Nummer 20

2. Dezember 2020
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saldo, Postfach
8024 Zürich
Telefon 044 253 83 30
www.saldo.ch

Küchenmaschinen
Gute Modelle für
wenig Geld
Seite 20

Mandarinen
Fast alle mit
Giften belastet
Seite 24

Säule 3a
Mehr Geld
dank Aktien
Seite 26

Wintercamping
Die Alternative zur
Ferienwohnung
Seite 38

Vorsicht: Die Tricks der

Internetshops
So verleiten sie Kunden,
mehr Geld auszugeben Seite 10
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 Cartoon

Ruedi Widmer zu Spenden per Cumulus-Karte (Seite 8)

saldo 20/2020 3
 24 Pestizide inklusive
Test

Das Fruchtfleisch fast aller Mandarinen

und Clementinen war belastet

Titel: Getty istock Montage/Getty/ Camping Morteratsch/Getty istock

20 Test
Küchenmaschinen: Mehrere
gute und günstige Modelle

38 Reisen
Die Alternative: Skiferien und Campen verbinden

4 saldo 20/2020
 Inhalt

Aktuell
Sesam: Giftige Produkte aus Indien 7
Migros: Cumulus-Bons statt Geld für Hilfswerke 8
Internetkäufe: Die Tricks der Händler 10
Gesundheits-Websites: Von Firmen gesponsert 11
Artenschutz: Schweiz ist das Schlusslicht 11
Ebookers: Mühsame Rückerstattungspraxis 12
Weisse Zähne: Teures Versprechen –
fraglicher Nutzen 13
Pestizide: Schweiz trödelt bei Verboten 14
Kulturausgaben: Basler am grosszügigsten 15
Zu Hause bei: Stéphanie Lagarde und
Olivier Thévin in Bourron-Marlotte, Frankreich 16
Test
Test-News: Handmixer, Haarseifen, elektrische
Zahnbürsten, Abdeckstifte, Tablets 18
Küchenmaschinen: Drei gute Geräte für weniger
als 100 Franken 20

26 Beratung Mandarinen, Clementinen: Nur in 1 von 20 Proben

fand das Labor keine Pestizide 24
Dritte Säule: Beratung

Das Altersgeld richtig anlegen Finanztipp: UBS-Festhypothek ohne Vorteil

Säule 3a: Wie man am meisten Rendite erzielt
26
26
Frage & Antwort: Frühpensionierung wegen
Coronakrise, Fonds mit zuverlässiger Dividenden-
ausschüttung27
32 Gesundheit 36 Multimedia 10 Fragen: Zum Datenschutz 
Rechtsberatung: Berücksichtigung von Stiefkindern
28
Gute Kraftübungen Mini-Beamer: im Testament, Unterhaltsansprüche erwachsener
für starke Arme Die Kauftipps Kinder, Zahlungspflicht für Wechsel der Schlösser 29
Gerichtstermin: Angestellter fordert Entschädigung
für ungerechtfertigte fristlose Entlassung 30
Neue Urteile: Körperverletzung bei medizinischer
Behandlung, Eigenmietwert leerer Wohnungen,
Leistungspflicht der Versicherung bei Freizeitunfall,
illegales Schneeballsystem bei Lyoness 31
Gesundheit
Armtraining: Wichtig für Langläufer und
Schwimmer32
Leserservice Multimedia
JJ saldo-Redaktion: Buch: Die Folgen der Ära Trump 35
044 253 83 30 Mini-Beamer: Die wichtigsten Kauftipps 36
JJ saldo-Rechtsberatung: Frage & Antwort: Automatische Programmwahl
044 253 83 83 bei UBS-Stick-Anschluss, Schrift vergrössern im
JJ Abos, Adressänderungen: Browser37
044 253 90 50
JJ saldo im Internet: Reisen
www.saldo.ch Winterferien: Vom Campingplatz auf die Skipiste 38
JJ saldo-Forum:
www.saldo.ch/forum
Konsumentin Catena 9
Weitere Informationen finden Leserbriefe 40
Sie im Impressum auf Seite 41 Impressum  41
Rätsel  42

saldo 20/2020 5
Kurzmeldungen
MONOPOLY
Höchstpreise trotz Werbung
Das beliebte Spiel «Monopoly»
dient in regionalen Ausgaben auch
als Werbefläche. Kunden zahlen
­dafür fast den doppelten Preis.
D
er Spielklassiker Monopoly ist ein be­
liebtes Weihnachtsgeschenk. Jedes
Jahr lässt der internationale Spiel­
warenkonzern Hasbro neue regionale Aus­
gaben produzieren, in diesem Jahr zum
­Beispiel «Neuchâtel» und «Jura». Entwickelt
werden sie von der Liechtensteiner Unique
Gaming Partners AG. Mittlerweile sind rund
40 solche Ausgaben erhältlich. Die Spiele
seien «Entdeckungsreisen» zu den schöns­
ten Orten der Schweiz, werben Internet­
shops.
Fakt ist aber: Die Spiele sind versteckte
Werbeartikel. Der Hersteller druckt auf die
Spielfelder die Logos und Firmengebäude
von privaten Unternehmen. Diese bezahlen
Geld für diese Werbung. Teilweise haben
die Firmen nicht einmal einen besonderen
Bezug zur Region des Spiels.
Ärgerlich: Die regionalen Ausgaben
­kosten im Handel rund 70 Franken. Das ist
fast doppelt so viel wie das normale Mono­
poly, das etwa 40 Franken kostet. Die Käu­
fer müssen also für viel Werbung auch noch
mehr Geld ausgeben.
Laut einem Sprecher von Unique
­Gaming Partners ist die Werbung nötig,
Ventil
Hallo CSS!
Marco Diener
Redaktor
6 saldo 20/2020
Berner Monopoly: Voller Werbung
um die Entwicklungskosten einzuspielen.
Denn die regionalen Ausgaben würden
meist nur in kleinen Auflagen von rund
2000 Stück erscheinen. gu
Da ist der Krankenkasse CSS aber eine
aufgestellte Werbekampagne geglückt.
Kaum ein TV-Abend vergeht, ohne dass
eine Botschaft wie «Hallo Autsch», «Hallo
Abhängigkeit» oder «Hallo Krebs» über
den Bildschirm flimmert. Auf Plakaten le­
sen wir «Hallo Muskelkater», «Hallo Band­
scheibe» oder «Hallo Demenz». Und im
­Internet finden wir Filme mit Titeln wie
«Hallo Epilepsie», «Hallo Depression»
oder «Hallo Herzfehler».
Keine Ahnung, was uns die CSS damit
sagen will. Ich kann nur vermuten: Dass
Internetrechner: Was
ein Auto wirklich kostet
Wer ein Auto kauft, berücksichtigt
bei der Modellwahl oft nur den
Kaufpreis. Jetzt gibts ein Internet­
tool des TCS, das die fixen und va­
riablen Kosten der verschiedenen
Marken und Modelle berechnet. In
der Suchmaschine gibt man die ge­
wünschten Parameter wie Automar­
ke und -modell ein (www. saldo.ch/
autokosten). Daneben lässt sich fest­
legen, wie viele Kilometer man jähr­
lich fährt. So erhält man auch
­An­gaben zu Fixkosten wie Amor­
tisation, Garage, Versicherungs­
prämien sowie zu variablen Kosten
wie Treibstoff, Service oder Wert­
minderung. Am meisten ins Ge­
wicht fallen die Amortisation und
der Treibstoff. Die Versicherung
macht nur etwa
10 Prozent der Kosten aus. Beispiel:
Beim VW Tiguan 2.0 TDI (Kauf­
preis: 42 800 Franken) fallen bei
jährlich 15 000 gefahrenen Kilome­
tern rund 7600 Franken fixe und
4500 Franken variable Kosten an.
Das ergibt monatliche Ausgaben
von rund 1000 Franken. mif
Touring Club:
Kosten fürs Auto
­einfach ermitteln
das Leben auch für böse Überraschungen
sorgt – vielleicht. Dass wir mit dem Schick­
sal nicht hadern sollen. Oder dass die CSS
immer für ihre Versicherten da ist.
Aber warum «Hallo Brustkrebs»? War­
um «Hallo grüner Star»? Natürlich ergibt
es keinen Sinn, solche Leiden totzu­
NUSKO/TCS/KEYSTONE/HERSTELLER
schweigen. Es wäre falsch, so zu tun, als
gäbe es sie nicht. Aber sollen wir sie freu­
dig begrüssen? Wie einen alten Freund,
den wir lang nicht mehr gesehen haben?
Eigentlich nicht. Deshalb sagen wir:
«Hallo schlechte Werbung.»
 Kurzmeldungen

Grippeimpfung
in Apotheke wird Aldi Coop Migros
nicht erstattet
Laut dem Bundesamt für Gesund­
heit sollen sich Risikopersonen ge­
gen die Grippe impfen lassen, um
das Gesundheitssystem zu entlasten.
Dazu gehören über 65-Jährige,
Schwangere, Frühgeborene und
chronisch Kranke.
In diesen Fällen übernimmt die
Globus Volg
Krankenkasse die Kosten von rund
40 Franken. Das gilt allerdings
nicht, wenn man die Impfung in
­einer Apotheke machen lässt. Das
musste ein saldo-Leser aus Tuggen
SZ erfahren. Sein Hausarzt hatte
nicht genügend Impf­dosen erhal­ Zurückgerufen: Sesam-Produkte der Grossverteiler
ten. Deshalb liess sich der 73-Jähri­
ge in einer Apotheke impfen. Seine
Krankenkasse erstattete ihm die
Kosten j­edoch nicht. Laut Gesetz
müssen die ­Kassen Grippeimpfun­
Giftiger Sesam aus Indien
gen nur übernehmen, wenn ein Die Grossverteiler rufen Sesam- Bundesamt für ­Lebensmittelsicherheit ge­
Arzt sie vornimmt. bw produkte zurück. Sie ent­halten sundheitsgefährdend sein. Der Stoff gilt als
­einen krebserregenden Stoff. wahrscheinlich krebserregend.

Impfung: Kostet rund 40 Franken
M
igros, Coop, Aldi, Volg, Globus und
auch viele Bioläden mussten in den
vergangenen Wochen rund zwei
Dutzend Produkte mit indischem Sesam
aus ihren Regalen entfernen. Darunter sind
auch Produkte, die mit der Bio-Knospe zer­
tifiziert sind. Grund: Die Sesamsamen
enthielten viel zu hohe Rückstände von
Ethylenoxid. Das Gas dient unter anderem
dazu, Nahrungsmittel zu desinfizieren.
Rückstände in Lebensmitteln können laut
Für Lebensmittel ist das Gas in Europa
und in der Schweiz seit 1981 verboten – in
Indien nicht. Das Bundesamt für Lebens­
mittelsicherheit schreibt, die Kontrolle auf
Ethylenoxid sei «bisher kein Thema» ge­
wesen. Man habe nicht damit gerechnet,
«dass Sesamsamen mit dem nicht zuge­
lassenen Pflanzenschutzmittel behandelt
sein könnten».
Tipp: Produkte mit Sesam aus Indien
entsorgen oder in die Läden zurückbrin­
gen. Sie erhalten das Geld zurück. rg

Assura: Höhere Prämien für 50 000 Zusatzversicherte

Eine saldo-Leserin aus Bellevue GE erhielt
Ende November von ihrer Krankenkasse As­
sura ein Schreiben: Die Prämie ihrer Spital­
zusatzversicherung «Ultra» werde von
234 auf 304 Franken pro Monat erhöht.
Grund dieses happigen Aufschlags: Die
­Assura nimmt in dieser Versicherung keine
Jungen mehr auf. Fehlt der Nachwuchs,
führt das zu höheren Kosten. Laut der
­ ssura sind rund 50 000 Versicherte von
A Die Kasse bietet in ihrem Schreiben zwar
Prämienerhöhungen betroffen. Neben «Ul­
tra» seien auch die Modelle «Optima», «Op­
tima Plus», «Priveco» und «Priveco Plus» ge­
schlossen. Durchschnittlich betrage die
Erhöhung 46 Franken pro Monat.
Betroffene Versicherte haben das Recht,
ohne Gesundheitsprüfung in ein vergleich­
bares Modell der Assura zu wechseln.
alternative Versicherungsvarianten an,
nennt Prämien und Bedingungen aber
nicht. Wer wechseln will, muss nichts über­
stürzen. Der Wechsel ist laut Assura «jeder­
zeit möglich». Kunden, welche die bisherige
Zusatzversicherung nicht mehr weiter­
führen wollen, können die Assura-Police
auf Ende 2020 kündigen. bw

saldo 20/2020 7
Aktuell Spenden
Konsumentin
Catena
Der Zitronen­-
baum
überlebt
Lisa Catena
Kolumnistin
M
anchmal ist einfach der Wurm drin.
Gerade noch hat alles gepasst – und
plötzlich geht nichts mehr. In der
­Musikindustrie nennt man so etwas One-Hit-
Wonder. Bands, die gerade mal einen einzi-
gen Hit landen und dann in der Versenkung
verschwinden. Fools Garden ist so eine Band
und «Lemon Tree» ihr grosser, aber einziger
Hit. Heute wird er nur noch in Supermärkten
gespielt, wo uns das locker-flockige Lied über
einen Zitronenbaum wohl dazu animieren
soll, noch ein, zwei Joghurts mehr in den
Korb zu legen.
Darüber denke ich nach, als ich zu den
Klängen von «Lemon Tree» durch den Super-
markt laufe und in einem Regal ein weiteres
One-Hit-Wonder sichte: den Insekten-Riegel.
2017 hatte Coop als erster Detailhändler In-
sekten ins Regal genommen. Plötzlich war
überall der Wurm drin: im Produktesorti-
ment, in den Medien, in der Werbung. Der
Mehlwurm sollte Wunder vollbringen: volle
Teller für alle und volle Kassen für die Gross-
verteiler. Dazu kommen noch eine einfache
Herstellung, ein hoher Nährwert und ein ge-
ringerer CO2-Ausstoss.
Drei Jahre danach stelle ich fest: Mehlwür-
mer haben weder das Klima gerettet noch
den Welthunger beseitigt. Ganz offensichtlich
sind die Konsumenten nicht an Insekten inte-
ressiert. Der Werbe-Hype um Würmer und
Käfer ist vergessen. Auch bei den Jungen:
Wenn sie Flügel wollen, kaufen sie nicht In-
sektenriegel, sondern den österreichischen
Energy-Drink, der solche zu verleihen ver-
spricht. Und so ist der One-Hit-Wonder-Wurm
wieder dort, wo er am liebsten ist. Auf dem
Kompost. Wo er für Erde sorgt, auf welcher
Zitronenbäumchen bestens gedeihen.
8 saldo 20/2020
Migros: Cumulus-Bon
Geld für Strassenkind
Migros-Kunden können ihre
Cumulus-Punkte einem von
zehn Hilfswerken zukommen
lassen. Doch diese erhalten
kein Geld, sondern nur Bons,
die sie wieder in der Migros
I
einlösen müssen.
m November und Dezember sind
die Briefkästen voll mit Spenden-
aufrufen von Hilfswerken. Wer
ihnen zum Beispiel 100 Franken
überweisen möchte, kann dies
einfach mit einem Einzahlungsschein
tun. Unter dem Titel «Schenken wir
allen schöne Weihnachten» führt
auch die Migros wie jedes Jahr eine
Weihnachtsaktion durch (siehe Kas-
ten rechts unten).
Daneben bietet die Migros ihren
Kunden eine weitere Spendemöglich-
keit an. Sie können die Cumulus-Punk-
te, die sie bei jedem Einkauf sammeln,
automatisch einem von zehn Hilfs-
werken spenden. Allerdings sind dann
für eine Spende von 100 Franken
nicht einfach 100 Franken nötig, son-
dern Einkäufe im Gegenwert von
10 000 Franken. Denn diese entspre-
chen 10 000 Cumulus-Punkten oder
100 Franken.
Aber: Die Hilfswerke bekommen
den Betrag von der Migros nicht etwa
auf ihr Konto überwiesen. Vielmehr
erhalten sie Cumulus-Bons in Stücke-
Cumulus-Karte: Die Punkte kann
man Hilfswerken spenden
lungen von 5, 10 und 20 Franken. Die-
se Bons können sie nur bei Läden des
Migros-Konzerns einlösen.
Wie lässt sich das mit den Verspre-
chen der Hilfswerke vereinbaren? Die
Caritas schreibt etwa: «Mit Ihren Cu-
mulus-Punkten unterstützen Sie Stras­
senkinder in Rio, geben jungen Müt-
tern in Uganda eine Zukunft, schützen
Kinder vor Missbrauch und Ausbeu-
tung in Kambodscha» und vieles mehr.
Auch die Glückskette unterstützt mit
den Cumulus-Bons angeblich «Pro-
jekte im Ausland».
Hilfswerke müssen Cumulus-
Bons mühsam umwandeln
Doch die Cumulus-Bons lassen sich
natürlich nicht in Brasilien, Uganda
oder Kambodscha einlösen. Deshalb
kauft beispielsweise das Hilfswerk So-
lidar ­Suisse mit den gespendeten Cu-
mulus-Bons «Reinigungs­mittel und
Produkte für die C ­ afeteria». Das so
gesparte Geld werde Hilfsprojekten
in Burkina Faso und Nicaragua gut-
geschrieben.
Die Pro Infirmis verkauft die Gut-
scheine ­ihren Angestellten mit einem
Rabatt von fünf Prozent. Der Erlös
gehe an «Familien mit einem behin-
derten Kind».
Die meisten Hilfswerke mögen sich
nicht gross darüber beklagen, dass
sie die Migros-Spenden in Form von
Cumu­lus-Bons statt in Form von Geld
erhalten. So schreibt Solidar Suisse
zwar, dass eine Geldspende «für uns
viel einfacher» wäre: «Aber wir sind
froh um die Unterstützung.» Und die
Caritas schreibt: «Es wäre für uns hilf-
reicher, Geld anstatt der Cumulus-
Bons zu erhalten. Aber wir sind für
jede Zuwendung dankbar.»
Viel ist es nicht, was in Form von
Cumulus-Bons an die Hilfswerke
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ten äu tion, de In
*Name ssern. ch auf de m Notfall od -
bekann sei ukäm er
empfeh eine Impfun ieabtei-
Weihnachts-
t

­einen 10- oder 20-Fran-

len. g sehr
zu

ken-Bon. aktion:
Die Migros rundet
Marco Diener
Spendenbetrag
bloss auf

Weihnachtsaktion: Migros gibt sich grosszügig

«Mit Spenden in der Höhe von über 5,2 Mil- nen Franken aus der Weihnachtsaktion. den gesammelten Spendenbetrag auf».
lionen Franken hat die Migros 2019 benach- Davon spen­deten die Migros-Kunden Um wie viel, steht nirgends.
teiligte und notleidende Menschen unter- 1,5 Millionen Franken. Von der Migros Die Migros wirbt zurzeit mit teuren,
stützt.» So steht es im letztjährigen stammten nur die restlichen 200 000 ganz­seitigen Zeitungsinseraten für die
Geschäfts­bericht des Migros-Konzerns. Franken. Weihnachtsaktion (siehe Bild oben).
Doch die Aussage stimmt nicht. Einge­ Auch dieses Jahr führt die Migros eine Wie hoch die Werbekosten sind, will die
rechnet hat die Migros auch die 1,7 Millio- Weihnachtsaktion durch. Und sie «rundet Migros nicht sagen.

saldo 20/2020 9
Aktuell Einkauf
Die Tricks der Internetshops – so durch
Einkäufe im Internet sind oft
vermeintlich günstig. Doch
Vorsicht: Viele Shops ver­
leiten dazu, mehr Geld aus­
zugeben als geplant. saldo
stellt die fünf beliebtesten
Tricks der Händler vor.
Christian Gurtner
1
Verknappungs-
schwindel
Der Trick: Internethändler er­
wecken den Eindruck, Artikel
­seien zu einem späteren Zeit­
punkt nicht mehr oder nur zu
­einem höheren Preis erhältlich.
So werden Kunden unter Zeit­
druck gesetzt und zu raschem
Entscheiden motiviert. Die Händ­
ler wissen: Vielen Kunden fällt es
schwer, eine «besondere Gele­
genheit» verstreichen zu lassen.
Beispiel: Galaxus.ch platziert
auf der Startseite ein «Tages­
angebot». Zum Produkt heisst es
dann zum Beispiel, es seien
«noch 23 von 200 Stück» verfüg­
bar. Daneben steht ein vermeint­
lich besonders günstiger Preis.
Doch die angebotenen Produkte
sind nicht limitiert und auch
­später noch erhältlich.
10
2Falsche
Rabatte
Der Trick: Viele Internetshops
gewähren den Kunden «Willkom­
mensgutscheine» oder «Treue­
rabatte». Um den Rabatt zu
­erhalten, muss man aber einen
Mindestbestellwert erreichen
und deshalb zusätzliche Produkte
kaufen. So geben die Kunden
­unter dem Strich mehr Geld aus,
als sie wollten.
Beispiel: Der Schuhhändler
­Sarenza.ch offeriert Kunden einen
25-Franken-Gutschein, wenn sie
den Newsletter der Firma abon­
nieren. Das teilt Sarenza in einem
Pop-up-Fenster mit. Nur im Klein­
gedruckten steht: Für den Rabatt
gilt ein Mindestbestellwert von
115 Franken. Sprich: Einen Preis­
nachlass erhalten die Kunden im
Normalfall nur, wenn sie zwei
Paar Schuhe kaufen statt eines.
3Ablenkung
durch
teurere Produkte
Der Trick: Bei der Suche nach
­einem Produkt wird bei den Re­
sultaten nicht nur das gewünsch­
te Produkt angezeigt, ­es werden
auch teurere und güns­tigere
­Alternativen angepriesen.
Die Händler wissen: Wenn drei
Produkte in unterschiedlichen
Preisklassen zur Auswahl stehen,
wählen die meisten Kunden das
mittlere Produkt («K-Tipp»
20/2016). Dieses ist häufig über­
teuert, sieht aber neben dem
­teuersten günstiger aus, als es
ist. Kunden haben das Gefühl,
mit der Wahl der mittleren Preis­
klasse gespart zu haben.
Beispiel: Die Swisscom stellt auf
ihrer Website die drei Handyabos
«Premium» (Fr. 200.–/Monat),
«Go» (Fr. 80.–) und «Basic»
(Fr. 50.–) nebeneinander. Das in
der Mitte platzierte Abo «Go» ist
zudem mit dem Hinweis «Best­
seller» versehen. So erscheint
«Go» im Vergleich zu «Premium»
günstig – obwohl der Preis für das
mittlere der drei Abos hoch ist.
saldo 20/2020
 Aktuell

Nach­
gefasst

schaut man sie Gesundheits-Websites

am Tropf von Pharmafirmen

4
Hinter vermeintlich neutralen Informations-
Künstliche portalen im Internet stehen vielfach Unter-
Aufwertung nehmen, die nicht ganz uneigennützig han-
deln. Das zeigte saldo am Beispiel einiger
Der Trick: Viele Kunden wollen Websites der Agrarlobby zum Thema Pflan-
qualitativ gute Produkte kaufen.

5
Die Shops versehen deshalb ihre zenschutzmittel sowie einer vermeintlich
Artikel gerne mit Gütesiegeln und Gebündelte neutralen Gesundheitswebsite (saldo 10/2020,
Beschreibungen wie «Testsieger». Pakete 16/2020). Eine breitere Recherche zeigt: Auch
Die Verkäufer wissen: So greifen hinter Websites zu bestimmten Krankheiten
die Kunden eher zu – auch wenn Der Trick: Shops zeigen den stehen Firmen. So stellt etwa Endometriose-­
sie die Qualität der Tests und die ­Kunden als Suchresultat ganze info.ch Therapien zur Behandlung der Gebär-
Bedeutung der Gütesiegel gar Artikelpakete an. Diese enthalten mutterkrankheit vor. Dahinter steht der
nicht kennen. nebst dem gewünschten Artikel
zusätzliche Produkte – zu einem ­Pharmakonzern Bayer. Er verkauft ein Medi-
Beispiel: Der Elektronikhändler Gesamtpreis, der nur wenig über kament zur Behandlung von Endometri­ose.
Sony.com zeichnet Fotokameras dem Preis des gesuchten Pro­ Bayer ­betreibt auch die Gesundheitsseite
als «preisgekrönt» aus und stellt dukts liegt. So verleiten die Diabetes-­augen.ch – und profitiert gleichzeitig
dazu das Logo der «TIPA World Shops die Kunden dazu, Artikel
Awards 2020». So erweckt Sony vom Verkauf von Diabetikerzubehör. vm
zu kaufen, die sie gar nicht kaufen
den Eindruck, es handle sich um wollten.
besonders hochwertige Modelle.
Die «TIPA Awards» sind aber kein Beispiel: Der Elektronikhändler Artenschutz: Schweiz
unabhängiger Preis. Sie werden Mediamarkt.ch zeigt Kunden, die
von einer Interessengruppe der nach der Spielkonsole «Sony Play­ in Westeuropa Schlusslicht
Branche nach unbekannten Krite­ station» suchen, verschiedene Schweizer Bauern kassierten von 2014 bis
rien vergeben. «Packs» und «Mega Packs» an.
Die Pakete enthalten zusätzlich 2018 rund 1,5 Milliarden Franken dafür,
zur Konsole bestimmte Spiele, dass sie die Artenvielfalt fördern. Das zeigen
eine Kamera oder Kopfhörer. Zahlen des Bundesamtes für Landwirtschaft.
Um solche Subventionen zu erhalten, müssen
sie zum Beispiel auf ausgewählten Flächen
auf Dünger verzichten oder besondere Saat­
mischungen verwenden (saldo 18/2017). Trotz-
Tipps für den dem hat die Schweiz den höchsten Anteil an
Interneteinkauf gefährdeten Pflanzenarten in Westeuropa, so
Markus Fischer gegenüber dem «Tages-Anzei-
Die vier wichtigsten Grundsätze:
ger». Der Berner Professor für Pflanzenphysio-
▪ Vor der Suche im Internet genau festlegen, logie ist Experte beim UN-Weltbiodiversitäts-
was man kaufen will.Beim Kaufvorgang keine rat. Ein Grund für d
­ iese Entwicklung sei, dass
zusätzlichen Artikel in den Warenkorb legen.
der Bund den Bauern erlaubt, auch auf Bio­
▪ Kundenbewertungen nicht beachten, sie sind oft diversitätsfeldern Glyphosat und weitere Her-
f­ingiert. Auch auf Gütesiegel ist kein Verlass. bizide zu verspritzen. Voraussetzung ist, dass
▪ Vorsicht bei Rabatten: Wichtig ist nicht der deklarierte der Landwirt «Problempflanzen» wie Blacken
Rabatt, sondern der tatsächlich bezahlte Preis. oder Winden «mechanisch» und mit «ange-
▪ Hinweise auf angeblich zeitlich befristete Angebote messenem Aufwand» nicht Herr wird. Das
oder spezielle «Deals» sollte man einfach ignorieren. Bundesamt für Landwirtschaft sagt auf Anfra-
ge, man wisse nicht, wie viele Herbizide auf
Biodiversitätsflächen verteilt würden. eb

saldo 20/2020 11
Aktuell Buchungsplattformen
Ebookers lässt Kunden schmoren
Die Buchungsplattform
Ebookers ist nicht gerade
kundenfreundlich. Die Swiss
könnte Kunden, die beim
Reiseportal gebucht haben,
­direkt entschädigen. Doch
die Airline weigert sich.
E
bookers ist einer der grössten
Vermittler von Flugreisen und
Hotelaufenthalten. Das Angebot
ist riesig. Doch bei Problemen ist der
Kundendienst der Firma oft schwer
zu erreichen, oder er reagiert nicht.
Das zeigen Leserzuschriften an saldo.
Susanna Aeberli aus Gordola TI
etwa hatte bei Ebookers für sich und
ihren Mann einen Retourflug nach
Neuseeland gebucht. Ende März
strich die Swiss den Rückflug. Von
Ebookers gabs für die saldo-Leserin
keine Hilfe, obwohl sie die Firma
mehrfach per Telefon und E-Mail kon-
taktierte. Nach einer vom Bund orga-
nisierten Rückreise verlangte A­ eberli
von Ebookers die Rückerstattung von
1079 Franken für die zwei annulier-
ten Rückflüge – bis im November trotz
vieler Nachfragen erfolglos. Erst als
saldo sich einschaltete, zahlte Eboo-
kers das Geld zurück.
12
Ebookers bezeichnet sich als Ver-
mittler, wenn Kunden nur Flüge bu-
chen und kein Reisepaket. Folge: Es
besteht ein Vertrag zwischen dem
Kunden und der Airline, wie Reiseju-
rist Vito Roberto von der Uni St. Gal-
len bestätigt. Das bedeutet: Kunden
müssen das Geld für stornierte Flüge
Tipp nicht von Ebookers zurückverlangen,
Buchungs­ sondern von der Airline.
plattformen
eignen sich, um Lufthansa kulanter als
Angebote ­zu ihre Tochter Swiss
finden und Trotzdem schaufelt die Swiss die Kun-
die Preise den an Ebookers ab. Auf Anfrage von
zu ver­gleichen. saldo schreibt die Fluggesellschaft,
­Buchen sollte
man aber ­direkt sie zahle Geld immer an denjenigen
bei der ausge­ zurück, der den Flug bezahlt habe.
wählten Airline Hat ein Kunde über Ebookers gebucht,
oder dem Hotel. zahlt die Swiss ihm das Geld nicht di-
rekt zurück, sondern überweist es an
Ebookers. Die Buchungsplattform
muss den Betrag dann in einem zwei-
ten Schritt dem Kunden überweisen.
Einfacher gehts bei der Swiss-Mut-
tergesellschaft Lufthansa. Ein Spre-
cher sagt: «Lufthansa erstattet dem
Kunden direkt den Betrag.» Dafür
muss er ein Internetformular ausfül-
len und dem Kundendienst am Tele-
fon seine Kontonummer angeben.
Annullierter Rückflug:
Ebookers wollte Kosten
nicht erstatten
Anders, wenn jemand bei Eboo­
kers ein Paket, also etwa einen Flug
und ein Hotel gebucht hat. Dann liegt
eine Pauschalreise vor. In diesem Fall
muss er sich laut Gesetz direkt an
Ebookers wenden. Auch in diesem
Fall hat der Kunde ein Anrecht auf
die Erstattung der gesamten Kosten.
Doch auch bei Pauschalreisen zahlt
Ebookers nicht immer. Das musste
­Davide Ansaldi aus Pfäffikon ZH er-
fahren. Er buchte für April einen Edel-
weiss-Flug nach Catania und ein Ho-
tel vor Ort für 981 Franken. Für die
Annullation der Hotelbuchung erstat-
tete Ebookers 324 Franken. Der Rest-
betrag wurde Ansaldi bis heute nicht
vollständig erstattet.
Zahlt Ebookers nicht, müssen die
Kunden das Geld in den USA ein­
treiben. Denn Ebookers gehört zum
US-Konzern Expedia. Zwar sind
Schweizer Gerichte zuständig. Doch
selbst bei einem Sieg vor Gericht
müsste der Kunde das Urteil in den
USA vollstrecken lassen, damit er Geld
erhält. Und das ist sehr kompliziert.
Ebookers sieht das Problem bei
getty istock (2)
den Airlines: «Letztendlich bestim-
men sie und nicht Ebookers den Zeit-
punkt der Rückerstattung.» gu
saldo 20/2020

«Revolutionärer» Zahnaufheller
mit fraglichem Nutzen
In einer grossangelegten
Inseratenkampagne preist
die Firma Credentis ihren
­angeblich «gesunden» und
«veganen» Zahnaufheller
«vVardis» an. Doch dessen
Wirkung ist wissenschaftlich
nicht belegt.
M
it dem Spruch «Whitening ist
jetzt gesund» wirbt das Ba-
selbieter Unternehmen Cre­
dentis in Zeitungs­inseraten für sein
Dentalpflege-Produkt «vVardis». Hin-
ter der Firma stecken die bekannten
Zahnarzt-Zwillinge Haleh und Golnar
Abivardi.
Die zwei Frauen wurden mit dem
Verkauf ihrer Zahnarztkette Swiss Smi-
le reich und investieren nun in neue
Produkte. «vVardis» verbinde «Natur
mit Wissenschaft» und enthalte «die
revolutionäre WX-Formel, welche
Ihre Zähne sofort für längere Zeit auf-
hellt und dabei maximalen Schutz
bietet.» Es sei «klinisch bestätigt» und
«von Zahnärzten empfohlen».
Tatsache ist: Wer seine Zähne auf-
hellt, geht Risiken ein. Zahnärzte blei-
chen sie meist mit Wasserstoffpero-
xid in hohen Konzentrationen. Die
Zähne werden so aufgeraut und re-
agieren sensibler auf Hitze und Druck
(saldo 1/2017). Das Zähnebleichen kos-
tet mehrere Hundert Franken.
Günstigere Mittel für die Heiman-
wendung wie Weissmacher-Zahnpas-
ten sind ebenfalls ­bedenklich, weil
die Partikel den Zahnschmelz an­
greifen.
Insofern besteht ein Bedürfnis
nach einer gesunden Alternative für
den heimischen Gebrauch, wie es
«vVardis» verspricht. Doch gerade bil-
lig ist das Produkt nicht: Eine Packung
«vVardis Aletsch Zahnbleaching Kon-
saldo 20/2020
zentrat» kostet bei der Apotheken-Ket-
te Amavita 250 Franken.
Wer an der Wirkung zweifelt, wird
mit folgendem Hinweis beruhigt: «Die
Wirksamkeit der Zahnaufhellung ist
klinisch bestätigt (Bommer et al. 2018)
und von Zahnärzten empfohlen.»
Doch die angeblich wissenschaftliche
Studie ist ein Auftragswerk von Cre-
dentis. Mitautorin ist Claudine Bom-
mer. Sie ist als Geschäftsleitungsmit-
glied bei Credentis verantwortlich für
klinische Studien. Kommt hinzu: Die
Kampagne: Ganzseitiges Inserat von Credentis
Medizin Aktuell
Gold-­ Studie aus dem Jahr 2014 wurde an
Zahnpasta nur 40 Personen durchgeführt.
2016 lancierten Hauptwirkstoff von «vVvardis» ist
die Abivardi- das Peptid P11-4. Peptide sind kleine
Schwestern eine Eiweisse, die unter anderem bei Men-
Goldstaub- schen und Pflanzen als Botenstoffe
Zahnpasta. Die dienen. Credentis schickte saldo eine
Stiftung Waren­ Referenzliste mit über hundert zahn-
test fand keine medizinischen Studien, welche die
Belege für die positive Wirkung von Peptid P11-4 be-
«entzündungs­ legen sollen. Allerdings beziehen sich
hemmende Wir­ diese fast ausschliesslich auf einen
kung» von Gold. anderen Effekt, die Remineralisation
des Zahnschmelzes – aber nicht auf
die beworbene Aufhellung.
Wissenschaftliche Belege
zur Wirkung gibt es kaum
saldo bat die Zahnmedizinische K ­ linik
der Universität Bern, die Versprechen
von Credentis zu prüfen. Thiago Saads
Carvalho, leitender Forscher, kommt
zum Schluss: «Ob Peptid P11-4 die Zäh-
ne aufhellt, hat nur eine Handvoll Stu-
dien untersucht.» Zwar kommt die
Auftragsstudie der Baselbieter Firma
zum Schluss, dass die Zähne von Auge
sichtbar heller wurden. Saads Carval-
ho betont jedoch, dass es schwierig
sei, den Aufhellungseffekt nachzu-
weisen, weil es sich meist um Labor-
und nicht klinische Studien handle.
Mit der Kritik konfrontiert, ver-
weist Credentis auf Ulrich Saxer, ehe-
maliger Professor für Parodontologie
und Präventivzahnmedizin an der
Uni­versität Zürich. Saxer sagt, die Cre-
dentis-Firmengründerinnen hätten
zwar bei ihm studiert, sonst bestün-
den aber keine Verbindungen. Er hält
den Aufhellungseffekt für genügend
erwiesen: «Bei Innovationen gibt es
anfangs immer wenige Studien, doch
die angewandten Methoden halte ich
für seriös.»
  Michael Soukup
13
Aktuell Umweltschutz
Schweiz trödelt beim Verbot gefährli
Schweizer Bauern dürfen
zwölf hochgefährliche
Pestizide versprühen,
obwohl diese in der EU
längst verboten sind. Das
zeigen saldo-Recherchen.
Das zuständige Bundesamt
gewährt den Bauern lange
Übergangsfristen.
S
aldo verglich die amtlichen
Zulassungen von mehr
als 900 Pestiziden in der
Schweiz und der EU. Re­
sultat: Schweizer Land­
wirte dürfen mindestens 50 hochge­
fährliche Stoffe einsetzen. 12 davon
sind in der EU verboten – wegen der
Risiken für Mensch und Umwelt.
Hochgefährlich bedeutet: Sie ste­
hen auf der «Schwarzen Liste hoch­
gefährlicher Pestizide» des interna­
tionalen Pesticide Action Network.
Die Liste beruht auf offiziellen Einstu­
fungen der EU und weiterer Behör­
den. Ein Stoff kommt etwa auf die
­Liste, wenn die Internationale Agen­
tur für Krebsforschung oder die Um­
weltschutzbehörde der USA ihn als
krebs­erregend oder fortpflanzungs­
gefährdend einstuft.
Mehrere Stoffe müssten sofort
verboten werden
Pestizide, die mindestens einen der
50 gefährlichen Stoffe enthalten, sind
in der Schweiz als «gesundheitsschä­
digend» oder «gewässergefährdend»
gekennzeichnet. Rund jeden zweiten
dieser Stoffe stufen die Europäische
Union oder die US-Umweltschutz­
behörde als wahrscheinlich krebs­
erregend, fruchtbarkeitsschädigend
oder als mögliches Risiko für das Kind
im Mutterleib ein.
Carla Hoinkes, Expertin für Land­
wirtschaft und Biodiversität bei der
Nichtregierungsorganisation Public
14
Eye, hält die Ergebnisse der saldo-Re­
cherche für «bedenklich». «Vor allem
Stoffe, die nachweislich lang­fristige
Gesundheitsschäden bei Menschen
hervorrufen, müssten sofort verbo­
ten werden.» Einige potenziell ge­
sundheitsschädliche Stoffe finden
sich auch im Fruchtfleisch von Manda­
rinen und Clementinen, wie eine sal-
do-Stichprobe ergab (siehe Seite 24).
Das zuständige Bundesamt für
Landwirtschaft schreibt saldo: «Wenn
die EU eine Substanz zurückzieht,
wird sie in den Monaten danach auch
in der Schweiz überprüft.» Die Schwei­
zer Zulassungsstelle entscheide auf
der Grundlage derselben Studien. Bis
jetzt habe die Schweiz 182 ­Stoffe zu­
rückgezogen.
Schweizer Zulassungsbehörde
reagiert zu langsam
Tatsächlich entzieht die Schweiz häu­ Bauernhof: Pestizide werden ins Sprühgerät abgefüllt
fig Pestiziden die Zulassung, nach­
dem die EU das tat. Die zuständige
Stelle beim Bundesamt reagiert aber Pestizide – in der EU verboten, in der Schweiz er
nur langsam. Das stellt ein Bericht
Wirkstoff In der Schweiz Gefahrenhinweise auf der P
fest, den diverse Bundesämter bei der zugelassen bis
KPMG in Auftrag gaben. Die Wirt­
schaftsprüfungsfirma sollte 2019 be­ Chlorpyrifos Mai 2021 Sehr giftig für Wasserorganism
werten, wie gut die Zulassung von Kann Fruchtbarkeit beeinträch
Pestiziden in der Schweiz funktioniert. Glufosinat Januar 2022
­Mutterleib. Sehr giftig für Was
Sie kommt zum Schluss: «Fehlende Kann vermutlich Fruchtbarkeit
Ressourcen in den Beurteilungsstel­ Quinoclamin Januar 2022
­schädigen. Sehr giftig für Was
len führen zu Verzögerungen.» Die
Quinoxyfen Januar 2022 Sehr giftig für Wasserorganism
Zulassungsbehörde reagiere weder
zeitgerecht noch angemessen auf Er­ Thiram Januar 2022 Sehr giftig für Wasserorganism
kenntnisse zu Risiken von Pestiziden. Kann vermutlich Krebs erzeug
Dazu kommt: Selbst wenn Exper­ Bifenthrin Juli 2022
wirkend. Gefährlich für Bienen.
ten der Zulassungsstelle einem Stoff
Dimethoat Juli 2022 Giftig für Wasserorganismen, l
die Zulassung entziehen, dürfen Bau­
ern ihn zunächst weiter einsetzen Sehr giftig für Wasserorganism
Lufenuron Juli 2022
(saldo 10/2020). Die Verordnung zu Wirkungen haben. Gefährlich
Pflanzenschutzmitteln erlaubt F­ risten Methomyl Juli 2022 Sehr giftig für Wasserorganism
von bis zu einem Jahr. In dieser Zeit
Propiconazol Juli 2022 Giftig für Wasserorganismen, l
dürfen Hersteller ihre ­Lagerbestände
verkaufen. Und bis zu einem weite­ Thiamethoxam Juli 2022 Sehr giftig für Wasserorganism
ren Jahr dürfen Bauern ihre ­Vorräte
Diuron Unbefristet Kann vermutlich Krebs erzeug
aufbrauchen. Die meisten der zwölf
saldo 20/2020

cher Pestizide
laubt
ackung
en, langfristig wirkend. Gefährlich für Bienen.
tigen. Vermutlich schädigend für Kind im
serorganismen, langfristig wirkend.
beeinträchtigen oder Kind im Mutterleib
serorganismen, langfristig wirkend.
en, langfristig wirkend.
en, langfristig wirkend.
en. Sehr giftig für Wasserorganismen, langfristig
angfristig wirkend. Gefährlich für Bienen.
en, kann in Gewässern längerfristig schädliche
für Bienen.
en, langfristig wirkend.
angfristig wirkend.
en, langfristig wirkend. Gefährlich für Bienen.
en. Sehr giftig für Wasserorganismen.
saldo 20/2020
Kulturausgaben Aktuell
Schweiz
in Zahlen
hochgefährlichen Stoffe, die in der
Europäischen Union bereits verbo­
Knausrige Schwyzer,
ten sind, dürfen in der Schweiz des­ spendable Basler
halb noch bis Juli 2022 eingesetzt wer­
den (siehe Tabelle). Die Kantone geben pro Kopf sehr unter­
Landwirtschaftsexpertin Hoinkes schiedlich viel Geld für Kultur aus. Mit Ab­
kritisiert die lasche Praxis der Schweiz. stand am meisten Geld fliesst in Basel-Stadt
Die Übergangsfristen für verbotene (Fr. 924.–) und in Genf (Fr. 896.–). Am we­
Stoffe müssten verkürzt werden, for­ nigsten gibt der Kanton Schwyz für Architek­
dert sie. Der Landwirtschaftslobby tur, Bücher und Presse, Kunst, ­Musik und
dagegen geht die heutige Regelung Theater aus (Fr. 108.–). Die ­aktuellsten Zahlen
nicht weit genug. Sie setzt sich beim des Bundesamts für Kultur datieren von 2017.
Bund dafür ein, dass künftig immer Zwischen 2008 und 2017 steigerten einige
zweijährige Übergangsfristen gelten. Kantone ihre Kulturausgaben. Am stärksten
Genf und Tessin mit einem Plus von 209 res­
Beispiel Glufosinat: Fünf Jahre pektive 155 Franken pro Kopf der Bevölke­
länger zugelassen als in der EU rung. Graubünden und Luzern senkten im
Wie lange es dauern kann, bis die selben Zeitraum die Pro-Kopf-Ausgaben um
Schweiz bedenkliche Stoffe aus dem 35 respektive 29 Franken. Total finanzierten
Verkehr zieht, zeigt das Beispiel Glu­ die Schweizer Steuerzahler die Kultur 2017
fosinat. Dieser Stoff wird in Unkraut­ mit rund 2,9 Milliarden Franken. Die Branche
vernichtungsmitteln eingesetzt. Die beschäftigte rund 260 000 Angestellte.
EU verbot ihn im Juni 2017, nachdem Im europäischen Vergleich lag die Schweiz
er als «reproduktionstoxisch» einge­ 2018 mit umgerechnet 325 Franken Kultur­
stuft wurde. Das heisst, er gefährdet ausgaben pro Kopf im Mittelfeld. Am meisten
die Sexualfunktion und Fruchtbar­ Geld gab die öffentliche Hand in Norwegen
keit bei Mann und Frau. Glufosinat aus (Fr. 590.–). Zum Vergleich: In Italien
kann aus­serdem laut offiziellem Ge­ ­betrugen die Ausgaben 140 Franken, in
fahrenhinweis «das Kind im Mutter­ Frankreich 295 Franken und in Deutschland
leib schädigen» und ist «sehr ­schädlich 300 Franken. Die Zahlen stammen vom
für Wasserorganismen, mit langfris­ ­Statistischen Amt der EU. rg
tiger Wirkung». Die Schweizer Zulas­
sungsbehörde entzog dem Stoff trotz­
dem erst im Januar dieses Jahres die Kulturausgaben der Kantone
Bewilligung. Bauern dürfen Produk­
Ausgaben pro Kopf 1
te mit Glufosinat noch bis im Januar
2022 einsetzen – also fast fünf Jahre BS 924.– BE 243.– SO 158.–
länger als in der EU. GE 896.– FR 240.– TG 156.–
Und nicht immer schliesst sich die
NE 397.– SH 225.– GL 150.–
Schweiz einem Verbot der EU an: Das
TI 395.– LU 217.– UR 149.–
gewässerschädigende Unkrautver­
nichtungsmittel Diuron etwa ist in der ZG 375.– BL 205.– OW 144.–
EU seit 2008 verboten. Forscher fan­ VD 361.– SG 198.– NW 138.–
den über zehn Jahre später im deut­ ZH 336.– AG 167.– AI 117.–
schen Grundwasser noch immer eine VS 292.– AR 166.– SZ 108.–
hohe Konzentration des Stoffs vor. In
JU 273.– 1 Angabe in Franken, inkl. Lotteriebeiträge
der Schweiz ist die Verwendung des
GR
keystone
Herbizids nach wie vor erlaubt. 252.– Quelle: Bundesamt für Statistik und
Bundesamt für Kultur (2017)
Vanessa Mistric
15
Zu Hause bei Stéphanie Lagarde und Olivier Thévin in Bourron-Marlotte, Frank
«Paris ist uns viel
zu teuer geworden»
Stéphanie Lagarde und ihr Mann Olivier
Thévin leben auf dem Land, eine Zugstunde
von Paris entfernt. Die Hauptstadt sei für
Familien unerschwinglich geworden, sagen
die Eltern von zwei Töchtern.
Olivier Thévin (56) arbeitet als freischaffender
Illustrator, Stéphanie Lagarde (51) ist freie
Regisseurin. Die strengen Anti-Corona-
Massnahmen der Regierung haben schwere
wirtschaftliche Folgen für die Familie. Ihre
Wohngemeinde Bourron-Marlotte südlich
von Paris hat 2800 Einwohner. Dank einem
Bahnhof ist Paris einfach zu erreichen. Das ist
wichtig für die beiden Freiberufler. Das Paar
wohnt in einem alten Bauernhaus. Olivier und
Stéphanie haben zwei Töchter. Salambô (14)
und Lazuli (12) besuchen das Gymnasium.
Finanzielle Situation
JJHaushaltseinkommen:
Die Honorare schwanken stark, zurzeit sind
es rund 1600 Franken im Monat, vor Corona
waren es im Schnitt 2500 Franken. Vom
Staat erhält das Paar etwa 700 Franken
pro Monat für die Kinder.
JJKosten fürs Wohnen:
Das Haus gehört der Familie. Strom, Wasser
und Gas kosten 300 Franken pro Monat.
JJKosten für die Krankenversicherung:
Rund 200 Franken pro Monat für die ganze
Familie.
JJSteuern: Die Grundsteuer auf Immobilien-
besitz beträgt knapp 300 Franken pro Jahr.
Einkommenssteuern zahlt die Familie
­wegen der tiefen Einkommen nicht.
Aufgezeichnet von:
Thomas Veser, November 2020
Belgien Deutschland
Luxemburg
Paris
Bourron-Marlotte
Schweiz
BISKAYA Frankreich
100 km
Italien
Spanien
16
Sind Sie mit Ihrer Wohnsituation zufrieden?
Stéphanie: Wir hätten es nicht besser treffen
können. Paris ist uns zu teuer geworden,
darum zogen wir aufs Land nach Bourron-
Marlotte. Der schöne Wald von Fontainebleau
ist ganz in der Nähe.
Was gibt es heute zum Abendessen?
Stéphanie: Ich mache ein Chili con carne.
Das geht schnell.
Wie sind Sie zu Ihren Berufen gekommen?
Olivier: Ich studierte Biologie, merkte aber,
dass ich lieber Frösche zeichne, als sie
zu sezieren. Jetzt arbeite ich als Illustrator
für Zeitungen, Kinos und fürs Theater.
Stéphanie: Ich wollte eine klassische
Tanzausbildung absolvieren, doch das war
nichts für mich. Dann wurde ich Theater­
schau­spielerin. Heute arbeite ich als
freischaffende Regisseurin.
Wie lange brauchen Sie für den Arbeitsweg?
Olivier: Ich arbeite meist zu Hause. Wenn ich
nach Paris muss, nehme ich den Regionalzug.
Bis ins Pariser Zentrum dauert es eine Stunde.
Stéphanie: Meine Arbeitstreffen finden
wegen Corona zurzeit meist im Internet statt.
Wo haben Sie die letzten Ferien verbracht?
Olivier: Ich begleitete unsere Tochter Lazuli
ein paar Tage in die Region Ardèche im
Zentralmassiv. Sie machte dort länger Ferien.
Stéphanie: Ich war gut eine Woche im
Baskenland. Ich besuchte meine Mutter und
Verwandte, die dort leben.
Wofür sparen Sie Geld?
Stéphanie: Es ist für uns schwierig, Geld
zurückzulegen, unsere Honorare schwanken
stark. Wenn, dann sparen wir für Reisen.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Olivier: Wir gehen ab und zu ins Restaurant.
Wie hat Corona Ihren Alltag verändert?
Olivier: Meine Frau und ich haben viel
­weniger Aufträge als früher. Dafür haben wir
jetzt mehr Zeit für die Kinder. Der Lockdown
schränkt unsere Bewegungsfreiheit ein,
zurzeit sind wir sehr froh um den nahen Wald. Bon appétit: Grossmutter Maryse mit ihrer Toch
saldo 20/2020
reich

Jean-Christophe Dupuy

ter Stéphanie, den Enkelinnen Lazuli (vorne) und Salambô, Schwiegersohn Olivier und Hündin Yume

saldo 20/2020 17
 Test News
Handmixer
Testsieger für 38 Franken
Ein Handmixer von Bosch über­
zeugte im Test qualitativ – und
machte erst noch wenig Lärm.
D ie deutsche Stiftung Warentest unter-
suchte 17 Handmixgeräte. Auf den
vorderen Rängen landeten ­bekannte
Marken. Am besten schnitt der «Haushalt
MFQ24200» von Bosch ab. Er erreichte bei
den Punkten Rühren und Kneten gute No-
ten und war das leiseste Gerät. Mit knapp
38 Franken ist der Bosch-Mixer erst noch
günstig. Allerdings eignet er sich vor allem
Diese Produkte überstanden den Dauertest schadlos
Gute Handmixer, die in
der Schweiz erhältlich sind:
Bosch Haushalt MFQ24200
JJ
(Fr. 37.95, Conrad.ch, Bild)
Krups F 608-14 3Mix 7000
JJ
(Fr. 76.–, Pchc.ch)
Philips Viva Collection HR3741/00
JJ
(Fr. 39.20, Microspot.ch)
WMF Kult X Edition
JJ
(Fr. 49.90, Nettoshop.ch)
Haarseifen
Fast alle Produkte sind unproblematisch
Haarseifen schäumt man in
den Händen auf und arbei-
tet sie dann in die Haare
ein. «Öko-Test» wollte wis-
sen, wie gut solche Seifen
für die Haare sind, und hat
in 26 Produkten nach heik-
len Inhaltsstoffen gesucht.
Erfreulich: 24 erhielten
eine sehr gute Bewertung.
Sie kommen ohne Silikone,
Parabene und PEG-Derivate
aus. Letztere machen die
Haut durchlässiger für
Fremdstoffe. Zwei Produkte
wurden lediglich mit «be- Sehr gut: Isana Shampoo
18
Sehr gute Handmixer (K-Tipp 7/2018):
Turmix CX 500 (Fr. 49.90, Fust.ch)
JJ
Gute Handmixer im K-Tipp-Test:
Trisa Turbomix (Fr. 39.95,
JJ
Mediamarkt.ch)
Koenig Steel Line (Fr. 39.60, Microspot.ch)
JJ
Braun Multiquick 3 HM3100
JJ
(Fr. 53.40, Nettoshop.ch)
Quelle: «Test» 12/2020
friedigend» beurteilt.
Die «Natur-Haarseife
mit Pracaxi Öl» von
­Sementes enthielt Ga-
laxolide und Tonalide.
Diese Stoffe können
sich im menschlichen
Fettgewebe anreichern.
In der «Honey I
­Washed My Hair, Sham-
poo Bar» von Lush stell-
te das Labor den Duft-
stoff Lilial fest. Er steht
im Verdacht, die Fort-
pflanzungsfähigkeit zu
beeinträchtigen.
Bosch Haushalt
MFQ24200:
Gut und günstig
für kleinere Mengen. Bei grossen Mengen
schnitt der «F 606-14 3Mix 7000» von
Krups besser ab. Lediglich das Kneten von
Hefeteig gelang mit ihm nur mittelmässig.
Mit 76 Franken ist das Krups-Produkt zu-
dem fast doppelt so teuer.
Ein grosses Problem war der Lärm: Jedes
zweite Gerät war so laut, dass es Gespräche
verunmöglichte. Besonders laut waren der
«Swirl» von Russell Hobbs, der «HM 350
CB» von Bomann sowie der «HM 3014» von
Clatronic.
Zwei Handmixer hielten im Dauertest
nicht durch: Der «Delisia HM 7680» von
Grundig sowie der «KHM 3210 B» von
­Koenig. Das Modell von Grundig gab schon
nach kurzer Zeit den Geist auf, sodass es
die Stiftung Warentest mit «mangelhaft»
­bewertete. Lukas Bertschi
Produkte ohne Parabene
und PEG-Derivate
Sehr gute Haarseifen:
JJIsana Shampoo fest Cocos-Mango
(Fr. 4.95, Brack.ch, Bild)
JJGolconda Haarseife Original
(Fr. 9.50, Waschbaer.ch)
JJSaling Shampoo-Seife Weizenproteine
(Fr. 8.90, Waschbaer.ch)
JJAyluna Festes Shampoo Grüne Tonerde
& Bio-Grüntee (Fr. 11.–, Ecco-verde.ch)
JJSavion Haarseife Citrus
(Fr. 10.50, Waschbaer.ch)
JJJolu Shampoo fest Zitrone & Orange
(Fr. 14.90, Brack.ch)
JJSpeick Haarseife (Fr. 3.60, Adlershop.ch)
fotos hersteller
JJSodasan Haarseife (Fr. 6.60, Ecco-verde.ch)
Quelle: «Öko-Test» 9/2020,
für Fr. 7.90 am Kiosk
saldo 20/2020
Elektrische Zahnbürsten
Qualität der Borsten ist besser geworden
D er «K-Tipp» hat elektrische
Zahnbürsten im Labor
­testen lassen. Dabei unter-
suchten die Experten neben
Handhabung und Akkulaufzeit
auch die einzelnen Borsten. Die-
se müssen sauber abgerundet
sein, damit das Zahnfleisch
beim Putzen nicht verletzt
wird. Erfreulich: Insgesamt
wurde die Borstenabrundung
seit dem letzten «K-Tipp»-Test
vor vier Jahren besser.
Eine elektrische Zahnbürste
fiel im Test durch: Die Borsten
des japanischen Geräts «Ion-
Sei» waren gar nicht gerundet.
Sie wirkten unter dem Mikro­
skop kantig, wie mit der Sche-
re abgeschnitten. Auch die
Borsten des Geräts von Xiaomi
waren deutlich schlechter als
die der anderen Produkte
im Test. Positiv: Bereits für
70 Franken bekommt man mit
der «Sonic Performance» von Trisa eine
sehr gute elektrische Zahnbürste.
Abdeckstifte
Über die Hälfte enthält heikle Stoffe
«Ökot-Test» hat 20 Abdeckstifte
untersucht. Mit ­ihnen kann man
Augenringe wegschminken oder
Rötungen abdecken. Elf Produk-
te schnitten mangelhaft oder
­ungenügend ab. So enthielt der
«Can’t Stop Won’t Stop Contour
Concealer, Fair 1.5» von Nix For-
maldehyd oder Formaldehydabspalter.
Diese Substanzen können Augenschäden
und Hautreizungen verursachen. Im
­«Waterweight Concealer NC15» von Mac
Studio wies das ­Labor krebserregendes
Arsen nach. In zwei Produkten von Man-
hattan und Yves Rocher fand das Labor
heikle halogenorganische Verbindungen.
saldo 20/2020
Produkte mit schön
abgerundeten Borsten
Sehr gute elektrische Zahnbürsten:
Oral-B IO Serie 7N
JJ
(Fr. 213.–, Microspot.ch, Bild)
Trisa Sonic Performance
JJ
(Fr. 70. –, Brack.ch)
Gute elektrische Zahnbürsten:
JJCoop Qualité & Prix Dentamed
Prosonic (Fr. 37.50, SportXX)
Candida Schallzahnbürste Power
JJ
New Brush (Fr. 39.80, M-Electronics)
M-Budget Oral-B Pro 700
JJ
(Fr. 32.80, Migros)
Trisa Sonic Power Complete
JJ
Protection (Fr. 29.90, Coop)
Waterpik ST-01 Triple Sonic
JJ
(Fr. 139.90, Fust)
Oral-B Vitality 100 Cross Action
JJ
(Fr. 26.10, Interdiscount)
Philips Sonicare Diamond Clean
JJ
Smart HX9901 (Fr. 215.–, Brack.ch)
Philips Sonicare Daily Clean 3100
JJ
HX6221 (Fr. 69.90, Interdiscount)
Quelle: «K-Tipp» 20/2020, für 4 Franken
am Kiosk oder unter Tel. 044 253 90 90
Frei von Formaldehyd
Sehr gute Abdeckstifte, die in der
Schweiz erhältlich sind:
Benecos Natural Concealer, light
JJ
(Fr. 5.40, Ecco-verde.ch, Bild)
Lavera Natural Concealer Q10
JJ
(Fr. 10.50, Puravita.ch)
Sante Mineral Wake-Up Concealer
JJ
(Fr. 9.68, Ecco-verde.ch)
Guter Abdeckstift:
Dr. Hauschka Concealer
JJ
(Fr. 20.–, Galaxus.ch)
Quelle: «Öko-Test» 11/2020,
für Fr. 7.90 am Kiosk
Testsieger: Das Tablet «Galaxy
Tab S7+» von Samsung
tablets
Sieben waren gut
Die Stiftung Warentest nahm zehn
Tablets unter die Lupe. Sieben
­Geräte waren gut. Die besten zwei
stammen von Samsung. Das «S7+»
überzeugte mit dem Bildschirm
und das «S7» mit dem Akku. Beide
Geräte sind mit 1159 respektive
764 Franken sehr teuer.
Günstiger und gut sind die
­Ta­b­lets von Huawei. Warentest
empfiehlt sie trotz guter Displays
und kräftiger Akkus nur bedingt.
Denn der chinesische Hersteller
darf ­keine Apps und Dienste des
US-­Konzerns Google integrieren.
Die US-Regierung hat das verboten.
Den Tablets fehlen also Apps wie
Maps, Youtube oder Gmail. Und
sie senden oft keine Push-Mittteilung,
wenn der Besitzer eine Nachricht
­eines Messengers erhalten hat.
Hohe Bildqualität
Gute Tablets:
Samsung Galaxy Tab S7+,
JJ
12,4 Zoll, 256 GB
(Fr. 1159.–, Digitec.ch)
Samsung Galaxy Tab S7,
JJ
11 Zoll, 128 GB
(Fr. 763.95, Pc-ostschweiz.ch)
Huawei Matepad Pro LTE,
JJ
10,8 Zoll, 128 GB (Fr. 502.20
Microspot.ch)
Apple iPad 8th Gen. Cellular,
JJ
10,2 Zoll, 128 GB
(Fr. 589.–, Brack.ch)
Huawei Matepad T 10 S,
JJ
10,1 Zoll, 64 GB
(Fr. 249.95, Conrad.ch)
Quelle: «Test», Ausgabe 12/2020
19
Test Küchenmaschinen

Testsiegerin arbeitet
am leisesten
Wer eine Küchenmaschine
für weniger als 100 Franken
sucht, hat die Wahl:
Gleich drei günstige Geräte
nehmen den Besitzern Arbeiten wie
Teig kneten, Rahm oder Eiweiss schla-
gen und Mixen ab.
Resultat: Bis auf eine Küchenma-

S
­schnitten im Test gut ab.
aldo liess im Labor acht
Küchenmaschinen prüfen,
die weniger als 500 Fran-
ken kosten. Alle Modelle
haben einen Schwenkarm,
der von oben über die Teigschüssel
geklappt wird. Küchenmaschinen
schine schafften alle eine gute Note.
Mit dem günstigsten Gerät liess sich
der beste Brotteig herstellen. Die Pri-
ma-Vista-Küchenmaschine der Landi
kostet nur 79 Franken. Sie knetete
den Brotteig in kurzer Zeit gleichmäs-
sig und geschmeidig. Auch beim
 Fortsetzung Seite 23

Gute Küchenmaschinen
müssen nicht teuer sein
Bosch Kenwood Turmix
Bezeichnung Mum 58720 Multi One CX970
Funktionen Kneten, Mixen, Pürieren, Kneten, Mixen, Raffeln, Ha- Kneten, Mixen, Hacken;
­Raffeln cken; Fleischwolf, Saftpresse Fleischwolf
Eingekauft bei Galaxus.ch Galaxus.ch Fust
Ebenfalls erhältlich bei Interdiscount, M-Electronics Brack.ch, Interdiscount –
Bezahlter Preis in Franken 242.– 217.– 349.–
Kneten und Schlagen 60 % 1 5,3 5,2 5.2
Brotteig kneten 40 % 2 4,8 5,2 5,1
Kuchenteig kneten 25 % 2 5,5 5,3 5,3
Rahm schlagen 25 % 2 5,6 4,6 4,8
Eiweiss schlagen 10 % 2 6 6 6
Zustand nach Dauertest 25 % 1 5,5 6 6
Handhabung und Lautstärke 15 % 1 5,6 4,2 4,3
Gesamtnote 100 % 5,4 5,3 5,3
Gesamturteil Gut Gut Gut

Notenskala: 5,5 bis 6 = sehr gut | 4,8 bis 5,4 = gut | 4,0 bis 4,7 = genügend | 2,5 bis 3,9 = ungenügend | weniger als 2,5 = schlecht; bei gleicher Gesamt

20 saldo 20/2020
 Küchenmaschinen Test

Teig herstellen:
Eine gute Küchen-
maschine knetet den
Teig In kurzer Zeit
gleichmässig und
geschmeidig

Electrolux Durabase Prima Vista Rotel Satrap

EKM 4000 Küchenmaschine Küchenmaschine weiss Power Mix 441 Culina 2
Kneten, Mixen Kneten, Mixen Kneten, Mixen Kneten, Mixen Kneten, Mixen

Brack.ch M-Electronics Landi Media-Markt Coop Bau + Hobby

– – – Brack.ch –
299.60 99.– 79.– 80.80 99.–
5,4 5,3 5,6 5,4 4
5,7 5,6 5,6 5,4 3,6
5,5 5,1 5,3 5 4,6
4,5 4,6 5,6 5,7 3,6
stockfood/Applitest

5,8 6 6 5,8 4,7

5 5 4 4 4
4 3,5 3,3 4,4 2,5
5,1 5 4,9 4,9 3,8
Gut Gut Gut Gut Ungenügend

note Rangierung nach Preis; 1 Gewichtung für die Gesamtnote; 2 Gewichtung der Unterkriterien

saldo 20/2020 21
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Schlagen von Rahm und Eiweiss lie-
ferte das Modell sehr gute Resultate.
Wer sich aber während der Küchen-
arbeit gern unterhalten möchte, den
dürfte das laute Klappern stören.
Nach dem Dauertest zeigten sich aus­
serdem deutliche Verschleissspuren
am Motor. Deshalb ­reichte es dem
Landi-Gerät zwar zu einer guten Note
– aber nicht zum Testsieg.
Den Spitzenplatz im Test sicherte
sich die «Mum 58720» von Bosch. Die
­Maschine überstand den 16-stündi-
gen Dauertest fast ohne Spuren. Sie
hat einen weiteren Vorteil gegenüber
allen anderen Geräten: Sie war sehr
leise. Ausserdem knetete sie Kuchen­
teig am besten. Die Bosch-Maschine
kostet allerdings rund 160 Franken
mehr als die günstige Prima Vista.
Satrap-Gerät konnte im
Test nicht mithalten
Wichtig ist, dass sich eine Küchenma-
schine einfach reinigen lässt. Sonst
verursacht sie unter Umständen mehr
Zeitaufwand, als sie einspart. Bei
sechs der acht Maschinen lassen sich
alle Teile einfach in den Geschirrspü-
ler legen. Nicht möglich war das bei
der Küchenmaschine «Culina 2» der
­Coop-Eigenmarke Satrap. Dieses Ge-
rät erreichte auch insgesamt keine ge-
nügende Note. Bezüglich Leistung
konnte es nicht mit den anderen Ge-
räten mithalten: Beim Brotteig und
Kuchenteig knetete das Satrap-Gerät
nicht den gesamten Teig – viel Mehl
saldo 20/2020
Küchenmaschinen Test
blieb in der Schüssel hängen. Und der
Rahm war nicht gleichmässig geschla-
gen: Oben war er schaumig, unten
noch flüssig. Der Dauertest hinter-
liess ausserdem Kratzspuren in der
Rührschüssel.
Wer nur wenig Platz in der Küche
hat, kann dieser Maschine dennoch
etwas abgewinnen: Sie lässt sich zu-
sammenklappen und passt auch in
kleine Küchenschränke. Das ist bei
Unterschiede den anderen Geräten nicht der Fall.
bei der Coop will die Testergebnisse über-
Teigmenge prüfen und die Küchenmaschine al-
lenfalls verbessern.
Das grösste Brot
lässt sich mit
der Bosch-­ Bei einigen Geräten gibt es
Aufsätze für weitere Funktionen
Maschine
­herstellen. Sie Ebenfalls nicht in die Spülmaschine
­knetet den Teig
gehört das Zubehör der günstigen Mi-
für ein andert-
gros-Maschine von Durabase. Das Mo-
halb Kilogramm
dell knetete aber gleichmässige und
schweres Brot.
geschmeidige Teige. Und den Rahm
Die Satrap-
Maschine schlug es besonders schnell. Die Kü-
schafft maximal chenmaschine erzielte daher auch
ein Pfünderli. eine gute Gesamtnote – bei ­einem
Preis von knapp 100 Franken.
Gemäss Migros sind von der Dura-
base-Maschine nur noch wenige Ge-
räte erhältlich. Beim Nachfolgemo-
dell sei es möglich, die Einzelteile im
Geschirrspüler zu reinigen.
Rund 20 Franken weniger als die
Durabase kostet die ebenfalls gute
«Power Mix 441» von Rotel. Ihre Stär-
ken liegen vor allem beim Schlagen
von Rahm und Eiweiss.
Geräte für mehr als 200 Franken
können meistens mehr als Kneten,
Schlagen und Mixen. Mit weiteren
Aufsätzen lassen sich zum Beispiel
Nüsse hacken oder Käsestücke raf-
feln. Die Maschinen «CX970» von
­Turmix und die «Multi One» von Ken-
wood verfügen zudem über einen
Fleischwolf, um Hackfleisch herzu-
stellen.  Jonas Arnold
Testsieger von Bosch:
Mit Aufsätzen zum Mixen,
Pürieren und Raffeln
So wurde
­getestet
JJ Praxistest: Die Experten
liessen im Labor jede Ma-
schine zwei Brotteige und
­einen Kuchenteig kneten.
Ausserdem musste jedes
Gerät bis zu vier Eiweisse
und 200 Milliliter Vollrahm
schlagen. Die Experten no-
tierten, wie lange die Pro-
dukte für diese Aufgaben
brauchen. Anschliessend
bewerteten sie die ­Ergeb­-
nisse: Sind die Teige gleich-
mässig und geschmeidig,
gelingen sie beim Backen?
Ist der Rahm voluminös und
gleichmässig geschlagen?
Sind die Eiweisse durch­
gehend steif geschlagen?
Testpunkt: Eiweiss steif
schlagen
JJ Dauertest: Jede Maschine
musste den Teig 100 Mal
während zehn Minuten
­kneten. Danach wurde
überprüft, ob sich an der
­Maschine Verschleissspuren
zeigen, zum Beispiel ob der
Schwenkarm wackelt.
JJHandhabung und
Lautstärke: Die Tester
überprüften unter anderem,
wie gut sich die Maschine
bedienen und reinigen lässt.
adobestock/Applitest
Bewertet wurde ausserdem:
Wie laut ist die Maschine?
Macht sie unangenehme
Geräusche?
23
Test Mandarinen, Clementinen
Bis zu vier Pestizide im Fruchtfleisch
Der saldo-Test zeigt: Giftige
Spritzmittel dringen durch
die Schalen von Mandarinen
C
und Clementinen.
lementinen und Man­
darinen sind in der Vor­
weihnachtszeit beliebt.
Doch fast alle enthalten
Pestizide: Das Labor fand
in 19 der 20 von saldo eingekauften
Produkte im Fruchtfleisch Rückstän­
de von bis zu vier agrochemischen
Substanzen. Unbelastet waren nur
die Satsuma-Mandarinen von Lidl. Sie
waren mit Fr. 1.46 pro Kilo zusammen
mit den Clementinen von Aldi sehr
günstig. Die grösste Menge Pestizide
fanden die Experten in den Prima­
gusto-Clementinen von Coop. Mit fast
6 Franken pro Kilo zählten die Früch­
te aus Israel zu den teuersten Produk­
ten der Stichprobe.
saldo kaufte im November 20 Pa­
ckungen Mandarinen und Clementi­
nen und schickte sie ins Labor. Die
Experten untersuchten das Frucht­
fleisch auf Rückstände von über 500
Pestiziden. Die meisten Früchte
stammten laut den Läden aus ­Spanien.
Einzig die besuchte Landi-Filiale be­
schriftete ihre Clementinen mit der
Herkunft Schweiz.
Die Laborexperten fanden in allen
vier Bio-Produkten Phosphonsäure.
Am meisten davon enthielten die
Bio-Früchte von Aldi mit über 1 Mil­
ligramm pro Kilo. In der konventio­
nellen Landwirtschaft kommt Phos­
phonsäure in der Regel durch Dünger
oder das Pestizid Fosetyl in die
­Produkte. Im Bio-Landbau ist Phos­
phonsäure in der Schweiz und der EU
verboten. Laut dem deutschen Bun­
desamt für Verbraucherschutz ist der
Stoff für Vögel, Säugetiere und Was­
serorganismen ein Risiko. Den EU-
Düngern dürfen ab Juli 2022 keine
Phosphonate mehr zugesetzt sein.
24
Laut Bernhard Speiser, Pflanzen­
schutzexperte am Forschungsinstitut
für biologischen Landbau in Frick AG,
stammt die Phosphonsäure der Bio-
Produkte wohl aus dem Holz der
Pflanzen. Die Substanz werde nach
der Anwendung dort eingelagert,
dann in die Blätter und Früchte trans­
portiert. Stellt ein Bauer auf Bio-Pro­
duktion um, beträgt die Übergangs­
frist in der EU drei Jahre. Clementinen
können also noch für einige Jahre
Rückstände von Phosphonsäure auf­
weisen, obwohl diese gar nicht mehr
eingesetzt wurde. Möglich ist auch
eine Verwehung aus Nicht-Bio-Betrie­
ben durch die Luft. Gerade bei Obst­
anlagen ist dieses Risiko laut Speiser
besonders gross, da man die Bäume
ganz einsprühe.
Gefährliche Pestizide in den
meisten Früchten
Auch bei den konventionellen Früch­
ten enthielten 13 von 16 Produkten
Spuren von mindestens einem für
Mensch oder Umwelt besonders
schädlichen Pestizid. Die meisten die­
ser Stoffe kommen erst nach der ­Ernte
zum Einsatz. Sie sollen Schimmel
­verhindern und die Früchte länger
haltbar machen.
JJ Beispiel Imazalil. Das Labor fand
dieses Fungizid im Fruchtfleisch von
zwölf Proben. Es kann laut der EU-­
Datenbank für Pestizide vermutlich
Krebs erzeugen.
JJ Die «Clementinen mit Blatt» von
Globus sowie die Mandarinen von
Manor und Spar enthielten Thiaben­
dazol. Der Stoff ist im Boden schwer
abbaubar und giftig für Wasserorga­
nismen. Das Bundesamt für Landwirt­
schaft bezeichnet die Substanz als
«Pflanzen­schutzmittel mit besonde­
rem Risikopotenzial».
JJ In den Globus-Clemen­ tinen «Blue
Orange» sowie den Migros-Mandari­
nen «Satsuma Owarin» steckte Pyri­
methanil. Laut Green­peace kann das
Pestizid vermutlich die Hormonpro­
duktion der Schilddrüse blockieren.
Keine Deklarationspflicht für
behandelte Zitrusfrüchte
Die Konsumenten erfahren in der Re­
gel nichts von den giftigen Substan­
zen. saldo fand entsprechende Anga­
Reife
Zitrusfrüchte ben nur vereinzelt bei Migros, Denner,
Lidl und Aldi. In der EU müssen die
Grüne Stellen
Händler die nach der Ernte behandel­
deuten nicht auf
unreife Früchte ten ­Zitrusfrüchte deklarieren.
hin. Ihre gelbe Gesetzliche Höchstwerte für Pes­
bis orange Far- tizidrückstände wurden bei keinem
be erhalten Produkt überschritten. saldo bewer­
­Zitrusfrüchte tet Chemierückstände in den Früch­
erst in Nächten ten allerdings bewusst streng. Denn
bei unter das Gesetz kennt nur Höchstwerte für
12 Grad. Nach einzelne Substanzen, aber keine für
der Ernte reifen den Pestizidcocktail insgesamt. Wie
sie nicht mehr sich dieser Mix aus mehreren Sub­
nach.
stanzen auf die menschliche Gesund­
heit auswirkt, ist ungeklärt. Die euro­
päische L ­ ebensmittelbehörde geht
davon aus, dass sich die Wirkung der
einzelnen Stoffe in der Kombination
verstärken kann.
Die Migros schreibt zur Phosphon­
säure in den Bio-Clementinen und
denen von Alnatura, die europäische
Lebensmittelbehörde bewerte Rück­
stände von Phosphonsäure «als kaum
toxisch».
Migros, Alnatura, Denner, Aldi und
Lidl erklären, dass die eingesetzten
Substanzen auf der Etikette des Pro­
dukts oder auf dem Karton deklariert
seien: «Ist nichts deklariert, wurde
nichts eingesetzt.» Globus verspricht,
entsprechende Angaben neu auf den
Schachteln zu machen. Volg und Lan­
di sagen: «Für Konservierungs- und
Wachsmittel besteht keine Deklara­
tionspflicht.» Auf die Frage, ob die
Landi-Clementinen tatsächlich aus
der Schweiz stammen, erwidert Lan­
di: «Sie stammen aus Spanien.»
Sabine Rindlisbacher
saldo 20/2020
 Test

Zitrusfrüchte: Haupterntezeit sind die Monate November und Dezember

Nur 1 von 20 Proben ohne Pestizide

Sorte Eingekauft bei Verpackung Bezahlter Preis in Herkunft, Summe Pestizide Anzahl
Franken pro Kilo deklariert im Fruchtfleisch Pestizide im
(mg/kg) Fruchtfleisch
Mandarinen Satsuma Lidl Netz 1.46 Spanien 0 0
Bio Clementinen Alnatura Offen 4.50 Spanien 0,01 1
Clementinen Lidl Netz 1.49 Spanien 0,02 1
Bio Clementinen Spar Netz 9.60 Spanien 0,03 1
Mandarinen Satsuma Coop Offen 2.95 Spanien 0,04 21
Bio Clementinen Migros Offen 4.95 Spanien 0,05 1
Mandarinen Satsuma Volg Offen 2.50 Spanien 0,06 21
Mandarinen Primagusto Coop Offen 4.95 Italien 0,06 1
Clementinen Marisol Aldi Netz 1.46 Spanien 0,07 31
Clementinen mit Blatt, Oronules Denner Netz 3.– Spanien 0,08 21
Mandarinen Satsuma Spar Offen 2.95 Spanien 0,1 41
Clementinen Bouquet Landi Offen 3.60 Schweiz 0,11 21
Mandarinen Satsuma Okitsu Migros Netz 2.30 Spanien 0,15 21
Bio Clementinen Orogrande Aldi Netz 3.05 Spanien 0,15 1
Clementinen mit Blatt Globus Offen 7.90 Spanien 0,15 31
Clementinen mit Blatt Migros Offen 4.50 Spanien 0,2 41
Mandarinen Satsuma Manor Offen 2.95 Spanien 0,21 31
Clementinen Blue Orange Globus Offen 7.90 Spanien 0,24 41
Mandarinen Satsuma Owari Migros Netz 1.– Spanien 0,44 31
Clementinen Primagusto Coop Offen 5.95 Israel 0,74 21
fotolia/alamy

= unbelastet = gering belastet = mittel belastet = hoch belastet

1 Im Fruchtfleisch der Proben fand sich mindestens ein Pestizid, das auf der «Schwarzen Liste» von Greenpeace oder auf
der Liste «Pflanzenschutzmittel mit besonderem Risikopotenzial» des Bundesamtes für Landwirtschaft steht

saldo 20/2020 25
 Beratung Geld
Finanz-
tipp
UBS-Hypothek:
Vorzugszins
ohne Vorteil
Pascal Roth
Redaktor
D
ie UBS hat eine neue Inseraten­
kampagne lanciert. Darin wirbt sie für
­einen Hypothekarkredit zu scheinbar
besonders günstigen Konditionen. «1,00 % –
10 Jahre Festhypothek zum Vorzugszins»,
verspricht die Bank. Offenbar geht die UBS
davon aus, dass Kunden schlecht informiert
sind. Denn 1 Prozent Zins für eine Fest­
hypothek von zehn Jahren ist gegenwärtig
kein günstiges Angebot.
Die Axa beispielsweise offeriert für eine
zehnjährige Hypothek einen Zins von
0,59 Prozent. Das ist viel günstiger als der
­angebliche Vorzugszins der UBS. Für einen
Hypothekarkredit von einer halben Million
Franken würden Hausbesitzer pro Jahr
2950 Franken zahlen – statt 5000 Franken
bei der UBS.
Auch bei Pensionskassen gibt es günstige
Zehn-Jahres-Hypotheken: etwa bei der
­Beamtenversicherung des Kantons Zürich
BVK mit 0,78 Prozent oder der Aargauischen
Pensionskasse APK mit 0,79 Prozent. Bei
der Glarner Kantonalbank (Hypomat) erhält
man den Kredit für 0,83 und bei der Crédit
Agricole (next bank) für 0,84 Prozent.
Tipp: Vor der Erneuerung der Hypothek
­zuerst einen Zinsvergleich via Internet­
plattformen vornehmen. Dafür eignet sich
neben Hypotheke.ch auch die Postfinance-­
Vergleichsplattform Valuu («K-Geld» 1/2020)
und die UBS-eigene Plattform Key4.ch.
­An­schlies­send bei den drei besten Angeboten
eine konkrete individuelle Offerte einholen.
26
Säule 3a: In zehn Jahr
18 000 Franken mehr
Wer beim Alterssparen auf
Aktienfonds setzt, erzielte
in den vergangenen zehn
Jahren deutlich mehr Rendite
als mit einem 3a-Konto.
Ein Swisscanto-Fonds hat
D
sich besonders bewährt.
ie Sparer haben rund 130
Milliarden Franken in der
Säule 3a angelegt. Das
entspricht knapp 10 Pro-
zent des Kapitals der
Pensionskassen. Der Grossteil des
3a-Vermögens liegt auf Konten, die
praktisch keinen Ertrag abwerfen. Die
Banken zahlen heute im Durchschnitt
nur noch gut 0,1 Prozent Zins.
Der Durchschnittszins der vergan-
genen zehn Jahre betrug immerhin
1,1 Prozent. Erwerbstätige mit Pensi-
onskasse, die seit zehn Jahren den
jährlichen Maximalbetrag einzahlten,
haben heute ein Altersguthaben von
76 928 Franken (siehe Tabelle).
Wer das Geld zehn Jahre lang in
Aktienfonds der Säule 3a statt auf
­einem Zinskonto anlegte, kommt auf
In einen 3a-Fonds investieren
Wer fürs Steuerjahr 2020 von
Abzügen profitieren und in den
besten der grössten 3a-Fonds ein-
zahlen will, sollte das noch im
Dezember tun – und zwar recht-
zeitig vor den Festtagen. So wird
die Zahlung noch im alten Jahr
verbucht. Wer sein Vorsorgegeld
in einen 3a-Fonds investieren
will, teilt das der Bank mit. Sie
­eröffnet dann ein Depot und
kauft die vom Kunden gewünsch-
ten Fondsanteile.
deutlich mehr. Der Wert der drei
grössten 3a-Fonds ist stärker ange-
stiegen. Der älteste 3a-Fonds, der
Swisscanto-BVG-3-Fonds der Zürcher
Kantonalbank, enthält 45 Prozent Ak-
tien. Er erzielte im Durchschnitt der
vergangenen zehn Jahre eine Jahres-
rendite von 4,4 Prozent. Die Fonds-
kosten von 0,82 Prozent sind bereits
abgezogen. Nach Abzug der Depot­
gebühr der Zürcher Kantonalbank
von weiteren 0,3 Prozent blieben den
Sparern noch 4,1 Prozent.
Wer auf den Fonds UBS Vitainvest
50 World mit einem Aktienanteil
von 50 Prozent setzte, erzielte pro
Jahr eine Rendite von 3,4 Prozent.
Grund: Die Fondsgebühr ist mit
1,55 Prozent sehr hoch. Mit einem
Vermögen von 3,7 Milliarden Franken
ist er der grösste Fonds der Schweiz.
Mit 3,2 Milliarden Franken ähnlich
gross ist der Raiffeisen Pension Invest
Futura Balanced. Er erreichte eben-
falls 3,4 Prozent Rendite pro Jahr. Der
Aktienanteil beträgt 46 Prozent, die
Fondskosten sind mit 1,1 Prozent eher
hoch.  Pascal Roth
Mehr zum Sparen
mit der Säule 3a
finden Sie in
Gut ­vor­sorgen:
Pen­sionskasse,
AHV und 3. Säule.
Der saldo-Rat­
geber zeigt auf,
wie das Drei-Säulen-­Konzept funk-
tioniert, was die ­Vorsorge kostet
und wie viel Sie später erhalten
(256 Seiten, Fr. 27.–). Bestelltalon
auf Seite 34 oder auf www.saldo.ch.
saldo 20/2020
en bis zu
Frage &
Antwort

– dank Aktien
Soll ich mich wegen der Corona-
Krise ­frühpensionieren lassen?
«Aufgrund der Pandemie gibt es in unserem
Betrieb weniger Arbeit. Ich bin männlich
und 64 Jahre alt. Soll ich einer möglichen
Entlassung zuvorkommen, indem ich kündige
und die Rente aus der Pensionskasse
vorbeziehe?»
Nein. Es ist sinnvoll, weiterhin angestellt zu
bleiben. So zahlen Sie und Ihr Arbeitgeber
weiterhin jeden Monat Geld in die Pensions-
kasse ein. Das erhöht Ihr Altersguthaben und
somit Ihre Rente. Ausserdem ist der Renten-
umwandlungssatz bei einer Pensionierung im
Alter 65 höher als mit 64. Auch das steigert
Ihre Rente. pro

Fonds mit 45 bis 50 Prozent Aktien: Auf lange Sicht mehr Ertrag
Gibt es einen Fonds, der zuverlässig
Dividenden ausschüttet?
Fonds gegen Konto: So vermehrte sich «Ich bin pensioniert und möchte meine
das Ersparte in zehn Jahren Rente mit Dividendenerträgen aufstocken.
Geht das mit einem kostengünstigen Index­
Alters- Swisscanto Raiffeisen UBS 3a-Konto 1
fonds?»
guthaben BVG 3 Pension Vitainvest
Portfolio 45 Invest Futura World 50 Ja. Ein Klassiker ist der iShares Swiss
Balanced ­Dividend Fund (Valor 23793563). Die Gesamt­
kostenquote liegt bei tiefen 0,15 Prozent
Okt. 2010 6 566 6 566 6 566 6 566
und die jährliche Ausschüttung bei 3,7 Pro-
2011 12 945 12 856 12 869 13 635 zent des angelegten Betrags. Im Fonds sind
2012 21 347 21 022 21 052 20 662 Aktien von Firmen, die sich auch in schwie­
2013 31 210 30 093 30 392 27 799 rigen ­Zeiten als zuverlässige Dividenden­
zahler ­bewährten: etwa Roche, Zurich,
2014 41 300 40 810 40 495 34 962
­Novartis, Richemont, LafargeHolcim und
2015 48 497 47 959 47 136 42 052 Swisscom. pro
2016 56 284 55 384 55 532 49 083
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saldo 20/2020 27
Beratung Recht

Zehn Fragen zum

Datenschutz
1 Müssen Ärzte Einsicht in die eigenen
Krankenakten gewähren?
Ja. Patienten können jederzeit Auskunft
über die Aufzeichnungen verlangen, die ein
Arzt über sie erstellt und gesammelt hat.
Ärzte müssen auf Gesuch hin alles ausser
ihre persönlichen Notizen herausgeben.

2 Haben Patienten Anspruch auf das

Original der Krankengeschichte?
Das ist von Kanton zu Kanton unterschied­
lich. Und zwischen Ärzten und Spitälern.
Kopien der Krankengeschichte kann man
immer verlangen.

3 Dürfen Ärzte über externe Inkasso­

firmen Rechnung stellen?
Ja. Aber diese dürfen keine Patientendaten
erhalten. Sonst müssen Ärzte vorher die
Einwilligung ihrer Patienten einholen.

4 Müssen Arbeitgeber Bewerbungs­

unterlagen retournieren?
Ja. Schriftlich eingereichte Unterlagen ge­
hören dem Bewerber. Sie dürfen nur mit
seiner Einwilligung behalten oder vernich­
tet werden. Elektronische Bewerbungen
sind vom Arbeitgeber zu löschen, sobald
sie nicht mehr benötigt werden. Es sei
denn, der Bewerber sei mit einer Speiche­
rung einverstanden. 7 Dürfen die Arbeitgeber E-Mail-­
Korrespondenz von Mitarbeitern
anschauen?
9 Müssen Firmen Auskunft darüber
­geben, woher sie die von ihnen
­verwendeten E-Mail-Adressen und Telefon­

5 Dürfen Betriebe die Arbeitsplätze mit

einer Videokamera überwachen?
Nein, das ist verboten. Eine Videoüberwa­
chung ist nur ausnahmsweise erlaubt, wenn
dies aus Sicherheitsgründen oder zur Steue­
rung der Produktion erforderlich ist. Ange­
stellte sollen dabei so wenig wie möglich ge­
filmt werden.
Ja, sofern die E-Mails geschäftlicher Natur
sind. E-Mails, die ausdrücklich als «privat»
gekennzeichnet sind, dürfen Arbeitgeber
nummern haben?
Ja. Auf Verlangen der betroffenen Personen
müssen Firmen über die Herkunft der
aber nicht lesen. ­Daten informieren.
8 Ist eine Türklingel mit Videofunktion
erlaubt?
Ja. Der Eingangsbereich eines Hauses
10 Dürfen Wettkampfveranstalter
die Rangliste der teilnehmenden
Sportler im Internet veröffentlichen?
darf überwacht werden. Der Aufnahme­ Nur wenn die Teilnehmer ausdrücklich

6 Was gilt für Pausenräume?

In Pausenräumen dürfen Angestellte
nicht überwacht werden. Dafür gibt es kei­
bereich von solchen Überwachungs­
kameras darf aber weder das Nachbar­
grundstück noch den öffentlichen Raum
­zustimmen. Ohne einen entsprechenden
Hinweis bei der Anmeldung muss man
nicht mit einer Publikation der Rangliste
getty

nen Rechtfertigungsgrund. miterfassen. im Internet rechnen. Sarah Coopman

28 saldo 20/2020

Gewusst?
1. Wie lange dauert die
­Kündigungsfrist eines Arbeits­
verhältnisses in der Probezeit,
wenn dazu nichts im Vertrag
steht?
a. 7 Tage
b. 14 Tage
c. 30 Tage
2. Innerhalb welcher Frist
kann man einen Versicherungs­
vertrag widerrufen?
a. Innert 7 Tagen
b. Innert 14 Tagen
c. Es gibt kein Widerrufsrecht
3. Ist ein im Internet
­abgeschlossener Partner­
vermittlungsvertrag gültig?
a. Ja
b. Ja, falls man den Vertrag
ausdrucken kann.
c. Nein, der Vertrag muss
schriftlich abgeschlossen sein.
4. Wann verjährt der
­Honoraranspruch eines
­Anwalts?
a. Nach 3 Jahren
b. Nach 5 Jahren
c. Nach 10 Jahren
Auflösung: 1a, 2c, 3c, 4b
saldo-Hotline:
044 253 83 83
E-Mail: beratung@saldo.ch
Stephan Sarah Jorina
Heiniger Coopman
saldo 20/2020
Testament
Darf ich Stiefkindern und
Kindern gleich viel vererben?
«Ich möchte meinen Nachlass regeln.
Ich habe zwei eigene und zwei Stiefkinder,
mein Mann lebt nicht mehr. Kann ich die
Stiefkinder in meinem Testament ebenfalls
berücksichtigen und alle vier Kinder zu
gleichen Teilen als Erben einsetzen?»
Ja. Sie können frei über Ihren Nachlass
­verfügen. Wenn die Kinder diese ­Aufteilung
des Erbes akzeptieren, wird kein Richter
­etwas daran ändern. Falls aber eines Ihrer
leiblichen Kinder damit nicht einverstan-
den ist, kann es auf seinen ­gesetzlichen
Pflichtteil klagen. Dieser beträgt für jedes
Ihrer beiden eigenen Kinder drei Achtel
der Erbschaft – zusammen also drei Viertel.
In diesem Fall würden Ihre Stiefkinder nur
noch je einen Achtel erhalten. emo
Alimente
Kann das Scheidungsgericht
volljährige Kinder übergehen?
«Meine Tochter hat sich scheiden lassen.
Das Urteil sieht keine Alimente für ihre
20-jährige Tochter vor. Meine Enkelin hat
ihr Studium aber noch nicht abgeschlossen
und ist daher auf finanzielle Unterstützung
angewiesen. Warum wurde das nicht
berücksichtigt?»
Eltern müssen ihre Kinder bis zum Ab-
schluss der Erstausbildung unterstützen,
sofern es ihnen finanziell und persönlich
zumutbar ist. Das Gericht entscheidet im
Rahmen eines Scheidungsverfahrens aber
Die Juristen der Rechtsberatung stehen den Abonnenten von Montag bis Freitag täglich
von 9 bis 13 Uhr für telefonische Auskünfte zur Verfügung. Die Nummer lautet 044 253 83 83.
Die Rechtsberatung ist kostenlos. Schriftliche Anfragen richten Sie bitte unter Angabe
der Abo-Nummer an: saldo-Rechtsberatung, Postfach, 8024 Zürich
Dominik Bruno Tanja Michael
Galli Gasser Gisler Graf Krampf
Leserfragen Beratung
nur über die Unterhaltsansprüche von
­minderjährigen Kindern. Da Ihre Enkelin
bei der Scheidung ihrer Eltern bereits
­volljährig war, muss sie ihren Anspruch auf
Unterhaltsbeiträge gegen die Eltern selbst
geltend machen. Kann sie sich mit Vater
und Mutter nicht einigen, kann sie beim
­Gericht Klage einreichen. emo
Büroschlüssel weg
Muss ich für das Auswechseln
der Schlösser zahlen?
«Ich wurde ausgeraubt. Dabei wurde mir
auch der Firmenschlüssel gestohlen.
Mein Chef will jetzt aus Sicherheitsgründen
sämtliche Schlösser im Betrieb auswechseln
lassen und mir die Kosten dafür in Rechnung
stellen. Darf er das?»
Nein. Angestellte haften nur für Schäden,
die sie absichtlich oder fahrlässig dem
­Betrieb zufügen. In Ihrem Fall ist aber
klar: Sie wurden ausgeraubt, Sie haben
sich also nichts zuschulden kommen lassen.
Die Kosten für das Auswechseln der Schlös-
ser ­gehen nicht zu Ihren Lasten. Generell
gilt: Wer den Arbeitgeber absichtlich schä-
digt, muss vollen Ersatz bezahlen. Bei nur
fahrlässig verursachten Schäden haftet der
Arbeitnehmer in der Regel nicht voll oder
überhaupt nicht. sc
Eleni Elvira Corina
Moser Müller Schuppli
29
Beratung Gerichtstermin

Fristlose Kündigung mit teuren Folg

Ein ehemaliger Angestellter
einer Bäckerei fordert von
seiner Ex-Chefin 12 000 Fran-
ken. Die Geschäftsführerin
habe ihm zu Unrecht fristlos
sei dann als Folge an diesem Tag frist­
los gekündigt worden. Laut dem Arzt­
zeugnis war der Chauffeur danach bis
zum 8. September wegen Krankheit
arbeitsunfähig.

D
gekündigt.
er Fall sei «klar», sagt der
Anwalt des Klägers vor
dem Einzelrichter des
Bezirksgerichts Glarus.
Sein Mandant, ein ehe­
maliger Bäckereiangestellter, sei «un­
gerechtfertigt fristlos entlassen wor­
den». Daraus ergebe sich ein Anspruch
auf eine Zahlung von 11 973 Franken.
Dieser Betrag setzt sich zusammen
aus drei Monatslöhnen sowie einem
Monatslohn als Strafzahlung für die
unzulässige fristlose Kündigung.
Das Arbeitsverhältnis als Chauffeur
und Verkäufer dauerte nur ein hal­
bes Jahr und war laut dem Anwalt von
Anfang an von Spannungen belastet.
«Immer wieder ist es zu Konflikten
gekommen.» So seien etwa die Back­
waren, die sein Klient an die Kunden
ausliefern sollte, oft nicht für den
Transport bereitgestanden.
Zeitdruck und Stress bestimmten
auch den 20. Juli 2018. «Die Situation
setzte meinem Klienten so stark zu,
dass er zum Arzt gehen musste», fährt
der Anwalt fort. Der Angestellte habe
seine Chefin darüber informiert. Ihm
Der Anwalt der Bäckerei schildert
den Sachverhalt aus der Sicht der Ge­
schäftsführerin. Der Kläger sei «ein
schwieriger Mitarbeiter» gewesen. «Er
schrie oft herum und beschimpfte an­
dere Angestellte.» Die Geschäftsfüh­
rerin habe ihn deswegen mehrmals
mündlich gemahnt. «Am 20. Juli wei­
gerte er sich, Backwaren im Wert von
1032 Franken auszuliefern.» Statt­
dessen habe er über die Firma und
diverse Mitarbeiter gestänkert und
sei mit dem leeren Geschäftsauto weg­
gefahren. Deshalb habe die bestellte
Ware den Kunden nicht mehr gelie­
fert werden können.
Die Geschäftsführerin der
Bäckerei verlangt Schadenersatz
Die Geschäftsführerin habe dem
Chauffeur wegen unentschuldigtem
Verlassen des Arbeitsplatzes fristlos
gekündigt. «Sie tat dies zunächst te­
lefonisch und versandte die Kündi­
gung gleichentags auch per Post.» Für
die nicht ausgelieferten Backwaren
sowie für Schäden, die am Geschäfts­
auto entstanden seien, verlange sei­
ne Klientin ihrerseits ­einen Schaden­ Bezirksgericht Glarus: Heisst die Klage des Bäckerei-
ersatz von 4720 Franken. angestellten vollumfänglich gut

Das gilt bei einer fristlosen Entlassung

Bei schwerwiegenden Fällen
wie Straftaten am Arbeitsplatz
oder Arbeitsverweigerung dür­
fen Betriebe ihren Angestellten
nötig. Daraus muss sich klar
ergeben, was dem Arbeitneh­
mer vorgeworfen wird und wel­
che Folgen eine erneute Ver­
I­ nnert zwei bis drei Arbeits­
tagen nach dem Vorfall.
Ist eine fristlose Entlassung
gerechtfertigt, erlischt der
den Schaden ersetzen, der
­diesem durch das rechtswid­
rige Verhalten des Betriebs ent­
standen ist. Zudem hat er An­
dominique schütz

ohne Vorwarnung fristlos kün­ fehlung haben wird. Bei einer Lohnanspruch sofort. Ist sie spruch auf eine Entschädigung
digen. Meistens ist bei Fehlver­ fristlosen Entlassung müssen ungerechtfertigt, muss der für die erlittene Demütigung –
halten zuerst eine Verwarnung Arbeitgeber rasch handeln: Arbeit­geber dem Arbeitnehmer maximal sechs Monatslöhne.

30 saldo 20/2020
en
Das lässt der Anwalt des Klägers
nicht gelten. Bei den Schäden am Ge­
schäftsauto handle es sich um Spu­
ren normaler Abnützung. Das Ver­
halten seines Mandanten sei stets
tadellos gewesen. «Die Geschäftsfüh­
rerin hatte ihn auch nie verwarnt.
Dies hätte sie aber vor der Kündigung
tun müssen.» Zudem habe die Ge­
schäftsführerin gewusst, dass «er be­
reits krank war, als sie ihn entliess».
Für den Anwalt der Geschäftsfüh­
rerin verhält sich die Sachlage genau
umgekehrt. «Meine Klientin hat den
Kläger entlassen, bevor sie erfuhr,
dass er arbeitsunfähig war.» Auch
habe sie dem Angestellten mehrfach
mit Entlassung gedroht. Am 20. Juli
sei das Fass dann übergelaufen.
Vor der Entlassung wäre eine
Verwarnung nötig gewesen
Der Einzelrichter fragt die Parteien,
ob sie an einem Vergleich interessiert
seien. Beide lehnen ab. Acht Monate
später stellt er ihnen das schriftliche
Urteil zu. Der Richter heisst die Kla­
ge des Angestellten vollumfänglich
gut und spricht ihm die eingeklagten
11 973 Franken zu. Er begründet den
Entscheid damit, die Pflichtverletzun­
gen des Chauffeurs seien nicht so gra­
vierend gewesen, dass sie eine frist­
lose Entlassung ohne vorgängige
Verwarnung gerechtfertigt hätten.
Die Gegenklage der Bäckerei wird
abgewiesen. «Der An­gestellte durfte
den Arbeitsplatz verlassen, um sich
in ärztliche Behandlung zu begeben.»
Mit einem Arztzeugnis habe er seine
Arbeits­unfähigkeit zweifelsfrei belegt.
Auch habe die Geschäftsführerin nicht
bewiesen, dass der Chauffeur die Schä­
den am Auto verursacht habe. Die Bä­
ckerei muss die Gerichtsgebühren von
800 Franken übernehmen und dem
Kläger für das Verfahren eine Entschä­
digung von 500 Franken zahlen.
 Gian Andrea Schmid
saldo 20/2020
Neue
Urteile
Osteopath: Behandlung
war Körperverletzung
Eine Frau aus Hinwil ZH suchte wegen
starker Schulterverspannungen einen
Osteopathen auf. Er führte mehrere
schnelle und kräftige Drehbewegungen
an Nacken, Schulter und Kopf aus.
Das führte bei der Patientin zu einem
Blut­gerinnsel und zu einem Schlaganfall.
Das Bezirksgericht Hinwil verurteilte
den Therapeuten zu 14 Monaten beding­
ter Freiheitsstrafe wegen fahrlässiger
­schwerer Körperverletzung und unter­
lassener Nothilfe. Er habe den Gesund­
heitszustand der Frau nicht genügend
abgeklärt. Alle Instanzen bis zum Bun­
desgericht bestätigten den Entscheid.
Bundesgericht, Urteil 6B_217/2020
vom 31. August 2020
Eigenmietwert: Auch leere
Wohnung ist zu versteuern
Einer Frau aus dem Baselbiet gehören
zwei Wohnungen. In einer wohnt sie,
die andere steht leer. Das Steueramt in
Liestal setzte für die nichtbewohnte
Wohnung 12 262 Franken Eigenmietwert
fest. Da­gegen wehrte sich die Eigen­
tümerin mit Erfolg: Das Kantonsgericht
Baselland entschied, die Frau müsse den
Eigenmietwert nicht versteuern, da sie
die Wohnung verkaufen wolle. Dagegen
wehrte sich das Steueramt bis vor
­Bundesgericht: Die Eigentümerin habe
die Wohnung einem einzigen Interessen­
ten in einem E-Mail beschrieben. Die
Verkaufsabsicht sei nicht ernsthaft, der
Eigenmietwert daher geschuldet. Das
Bundesgericht gab dem Steueramt recht.
Bundesgericht, Urteil 2C_509/2020
vom 7. Oktober 2020
Freizeitunfall: Versicherung
muss nicht zahlen
Ein Vater aus dem Kanton Freiburg
­benutzte mit dem dreijährigen Sohn eine
­Wasserrutsche. Danach schmerzte seine
rechte Schulter. Der Arzt diagnostizierte
einen Riss an der Schulterpfanne. Der
Vater war über den Arbeitgeber bei der
Helvetia unfallversichert. Auf Nachfrage
schrieb der Vater, er habe beim Eintau­
chen ins Wasser «eine schnelle Bewe­
gung mit dem rechten Arm» gemacht,
als er den Sohn reflex­artig in die Höhe
hielt. Die Versicherung verweigerte die
Leistung. Es liege kein Unfall vor. Alle
­Instanzen bis zum Bundesgericht bestä­
tigten diese Einschätzung. Eine schnelle
Bewegung mit dem Arm oder ein reflex­
artiges Hochhalten eines Dreijährigen sei
eine übliche Bewegung für einen Vater.
Bundesgericht, Urteil 8C_395/2020
vom 28. September 2020
Gutscheine von Lyoness:
Illegales Schneeballsystem
Ein Inhaber einer Solarfirma kaufte bei
der Lyoness Swiss GmbH in Buchs SG
­Gutscheine für 9862 Franken. Damit
­könne er bei Partnerfirmen vergünstigte
Leistungen beziehen. Der Mann über­legte
es sich anders und forderte das Geld zu­
rück. Lyoness weigerte sich. Der Mann
klagte den Betrag am Kreisgericht Wer­
denberg-Sarganserland ein. Es hiess die
­Klage gut. Lyoness wehrte sich vergeblich.
Das Kantonsgericht St. Gallen entschied:
­Lyoness betreibe ein illegales Schneeball­
system. Die Verträge seien nichtig.
Kantonsgericht St. Gallen,
Urteil BE.2019.51 vom 10. August 2020
vom 10. August 2020
31
 Gesundheit Fitness

Mehr Ausdauer dank trainierter Ar

Wer beim Schwimmen und Schwimmen: Beim
Langlaufen weniger schnell Crawlen die Arme
schlappmachen will, braucht unter Wasser kraft­
starke Armmuskeln. Das voll nach hinten
Krafttraining schützt auch ziehen

S
vor Krankheiten.
chwimmen und Langlau­
fen sind beliebte Winter­
sportarten. Jeder dritte
Schweizer schwimmt gern,
immerhin jeder zwan­zigs­
te ist auf Loipen unterwegs. Das z­ ei­gen
Zahlen des Bundesamts für Sport.
Für beide Sportarten sind starke
Armmuskeln entscheidend. Langlauf­
lehrer Felix Dieter aus Pontresina GR
sagt: «Je sportlicher man Langlauf
­betreibt, desto wichtiger ist die Arm-
und Schultermuskulatur.» Der Grund:
Mit dem Schub aus den Armen kommt
man schneller vorwärts. Dieter: «Ich
empfehle allen, die regelmässig lang­
laufen, die Arme zu trainieren.»
Studien bestätigen dies. Norwegi­
sche Forscher zeigten 2017, dass Lang­
läufer mit Krafttraining ihre Leistung
verbessern. Die Forscher untersuch­
ten 30 Sportler. Eine Gruppe trainier­
te gezielt Arme und Schultern, die an­
dere nur die Ausdauer. Resultat: Die
Gruppe mit Krafttraining erbrachte
bereits nach acht Wochen bessere
Leistungen auf der Loipe. Zudem zeig­
te eine schwe­dische Übersichtsstudie
2015, dass die Arme von Langläufern
doppelt so gut durchblutet sind wie
die Arme anderer sportlich aktiver
Menschen. Beide Studien erschienen
im «Scandinavian Journal of Medici­
ne and Science in Sports».
«Das Ein weiterer Vorteil: Wer die ­Arme
­Trainieren trainiert, kann sich vor Sehnenver­
der Arm­ letzungen schützen, wie sie zum Bei­
spiel auch beim Tennis­arm vorkom­
muskeln
men. Der Zürcher Sportarzt Christoph
macht die Reich-Rutz sagt: «Starke Armmuskeln
Sehnen schützen vor solchen Überlastungen.
belast­ Schon das Trainieren selbst macht
barer» die Sehnen belastbarer.» Grund: Sie
sind besser mit Nährstoffen versorgt.
Christoph
Reich-Rutz Das gilt auch für Sehnen im
Zürcher Sportarzt Schulterbereich.
Eine schwedi­ Schultertraining:
sche Studie be­ Hanteln mit gestreckten
legt dies. Vor Armen mehrmals
acht Jahren un­ ­seitlich hochheben
tersuchten For­
scher über zwei
Jahre hinweg 300
Personen mit Sehnenentzündungen braucht lediglich zwei Hanteln und
im Ellbogen. Eine Gruppe führte zu eine Fitnessmatte.
Hause ein Krafttraining durch, die
­andere schluckte Schmerzmittel oder Kraftübungen für Oberarme
Medikamente mit Cortison. Resultat: und Schultermuskulatur
Die Trainingsgruppe hatte weniger Man hält in jeder Hand eine Hantel
Beschwerden. Die Studie erschien im und winkelt die Ellbogen an, bis die
dominique schütz/Getty istock (2)

Starke Muskeln helfen auch beim
Schwimmen: Beim Crawlen muss
man die Arme unter Wasser kraftvoll
nach hinten ziehen. «Wer schwache
Muskeln hat, macht dabei schneller
schlapp», sagt der Sportwissenschaf­
ter Ingo Froböse von der Deutschen
Sporthochschule in Köln.
«Scandinavian Journal of Occupatio­
nal Therapy».
Für starke Arme braucht man kein
teures Fitnessabo. saldo hat mit Sport­
wissenschafter Froböse zehn Übun­
gen für starke Armmuskeln ent­wickelt
(siehe Merkblatt). Sie lassen sich gut
zu Hause durchführen – denn man
Hände bei den Schultern liegen. So
stärkt man den Bizeps. Oder: Man
streckt die Hanteln weit über den Kopf
und führt die Unterarme nach hinten.
So trainiert man die Rückseite des
Oberarms. Hebt man die gestreckten
Arme seitlich hoch, stärkt man die
Schultermuskeln.

32 saldo 20/2020
 Fitness Gesundheit
me
Eine weitere Übung stammt aus
dem Yoga. Sie heisst «Herabschauen­
der Hund». Dabei steht man auf Füs­
sen und Händen, das Gesäss zeigt zur
Decke. «Das stärkt Arme und Schul­
tern», sagt Roland Haag, Präsident
des Schweizer Yogaverbands.
Wichtig beim Hanteltraining: Man
sollte nicht zu schwere Gewichte ver­
wenden. «In den Armen hat es sen­
sible Sehnen und Bänder, die zu
schwere Gewichte nicht gut vertra­
gen», sagt Froböse. Besser ist es, mit
leichten Gewichten ab zwei Kilo zu
starten und diese langsam bis fünf
saldo 20/2020
Langlauf: Auch
auf der Loipe sind
Läufer mit kräftigen
Armen im Vorteil
­ ilos zu steigern. Froböse empfiehlt,
K
zwei- bis dreimal pro Woche eine hal­
be Stunde zu trainieren. Dabei sei die
Intensität wichtig: «Muskeln müssen
brennen, damit sie wachsen.» Die
letzte Wiederholung sollte man gera­
de noch schaffen – allerdings so, dass
man sie noch sauber ausführen kann.
Katharina Baumann
Neu: Gratis-Merkblatt Starke Arme.
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Saldo.ch oder zu bestellen bei:
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33
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Trump-Anhänger in Washington D.C.: Bestreiten den Ausgang der Präsidentschaftswahl
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Das System Trump bleibt
Donald Trump wurde abgewählt.
Der «Trumpismus» aber lebt
weiter, schreibt Tobias Endler –
mit Folgen für die USA und die
westlichen Demokratien.
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äre «Game Over» ein Lied – es
wäre der perfekte Soundtrack
zum gegenwärtigen Zustand der
USA. Und zum «Trumpismus», der als
rechtspopulistische Bewegung die «älteste
Demokratie der Welt» bis ins Mark erschüt-
tert. Tobias Endler stellte sein Buch im
Sommer fertig, als der Ausgang der US-­
Präsidentenwahl noch in den Sternen
stand. «Selbst wenn die Trump-Regierung
abgewählt werden sollte», schreibt der
­Politologe und USA-Experte, «das von
­Donald Trump mitetablierte System wird
fortbestehen.»
Wie recht er hatte, zeigte sich in den ver-
gangenen Wochen. Der noch bis Januar re-
gierende Präsident missachtet alle Regeln
des politischen Anstands. Er sabotierte die
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sich dabei der Sympathien seiner 71 Millio-
nen Wähler sicher sein.
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schreibt Endler. Trump bot ihnen eine
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So stellt man sicher, dass man nur
noch auf verschlüsselten Websites
surft. Fast alle seriösen Websites
bieten verschlüsselte Verbindungen
an. Websites ohne Verschlüsselung
sind unsicher. Eingegebene Pass-
wörter, gelesene Texte oder ange-
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selte Verbindungen erkennt man im
Firefox am Schlosssymbol am lin-
ken Rand der Adresszeile. Zudem
steht vor der Adresse «https».
So stellt man im Firefox-Browser
die Funktion ein: Im Fenster rechts
oben auf das Symbol mit den hori-
zontalen Strichen klicken und «Ein-
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Ernährung
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Wie wirken sich der Einkauf von lo-
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Das Nationale Forschungspro-
gramm «Gesunde Ernährung und
nachhaltige Lebensmittelproduk­
tion» macht die Zusammenhänge
sichtbar. Unter anderem kann man
in einem Simulator selbst testen,
wie sich ein Wechsel in der Ernäh-
rung auf Umwelt, Gesundheit und
Portemonnaie auswirken kann. rg
35
Multimedia

mini-beamer

Leicht und klein – aber nicht immer die ric

Kleine Projektoren lassen
sich leicht transportieren.
Sie eignen sich aber nicht
für das ganz grosse Kino
oder jede Computer-
präsentation. saldo sagt,
worauf man beim Kauf
achten sollte.
seren Projektion wirken die
­Bilder kraftlos und matt.
Die meisten Mini-Beamer ➊ Anschlüsse
taugen auch nicht für den Be-
trieb bei Tageslicht. Für Projek- ➋ Lautsprecher
tionen in ­einem dunklen Raum
sind sie jedoch eine gute Alter- ➌ Akku
native zu grossen Projektoren.
Auflösung ➍

M
Darauf sollte man beim Kauf
it Video-Projektoren – achten:
sogenannten Beamern – Helligkeit ➎
kann man Computer- ➊ Anschlüsse: Ein HDMI-­
präsentationen an die Wand Anschluss ist heute Standard,
projizieren oder daheim Filme um einen Computer an den
auf Grossleinwand anschauen. ­Beamer anzuschliessen. Und
Wenn man die Geräte mit dem eine USB-Buchse ist praktisch, ➏ Lampe
Laptop oder dem Handy ver­ um Geräte wie Smartphones
bindet, werfen sie das vergrös- oder Tablets zu verbinden.
serte Bild an die Wand. Manche Manche Beamer können Signale
Mini-­Beamer wiegen nur rund von Geräten auch drahtlos via
500 Gramm und sind so klein WLAN oder Bluetooth empfan-
wie ein Taschenbuch. ­Daher gen. Vor dem Kauf sollte man
kann man sie ein­facher trans- abklären, ob der Beamer tat-
portieren als ­grössere Modelle. sächlich Filme oder Fotos von
Doch nicht immer ist die An- Handys anzeigen kann.
schaffung eines handlichen Ge­ Im Laden prüfen: Die wichtigsten Funktionen eines Mini-Beamers
räts von Vorteil. Helligkeit und ➋ Lautsprecher: Die kleinen
Bildauflösung sind oft geringer Lautsprecher in den Beamern ➌ Akku: Einige Mini-Beamer ­ rojiziert. Informationen dazu
p
als bei grossen Geräten. Meist bieten kein Klangerlebnis wie verfügen über einen eingebau- liefert die «native Auflösung»:
eignen sie sich nur für eine im Kino. Deshalb sollte man ­ ten Akku. Damit ist man von Sie gibt an, welche Auflösung
­Projektion von zwei bis drei via Kabel oder Bluetooth Laut- ­einer Steckdose unabhängig. der Beamer tatsächlich darstel-
­Metern Breite. Bei einer grös­ sprecher anschliessen können. Falls man länger unterwegs ist, len kann. Günstige Geräte ha-
hilft ein mobiler Zusatzakku ben meist eine native Auflösung
(Powerbank). Damit kann man von 800 x 480 Pixel. Das ist
den Akku unterwegs aufladen. deutlich weniger als bei einer
HD-Auflösung, die man von den
Mini-Beamer mit ➍ Auflösung: Je höher die meisten TV-Geräten gewohnt
guten Testwerten Auflösung bei einem Gerät,
­desto schärfer ist das Bild. Die
ist. Dafür braucht man
1280 x 720 Pixel oder mehr.
Die Internetplattformen Heimkino.de, Projektor-heimkino.de Hersteller werben mit hohen
und Hifitests.de haben aktuelle Mini-Beamer getestet. Auf­lösungswerten und mit ➎ Helligkeit: Die Helligkeit
Gute, in der Schweiz erhältliche Geräte: ­Begriffen wie «Full HD». Doch wird in Lumen angegeben.
oft heisst das nur, dass der ­Dabei tricksen manche Bea-
JJ LG LED CineBeam PH550G (Techmania.ch, 338 Franken) ­Beamer Filmsignale mit dieser mer-Hersteller. Sie weisen aus,
JJ Philips PicoPix Max One (Techmania.ch, 559 Franken, Bild) Auflösung von einem Laptop wie viel Lumen die Lampe ab­
JJ Optoma ML750e (Alternate.ch, 490 Franken) oder anderen Gerät empfangen strahlt. Wichtiger ist aber, wie
JJ Vamvo L6200 (Techstudio.ch, 345 Franken) kann. Viel wichtiger ist, wie viel Licht tatsächlich auf der
scharf der Beamer das Bild Leinwand auftrifft. Dieser Wert

36 saldo 20/2020

htige Wahl
Kontrast ➐ fragen». Dann erscheint beim Anschliessen
heisst ANSI-Lumen. Je grösser
die Leinwand und je heller der
Raum, desto mehr ANSI-Lumen
sind nötig. Wenn der Raum voll-
ständig abgedunkelt ist, reichen
200 bis 500 ANSI-Lumen für
ein zwei Meter breites Bild. Bei
drei Metern müssten es bereits
500 bis 1200 ANSI-Lumen sein.
Über 2000 ANSI-Lumen sind
für helle Räume mit etwas
­Tageslicht geeignet. Beim
­Gebrauch im Freien sind 4000
bis 6000 ANSI-Lumen sinnvoll.
Grundsätzlich wirkt das Bild in
dunklen Räumen immer am
besten.
➏ Lampe: Mini-Beamer ent-
halten meist eine LED- oder
eine DLP-Lampe. Die Abkürzun-
saldo 20/2020
gen stehen für unterschiedliche
Techniken, wie der Beamer das
Bild herstellt und projiziert.
DLP-Lampen können einen
­höheren Kontrast erzeugen als
LED-Lampen. Letztere brau-
chen dafür wenig Strom und
­erzeugen wenig Wärme – es ist
also kein lauter Kühler nötig,
der rauscht und stört.
➐ Kontrast: Je höher der Kon-
trast, desto schärfer wirkt das
Bild. Ein Kontrast von 1000 : 1
bedeutet: Das hellste Weiss ist
tausendmal heller als das dun-
kelste Schwarz, das der Beamer
anzeigen kann. Der Beamer
sollte mindestens einen Kon­
trast von 5000 : 1 haben.
Marc Mair-Noack
Multimedia
Frage &
Antwort
Marc Mair-Noack
Redaktor
Wie verhindere ich die Programm-
wahl beim USB-Stick-Anschluss?
«Wenn ich einen USB-Stick mit Fotos an
meinen Windows-10-PC anstecke, öffnet sich
automatisch das Standard-Fotoprogramm
von Windows 10. Wie kann ich das ändern?»
Klicken Sie dazu im Startmenü auf das Zahn-
radsymbol. Im Einstellungsfenster wählen
Sie «Geräte», dort am linken Rand «Automa­
tische Wiedergabe». Hier können Sie einstel-
len, was geschieht, wenn Sie einen Wechsel­
datenträger wie etwa einen USB-Stick oder
eine externe Festplatte, eine Speicherkarte
oder ein Handy anschliessen. Sie können
zum Beispiel «Keine Aktion ausführen» wäh-
len, wenn beim Anschliessen nichts passie-
ren soll. Oder Sie wählen «Jedes Mal nach­
ein Fenster mit mehreren Optionen.
Wie vergrössere ich die
Darstellung im Browser?
«Die Schriften auf Internetseiten sind für
mich oft etwas klein. Lässt sich der Text im
Browser vergrössern?»
Ja. Auf Windows-10-PCs geht das mit der Tas-
tenkombination Ctrl und «+». Mit Ctrl und «–»
verkleinert sich die Darstellung wieder. Auf
einem Laptop ohne separate Plustaste müs-
sen Sie zusätzlich die Shifttaste drücken, um
zum Pluszeichen oberhalb der Zahl 1 zu kom-
men. Auf dem Mac funktioniert es mit den
Tasten Cmd und «+». Kleiner wird es mit
Cmd und «–». Die Vergrösserung gilt jeweils
nur für eine Website – Seiten in einem ande-
ren Fenster muss man separat vergrössern.
Mit Cmd und «0» oder Strg und «0» wird die
Seite wieder in Originalgrösse dargestellt.
Was wollten Sie zum Thema
Multimedia schon lange wissen?
Schreiben Sie an: redaktion@saldo.ch,
Betreff «Multimedia-Fragen»
37
 Reisen Wintercamping

Vom Campingplatz
auf die Skipiste
Winterferien auf einem
Campingplatz sind eine
­günstige Alternative zum
Aufenthalt im Hotel oder
in einer Ferienwohnung.
­saldo stellt zehn attraktive
vergesslich für die Gäste sind die
Glüna-­Plaina-Vollmondskifahrten auf
der Diavolezza, notabene ohne zu-
sätzliche Beleuchtung», sagt Peter
Käch. Eindrücklich sind auch die
­Winterwanderungen direkt vom

W
Wintercampings vor.
er Camping hört,
denkt an die Som-
merferien. Doch
auch im Winter
sind Ferien auf
dem Campingplatz an manchen Or-
ten möglich – und besonders dann at-
traktiv, wenn der Platz direkt an ­einer
Skipiste liegt. Wie etwa der Camping-
platz Rendez-vous in Kandersteg BE.
«Bei uns gibt es Ski-in, Ski-out», ver-
spricht Platzchefin Corinne Ryter.
«Die Gäste können ihre Skis vor dem
Camper anschnallen und losfahren.»
Der Platz liegt direkt an der Piste des
Skigebiets Oeschinensee und in un-
mittelbarer Nähe zu den kilometer-
langen Loipen und Winterwander­
wegen von Kandersteg. Es ist nicht
der einzige Platz, der im Winter ge-
öffnet ist.
Skipisten, Winterwanderwege
und Loipen locken
Bereits seit 1956 empfängt das Cam-
ping Vermeille in Zweisimmen BE sei-
ne Gäste in unmittelbarer Nähe zu
Langlaufloipen, Winterwander- und
Schlittelwegen sowie Skiabfahrten
auf dem Rinderberg oder in Saanen­
möser/Gstaad. «Wir haben spezielle
Ski- und Trockenräume – und der kos-
tenlose Skibus fährt vier Mal täglich»,
­C ampingplatz zum Morteratsch­
gletscher.
Tipps von geübten
Wintercampern
saldo-Leserin Denise Honegger und
ihr Mann verbringen seit Jahren auch
im Winter viel Zeit in ihrem Camper.
Als erfahrene Camperin weiss sie, wo-
rauf man beim Wintercamping ach-
ten sollte. «Unser Camper ist mit So-
larpanels bestückt. Das macht uns
stromunabhängig.» Wer dagegen
Strom aus der Steckdose benötigt,
muss die Kabel in speziellen Leisten
verlegen und vor Nässe schützen. Das
könne im Winter ziemlich mühsam
sein, sagt die Camping-Spezialistin.
Die Winternächte sind eiskalt.
«Ohne Gas keine Heizung», sagt Ho-
negger. Durch das Heizen schwindet
der Gasvorrat schneller. Das heisst:
genügend Gasvorräte mitnehmen
oder beim Campingplatz abklären, ob
es vor Ort eine Gasversorgung gibt.
Der Touring Club der Schweiz (TCS)
empfiehlt die Benutzung eines so­ dig zu den Seitenwänden endet, also
genannten Duomatic-Gasreglers, an Attraktive auf den Seitenwänden liegt, sondern
den man Gasflaschen anschliesst: Ist Preise ein paar Zentimeter an den Seitenflä-
die eine Flasche leer, zapft der Reg- Günstiger chen heruntergezogen ist.» So isoliert
ler ­automatisch die andere an. kommt man das Dach besser. Die Expertin rät zu-
Eine gute Isolation ist im Winter kaum zu einer dem, keine Camper mit dünnen Wän-
das A und O. Die beste Heizung nützt Unterkunft in den zu wählen.
nichts, wenn die Wärme wegen
Skigebieten: Für den Fahrerbereich empfiehlt
Die Preise
schlechter Isolation verpufft. Denise beim Camping sich ausserdem eine Winterabde-
Camping Morteratsch

sagt Christiane Griessen-Vermeille.
Stolz auf ihren höchstgelegenen
Wintercampingplatz Europas sind
­Kathrin und Peter Käch vom Camping
Morteratsch in Pontresina GR. «Un-
Honegger schwört auf einen Doppel-
boden. Und noch etwas gibt sie allen
mit auf den Weg, die einen Camper
mieten oder kaufen: «Unbedingt da-
rauf achten, dass das Dach nicht bün-
­bewegen sich ckung – möglichst mit einem Klett-
­zwischen 30 und verschluss im Bereich der Frontschei-
50 Franken pro be. Dieser Teil der Abdeckung kann
Nacht. tagsüber heruntergeklappt werden,
damit das Sonnenlicht direkt ins Wa-

38 saldo 20/2020

geninnere scheint. Das hat auch den
Vorteil, dass sich an den Fenstern kein
Kondenswasser bildet.
Apropos Wasser: Es kann im Cam-
per schnell gefrieren. Der TCS rät des-
halb, das Wasser abzulassen, wenn
man den Camper für ein paar Tage
verlässt – und in sehr kalten Zeiten
sogar nachts, wenn die Heizung ge-
drosselt wird. Und: Ohne Frostschutz-
mittel für Toilette und Abwassertank
gehts im Winter – trotz Umweltbeden-
ken – leider nicht.
 Max Fischer
saldo 20/2020
Zehn schöne Wintercampingplätze
Platzmiete für einen Camper
von maximal 6,5 Metern Länge,
2 Personen, 7 Nächte Aufenthalt,
(6. bis 13. Februar/
13. bis 20. Februar 2021).
Alpencamping
Meiringen BE
www.alpencamping.ch
7 Nächte: 245 Franken (einfacher
Platz), 315 Franken (grösserer
­Touristenplatz), inkl. 4 Kilowatt-
stunden Strom und Kurtaxe
Speziell: Sauna am Freitagabend
auf Anmeldung gratis, Skifahren in
Meiringen-Hasliberg
Camping Rendez-vous
Kandersteg BE,
www.camping-kandersteg.ch
7 Nächte: 266 Franken, inkl.
­Kurtaxe, Strom nach Verbrauch
Speziell: Campingplatz direkt
an der Skipiste Oeschinensee und
an der Langlaufloipe Kandersteg
Camping Vermeille
Zweisimmen BE
www.camping-vermeille.ch
7 Nächte: 299 Franken,
inkl. Strom und Kurtaxe
Speziell: Kostenloser Skibus.
Ski- und Trockenraum verfügbar.
Viele Möglichkeiten zum Schlitteln,
­Winterwandern, Langlaufen und
Ski- und Snowboardfahren (Rinder-
Camping berg, Saanenmöser, Gstaad)
Morteratsch: Camping Seefeld Park
Höchstgelegener Sarnen OW
Wintercamping- www.seefeldpark.ch
platz Europas 7 Nächte: 280 Franken,
inkl. Strom und Kurtaxe
Speziell: Skifahren auf Melchsee-­
Frutt, Mörlialp, Meiringen/Hasli-
berg. Langlaufcenter Langis-­
Glaubenberg, Melchsee-Frutt,
Lungern-Turren. Hallenbad
Aqua Center Kerns
Camping Eienwäldli
Engelberg OW
www.eienwaeldli.ch
Reisen
7 Nächte: 231 Franken für einen
Standardplatz, ohne Strom
Speziell: Skifahren und Snow­
boarden im Skigebiet Engelberg mit
Titlis & Co. Medical Wellness & Spa
zum Abschalten und Erholen
Waldcamping
Landquart GR
www.waldcamping.ch
7 Nächte: Fr. 275.10,
inkl. Strom und Kurtaxe
Speziell: Familienskigebiet
­Danusa, Tamina Therme Bad
­Ragaz, Schneesportgebiet Pizol
Camping Morteratsch
Pontresina GR
www.camping-morteratsch.ch
7 Nächte: 325 Franken, inkl. Strom,
Kurtaxe und ÖV im Oberengadin
Speziell: Anschluss an die
Langlaufloipen des Oberengadins,
Gletscherabfahrt von der Dia­
volezza über den Morteratsch­
gletscher bis zum Campingplatz
Camping Samedan
Samedan GR
www.tcs-camping.ch/samedan
7 Nächte: 298 Franken,
inkl. Taxen, Strom nach Verbrauch
Speziell: Nahe Skigebiet Celerina/
St. Moritz. Mehrere Eisfelder zum
Schlittschuhlaufen und Curling
­sowie diverse Loipen und Winter-
wanderwege direkt beim Platz
Camping Scuol
Scuol GR
www.tcs-camping.ch/scuol
7 Nächte: Fr. 333.30, inkl. Strom
und Kurtaxen
Speziell: Bäderlandschaft Bogn
Engiadina in Scuol, ­Langlaufen,
­Eislaufen, Schlitteln
Camping Eggishorn
Fiesch VS
www.camping-eggishorn.ch
7 Nächte: 324 Franken,
inkl. Strom und Kurtaxe
Speziell: Skifahren im Gebiet
Fiesch-Eggishorn
39
Leserbriefe
«Eine Hypnose-Therapie gegen das Rauchen wäre sehr gut –
wenn man erst nach erfolgreicher Behandlung zahlen müsste.
Es ist nämlich unmöglich, Scharlatane von Könnern zu
unterscheiden.» L. A. Schmid, Wetzikon ZH
«Netzkapazität muss
verdoppelt werden»
saldo 16/2020 Leserbrief
zu «E-Autos viel sauberer als
­angenommen»
Als Ergänzung zu den auf­
schlussreichen Leserbriefen
über die von Elektromobilen
verursachten Umweltbelas­
tungen möchte ich Folgendes
­ergänzen. Kürzlich sah ich eine
TV-Dokumentation, in welcher
Physiker den Umstieg auf er­
neuerbare Energien in Deutsch­
land berechneten. Sie kamen zu
einem vernichtenden Resultat:
Die politischen Forderungen
lassen sich «physikalisch» nicht
annähernd umsetzen. Würden
in Deutschland zwei Millionen
Elektrofahrzeuge zirkulieren,
was etwa drei Prozent des heu­
tigen Gesamtbestands entsprä­
che, müsste die Netzkapazität
verdoppelt werden. Wie das zu
schaffen ist, wissen wohl nur
rhetorikerprobte Politiker.
Reinhard Müller,
Bronschhofen SG
«Autoabo günstiger
als dargestellt»
saldo 19/2020 «Auto im Abo:
Miete schlägt Kauf»
Die aufgeführte «Kilometer­
pauschale» für den Audi Q3 fällt
bei Carvolution nicht an, wie
im Artikel erwähnt. Nur wenn
eine längere Strecke gefahren
wird als die 300 Kilometer pro
­Woche im ausgewählten Paket,
würden Fr. –.35 pro Kilometer
berechnet. Somit kostet der
40
Autoabo: Die Miete eines Audi Q3 kann günstiger sein als ein Kauf
Audi Q3 bei Carvolution für
3 Jahre nicht 44 574 Franken,
sondern 28 616 Franken.
Lea Miggiano, Carvolution, Zug
«Mehr Aufklärung zu
­genbasierter Impfung»
saldo 18/2020 Filmtipp
­«Unerhört!» und «Corona-Impf-
stoff: Bund kauft Katze im Sack»
Danke für den Beitrag zu Reto
Brennwalds Dokfilm «Uner­
hört!». Es freut mich, dass auch
saldo jenen eine Stimme gibt,
die zu wenig gehört werden. Ich
finde es auch gut, dass Sie das
heikle Thema Corona-­Impfstoff
aufgreifen. Das neue Covid-19-­
Gesetz ermöglicht eine
­Zulassung im Schnellverfahren.
Über die Gefährlichkeit neuer
genbasierter Impfstoffe muss
besser aufgeklärt werden.
Marcos Miramontes,
Schlieren ZH
«Aus dem Herzen
­gesprochen»
saldo 19/2020
«Chafle fürs Immunsystem»
Mit Ihrer Kolumne zum
­«Chafle» haben Sie mir aus
dem Herzen gesprochen.
Die Fortsetzung folgt dann
zum Thema «Maske runter,
Nase putzen, Finger benetzen
und Plastik-­Gemüse-Obst-
Säckchen öffnen, danach
­Gemüse und Obst in
die Finger nehmen» …
Margrit Fierz,
Glattfelden ZH
«Alarm der Corona-­
Taskforce war nötig»
saldo 19/2020 «Intensiv­
stationen nicht voll belegt»
Der Leiter der Covid-19-Task­
force, Martin Ackermann, er­
klärte am Fernsehen mehrmals
und gut ­verständlich, es gehe
darum, den exponentiellen
­Anstieg der Covid-Neuinfek­
tionen in der Schweiz abzu­
bremsen. Andernfalls könne
sehr schnell eine Überlastung
und unkontrollierbare Situation
in den Spitälern und Inten­
sivstationen entstehen. Wenn
die Kurve der Neuansteckungen
mittlerweile etwas abflacht, ist
das auch ein Verdienst dieser
eindringlichen Warnungen.
Thomas Peter,
Bern
«Notfallpatienten
­professionell versorgt»
saldo 17/2020
«Schwere Unfälle: Nicht überall
rücken Notärzte aus»
Diplomierte Rettungssanitäter
HF sind ausgebildet, um
­Notfallpatienten professionell
zu versorgen. Die Ausbildung
dauert drei Jahre. Danach ge­
währleiste n Rettungssanitäter
selbständig oder in Zusammen­
arbeit mit dem Notarzt die
­Versorgung und Pflege von
­Patientinnen und Patienten
­aller Altersgruppen, die sich in
einer Notfallsituation befinden.
Bei hochkomplexen Fällen
­werden Rettungssanitäter von
Notärzten unterstützt. Diese
werden je nach System an den
audi/adobe stock/getty istock
Einsatzort gebracht oder stehen
für telefonischen Support zur
Verfügung.
Michael Schumann,
Vereinigung Rettungs-
sanitäter Schweiz VRS,
Sursee LU
saldo 20/2020

«Multitabs sind
nicht immer nötig»
saldo 18/2020
«Sauberes G
­ eschirr für
9 Rappen pro Spülgang»
Für viele Geschirrspül­er ist
es besser, wenn man Reiniger,
Klarspüler und Enthärter ge­
trennt einfüllt. Der Klarspüler
kommt erst zum Einsatz,
wenn das ­Automatik­programm
keinen Schmutz mehr erkennt.
Bei weichem Wasser dosiert
man mit Tabs zu viel Enthär­
ter, das bezahlt man auch mit.
Martin Gottfried,
Turbenthal ZH
Ein Spezialist für Haushalts­
geräte war kürzlich bei uns
und schaute sich die Abwasch­
maschine an. Er erklärte mir
und meiner Partnerin, dass
wir auf keinen Fall All-in-One-
Tabs kaufen sollten. Abwasch­
maschinen, die Reosal und
Glänzer benötigen, dürften
nicht mit All-in-One-Tabs be­
nützt werden. Die Maschine
könnte Schaden nehmen –
auch teurere Maschinen wie
unser Miele-Gerät.
Raphael Wyss, Luzern
Vorschau: saldo vom 20. Januar 2021
Lippenpomaden
im Test
saldo 20/2020
Anmerkung der Redaktion:
Wenn regelmässig Salz und
Klarspüler in die Spülmaschine
nachgefüllt werden, braucht
es für eine gute Leistung kein
All-in-One Produkt. Es genügt
auch ein Classic-Tab. Der
­Maschine schadet man aber
mit All-in-One-Produkten nicht –
es werden allerdings mehr
­naturbelastende Chemikalien
als nötig verbraucht.
Multitabs: Der Maschine
schadet man damit nicht
«Altes Duschgel
von Dove bewertet»
saldo 18/2020 «4 von 5 Dusch-
gels sind unproblematisch»
Die «Dove Reichhaltige Pflege­
dusche» wurde überarbeitet.
Bereits seit Juni wird sie in neu­
er Qualität hergestellt. Unter
Berücksichtigung der derzei­
tigen Bewertungskriterien
­würde sie heute ein sehr gutes
Ergebnis erzielen. Das von Ih­
nen zitierte «Öko-Test»-­Resul­tat
zu den Duschgels bezieht sich
auf ein altes Dove-Produkt.
Kim Santini, Unilever, Dove
Marketing, Hamburg
Leserbriefe
Liebe Leserin,
lieber Leser
Ihre Meinung interessiert
uns. Kritik, Lob, Anmer-
kungen oder Ergänzun-
gen können Sie uns sen-
den, mailen oder faxen:
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Moser (emo), Elvira Müller (em), Gian Andrea
Schmid (ga), Corina Schuppli (cs), Beatrice
Walder (bw)
IT, Multimedia: Christian Birmele (cb, Leitung),
Marc Mair-Noack (mmn)
Produktion: Jürg Fischer (fis, Leitung),
Dave Köhler (Art Director), Miro Beck, Gülbün
Can, Stefan Christen, Philipp Jordan, Silvio
Lötscher, Esther Mattille, Thomas Müller, Ulrich
Nusko, Dominique Schütz, Adrian Ulrich
Verlag: Yvonne Keller (Leitung),
Angelika Denzler, Irene Kurer, Sandra Tandler
Leserservice: Jörg Heidmann (Leitung), Regula
Difonzo, Afra Günther, Nicole Imbriano, Tobden
Tender, Christine Wieland, Pia Wolfensperger
Druck: Swissprinters, 4800 Zofingen
Erscheinungsweise: 20-mal jährlich
Herausgeberin: Konsumenteninfo AG, Zürich
Verkaufspreis: Kioskpreis Fr. 4.50,
Jahresabo Fr. 56.–, Zweijahresabo Fr. 107.–
Auflage: 53 579 (notariell beglaubigt 9/2020)
Massgebliche Beteiligung i.S. von Art. 322 StGB:
Editions Plus GmbH, K-Tipp Rechtsschutz AG
saldo wird in einer umweltverträglichen
Polyethylenfolie verschickt. Diese schneidet im
Ökovergleich gleich gut ab wie Recycling­
papierhüllen, schützt aber auf dem Postweg
besser vor einer Beschädigung der Zeitschrift.
41
Rätsel

Eine Limonade im Bade?

1 2 3 4 5 Rätsel Nr. 268 von Lukas Gamma
Waagrecht
6 7 8 9 1 Hygieneartikel ohne Binde.
4 Kurze Festplatte.
10 11 6 Verliert als Konsumentin
kein Gewicht.
10 Betrifft das Verhüllungsverbot.
12 13 14
11 Schweizer Krankenkasse.
12 Poetischer Bauer.
15 13 Macht Fernsehen mit Format.
15 Essen orientalische Rosinenpicker.
16 17 18 19 20
16 Lokalisierter Job.
19 Bringt die Ordnung durcheinander.
21 Pendelt im Raum.
21 22 23 23 Zimmer- und Gartenpflanze.
24 Modische Strömung.
24 25 26 27 28 27 Würziger Mobilfunkanbieter.
29 Zählt zum Gesamtgewicht.
29 30 31
30 Enthaltsame Frau.
32 Mut machender Sekt.
33 Welsche Gefühlsbewegung.
32 33 34 35 36 Verbinden Textilien.
37 Gibt 19 waagrecht Geschmack.
36
Senkrecht
1 Verwandter aus Köln.
37
2 Büezer bei der Post.
3 Waadtländer Wasser.
4 Grono hält diesen Rekord
Autoteil zum Angeln. in der Schweiz.
(Lösung: graue Felder waagrecht fortlaufend) 5 Persönliches Erbe (Abk.).
6 Altmodisches Interieur.
7 Limonade im Bade.
8 Passt zu Flach und Fach.
9 Kleine Gewässer.
11 Raum für Vereine.
Gewinnen Sie einen Büchergutschein im Wert von 100 Franken 14 Schweizer Pause.
17 Warmes Bad.
Senden Sie das richtige Lösungswort an: saldo, Postfach, 8024 Zürich, Fax: 044 253 83 31,
E-Mail: redaktion@saldo.ch. Vergessen Sie nicht, Ihre Adresse anzugeben! 18 Hanfprodukt im Wilden Westen.
Einsendeschluss: Dienstag, 12. Januar 2021 20 Stimme aus dem Baltikum.
Gewinner des letzten Preisrätsels: Bob Gualdani, Pfäffikon SZ 22 Käse mit roter Rinde.
25 Deutscher Butterersatz.
26 Erhöht die Ansteckungsgefahr.
Lösung Rätsel Nr. 267 Waagrecht: 4 SCHULDENBERG 12 HAMBURGER 13 MARGE 28 Verbrieft den Anteil.
14 MELANGE 15 PAN 16 MIETE 18 (Chicken-) CURRY 20 GRIPS 22 TUNNEL 24 NOKIA 31 Klingende Knetmasse.
(Konzern) 26 TEE (Stift) 27 BEISTAND 30 PEANUTS (engl.: Erdnüsse) 32 ROTOR (auch rück- 34 Modisch modern.
wärts) 33 RUSS 35 TRAKTE 37 DISK 38 HEIM 39 KITZ Senkrecht: 1 ALBEN 2 ANGLER
3 KERNE 5 CHARCUTERIE 6 HARPUNE 7 UMGARNEN 8 DUMMY 9 EREIGNIS (aus Siegerin) 35 Passt zu Stadt und Land.
10 BEA 11 RAGUSA (Schokoriegel) 17 TIKTOK 19 REBUS 21 PIATTI 23 LETTER 25 OSRAM
28 NOETE 29 DR (Abk.: Doktor) 31 AUS 34 SKA (Musikstil und Schweizerische Kreditanstalt)
36 RI (IR von unten, Interregio) Lösungswort: KURSSTURZ

42 saldo 20/2020
 «Mein Vermieter
will den Mietzins
während der
Renovation
nicht reduzieren.»
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Ehe und Konkubinat Das Smartphone clever nutzen Erben und Vererben
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