1, 2 und 3) mit kleinem,
Gasfilter Partikelfilt.
mittlerem und großem Aufnahme-
Filtertyp und Filterklasse vermögen.
H1) A B E K P2 P3 Kombinationsfilter bei gleich-
Acrylnitril H zeitigem Vorhandensein von
Ameisensäure2) Gasen, Dämpfen, Nebeln und
Ammoniak Partikeln (Aerosolen).
Kennzeichnung des Arbeits-
Ammoniumfluorid
Antifouling-Farben2) bereiches:
Asbest4)
Azo-Farbstoffe
Barium-Verbindungen
Benzo(a)pyren (Teer, Pech)4) H
Blei
Holzstaub4) Prüfungen
Cadmium und Verbindungen Haltbarkeitsdatum bei Gas-
Chromate/Chromtrioxyd filtern beachten.
Dichlormethan3) AX3) Geöffnete Filter sind unter
Epoxydharz (lösemittelhaltig) H Berücksichtigung der Dokumen-
Essigsäure2) tation und der Herstelleranga-
Ethylacetat ben bedingt lagerfähig.
Flusssäure/Fluorwasserstoff2) Wartungsfristen, Sicht-, Dicht-
Formaldehyd2) und Funktionsprüfungen der
Furfural H Atemanschlüssen nach Herstel-
Holzschutzmittel lerangaben und der DGUV Regel
(lösemittelhaltig)2) 112-190 beachten und ggf. durch-
Holzschutzmittel führen.
(wasserlöslich – salzhaltig)
Isocyanate Arbeitsmedizinische
Keramikfaserprodukte4) Vorsorge
Mineralwolle Arbeitsmedizinische Vorsorge
Nickel und Verbindungen nach Ergebnis der Gefährdungs-
Nitroverdünnungen beurteilung veranlassen (Pflicht-
Polycyclische aromatische H vorsorge) oder anbieten (Ange-
Kohlenwasserstoffe4) botsvorsorge). Hierzu Beratung
Propanol durch den Betriebsarzt.
Quarz4) Die Benutzung von Atemschutz-
Salzsäure2) geräten bedeutet eine zusätz-
Schwefelsäure liche Belastung für den Träger.
Styrol Gebläsefiltergeräte mit Helm
Terpentinöl (-ersatz) oder Haube haben keine Trage-
Tetrachlorethen (Per) zeitbegrenzung.
Toluol
Tri/Trichlorethen
Vanadium (Rauch, Staub)
Xylol Weitere Informationen:
Gefahrstoffverordnung
Zinkoxyd (Rauch, Staub) Verordnung zur arbeitsmedizinischen
1) H = Hautkontakt unbedingt vermeiden Vorsorge
2) Kombinationsfilter (Gasfilter + Partikelfilter) oder Mehrbereichsfilter BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
(z.B. ABEK) verwenden. der Prävention
3) AX-Filter haben nur begrenzte Wirkung, dürfen daher nur kurzzeitig verwendet Technische Regeln für Gefahrstoffe
werden und müssen fabrikfrisch eingesetzt werden. DGUV Regel 112-190 Benutzung von
4) entsprechend Gefährdungsbeurteilung Atemschutzgeräten
134
Schutzhandschuhe
E 604
Gefährdungen
Beim Umgang mit Baustoffen,
Reinigungsmitteln oder im
Sanierungsbereich bestehen
Gefährdungen für die Haut.
Durch das Tragen flüssigkeits-
dichter Handschuhe kann die
Haut durch Schwitzen aufge-
weicht werden.
Handschuhe können von
Maschinen erfasst und eingezo-
gen werden und Schnittverlet-
zungen oder Quetschungen sind
die Folge.
Auswahl / Benutzung
Lassen sich durch technische
und organisatorische Maß-
nahmen Hand- und Hautver-
letzungen oder Hautkontakt mit
Gefahrstoffen und Zuberei-
tungen nicht vermeiden, sind
vom Unternehmer Schutzhand-
schuhe zur Verfügung zu stellen
und von den Beschäftigten zu
benutzen. Unterschieden
werden Schutzhandschuhe mit
Schutz gegen:
– thermische Belastung,
– mechanische Belastung,
– chemische Belastung,
– biologische Arbeitsstoffe Zur Vermeidung von über- Bei chemischen oder biolo-
(z.B. Keime, Viren, Bakterien), mäßigem Schwitzen sind Baum- gischen Gefährdungen nur
– ultraviolette Strahlen, wollunterziehhandschuhe Chemikalienschutzhandschuhe
– elektrostatische Aufladung, empfehlenswert. verwenden und Durchbruchszeit
– elektrische Spannung, der gefährlichen Stoffe aus
– Vibration. Kennzeichnung Produktdatenblatt des Schutz-
Zur Auswahl geeigneter handschuhs entnehmen oder
Bei Schnitt- oder Stichgefahr
Schutzhandschuhe Gefähr- beim Hersteller erfragen.
Handschuhe mit hoher Schnitt-
dungen (chemische, biologische Mit „Erlenmeyerkolben“
und Abriebfestigkeit verwenden:
oder physikalische Einwirkun- gekennzeichnete Schutzhand-
gen) ermitteln und beurteilen. schuhe sind mindestens gegen
Betriebsanweisungen sind zu drei Chemikalien geprüft und
erstellen und anhand dieser die haben höhere Leistungsstufen:
Beschäftigten zu unterweisen.
Die Handhabung von Schutz-
handschuhen muss geübt
werden.
07/2015 135
Mit „Becherglas“ gekennzeich-
Bauarten / Materialien
nete Schutzhandschuhe sind
Orientierungshilfen zur Auswahl von flüssigkeitsdichten Schutzhand-
luft- und wasserdicht und bieten
schuhen gegen chemische Belastungen durch Bauchemikalien*
Chemikalienschutzhandschuhe bestehen in der Regel aus Naturlatex, Schutz meist nur gegen eine
Polychloropren, Nitril, Butylkautschuk, Viton oder Kombinationen davon. spezielle Chemikalie:
Butylkautschuk
Stoffgruppe Stoffe
Polychloropren
Naturlatex
Viton
Nitril
In der Herstellerinformation
Alkohole Methanol (Methylalkohol) steht, wofür der Handschuh ein-
Propanol (Propylalkohol) setzbar ist.
Ethanol (Ethylalkohol)
Herstellerinformation beachten:
Kraftstoffe Benzin
Dieselkraftstoff
Säuren Ameisensäure ≥ 50%ig
Essigsäure, konzentriert (Eisessig)
Flusssäure ≤ 40%ig
Phosphorsäure, gesättigt
Kennzeichnung des Arbeits-
Salzsäure 32%ig
Schwefelsäure 96%ig bereiches:
Laugen Natronlauge, gesättigt
Ammoniaklösung 25%ig
Calciumhydroxidlösung, gesättigt
Natron- und Kaliwasserglas
Soda-Lösung (Natriumcarbonat)
Ketone Aceton (Dimethylketon)
Butanon (Methylethylketon)
Methylisobutylketon (MIBK) * Bei der Auswahl der Handschuhe
Cyclohexanon sind neben dem einwirkenden Stoff
Aromatische Toluol (Chemikalie) auch Konzentration,
Kohlen- Xylol Temperatur und Benutzungsdauer
wasserstoffe Ethylbenzol sowie die Wirkung in Stoffgemischen
zu berücksichtigen. Durchbruchszeit
Isopropylbenzol
(Permeation) für Chemikalien, die
Chlorierte Dichlormethan (Metylenchlorid) nicht in der Herstellerinformation
Kohlen- Tetrachlorethen (Perchlorethylen) aufgeführt sind, beim Hersteller
wasserstoffe Trichlorethen (Trichlorethylen) erfragen. Auswahlhilfen werden im
Glykole/ Ethylenglykol Gefahrstoffinformationssystem
Glykolether Propylenglykol (WINGIS) der BG BAU online ange-
Ethyldiglykol boten.
Methyldiglykol Zusätzliche Informationen der
Butyldiglykol Informationsbroschüre des Her-
Ester Ethylacetat stellers entnehmen oder direkt beim
Hersteller der Produkte einholen.
Bernsteinsäuredimetylester
Dibutylphthalat = max. 8 Stunden
Dimethylphthalat = max. 4 Stunden
Formaldehyd 37%ig (Formalin) = max. 2 Stunden
Sonstige Styrol
Testbenzine
Epoxidharz (lösemittelfrei) Weitere Informationen:
Gefahrstoffverordnung
Terpentin BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
Acrylnitril der Prävention
Barium-Verbindungen TRGS 401 Gefährdung durch Haut-
Bleiverbindungen kontakt – Ermittlung, Beurteilung,
Maßnahmen
Glycerin DGUV Regel 112-195 Benutzung von
Holzschutzmittel (lösemittelhltg.) Schutzhandschuhen
Holzschutzmittel DGUV Information 212-007
(wasserlöslich – salzhaltig) Chemikalienschutzhandschuhe
136
Hautschutz
E 605
138
Schutzkleidung
E 606
Gefährdungen
Auf Baustellen und in ähnlichen
Bereichen, im betrieblichen und
außerbetrieblichen Verkehr usw.
können u.a. mechanische, ther-
mische, chemische, elektrische
Gefährdungen auftreten, sowie
Gefährdungen durch die Arbeits-
umgebung, durch die der Körper
geschädigt werden kann.
Auswahl / Benutzung
Schutzkleidung entsprechend
der Gefährdung unter Beachtung
der Herstellerinformation (Ge-
brauchsanleitung) auswählen.
Dabei sind zu beachten: 1
– CE-Kennzeichnung (z.B.
Schutzklassen, Normenkon-
formität),
– richtige Konfektionsgröße,
– ergonomische Anforderungen
entsprechend der Tätigkeit,
– gesundheitliche Erfordernisse.
Unterschieden wird Schutz-
kleidung mit Schutz gegen:
– thermische, mechanische,
chemische oder / und bio-
logische Belastung,
– ultraviolette, infrarote, radio-
aktive Strahlung, Zusätzliche Hinweise Schutzkleidung gegen Regen
– elektrostatische Aufladung zu besonderen Arten von
und elektrische Spannung, Schutzkleidung
– Gefahren in Verkehrsbereichen
(Warnkleidung 1 ), Schutzkleidung gegen Regen
Schutzkleidung gegen Regen
– und gegen klimatische Ein- DIN EN 343
wirkungen. (Wetterschutzkleidung) nur bis
Schutzkleidung vor jeder Be- –5 °C einsetzen, bei niedrigeren Schutzkleidung gegen Kälte
nutzung auf ordnungsgemäßen Temperaturen ist spezielle
Zustand prüfen und regelmäßig Kälteschutzkleidung (Thermo-
reinigen. kleidung) erforderlich.
Auf eine möglichst hohe
Chemikalienschutzanzüge
(ugs. Einwegoveralls) bestim- Wasserdampfdurchlässigkeit DIN EN 342
mungsgemäß nur einmal ver- bei gleichzeitiger Winddichtheit
wenden. der Kleidung achten. Bei gerin-
Tragezeitbegrenzungen
ger Wasserdampfdurchlässigkeit
(Klasse 1) ist eine Tragezeit-
beachten.
begrenzung erforderlich.
07/2015 139
Chemikalienschutzanzüge Warnkleidung
Entsprechend Gefährdungs- Warnkleidung 1 tragen, wenn
beurteilung ist geeignete Chemi- das frühzeitige Erkennen von
kalienschutzkleidung 2 auszu- Personen, z.B. bei Arbeiten im
2
wählen. Dabei sind Gefahrstoff, Bereich des öffentlichen Stra-
Art der Aufnahme in den Körper, ßenverkehrs, in Bereichen von
Art der Freisetzung während des Gleisen oder als Einweiser auf
Umganges mit dem Gefahrstoff Baustellen, erforderlich ist.
(Staub-, gasförmig oder flüssig) Warnkleidung muss rundum
zu berücksichtigen. mit Reflexstreifen ausgestattet
Folgende Typen an Chemika- sein.
lienschutzanzügen werden Für die Erkennbarkeit bei
unterschieden und typischer- Tageslicht sind als Warnfarben
weise im Baubereich verwendet. fluoreszierendes Orange-Rot,
Ein Chemikalienschutzanzug fluoreszierendes Gelb oder
kann mehrere Typenbezeich- fluoreszierendes Rot (Nothelfer)
nungen haben: vorgeschrieben.
Typ 3
Flüssigkeitsdichte Schutz-
Schutzkleidung für den kleidung
Umgang mit Kettensägen Ganzkörperschutzanzüge oder
Schnittschutzhose entspre- Vollschutzanzüge zum Schutz DIN EN ISO 20471
chend der Kettengeschwindig- gegen flüssige Chemikalien.
keit (Herstellerangabe) nach
Typ 4 Kennzeichnung
EN 381-5 verwenden. Kennzeichnung des Arbeits-
Klasse 1 = 20m/s Ketten- Sprühdichte Schutzkleidung
Ganzkörperschutzanzüge zum bereiches:
geschwindigkeit (Standard),
Klasse 2 = 24m/s Ketten- Schutz gegen flüssige Chemi-
geschwindigkeit, kalien.
Klasse 3 = 28m/s Ketten- Typ 5
geschwindigkeit. Partikeldichte Schutzkleidung
Ganzkörperschutzanzüge zum
Schutz gegen feste Partikel
(staubförmige Partikel).
Typ 6
DIN EN 381-5
Begrenzt sprühdichte Schutz-
Kontaminationsschutzanzüge kleidung
Diese Anzüge bieten Schutz Ganzkörperschutzanzüge zum
gegen Kontamination durch Schutz gegen Sprühnebel
radioaktive Stoffe (Stäube, (flüssige Partikel).
Flüssigkeiten, Gase), z.B. bei Teilkörperschutz
Arbeitseinsätzen in Atomkraft-
Jedes Kleidungsstück, das nur
werken und ähnlichen Anlagen.
einen Teil des Körpers bedeckt,
Keine Schutzwirkung gegen
zum Schutz gegen Sprühnebel
radioaktive Strahlung.
(flüssige Partikel).
Ganzkörperschutzanzüge bein-
halten immer eine Kapuze oder
Haube. Weitere Informationen:
Tragezeitbegrenzungen ins- BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
der Prävention
besondere in Verbindung mit DGUV Regel 112-189 Benutzung von
Atemschutz beachten. Schutzkleidung
Herstellerangaben zu Chemi- DGUV Information 212-016 Warn-
kalienbeständigkeit und Durch- kleidung
DGUV Information 212-019 Chemikalien-
bruchszeiten beachten. schutzkleidung bei der Sanierung von
Altlasten, Deponien und Gebäuden
140
Augen- und Gesichtsschutz
E 607
Bauarten / Materialien
Augenschutzgeräte bestehen
aus Tragkörper und Sicht-
scheiben.
Augenschutzgeräte entspre-
chend ihren optischen Schutz-
stufen (Tabelle 1), ihrer Festigkeit
(Tabelle 2) und dem Verwen-
dungsbereich (Tabelle 3) aus-
wählen.
Sichtscheiben mit Filterwirkung
sind mit der Schutzstufe gekenn-
Gefährdungen − Schweiß-, Schleif- und Trenn- zeichnet. Diese besteht aus einer
arbeiten, Vorzahl und der Schutzstufen-
Durch wegfliegende Partikel, nummer des Filters (Tabelle 1).
− Stemm- und Meißelarbeiten,
Funkenflug oder Flüssigkeits-
− Steinbearbeitung und Stein-
spritzer besteht Gefährdung für Kennzeichnung
verarbeitung,
die Augen und das Gesicht.
UV- und IR(Hitze)-Strahlungen − Spritzbetonarbeiten, Die Strahlendurchlässigkeit
gefährden das Augenlicht. − Arbeiten mit Bolzenschub- eines Filters wird durch eine
werkzeugen, Schutzstufe dargestellt. Die
Auswahl / Benutzung − Arbeiten mit starker Grob- Schutzstufe besteht aus einer
staubbelastung, Vorzahl und der Schutzstufen-
Augen- und Gesichtsschutz bei nummer des Filters, die durch
− Strahlarbeiten mit körnigem
Gefährdung der Augen durch einen Bindestrich getrennt
Strahlmittel,
mechanische, optische, chemi- werden. Dabei gilt, je höher die
sche oder thermische Einwirkun- − Arbeiten mit Säuren, Laugen, Schutzstufennummer, desto
gen z.B. bei folgenden Arbeiten Desinfektionsmitteln und
ätzenden Reinigungsmitteln, geringer ist die Durchlässigkeit
zur Verfügung stellen: für optische Strahlung.
− Arbeiten mit Flüssigkeits-
strahlern,
07/2017 141
Laserschutzbrillen Sonnenschutzbrillen Kennzeichnung des Arbeits-
Filter für Laserschutzbrillen Für Sonnenbrillen werden 4 bereiches:
müssen auf den Laser abge- Filterkategorien unterschieden.
stimmt sein, der DIN EN 166 so- Geeignete Sonnenschutzfilter
wie der DIN EN 207 entsprechen für den Mitteleuropäischen
und gekennzeichnet sein mit der Raum tragen die Kennzeichnung
Laser-Wellenlänge, der Schutz- 5-2 oder 5-2,5.
stufe und dem Hersteller. Haben diese Filter zusätz-
Sie sind zwingend vorgeschrie- lichen Infrarotschutz, lautet die Schutzbrillen
ben für den Umgang mit Lasern Kennzeichnung für den Schutz- schützen Augen und Augenbrauen
der Klassen 3B und 4, für den filter 6-2 oder 6-2,5.
Einsatz von Lasern der Klasse 3R Gläser mit einer Tönung von
werden Laserschutzbrillen emp- mehr als 90% (Filterkategorie 3
fohlen. und 4) sind für den Straßen-
Für alle anderen Laserklassen verkehr nicht geeignet.
sind keine Laserschutzbrillen er-
forderlich, sofern keine optischen Schutzschilde / Schutzschirme
Instrumente zur Verstärkung der schützen Augen, Gesicht und
Laserstrahlen eingesetzt werden. Teile des Halses
142
Gehörschutz
E 609
07/2017 143
Etwa 85% aller Geräusche am
Bauarten / Materialien
Arbeitsplatz sind mittel- bis
hochfrequent (Geräuschklasse Kapselgehörschützer
HM, z.B. Druckluftdüsen oder Mit pegelabhängiger Schall-
Kreissägen), etwa 15% aller dämmung.
Geräusche sind tieffrequent Mit eingebauter Sprechfunk-
(Geräuschklasse L, z.B. Bagger oder Empfangseinrichtung.
oder Bodenverdichtungsgeräte). Als Sonderausstattung, z.B.
zum Anbau an Industrieschutz-
Kennzeichnung helme.
Kennzeichnung des Arbeits- Gehörschutzstöpsel
bereiches: Fertig geformte Gehörschutz-
stöpsel (mehrfache Verwendung).
Vor Gebrauch zu formende
Gehörschutzstöpsel (einmaliger
Gebrauch).
Otoplastiken
Individuell entsprechend
Zusätzliche Hinweise
der Form des Gehörganges des
Zur Hygiene Benutzers hergestellt.
Gehörschutzkapseln sind Otoplastiken können entspre-
regelmäßig zu reinigen. chend der Lärmsituation mit
Gehörschutzstöpsel sind in unterschiedlichen Frequenz-
einem angemessenen Zeitraum filtern ausgestattet werden.
zu tauschen (Schaumstoffstöpsel
mindestens täglich). Prüfungen
Otoplastiken sind entspre-
Otoplastiken müssen vor Ab-
chend den Herstellervorgaben
lauf von zwei Jahren funktions-
täglich zu reinigen.
geprüft werden.
Gehörschutz muss, bei unter-
Zur Auswahl von Gehörschutz
schiedlich lauten Tätigkeiten,
Geringe Schalldämmung von Gehörschützern in der Praxis auf die Eignung wiederkehrend
Tatsächliche Schutzwirkungen von Gehörschützern werden in der Praxis geprüft werden.
meist nicht erreicht. Als Korrekturwerte KS für die Benutzung von Gehör-
schutz in der Praxis werden verwendet: Arbeitsmedizinische
Vor Gebrauch zu formende Gehörschutzstöpsel KS = 9 dB Vorsorge
Mehrfach verwendbare Gehörschutzstöpsel KS = 5 dB
Arbeitsmedizinische Vorsorge
Bügelstöpsel KS = 5 dB
Gehörschutzkapseln KS = 5 dB nach Ergebnis der Gefährdungs-
Otoplastiken mit Funktionskontrolle* KS = 3 dB beurteilung veranlassen (Pflicht-
vorsorge) oder anbieten (Ange-
botsvorsorge). Hierzu Beratung
Beispiele für Anforderungen, die ein Gehörschutz erfüllen muss: durch den Betriebsarzt.
Bei Bei Bei
Gehörschutzstöpseln Gehörschutzkapseln Otoplastiken
100 dB(A) Schallpegel 100 dB(A) Schallpegel 100 dB(A) Schallpegel
+ 9 dB(A) Korrekturwert + 5 dB(A) Korrekturwert + 3 dB(A) Korrekturwert
109 dB(A) 105 dB(A) 103 dB(A) Weitere Informationen:
– 80 dB(A) Restschall- – 80 dB(A) Restschall- – 80 dB(A) Restschall- Arbeitsschutzgesetz
pegel** pegel** pegel** Betriebssicherheitsverordnung
Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutz-
29 dB(A) Schalldämm- 25 dB(A) Schalldämm- 23 dB(A) Schalldämm-
verordnung
wert wert wert TRLV Lärm
* Funktionskontrolle bei Auslieferung und danach mindestens alle 2 Jahre. BGV A1 / DGUV Vorschrift 1 Grundsätze
**Ziel der Auswahl ist das Erreichen eines Restschallpegels von 70 – 80 dB(A) der Prävention
DGUV Regel 112-194 Benutzung von
bzw. <135 dB (Cpeak) Gehörschutz
DGUV Information 212-024 Gehör-
schutz-Informationen
144
Beauftragung: Fahrer/in
von Gabelstaplern im F 702
innerbetrieblichen Werkverkehr
Betrieb:
Frau/Herr geb.
Straße
Wohnort
Telefon
wird aufgrund ihrer/seiner Eignung, Ausbildung und nachgewiesenen Befähigung als Fahrer/in
nachstehender Flurförderzeuge beauftragt.
Sie/er ist verpflichtet, die Betriebsvorschriften der Unfallverhü tungsvorschrift „Flurförderzeuge“ DGUV
Vorschrift 68 (bisher BGV D27), die Bedienungsanleitung und die Betriebsanweisungen zu beachten.
07/2015 145
146
Checkliste für Benutzer
von Gerüsten F 706
Gerüstbenutzer: Datum
Gerüstersteller:
Bauvorhaben:
07/2017 147
Überprüfung ja, ohne nein,
Mangel Mangel
Ist der 3-teilige Seitenschutz auch an Stirnseiten und Öffnungen
angebracht?
Sonstige Anforderungen
148
Prüfprotokoll für fahrbare
Arbeitsbühnen/fahrbare Gerüste F 707
Gerüstgruppe
2 (1,5 kN/m2 ) 3 (2,0 kN/m2 ) 4 (3,0 kN/m2 ) (kN/m2 )
m m
Verwendungsbeschränkungen:
2m
4m
2m
4m
2m
07/2017 149
CHECKLISTE – Prüfung mit Aufbau- und Verwendungsanleitung
Prüfumfang in Ordnung nicht
ja nein nötig
Aufbau- und
Verwendungs- war für die Gerüstprüfung vor Ort vorhanden
anleitung (AuV)
Gerüstbauteile augenscheinlich unbeschädigt
Fahrwerk Feststellbremse an allen 4 Fahrrollen
Rahmenfahrbalken entsprechend Standhöhe
(= oberste Belagfläche) nach AuV
Seitenschutzteile zur Aussteifung
(entsprechend Standhöhe nach AuV)
Ballastierung
(entsprechend Standhöhe nach AuV)
Ausleger zur Verbreiterung der Standfläche
(entsprechend Standhöhe nach AuV)
Belagteile ohne Durchstieg eingebaut
(entsprechend Standhöhe nach AuV)
Diagonalen eingebaut
Zwischenlage Belagteil mit Durchstieg eingebaut
Belagfläche vollständig mit Belagteilen ausgelegt
Seitenschutz
(mind. Geländer- und Zwischenholm)
Diagonalen eingebaut
Aufstieg innerhalb des Gerüstes
Typ A Treppe Typ B Stufenleiter
Typ C Schrägleiter Typ D vertikale Leiter
oberste Belagteil mit Durchstieg eingebaut
Belagfläche Belagfläche vollständig mit Belagteilen ausgelegt
(Standhöhe)
Seitenschutz dreiteilig, Geländerholm 1 m
über Gerüstbelag
Sonder- Übereinstimmung mit AuV/Typenstatik
aufbauten
Bemerkungen/
Hinweise:
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Verantwortung für Arbeitssicherheit
und Gesundheitsschutz G 808
Im Betrieb trägt jeder Verant- Hierbei müssen sowohl Verant- Verantwortung der
wortung. Das gilt insbesondere wortungsbereich als auch Be- Betriebsangehörigen
für den Unternehmer / die Unter- fugnisse beschrieben werden.
nehmerin und die Aufsicht- Eine nicht übertragbare Unter- Auch Mitarbeiter ohne
führenden, aber auch für die nehmerpflicht ist die Auswahl Weisungsbefugnis sind für
Beschäftigten. von geeignetem Aufsichts- und ihren Aufgabenbereich verant-
Im Betrieb ist die Verant- Führungspersonal. wortlich. Sie müssen die Sicher-
wortung an die übernommenen heitsvorschriften einhalten und
Aufgaben geknüpft. Der Umfang Verantwortung der andere Mitarbeiter vor Schaden
der Aufgaben ist sehr unter- Vorgesetzten bewahren.
schiedlich, entsprechend ist die Das Tragen der Schutzausrüs-
Sie gilt für den entsprechen-
Verantwortung der einzelnen tung, die vom Unternehmer / von
Mitarbeiter/innen abgestuft. den Weisungsbereich und jede der Unternehmerin zur Verfü-
Man unterscheidet: übernommene Aufgabe. Das gung gestellt werden muss,
Aufsichts- und Führungsperso- gehört zu seinen Pflichten.
nal kann im Ausnahmefall Teile Wer im Rahmen seiner Verant-
Verantwortung der
der übernommenen Pflichten wortung durch Handeln oder
Unternehmer schriftlich auf geeignete Perso- Unterlassen einen Arbeitsunfall
Sie umfasst den ganzen Be- nen übertragen. verursacht, muss mit strafrecht-
trieb. Teile der Verantwortung lichen und zivilrechtlichen
kann jedoch durch schriftliche Konsequenzen rechnen.
Pflichtenübertragung auf Mit-
arbeiter übertragen werden
(siehe Formular „Pflichtenüber- Weitere Informationen erteilt Ihre
tragung“). Berufsgenossenschaft
07/2015 151
Bestätigung der Übertragung von Unternehmerpflichten
(§ 13 Abs. 2 Arbeitsschutzgesetz, § 13 der Unfallverhütungsvorschrift
„Grundsätze der Prävention“ [BGV A1 / DGUV Vorschrift 1])
Herrn/Frau
der Firma
die dem Unternehmer / der Unternehmerin hinsichtlich der Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufs-
krankheiten und arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren obliegenden Pflichten übertragen, in eigener
Verantwortung
– Einrichtungen zu schaffen und zu erhalten*)
– Anweisungen zu geben und sonstige Maßnahmen zu treffen*)
– eine wirksame Erste Hilfe sicherzustellen*)
– arbeitsmedizinische Vorsorge oder sonstige arbeitsmedizinische Maßnahmen zu veranlassen*)
Ort Datum
*) nichtzutreffendes streichen
152
Notizen
153
Notizen
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EINE STARKE GEMEINSCHAFT
Der Fachverband Betonbohren und -sägen Deutschland e.V. ist mit über 700 Mitgliedern der
weltweit stärkste Arbeitgeberverband der Branche. Unsere Mitglieder sind Dienstleistungs-
betriebe und Herstellerfirmen rund ums Betonbohren und -sägen.
Zu den Aufgaben des Fachverbandes zählen die betriebliche Aus- und Weiterbildung qualifi-
zierter Fachkräfte, die Förderung technischer Innovationen, die Vermittlung nationaler und
europäischer Normen sowie die Vereinheitlichung von Ausschreibungsverfahren.
Darüber hinaus gibt der Verband seinen Mitgliedern fachliche und juristische Hilfestellung in
allen Bereichen der Unternehmensführung.
Ein weiterer Schwerpunkt der Verbandsarbeit ist die positive Imagebildung der Branche in
der Öffentlichkeit bei gleichzeitiger Vermittlung des Leistungsspektrums der Betonbohr- und
-sägespezialisten gegenüber Entscheidungsträgern im Baugewerbe.
Organisatorisch besteht der Verband aus einem siebenköpfigen Vorstand inklusive einem
Vorsitzenden. Die Vorstandsmitglieder vertreten ehrenamtlich die Interessen des Verbandes
und übernehmen verbandsinterne Projekte. Bei der operativen Umsetzung wird der Vorstand
von der Geschäftsstelle mit Sitz in Darmstadt unterstützt. Diese ist gleichzeitig zentrale
Anlaufstelle für Interessenten und Mitglieder.
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Berufsgenossenschaft Fachverband Betonbohren und -sägen
der Bauwirtschaft Deutschland e.V.