Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Die Note der aktiven Fertigkeiten bewertet zu je 50% die Kompetenzen in den Bereichen
Inhalt (10 Punkte) und Sprache (10 Punkte). Zum Bestehen der einzelnen Aufgaben
(Textproduktion, Referat und mündliche Mitarbeit) sind 50% der jeweiligen Gesamtpunktzahl
erforderlich.
Eine gleichwertige Bewertung von Inhalt und Sprache ist unbedingt notwendig, da nur so
einer Aufgabenorientierung in Unterricht und Prüfung Rechnung getragen werden kann. Die
Aufgabe muss den Studierenden dazu zwingen, das Erlernte der Situation angemessen
einzusetzen.
Das Referat, die mündliche Mitarbeit (Gespräch, Diskussion, Rollenspiele etc.) und die
schriftliche Textproduktion werden mit maximal jeweils 20 Punkten bewertet. Daraus lässt
sich nach folgendem Schema die Note ermitteln:
Note: Punkte:
1,0 19-20
1,3 18
1,7 17
2,0 16
2,3 15
2,7 14
3,0 13
3,3 12
3,7 11
4,0 10
Kein Schein 0-9
Die nachfolgenden Bewertungskriterien sind für Studierende nur verwirrend, aber es ist
wichtig sie am Anfang des Kurses darauf hinzuweisen, wie ihre mündlichen Äußerungen und
schriftlichen Texte bewertet werden:
1. Der Inhalt ist wichtig, da er 50 % der Note ausmacht. Dabei macht die reine
Darstellung aber nur ¼ der Gesamtnote aus. Eigene Ideen, Gefühle etc. machen auch
¼ der Gesamtnote aus.
2. Grammatische Korrektheit ist nur ein Kriterium von vielen. Sie macht im Mündlichen
nur 1/8 der Gesamtnote und im Schriftlichen ¼ der Gesamtnote aus.
3. Variation ist wichtig: Wenn man neu erlernte Grammatik oder neues Vokabular aus
dem Kurs benutzt, so hebt das die Note und fördert den Lernprozess.
1
II. Bewertungskriterien für mündlichen und schriftlichen Ausdruck für die
Niveaustufen A1,A2, B1 und B2
Bitte primär Einzelreferate, Partnerreferate nur, wenn die Zuständigkeit vorher klar
abgegrenzt und mit der Lehrkraft besprochen wurde:
Thema: Name:
Inhaltliche Darstellung und Struktur (.../5)Grammatik und Wortschatz: (…/5)
Entspricht das Vorgetragene dem Im Kurs behandelte Grammatik
Thema wurde verwendet
Gliederung nachvollziehbar/ Roter Für das Thema wichtiger Wortschatz
Faden erkennbar wurde korrekt verwendet
Alle Teile sind da: kurze Einleitung, Korrekte Verbstellung (Position II
langer Hauptteil, kurzer Schluss oder Ende bzw. Verbklammer)
Fakten korrekt beschrieben Verbformen und –endungen korrekt
Fakten klar und detailliert dargestellt (Tempus, Stammformen, Subjekt-
(nur B2) Verb-Relation)
Wortvariation d.h. nicht nur
Einfachsprache mit „haben“,
„machen“ und „sein“ (nur B2)
Inhaltliche Argumentation: (…/5) Aussprache und Präsentation (…/5)
Eigene Reaktion/ Gefühle/ Vorlieben Vortrag frei nach Stichworten
und Abneigungen beschrieben gehalten (kein Ablesen)
Eigene Meinung und Ideen dargestellt Aussprache und Intonation
und begründet (nur B1/B2) beeinträchtigen nicht das Verstehen
Beispiele und Fakten unterstützen die Flüssig gesprochen
eigene Meinung/die Argumente (nur Blickkontakt, Gestik
B1/B2) Hörerbezug, z.B. fremde Wörter
Hoffnungen, Ziele und/oder Zukunft erklärt
beschrieben (nur B1/B2) Auf Fragen angemessen reagiert
Vor- und Nachteile verschiedener Knappe und präzise Unterstützung
Möglichkeiten/Thesen erläutert (nur des Vortrags durch Handout,
B2) Visualisierung an der Tafel etc.
2
II b Bewertungskriterien für mündliche Mitarbeit: Gespräch (A1,A2, B1) und
Diskussion (B2)
3
II c Bewertungskriterien für Textproduktion/Schreiben
4
III. Transparenz
Das Anwenden von Bewertungskriterien, die den Studierenden zuvor zumindest in Teilen
vermittelt wurden (siehe unter I.), ist einerseits notwendig, um einer Vergleichbarkeit der
Kurse und der Noten verschiedener Dozenten zu erreichen. Andererseits ist dies aber auch für
den Lernprozess wichtig. Daher sollte neben der Note auch gesagt werden, was der Student
gut macht und was er wie verbessern kann. Dabei reicht es oft schon, z.B. nach einem Referat
einem Studenten in wenigen Minuten zu erklären, wo seine Stärken und Schwächen sind und
an welchen Kriterien er wie arbeiten kann, um sich zu verbessern. Hierfür ist eine
ausgewogene Gewichtung von Inhalt und Sprache notwendig, da sonst eine adäquate
Bewertung nur schwer vermittelt werden kann.
Beispiel für Probleme: Ein Studierender stellt Vermutungen über die in der Prüfung gestellte
Frage an und lernt einen Text fehlerfrei auswendig, der über seinem Niveau liegt und daher
vermutlich nicht selbst geschrieben wurde. Aber statt eines Briefes über das letzte
Ferienerlebnis (Aufgabe) schreibt er in der Prüfung einen Brief, in dem er sich, seine Familie,
seine Herkunft und seine Vorlieben (auch Reisen) beschreibt.
Tatsächlich könnte der Student für die Briefteile punkten, die sich mit dem gestellten Thema
beschäftigen. Befasst er sich in einem Drittel seines Briefes mit einem Ferienerlebnis gemäß
der Aufgabe, so kann nur dieser Teil für die Bewertung herangezogen werden. Da sich die
anderen 2/3 nicht mit der gestellten Aufgabe beschäftigen, kann er für einen fehlerfreien Text
maximal 1/3 der Punkte bekommen. Zum Bestehen braucht er aber 50% der Punkte.
Im Detail sieht das wie folgt aus: Weil ein Briefdrittel zum Thema fehlerfrei ist, kann er also
3 von 10 Punkten für Sprache erreichen. Inhaltlich kann er keine Punkte für die
Aufgabenerfüllung und den roten Faden sowie nur 1/3 der Punkte für die Darstellung und
Argumentation bekommen (also maximal 1-2 von 10 Punkten) und hat daher mit maximal 7
von 20 Punkten nicht bestanden, obwohl der gesamte Text fehlerfrei ist. Auf Nachfragen des
Studierenden kann sodann klar und deutlich vermittelt werden, warum die Prüfung nicht
bestanden wurde. Dies ist nicht nur für die Zufriedenheit des Studenten wichtig, sondern auch
für seinen Lernprozess. Nach dieser Erfahrung weiß er, dass fehlerfreie Sprache alleine nicht
ausreicht und dass auswendig lernen nicht zum Erfolg führt.
Ähnliches gilt für abgelesene Referate in perfektem Deutsch. Erstens kommt es zu Abzügen
in „Grammatik und Wortschatz“, weil es beim Ablesen natürlich zu weniger Grammatik- und
Wortfehlern kommt als bei der freien Rede. Um den anderen Studierenden gegenüber fair zu
sein, kann man selbst bei perfektem Deutsch maximal 2-3 von 5 Punkten geben. Zweitens
kommt es zu Abzügen in „Aussprache und Präsentation“, da der/die Referent/in nicht frei
vorgetragen hat und z.B. mit vorgelesener Schriftsprache nicht ausreichend auf seine Hörer
eingegangen ist. Also auch hier sind bei sonst perfekter Präsentation und Aussprache maximal
2-3 von 5 Punkten möglich. Auf Nachfragen kann dann die Note klar vermittelt werden und
der/die Studierende weiß nun, dass ein perfektes, aber abgelesenes Referat nicht zu einer
guten Note führt.
Wird ein perfektes Referat auswendig gelernt und - ohne abzulesen - vorgetragen, kommt es
nur zu Abzügen in der Note „Aussprache und Präsentation“, falls Schriftsprache benutzt wird,
und somit der Hörerbezug nicht gegeben ist. Denn auch durch das Auswendiglernen eines
sprachlich guten Referates lernen die Studierenden etwas.
5
Eine solche Benotung ermuntert Studierende etwas zu riskieren, um ihren mündlichen
Ausdruck zu trainieren und damit zu verbessern. Denn „auf Nummer sicher gehen“ lohnt sich
für sie - von der Note her - nicht.