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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

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Impressum Inhalt
Impressum / Inhalte 2
Freilichtbühne aktuell
Zeitschrift des Verbandes Editorial 3
Deutscher Freilichtbühnen e.V. (VDF)
VDF -Region Süd- trifft sich in Gräfinthal zur 49. Jahrestagung 4
Herausgeber:
70. Arbeits- und Jahrestagung der VDF -Region Nord- in Otternhagen 6
VDF
Oberonstrasse 20 HighSchoolMusicamp der VDF -Region Nord- in Meppen 8
59067 Hamm
TeenieCamp 2023 – Das Pfadfindercamp in Coesfeld 10
Telefon: 0 23 81 - 69 34
Jugendcamp der VDF -Region Süd- in Neuenstadt 11
Fax: 0 23 81 - 67 50 84
e-mail: info@freilichtbuehnen.de Theaterpädaogisches Begleitmaterial der Freilichtbühne Bökendorf 12
Internet: www.freilichtbuehnen.de
Der VDF wird 50 - Einladung zum gemeinsamen Verbandstag mit vielen Gästen 12
Redaktionsteam dieser Ausgabe Wir können nicht die Welt retten? Doch! – Fachwerkstatt Kultur und Klimaschutz 14
Bärbel Mauch (BM)
Heribert Knecht (HK) Harry Karasch neuer Vorsitzender der AG niedersächsischer Freilichtbühnen 16
Magnus Ronge (MR)
Luana Schnapka (LS) Waldbühne Sigmaringendorf erhält Kulturpreis 18
Waldbühne Heessen begrüßt viermillionsten Besucher*in der Vereinsgeschichte 19
Verantwortlich:
Heribert Knecht 75 Jahre Waldbühne Ahmsen 20

Anzeigen: Hinter den Kulissen von Claus Martins "TARZAN – Das Musical" 22
Luana Schnapka Naturtheater Reutlingen mit Landesamateurtheaterpreis LAMATHEA 2023 ausgezeichnet 23
Layout: Metamorphose einer Kulisse in Billerbeck 24
Jochen Grebe, Metelen
3,35 Millionen Euro vom Bund für Naturtheater Reutlingen 26
Druck: Über 90 Teilnehmende bei der Technikertagung der VDF -Region Nord- in Oelde 27
Krüger Druck + Verlag
66663 Merzig Jugendleitungstagung der VDF -Region Nord- 28
Vorstand des VDF -Region Süd- 29
Freilichtbühne aktuell
erscheint zweimal jährlich. Die mit Na- Waldbühne sagt „Grazie, Walter!“ 30
men gekennzeichneten Beiträge geben
die Meinung des Verfassers, nicht aber Edwin Borsdorf für 40-jährige Vorstandstätigkeit geehrt 31
die des Herausgebers bzw. der Redak-
Naturbühne Steintäle Fridingen feiert Jubiläum 32
tion wieder.
Es wird nur die allgemeine presserecht- Social Media im Verband 34
liche Verantwortung übernommen.
Wettbewerb zum 8. Deutschen Amateurtheaterpreis amarena 35
Der Nachdruck von Beiträgen ist nur mit
VDF ehrt Barbara Zorn mit der Diamantenen Ehrennadel 36
Einwilligung des Herausgebers
und Quellenangabe gestattet. Nachrufe 36

Die nächste Ausgabe • Nachruf für Bernd Morlock, Herdringen 36


von Freilichtbühne aktuell
• Nachruf für Marita Coels, Holtebüttel 37
erscheint im Juni 2024
• Nachruf Jürgen Klostermeyer, Klosterhofspiele Langenzenn 37
Redaktionsschluss:
01. Mai 2024 • Nachruf für Walter Edelmann, Ahmsen 38
• Nachruf für Friedhelm Gräve, Werne 38
Titelfoto:
"Der kleine Tag" • Walter Edelmann und Josef Brunstein sterben am gleichen Tag 39
© Freilichtbühne Coesfeld
Termine VDF 2024 40
Rückseite: Kursangebote des Bildungswerks für Theater und Kultur 41
"Sister Act"
© Naturtheater Reutlingen Spielzeitstatistik der Saison 2023 42
Vorstand des VDF -Region Nord- 46

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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Liebe Leserinnen und Leser bei den Bühnen im Großen und Ganzen in wird ausführ­lich auf den Seiten 6 und 7 be­
Liebe Freilichtbühnenfreunde und Ordnung ist, und, dass trotz des enormen richtet.
–freundinnen Zeitaufwands das Engagement allen Be­
teiligten Spaß und Freude macht und neue Wir berichten auch über die sehr große
Im vergangenen Sommer konnten wir an Freunde bringt. Überraschung und Freude am Naturthea­
unseren Freilichtbühnen endlich wieder An unseren Freilichtbühnen widmen sich ter Reutlingen über eine außergewöhnlich
eine uneingeschränkte Spielsaison durch­ dieser kulturellen Aufgabe vor und hinter hohe Förderung auf Seite 26 .
führen. den Kulissen nach wie vor viele tausend In dieser Ausgabe befinden sich noch
Allerorts wurde mit großer Spielfreu­ Aktive, ehrenamtlich, generationsüber­ Berichte über andere interessante Thea­
de agiert, die Begeisterung war auf den greifend, aus allen sozialen Schichten und terthemen, so z.B. über eine besondere
Bühnen und auf den Besucherrängen zu Berufen, mit sehr viel Leidenschaft und Inszenierung in Hornberg (S. 22), über
spüren. Dazu spielte das Wetter auch mit Herzblut. Wir bieten Kindern und Jugend­ Bühnenjubiläen in Ahmsen (S. 20) und Fri­
und bescherte den Freilichttheatern einen lichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung. dingen (S. 32). In Bad Schwalbach wurde
herrlichen Sommer, mit nur wenigen wit­ So sind wir froh darüber, dass die für Barbara Zorn mit der „Diamantenen Eh­
terungsbedingten Ausfällen. den Herbst geplanten Projekte für unse­ rennadel“ des VDF ausgezeichnet (S. 36).
ren Bühnennachwuchs wieder in Präsenz Dann halten wir noch einen Ausblick auf
Auf unseren Freilichtbühnen gab es in stattfinden konnten. Über das TeenieCamp die Planungen für das 50-jährige Ver­
2023 über 140 Inszenierungen aus allen berichten wir auf S. 10, die JugendCamps bandsjubiläum im nächsten Jahr (S. 12),
Bereichen des Theaters. In den fast 1.700 in Nord (auf S. 8/9) und Süd (auf S. 11), so­ welches wir in der Balver Höhle veranstal­
Aufführungen konnten insgesamt 941.474 wie über die Jugendleitungstagung Nord ten werden.
große und kleine Besucher begrüßt wer­ auf Seite 28. Wir bedanken uns bei unseren Förderern
den. Die gesamte Statistik kann auf den für ihre Unterstützung und bei allen Le­
Seiten 42 bis 46 eingesehen werden. Zu den wichtigen Veranstaltungen des sern für Ihr Interesse. Bleiben Sie uns
Die Befürchtungen, dass Teile der Ensem­ VDF zählen auch die Jahres- und Arbeits­ treu!
bles nach den „Corona-Zwangspausen“ tagungen in Nord und Süd. Nachdem im
nicht wiederkommen würden, haben sich vorigen Jahr die Region Süd mit Bärbel Unseren Bühnen wünschen wir gutes
nach unserer Kenntnis gottlob nicht be­ Mauch eine neue Vorsitzende bekommen Gelingen für die Vorbereitungen und
stätigt. hat, gab es in diesem Jahr im Norden ei­ Durchführung einer sicher erfolgreichen
Daraus schließen wir, dass die Stimmung nen Wechsel in der Vorstandschaft. Darüber Freilichttheatersaison 2024.

Nach dem Wechsel in der Vorstandschaft im Süden in 2022 wurde nun auch der Wechsel im Norden vollzogen.
Wolfgang Schiffelholz (links) hat an Bärbel Mauch (2. von re) übergeben und Heribert Knecht (rechts) an Thomas Lepping (2. von li)
Foto © Chris Malassa
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Der VDF -Region Süd- e.V. trifft sich bei der
Naturbühne Gräfinthal zu seiner 49. Arbeits- und Jahrestagung
Vom 6. bis 8. Oktober war es wieder cken wurden die Ergebnisse dokumentiert zenden, der Jugendleitung, aus dem BDAT
Zeit – die Mitgliedsbühnen des VDF Süd und in einer kurzen Abschlussrunde vor­ und der AG Fortbildung.
trafen sich zu ihrer alljährlichen Arbeits- gestellt. Der beste Einstieg in den gemüt­ Tagungsort der Arbeits- und Jahresta­
und Jahrestagung. Eingeladen hatte die lichen Teil des Abends! gung 2024 wird die Waldbühne Sigmarin­
Naturbühne Gräfinthal und auch ihre Räu- Auch der Samstagvormittag sorgte für gendorf. Die Vorstandssitzung 2024 findet
me und das Theatergelände für die Work- rege Diskussionen: Claudia Schoeppl vom bei den Freilichtspielen Neuenstadt statt.
shops zur Verfügung gestellt. "teatro international Ulm" referierte zu Da die Suche nach geeigneten Unterbrin­
„Kulturelle Aneignung und Wokeness im gungs- und Tagungsmöglichkeiten immer
Bereits am Freitagabend begann das Pro­ Freilichttheater“. Wie gehen wir mit dis­ schwieriger wird, wurde auch nach einer
gramm, das vielversprechend und attrak­ kriminierenden Begriffen um? Können ausrichtenden Bühne für 2025 gesucht.
tiv war: die Teilnehmenden der Workshops schwarze Figuren nur noch durch Men­ Die Burgspiele Altleiningen meldeten In­
beschnupperten sich und bekamen einen schen mit schwarzer Hautfarbe besetzt teresse an, müssen aber inzwischen zu­
Abriss über das, was die Referent*innen werden? Diese und andere Fragen führten rückziehen, weil für den geplanten Termin
geplant hatten. Es war für verschiedene zu regen Diskussionen, die in der Mittags­ keine freien Hotelzimmer verfügbar sind.
Theaterabteilungen etwas dabei – von pause fortgesetzt wurden. Also heißt es jetzt „alles auf Start!“.
Artikulation und Kraftstimme über Wun­ Der Nachmittag wurde mit verschiedenen Gegen Mittag war die Jahres- und Arbeits­
den und Narben modellieren und einen Aktivitäten verbracht – die einen prüften tagung zu Ende. Bärbel Mauch bedankte
Einstieg in die Regiearbeit bis zum Kulis­ die Kasse, andere folgten der Einladung sich bei allen für ihre aktive Teilnahme
senbau mit Gerüsten. Das Angebot fand der Naturbühne Gräfinthal zu einer Thea­ und insbesondere bei den Mitgliedern der
großen Anklang – über 100 Anmeldungen terführung, wieder andere machten einen Naturbühne Gräfinthal für die Betreuung
lagen vor, alle Workshops waren also gut Spaziergang. Zum Abendessen waren der Tagungsteilnehmenden. Als Danke­
ausgelastet. alle wieder beieinander und genossen schön gab es dieses Jahr ein Nudelpräsent
Für die Vorstände war ebenfalls gesorgt: nach den kulinarischen Leckereien ein an­ schwäbischer Art.
am Freitagabend ging es an Thementi­ sprechendes Programm aus Szenen der BM
schen um einen Rückblick auf die Saison, diesjährigen Inszenierungen an der Na­
um Wünsche und Forderungen an den turbühne: Die Ensembles von „Heidi“ und
Verband und um eigene „Leistungen“ für „Das Wirtshaus im Spessart“ sorgten für
den Verband. Die Besetzung der Tische begeisterten Applaus und eine tolle Stim­
wurde von der AG Fortbildung vorgenom­ mung.
men, denn es sollten ja jeweils gemischte Die Jahrestagung am Sonntagvormittag
Teams vertreten sein. Auf Papiertischde­ war geprägt von den Berichten der Vorsit­

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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023
Erich Kästner
zum 125. Geburtstag

Die verschwundene Miniatur


Für die Bühne bearbeitet
von Stefan Schroeder
3 D – 7 H, viele Statisten möglich
Fleischermeister Külz macht spontan
Ferien und gerät unversehens in einen
rasanten Kriminalfall. Dunkle
Machenschaften, fiese Ganoven
„Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es.“

und ein schönes Fräulein – alles ist


geboten in dieser Krimikomödie!

Drei Männer im Schnee


Für die Bühne bearbeitet
von Charles Lewinsky
4D–6H
Die Evergreen-Komödie
um Sein und Schein!
Der exzentrische Geheimrat Tobler
will einmal wissen, wie sich ein armer
Schlucker fühlt. Und der arme
Schlucker Hagedorn weiß nicht,
wie ihm geschieht, weil man ihn

Foto: Erich Kästner, Wien 1927 © Nachlass Luiselotte Enderle, vertreten durch RA Peter Beisler, München
für einen Millionär hält.
Auch als opulente, schwungvolle
Revue-Operette von Thomas Pigor!

Emil und die Detektive


Für die Bühne bearbeitet
von Marc Schubring
und Wolfgang Adenberg
3 D – 4 H, Kinder
Das mitreißende Musical im Stil der
Goldenen Zwanziger. Wir garantieren
Ihnen unvergessliche Ohrwürmer.

Klaus im Schrank oder


Das verkehrte Weihnachtsfest
Für die Bühne bearbeitet
von Susanne Lietzow
3D–6H
Erich Kästners allererstes Theaterstück:
An Weihnachten ist für die Kinder
Klaus und Kläre alles anders. In einer
geheimen Welt hinter der Schranktüre
müssen ihre Eltern wieder Kind sein
und die Kinder ganz schön erwachsen
werden. Zum Glück lernen beide Seiten
dabei eine Menge.
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70. Arbeits- und Jahrestagung des VDF -Region Nord-
in Otternhagen
Bereits zum 70. Mal jährte sich die Jah- rationsübergreifende Arbeit an den Frei­ falt“ auseinandergesetzt. Hier wurde auch
res- und Arbeitstagung des Verbandes lichtbühnen bezeichnete er dabei als zent­ der 5-Jahresplan der Jugendleitungen
Deutscher Freilichtbühnen -Region Nord-. ralen Schlüssel in der Entwicklung junger aufgegriffen und geklärt, welche Voraus­
Vom 27. bis 29. Oktober richtete die Wald- Menschen und für die Gemeinschaften an setzungen geschaffen werden müssen,
bühne Otternhagen diese in Neustadt am den Standorten der Bühnen. Ihm folgte die um die Freilichtbühnen noch zugänglicher
Rübenberge in den Räumlichkeiten der stellvertretende Regionspräsidentin Petra zu machen und einen sicheren Raum zu
Berufsbildenden Schule Neustadt (BBS) Rudszuck, welche in ihrem kurzen Gruß­ schaffen. Ziel war es, gemeinsam mit den
aus. wort ihren Respekt für die ehrenamtlich Bühnen Ideen zur Umsetzung des 5-Jah­
geleistete Arbeit aussprach. Auch die stell­ resplans an den Bühnen zu entwickeln und
Wie üblich begann die Tagung für einige vertretende Bürgermeisterin der Stadt zu diskutieren sowie darüber hinaus Raum
Teilnehmer bereits am Freitagabend mit Neustadt, Christine Nothbaum, richtete zur Sensibilisierung und Weiterbildung zu
der Vorstandssitzung. Der Vorstand und sich in ihrer Begrüßung an die Anwesen­ schaffen.
die Beiratsbühnen kamen zusammen, um den und bezog sich auch auf ihre eigenen Im Arbeitskreis 2 wurde mit einem Ticket­
die Punkte aus der Tagesordnung und die Erfahrungen an der Waldbühne Otternha­ anbieter zusammen erörtert, welche Mög­
Details für die Mitgliederversammlung am gen und wie diese sie in ihrer Entwicklung lichkeiten genutzt werden und wie Ticket­
Sonntag durchzusprechen und zu diskutie­ geprägt hatten. Sie bedankte sich für die systeme an Freilichtbühnen implementiert
ren. Heribert Knecht begrüßte als 1. Vor­ hervorragende Arbeit der Vereine und des werden können. Im dritten Arbeitskreis
sitzender die anwesenden Teilnehmer zu Verbandes, um Freilichtbühnen als Ort des wurde das Thema „Stand Up Impro-Spie­
seiner letzten Vorstandssitzung in dieser Zusammenhalts zu erhalten und zu bele­ le für spontanes Acting“ behandelt. Lucy
Funktion. Seinen Jahresbericht fasste er ben. „Es wird nicht nur Theater gespielt, Lipiensky und Katja Ahlers vom Bildungs­
möglichst kurz und sprach die wichtigsten sondern Gemeinschaft gelebt“, betonte sie werk für Theater und Kultur zeigten den
Punkte konkret an. mit besonderem Augenmerk auf die Be­ Teilnehmenden, welche Spiele spontan
deutung von Freilichtbühnen für die Ent­ genutzt werden können, um das Bühnen­
In der mit über 220 Teilnehmenden von wicklung junger Menschen und der gesell­ spiel, die Proben oder die Bühnenpräsenz
35 Mitgliedsbühnen gefüllten Aula der schaftlichen Verbundenheit. zu stärken und zu verbessern. Viola Niepel
BBS begrüßte Heribert Knecht in der Aula Nach den Grußworten folgte das Fachrefe­ ging mit den Teilnehmenden des Arbeits­
der BBS alle Anwesenden. In seiner Be­ rat von Jan Wiegand und seiner Kollegin kreises 4 das Thema „Spielleitung und
grüßungsrede stellte er dabei besonders Janna Edler, welche als Teil der Ortsgrup­ Regie“ an und erarbeitete mit den Teilneh­
eine Frage in den Vordergrund: Braucht es pe SCHLAU Paderborn das Thema „Diver­ menden Ergebnisse, mit denen die Spiel­
Theater in dieser schwierigen Zeit? sität im Theater“ offen und mit Charme leitung und Regiearbeit an den Freilicht­
Dieser Frage wurde in den nächsten Minu­ an die Teilnehmer herangetragen haben. bühnen weiter vorangetrieben werden
ten mit einigen Beispielen nachgegangen Gerade kulturelle Einrichtungen wie die kann.
und es wurde herausgestellt, wie wichtig Freilichtbühnen ermöglichen es Menschen Im fünften Arbeitskreis wurde sich unter
die kulturelle und ehrenamtlich geleis­ aller Altersgruppen, als sie selbst, so wie der Moderation von Malte Großestrang­
tete Arbeit für die, durch die aktuellen sind und fühlen, an einer Gesellschaft teil­ mann und Julia Nuñez-Bartolomé zum
Einflüsse geprägte, Gesellschaft ist. Dies zunehmen und darüber hinaus Repräsen­ Thema „Werbung“ ausgetauscht. Ge­
griffen auch seine nachfolgenden Redner tation zu erfahren. Mitwirkende erhalten meinsam diskutierten die Teilnehmenden
auf, die die Teilnehmenden ebenfalls be­ durch ihr Engagement die Möglichkeit, des Arbeitskreises ihre Werbeideen, mit­
grüßten. Prof. Joachim Schachtner in sei­ sich mit der natürlichen Umgebung zu gebrachtes Werbematerial sowie Ideen
ner Funktion als Staatssekretär des MWK verbinden. Paulina Koers als Jugendwar­ und Hinweise rund um den Bereich So­
Niedersachsen zeigte seine Begeisterung tin des VDF -Region Nord- richtete danach cial Media. Ziel war es nicht, Werbung für
für das Engagement, das von den Bühnen noch einige Worte zur vergangenen Ju­ Freilichtbühnen neu zu erfinden, sondern
ehrenamtlich in die kulturelle Landschaft gendleitertagung und dem entwickelten neue Akzente zu setzen und eine mög­
eingebracht wird und betonte, wie wich­ 5-Jahresplan an die Zuhörenden. liche andere Perspektive auf das eigene
tig diese Arbeit für die gesellschaftliche Werbeverhalten zu erlangen. Der Arbeits­
und persönliche Entwicklung der Aktiven Nach einem kurzen Mittagsimbiss star­ kreis 6 „Digitalisierung“ beschäftigte sich
und der Besucher der Freilichtbühnen ist. teten die Arbeitskreise. Im Arbeitskreis unter der Leitung von Georg Plümpe mit
Als Besonderheit stellte er die dadurch 1 haben sich die Teilnehmenden tieferge­ den Fragen, was Digitalisierung genau ist,
entstehende kulturelle Landschaft und hend unter Anleitung von Jan Wiegand wo die Mitgliedsbühnen aktuell stehen
Gemeinschaft trotz der großen Flächen mit dem an das Referat anschließende und welche Vor- und Nachteile die Digita­
zwischen den Bühnen heraus. Die gene­ Thema „Sexuelle und geschlechtliche Viel­ lisierung mit sich bringt. Neben dem The­
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

ma Digitalisierung an sich fand auch das leider notwendigen Absage des ViCa. Be­ Arbeit und im Zuge seiner Verabschiedung
Thema Datenschutz einen Platz und wur­ gleitet von einer Präsentation fuhr sie mit sowie Ehrung als Ehrenvorsitzender des
de anhand konkreter Fragen bearbeitet. ihren Ausführungen zu den erfolgreichen VDF -Region Nord- wurden ihm und allen
Abschließend bleibt der Arbeitskreis acht, Teenie- und Jugendcamps fort. Anwesenden ein vorbereitetes Video ge­
in welchem sich die Teilnehmenden unter Dominik Elsner als Geschäftsführer des zeigt, in welchem musikalisch untermalt
Anleitung von Michael Bönig mit allen Regionalverbandes stellte die Gewinner­ Fotos aus seiner Zeit im VDF-Vorstand ge­
Themen rund um den Bereich „Requisiten“ mittlung für das vergangene Geschäftsjahr zeigt wurden. Anschließend richteten im
beschäftigten und auseinandergesetzt ha­ vor. Nach dem Bericht der Kassenprüfer Video einige Personen, die lange und ver­
ben. Der Arbeitskreis 7 „Bühnenkampf“ wurde der Vorstand einstimmig entlastet. trauensvoll mit Heribert Knecht zusam­
beschäftigte sich bereits seit dem Vormit­ Daran anknüpfend wurde der Haushalts­ mengearbeitet haben, persönliche Worte
tag mit den Inhalten, welche für eine au­ plan für das kommende Geschäftsjahr vor­ an ihn und beantworteten unter anderem
thentische und überzeugende Darstellung gestellt und verabschiedet. die Frage, welches Tier Heribert Knecht
des Kampfgeschehens von Nöten sind. In Im nächsten Abschnitt der Mitgliederver­ am besten beschreiben würde. Egal ob
diesem Jahr wurde unter Jan-Philip Hilger sammlung wurde ein Teil des Vorstands Elefant, Esel oder Lama, seine ausdauern­
speziell das Thema Nahkampf behandelt. neu gewählt. Die Anwesenden wählten de, zum Teil auch sture aber stets fami­
Dominik Elsner einstimmig wieder zum liäre Art, mit den Menschen und Themen
Während der Abendveranstaltung fand be­ Geschäftsführer und Thomas Lepping umzugehen, wurde immer wieder heraus­
reits ein erster Austausch über die in den zum neuen 1. Vorsitzenden des VDF -Re­ gestellt. Anschließend richtete der neue
Arbeitskreisen gesammelten Erfahrungen gion Nord-. Er löst damit Heribert Knecht Ehrenvorsitzende selbst noch einige Wor­
statt. Nach dem Abendessen zeigte die ab, der 18 Jahre im Vorstand mitgewirkt te an die wieder stehenden und applaudie­
Waldbühne Otternhagen zum 70. Geburts­ und davon die letzten zwölf Jahre die Ver­ renden Teilnehmenden und bedankte sich
tag des VDF -Region Nord- gemeinsam mit bandsbühnen als 1. Vorsitzender reprä­ für das entgegengebrachte Vertrauen. Er
anderen Bühnen aus dem Verband unter sentiert hat. Im Zuge des Wechsels auf der betonte, dass es ihm eine Ehre gewesen
dem Motto „Varieté“ einzelne Musikstücke Bühne, erhoben sich die Teilnehmenden sei, den VDF und die Mitgliedsbühnen so
aus den Musicals der vergangenen Spiel­ und begleiteten den Vorgang mit lautem lange vertreten zu dürfen.
zeiten, die durch eine humorvolle Mode­ und langanhaltendem Applaus.
ration verbunden wurden. Anschließend An die Wahlen anknüpfend wurden noch Zum Ende der Versammlung bedankte
durfte der DJ sein Equipment aufbauen einige Mitteilungen verlesen, welche unter sich der neue 1. Vorsitzende Thomas Lep­
und hat den Rest des Abends die Teilneh­ anderem über das 50-jährige Jubiläum ping bei Magnus Ronge sowie Ralf Frank
menden auf die Tanzfläche gebracht. des VDF-Gesamtverbandes im Jahr 2024, als Vorsitzenden und allen Mitwirkenden
die Klausurtagung 2024 oder pyrotechni­ der Waldbühne Otternhagen für die Or­
Am Sonntag wurde die Jahres- und Ar­ sche Lehrgänge informierten. Darüber hi­ ganisation und Durchführung der Jahres-
beitstagung mit der Mitgliederversamm­ naus wurde die Freilichtbühne Herdringen und Arbeitstagung und erklärte die Mit­
lung fortgesetzt und Heribert Knecht von den Mitgliedsbühnen satzungskon­ gliederversammlung für beendet.
eröffnete mit der Begrüßung der 35 form zum Austragungsort der Jahres- und
stimmberechtigten Bühnen die Sitzung. Arbeitstagung 2024 bestimmt. Adrian Dorn
Mit seinen ersten Worten sprach er allen Freilichtspiele Bad Bentheim
Beteiligten, die den Erfolg und die Atmo­ Thomas Lepping dankte Heribert Knecht
sphäre des vergangenen Tages und des in einer kurzen Rede nochmals für seine
Abends ermöglichten, seinen herzlichsten
Dank aus, welcher durch Applaus von den
Tagungsteilnehmenden bestätigt wurde.
Anschließend wurden die Ergebnisse der
Arbeitskreise vorgestellt. An diese Aus­
führungen schloss Heribert Knecht mit
seinem Jahresbericht an und berichtete
von den im vergangenen Jahr besuchten
Veranstaltungen, Konferenzen und Telefo­
naten mit Vertretern aus Kultureinrichtun­
gen oder der Politik sowie den angestoße­
nen und noch laufenden Projekten. Paulina
Koers stellte in ihrem Jahresbericht die Heribert Knecht, neuer Ehrenvorsitzender der VDF -Region Nord- (mitte) mit Magnus
vergangenen Aktivitäten im Jugendbe­ Ronge, Ursula Knecht, Paulina Koers, Thomas Lepping und Dominik Elsner (v.li.n.re.)
reich vor und berichtete zunächst von der Foto: © Chris Malassa
7
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HighSchoolMusicamp an der Freilichtbühne Meppen
Nicht nur die Textzeile, sondern auch das
Motto „We‘re all in this together“ hat uns
ein Wochenende lang begleitet. Die Stim-
mung der ca. 300 Teilnehmenden lässt
sich nur als ganz große Klasse beschrei-
ben, denn die Freilichtbühne Meppen hat
ein grandioses JugendCamp organisiert.

Unter dem Motto HighSchoolMusicamp


hat sich unser Wochenende in der wohl
berühmtesten HighSchool der Filmge­
schichte abgespielt: Die Jugendherberge
Meppen hat sich für das JugendCamp in
die EastHigh verwandelt und wurde mit
viel Liebe zum Detail dekoriert. Nach der
Anreise am Freitagabend gab es natür­
lich erstmal ein leckeres Essen, um die
weit angereisten Jugendgruppen für
den Abend fit zu machen. Nach einer ge­
meinsamen Begrüßung durch Marina Das Motto HighSchoolMusicamp wurde mit viel Liebe zum Detail umgesetzt
und Wiebke Billek als Vertreterinnen der Foto: © Freilichtbühne Meppen
Jugendgruppe Meppen hat auch Paulina
Koers als Jugendwartin des VDF Nord die Jugendgruppe Meppen wieder einmal das allgemeine Thema, also HighSchool­
Jugendgruppen empfangen. ihre Kreativität unter Beweis gestellt hat. Musical, vorgegeben. Dennoch haben alle
Anschließend konnten wir den Abend auf Neben den lustigen, kooperativen und spa­ Jugendgruppen thematisch ihre eigene
der Terrasse, beim Karaoke oder natürlich ßigen Stationen wurde für das leibliche Nische gefunden. So gab es beispielsweise
auf der Tanzfläche ausklingen lassen. Wohl natürlich auch gesorgt. An dieser ein Stück über die Filmcharaktere im Se­
Bei der großen Auswahl an Workshops Stelle ein großes Dankeschön an das Kü­ niorenalter, einer Pen&Paper Rollenspiel­
am Samstagmorgen war für jeden etwas chenteam <3. gruppe, die sich vor den Musicalnummern
dabei. Angebote vom klassischen Impro­ Nun kommen wir wohl zum spannendsten in der Mensa fürchtete, sowie viele weitere
theater, über Yoga bis hin zu einer Tech­ Teil dieses Berichts, dem Musikwettbe­ urkomische, spannende und großartig cho­
nikrunde war alles dabei, was ein werb: reographierte Stücke. Der Wanderpokal ist
Freilichtbühnenherz höherschlagen lässt. Alle teilnehmenden Freilichtbühnen ha­ im kommenden Jahr im Jugendraum der
Traditionell stand nachmittags eine Stadt­ ben einen 5-minütigen Beitrag für das Waldbühne Kloster Oesede zu finden, die
rallye auf unserem Zeitplan, bei der die Abendprogramm vorbereitet. Dabei war in diesem Jahr den Musikwettbewerb ge­

Die Jugendgruppe der Waldbühne Kloster Oesede


Foto: © Marina Billek
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Im Rahmen des Musikwettbewerbs wurden insgesamt 19 Beiträge auf die Bühne gebracht
Foto: © Freilichtbühne Meppen

wonnen hat. die Anmoderation der Freilichtbühne Mep­ tolle Camp und freuen uns schon auf das
Die Jugendgruppe aus Kloesede hat ihr pen, die musikalisch und choreographisch nächste Jahr in Hamm-Heessen.
GrundSchoolMusical in Meppen uraufge­ das Publikum vom Hocker gehauen hat. Leonie Bredol
führt. Die elf kleinen Freilichtbühnen der Besonders das spektakuläre Finale des Waldbühne Kloster Oesede
Klasse 2b haben mit ihrer Lehrerin zu­ Abends zum Song „We`re all in this toge­
sammen versucht, HighSchoolMusical als ther“ unter Einbindung je einer Person der
Schulmusical aufzuführen. Dabei wurden einzelnen Jugendgruppen wird allen noch
die kleinen Schauspieler*innen von ihren lange Zeit in Erinnerung bleiben.
Mitschüler*innen unterstützt, die ganz Am Sonntag ging es dann für die ange­
wunderbar auf der Blockflöte das Stück reisten Jugendgruppen wieder zurück zu
musikalisch begleitet haben. Bei so viel ihren Heimatbühnen im Norden und für
Publikum stieg natürlich die Aufregung bei unseren Gast Markus vom VDF Süd zurück
den wortwörtlich „Kleinsten“ des Abends, in den Süden.
und so sorgte das Chaos auf der Bühne für
viel Gelächter im Publikum. Im Namen aller Jugendgruppen bedanken
Für viel Applaus sorgten die Beiträge und wir uns bei Freilichtbühne Meppen für das

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9
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TeenieCamp 2023 – Das Pfadfindercamp in Coesfeld
Das TeenieCamp 2023 startete dieses Mal finder-Abzeichen ver­
in Coesfeld unter dem Motto „Allzeit be- dient.
reit“, wo sowohl die jungen als auch die Nach der Rallye gab
älteren Pfadfinder zeigen konnten, was sie es allerdings nur noch
alles können! ein Gesprächsthema:
Der Musikwettbe­
Am 16. und 17. September startete es werb! Jede Freilicht­
endlich, das TeenieCamp 2023. Durch bühne zeigte ihren
den Countdown der Teenies aus Coesfeld ca. 5 Minuten langen
herrschte am Samstag viel Aufregung und Beitrag zum Thema
Vorfreude. Überall waren Teenies von vie­ Pfadfinder, welcher
len Freilichtbühnen, die alles erkundeten, grandios von den
wie es auch Pfadfinder tun. Als alle ihren Teenies aus Coesfeld
Schlafplatz eingerichtet hatten, begrüßten angekündigt wurde.
uns die Pfadfinder von Coesfeld mit einer Zwischendurch tanz­
fantastischen Choreo zu ihrem Campsong, ten auch die Coes­
der einlud mitzusingen und mitzutanzen. felder Pfadfinder et­
Dadurch herrschte schon am Anfang gute was vor. Als dann die
Stimmung. Abstimmung von den
Anschließend stand als nächster Pro­ Teenies der teilnehmenden Bühnen ab­ Jahr holte sich die Freilichtbühne Böken­
grammpunkt die traditionelle Rallye an. geschickt wurde und feststand, wer den dorf den Pokal mit ihrem Beitrag.
Zusammen haben alle Teenies die ver­ Pokal an diesem Tag mit nach Hause neh­ Im Anschluss feierten die Teenies in die
schiedenen Stationen gemeistert und sich men wird, war die Spannung in der großen Nacht hinein, bis so langsam, aber sicher
als Belohnung mehrere bestimmte Pfad­ Aula nicht mehr auszuhalten. In diesem jeder müde wurde und ins Bett ging.
Am nächsten Morgen hörte man die Musik­
box mit dem Campsong und wurde von der
bekannten Choreo der Teenies aus Coes­
feld geweckt. Nachdem sich alle gestärkt
vom Frühstück in der großen Halle befan­
den, konnte nun die Impro beginnen. Dabei
fanden sich die Teenies wieder in Gruppen
zusammen und übten dort jeweils eine
Szene mit einer Requisite, die dann vorge­
stellt wurde, sodass am Ende ein kleines
Theaterstück entstand. Bevor alle aber
wieder nach Hause fuhren, konnte sich je­
der an einer Pommesbude bedienen.
Danach packten alle zusammen und mach­
ten sich auf die Heimreise mit tollen Erin­
nerungen und Erfahrungen von diesem be­
sonderem TeenieCamp. Die Freilichtbühne
Coesfeld hatte somit ein großartiges Wo­
chenende organisiert, welches man nicht
besser hätte machen können. Das Teenie­
Camp 2023 war ein totaler Erfolg, sodass
die Teenies es bestimmt nicht so schnell
vergessen werden.
Josefine Palm
Freilichtbühne Bökendorf
Die Schnappschüsse vom TeenieCamp zeigen viele interessante Aktionen
und auch den damit verbundenen Aufwand
Fotos: © Freilichtbühne Coesfeld
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Jugendcampbericht 2023 Neuenstadt


Vom 29. September bis zum 1. Oktober Empathie und Verständnis für die Motiva­ letztes Mal in ihren Workshops zusammen,
fand das Jugendcamp bei den Freilicht- tionen anderer. um ihr am Wochenende erlerntes Können
spielen Neuenstadt statt. Mit 94 Teilneh- der gesamten Gruppe vorzutragen. Nach
mern und einem abwechslungsreichen Musicaltanz: Inspiriert von dem Film “The einem leckeren Mittagessen trennten sich
Programm konnte das Wochenende nur Greatest Showman“ erlernten alle unter unsere Wege durchaus schweren Herzens
ein voller Erfolg werden! der Führung von Laura Frühsorger mit wieder.
großer Begeisterung fesselnde Tanzrou­
Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit, tinen, die die Magie des Zirkus und der Ein besonderer Dank geht an die Freilicht­
an fünf verschiedenen Workshops teilzu­ Showbiz-Welt einfingen. spiele Neuenstadt für die hervorragende
nehmen, die alle auf ihre Weise faszinie­ Organisation und die erstklassige Verpfle­
rend und lehrreich waren. Die Workshops Maske: Dieser Workshop vermittelte die gung während des gesamten Wochenen­
umfassten: Kunst des Maskenspiels und erlaubte den des. Ich denke, ich spreche für alle, wenn
Jugendlichen, ihre eigenen kreativen Mas­ ich sage, dass es uns an nichts gefehlt hat,
Pantomime: Unter der Leitung von Anke ken zu gestalten. Dabei wurden dank Ute bis auf ein wenig Schlaf!
Gerber konnten die Jugendlichen die Raiser die Vielfalt und Ausdrucksmöglich­
Kunst der nonverbalen Kommunikation keiten deutlich. Zusammenfassend war das Jugendcamp
erkunden und ihr eigenes pantomimisches ein unvergessliches Erlebnis und hat uns
Talent entdecken. Ein weiteres Highlight, was beim Jugend­ mal wieder eines gezeigt: die Leidenschaft
camp nicht fehlen darf, ist der Jugend­ und das Engagement jedes Einzelnen
Impro: Hier lernte die Gruppe unter Lei­ camp-Award. Hier wurde ein weiteres macht sich bezahlt und ich bin froh, ein
tung von Jens Wienand, sich in die Welt Mal gezeigt, welche kreativen Ideen jede Teil dieser wunderbaren Gruppe zu sein.
des improvisierten Theaters auszupro­ einzelne Bühne zum Vorschein bringt. Ge­ Ich freue mich schon auf das nächste Ju­
bieren und ihrer Kreativität freien Lauf zu wonnen hat die Naturbühne Steintäle mit gendcamp 2024 in Mannheim.
lassen. einer hervorragenden Neuauflage von Philipp Valentin
“Arielle die Meerjungfrau“. Nach der Ver­
Rollenarbeit: In diesem Workshop tauch­ kündung des Gewinners wurde der Abend
ten die Teilnehmer mithilfe von Lars Tön­ gemütlich mit einem Lagerfeuer, einer
nies in die Tiefen der Charakterisierung Cocktailbar und vor allem mit viel Spaß
ein, indem sie in die Haut verschiedener beendet. … ein tierisch cooles Musical

Figuren schlüpften. Dies förderte nicht nur


schauspielerisches Talent, sondern auch Sonntags fanden sich die Jugendlichen ein

www.kindermusicals.tv
Tel.: 0 56 31/9 37 01 05 · info@arrangement-verlag.de
Arrangement-Verlag, 34497 Korbach

– das beliebte Kindermusical mit Mogli und


Baloo, das irre viel Spaß macht!
– ab 25 Schauspielern
– mit neuen Liedern, solistisch und in der
Gruppe singbar
– viele Tanzszenen sind möglich

Spieldauer: ca. 90 Minuten


mit Playback-CD inkl. Zwischenmusiken

Ausgelassene Stimmung beim Jugendcamp in Neuenstadt


www.kindermusicals.tv
Foto: © Markus Krieger
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Theaterpädaogisches Begleitmaterial „Die unendliche Geschichte“
Erstmalige Veröffentlichung der Freilichtbühne Bökendorf
Die Freilichtbühne Bökendorf veröffent- Das Material ermöglicht es, den Besuch Ende ist ein zeitloser Klassiker, der Jung
licht erstmals ein theaterpädagogisches der Freilichtbühne vorzubereiten und tie­ und Alt gleichermaßen begeistert. Mit dem
Begleitmaterial zum diesjährigen Fami- fer in die faszinierende Welt des Stückes kostenlosen Begleitmaterial bietet die
lienstück "Die unendliche Geschichte". einzutauchen. Freilichtbühne Bökendorf Schulen, Kinder­
„Die unendliche Geschichte" von Michael gärten und allen Interessierten eine neue
Perspektive, um das Verständnis für das
Stück zu fördern. Das theaterpädagogi­
sche Begleitmaterial enthält unter ande­
rem eine Vorlesegeschichte, Spielideen
und verschiedene Gedanken zum Stück
und zum Thema Phantasie.
Das Material steht ab sofort auf der Web­
site der Freilichtbühne Bökendorf unter:
freilichtbuehne-boekendorf.de/die-unend­
liche-geschichte zum Download bereit.
Kontakt für Rückfragen
Freilichtbühne Bökendorf e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jonas Fromme
Mail: presse@freilichtbuehne-boekendorf.de
Mobil: 01605221881

Jonas Fromme (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) und


Kirstin Huennefeld (Spielleitung und Theaterpädagogin)

Der VDF wird 50


Wenn das kein Grund zu einem gemeinsamen Verbandstag mit vielen Gästen ist?
Dazu laden wir alle Mitgliedsbühnen aus Fortbildung gegeben. Schwierigkeiten und verschiedensten Ansprechpartnern aus­
Nord und Süd bereits jetzt sehr herzlich Hürden konnten und können mit Hilfe des zutauschen.
ein. Verbandes gemeistert werden.
Am 16.11.2024 öffnet unsere Verbands- Die Freilichtbühnen sind Orte, die über Wir freuen uns auf dieses besondere Er­
bühne „Festspiele Balver Höhle“ ihre Generationen hinweg Krieg und Pande­ eignis, welches wie folgt geplant wird:
Pforten, um uns zu diesem besonderen mie überstanden haben. Und der Verband 11.00 Uhr Ankommen und Imbiss
Anlass zu empfangen und in der einma- Deutscher Freilichtbühnen existiert, damit 12.30 Uhr Eröffnung mit Rede
ligen Atmosphäre dieser Örtlichkeit eine dies auch in Zukunft so bleibt. Damit die und Grußworten
Plattform für eine Zeitreise und dem Aus- Politik uns nicht vergisst. Damit die Länder 13.30 Uhr Podiumsdiskussion
tausch zu bieten. uns auch weiterhin berücksichtigen. Damit „Freilichtbühnen: Ver
jede noch so kleine Bühne als etwas Gro­ staubte Tradition oder
ßes und Wichtiges gesehen und anerkannt pulsierende Zukunft?“
Jede unserer Amateurbühnen leistet in wird. Damit wir uns weiterhin erinnern, 14.30 Uhr Talk-to-go mit Kaffee
ihrer eigenen Region großartige Arbeit, dass auch die großen Leute mal Kinder und Kuchen
z.B. in Sachen Kunst & Kultur, Ehrenamt waren. Und damit wir auch der nächsten 17.00 Uhr Hotel einchecken und
oder Kinder- und Jugendarbeit. Darüber Generation einen Ort bieten können, an anschließender Transfer
hinaus hat der Verband seit seiner Grün­ dem sie lachen, lernen und wachsen kön­ vom Hotel
dung das Ziel verfolgt, eine bundesweite nen. 19.30 Uhr Abendveranstaltung
Gemeinschaft zu formen – zum Erfah­ Und somit lasst uns gemeinsam feiern!
rungsaustausch, gegenseitiger Unterstüt­ Lasst uns gemeinsam die Möglichkeit nut­ LS/HK
zung - und die Möglichkeiten einer stetigen zen, uns in unserem Talk-to-go mit den

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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

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„Wir können nicht die Welt retten? Doch!“
Die Schauspieler*innen betreten die Büh- Akt 1: Klimafreundlich ohne Absicht die Theater zu teuer und für die Unterneh­
ne, aber das Licht bleibt aus. Gemurmel Für die meisten Amateurtheater sind Kli­ men nicht profitabel, gut ausgebaute Fahr­
im Publikum – dann eine Stimme aus dem maschutz und Nachhaltigkeit naturgege­ radwege sind rar.
Dunkel: „Wir heißen Sie herzlich Willkom- ben. Verglichen mit großen Bühnen sind
men zur Aufführung von Romeo und Julia. die Fördersummen verschwindend gering. Die Wahl des Verkehrsmittels ist so oft
Wie viel Sie heute von dem Stück sehen, So kommt es, dass Amateurtheater seit je­ schnell getroffen. Die Fahrt mit dem Auto
hängt von Ihnen ab.“ Lampen leuchten auf her nachhaltig arbeiten und – oftmals un­ unattraktiver zu machen – zum Beispiel
und scheinen auf eine Reihe aufgebockter bewusst – das Klima im Kleinen schützen. indem man die Zahl der Parkplätze redu­
Räder. „Der Strom wird nur für wenige Die Teilnehmer*innen der Fachwerkstatt ziert –, ist keine Lösung. „Die Leute par­
Minuten reichen. Wir können zusammen lieferten dafür etliche Beispiele. ken – egal wie und wo. Wir mussten die
daran arbeiten, dass die Vorführung wei- Parkfläche sogar vergrößern, damit die
tergeht.“ „Klimaschutz hinterlässt bei mir oft den Leute sich nicht vor Feuerwehrzufahrten
Eindruck, etwas falsch zu machen oder ein stellen“, sagt
schlechter Mensch zu sein. Hier habe ich Harald Soldan vom Verband Hessischer
Eine Dystopie mit möglichem Happy End zum ersten Mal das Gefühl: Klimaschutz ist Amateurtheater.
– so oder so ähnlich könnte es aussehen, nichts, zu dem ich von außen gezwungen
wenn Theater einen Blick in die Zukunft werde. Es ist etwas, das ich tatsächlich ma- Die Lösung liege vielmehr im „Push and
wagen. Diese Theaterszene ist – wenn­ chen kann.“ Pull“, wie Anika Meenken vom Verkehrs­
gleich etwas ausgeschmückt – eine von Chris Malassa, club Deutschland erklärt. Meenken war
vielen Ideen, die bei der Fachwerkstatt Freilichtbühne Schloss Neuhaus online zugeschaltet und zeigte Möglich­
„Auf die Bühne mit dem Klimaschutz“ am keiten auf, um Menschen zum Nutzen von
9. und 10. Juni 2023 in Paderborn auf­ Die Drahtzieherinnen aus Stuttgart greifen Bus und Bahn zu animieren. „Die Reduk­
kamen. 22 Vertreter*innen des Bundes Klimathemen wie Feinstaub auf. Die Büh­ tion allein wird nichts bringen. Dann sind
Deutscher Amateurtheater hatten sich aus nen in Meppen und Elmshagen haben ihre die Theater am Ende diejenigen, die kein
allen Ecken Deutschlands in der Freilicht­ Beleuchtung auf LED umgestellt. Die Frei­ Publikum mehr bekommen. Wir können
bühne Schloss Neuhaus zusammengefun­ lichtbühne Herdringen verteilt im Team den Kreislauf aber durchbrechen, indem
den, um gemeinsam über kreative Wege auffüllbare Trinkflaschen. Die Freilicht­ wir zeitgleich neue Angebote fördern.“ Die
für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit bühne Schloss Neuhaus verschenkt aus­ neuen Angebote reichen vom Abstimmen
nachzudenken. rangierte Kostüme und Bühnenbilder an der Spiel- an Fahrpläne bis zu Leihrädern
Menschen aus ihrem Umfeld. Die Freilicht­ für die Fahrt zum Bahnhof. Bei all dem
„Wir sind uns bewusst, dass Klimaschutz bühne Coesfeld baut gerade eine Daten­ braucht es jedoch Geduld und einen langen
und Nachhaltigkeit keine Themen sind, die bank für Requisiten auf. Sich diese Schrit­ Atem. Meenken räumt ein: „Die Strukturen
man an zwei Tagen abhakt. Es geht uns te bewusst zu machen, sie als Erfolge zu im Verkehr haben sich über die letzten 100
eher um die Frage: Wie können wir anfan- feiern und für andere sichtbar zu machen, Jahre entwickelt. Das zu verändern, ist ein
gen? Wie können wir das gestalten? Wie war eines der Ziele der Fachwerkstatt. riesiger gemeinschaftlicher Kraftakt.“
können wir ins Gespräch kommen und von-
einander lernen?“ Akt 2: Wenn Klimaschutz auf die Realität „Die Verkehrswende ist ein total lokales
Nils Hanraets, trifft Thema. Die Bundesregierung setzt zwar
Bund Deutscher Amateurtheater In anderen Bereichen erfordern Klima­ den Rahmen. Aber die eigentliche Ver-
schutz und Nachhaltigkeit größere An­ kehrswende passiert in den Städten, Ge-
Die Folgen des Klimawandels und die strengungen und einen Kampf gegen be­ meinden und Ortschaften.“
Möglichkeiten zum Gegensteuern sind stehende Strukturen. Die Mobilität – das Anika Meenken,
große Themen – zu groß für ein Wochen­ Fokusthema des ersten Tages – ist hierfür Verkehrsclub Deutschland
ende und zu groß für eine Person allein. das beste Beispiel. „Viele Amateurtheater
Amateurtheater können den notwendigen liegen im ländlichen Raum. Bei den Maß­ Amateurtheater können im Kleinen vorma­
kulturellen Wandel begleiten. Sie können nahmen zur nachhaltigen Mobilität haben chen, wie Pull-Maßnahmen aussehen kön­
öffentlich für Klimaschutz einstehen und wir keine Chance“, sagt Jörg Dreismann nen. Auch das haben die Teilnehmer*innen
mit gutem Beispiel vorangehen. Sie kön­ vom Verband Hessischer Amateurthea­ der Fachwerkstatt bewiesen. Im Sauerland
nen das Thema auf die Bühne bringen, ter. Die Probleme sind überall dieselben: etwa erhalten Pensionsgäste ein Ticket für
Kontroversen aufgreifen und die Akzep­ Haltestellen sind kilometerweit entfernt, die Freilichtbühne Hallenberg inklusive
tanz in der Gesellschaft fördern. Die Fach­ Bahnen und Busse fahren selten, Busfah­ Transfer. Das Altstadt-Theater Hornburg
werkstatt sollte hierfür ein Anfang sein. rer*innen fehlen, Sonderfahrten sind für bietet „ein Radler für Radler“. Die Freilicht­
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

bühne Schloss Neuhaus hat – nachdem die


Stadt das Aufstellen von Fahrradständern
verboten hat – einfach die Fahrradständer
der benachbarten Schule ausgeliehen. So
entstehen viele kleine Impulse, die zusam­
men zu etwas Großem anwachsen können.

Akt 3: Das Amateurtheater der Zukunft


Am zweiten Tag der Fachwerkstatt gehör­
te die Bühne Lisa-Marie Hobusch, die die
künstlerische Produktion an der Berliner
Schaubühne mit dem Schwerpunkt auf
Nachhaltigkeit leitet. Ein wesentlicher Be­
standteil ihrer Arbeit ist es, CO2-Emissio­
nen zu berechnen, zu zählen und zu sen­
ken. „Im Vergleich zur Wirtschaft ist unser
Fußabdruck relativ klein. Da haben wir
nicht viele Möglichkeiten“, sagt Hobusch. Fachwerkstatt Amateurtheater
Die Möglichkeit, die sie hätten, wäre aber Foto: © Charlotte Dase
ein riesiger Handabdruck. Beim Hand­
abdruck geht es nicht um die CO2-Bilanz Wie sähe das Theater der Zukunft aus, auch viele Fragen auf: Welche Materialien
des Einzelnen oder eines Theaters. Es geht wenn es keinerlei Einschränkungen gäbe sind tatsächlich nachhaltiger? Wie können
um die positiven Einflussmöglichkeiten. Es und alles möglich wäre? Wie ist es organi­ wir Künstliche Intelligenz nutzen? Wie ar­
geht darum, nachhaltigere und gerechtere siert? Welche Geschichten erzählt es? Wie beiten wir nachhaltig, ohne die Kunstfrei­
Strukturen und Rahmenbedingungen zu sieht das Bühnenbild aus? In drei Gruppen heit einzuschränken oder die Erwartungen
schaffen, von denen viele Menschen profi­ haben sich die Teilnehmer*innen einzelne des Publikums zu enttäuschen?
tieren. Für Amateurtheater ist es ein Weg, Ideen herausgepickt und versucht, diese
um Klimaschutz im Kleinen attraktiver zu konkret zu machen: Stücke aus der Zu­ Zwei Tage Fachwerkstatt konnten natür­
machen. kunft und über die Zukunft, Geschichten lich nicht alle Fragen beantworten. Aber
über Utopien und Dystopien, Ideen für sie sind ein Anfang zum Weitermachen.
„Wir können nicht die Welt retten? Doch! digitale Bühnenbilder oder ein mobiles Jetzt geht es darum zu schauen, was mög­
Wir können unsere kleine Welt retten, wir Theater, Möglichkeiten, über Klimaschutz lich ist. Oder um mit den Worten von Petra
können unsere kleine Welt besser machen zu reden und lokale Netzwerke zu nutzen. Newiger vom Berliner Theater der Erfah­
und damit Impulse setzen.“ rungen zu schließen: „Es ist zu spät, um
Lisa-Marie Hobusch, „Klimaschutz ist ein Thema, das mir sehr pessimistisch zu sein. Zu gucken, was wir
Schaubühne Berlin am Herzen liegt. Die Frage ist doch: Warte beitragen können, ist ein guter Ausgangs­
ich darauf, das in meinem Umfeld etwas punkt.“
Was Hobusch den Teilnehmer*innen der passiert oder möchte ich selbst Impulse
Fachwerkstatt mitgeben will, ist die Lust setzen?“
und den bedingungslosen Mut zum Aus­ Michael Lindauer, Jessika Knauer ist freie Autorin und Jour-
probieren – auch wenn sie dabei schei­ Amateurtheaterverband Niedersachsen nalistin mit dem Schwerpunkt „Umwelt-
tern. „Durch das Scheitern lernen wir. Und schutz und Inklusion“. Sie ist Teil von
wenn wir unsere Misserfolge kommunizie­ Was sich bei der Aufgabe schnell zeigte: tuml.berlin, einem inklusiven Buchprojekt
ren, können sogar andere davon lernen.“ Träumen ist gar nicht so einfach. Die Vi­ für Bücher in Leichter Sprache.
sionen vom Theater der Zukunft erlöschen Kontakt:
Die Aufgabe des zweiten Tages war folg­ in dem Moment, in dem sie auf die Erfah­ www.jessikaknauer.de
lich die Vorstufe des Ausprobierens: ein rungen und die „Ja, aber“-Stimme im Kopf mail@jessikaknauer.de
Brainstorming zum utopischen Theater. treffen. Die gute Nachricht ist: Sie werfen

Die Fachwerkstatt „Auf die Bühne mit dem Klimaschutz“ haben der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) und das Bundes­
netzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) in Kooperation mit dem Verband Deutscher Freilichtbühnen (VDF) initiiert. Sie war
der erste Meilenstein im BDAT-Jahresschwerpunkt „Klimaschutz und Nachhaltigkeit“. Den Schwerpunkt haben BDAT und BBE
gemeinsam angestoßen, um Klimaschutz und Nachhaltigkeit von der individuellen auf die gesellschaftliche Ebene zu heben.

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Harry Karasch neuer Vorsitzender der AGNF
Mit 20 Teilnehmenden von zehn nieder- kommen, sind im Landeshaushalt berück­ Die Freilichtbühne Lilienthal berichtete
sächsischen Freilichtbühnen fand am sichtigt, die Freigabe wird erst zu Beginn über die nicht existente Berichterstattung
30. September die Tagung der Arbeitsge- des Jahres 2024 erfolgen. Jürgen Schevel des NDR-Regionalstudios Verden und die
meinschaft Niedersächsischer Freilicht- teilte den Anwesenden mit, dass seit sei­ Aussage der entsprechenden Redakteurin,
bühnen (AGNF) in Bad Bentheim statt. nem Amtsantritt 2016 rund 290.000 Euro dass nicht über „Volks- und Bauerntheater
Traditionell wird bei der Veranstaltung an Fördermitteln an die niedersächsischen berichtet wird“. Es entbrannte eine heftige
über die Projektfördermittel für das abge- Bühnen ausgezahlt werden konnten. Diskussion, was in diesem Fall unternom­
laufene und das laufende Jahr berichtet. men werden kann. Man einigte sich darauf,
Um nicht nur über die trockenen Fakten dass Kontakt zu Medienvertretern (Funk/
Der 1. Vorsitzende der AGNF Jürgen Sche­ der Förderungen zu berichten, hatte der TV und Print) aufgenommen wird, die im
vel informierte die Teilnehmenden über 1. Vorsitzende unterschiedliche Punkte kommenden Jahr während der AGNF-Ta­
die ordnungsgemäße Abwicklung der zusammengetragen, zu denen er die Mei­ gung, die am 21. September in Lilienthal
Förderungen 2022 über den Niedersächsi­ nung der Bühnenvertreterinnen und Büh­ stattfinden soll, ein Referat über das The­
schen Heimatbund (NHB) und das Ministe­ nenvertreter einholte. Darunter Themen ma „Veränderungen und Ausblick zur Be­
rium für Wissenschaft und Kultur (MWK). wie der Einfluss der Theaterpädagogik auf richterstattung der Zukunft in Presse und
23.050 Euro und 20.000 Euro konnten so die Regiearbeit und der Umgang mit dem öffentlich-rechtlichen Medien aus dem re­
an zehn Freilichtbühnen sowie für die Ju­ Thema kulturelle Aneignung. Aus der Ver­ gionalen Raum insbesondere zum Thema
gendarbeit an niedersächsischen Bühnen sammlung wurde die Frage nach der Art Theaterkultur“ halten. Außerdem wurde
verteilt werden. Für das Jahr 2023 ste­ der Mitgliedschaften an den einzelnen sich darüber ausgetauscht, ob man mit
hen dieselben Beträge zur Verfügung, die Bühnen gestellt und wie mit Begleitper­ Hilfe einer Image-Kampagne die öffentli­
aber erst zum 31. Dezember abgerechnet sonen von Kindern und Jugendlichen um­ che Wahrnehmung der niedersächsischen
werden. Laut Nachfrage beim MWK sol­ gegangen wird. In allen Punkten ließ sich Mitgliedsbühnen verbessern kann.
len die Finanzmittel trotz ausgelaufener erkennen, dass jede Bühne ihre eigenen
Zielvereinbarung zwischen dem NHB und Regelungen abhängig von der Mitglieder­ Zur Wahl des 1. Vorsitzenden trat der bis­
dem MWK auch 2024 zur Verfügung ste­ struktur und den langjährigen Erfahrun­ herige Amtsinhaber nicht mehr an. Für
hen. Die Fördermittel, die direkt vom MWK gen hat. diese Position stellte sich Harry Karasch

Der scheidende Vorsitzende Jürgen Schevel (links) mit seinem Nachfolger Harry Karasch (2. von rechts)
Fotos: © Freilichtspiele Bad Bentheim
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Gruppenbild der Teilnehmenden der AGNF-Tagung 2023

von der Deister-Freilicht-Bühne Barsing­ Nord-, beglückwünschte ihn zur Wahl und keschön an die ausrichtende Bühne, seine
hausen zur Wahl. Ohne Gegenstimme wur­ bedankte sich bei Jürgen Schevel für sein Heimatbühne Bad Bentheim, aus, bevor
de er für sein neues Amt gewählt. Heribert langjähriges Engagement im Rahmen der die Veranstaltung geschlossen wurde.
Knecht, 1. Vorsitzender des VDF -Region AGNF. Dieser sprach seinerseits ein Dan­ MR

Komödien für die nächste Saison gesucht?

Die erfolgreichen Bühnenadaptionen der preisgekrönten Filmkomödien

Drei Männer und ein Baby von Coline Serreau


Die Olsenbande von Henning Bahs und Erik Balling
Der Tatortreiniger von Mizzi Meyer
Die Notlüge von Pia Hierzegger

finden Sie unter www.henschel-schauspiel.de

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Waldbühne mit Kulturpreis ausgezeichnet
Landkreis ehrt Nachwuchsarbeit des Sigmaringendorfer Theatervereins
In einem feierlichen Festakt wurde Mitte net. Als besonders beeindruckend bezeich­ chen Themen selbst Stücke entworfen und
September der Theaterverein Waldbüh- nete Bürkle den Qualitätsanspruch bei der als sogenanntes „Winterstück“ inszeniert.
ne Sigmaringendorf mit dem Kulturpreis Stückauswahl, die hohe Motivation auch Diese Aufführungen brachten der Wald­
des Landkreises Sigmaringen ausgezeich- bei langwierigen Umsetzungsphasen und bühne mehrere vordere Platzierungen
net. In besonderem Maße wurde dabei die Prägung, die die jungen Menschen bei beim Landesamateurtheaterwettbewerb
die langjährige erfolgreiche Kinder- und ihren Aktivitäten auf der Waldbühne erfah­ „Lamathea“, sowie ganz aktuell den Frie­
Jugendarbeit des Vereins hervorgehoben. ren. Junge Menschen würden so in ihrer denspreis der Stadt Stuttgart für „Die wei­
Persönlichkeitsentwicklung und Lebens­ ße Rose“ ein.
Seit 2009 verleiht der Landkreis Sigmarin­ erfahrung gestärkt. Ähnliche Worte fand Für die Volks- und Raiffeisenbanken im
gen gemeinsam mit den Volks- und Raiff­ der Laudator, Sigmaringendorfs Bürger­ Landkreis Sigmaringen sprach Vorstand
eisenbanken im Landkreis den Kulturpreis meister Philipp Schwaiger, der besonders Klaus Remensperger dem Theaterverein
an Menschen oder Institutionen, die sich in hervorhob, dass die Arbeit auf der Wald­ für sein langjähriges Engagement ein gro­
besonderem Maße und nachhaltig für das bühne vollständig ehrenamtlich gesche­ ßes Lob und allen Beteiligten des Vereins
kulturelle Leben in unserem Landkreis he. Mitwirkende und Verantwortliche des Respekt und Dank aus.
engagieren. Der Preis ist mit 2.500 Euro Vereins bezeichnete er ob ihres unentgelt­ Nadja Kiesewetter als Vorstandsmitglied
dotiert. lichen, langjährigen ehrenamtlichen Wir­ des Theatervereins bedankte sich in einer
Landrätin Stefanie Bürkle als Vorsitzende kens als Vorbilder für junge Menschen und emotionalen Ansprache für die Würdi­
des Kreiskulturforums eröffnete die Ver­ die gesamte Gesellschaft. Wie schon Land­ gung, die mit dieser Auszeichnung dem
leihung und ging dabei kurz auf die Ge­ rätin Bürkle vor ihm ging auch Schwaiger Verein zu Teil werde. „Es ist Herzblut, das
schichte des Preises ein, der seit seiner auf die besondere Rolle ein, die Gerold uns antreibt; Liebe zum Theater und Liebe
ersten Verleihung vor 14 Jahren nun zum Rebholz als Initiator und fast 30-jähriger zur Waldbühne“, sagte sie unter dem Ap­
dritten Mal an eine Institution aus dem Be­ Leiter der Kinder- und Jugendgruppe des plaus der anwesenden Gäste.
reich des Theaters gehe. Besonders habe Theatervereins innehatte. Bis heute wirke Mit einer Auswahl an Szenen aus dem
die Jury die herausragende Kinder- und seine Arbeit nach, seien doch alle seither diesjährigen Kinder- und Jugendstück
Jugendarbeit des Sigmaringendorfer The­ wirkenden Regisseure durch seine Schule „Aladin und die Wunderlampe“ endete
atervereins überzeugt, dem es seit Jahr­ oder die seiner Nachfolger gegangen. eine Veranstaltung, in der die so oft ver­
zehnten gelinge, insbesondere mit der Besondere Erwähnung habe das seit knapp misste Würdigung und Wertschätzung des
Spielfreude und dem Engagement seiner 15 Jahren gegründete „Junge Theater Ehrenamtes einmal richtig deutlich wer­
jungen Darsteller eine weit überregionale der Waldbühne“ verdient. Unter Leitung den konnte und der Abend klang bei einem
Strahlkraft zu entwickeln. Die Waldbühne der Theaterpädagogin Nadja Kiesewetter Stehempfang in sommerlicher Waldbüh­
sei für junge Menschen aus vielen Kreis­ werden hier im zweijährigen Rhythmus zu nen-Atmosphäre aus.
gemeinden und dem Umland wie ein Mag­ historischen oder kritischen gesellschaftli­ Alex Speh

Verleihung des Kulturpreises an die Waldbühne Sigmaringendorf


Foto: © Alex Speh
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Über 4.000.000 Zuschauer auf der Waldbühne in Heessen


Die Waldbühne Heessen begrüßte ihre viermillionste Zuschauerin
Am ersten Augustwochenende gab es
einen besonderen Grund zur Freude auf
der Waldbühne Heessen im westfälischen
Hamm. Bevor sich der imaginäre Vorhang
für die Nonnen aus Philadelphia heben
konnte, wurde vor ausverkauftem Haus
die viermillionste Zuschauerin in der Ver-
einsgeschichte begrüßt.

Es war ein regnerischer Samstagabend an


diesem 5. August. Nach den drei Gongsi­
gnalen war die Zuschauertribüne bis auf
den letzten Platz gefüllt. Ausverkauftes
Haus. Nach dem ersten Beginnzeichen
betraten drei Herren die Spielfläche. Das
ist so in Hamm Heessen auf der Freilicht­
bühne eigentlich nicht üblich. Ein Raunen
ging durch das Publikum. Es lag das komi­ Die beeindruckende Kulisse und das Ensemble von Sister Act
sche Gefühl in der Luft, dass heute etwas Foto: © Jens Wawrzyniak
passiert sein könnte, vielleicht die Show Die Waldbühne in Hamm Heessen wurde den Zweiten Weltkrieg (1940-1948) und die
abgesagt werden müsse. Die drei Herren 1924 gegründet. Seitdem gab es dort 199 Covid-19-Pandemie (2020-2021), in denen
entpuppten sich als Andreas Brochtrop- Inszenierungen im Sommertheater auf der der Spielbetrieb vorübergehend ruhte.
Wegerich und Jens Wawrzyniak, erster großen Freilichtbühne und 62 Inszenierun­ Der Grund zur Freude an diesem Tag war
und zweiter Vorsitzender der Waldbühne gen im Wintertheater auf der Saalbühne aber ein besonderer Ticketkauf. Die Glück­
und Wolfgang Barth, Regisseur des Musi­ unterhalb der Zuschauertribüne. Im nächs­ liche, die diese Karte erworben hat, war
cals Sister Act, das zur Aufführung kom­ ten Jahr kann der Verein sein 100-jähriges Gisela Handwerk. Sie ist die viermillionste
men sollte. Aber die Sorge der Zuschauer Bestehen feiern. Dabei ist die Zuschauer­ Zuschauerin einer Sommerinszenierung
erwies sich als unbegründet. Die Show des entwicklung im Heessener Wald alles an­ auf der Freilichtbühne im Heessener Wald
Abends konnte wie geplant stattfinden, zu­ dere als linear verlaufen. Wurde zu Beginn – die Zuschauer der Winterinszenierungen
vor galt es jedoch eine besondere Ehrung der Vereinsgeschichte pro Spielzeit ein wurden hierbei nicht mitgezählt. Die Su­
vorzunehmen. Hierzu wurde nicht nur das Stück, dafür wesentlich mehr Aufführun­ che nach diesem besonderen Gast gestal­
Sister Act-Ensemble auf die Bühne gebe­ gen, gespielt, sind es nun drei Inszenierun­ tete sich spannend, und die vereinseigene
ten, sondern der gesamte Verein war ein­ gen pro Sommer, die die Zuschauer:innen Statistik wurde sorgfältig überwacht, um
geladen an diesem besonderen Ereignis nach Hamm locken. Dennoch gab es auch den richtigen Moment zu ermitteln. Unter
teilzunehmen. Zeiten der Unterbrechung, bedingt durch tosendem Beifall nahm Frau Handwerk
aus den Händen von Andreas Brochtrop-
Wegerich eine Ehrenurkunde entgegen
und konnte gleichzeitig einen ganz beson­
deren Preis ihr Eigen nennen: Gisela Hand­
werk hat von nun an lebenslang freien Ein­
tritt zu den Inszenierungen der Waldbühne
Heessen. Da werden wohl noch zahlreiche
weitere Besuche dazu kommen. Die nächs­
te Million wird dann hoffentlich im Jahr
2040 erreicht. Man kann also gespannt
sein, was sich die Heessener dann einfal­
len lassen.
Wolfgang Barth (Regisseur), Andreas Brochtrop-Wegerich (1. Vors.), Jens Wawrzyniak Theo Krukenbaum
(2. Vors.) -v.li.n.re- und das gesamte Ensemble gratulieren der Gewinnerin Westfälische Freilichtspiele
Gisela Handwerk (2. v.re) Waldbühne Hamm-Heessen
Foto: © Theo Krukenbaum
19
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75 Jahre Waldbühne Ahmsen
75 Jahre Waldbühne Ahmsen:
• 131 Inszenierungen
• 1.579 Aufführungen
• 1.785.864 Zuschauer
• 9 Regisseure
• und 4 Vorsitzende
Das sind nur einige Zahlen in der Geschich-
te der Bühne. Während in den ersten 50
Jahren 810.400 Zuschauer die Bühne be-
suchten, kamen in den letzten 25 Jahren
975.464 und das, obwohl aufgrund der
Corona-Pandemie 2020 und 2021 keine In-
szenierungen möglich waren.

Viele Gastveranstaltungen (Konzerte, Ol­


dieabende, kirchliche Anlässe, Emsland- Szene aus „Les Misérables“ 2023
Sporttombola usw.) und das Winterthea­
ter werden in den oben genannten Zahlen reichsten Freilichtbühnen Deutschlands. derne Familienmusicals auf die Bühne.
nicht berücksichtigt. Auch sie wurden von Kontinuität ist weiterhin ein Markenzei­ Im 75. Jubiläumsjahr wurde erstmals das
einem breiten Publikum sehr gut ange­ chen der Bühne. Auch im Jubiläumsjahr Musical „Der kleine Drache Kokosnuss“
nommen. wurde mit „Les Misérables“ ein religiös nach dem gleichnamigen Kinderbuch von
Mittlerweile zählt die Bühne über 300 akti­ tendierendes Schauspiel inszeniert. Seit Ingo Siegner inszeniert.
ve Spieler und Mitglieder, die vor und hin­ mittlerweile 40 Jahren ist für diese Stücke
ter den Kulissen für einen reibungslosen Bernd Aalken aus Bad Bentheim verant­ Der Jubiläumssommer wurde am 27. Mai
Ablauf sorgen und für die Erfolgsgeschich­ wortlich. mit „Les Misérables“ eröffnet. Alle ehe­
te verantwortlich sind. Aus kleinsten An­ 1964 wurden zusätzlich Kinderstücke ins maligen Aktiven waren zu dieser Auffüh­
fängen im Gründungsjahr 1948 durch Pa­ Programm aufgenommen, zunächst waren rung geladen. Nachdem der Vorsitzende
ter Ewald Schürmann, Anton Funke und es hauptsächlich Märchen der Gebrüder der Bühne Josef Meyer alle Gäste begrüßt
einigen Mitstreitern wurde eine der erfolg­ Grimm, heute kommen vorwiegend mo­ hatte, würdigten einige Festredner, dar­
unter der Präsident des Verbandes Deut­
scher Freilichtbühnen, Heribert Knecht,
das Wirken der Bühne: „Die Waldbühne
Ahmsen gehört schon seit vielen, vielen
Jahren zu unseren besucherstärksten
Freilichtbühnen. Das starke ehrenamtliche
Engagement, das generationsübergreifen­
de Theaterspielen ist gelebte Heimat- und
Brauchtumspflege. Und dies alles an und
auf einer sehr gepflegten, liebevoll gestal­
teten Waldbühne.“

Am Ende der Spielzeit konnten 35.130


Besucher bei den zwei Inszenierungen
gezählt werden. Mit den verschiedenen
Gastveranstaltungen passierten ungefähr
40.000 Gäste den Eingangsbereich.
Nach dem coronabedingten Rückgang im
letzten Jahr kann man wieder von einer
sehr erfolgreichen Saison sprechen.
Szene aus "Der kleine Drache Kokosnuss" 2023 Josef Meyer
Fotos: © Waldbühne Ahmsen Waldbühne Ahmsen
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

21
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Hinter den Kulissen von Claus Martins
"TARZAN – Das Musical" auf der Freilichtbühne Hornberg
Die Freilichtbühne Hornberg im maleri-
schen Schwarzwald hat in diesem Jahr
mutig das bekannte Stück "TARZAN" auf
die Bühne gebracht, und dabei das klas-
sische Dschungelabenteuer auf eine völlig
neue Ebene gehoben. Doch wie entsteht
ein solches Freilichtmusical? Wir werfen
einen Blick hinter die Kulissen und er-
fahren, wie Autor und Komponist Claus
Martin gemeinsam mit Regisseur Marvin
Polomski dieses fesselnde Werk erschuf.

Die Idee für "TARZAN" begann mit einer


Frage: Wie groß soll das Emblem sein, Tarzan und Jane
und wie kann es Bezug zur Geschichte und
den Charakteren nehmen? Diese wichti­ tänze sorgen für Spaß bei der Darstellung. teuer mit. Die Geschichte von der Liebe
ge Frage bildete den Startpunkt für das zwischen Tarzan und der Forscherin Jane,
kreative Team, und nach intensiven Wo­ Mit der Geschichte im Kasten wandte sich sowie den düsteren Plänen des Geschäfte­
chen der Schreibarbeit präsentierte Claus Claus Martin der Musik zu. 12 brandneue machers Clayton, wird hier in einem völlig
Martin seinen ersten Rohentwurf. Obwohl Texte und Eigenkompositionen schufen neuen Licht erstrahlen.
"Tarzan" bereits viele Verfilmungen erleb­ die musikalische Kulisse für den afrikani­
te, erzählt die Version der Freilichtbühne schen Dschungel. Die Proben erstreckten Die Freilichtbühne Hornberg beweist, dass
Hornberg die Geschichte auf ganz neue sich über 40 Tage, und die Bühne erhielt Freilichtmusicals nicht nur unterhaltsam
Weise. Sie greift ein äußerst aktuelles The­ ein aufwändiges Design, einschließlich sind, sondern auch wichtige gesellschaft­
ma auf: Rassismus. Doch statt mit erhobe­ eines Wasserfalls mit echtem Wasser. liche Themen behandeln können. "TARZAN
nem Zeigefinger gelingt es dem Stück, das Handgefertigte Kostüme, darunter etwa – Das Musical" ist ein beeindruckendes
Publikum gleichermaßen zu fesseln und 50 Affenkostüme, vervollständigten das Beispiel dafür, wie die Magie des Theaters
zu unterhalten. eindrucksvolle Bild. die Zuschauer in eine andere Welt entführt
und dabei zum Nachdenken anregt.
Die Hauptfiguren des Musicals sind nicht Die Freilichtbühne Hornberg präsentiert
allein, denn ein beeindruckendes Ensem­ stolz Claus Martins "TARZAN – Das Musi­ Zusätzlich zu seinem kreativen Talent
ble von rund 40 Darstellern verkörpert die cal", eine moderne Neuinterpretation des führte Marvin Polomski, der junge Regis­
Affen. Die körperliche Herausforderung klassischen Stoffs. In dieser Saga im afri­ seur und künstlerische Leiter, das Stück
des Affenspiels macht es besonders für kanischen Dschungel nimmt Tarzan, der mit Leidenschaft und Hingabe. Dank sei­
jugendliche Akteure interessant, und die von Affen aufgezogene Mensch, die ganze ner Vision und seiner Fähigkeit, das Beste
choreographisch anspruchsvollen Affen­ Familie auf ein atemberaubendes Aben­ aus seinem Ensemble herauszuholen, ge­
lang es, "TARZAN – Das Musical" auf der
Freilichtbühne Hornberg zu einem durch­
schlagenden Erfolg zu machen. Wochen
vor der Premiere war das Stück ausver­
kauft, und es wurde das erfolgreichste
und bestverkaufte Stück in der Geschichte
der Freilichtbühne. Polomski, ein echtes
Talent aus dem Schwarzwald, hat erneut
bewiesen, dass er nicht nur auf der Bühne,
sondern auch hinter den Kulissen eine be­
eindruckende Wirkung erzielen kann.

Michael Werler
Szene aus Tarzan Freilichtbühne Hornberg
Fotos: © Joshua Rzepka, Freilichtbühne Hornberg
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Naturtheater Reutlingen mit Landesamateurtheaterpreis


LAMATHEA 2023 ausgezeichnet
Das Naturtheater Reutlingen gehört zu
den Ensembles, die in diesem Jahr mit
dem Landesamateurtheaterpreis (Lamat-
hea 2023) ausgezeichnet wurden. Laut
dem Baden-Württembergischen Minis-
terium für Wissenschaft, Forschung und
Kunst, ging Deutschlands einziger Lan-
despreis für Amateurtheater und bürger-
schaftliches Engagement nach Heidelberg,
Oberriexingen, Offenburg, Pforzheim,
Reutlingen, Ühlingen-Birkendorf und Ulm.
Die Preisverleihung fand Anfang Novem-
ber im Kulturhaus Osterfeld in Pforzheim
statt und erfolgte durch Kunststaatsse-
kretär Arne Braun.

Sonderpreis
Der Sonderpreis für Bürgerschaftliches
Engagement ging an das Naturtheater
Reutlingen – eine der ältesten und größ­
ten Freilichtbühnen Baden-Württembergs.
Große Freude bei der Preisübergabe
In der Begründung der Jury heißt es: "Die
Wurzeln dieses Vereins reichen über 150 Dazu engagiert sich der Verein bei der Ak­ Auszeichnung kann ich mir nicht vorstel­
Jahre in die Vergangenheit zurück, das tion des Landes Baden-Württemberg, die len. Das Naturtheater ist einer unserer
Theater erregt nicht nur künstlerisch weit es Verurteilten ermöglicht, eine Ersatz- wichtigsten Kulturträger und besteht seit
über die Region und die Landesgrenzen hi­ freiheitsstrafe durch Leistung gemeinnüt­ jeher aufgrund des ehrenamtlichen Enga­
naus Aufmerksamkeit. Eine intensive Kin­ ziger Arbeit abzuleisten." gements zahlreicher Reutlinger Bürgerin­
der- und Jugendarbeit ist dem Naturthea­ nen und Bürger. Durch den in Deutschland
ter ebenso wichtig wie die in der Region Wertschätzung einzigartigen Landesamateurtheaterpreis
einzigartige Nähstube mit Kostümverleih. „Einen verdienteren Empfänger dieser drückt Baden-Württemberg seine Wert­
schätzung für die Kulturschaffenden die­
ses Bereichs aus“, kommentierte MdL Tho­
mas Poreski (Bündnis 90/Die Grünen) die
Auszeichnung.
Der Landesamateurtheaterpreis der vom
Ministerium für Wissenschaft, Forschung
und Kunst in Zusammenarbeit mit dem
Landesverband Amateurtheater verliehen
wird, ist bundesweit der einzige Preis ei­
ner Landesregierung dieser Art. Seit 2013
würdigt der Preis alle zwei Jahre außer­
gewöhnliche künstlerische Leistung und
bürgerschaftliches, kulturelles Engage­
ment gleichzeitig. Er setzt ein Zeichen für
den Erhalt und die Förderung eines bedeu­
tenden Kulturgutes.

Rainer Kurze

So sehen Gewinner aus


Fotos: © Archiv Naturtheater Reutlingen
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Metamorphose einer Kulisse
- oder wie aus einer Blumenwiese ein Schlosspark wird
Aus einem Mikrokosmos Blumenwiese
soll ein barockes Schloss für eine Hoch-
zeitsfeier werden - klingt zunächst mal
ziemlich schräg und eigentlich auch un-
möglich. Aber die Aktiven des Bühnen-
baus machen auch Unmögliches möglich.

So wurde in diesem Jahr nicht nur das


grandiose Bühnenbild für „Die Biene Maja
und ihre Abenteuer“ erschaffen, sondern
das Ganze auch noch so konstruiert, dass
es auch zum diesjährigen Abendstück
„Das Leben ist ein Fest“ umgebaut werden
kann. Denn einen ganzen Monat spielen
wir diese Stücke parallel, d.h. freitags und
samstags gibt es die barocke Schlosskulis­
se zu bewundern und sonntags erwächst
wieder die Blumenwiese. Da müssen die
überdimensionalen Mohnblumen schon
mal kopfüber hängend an einem Gerüst
gelagert werden und die kleinen Hocker­
waben ziehen solange in das Übergangs­
zeltlager.
Das ist natürlich nur möglich mit einer gu­
ten Planung der Umbauten und dem ein
oder anderen Clou bei der Herstellung der
Kulissen. So wird aus der Hornissenburg
im Abendstück eine Felsformation mit ein­
Detailaufnahme Brunnen
gearbeitetem Bogengang und Springbrun­
nen. Aus den Waben, aus denen die kleinen Schnellbautechniken mit klappbaren und sem Bühnenbild hätte die Freilichtbühne
Bienchen den Sommer über schlüpfen, verstaubaren Elementen und viele fleißi­ Billerbeck den Oskar fürs „Beste Bühnen­
wird eine Bühnendeko der Honeymoon­ ge Akteure, die jeweils vor und nach den bild“ auf alle Fälle verdient.
band Five Stars und die Blumenwiese mit Stücken umbauen, machen diese Meta­
Spinnennetz wird zu einer, über kunstvoll morphose möglich. Schade, dass es keinen Diana Lamers
verzierte Treppen, erreichbaren Empore. Freilichtbühnenoskar gibt, denn mit die­ Freilichtbühne Billerbeck

Bühnenbild "Die Biene Maja und ihre Abenteuer"


Fotos: © Diana Lamers
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Hier standen die Tische noch ordentlich


gedeckt...

Die Himbeere war Iffis Grill

Theaterverlag
Arno Boas
NEUE STÜCKE FÜR IHRE
THEATERSAISON IM FREIEN

Eine Klasse für sich


Komödie über ein Klassentreffen, das zur Abrechnung wird.

Heimatfront
Ergreifendes Kriegsdrama aus den letzten Tagen des zweiten Weltkriegs.

Ein Sommer voller Träume


Hippiekomödie - Eine Reise in die wilden 60er.

Geist ist geil


Komödie über menschliche Gier, Geister und Ganoven.

Ein Tag und drei Leben


Komödie ums Erben, Essen und Erwachsenwerden.

Im Himmel trifft man sich wieder


Komödie aus der Zeit der letzten Ritter und der ersten ökumenischen Liebespaare.

Theaterverlag Arno Boas • Finsterlohr 46 • 97993 Creglingen


Telefon 0 79 33 / 2 00 93 • Fax 0 79 33 / 2 00 94
info@theaterverlag-arno-boas.de • www.theaterverlag-arno-boas.de

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3,35 Millionen Euro vom Bund
Naturtheater Reutlingen im Förderprogramm KulturInvest 2023 berücksichtigt
Ende September beschloss der Haushalts- Reutlingen Michael Donth, zeigte sich ob wendigen Baumaßnahmen erfolgen, um
ausschuss des Bundestages, dass sich der der Förderung erfreut, denn ohne das Geld die Erfolgsgeschichte unseres Theaters
Bund an den Kosten für den so dringend wären der Neubau und somit auch der fortschreiben zu können. Die Stadt fördert
benötigten Neubau des Betriebsgebäudes weitere Betrieb des Naturtheaters stark den Neubau mit über 1,27 Millionen und
mit einem Betrag in Höhe von bis zu 3,35 gefährdet gewesen. bleibt damit ein verlässlicher Partner für
Millionen Euro beteiligen will. Die Ge- das Naturtheater."
samtkosten für den Neubau belaufen sich Kommunale Statements
auf rund sieben Millionen Euro. Der Reutlinger Landrat Dr. Ulrich Fiedler Ritterschlag
bekräftigt: „Dass das Naturtheater Reutlin­ Rainer Kurze, erster Vorsitzender des
Das Geld stammt aus dem Programm gen die Förderzusage des Bundes erhalten Naturtheaters Reutlingen ist überwältigt:
„KulturInvest 2023“. Dieses Bundesför­ hat und der Fortbestand des Theaters ge­ „Das Naturtheater ist überglücklich und
derprogramm fördert investive Maßnah­ sichert ist, zeigt, wie wichtig seine Bedeu­ sehr dankbar über die Förderzusage des
men bei kulturellen Einrichtungen von tung für unseren Landkreis und unsere Bundes. Damit sind wir in Sachen Gesamt­
gesellschaftlicher Relevanz. Dazu zählen Gesellschaft ist. Auch der Kreistag wird finanzierung auf der Zielgeraden. Ein rie­
unter anderem Modernisierungen, Res­ im diesjährigen Haushalt wieder über die siges Dankeschön geht aber auch an die
taurierungen, Um- und Neubauten sowie Förderhöhe für das Reutlinger Naturthea­ Stadt Reutlingen und an den Landkreis
Ausstellungen. Die Vorhaben müssen da­ ter abstimmen. Ich freue mich schon heute Reutlingen, die den Neubau ebenfalls fi­
bei zum Ziel haben, Kultur für eine breite auf die Inbetriebnahme.“ nanziell unterstützen. Wir danken allen,
Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ins­ die sich auf den unterschiedlichsten Ebe­
gesamt werden in dieser Förderrunde 76 Dem schließt sich Reutlingens Oberbür­ nen für uns eingesetzt haben, vom Ober­
Projekte mit einer Gesamtsumme in Höhe germeister Thomas Keck an: „Ich freue bürgermeister über den Landrat bis hin zu
von 300 Mio. Euro bezuschusst. mich wirklich sehr, dass der Antrag des den Landtags- und Bundestagsabgeordne­
Naturtheaters beim Bundesprogramm ten. Diese Bundesförderung ist zugleich
Das sei eine überragende Nachricht für die "Kulturinvest 2023" genehmigt wurde. Das ein Ritterschlag für das Naturtheater, das
Region, sagte der für Reutlingen zuständi­ wäre ohne ein hervorragendes Zusam­ Amateurtheater und die Breitenkultur im
ge Tübinger SPD-Bundestagsabgeordnete menspiel von Naturtheater, Stadt, Land­ Allgemeinen.“
Martin Rosemann, der sich für die Förde­ kreis und unseren Abgeordneten im Land-
rung stark gemacht hatte. Auch der CDU- und Bundestag so nicht gelungen. Allen Rainer Kurze
Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises gilt mein großer Dank! Nun können die not­

Die geplante Ansicht des neuen Betriebsgebäudes in Reutlingen


Grafik: © S1 Architekten
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Über 90 Teilnehmende bei der Technikertagung


der VDF -Region Nord- in Oelde
Nach einem Jahr Pause war es wieder professionellen Referenten in den spezi­ Deutschland, besonders jedoch im Bereich
soweit: Die zweijährig wiederkehrende fischen Workshops so gut funktioniert! der Technik. Zum Beispiel die Anschaffung
Techniktagung für alle Technikinteressier- Viele Technikbegeisterte an den Bühnen von energieeffizienter LED-Technik, um
ten der Verbandsbühnen der Region Nord tauschen sich bereits untereinander mit nur eines der Bereiche zu nennen!“, so
fand am 18./19. November statt. anderen Freilichtbühnen aus. Es gibt vie­ Bücker. „Das sichere Arbeiten hat für uns
le Freundschaften und Bekanntschaften oberste Priorität, denn es ist und bleibt
Neunzig! unter den Technikressorts und sogar ein eine ehrenamtliche Tätigkeit!“
So viele licht-, ton- und pyrotechnikaffine paar Mitglieder, die beruflich in dem Feld Das Arbeiten in der Höhe, in, auf und unter
Jugendliche und Erwachsene fanden sich der Veranstaltungstechnik unterwegs Bühnenbildern, vor allem aber das Arbei­
in diesem Jahr im Landhotel Meier Gress­ sind. So entsteht selten ein Informations­ ten mit Elektrizität und das Abwägen von
hoff – wie soll es auch anders sein – zum stau oder Ratlosigkeit bei Problemen!“, so Machbarkeiten sind die wohl größten He­
Lernen, Erfahren, Zuhören und Anregen in Marcel Bücker, Ressortleiter Technik des rausforderungen der Helfer im Ressort
fünf verschiedenen Workshops ein. VDF Nord. Technik.
Die Themen waren am Samstag Licht-, Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt die „Die nächste Tagung ist bereits in Pla­
Ton- und Pyrotechnik. Am Sonntag jedoch verschiedenen Technikgruppen ebenso nung!“, so Bücker weiter. „Im Hin- und
nutzte man die Zeit zum Austausch unter­ wie das Thema des sicheren Arbeitens an Rückblick auf die große Nachfrage für die
einander. den Freilichtbühnen. Hierzu tauschte sich Tagung, überlegen wir im Vorstand, die
Wie können wir uns noch besser gegensei­ die gesamte Teilnehmergruppe am Sonn­ Teilnehmerzahl beim nächsten Termin in
tig helfen und unterstützen? Wie werden tagmorgen gemeinsam aus und schloss 2025 deutlich zu erhöhen, sodass jeder die
wir nachhaltiger? Was sind wichtige The­ das Wochenende hiermit ab. „Nachhaltig­ Chance hat, dabei zu sein!“
men für die Zukunft? keit ist eines der bedeutendsten Themen Eines ist sicher: Die Techniktagung in 2025
„Ich bin froh, dass der Austausch unterei­ unserer Zeit, sowohl im Allgemeinen an wird wieder spannende Themen bereithalten!
nander, aber auch der Austausch mit den den Freilichtbühnen und Kulturstätten in Marcel Bücker

Von folgenden Stellen erhalten wir Fördermittel:


Gefördert über den Bund Deutscher Ama­
teurtheater (BDAT) aus Mitteln der Beauf­
tragten der Bundesregierung für Kultur
und Medien aufgrund eines Beschlusses
des Deutschen Bundestages.

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Jugendleitungstagung 2023
Zum Thema: Rassismus und Diskriminierung
Auch dieses Jahr ging es zum Ende des
Jahres für die Jugendleitungen der Frei-
lichtbühnen des VDF Nord zur Jugendlei-
tungstagung. Und auch, wenn sie dieses
Jahr nur über zwei Tage lief, anstatt der
standartmäßigen drei, stand dennoch eine
Menge auf dem Programm.

Gastgebend war diesmal die Freilichtbüh­


ne Stromberg. Unter ihrer Vorbereitung
konnten wir uns am Freitagabend, dem 10.
November, im Kulturgut Haus Nottbeck in
Oelde zusammenfinden. Vertretungen von
21 Bühnen kamen tröpfchenweise an und
genossen ein gemeinsames, von den Ju­
gendlichen der Freilichtbühne Stromberg Die Jugendleitung bei ihrer alljährlichen Jugendleitungssitzung
gekochtes Abendessen. Foto: © Richard Laustroer
Gegen 19:15 Uhr ging es dann bereits
an die Arbeit und die Jugendleitungssit­ zu kämpfen hatten, musste ein künftiger Außerdem wurde mit Kristina Schmidt
zung wurde abgehalten. Zuerst wurden Umgang mit beiden Extremen in Bezug eine neue stellvertretende VDF-Jugend­
die Camps der letzten Jahre reflektiert. auf die Anzahl der Anmeldungen gefunden leitung gewählt.
Besonders richtete sich der Blick auf die werden. Nach einigen Stunden des Sitzens und
Probleme bezüglich der Anzahl der Teil­ Darüber hinaus wurde das neue Aware- Diskutierens, brauchten alle ein wenig Be­
nehmenden. Nachdem das Voll-innova­ ness-Konzept, welches für ein gestei­ wegung. Daher kamen wir für eine große
tive-Camp (ViCa) wegen zu weniger An­ gertes Sicherheitsgefühl bei Jugendver­ Runde zusammen, um gemeinsam ver­
meldungen nicht stattfinden konnte, die anstaltungen des VDF Nord sorgen soll, schiedene Impro-Spiele zu spielen, was
Teenie- und Jugendcamps auf der anderen überarbeitet und einstimmig angenom­ nicht nur unser Sortiment an Spielen für
Seite jedoch mit zu vielen Anmeldungen men. die eigenen Teenie- und Jugendgruppen

Ein Teil der Jugendleitungen nach dem Workshop am Samstag


Foto: © Jonas Fromme
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

erweiterte, sondern auch einfach eine


Menge Spaß machte. Danach wurde aus­
giebig der Abend genossen und gefeiert.
Am Samstagvormittag ging es dann er­
neut an die Arbeit. Nach einem gemeinsa­
men Frühstück ging es zu unserem dies­
jährigen Workshop zum Thema Rassismus
und Diskriminierung. Hierfür stellte uns
die Servicestelle für Antidiskriminierungs­
arbeit Matthias Zimoch zur Verfügung. Mit
klarer Struktur und ehrlicher, offener, kon­
kreter Konfrontation startete der Work­
shop mit einer gemeinsamen Einigung auf
Sprache und Begrifflichkeiten. Was genau
ist Rassismus? Welche Definitionen gibt
es? Was genau ist Diskriminierung? Und
was ein Vorurteil?
Die Jugendleitungen beim Workshop zum Thema Diskriminierung und Rassismus
Hierbei wurden wir konstant mit unseren
Foto: © Paulina Koers
eigenen Vorurteilen konfrontiert. Sei es
die Frage, wann wir uns zum ersten Mal barkeit der Standorte für sozial Benachtei­ sen. Denn am Ende geht es doch darum,
unseres Weiß-Seins bewusst wurden, oder ligte ohne eigenes Auto, der Infrastruktur Betroffene von Diskriminierung zu hören,
auch eine Runde Montagsmaler basierend des Geländes für Personen mit Behinde­ zu respektieren und zu unterstützen. Da
auf jenen Vorurteilen, jede anwesende rungen sowie vielem mehr. Auch Themen hilft keine Ignoranz, aber auch keine Be­
Person musste auch bei sich selbst das wie kulturelle Aneignung und Lookismus vormundung, sondern nur offene Ohren,
Potenzial für Stereotypisierung erkennen wurden diskutiert. offene Augen und die Bereitschaft, zu hel­
und reflektieren. Abgereist sind wir am Samstagabend mit fen.
In Gruppenarbeiten schauten wir, welche, einer Menge zu grübeln. Auch wenn sich Darby Bartsch
oftmals unbewussten, Ausgrenzungs­ viele Personen selbst als durchaus reflek­ Jugendleitung der
merkmale bei unseren Vereinen bestehen. tiert eingeschätzt haben, gab es doch für Goethe-Freilichtbühne
Sei es auf der sprachlichen Ebene für jede Person Gründe, das eigene Krönchen Porta Westfalica
Nicht-Muttersprachler:innen, der Erreich­ in dieser Hinsicht einmal richten zu müs­

Vorstand des VDF -Region Süd-


• 1. Vorsitzende Bärbel Mauch Delegierte zum VDF-Gesamtverband:
• 2. Vorsitzende Susanne Görgen • Alexander Kaffenberger (Erbach-Michelstädter
• Kassenwesen Lars Helfert Theatersommer)
• Schriftführerin Kathrin Wannemacher • Rainer Kurze (Naturtheater Reutlingen)
• Christa Krieger (Freilichtbühne Mannheim)
Beisitzerbühnen:
• Freilichtspiele Neuenstadt Kassenprüfer Region Süd:
• Waldbühne Sigmaringendorf • Tilmann Scheck (Naturtheater Reutlingen)
• Freie Bühne Oppenau • Walter Kordovan (Waldbühne Sigmaringendorf)
• Theater im Steinbruch Emmendingen
Kassenprüfer zum VDF-Gesamtverband
Vorsitzende AG Freilichtbühnen in Rheinland-Pfalz: • Roland Rosenberger (Freie Bühne Oppenau)
• Susanne Rechner, Burgspiele Altleiningen
Ehrenvorsitzende
• Ludwig Hofmann (Freilichtspiele Neuenstadt)
• Wolfgang Schiffelholz (Theater Donauwörth)

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Waldbühne sagt „Grazie, Walter!“
Walter Kordovan als langjähriger Waldbühnenchef verabschiedet
„Er war immer da. Und jetzt ist er plötz- Kordovan aus seinen langjährigen Füh­ seinem ersten Auftritt in „Ein Dorf ohne
lich nicht mehr da“, lässt Astrid Lindgren rungspositionen. Viele Jahre hatte er als Männer“ 1973 bis heute hielten sie Rück­
den Räuberhauptmann Mattis in der Trau- Vorsitzender, Stellvertreter und Bühnen­ blick auf 50 Jahre Vereinsaktivität. Die
er um seinen Mentor „Glatzen-Per“ sagen. meister die Geschicke der Waldbühne Laudatio auf den scheidenden Vereinschef
Ganz so dramatisch war der Abschied auf gelenkt. Als Herr über Nägel, Bretter und hielten dann Produktionsleiter Tscho Link
der Waldbühne Sigmaringendorf nicht, Schrauben sowie als Schauspieler bleibt und Vorstandsmitglied Harald Hahn. Nach
aber manch Zuschauer konnte es kaum er dem Verein aber weiter erhalten. einer Würdigung durch die Vizepräsiden­
glauben, als bei der ersten Premiere des Dass ein Blumenstrauß und ein Danke­ tin des Verbands Deutscher Freilichtbüh­
Jahres 2023 nicht Walter Kordovan zur schön bei der Hauptversammlung nicht nen, Bärbel Mauch und einer Geschenk­
Premierenansprache auf die Bühne trat. ausreichen, um die Leistung dieses Man­ übergabe endete das bunte Programm
Vorstandssprecher Dominik Hadasch nes zu würdigen, das war schon bei der mit einem Ständchen seines Bühnenbau­
hatte diese Aufgabe übernommen und be- Amtsübergabe im vergangenen Winter teams: „Der Walter wird’s schon richten“.
gann: „Keine Angst, Walter Kordovan gibt klar. Walter sollte ein richtiges Fest auf Bevor es zum gemütlichen Teil überging,
es noch, aber er hat sein Amt als Vorstand „seiner“ Bühne bekommen. musste dann aber noch eine weitere Per­
abgegeben.“ Im Flair des italienischen Städtchens San son in all die ausgesprochenen Ehren und
Forino, Handlungsort der diesjährigen In­ Würden mit einbezogen werden: Sowohl
Schon vor drei Jahren, bei seiner letzten szenierung „Buona sera, Mrs. Campbell“ Vorstandssprecher Dominik Hadasch als
Wiederwahl als Vorsitzender, hatte Walter hatten sich langjährige Wegbegleiter zu­ auch Walter Kordovan selbst würdigten
Kordovan angekündigt, es werde seine sammengefunden und ein buntes Pro­ mit emotionalen Worten die Bedeutung
letzte Amtsperiode sein. Die Zeit wurde gramm entworfen. Eingestimmt wurde von Walters Ehefrau Ulrike, die nicht nur
von der Vereinsführung genutzt, eine neue mit einem Zusammenschnitt aus Bruch­ immer ein verlässlicher Rückhalt für ihren
Führungsstruktur mit einem Vorstands­ stücken der Premierenansprachen, die Mann gewesen sei, sondern auch „einen
team zu etablieren, sodass Walter guten Walter Kordovan in seiner Zeit als erster ganzen Haufen der vorhin genannten
Mutes die Vereinsführung im Januar an Vorsitzender gehalten hatte. Der Gründer Aufgaben übernommen hat“. Mit einem
seine Nachfolger übergeben konnte. Mit der Kinder- und Jugendgruppe, Gerold prächtigen italienischen Buffet feierten
einem italienischen Fest unter dem Motto Rebholz, würdigte gemeinsam mit Esther die Waldbühnenspieler ihren Walter noch
„Grazie, Walter“ verabschiedete nun das und Liane Rebholz als „Die drei Rebhöl­ ausgiebig.
Ensemble der Waldbühne Sigmaringen­ zer“ Walters vielfältige Tätigkeits- und
dorf kurz vor Ende der Spielzeit Walter Arbeitsschwerpunkte. Beginnend mit Alex Speh

„Grazi, Walter!" (mit Bild)


Foto: © André Kobsik
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Edwin Borsdorf für 40-jährige Vorstandstätigkeit geehrt


Anlässlich der Premiere der diesjährigen schen Dinge des Vereins, wie Vorstands­
Theatersaison und dem Stück „Mit Mist sitzungen, Teilnahme an den VDF-Tagun­
Moneten Maakt“ wurde Edwin Borsdorf gen usw., usw.. Winnie
Va mpir
für seine 40-jährige Tätigkeit als Vorsit- Edwin hat nach unseren Geländeverlusten Wackelzahn
zender der Freilichtspiele Stöckse durch durch viele Gespräche und Ideen dazu bei­ Das spannende und lustige
KINDERVAMPIRMUSICAL
den 2. Vorsitzenden der Bühne, Michael getragen, dass wir heute wieder spielfähig
für Freilichtbühnen
Krumwiede, geehrt. sind.
Edwin ist der Chef des Verkaufsstandes,
Michael hat versucht seine Laudatio auf koordiniert Einkauf und personelle Beset­
hochdeutsch zu halten, damit es auch alle zung.
verstehen. Edwin verbringt unzählige Stunden auf
"Wir feiern heute nicht nur Premiere, son­ dem Gelände der Bühne und fuddelt, bas­
dern auch ein tolles Jubiläum, das von Ed­ telt und schraubt. Edwin ist in meinen
win. Der ist wahrscheinlich schon von Kin­ Augen die gute Seele der Freilichtspiele
desbeinen an Mitglied der Freilichtspiele Stöckse. Ohne ihn würde es den Verein
Stöckse. Er hat viele Jahre auf der Bühne wahrscheinlich schon lange nicht mehr
gestanden und uns in verschiedenen Rol­ geben.
len und Charakteren begeistert. Dazu kommt: Edwin ist gemütlich und ru­ www.kindermusicals.tv
Doch geht es heute nicht um seine langjäh­ hig wie ein Dickhäuter. Habt ihr mal einem Tel.: 0 56 31/9 37 01 05 · info@arrangement-verlag.de
Arrangement-Verlag, 34497 Korbach
rige Mitgliedschaft, sondern um seine vier Elefanten auf den Fuß getreten? Da pas­
Jahrzehnte währende Vereinsführung. siert spontan auch erstmal nichts! Edwin – ein wundervolles und gar nicht blutrünstiges
Kindermusical über Freundschaft und
Während seiner bisherigen Vorstands­ ist eben Edwin! Kameradschaft
– ab 22 Schauspielern
zeit gab es unzählige Theaterstücke zu Ein großer Dank geht auch an Edwins Ehe­
– mit modernen Liedern, solistisch und in der
genießen, es gab Kindertheater auf der frau Heidelies, die immer wieder den Ein­ Gruppe singbar
Bühne und in Schulen. Wir hatten kulturel­ satz von Edwin für die Freilichtspiele un­ – viele Tanzszenen sind möglich

le Events, Musik und Musicals, aber auch terstützt hat." Zum Abschluss überreichte Spieldauer: ca. 90 Minuten
mit Playback-CD inkl. Zwischenmusiken
Comedy. Michael einen Gutschein an Edwin und an
Edwin hatte maßgeblichen Anteil an der Heidelies einen dicken Blumenstrauß als www.kindermusicals.tv
Organisation und dem Ablauf dieser Feste. Dank der Freilichtspiele Stöckse.
Edwin kümmert sich um alle organisatori­ HK

Edwin Borsdorf
Foto: © privat
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Naturbühne Steintäle Fridingen feiert Jubiläum
mit einer Uraufführung
Zwei ereignisreiche Jahre liegen hinter der Naturbühne Steintäle und damit auch
hinter dem Kulturring Fridingen e. V., denn es standen zwei große Jubiläen an
2022 wurde das 75-jährige Bestehen des Der anschließende Tag stand dann ganz im Wald ausgesetzten Findelkind, das auf
Kulturrings gefeiert. Der Kulturring ist im Zeichen von Theater und Comedy. Und der Suche nach seiner Vergangenheit ste­
der Dachverein, welcher der langen Thea- was kommt am Samstag? Natürlich das tig unter dem Hass und der Demütigung
tertradition in Fridingen erstmals einen SAMS. Die Spieler und Spielerinnen des durch die Mitbürger leiden muss. Diese
festen Rahmen verlieh. Gegründet wurde Naturtheaters Heidenheim führten das halten Sophie für ein Satanskind: ein Kind
der Verein am 4. Januar 1947 und er hat Kinderstück „Eine Woche voller SAMS­ ohne Eltern, von dem man glaubt, es wur­
sich ganz der Förderung von Kunst und tage“ in der gut besuchten Festhalle auf. de vom Teufel auf die Erde gesandt, um
Kultur verschrieben. Neben der großen Die köstliche Inszenierung mit Musik- und Unheil über die Menschen zu bringen.
Theaterabteilung beheimatet der Kultur- Tanzeinlagen begeisterte Kinder wie Er­
ring auch einen Fanfarenzug, welcher wachsene gleichermaßen und zauberte Die Arbeit von Robin Rathmann, der für
2022 auf sein 50-jähriges Bestehen zu- ihnen ein Strahlen ins Gesicht. sein Stück knapp sechs Jahre, von der
rückblicken durfte. Gefeiert wurde im Abends ging es humorvoll mit den „Schril­ ersten Grundidee bis zum finalen Produkt,
Rahmen eines großen Festwochenendes len Fehlaperlen“ aus Neufra bei Gam­ benötigte und es jetzt selbst als Regisseur
gemeinsam mit Vereinsmitgliedern und mertingen weiter. Sie begeisterten mit verwirklichte, zahlte sich aus. Die Natur­
Unterstützern. schrillen Outfits, genialen Texten mit derb- bühne mit ihrer einzigartigen Atmosphäre
schwäbischem Wortwitz und eingängigen unterstrich den beklemmenden Charakter
In der einladend geschmückten Festhalle Melodien und strapazierten damit die dieses Mittelalterdramas zusätzlich und
Fridingen fand der Jubiläumsfestakt statt. Lachmuskeln der Besucher in der vollbe­ so war auch die Resonanz auf das Stück
Eine Fotoausstellung im Foyer stellte die setzten Festhalle. einmalig. Jede Vorstellung wurde mit
Geschichte des Vereins bildhaft dar und Der Verein kann auf ein rundum gelunge­ Standing Ovations honoriert.
weckte bei den Besuchern vergessen ge­ nes Festwochenende zurückblicken.
glaubte Erinnerungen. Verschiedene Red­ 2023 stand ein weiteres Jubiläum an, wel­ Leuchtende Augen gab es bei den kleinen
ner würdigten sowohl die aktuellen als ches auf ganz besondere Art und Weise Besuchern im Kinderstück „Rabatz im Zau­
auch die in der Vergangenheit erbrachten gefeiert wurde: berwald“. Nach den harten Corona–Jahren
Leistungen des Kulturrings. Dazwischen Zum 60. Bühnenjubiläum der Naturbühne waren alle Beteiligten froh und stolz, wie­
sorgten die musikalischen Beiträge des Steintäle wagte man sich an eine Urauf­ der ein Kinder– und Jugendensemble, be­
Fanfarenzugs und die lustigen Sketche führung. Das Mittelalterdrama „SOPHIE stehend aus über 40 theaterbegeisterten
einiger Theaterspieler für Kurzweil und – Die Geschichte des Satanskinds“ wurde Schauspielern und Schauspielerinnen, auf
so manchen Lacher. Für einen passenden von Vereinsmitglied, Schauspieler und Re­ der Bühne stehen zu haben.
Ausklang dieses gelungenen Abends sorg­ gisseur Robin Rathmann geschrieben, der
te bis spät in die Nacht eine Band mit Mu­ seit 2016 auf der Naturbühne in Fridingen Kulturring Fridingen
sik und Tanz. mitwirkt. Das Stück handelt von einem

Sketche beim Festakt


Fotos: © Kulturring Fridingen
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Theater im Donautal:
Die Schauspieler des Kulturrings
spielen ihre Sommersaison in der
optisch einmaligen Naturkulisse
der Naturbühne Steintäle. Einge­
bettet in einem engen Felstal am
Rande des Naturparks Obere Do­ Eingang zur Naturbühne Steintäle
nau wird hier jedes Jahr ein Kin­
der- und ein Erwachsenenstück
aufgeführt.
Felsen und Wald bilden eine inte­
ressante Naturkulisse, die sehr
stark ins Bühnenbild einbezogen
wird. Der steile Anstieg von den
Parkplätzen hinauf ist da schnell
vergessen. Die Bühne gehört mit
ihren 400 Sitzplätzen - ohne Über­
dachung - zu den wenigen wild­
romantischen Naturbühnen in Ba­
den-Württemberg.
Für das Wintertheater gibt es ei­
nen Ortswechsel. Im Vereinsheim,
dem Kulturringhaus, wird dann Szene aus „Sophie – Die Geschichte des
ein meist lustiges Theaterstück Satanskinds“
zum Besten gegeben, um den Be­
suchern die tristen und dunklen
Wintertage etwas vergessen zu
lassen.

Szene aus „Sophie – Die Geschichte des Satanskinds“


33
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Social Media im Verband
Über den Sinn und Unsinn von Sozialen dass sich der Verband über diese Medien könnten
Medien kann man sich sicher streiten, vor darstellt, für sich wirbt und seine Ziele • Berichte über Ehrungen von verdien­
allem aus dem Blickwinkel verschiedener und Wünsche präsentiert. Dazu sollen ten Spielerinnen und Spielern, Funk­
Generationen. Aber dessen ungeachtet ist regelmäßig Nachrichten verfasst, Reels tionärinnen und Funktionären und
die Tatsache, dass sie zur modernen Zeit erstellt und Content konzipiert werden, Jubiläen von Mitgliedsbühnen
gehören, unbestritten. der auf die jeweiligen Medien und Anlässe • Berichte über Maßnahmen innerhalb
abgestimmt ist. Inhaltlich soll es rein um der Mitgliedsbühnen, die für die All­
Facebook, Instagram, TikTok, Twitter (X) die Belange des Verbandes und seiner Mit­ gemeinheit interessant sein könnten
und Co. sind aus unserer Gesellschaft glieder gehen. Wobei zu beachten ist, dass (Förder- und Baumaßnahmen)
nicht mehr wegzudenken und bilden die fast alle Bühnen ihre eigenen Auftritte ha­ • Eine Idee wäre auch „VDF-TV“ einzu­
Standpfeiler des modernen Gedankenaus­ ben und diese auch schon in ihrem Sinne führen, das im Frühjahr dann über
tausches. Genutzt von allen Generatio­ nutzen. Was also könnte potenziell für die Premieren, Dernieren und Programm
nen sind sie Plattform für Informationen, neuen Seiten des Verbandes interessant der Bühnen informiert. (Film/Reel)
Neuigkeiten, Werbung, Nachrichten, Mei­ sein? Bedient werden sollen jeweils die zum
nungsbildung und noch vielem mehr. Fast Thema passenden Medien, da diese in In­
jeder ist heutzutage zumindest durch eine halt und Zielgruppe unterschiedlich aus­
dieser Medien vernetzt mit der globalen • Informationen, Neuigkeiten, Bilder, gerichtet sind.
Community. Anregungen und Fragen aus den Ver­ Aktuell wurde ich als Verantwortlicher für
So ist es nur als selbstverständlich zu er­ bandsgremien wie Vorstand und Prä­ Social Media im Verband Süd gewählt und
achten, dass auch der VDF sich hier ver­ sidium freue mich über diese Aufgabe. Allerdings
netzt, diese Plattformen nutzt und mit • Berichterstattung aus den Tagungen wird es notwendig sein, hier noch den ein
Content in regelmäßigen Abständen „füt­ und Sitzungen oder die andere Mitstreiter/in zu finden;
tert“. Deshalb freue ich mich, dass dies • Wiedergabe und Reflexion relevanter eine Person – oder auch mehrere - aus
jetzt, zumindest für den Süden, einstimmig Berichte und News aus anderen Me­ dem Norden wären von Vorteil.
beschlossen wurde. dien, die den Verband bzw. die Mit­
Meine Konzeption für die Zukunft sieht vor, glieder betreffen und interessieren

Aktuell ist der Verband auf folgenden Medien online:

https://www.facebook.com/Freilichtbuehnen
Facebook Diese Seite wird aktuell vom Norden aus verwaltet. Letzter Eintrag 07.03.2022
Altersstruktur eher 30+ / vorrangig Reels und Bilder

https://www.instagram.com/freilichtbuehnen/
Instagram Diese Seite wir aktuell vom Norden aus verwaltet. Letzter Eintrag 26.02.2023
Altersstruktur 18-34 / vorrangig Reels und Informationen

https://twitter.com/vdf_verband
Twitter (X) Diese Seite wird aktuell vom Süden verwaltet. Letzter Eintrag 09.10.2023
Atersstruktur 18 – 50 / hauptsächlich Textinfos und Bilder

https://www.tiktok.com/@freilichtbuehnen
TikTok Diese Seite wird aktuell vom Süden verwaltet. Noch keine Einträge.
Altersstruktur 16-34 / hauptsächlich Reels und Filme

Eine der ersten Aktionen wird es sein, Verbreitungswirkung unserer Inhalte. mert. Getrennte Wege sind nicht zeitge-
die Seiten zu verbreiten und Follower zu Es ist wünschenswert, dass die Zugangs- mäß.
generieren, am besten durch Werbung in daten für alle Medien sowohl dem Norden
den eigenen Reihen. Je mehr Follower als auch dem Süden vorliegen und man Roland Rosenberger
unsere Seiten haben, desto größer ist die sich dann gemeinsam um die Inhalte küm-
34
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Kontakt: Katrin Kellermann


Medieninformation Fon: +49 (0) 30 2639859 -16
Fax: +49 (0) 30 2639859 -19
e-mail: kellermann@bdat.info

Berlin, 26. September 2023

Preiswürdige Produktionen gesucht!


Wettbewerb zum 8. Deutscher Amateurtheaterpreis amarena startet!

Alle zwei Jahre würdigt der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) die hohe Qualität und
kreative Schaffenskraft im Amateurtheater. Ab sofort startet der nächste Wettbewerb zum 8.
Deutschen Amateurtheaterpreis amarena. Fünf Inszenierungen werden ausgewählt und vom
19. bis 22. September 2024 in Hamburg vorgestellt. Veranstalter des amarena-Festivals und
der Preis-Gala ist der BDAT in Kooperation mit dem Verband Hamburger Amateurtheater.
Ob Schauspiel, Tanz, Musiktheater, Kleinkunst oder Konzeptkunst: Alle Formen der
Darstellenden Künste können sich bewerben. Insgesamt 10.000 Euro in fünf Kategorien
werden ausgelobt:
1. Darstellende Künste
2. Darstellende Künste mit Kindern und/oder Jugendlichen
3. Darstellende Künste mit Senior*innen
4. Die Vielfalt der Sprachen in den Darstellenden Künsten
5. Ausstattung in den Darstellenden Künsten
Eingereicht werden können Inszenierungen, die zwischen dem 1. Januar 2022 und 15.
Dezember 2023 mindestens einmal zur Aufführung gekommen sind. Auch der Film-Mitschnitt
einer Generalprobe kann für die Bewerbung genutzt werden.
Bewerbungsschluss ist der 30. Januar 2024.
Das amarena-Kuratorium nominiert drei Gruppen je Kategorie, die Preis-Jury entscheidet
über die jeweiligen Preisträger*innen. Den Auswahl-Gremien gehören Expert*innen des
deutschen Amateurtheaters und Vertreter*innen der deutschen professionellen
Theaterszene an. Festivalleiter und Kuratoriums-Vorsitzender ist Frank Grünert, BDAT-
Vizepräsident und Vorsitzender des Thüringer Theaterverbandes.
Die detaillierte Ausschreibung, Erläuterungen zu den Kategorien und der Link zur digitalen
Bewerbungs-Plattform stehen auf der Homepage: www.bdat.info
Kontakt/Ansprechpartner: BDAT, Melvin Neumann, amarena@bdat.info
Vorfreude auf den Wettbewerb und einen Rückblick auf das Festival amarena 2022 vermittelt
ein Kurzfilm auf dem YouTube-Kanal des BDAT: https://bit.ly/Kurzfilm_amarenaFestival
amarena wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
und weiteren Förderern. Die Ausschreibung für 2024 erfolgt vorbehaltlich der tatsächlichen
Mittelbewilligung.

Kooperationspartner:

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VDF ehrt Barbara Zorn mit der Diamantenen Ehrennadel
Barbara Zorn gehört über die Grenzen der gendgruppen gegründet, die heute eine
Region hinaus zu den beeindruckendsten wesentliche Grundlage für die erfolgrei­
Persönlichkeiten des Amateurtheaters. che Theaterarbeit der Taunusbühne dar­
Ihre herausragenden Verdienste für stellen.
ihre Heimatbühne, die Taunusbühne Bad Barbara stand viele Jahre auf und vor
Schwalbach, sowie für ihre unermüdliche allen Dingen als Regisseurin vor der Büh­
Verbandsarbeit, wurden nun vom Ver- ne. Stellvertretend für viele Inszenierun­
band Deutscher Freilichtbühnen (VDF) gen seien hier nur die Produktionen von
mit der höchsten Auszeichnung, der Dia- „Jedermann" (1990), „Der Geizige" (1996),
mantenen Ehrennadel, gewürdigt. Die „Anatevka" (2002), „Sister Act" (2003) und
Urkunde des Verbandes wurde im Auf- „Cyrano de Bergerac" (2007) erwähnt. Als
trag des VDF vom Vorsitzenden der Tau- Referentin und Gastregisseurin (zum Bei­
nusbühne, Holger Schön, im Rahmen der spiel für die bekannten Passionsspiele in
Mitgliederversammlung am 3. Novem- Sömmersdorf/Franken) wirkte sie über
ber übergeben. Der Präsident des VDF, die Grenzen hinaus.
Heribert Knecht, ließ auf telefonischem Barbara war zudem 14 Jahre lang Präsi­
Weg Dankesworte an Barbara Zorn und dentin des Verbandes Hessischer Ama­
Grüße an die Mitglieder der Taunusbüh- teurtheater, der sie mittlerweile zur Eh­
ne übermitteln. Barbara Zorn nahm mit renpräsidentin ernannte. Im Jahre 2009
großer Freude diese hohe Auszeichnung wurde sie vom Land Hessen mit der Eh­
entgegen und bedankte sich für die wert- renurkunde für Kunst und Kultur ausge­
schätzenden Gesten und Worte. zeichnet.
Von ihrer Heimatbühne wurde sie im ver­
Hier eine unvollständige Aufzählung von gangenen Jahr zur Ehrenvorsitzenden
Barbara Zorns Wirken: Sie führte die Tau­ des Vereins ernannt. Holger Schön überreicht die Diamantene
nusbühne Bad Schwalbach von 1986 bis Holger Schön Ehrennadel samt Urkunde an
1998 als Vorsitzende. In dieser Zeit wur­ Bad Schwalbach Barbara Zorn
den unter anderem die Kinder- und Ju­ Fotos: © Taunusbühne

Nachruf Bernd Morlock


Am 4. Mai, kurz vor seinem 64. Geburts- Über lange Jahre leitete Bernd die Öffent­
tag, verstarb plötzlich und unerwartet lichkeitsarbeit. Traditionen und Visionen
Bernd Morlock aus Herdringen. miteinander verbinden, kann man rück­
blickend als eine seiner Stärken und Hin­
Nicht nur die Gemeinschaft der Freilicht­ terlassenschaften bezeichnen. Mit seinen
bühne, sondern das ganze Dorf waren beruflichen Fähigkeiten als Programmie­
von der Nachricht des plötzlichen Able­ rer entwickelte er die erste Buchungs­
bens schockiert und sprachlos. software für die Bühne. Ein Meilenstein,
Vor 40 Jahren aus dem Schwarzwald der das altbewehrte Karteikarten-Bu­
kommend in eine sauerländische Frei­ chungssystem ersetzte. Erst in den ver­
lichtbühnenfamilie eingeheiratet, ist gangenen Corona-Jahren wurde dieses
Bernd ein Beispiel dafür, dass Freilicht­ Programm abgelöst.
bühne nicht nur Schauspiel bedeutet. Die Bühnenfamilie trauert um einen wich­
Freilichtbühne war für ihn und ist für tigen Begleiter hinter den Kulissen und
seine ganze Familie ein gemeinsames einen sehr guten Freund. Bernd Morlock
Hobby. Freilichtbühne Herdringen Foto: © Privat

36
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Nachruf Marita Coels


Die Holtebütteler Plattsnackers trauern chende Übersetzung.
um Marita Coels, die am 20. Juli plötz- Von 1994 bis 2017 war sie sehr erfolg­
lich und völlig unerwartet gestorben ist. reich die 1. Vorsitzende der Holtebütteler
Plattsnackers und hat es stets verstan­
Marita Coels war über viele Jahrzehnte den, alle Ensemblemitglieder einzubin­
Herz und Seele der Freilichtbühne. Schon den und mitzunehmen.
als junge Frau stand sie auf der Bühne, Trotz all ihrem Einsatz und ihrer Aufga­
die sie nie mehr losgelassen hat. Anfang benvielfalt wollte sie nie im Mittelpunkt
der 1990er Jahre entdeckte sie für sich stehen.
die Regiearbeit, die sie bis zuletzt mit Marita hatte bis zuletzt für alle ein offe­
sehr viel Herzblut und Sachverstand aus­ nes Ohr, war für alle eine vertrauensvolle
übte. Aber nicht nur die Spielleitung war Ansprechpartnerin mit unglaublich gro­
ihr Ding, sie kümmerte sich auch um die ßer Hilfsbereitschaft.
Stückauswahl, das Bühnenbild, eigent­ Nicht nur die Holtebütteler Plattsnackers
lich um alles, was mit dem Spielbetrieb verlieren mit Marita eine verlässliche
einer Freilichtbühne zu tun hat. Nach wie Theaterfrau, eine gute Freundin und The­
vor war ihr die Pflege der plattdeutschen aterenthusiastin.
Sprache sehr wichtig. Wenn denn in den Marita Coels hat sich um die Amateur­
letzten Jahren die moderneren Stücke freilichttheater und insbesondere für die
nicht in Mundart verfasst waren, dann Mundartbühnen verdient gemacht. Marita Coels
kümmerte sie sich auch um die entspre­ HK Foto: © Holtebütteler Plattsnackers

Nachruf Jürgen Klostermeyer


Je schöner und voller die Erinnerung, weg die Klosterhofspiele zu dem gemacht
desto schwerer ist die Trennung. hat, was sie heute sind.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Er- Wir sind ihm in tiefer Dankbarkeit ver­
innerung in eine stille Freude. bunden und werden sein Andenken für
immer in Ehren halten.
Mit diesen Worten von Dietrich Bonhoef­ Vorstandschaft und Mitglieder
fer möchten wir uns von unserem lang­ der Klosterhofspiele Langenzenn
jährigen Vorstand, Ehrenvorsitzenden
und Freund
Jürgen Klostermeyer
verabschieden, der am 14. August im Al­
ter von 82 Jahren von uns gegangen ist.
In liebevoller Erinnerung nehmen wir
Abschied von einem außergewöhnlichen
Menschen.
Er hat sein Leben dem Theater gewidmet.
Jürgen war nicht nur ein leidenschaft­
licher Schauspieler, sondern auch ein
visionärer Vorsitzender, der über viele Jürgen Klostermeyer
Jahre mit Engagement und Hingabe hin­ Foto: © privat

37
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Nachruf auf Walter Edelmann
Am 6. Juli verstarb im Alter von 74 Jah- 34.400 Besuchern gesehen. 2005 konn­
ren plötzlich der langjährige Regisseur te er mit „Michel aus Lönneberga“ und
der Waldbühne Ahmsen Walter Edel- 36.900 Zuschauern diesen Wert toppen
mann aus Lingen. und die erfolgreichste Inszenierung in
der bisher 75-jährigen Geschichte der
Der Verstorbene war von 1990 bis 2018 Waldbühne erzielen.
insgesamt 28 Jahre auf unserer Bühne Walter war ein Glücksfall für die Wald­
als Regisseur tätig. Nur eine Erkrankung bühne Ahmsen. Sein liebenswerter und
konnte seine weitere Arbeit in Ahmsen einfühlsamer Umgang mit allen Mitwir­
stoppen. Er hat auf der Waldbühne das kenden war beispielhaft.
Familienmusical etabliert und für die Er wird immer ein Bestandteil der Bühne Walter Edelmann bei der Verabschie-
zuschauerstärksten Inszenierungen ge­ bleiben. dung in 2018 nach fast 30 Jahren
sorgt. J. Meyer Regiearbeit an der Waldbühne
2002 wurde „Pippi Langstrumpf“ von 1. Vorsitzender Waldbühne Ahmsen Foto: © Hermann-Josef Alves

Nachruf auf Friedhelm Gräve


Friedhelm Gräve, der die Freilichtbühne des Stadtparks machen wollte. führte.
Werne maßgeblich geprägt und zu dem Sein Ziel war es immer, die Freilichtbüh­ Im Jahr 2009 wurde Friedhelm Gräve
gemacht hat, was sie heute ist, ist tot. Er ne über das Theaterspielen hinaus mit für seine besonderen Verdienste für das
ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Leben zu füllen. So organisierte er Gast­ Freilichttheater mit der goldenen Ehren­
spiele der Theaterhochschule „Hans Otto“ nadel des Verbands Deutscher Freilicht­
Friedhelm Gräve war seit 1961 Mitglied aus Leipzig in Werne oder die unverges­ bühnen ausgezeichnet.
der Freilichtbühne. Schon früh entwickel­ senen „Oldie-Nächte“ mit international Nach seiner dreißigjährigen Amtszeit als
te er seine Liebe zum Freilichttheater. So bekannten Bands. Auch der weit über die Geschäftsführer ernannte ihn die Frei­
war es nicht verwunderlich, dass er Ende Stadtgrenzen bekannte Adventsmarkt ist lichtbühne „voller Dankbarkeit für seine
der 70er Jahre zunächst 2. Vorsitzender von ihm ins Leben gerufen worden und herausragenden Verdienste zum Ehren­
wurde und später dann auch für kurze jahrelang von ihm organisiert worden. Er mitglied“.
Zeit die Leitung der Bühne übernahm. war immer auf der Suche nach attrakti­ Friedhelm Gräve ist bis zu seinem Tod
Von 1981 bis 2011 war er dann als Ge­ ven Händlerinnen und Händlern, die et­ der Freilichtbühne immer verbunden ge­
schäftsführer tätig. was vorführen konnten, um dem Werner blieben, die er selbst immer als „seine
In dieser Zeit erlebte die Freilichtbühne Adventsmarkt eine besondere Note zu große Familie“ bezeichnete.
einen rasanten Aufstieg, der auf seinen verleihen. Ein Urgestein der Freilichtbühne hat die
unermüdlichen Einsatz zurückzuführen Außerhalb des Bühnenbetriebs in Werne weltliche Bühne verlassen, aber Fried­
ist. Er war maßgeblich an der Entwick­ hat er mit großer Begeisterung zahlrei­ helm Gräve wird immer ein bedeutender
lung der Freilichtbühne beteiligt. Alle che Gastspiele initiiert und organisiert. Teil der Freilichtbühnengeschichte sein
Gebäude, die 2009 errichtete Zuschauer­ So gastierte die Freilichtbühne Werne und unvergessen bleiben.
tribüne und der Parkplatz gehen mit auf u. A. auf den Bundesgartenschauen in Danke für Alles!
seine Initiative und sein Engagement zu­ Düsseldorf und Frankfurt oder in Wernes Gottfried Forstmann
rück. Partnerstadt Kyritz. Ehrenvors. der Frlb. Werne
Er hat sich immer mit seiner ganzen Kraft Auch auf der Bühne konnte Friedhelm
und mit viel Herzblut für die Belange der Gräve die Zuschauerinnen und Zuschauer
Freilichtbühne eingesetzt, die immer ein immer wieder begeistern. Als „Charly’s
Teil seines Lebens war. Für „seine“ Büh­ Tante“ und als Peppone in „Don Camillo
ne hat er zu jeder Zeit alles getan, was in und Peppone“ sorgte er für große Publi­
seinen Kräften stand. Er hat dabei auch kumserfolge.
keine Auseinandersetzung mit der Stadt Seine ganze Bühnenerfahrung kam ihm
gescheut. Mit allen ihm zur Verfügung zugute, als er bei der Einweihung des um­
stehenden Mitteln hat er Anfang der 80er gebauten Kolpingsaales im Jahre 1997
Jahre für den Erhalt des Freilichtbühnen­ zusammen mit seinem Freund Gottfried
geländes gekämpft, als die Stadt Werne Forstmann als Moderator kurzweilig und Friedhelm Gräve
das Gelände zum öffentlichen Bestandteil mit viel Witz durch das Festprogramm Foto: © privat

38
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Walter Edelmann und Josef Brunstein sterben am gleichen Tag


Der eine starb am 6. Juli 74-jährig in
Lingen, der andere wurde 97. Er war der
älteste noch lebende Laiendarsteller der
Gründerszene der Waldbühne Ahmsen.

Sie kannten sich nicht und sind sich


wahrscheinlich auch nie begegnet: Josef
Brunstein aus Meppen und Walter Edel­
mann aus Lingen. Für die 75-jährige Ära
der Waldbühne Ahmsen waren sie Kor­
settstangen und prägten so manche Ent­
wicklungen. Der eine war der Liebling der
Zuschauer, der andere der erfolgreichste
Regisseur in Ahmsen. Die Geschichte der
Waldbühne Ahmsen ist ohne Brunstein
und Edelmann unvollständig. Als Bruns­
tein auf der Bühne startete, wurde 1949
in Rheine Edelmann geboren. Walter Edelmann
Als 1949 das erste Schauspiel „Der ver­ Foto: © Hermann Gerdes
lorene Sohn“ in Ahmsen geboten wurde, Stücke, immer eine große Säule waren. Regisseur. 10.000 Zuschauer sahen „Der
hatte Maristenpater Ewald Schürmann, Wenn Josef Brunstein auf die Bühne kam, kleine Muck“. Die Ahmsener staunten
der Gründer der Bühne, für die Rolle des klatschten die Zuschauer begeistert. Bei über die Geduld des neuen Regisseurs.
„Karmar“, einem lustigen Gesellen in dem „Elisabeth von der Wartburg“ dann auch Die Stücke schrieb Edelmann dann auch
Stück von Erich Eckert, längst einen Ama­ in Meran (Südtirol), beim Hedwig-Stück, selber. Auf der breiten Ahmsener Büh­
teur-Schauspieler ins Visier genommen. bei „Kreuz gegen Kreuz“. Lustige Rollen ne – mehr als 80 Meter – gab es an al­
Genau zu diesem Zeitpunkt wurde in zumeist, und seine unverwechselbare len Ecken und Enden fortan Szenen; links
Rheine ein junger Mann geboren, der spä­ Aussprache machte ihn schnell kenntlich. spielten die Kinder, rechts tollte eine
ter in Lingen dem Theater verfallen sein Berufsbedingt zog Josef Brunstein Gruppe beim Hüpfen und in der Mitte gab
sollte: Walter Edelmann. nach Meppen. Blieb aber der Waldbüh­ es die Haupthandlung. Unzählige Dar­
Josef Brunstein, gerade 24 Jahre alt ge­ ne Ahmsen treu. Er übernahm mit Frau steller entwickelte Edelmann, die in der
wordener Flüchtling, bekam die Rolle. und Tochter das Schminken und die Pe­ Folge auch im religiösen Schauspiel das
Er kam gebürtig aus Polen und hatte rückenpflege. Wirkte dann auch in den Geschehen prägten.
Unterkunft bei einem Siedler in Ahmsen Kinderstücken mit. Unvergessen sein Und Edelmann war erfolgreicher als je­
gefunden. Josef Brunstein wurde die Ent­ „Räuber Hotzenplotz“, damals noch mit der andere Regisseur auf deutschen Frei­
deckung der Saison. Jahrelang spielte er dem Regisseur Anton Funke, einem alten lichtbühnen. 34.400 kamen 2002 zu „Pippi
den humorvollen Part, die in den Stücken Haudegen. „Hotzenplotz“ schnell in der Langstrumpf“ und drei Jahre später gar
auch von Johanne Domine, fortan der Sprache, unverkennbar in der Mimik – 36.920 zum „Michel als Lönneberga“.
Hauptlieferant der Ahmsener religiösen Josef Brunstein hatte etwas Unverwech­ 650.000 Fans – durchweg begeistert –
selbares. sahen die 28 Inszenierungen. Ein Rekord
Als die Ahmsener Bühne dann zehn Jah­ wohl für die Ewigkeit!
re später einen neuen Regisseur für die Welch ein Zufall: Edelmann, geboren
Kinderstücke suchte, geschah ein Zufall 1949, als Josef Brunstein die Bühne ent­
mit enormer Wirkung. In Bonn wurde „40 deckte. Jetzt – im 75. Jubiläumssommer
Jahre Bundesrepublik“ gefeiert. Mit dabei – verliert die Waldbühne Ahmsen am
die spielBühne Lingen und die Waldbüh­ gleichen Tag zwei Pfeiler ihrer sagen­
ne Ahmsen. Als die Busse zur Heimrei­ haften Entwicklung. Zwei, die sich nicht
se starteten, stieg Walter Edelmann aus kannten.
Lingen am Rhein in den falschen Bus. Mit Hermann Gerdes
den Ahmsenern fuhr er ins Emsland. Ahmsen
Die beiden Seiten lernten sich kennen,
Josef Brunstein mochten sich auf Anhieb. Und ein Jahr
Foto: © Hermann Gerdes später – 1990 – war Edelmann in Ahmsen

39
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Termine VDF 2024
VDF - Termine Vorschau auf VDF - Termine
1. Jahreshälfte 2024 2. Jahreshälfte 2024
26. - 27. Januar 2024 20. - 22. September 2024 08. - 10. November 2024
Klausurtagung VDF -Region Nord- Jugendcamp des VDF -Region Süd- Jugendleitungstagung VDF -Region Nord-
in Melle in Mannheim in Twiste
17. - 18. Februar 2024 21. - 22. September 2024 16. – 17. November 2024
VDF – Bundestagung Teeniecamp des VDF -Region Nord- VDF - Jubiläum (50 Jahre Bundesverband VDF)
in Langenzenn in Schloß Neuhaus in Balve
23. - 25. Februar 2024 21. Sepember 2024
Jugendtreff des VDF -Region Süd- Sitzung der AG nieders. Freilichtbühnen
in Wüstenrot in Lilienthal
09. - 10. März 2024 27. - 29. September 2024
Vorstandssitzung des VDF -Region Süd- Jugendcamp des VDF -Region Nord-
in Neuenstadt in Heessen
16. - 17. März 2024 27. September 2024
Voll Innovatives Camp (ViCa) VDF -Region Nord- Pyrotechnischer Wiederholungslehrgang,
in Werne Sprengschule Siegen
18. - 21. März 2024 11. - 13. Oktober 2024
Pyrotechnischer Grundlehrgang (Mo-Do), Jahrestagung VDF -Region Süd-
Sprengschule Siegen in Sigmaringendorf
23. April 2024 25. - 27. Oktober 2024
Pyrotechnischer Wiederholungslehrgang, Jahrestagung VDF -Region Nord-
Sprengschule Siegen in Herdringen

40
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Oberonstr. 20 / 59067 Hamm / 02381 44893 / info@btkhamm.de


www.btkhamm.de

Kursangebote rund um das Theater und die Clownerie 2024


Me, Myself und der Rassismus – im Rahmen theaterpädago-
gischer Methoden Fortbildung zum Klinikclown

Leitung: Danny Friedrich (Theaterpäd. BuT), Leitung: Andreas Hartmann (Clown, Schauspieler, Clown-
Birgit Axler-Cohnitz (Theaterpäd. BuT) Coach), Norika Wacker (Clownin, Theaterpädagogin)
Zeit: 16./17. März 2024 Zeit: 31.08./01.09.24 bis 26./27.04.25 (berufsbegleitend, 8
Wochenenden, 1 Seminarblock)

Tanztheater – erste Schritte zu einer Choreografie Foolen und Spielen

Leitung: Birgit Götz (Choreografin) Leitung: Hilde Cromheecke (Clownin, Schauspielerin,


Zeit: 13./14. April 2024 Regisseurin)
Zeit: Fr./Sa./So. 02. bis 04. Februar 2024

Unsichtbares Theater nach Augusto Boal Clowns und Musik

Leitung: Danny Friedrich (Theaterpädagoge BuT) Leitung: Andreas Hartmann (Clown, Schauspieler,
Zeit: 22./23. Juni 2024 Clown-Coach)
Zeit: Sa./So. 02./03. März 2024

Das Spiel mit den Masken – Von der Neutralmaske zur Cha-
raktermaske Tschüss und Hallo und Tschüss

Leitung: Silke Geyer (Puppenspielerin) Leitung: Norika Wacker


Zeit: 21./22. September 2024 Zeit: Sa./So. 04./05. Mai 2024

Spontan Erzählen – Storytelling und Improvisation Foolen und Spielen

Leitung: Susanne Tiggemann (Theatermacherin, Erzählerin) Leitung: Hilde Cromheecke (Clownin, Schauspielerin,
Zeit: 05./06. Oktober 2024 Regisseurin)
Zeit: Fr./Sa./So. 22. bis 24. November 2024

Klinikclownerie – ein Schnupperworkshop

Leitung: Andreas Hartmann (Clown,


Schauspieler, Clown-Coach)
Zeit: Sa./So. 10./11. Februar 2024

Gerne schicken wir euch unser Programmheft oder die Flyer der Fortbildungen!
Die Kurse finden in der Zeit von 10.00 bis 17.00 Uhr in unseren Seminarräumen in der
Gustav-Heinemann-Str. 15 in 59065 Hamm statt.
Wenn ihr nähere Informationen zu den Kursen wünscht oder euch anmelden wollt,
ruft uns an oder schreibt uns eine Mail.
Wir beraten euch gerne und nehmen ab sofort die Anmeldungen entgegen!!!

41
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Verband deutscher Freilichtbühnen
-Region Nord- Spielzeit 2023
Niedersachsen

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Zusch.- zahlen
Zusch.-zahlen

Zusch.-zahlen

GS gesamt
1 gespielt

2 gespielt
1 gesamt

2 gesamt
1 ausgef.

2 ausgef.
Name der Freilichtbühne Titel Stück 1 Art Titel Stück 2 Art Art

My fair Lady Erw. 8.987 13 0 Die Schöne und das Biest K/J 11.024 18 0
Deister-Freilicht-Bühne Barsing­
hausen
Tod eines Handlungsreisenden Erw. 2.924 9 2

Freilichtbühne Daverden Swatte Hochtied Erw. 2.325 8 0 Der Magier K/J 2.828 8 0

Was ihr wollt Erw. 2.490 15 1 Tintenherz K/J 956 9 0


Freilichtbühne Lilienthal
Die Reise zum magischen Riff K/J 5.088 17 2

Das perfekte Geheimnis Erw. 9.614 12 0 Shrek K/J 17.110 21 0


Freilichtbühne Lohne
Abschlussgala Erw. 817 1 0

Freilichtbühne Meppen Sister Act Erw. 26.677 16 0 Aladin K/J 25.415 20 0

Freilichtbühne Polle Männergrippe Erw. 1.028 8 0 Aschenputtel K/J 705 4 1

Freilichtbühne Stöckse Mit Mist Moneten Maakt Erw. 1.749 13 1 K/J

Freilichtbühne Wagenfeld De Neegste bidde Erw. 3.181 12 1 K/J


Grimm und weg!
Freilichtspiele Bad Bentheim Wer versteht hier Bahnhof? Erw. 5.565 12 0 K/J 13.371 18 0
Falsches Spiel im Märchenwald
Heimatspiele Marklohe Twee harde Nööte Erw. 2.671 11 0 K/J

Holtebütteler Plattsnackers Opa dat reckt Erw. 645 3 7 K/J

Theatergruppe Eschbachtal De Stepphöhner Erw. 1.286 8 0 K/J

Waldbühne Ahmsen Les Misérables Erw. 13.150 14 0 Der kleine Drache Kokosnuss K/J 22.021 15 0

Waldbühne Kloster Oesede 9 to 5 The Musical Erw. 10.584 12 0 Der Zauberer von Camelot K/J 8.403 16 0

Waldbühne Melle Currywurst mit Pommes Erw. 7.447 13 0 Peter Pan - Das Nimmerlandmusical K/J 8.780 16 0

Es fährt kein Zug nach Irgendwo Erw. 7.044 16 0 Cinderella K/J 6.252 16 0

Waldbühne Osterwald Wie im Himmel Erw. 2.197 6 0

Schlager lügen nicht Erw. 1.982 3 0 K/J

Gretchen 89ff Erw. 876 11 0 Der kleine Vampir K/J 3.458 12 0


Waldbühne Otternhagen
Shakespears sämtliche Werke Erw. 196 1 0 K/J

Summe Erw 113.435 217 12 K/J 125.411 190 3 0

insgesamt (o.GS) 238.846

Keine Saison: Freilichttheatergem. Westerstede

Hessen Nord
Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Zusch.- zahlen
Zusch.-zahlen

Zusch.-zahlen

GS gesamt
1 gespielt

2 gespielt
1 gesamt

2 gesamt
1 ausgef.

2 ausgef.

Name der Freilichtbühne Titel Stück 1 Art Titel Stück 2 Art Art

Schnickschnack und Schnuck auf der


Taunusbühne Bad Schwalbach Pension Schöller Erw. 4.636 17 0 K/J 414 5 0
Jagd nach der Liebe
Freilichtbühne Korbach Sugar - Manche mögen`s heiß Erw. 3.332 12 0 Das kleine Gespenst K/J 3.469 14 0

Freilichtbühne Twiste Zum Henker mit den Henks Erw. 1.417 12 0 Pippi in Taka-Tuka-Land K/J 4.848 13 0

Waldbühne Niederelsungen Anatevka Erw. 18.901 18 0 K/J

Summe Erw 28.286 59 0 K/J 8.731 32 0 0

insgesamt 37.017

Keine Saison in: Merxhausen, Alles nur Theater e. V. Habichtswald

42
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Nordrhein-Westfalen

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Zusch.- zahlen
Zusch.-zahlen

Zusch.-zahlen

GS gesamt
1 gespielt

2 gespielt
1 gesamt

2 gesamt
1 ausgef.

2 ausgef.
Name der Freilichtbühne Titel Stück 1 Art Titel Stück 2 Art Art

Festspiele Balver Höhle e.V. Erw. Pippi Langstrumpf K/J 9.252 16 0

Burgbühne Stromberg Das Gestohlene Land - Ein Western Erw. 3.133 11 2 Dschungelbuch K/J 6.921 13 2

Freilichtbühne Alfter Die Seeräuberinsel Erw. 2.649 11 0 K/J


Gast­
Und ewig rauschen die Gelder Erw. 5.095 11 0 Cinderella- Ein Sommermärchen K/J 11.539 16 0 1.078
spiele
Freilichtbühne Bellenberg
Schlager, Stars und deutsche Welle Erw. 7.016 12 0

Das Leben ist ein Fest Erw. 2.934 10 0 Urmel aus dem Eis K/J 3.569 10 0
Freilichtbühne Billerbeck
Erw. Die Biene Maja K/J 11.168 19 0

Freilichtbühne Bökendorf Big Fish Erw. 11.215 17 0 Die unendliche Geschichte K/J 16.347 18 0

Freilichtbühne Coesfeld My Fair Lady Erw. 14.095 20 0 Der kleine Tag K/J 12.177 18 1

Linie 1 Erw. 7.878 16 0 Pippi Langstrumpf K/J 13.220 18 0


Freilichtbühne Greven-Reckenfeld
Zickenzirkus Erw. 1.826 3 0 K/J

Freilichtbühne Hallenberg Passion Erw. 19.033 22 0 K/J

Kalender Girls Erw. 8.105 14 0 Heidi K/J 10.709 15 0


Freilichtbühne Herdringen
Erw. Camping, Koks & Hollywood K/J 2.669 5 0

Freilichtbühne Nettelstedt e.V. Dracula - Das Grusical Erw. 3.891 13 0 Schneewittchen - Trau keinem Apfel K/J 6.537 18 0

Freilichtbühne Porta Westfalica Singin' in the Rain Erw. 9.480 15 0 Rabatz im Zauberwald K/J 11.182 19 0

Freilichtbühne Schloß Neuhaus e.V. Trudes Bude Erw. 3.070 11 0 Die wilden Hühner - Fuchsalarm K/J 7.432 16 0

7 Zwerge - Männer allein im Wald Erw. 2.729 6 0 Hexe Lilli und das Buch des Drachen K/J 6.030 10 0
Freilichtbühne Werne
Arsen und Spitzenhäubchen Erw. 3.086 6 0

Gartentheater Oberhausen Himmel oder Hölle Erw. 1.033 12 0 Ritter Rost und das Sternenschiff K/J 504 9 0

Kaviar trifft Currywurst Erw. 2.775 10 1 Pettersson und Findus K/J 7.563 12 0
Freilichtbühne Kahle Wart
Däi Urberraschungskur Erw. 1.880 10 2

Tod auf dem Nil Erw. 2.330 11 1 Kleiner König Kalle Wirsch K/J 3.331 15 0
Naturbühne Hohensyburg
Natürlich Blond Erw. 3.194 12 0 K/J
Das Sams - Eine Woche voller
Sister Act Erw. 27.467 17 0 K/J 13.809 13 0
Samstage
Waldbühne Heessen
Erw. Hilfe, die Olchis kommen! K/J 19.915 14 0

Summe Erw. 143.914 270 6 K/J 173.874 274 3 1.078

insgesamt (o.GS) 317.788

Name des Bundes­ Erw. Stücke Kin./Jug. Aufführg. ge­ Aufführg. Gesamt Gesamt
Veränderung
landes gesamt Stücke gesamt spielt ausgef. 2023 2022

Niedersachsen 22 13 407 15 238.846 221.683 + 17.163

Nordrhein-Westfalen 22 19 544 9 317.788 289.733 + 28.055

Hessen
4 3 91 0 37.017 15.911 + 21.106
(Teilber. Nord)

Summe 48 35 1.042 24 593.651

insgesamt 83

43
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Verband deutscher Freilichtbühnen
-Region Süd- Spielzeit 2023
Rheinland-Pfalz

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Zusch.- zahlen
Zusch.-zahlen

Zusch.-zahlen

GS gesamt
1 gespielt

2 gespielt
1 gesamt

2 gesamt
1 ausgef.

2 ausgef.
Name der Freilichtbühne Titel Stück 1 Art Titel Stück 2 Art Art

Burgspiele Altleiningen Das kalte Herz Erw. 2.458 12 0 K/J


Freilichtbühne am schiefen
Ein idealer Gatte Erw. 730 4 0 K/J
Turm e.V. Kaisersesch
Freilichtbühne Schuld Erw. Jim Knopf und die Wilde 13 K/J 6.901 14 0

Das Wunder von Bern Erw. 7.670 12 0 Dornröschen - voll verschlafen K/J 8.794 14 0
Freilichtspiele Katzweiler e.V.
Und es hat ZOOM gemacht Erw. 5.901 7 0

Neustadter Schauspielgruppe e.V. Nathan der Weise Erw. 1.300 12 1 K/J

Theater an der Weinstraße e.V. König Ubu Erw. 633 7 0 K/J


Theater im Museumshof
Les Miserables Erw. 744 5 0 Echoes K/J 84 2 0
Andreasstift
Theaterkreis Bobenheim-Rox­
Die Blaue Maus Erw. 769 7 0 K/J
heim 1975 e.V.

Summe Erw 20.205 66 1 K/J 15.779 30 0 0

insgesamt 35.984

Keine Saison: Theaterverein 1926 Hassloch

Bis zum Druckdatum keine Ergebnisse geliefert: Ardeck-Burgfestspiele e.V

Hessen Süd
Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Zusch.- zahlen
Zusch.-zahlen

Zusch.-zahlen

GS gesamt
1 gespielt

2 gespielt
1 gesamt

2 gesamt
1 ausgef.

Name der Freilichtbühne Titel Stück 1 Art Titel Stück 2 Art 2 ausgef. Art

Burgspielschar e. V. Burgholz­
Alles auf Krankenschein Erw. 833 6 0 Alice im Wunderland K/J 1.546 8 1
hausen
Burgtheater GHV Dreieichen­ Ein Dorfteich, ein Waldgeist und
Erw. 617 3 0 K/J
hain die Liebe
Eine Stadt spielt Theater e.V.
Willkommen Erw. 735 6 0 K/J
Büdingen
Erbach-Michelstädter Theater­
Jedermann Erw. 2.826 8 0 K/J
sommer
Sommerspiele Überwald / "Das Partisanenhaus" eine Oden­
Erw. 1.805 8 0 K/J
Trommer Sommer e.V. wälder Kriminalgeschichte

Summe Erw 6.816 31 0 K/J 1.546 8 1 0

insgesamt 8.362

Saarland
Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Zusch.- zahlen
Zusch.-zahlen

Zusch.-zahlen

GS gesamt
1 gespielt

2 gespielt
1 gesamt

2 gesamt
1 ausgef.

2 ausgef.

Name der Freilichtbühne Titel Stück 1 Art Titel Stück 2 Art Art

Naturbühne Gräfinthal Das Wirtshaus im Spessart Erw. 7.214 8 0 Heidi K/J 12.515 15 0

Volksbühne Hülzweiler e.V. Erw. K/J

Summe Erw 7.214 8 0 K/J 12.515 15 0 0

insgesamt 19.729

Saisonausfall: Volksbühne Hülzweiler

44
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Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

Bayern

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Zusch.- zahlen
Zusch.-zahlen

Zusch.-zahlen

GS gesamt
1 gespielt

2 gespielt
1 gesamt

2 gesamt
1 ausgef.

2 ausgef.
Name der Freilichtbühne Titel Stück 1 Art Titel Stück 2 Art Art

Festspielgemeinschaft Florian
Franken in Flammen Erw. 3.750 6 0 K/J
Geyer e.V.
Freilichtbühne Donauwörth e.V. Kohlhiesels Töchter Erw. 5.807 15 1 Der Zauberer von Oz K/J 4.965 11 0
Klosterhofspiele Langenzenn
Pygmalion Erw. 4.118 11 0 Pinocchio K/J 5.242 13 0
e.V.
Schwabenbühne Roth- und
Der Talisman Erw. 2.250 10 0 Emil und die Detektive K/J 2.503 7 0
Illertal e.V.
Sommernachtspiele Spalt Falsches Spiel in Killany Erw. 3.127 7 0 K/J
Verein "Alt Nördlingen" e.V. - Frei­ Don Camillo & Peppone & die jungen
Erw. 8.622 18 0 Die Bremer Stadtmusikanten K/J 7.434 18 0
lichtbühne Alte Bastei Nördlingen Leute

Summe Erw 27.674 67 1 K/J 20.144 49 0 0

insgesamt 47.818

Keine Saison: Fränkische Passionsspiele Sömmersdorf e.V., Cadolzburger Burgfestspiele, Nürnberger Schembart Gesellschaft e. V., Burggrabentheater Gundelfingen e. V.

Baden-Würtemberg
Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Aufführg. Stück

Zusch.- zahlen
Zusch.-zahlen

Zusch.-zahlen

GS gesamt
1 gespielt

2 gespielt
1 gesamt

2 gesamt
1 ausgef.

2 ausgef.
Name der Freilichtbühne Titel Stück 1 Art Titel Stück 2 Art Art

Besigheimer Studiobühne Der Komet Erw. 1.084 9 3 K/J

Burgschauspiele Leofels e.V. Die drei Musketiere Erw. 4.054 11 0 K/J

Frei Bühne Oppenau e.V. Der Name der Rose Erw. 1.561 7 1 K/J

Das Hornberger Schießen Erw. 2.180 5 1 Tarzan - Das Musical K/J 10.057 13 0
Freilichtbühne Hornberg
Charley`s Tante Erw. 4.003 6 0 K/J

Freilichtbühne Klausenhof e.V. Voll im Dreck Erw. 1.889 8 0 K/J

Freilichtbühne Mannheim e.V. Cyrano de Bergerac Erw. 3.565 12 0 Cinderella K/J 6.878 12 0
Freilichtspiele kleiner Oden­
Tratsch im Treppenhaus Erw. 1.223 6 0 Peter Pan K/J 958 6 0
wald e.V.
Freilichtspiele Neuenstadt Der eingebildete Kranke Erw. 14.264 22 0 Der kleine Vampir K/J 2.555 4 0

Jagsttalbühne Möckmühl e.V. Die Kirche bleibt im Dorf Erw. 2.095 9 0 K/J
Naturbühne Steintäle Fridingen SOPHIE - Die Geschichte des
Erw. 2.890 11 0 Rabatz im Zauberwald K/J 3.384 11 1
e.V. Satanskinds
Naturtheater Grötzingen e.V. Sherlock Holmes - Tod im Nebel Erw. 9.101 14 0 Der gestiefelte Kater K/J 13.635 17 0

Naturtheater Hayingen Die Schwäbische Schöpfung Erw. 7.618 17 0 K/J

Naturtheater Heidenheim e.V. Der Raub der Sabinerinnen Erw. 14.517 18 0 Hui Buh - das Schlossgespenst K/J 22.425 22 0 Gastsp. 785

Naturtheater Reutlingen e.V. Sister Act Erw. 14.686 15 0 Der Zauberer von Ozz K/J 13.363 15 0 Gastsp. 2.676

Theater im Fluss Künzelsau e.V. Ein Sommernachtstraum Erw. 3.419 14 0 K/J

theater im Kurpark Gernsbach e.V. Romeo und Julia auf dem Dorfe Erw. 1.050 7 0 K/J
Theater im Steinbruch Emmen­
Die Schatzinsel Erw. 5.719 16 0 Peter Pan K/J 6.223 15 0
dingen e.V.

Theaterverein Buona Sera Mrs. Campbell Erw. 6.737 11 0 Aladin und die Wunderlampe K/J 8.261 14 0
Sigmaringendorf Waldbühne e.V.
Die weiße Rose Erw. 1.394 9 0 K/J

Das Wirtshaus im Spessart Erw. 19.976 12 0 Der Zauberer von OZ K/J 11.209 4 0 Gastsp. 19.455
Volksschauspiele
Das Haus in Montevideo Erw. 8.819 6 0
Ötigheim e. V.
Festliches Konzert Erw. 5.138 2 0

Summe Erw 136.982 247 5 K/J 98.948 133 1 22.916

insgesamt (o.GS) 235.930

Keine Saison: Künzelsauer Burgfestspiele Schloss Stetten e.V.

45
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Name des Bun­ Erw. Stücke Kin./Jug. Aufführg. Aufführg. Gesamt Gesamt
Veränderung
deslandes gesamt Stücke gesamt gespielt ausgef. 2023 2022
Hessen (Teilber.
5 1 39 1 8.362 6.611 + 1.751
Süd)

Rheinland-Pfalz 7 3 96 1 35.984 3.533 + 32.451

Saarland 1 1 23 0 19.729 18.921 + 808

Bayern 6 4 116 1 47.818 48.091 - 273

Baden-Würt­
23 11 380 6 235.930 144.639 + 91.291
temberg

Summe 42 20 654 9 347.823

insgesamt 62

Region Nord
Erw. Stücke Kin./Jug. Aufführg. Aufführg. Gesamt Gesamt
und Veränderung
gesamt Stücke gesamt gespielt ausgef. 2023 2022
Region Süd

VDF-Nord
48 35 1.042 24 593.651 527.327 + 66.324
(Gesamt)

VDF-Süd (Ge­
42 20 654 9 347.823 221.795 + 126.028
samt

Summe 90 55 1.696 33 941.474 749.122

Inszenierungen
145
insgesamt

Gastspielergeb­
nisse in Nord 23.994
u. Süd

Vorstand des VDF -Region Nord-


• 1. Vorsitzender: Thomas Lepping Delegierte zum VDF
• 2. Vorsitzender: Magnus Ronge • Gaby Brüser, Burgbühne Stromberg
• Geschäftsführer: Dominik Elsner • Jürgen Schevel, Freilichtspiele Bad Bentheim
• Dr. Theo F. Berlitz, Freilichtbühne Twiste
Ressortleitung Kassenprüfer VDF -Region Nord-
• Jugend: Paulina Koers • Jens Metje, Freilichtbühne Nettelstedt
• Technik: Marcel Bücker • Alexander Rexforth, Freilichtbühne Bökendorf
• Homepage: Chris Malassa
Kassenprüfer zum VDF
Beiratsbühnen • Nils Nölke, Freilichtbühne Herdringen
• Festspiele Balver Höhle
• Deister-Freilicht-Bühne Barsinghausen Ehrenvorsitzender
• Freilichtbühne Bellenberg • Heribert Knecht, Freilichtbühne Hallenberg

Vorsitzender AG nds. Freilichtbühnen Geschäftsstelle, Oberonstr. 20-21, 59067 Hamm


• Harry Karasch, Deister-Freilicht-Bühne Barsinghausen • Gabi Ciminski
• Luana Schnapka

46
>>> zum Inhaltsverzeichnis
Ausgabe XXXVII | Dezember 2023

DER NEUE HIT FÜRS FREILICHTTHEATER!


Nach dem Riesenerfolg von ZIEMLICH BESTE FREUNDE präsentieren die Regisseure
und Drehbuchautoren Eric Toledano und Olivier Nakache (in einer Bühnenfassung von
Stephan Eckel) ein weiteres Mal eine großartige französische Gesellschaftskomödie voller
Herz und Humor, unvorhergesehener Wendungen und schreiend komischer Momente!

Ensemble entzündet Pointenfeuerwerk [...] Premiere


von »Das Leben ist ein Fest« auf der Freilichtbühne Komödie / 1 Dekoration

mit stehenden Ovationen gefeiert. Allgemeine Zeitung 5 D, 10 H + Statisten + Band


(Indoor-Fassung: 3 D, 8 H + Band)
Seit Jahrzehnten richtet Max luxuriöse Hochzeiten aus – routiniert und pro- Premieren:
fessionell. Doch sein aktuelles Projekt, eine Traumhochzeit im Garten eines 4. August 2023 Freilichtbühne Billerbeck
herrschaftlichen Landschlosses, droht zum Fiasko zu werden. Und das, ob- 24. Juni 2023 Burgfestspiele Rötteln, Lörrach
wohl es eigentlich ein ganz normaler Auftrag werden sollte. Als der Abend Ahn & Simrock Bühnen- und Musikverlag
zunehmend aus dem Ruder läuft, beschließt Max, seinen Job an den Nagel Deichstraße 9, D-20459 Hamburg
zu hängen und seine Firma zu verkaufen. Oder kann sich völliges Chaos doch Tel. 040 – 300 66 780
noch zum Guten wenden und die Feier gerettet werden? as@ahnundsimrockverlag.de
Fotos © Carsten Kottke | Freilichtbühne Billerbeck e.V. www.ahnundsimrockverlag.de 47
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www.freilichtbuehnen.de

48
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