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Akteure im Arbeitsschutz

Aufgaben und Verantwortlichkeiten


Themenübersicht

01 02
Außerbetriebliche Betriebliche
Akteure im Organisation des
Arbeitsschutz Arbeitsschutzes

1.1 Gesetzgeber und 2.1 Unternehmen /


Berufsgenossen- Arbeitgeber
schaften
2.2. Beteiligte
1.2 Überwachung im Akteure
Arbeitsschutz

PDK-AGESU - Akteure im Arbeitsschutz 2


3
Lernziele Betriebliche
Organisation des
Arbeitsschutzes
beschreiben
1
Die Aufgaben und
Zuständigkeiten 4
außerbetrieblicher
Akteure im Die Aufgaben und
Arbeitsschutz nennen Verantwortungs-
und unterscheiden bereiche der
innerbetrieblichen
Akteure im
2 Arbeitsschutz nennen
und erklären
Leistungen der
Berufsgenossen-
schaften erläutern

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Außerbetriebliche
01 Akteure im Arbeitsschutz
1.1 Gesetzgeber und Berufsgenossenschaften

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Aufgabenüberblick

Staat Unfallversicherer
Landesverwaltung (Ämter für Gesetzliche Unfallversicherungen in
Arbeitsschutz, Gewerbeaufsichtsämter) Selbstverwaltung nach Branchen

Staatliche Gesetze, Verordnungen, Unfallverhütungsvorschriftlichen; Regeln


normsetzend
Regeln des Bundes und der Länder für Sicherheit und Gesundheitsschutz

Fachliche Beratung zu allen Fragen des


Steuernde und initiierende Entwicklung
beratend / präventiv Arbeitsschutzes; Aus- und Weiterbildung
auf den betrieblichen Arbeitsschutz
betrieblicher Funktionsträger

Durchführung der
Durchführung (Vollzug) der staatlichen überwachend /
Unfallverhütungsvorschriften verknüpft
und sie ausfüllenden Vorschriften kontrollierend
mit den staatlichen Vorschriften

Technischer Öffentlichkeitsschutz Spezielle Aufgaben Rehabilitation, Heilbehandlung, Renten

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Arbeitsstättenverordnung Arbeitsstätten-
Die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) regelt die Sicherheit und den Schutz verordnung
der Gesundheit der Beschäftigten in Arbeitsstätten und enthält Anforderungen
an die menschengerechte Gestaltung der Arbeit
ArbStättV
• Ziel, Anwendungsbereich
• Begriffsbestimmung (was ist eine Arbeitsstätte) https://www.gesetze-im-
internet.de/arbst_ttv_2004/BJNR217
• Gefährdungsbeurteilung 910004.html
• Einrichten/Betreiben von Arbeitsstätten
• Besondere Anforderungen an das Betreiben von Arbeitsstätten
• Nichtraucherschutz
• Unterweisungen
• …
• Anhang

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Berufsgenossenschaften
Die Berufsgenossenschaften sind Versicherungsträger der gesetzlichen Unfallversicherung. Alle Unternehmen sind – je
nach Branche - gemäß Pflichtversicherung in einer Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse versichert.

Berufsgenossenschaft Berufsgenossenschaft
Berufsgenossenschaft Berufsgenossenschaft Berufsgenossenschaft
Rohstoffe und Energie Textil Elektro
der Bauwirtschaft Nahrungsmittel und Handel und
chemische Industrie Medienerzeugnisse (BG
(BG Bau) Gastgewerbe (BGN) Warenlogistik (BG HW)
(BG RCI) ETEM)

Berufsgenossenschaft
Berufsgenossenschaft
Verwaltungs- Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Sozialversicherung für
für Gesundheitsdienst
Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BG Post-Logistik Landwirtschaft, Forsten
und Wohlfahrtspflege
(VGB) HM) Telekommunikation und Gartenbau (SVLFG)
(BGW)
(BG Verkehr)

Unfallkassen für
Angestellte im
Unfallversicherung
öffentlichen Dienst
Bund und Bahn (UVB)
(jedes Bundesland hat https://www.firma.de/unternehmensfuehrung/berufsgenosse
eine eigene UK) nschaften-zustaendigkeiten-verzeichnis-liste/

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DGUV
Deutsche Gesetzliche
Unfallversicherung e. V. (DGUV)

Spitzenverband Berufsgenossenschaft Berufsgenossenschaft


Berufsgenossenschaft Berufsgenossenschaft
der Berufsgenossenschaften der Bauwirtschaft Nahrungsmittel und
Rohstoffe und Energie Textil Elektro
und Unfallkassen (BG Bau) Gastgewerbe (BGN)
chemische Industrie Medienerzeugnisse (BG
(BG RCI) ETEM)
Koordiniert und fördert
Maßnahmen zur Prävention,
Berufsgenossenschaft
Rehabilitation Berufsgenossenschaft Verwaltungs-
für Gesundheitsdienst
Berufsgenossenschaft
Handel und Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BG
Gibt branchenübergreifende und Wohlfahrtspflege
Warenlogistik (BG HW) (VGB) HM)
(BGW)
Informationen zum Thema
Unfallversicherung sowie
Vorschriften, Regeln und Berufsgenossenschaft Unfallkassen für
Grundsätze heraus Verkehrswirtschaft Sozialversicherung für
Unfallversicherung
Angestellte im
Post-Logistik Landwirtschaft, Forsten öffentlichen Dienst
Bund und Bahn (UVB)
Erstellt Statistiken Telekommunikation (BG und Gartenbau (SVLFG) (jedes Bundesland hat
Verkehr) eine eigene UK)

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Unfallverhütungsvorschriften Unfallverhütungs-
Die UVV‘s regeln für alle Unternehmen und alle Versicherten der gesetzlichen vorschriften
Unfallversicherung ihre Pflichten bezüglich Arbeitssicherheit und
Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.
UVV
• Erfüllen den in §14 Abs. 1 SGB VII formulierten Grundsatz zum Erlass
geeigneter Mittel zur Verhütung von Arbeitsunfällen und
Gesundheitsgefahren …
• Werden von den Berufsgenossenschaften erlassen
• Berücksichtigen die in der jeweiligen Branche relevanten
Arbeitsumstände
• Werden im Bereich der gewerblichen BG‘s auch als
Berufsgenossenschaftsvorschriften (BGV) bezeichnet

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UVV Kategorien Unfallverhütungs-
Die Unfallverhütungsvorschriften sind nach folgenden Kategorien strukturiert
vorschriften

UVV
Allgemeine Vorschriften / Betriebliche BGV A1 ff
A Arbeitsschutzorganisation

B Einwirkungen BGV B1 ff

C Betriebsart / Tätigkeiten BGV C1 ff

D Arbeitsplatz / Arbeitsverfahren BGV D1 ff

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UVV - Beispiele Unfallverhütungs-
Einige Unfallverhütungsvorschriften als Beispiele vorschriften
• Unfallverhütungsvorschrift „Grundsätze der Prävention“ (BGV A1)
UVV
• Unfallverhütungsvorschrift „Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit“
(BGV A2)
• Unfallverhütungsvorschrift „Laserstrahlung“ (BGV B2)
• Unfallverhütungsvorschrift „Organische Peroxide“ (BGV B4)
• Unfallverhütungsvorschrift „Wach- und Sicherungsdienste“ (BGV C7)
• Unfallverhütungsvorschrift „Bauarbeiten“ (BGV C22)
• Unfallverhütungsvorschrift „Fahrzeuge“ (BGV D29)
• Unfallverhütungsvorschrift „Leitern und Tritte“ (BGV D36)

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Außerbetriebliche
01 Akteure im Arbeitsschutz
1.2 Überwachung

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Überwachung im Arbeitsschutz
Die Einhaltung arbeitsschutzrechtlicher Bestimmungen wird dual von den Gewerbeaufsichtsämtern (staatlich) und den
Berufsgenossenschaften (autonom) überwacht

Lehrbuch • Lesen und bearbeiten Sie im Lehrbuch Beste, 2. Lj. im Lernfeld 6


Beste, Giese, Schendekehl
das Kapitel 2.1.4 mit dem Titel Überwachungsaufgabe des
Arbeitsschutzes
Personaldienst-
leistungskaufleute
• Stellen Sie fest, in welcher Weise Prüfungen durch die Behörden
--> 2. Ausbildungsjahr
erfolgen können und welche Rechte die Prüfbehörden haben

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Gewerbeaufsicht und BG
Zwei Aufsichtsbehörden

Gewerbeaufsichtsamt Berufsgenossenschaft

• Prüfungen zum Schutz der breiten • Prüfungen zum Schutz der bei ihnen
Öffentlichkeit versicherten Arbeitnehmer und deren
• Prüfung des technischen, medizinischen Arbeitsbedingungen
und sozialen Arbeitsschutzes
• Einhaltung bundeseinheitlicher
• Vollzug des staatlichen Arbeitsschutzes auf
der Ebene der Bundesländer branchenspezifischer UVV‘s

Die Gewerbeaufsicht kommt: https://www.youtube.com/watch?v=2nculs_e5ss

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Betriebliche Organisation
02 des Arbeitsschutzes
2.1 Unternehmen / Arbeitgeber

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Unternehmen - Arbeitgeber
Arbeitsschutz ist Chefsache

• Der Arbeitgeber ist grundsätzlich für den Arbeitsschutz verantwortlich


• Die Verantwortung kann nicht komplett delegiert werden – die Pflicht zur Kontrolle
bleibt beim Unternehmer

Arbeitsschutz ist Chefsache https://www.youtube.com/watch?v=QGhpkAmCgic

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Arbeitgeberpflichten
Grundlegende Pflichten des Arbeitgebers im Arbeitsschutz

• „Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes unter
Berücksichtigung der Umstände zu treffen, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei
der Arbeit beeinflussen. Er hat die Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen und
erforderlichenfalls sich ändernden Gegebenheiten anzupassen. Dabei hat er eine Verbesserung
von Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten anzustreben.“ (§ 3 Abs. 1 ArbSchG)
• Der Arbeitgeber hat die gesetzlich vorgeschriebenen Berater zu benennen bzw. zu beauftragen
sowie bei der Planung und Durchführung von Arbeitsschutzmaßnahmen
 Für eine geeignete Organisation zu sorgen und
 Die erforderlichen Mittel bereitzustellen

Zentrale Instrumente  Arbeitsschutzorganisation  Gefährdungsbeurteilung

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Betriebliche Organisation
02 des Arbeitsschutzes
2.2 Beteiligte Akteure

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Betriebsarzt Arbeitgeber
Übertragung von
Pflichten /
Fachkraft für Beauftragung

Arbeitssicherheit
Beratung

Kontrolle Vorgesetzte Betriebsrat


Beratung
Schulung

Unterweisung

Weisung
Sicherheits- Arbeitnehmer Arbeitsschutz-
ausschuss
beauftragte Ersthelfer
Betriebsbeauftragte

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Betriebsarzt und Fachkraft für Arbeitssicherheit (FaSi)
Gesetz über Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure und andere Fachkräfte für Arbeitssicherheit

• Die §§ 2 und 5 regeln, dass der Arbeitgeber Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit
(Sicherheitsingenieure, -techniker, -meister) schriftlich zu bestellen und ihnen die im Gesetz
genannten Aufgaben zu übertragen hat.
• Die bestellten Personen müssen über die entsprechenden Anforderungen verfügen:

Berechtigung Arbeitsmedizinische
Betriebsarzt Arztberuf Fachkunde

Sicherheitsingenieur,
Fachkraft für Sicherheitstechnische
Sicherheitstechniker
Arbeitssicherheit Fachkunde
oder -meister

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Betriebsarzt und Fachkraft für Arbeitssicherheit (FaSi)
Einbindung und Verantwortung

• In allen Fragen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes wird der Arbeitgeber
durch die Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit beraten.
• Dabei bringen beide ihre medizinischen bzw. technischen Kompetenzen ein.
• Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit müssen miteinander kooperieren.
• Außerdem müssen sie den Betriebsrat informieren und beraten.
• In der Ausübung ihrer Funktion sind sie nicht weisungsgebunden.

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Betriebsarzt und Fachkraft für Arbeitssicherheit (FaSi)
Aufgaben

• Die Aufgabenkataloge für beide Funktionen finden sich in den §§ 3 und 6 des
Arbeitssicherheitsgesetzes (ASiG) und sind fast deckungsgleich.
• Zu ihren Aufgaben gehören regelmäßige Begehungen der Arbeitsstätten, um Mängel
festzustellen und dem Arbeitgeber Vorschläge für deren Beseitigung zu unterbreiten.
• Eine ausschließlich den Betriebsärzten zufallende Aufgabe ist die arbeitsmedizinische
Untersuchung von Beschäftigten.
• Die berufsgenossenschaftliche Unfallverhütungsvorschrift „Betriebsärzte und Fachkräfte
für Arbeitssicherheit“, die DGUV-Vorschrift 2, konkretisiert die Bestimmungen des ASiG
zur arbeitsmedizinischen und sicherheitstechnischen Betreuung der Betriebe.

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Sicherheitsbeauftragte
Arbeitsschutzrelevante Kontaktperson zwischen Arbeitgeber und Beschäftigten

• In Unternehmen mit regelmäßig mehr als 20 Beschäftigten ist der Arbeitgeber verpflichtet,
Sicherheitsbeauftragte zu bestellen. Das erfolgt unter Beteiligung des Betriebs- oder Personalrates.
• Sicherheitsbeauftragte unterstützen den Arbeitgeber und die Führungskräfte bei der Durchführung von
Maßnahmen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.
• Sie sollen insbesondere auf die Benutzung von Schutzvorrichtungen achten und die Beschäftigten auf
Gesundheitsgefahren hinweisen.
• Der Sicherheitsbeauftragte ist die arbeitsschutzrelevante Kontaktperson zwischen Arbeitgeber und
Beschäftigten und besonders nah am Erfahrungswissen der Mitarbeiter.

Der Sicherheitsbeauftragte: https://www.youtube.com/watch?v=FShvJXTgZOk

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Betriebsbeauftragte
Spezielle Beauftragungen

• Für spezielle Gebiete der technischen Sicherheit sowie des Arbeits- und Umweltschutzes
werden Betriebsbeauftragte benannt und ihnen werden spezielle Aufgaben übertragen.
• Diese Betriebsbeauftragten sollen Belange des Arbeits-, Gesundheits- und
Umweltschutzes arbeitsplatznah – also im spezifischen Bereich - vertreten.
• Ihre Benennung basiert entweder auf gesetzlichen Grundlagen oder kann durch eine
Betriebsvereinbarung geregelt werden.
• Zu den Betriebsbeauftragten gehören bspw. der Gefahrstoffbeauftragte oder der
Strahlenschutzbeauftragte.

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Arbeitnehmer - Pflichten

• Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben die Pflicht, selbst für ihre Sicherheit
Sorge zu tragen
• Sie müssen die Arbeitsmittel und Schutzausrüstungen bestimmungsgemäß verwenden
(§ 15 ArbSchG)
sowie
• die verantwortlichen Führungskräfte, Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit
beim Arbeits- und Gesundheitsschutz unterstützen und Mängel melden (§16 ArbSchG).

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Arbeitnehmer - Rechte

• Arbeitnehmer haben das Recht, dem Arbeitgeber zu allen Fragen der Sicherheit und des
Gesundheitsschutzes bei der Arbeit Verbesserungsvorschläge einzureichen (§ 17
ArbSchG).
• Beschäftigte können sich unter bestimmten Bedingungen an die zuständigen Behörden
wenden, wenn der Arbeitgeber gemeldete Mängel nicht abstellt oder keine
ausreichenden Maßnahmen ergreift.

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Ersthelfer
Der Arbeitgeber beauftragt und benennt eine Mindestanzahl an Ersthelfern im Betrieb

Mindestanzahl der Ersthelfer nach § 26, DGUV Vorschrift 1:


• Von 2 bis zu 20 anwesenden Versicherten 1 Ersthelfer
• Bei mehr als 20 anwesenden Versicherten
• in Verwaltungs- und Handelsbetrieben 5 % der Anzahl der anwesenden Versicherten,
• in sonstigen Betrieben 10 % der anwesenden Versicherten.
• in Kindertageseinrichtungen 1 Ersthelfer je Kindergruppe
• in Hochschulen 10% der Beschäftigten.

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Ersthelfer
Ersthelfer kann nur sein, wer in Erster Hilfe ausgebildet ist.

• Die Ausbildung zum Ersthelfer besteht aus dem Erste-Hilfe-Lehrgang


(9 Unterrichtseinheiten).
• Um Ersthelfer zu bleiben ist eine Fortbildung spätestens alle 2 Jahre durch das so
genannte Erste-Hilfe-Training (9 Unterrichtseinheiten) erforderlich.
• Beide Lehrgänge dürfen nur durch speziell dazu ermächtigte Stellen durchgeführt werden
(z.B. Deutsches Rotes Kreuz).
• Die Lehrgangsgebühren werden von den Unfallversicherungsträgern in Form von
Pauschalgebühren getragen und direkt mit den Ausbildungsstellen abgerechnet.

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Ersthelfer
Aufgaben

• Ersthelfer haben die Aufgabe, Beschäftigte bei leichteren Verletzungen im Rahmen der
Ersten Hilfe zu versorgen.
• Sie setzen ggf. den Notruf ab oder leiten den Transport zur ärztlichen Behandlung ein.
• Sie bereiten die ärztliche Versorgung vor und leiten im Notfall lebensrettende
Maßnahmen ein bis Fachpersonal eintrifft.
• Sie dokumentieren die Erste-Hilfe-Leistung im Verbandbuch.

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Betriebsrat
Arbeitsschutz ist eines der wichtigsten Themen des Betriebsrates

• Nach § 87 Abs. 1 Nr. 7 BetrVG hat der Betriebsrat bei Maßnahmen, die der Arbeitgeber zur
Verhütung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten und allgemein zum Gesundheitsschutz
trifft, mitzubestimmen.
• Genauer gesagt, hat der Arbeitgeber im Rahmen seiner Gestaltungsmöglichkeiten im
Arbeitsschutz die Zustimmung des Betriebsrates einzuholen. Rechtsverbindliche Vorschriften des
Arbeitsschutzes bleiben davon unberührt.
• In den meisten Branchen gibt es Rahmenvorschriften, die auf Betriebsebene konkretisiert werden
müssen. Welche Schutzmaßnahmen also der Arbeitgeber z.B. gegen Lärm, Hitze oder den
Umgang mit gefährlichen Stoffen ergreift, kann er – per Vereinbarung mit dem Betriebsrat –
entscheiden.
• Der Betriebsrat kann – da es sich um ein echtes Mitbestimmungsrecht handelt – auch von sich
aus initiativ werden und eigene Maßnahmen anregen.

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Arbeitsschutzausschuss
Betriebliches Gremium für den Arbeitsschutz

• Nach § 11 ASiG hat der Arbeitgeber in Betrieben mit mehr als 20 Beschäftigten einen
Arbeitsschutzausschuss zu bilden.

• Er hat die Aufgabe, „Anliegen des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung“ zu beraten.
• Da sich in diesem Ausschuss das betriebliche Know-how zum Arbeits- und
Gesundheitsschutz bündelt, kann er über die beratende Funktion hinaus auch als
Steuergruppe für die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung oder für Projekte zur
betrieblichen Gesundheitsförderung genutzt werden.

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Arbeitsschutzausschuss
Zusammensetzung

• Arbeitgeber oder sein Vertreter bzw. Beauftragter


• Zwei Betriebsratsmitglieder,
• Betriebsarzt
• Fachkraft für Arbeitssicherheit
• Häufig werden noch die Schwerbehindertenvertretung und die Sicherheitsbeauftragten
hinzugezogen.
• Je nach Arbeitsschwerpunkt können weitere Akteure in die Arbeit einbezogen werden.

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Quellen und Abbildungen
Alle nicht näher bezeichneten Bilder und Grafiken sind entweder eigene Darstellungen oder entstammen der WBS MEDIATHEK

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Herausgeber:
WBS TRAINING AG, Lorenzweg 5, 12099 Berlin

Autor(en):
Marion Carola Müller, Steve Termer

Hinweis:
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde für den Text die männliche Schreibweise
gewählt, dennoch beziehen sich die Angaben auf Angehörige jeden Geschlechts.

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