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T-Lymphozyten, bekannter unter dem Namen T-Helferzellen, sind für die Erkennung von Antigenen
zuständig und leiten die Immunantwort des Körpers ein
Foto: Illustration/ Getty Images
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Über Botenstoffe ruft es einen weiteren Mitspieler auf den Plan: Das
erworbene Immunsystem wartet in den Lymphknoten auf
Einsatzbefehle und reagiert aufgrund von Vorerfahrungen mit
Infektionen. Es agiert, wenn man so will, etwas langsamer, dafür
differenzierter. Es braucht ein bisschen, bis es bestimmte Zellsorten
und Abwehrstoffe bereitstellt – erledigt dies dann aber passgenau
zugeschnitten auf den Erreger.
Die Immunbooster-Lüge
Die vielfach empfohlene zusätzliche Einnahme von Vitaminen
(Vitamin C wird am häufigsten genannt) und Spurenelementen, um
den sogenannten Boost für das Immunsystem herbeizuführen ist
aus Sicht des Immunologen wirkungslos. Es gebe, führt er aus,
keine Studien, die gezeigt hätten, dass man jemandem etwas Gutes
tut, wenn man ihm über seinen Bedarf hinaus beispielsweise Vitamin
C zuführt. Ein Überschuss wird von den Nieren abgebaut und mit
dem Urin ausgeschieden.
Wer diesen Zusammenhang verstanden habe, hat aus Kamradts
Sicht schon gewonnen. Bei einem Mangel sieht die Sache natürlich
anders aus. Dieser ist beispielsweise bei Vitamin C, wenn man sich
vernünftig ernährt, in unseren Breitengraden aber extrem selten.
Schon ein 200-Gramm-Schälchen Erdbeeren decken den
Tagesbedarf. Anders liegt der Fall bei Vitamin D: Hier ist es
empfehlenswert, den persönlichen Versorgungsstatus abklären zu
lassen (am besten per Bluttest beim Arzt, etwa 30 Euro).
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Fazit
So schön die Vorstellung ist, das Immunsystem mit Vitaminpillen
und anderen Nahrungsergänzungsmitteln zu boosten: Wenn man
sich gesund und ausgewogen ernährt und kein Mangel vorliegt, sind
diese Mittel aus Expertensicht nicht hilfreich. Wichtig ist es jedoch,
einen Lebensstil zu verfolgen, der das Immunsystem nicht schädigt.
Eine zentrale Rolle spielt hierbei das Gleichgewicht der Darmflora,
also des Darmmikrobioms.