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Was sind Drogen?

Um zu verstehen, was natürliche Drogen sind und wie sie auf den menschlichen Körper wirken, muss
man zuerst wissen, was Drogen eigentlich sind. Das Wort Droge bezeichnet rauscherzeugende
Substanzen. Dabei handelt es sich um psychotrope Stoffe, die eine körperliche Zustände verändernde
Wirkung haben, als auch eine bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde Wirkung hervorrufen
können.
Abhängigkeit ist oft ein Begriff, der mit Drogen verbunden wird.

Biogene Drogen?
Natürliche Drogen, auch Biogene Drogen, sind Stoffe, die überwiegend aus Pflanzen oder tierischen
Organismen gewonnen werden und konsumiert werden, um psychoaktive Wirkungen zu entfalten.
Dabei wird unter biogene pflanzliche Drogen und biogene Drogen aus Pilzen unterschieden.

Öffentliche Wahrnehmung
Es besteht keine allgemeine Einigkeit darüber, ob und in welchem Ausmaß der Drogenkonsum
angemessen und tolerierbar ist. Dabei wird die Art der Droge unterschieden. So werden einige
psychoaktive Drogen in verschiedenen Kulturen und Teilen der Welt traditionell als Genussmittel
angesehen oder dementsprechend konsumiert. Hierzu zählen zum Beispiel Koffein, Alkohol, Nikotin und
Cannabis. Genussmittel, die als Drogen eingestuft werden führen bei entsprechenden Dosierungen zu
einem veränderten Bewusstseinszustand und zu einer Abhängigkeit. Bei einer zu hohen Dosierung
(Überdosis) können (bleibende) Schäden, sowohl physisch als auch psychisch entstehen. Der Tod kann
ebenfalls die Folge sein.

Deutlich ist, dass die Akzeptanz der natürlichen Drogen, wie bei synthetischen Drogen sehr von der
Substanz abhängt. Das hängt aber sehr von der Art der Droge ab.

Biogene pflanzliche Drogen


Die wichtigsten, am weitesten verbreiteten biogenen pflanzlichen Drogen sind Alkohol, Koffein, Kokain,
Nikotin, Opiaten Tetrahydrocannabinol und sogar Zucker. Andere Substanzen sind Cathin, Cathinon,
DMT, Ephedrin, Pseudoephedrin, Harmalin, Harmin, LSA, LSH und viele mehr, doch hier werde ich aus
zeitlichen Gründen nur auf den Wichtigsten eingehen.
Alkohol:
Was ist es? Wie wir bereits wissen ist Ethanol oder C 2 H 6 O der Trinkalkohol und ist eine Sedativa
(Beruhigungsmittel).
Bei der alkoholischen Gärung werden durch Hefen Kohlenhydrate in Ethanol und Kohlendioxid
umgewandelt.

Chemische Reaktion Herstellung: Genauer reagiert D-Glucose bei der Glykolyse zu Brenztraubensäure,
wobei 4H Atome freigesetzt werden. Nun reagiert die Pyruvatdecarboxylase, die in der Hefe enthalten
ist mit der Brenztraubensäure und reagiert zu Ethanal, wobei Kohlendioxid freigesetzt wird. Dann
reagiert das Ethanal mit Alkoholdehydrogenase, wobei dies zum Ethanol umgewandelt wird.

Aufnahme / Wirkung im Körper: Der Ethanolanteil alkoholischer Getränke wird im gesamten


Verdauungstrakt aufgenommen. Dies passiert von der Mundschleimhaut bis in den Magen und den
Dünndarm. Das resorbierte Ethanol geht direkt in das Blut über und wird im gesamten Körper
einschließlich des Gehirns verteilt.

Der Alkohol gelangt bei einem leeren Magen bereits nach 15 bis 30 Minuten ins Blut. Dieser Prozess
kann nach dem Essen auf bis zu einer Stunde verlängert werden.
Wenn der Alkohol nun im Blut und somit im Gehirn ist, werden die Wahrnehmung, die Aufmerksamkeit,
die Koordination und das Reaktionsvermögen beeinflusst. Ebenfalls werden körperliche Prozesse vom
Alkohol gestört, wie die Regelung der Körpertemperatur und die Atmung. Auch die Gefühlslage wird
beim Alkoholkonsum verändert.

Bei einer Überdosierung von Alkohol kann sogar der Hirnstamm so beeinflusst werden, dass die Atmung
aussetzt, was zum Tod führen kann. Die Letale Dosis beim Konsum von Alkohol liegt zwischen 180g und
560+g reiner Alkohol. Dies ist vom Gewicht der Person abhängig.

Öffentliche Wahrnehmung: Alkohol wird in unserer Gesellschaft weitgehend akzeptiert. So kann jeder
Alkohol kaufen und genießen, der über 16 bzw. 18 ist. Dieses Alter ist von Land zu Land unterschiedlich.
So sind Bier und Wein in Deutschland ab dem 16. und Hochprozentiges ab 18. In den Niederlanden ist
Alkohol, egal mit welchem Ethanolanteil mit 18 Jahren erlaubt und in den USA sogar erst ab 21.

Der Alkoholkonsum und – verkauf sind jedoch in Länder wie Bangladesch, Brunei, Indien, Iran, Kuweit
und Libyen verboten oder eingeschränkt, wobei sogar in der Religion unterschieden wird. Für Nicht-
Muslime gibt es in Bangladesch keine Alkoholbeschränkungen, während diese für die Muslimischen
Bürgern wohl gelten.
Koffein:
Was ist es? Koffein ist ein Alkaloid, welches zu den psychoaktiven Substanzen mit stimulierender
Wirkung gehört. Koffein ist also laut der Definition eine Droge der Stimulantia (Aufputschmittel). Und da
Koffein der Hauptwirkstoff des Kaffees ist, ist Kaffee also ebenfalls eine Droge. Es kommt aber auch in
rund 60 anderen Pflanzen vor, wie im Teestrauch. Was einem Überraschen könnte, ist die Konzentration
des Wirkstoffes. Geröstete Kaffeebohnen enthalten je nach Sorte 1,3 – 2,0 % Koffein, während
schwarzer Tee und unfermentierter Grüner Tee zwischen 3 und 3,5 % Koffein beinhalten. In den
Pflanzen wirkt der Stoff als ein Insektizid.

Chemische Reaktion Herstellung: Dies ist die Strukturformel des Koffeins und die
chemische Struktur ist 1,3,7-Trimethyl—2,6-purindion. Die Summenformel wird als
C 8 H 10 N 4 O2 angenommen.

Reines Koffein ist ein weißes geruchloses, kristallines Pulver mit bitterem Geschmack.

Aufnahme / Wirkung im Körper: Die Aufnahme von Kaffein erfolgt im gesamten


Verdauungstrakt, sowie über die Haut. Nach der Aufnahme ins Blut, welche zwischen 30 und 45
Minuten dauert, wird sie über den gesamten Körper verteilt, bis sie mit dem Urin wieder ausgeschieden
wird. Die Halbwertszeit beträgt rund vier Stunden.

Die Wirkungen auf dem menschlichen Körper sind: Anregung des Zentralnervensystems, Erhöhung der
Kontraktionskraft des Herzens, Steigerung der Herzfrequenz, Bronchialerweiterung, geringfügige
Erhöhung des Blutdrucks, Anregung der Peristaltik des Darmes, Hemmung der Muskelkontraktionen in
den Wänden der weiblichen Eileiter und somit Behinderung von Passage von befruchteten Eizellen in die
Gebärmutter.

Bei niedriger Dosierung treten allerdings fast ausschließlich die zentral anregenden Wirkungen des
Koffeins hervor. Dabei werden unser Konzentrationsvermögen und die Speicherkapazität erhöht und
Ermüdungserscheinungen verringert.

Durch eine höhere Dosis kommt es auch zur Anregung vom Herz und den Atemwegen.

Bei einer Überdosierung von einem Gramm bei erwachsenen Menschen (10 Tassen Kaffee) treten Angst-
sowie Erregungserscheinungen und stark beschleunigter Puls auf. 10 Gramm reines Kaffein (100 Tassen
Kaffee) sind die Letale Dosis.

Öffentliche Wahrnehmung: Koffein wird global in verschiedenen Lebensmitteln und Produkten genutzt,
doch dies heißt nicht, dass er nicht schädlich sein könnte. Heutzutage findet man Koffein in Kaffee, Tee,
Kakao, Schokolade, Energy-drinks, Limonaden, Kosmetik, und sogar Medikamente wie zur Behandlung
von Atemstillständen eines Neugeborenen.

Bei Koffein ist es also nicht nötig, es komplett zu meiden, doch die tägliche Menge sollte wenn möglich
niedrig gehalten werden.

Ein Verbot von Kaffein besteht bei sportliche Wettkämpfe auf bestimmtem Niveau. Auch wurde Kaffee
in der Geschichte der Menschheit mehrmals verboten.
Tetrahydrocannabinol:
Was ist es?
Tetrahydrocannabinol, oder genauer Delta-9-Trans-Tetrahydrocannabinol, bekannter unter der
Abkürzung THC ist eine Substanz, die in Pflanzen der Gattung Hanf vorkommt. Als Arzneimittel wird sie
unter der Wirkstoffklasse Antiemetikum eingestuft, was ein Medikament zur Unterdrückung von
Übelkeit und Brechreiz z.B. bei Chemotherapie benutzt werden kann. Es wird dabei in 3 verschiedenen
Sorten Hanf unterschieden.

Die wichtigsten Sorten sind Cannabis Sativa, Cannabis Indica und Cannabis Ruderalis, wobei der THC-
Gehalt hoch ist bei Indica, mittel bei Sativa und gering bei Ruderalis. Die Sativa wird vor allem als
industriellen Hanf benutzt.

Chemische Reaktion / Gewinnung:


Gewonnen wird THC hauptsächlich aus der Cannabispflanze. Besonders reich am Wirkstoff sind die
unbefruchteten weiblichen Blütenstände (6% bis 20%). Die Blätter nahe der Blüte 5% - 6%. Männliche
Pflanzen enthalten nicht ansatzweise so viel THC.
Es gibt vier Stereoisomere vom THC, wobei das psychoaktiv wirksame Isomer (-)-delta-9-trans-
tetrahydrocannabinol ist. Dies ist bis zu 100-mal stärker als das (+)-delta-9-trans-tetrahydrocannabinol.
Dazu sind cis-Formen vorhanden, die keine psychoaktive Wirksamkeit besitzen.

Biosynthese:
Der Wirkstoff liegt in der Cannabispflanze überwiegend als THC-Säure vor. Diese decarboxyliert nach
verschiedenen Prozessen, die ich nicht verstehe oder aussprechen kann, durch Wärme und UV-
Strahlung teilweise zum THC.

Extraktion:
THC ist stark lipophil und kann per Extraktion isoliert werden, wozu unpolare und schwach polare
Lösungsmittel wie n-Alkane, Aceton oder Ethanol geeignet sind. Nach dem Abdampfen des
Lösungsmittels bleibt ein harziger, ölartiger Extrakt zurück. Dieses Haschischöl kann eine THC-
Konzentration von bis zu 90% erreichen.
Mit n-Butan lassen sich die Inhaltsstoffe bei sehr tiefen Temperaturen extrahieren. Der Extrakt sieht aus
wie Bernstein, ist bei Zimmertemperatur dickflüssig und zieht Fäden wie Kunstharz. Dies wird
Haschischpaste genannt.

Synthese/Teilsynthese:
THC kann aus dem in Zitrusfrüchten vorkommenden Terpen Limonen synthetisiert oder mit
aufwendigen Verfahren aus THC-armem Nutzhampf teilsynthetisch hergestellt werden. Dies ist jedoch
sehr teuer und ist nur bei Verbot im jeweiligen Land genutzt.

Aufnahme / Wirkung im Körper

Film https://www.youtube.com/watch?v=jL8G4aL3wTo
THC wird überwiegend zu 11-Hydroxy-delta-9-Tetrahydrocannabinol oxidiert, welches ebenfalls
psychoaktiv ist. Dies wird dann zu 11-Nor-9-carboxy-delta-9-tetrahydrocannabinol (Carbonsäure)
verstoffwechselt, was nicht psychoaktiv ist.
Die Zwischenprodukte werden aufgrund der lipophilen Eigenschaften im Fettgewebe eingelagert, was
den Abbauprozess verlangsamt.

Der Stoff wird letztendlich über den Urin (25%) über den Stuhl (65%) ausgeschieden. Der Rest wird vom
Körper selbst abgebaut.

Die letale Dosis ist bei THC praktisch nicht zu erreichen, da man dafür ca. 30kg Cannabis essen oder
150kg rauchen müsste. Manche Experten sagen sogar, dass 750kg reines Cannabis konsumiert werden
müsste, damit der Tod eintritt. Konstenpunkt: € 7.500.000. Damit ist Wasser also eine tödlichere
Substanz mit einer letalen Dosis von ca 6l.

Öffentliche Wahrnehmung:

Cannabis hat in vielen Ländern mit der öffentlichen Wahrnehmung zu kämpfen, während sie in anderen
Ländern legal ist und sogar legalisiert wird. Sie wurde vielen Jahren von Regierungen verteufelt, obwohl
sie auch sehr gute Eigenschaften besitzt. So kann THC Schmerzen linder, aber es gab auch Fälle, in denen
Krebs mithilfe von THC geheilt wurde.

Schlussfolgerung:

Es gibt sehr viele Drogen mit verschiedenen Wirkungen, die sowohl körperlich als auch geistig einen
großen Einfluss auf uns haben können. Viele davon empfinden wir als normal, obwohl sie sehr schädlich
sein können.
Legende:
Alkaloide - sind natürlich vorkommende, chemisch heterogene, meist alkalische, stickstoffhaltige
organische Verbindungen des Sekundärstoffwelchsels, die auf den tierischen, also auch menschlichen
Organismus wirken.
Sedativa

Opiode

Stimulantia

Decarboxyliert - aus einem Molekül wird ein Kohlenstoffdioxid-Molekül abgespalten

Lipophilie – gute Löslichkeit in Fetten und Ölen

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