Schreiben Sie einen zusammenhängenden Text zum Thema

„duale Ausbildung“.

Bearbeiten Sie in Ihrem Text die folgenden drei Punkte:

 Arbeiten Sie wichtige Aussagen aus dem Text heraus.

 Werten Sie die Grafiken anhand von wichtigen Daten aus.
 Nehmen Sie in Form einer ausgearbeiteten Argumentation
ausführlich dazu Stellung, ob eine Ausbildung einem Studium
vorzuziehen ist oder nicht.

Sie haben insgesamt 120 Minuten Zeit.

 Die duale Ausbildung – ein Zukunftsmodell?
Das duale Ausbildungssystem gilt als das Rückgrat
der deutschen Wirtschaft, denn es gewährleistet
hohe Produktqualität. Andererseits sinken tenden-
ziell die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbil-
5 dungsverträge und die Ausbildungsbetriebsquote.
Letzteres könnte bedeuten, dass sich die Betriebe
langsam aus der Ausbildung zurückziehen. Der
Rückgang betrifft insbesondere kleine Betriebe. Sie
haben oft alleine nicht die notwendige technische
10 Ausstattung, um Jugendliche auszubilden; ein Zu-
sammenschluss kleiner Betriebe zu "Ausbildungs-
gemeinschaften" könnte dies beheben.
Soll das duale Ausbildungssystem attraktiv bleiben,
muss es neue zukunftsweisende Ausbildungsbe-
15 rufe ausbilden und dafür ggf. neue Berufsbilder
entwickeln, besonders im Dienstleistungssektor.
Außerdem verändern sich die Anforderungen und
Technologien auf dem Arbeitsmarkt: Der zuneh-
mende Einsatz von Computern muss sich auch in
20 den Ausbildungsordnungen und zu vermittelnden
Kompetenzen widerspiegeln. An grundlegenden
Fähigkeiten werden logisches Denken, Analyse-
und Problemlösefähigkeiten immer bedeutsamer.
Das einmal Gelernte kann nicht das gesamte Be-
25 rufsleben produktiv im Unternehmen eingesetzt
werden. Ausbildung muss folglich auch die Fähig-
keit vermitteln, sich im Laufe des Lebens regelmä-
ßig weiterzubilden (Lernen zu Lernen).
Will sich die duale Berufsausbildung weiter be-
30 haupten, muss sie für junge Menschen attraktiv
bleiben. Da die Löhne von Akademikern gegenüber
denen von beruflich Ausgebildeten ansteigen, be-
vorzugen immer mehr ein Studium. Zudem setzen
sich diverse Modelle des dualen Studiums, also Stu-
35 diengänge mit vergleichsweise hohen betriebli-
chen Praxisanteilen, immer weiter durch und tre-
ten in Konkurrenz zum klassischen dualen System,
allerdings sind die dualen Studiengänge viel stärker
auf die Bedarfe einzelner Firmen ausgerichtet.
40 Auffällig ist, dass die Zahl der unbesetzten Berufs-
ausbildungsstellen immer größer wird. Teilweise
liegt dies daran, dass geeignete Bewerber fehlen.
So weist ein Teil der jungen Menschen nach Ab-
schluss der Schule (noch) nicht die nötige "Ausbil-
45 dungsreife" auf. Daher sind verstärkte Investitio-
nen in die Schule nötig, um den Anteil von bil-
dungsarmen Jugendlichen zu verringern. Dies
umso mehr, als die Anforderungen für den Zugang
zur Berufsausbildung ihrerseits stetig steigen. Teil-
50 weise können Ausbildungsstellen aber auch des-
halb nicht besetzt werden, weil Jugendliche die
Ausbildungs-, Arbeits- und Erwerbsbedingungen in
manchen Berufen als unattraktiv betrachten. Ent-
sprechend können auch attraktivitätssteigernde
55 Maßnahmen erforderlich sein, bspw. eine ange-
messene Entlohnung, Arbeitsplatzsicherheit, Karri-
ere- und Aufstiegschancen oder eine bessere Ver-
einbarkeit von Beruf und Privatleben bzw. Familie.

Textgrundlage aus:
https://www.bpb.de/gesellschaft/bildung/zukunft-bildung/229611/zukunft-der-dualen-ausbildung
(zu Übungszwecken verkürzt)
(entnommen am 14.08.2020)