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Postkoloniale Perspektiven auf Soziale Arbeit als ‚Grenzgängerin‘

Postkoloniale Perspektiven werden bisher in machtkritischen Analysen Sozialer Arbeit nur randständig beachtet. Auch in der
machtkritischen Denkfigur der Sozialen Arbeit als Grenzbearbeitung sind sie bisher wenig repräsentiert. Soziale Arbeit als
Grenzbearbeitung dient als Ansatzpunkt für eine (macht-)kritisch-reflexive Perspektive in der Sozialen Arbeit und auf die
Soziale Arbeit (vgl. Kessl, Maurer 2019: 177). „[Sie] ist – im konkreten wie metaphorischen Sinne – eine ‚Grenzgängerin‘;
[Sie] arbeitet an den gesellschaftlichen Grenzen, an deren Verschiebung, Öffnung, Durchlässigkeit, aber eben immer auch an
deren Sicherung. (…) Aufgabe rekonstruktiver Analysen der Handlungsvollzüge im Kontext Sozialer Arbeit wäre es von daher,
hegemoniale Grenzziehungen aufzudecken.“ (Kessl, Maurer 2019: 178) In diesem Beitrag sollen exemplarisch hegemoniale
Grenzziehungen aus postkolonialer Perspektive ‚aufgedeckt‘ werden. Der Fokus wird hierbei auf die Verstrickungen der
Entstehung(-snarrative) der Sozialen Arbeit in die Produktion von Weißsein als wenig beachtete hegemoniale Grenzziehung
gelegt. Knotenpunkte der Macht zeichnen sich dadurch aus, dass diese Orte bzw. Positionierungen, wie hier exemplarisch
Weißsein, als Norm gesetzt und dadurch nicht benannt werden (müssen). Eine machtkritische Soziale Arbeit hat
dementsprechend den Auftrag die Orte der Nicht-Benennung, die Verdeckungszusammenhänge 1 (Bitzan 2000) aufzudecken.

Postkoloniale Perspektiven auf Weißsein als hegemoniale Grenzziehung

Nguyễn und Kiebel (2021) konzeptualisieren Soziale Arbeit als feminisierter weißer Raum: Die Soziale Arbeit verstehe zwar
Soziale Gerechtigkeit als ein Professionsziel, zentral sei jedoch anzuerkennen, dass die Soziale Arbeit in gesellschaftliche
postkoloniale Macht- und Herrschaftsverhältnisse verstrickt sei und diese auch reproduziere. „Sie kann zur Komplizin von
kolonialen Machtverhältnissen werden, indem sie rassistische Logiken und Praktiken umsetzt (…).“ (Nguyễn, Kiebel 2021: 3).

Postkoloniale Theorien nehmen Brüche und Kontinuitäten kolonialer und imperialer Herrschaftsverhältnisse in den Blick.
„Die Auswirkungen des europäischen Kolonialismus kann man sich wie einen sozialen “Big Bang” (zit.n. Ko 2019) (übersetzt:
Urknall) vorstellen: mit der Ankunft von Kolumbus wurde ein komplett neues soziales Universum eingeführt. Die
Veränderungen, die der europäische Kolonialismus herbeigeführt hat, sind tiefgreifend und nachhaltig. Sie stellten nicht nur
einen Wendepunkt für die Menschen in den kolonisierten Gebieten dar, sondern auch für unterdrückte Menschengruppen
in Europa wie muslimische und jüdische Menschen, sowie Sinti*zze und Rom*nja. Die gegenwärtige Weltordnung beruht
ebenso auf diesen Veränderungen, wie viele Konzepte und Werte, die für selbstverständlich und “normal” gehalten
werden.“ (Bechert, Dodo, Kartal 2021: 21, 22)

Ein zentraler Aspekt postkolonialer Gesellschaftskritik setzt sich, wie bereits angedeutet, mit Weißsein und seiner
strukturellen Unsichtbarkeit bzw. Entnennung auseinander, sowie der Verstrickung des eigenen Erlebens und Wahrnehmens
durch die eigene gesellschaftliche Positionierung.2 „Ihr >Weißsein< [ist] den privilegierten Subjekten (…) nicht bewusst und
dennoch als Selbstkonzept wirksam.“ (Walgenbach 2005). Die Macht von Weißsein in westlichen Gesellschaften wird
dadurch sichtbar, dass der eigene Standpunkt nicht situiert werden muss, sondern als universeller und allgemeiner
Standpunkt verstanden und dargestellt wird. Die kolonialen Ursprünge dieses vermeintlichen „Nullpunktes“ der Erkenntnis
werden von Castro-Gomez in seiner Dissertation sehr eindrücklich herausgearbeitet. Die „Politik des „Nicht-Ortes“, die von
den Humanwissenschaften im 18. Jahrhundert praktiziert wurde, [hatte] einen spezifischen Ort auf der Landkarte der
Kolonialgesellschaft und [fungierte] als Strategie der Kontrolle über die subalternen Bevölkerungen.“ (Castro-Gomez 2005: 3,
4)

Für eine macht- und herrschaftskritische Soziale Arbeit ergibt sich daraus die Notwendigkeit die eigenen (Macht-) Positionen
zu reflektieren und zu historisieren. „Solange der Status von [Weißsein] unsichtbar und unangezweifelt bleibt, kann sich
dieser deshalb durch Hegemonie statt Zwang reproduzieren. (…) Die eigenen kulturellen, ökonomischen und
(Macht-)Positionen bleiben unreflektiert und ahistorisch. Birgit Rommelspacher spricht in ihrem Buch Dominanzkultur
(1995) in diesem Zusammenhang auch von >>verleugneten Identitäten<< (Rommelspacher 1995: 185; zit. n. Walgenbach
2005).“ (Walgenbach 2005: 20)

Als weiße, lesbische, nicht-behinderte, cis-geschlechtliche Sozialarbeiterin bringe ich in diesen Beitrag kein verkörpertes
situiertes Wissen um die Benachteiligung durch verschiedene Rassismen mit. So habe ich in meiner Kindheit weder
miterlebt, dass Bezugsmenschen ein Wissen um Alltagsrassismus äußerten noch „subtile“ Formen von Rassismus
wahrnahmen oder problematisierten, vielmehr bin ich in einer Gesellschaft und einem sozialen Umfeld aufgewachsen, dass
nicht gelernt hat Rassismus in all seinen Formen zu erkennen und zu bekämpfen. Ich profitiere an vielen Stellen von der
strukturellen Gewalt und Benachteiligung von BiPoCs3. In meinem Bachelorstudium der Sozialen Arbeit waren die eigenen
Privilegien, Benachteiligungen oder ein Wissen um verschiedene Formen von Rassismen kein notwendiger Bestandteil der
Ausbildung zur Sozialarbeiterin.

Dass meine individuellen Erfahrungen mit strukturelle und institutionelle Schieflagen verwoben sind, wird auch durch die
Problematisierung von Nguyễn und Kiebel der Sozialen Arbeit als feminisierter weißer Raum nahegelegt: „Wollen Schwarze
oder People of Color (…) selbst Teil der professionellen sozialarbeiterischen Praxis, Lehre oder Forschung werden, stoßen sie
dabei auf ausgrenzende Strukturen und Praktiken. Wie Martina Tißberger (2020) feststellt, sind sich weiße* (sic!)
Mehrheitsangehörige in der Sozialen Arbeit dieser Problematik oft nicht bewusst (vgl. ebd.: 103). Denn unter den
Angehörigen der Profession sowie auf struktureller und institutioneller Ebene, ist es kein fester und selbstverständlicher
Bestandteil der Sozialen Arbeit, sich selbst bzgl. eigener ausgrenzender Strukturen und Praktiken reflexiv in den Blick zu
nehmen. Vielmehr werden diese mehrheitlich verhüllt und sind somit nicht im Bereich des Besprechbaren.“ Die
Unsichtbarmachung bzw. Entnennung der hegemonialen Effekte (bzw. Grenzziehungen) von Weißsein, tragen zu dieser
Verhüllung, sowie zur Verhinderung ausgrenzende Strukturen besprechbar zu machen, bei.

Weißsein ist keine biologische Kategorie, sondern ein gesellschaftlicher Platzanweiser, eine privilegierte Position im sozialen
Raum. Als weiß gelesen zu werden, wird nicht durch eine bestimmte Pigmentierung garantiert, sondern stellt eine

1
Bitzan konzeptualisiert den Verdeckungszusammenhang für Weiblichkeitsanforderungen, m. E. kann diese Denkfigur auch für eine rassismuskritische, bzw.
machtkritische Soziale Arbeit insgesamt nutzbar gemacht werden.
2
Diese Grenzen der eigenen Wahrnehmung und des eigenen Wissens sind ebenso Teil des Konzeptes Soziale Arbeit als Grenzbearbeitung (vgl. Maurer 2018: 28).
3
https://psychology.umbc.edu/wp-content/uploads/sites/57/2016/10/White-Privilege_McIntosh-1989.pdf - viele der dort aufgelisteten weißen Privilegien, haben auch
meine Zugänge zu gesellschaftlichen Ressourcen, sowie mein Erleben dieser Gesellschaft beeinflusst.
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umkämpfte Ressource dar4, es ist das Produkt einer Geschichte der Gewalt und des Terrors und ist somit untrennbar mit
Macht und Dominanz verbunden. Für die Begünstigten stellt es meist ein unsichtbares System der Privilegierung, das in
politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Strukturen reproduziert wird (vgl. Walgenbach 2005: 43). Die Soziale
Arbeit trägt zu der Entnennung der Gewalt und des Terrors aktiv bei, sowie zu ihrer Umdeutung in „gerechtfertigte und
notwendige“ Prozesse (Zivilisierungsauftrag), wie wir an den historischen angefügten Beispielen sehen können.

Wie die Konstruktion von Weißsein historisch für Deutschland hegemonial wurde, ist auch für die Entstehung Sozialer Arbeit
mit ihren Verbindungen zur (bürgerlichen) Frauenbewegung, bzw. bewegten Frauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts von
Bedeutung. Weißsein diente in diesem Kontext als Grenzziehung, um koloniale Machtverhältnisse und
Eigentumsverhältnisse zu legitimieren und abzusichern. Um die koloniale Unterdrückung zu legitimieren wurden zudem
rassistische Theorien akademisiert, kulturelle Differenzen konstruiert, naturalisiert und hierarchisiert (Quijano 2019; Lander
2000: 4, 5). Diese und andere Aspekte epistemischer Gewalt5 wirken bis heute auf die wissenschaftliche Wissensproduktion
der Sozialen Arbeit. Sie trägt dazu bei, dass diese Geschichte der Gewalt und des Terrors, der Macht und der Dominanz
weder in der Sozialen Arbeit noch gesamtgesellschaftlich unbedingt als solche wahrgenommen werden.

Deutschen Frauen wurde in dem Prozess der Aufrechterhaltung der kolonialen Herrschaft die Aufgabe der „deutschen
Kulturträgerin“ und der Förderung der „Sittlichkeit“ zugesprochen, oder sprachen sich diese selbst zu (vgl. Dietrich 2007:
313-349). Wie diese Aspekte mit der Entstehung (institutionalisierter) Sozialer Arbeit verstrickt sind, soll exemplarisch im
Folgenden dargestellt werden. Es werden die Verstrickungen der Frauenbewegung in die deutsche Kolonialpolitik, sowie
Berührungspunkte mit Vorreiterinnen Sozialer Arbeit dargestellt.

Den europäischen Kolonialbefürworter_innen diente das Argument, dass „der Status der Frau in einer Gesellschaft Indikator
für deren Fort- oder Rückschrittlichkeit war,“ (Wildenthal 2003: 203)6 als Beweis für die eigene moralische und kulturelle
Überlegenheit (Hall 2012: 159), aus der zudem eine „Zivilisierungsauftrag“ verstanden wurde, der „sozialhygienische“ und
im Laufe der Zeit auch (sozial-)pädagogische Interventionen erfordere und legitimierte (zu diesen Narrativen exemplarisch
im Folgenden Birgit Bülow und Hedwig Heyl).

Während im deutschen Kaiserreich ein Teil der Frauenbewegung die Gleichstellung von Männern und Frauen forderten, lag
„eine Gleichstellung der kolonisierten mit den deutschen Frauen (…) außerhalb des Zielhorizonts der meisten deutschen
kolonialbewegten Frauen.“ (Wildenthal 2003: 203). Die Aufrechterhaltung der weißen Vorrangstellung war das koloniale
Grundanliegen, dass männliche und weibliche Kolonialbefürworter vereinte. Auch der koloniale Bund der Frauen der
Krankenpflege gab sich nach dem Versuch die weiblich konnotierten Aufgaben zu erweitern, mit der Aufgabe der
Krankenpflege zufrieden.7 Bülow versuchte dieses naturalisierte Bild der Krankenschwester zu erweitern. Sie kritisierte,
„dass die Pflegeideologie der weiblichen Selbstaufopferung es Krankenhäusern und Mutterhäusern (…) erlaubte,
Krankenschwestern bis zur Erschöpfung zu beschäftigen. Die Metapher von der Krankenpflege als Liebesdienst der Mutter,
machte die Krankenpflege nicht nur zu einer respektablen Arbeit für Frauen aus der Mittelschicht, sondern erlaubte es den
Arbeitgebern auch, von den Krankenschwestern mehr zu verlangen, als die bezahlten Angestellten leisten mussten.“
(Wildenthal 2001: 137; Übers. d. Verf.) Sie setzte sich dafür ein, Frauen einen würdigen Beruf zu ermöglichen und plädierte
dafür, dass die Frau aus Patriotismus diesen Dienst an der Gesellschaft leisten sollte. Sie war eine klare Befürworterin der
Aufrechterhaltung der weißen Vorrangstellung. Sie gilt zudem als Erfinderin des Kolonialromans. Diese
‚Unterhaltungsliteratur‘ hat ebenfalls die (affektive) Zustimmung zu kolonialen Projekten (insbesondere von deutschen
Frauen) gefördert. Ihr Einsatz für wissenschaftliche Pflegetechniken, wie dem Unterricht präventiver Medizin (Hygiene) sind
Aspekte, die auch innerhalb der ersten sozialarbeiterischen Initiativen eine Rolle spielten.

Die Erweiterung der Teilhabemöglichkeiten weißer Frauen wurde, wie hier exemplarisch skizziert, auch durch die
gleichzeitige Reproduktion rassistischer Unterdrückung erreicht. Schon 1851 kritisierte Sojourner Truth die Befreiung der
weißen Frau auf Kosten der nicht-weißen Bevölkerung. Noch heute wird ein ähnlicher Feminismus kritisiert, der die
Gleichstellung der Frau auf Kosten weiterer Unterdrückungsverhältnisse zu erreichen versucht – bzw. ihre Reproduktion in
Kauf nimmt.

Hedwig Heyl übernahm 1910 den Vorsitz des kolonialen Frauenbundes. Heyl engagierte sich dafür, „dass der Frauenbund
sich institutionell und inhaltlich den bürgerlichen Frauenbewegungen annäherte“ (Wildenthal 2003: 211). Dieser
Frauenbund entwickelte ähnliche Projekte, wie (nationalistische) Frauenbewegungen im deutschen Kaiserreich. Heyl setzte
sich insbesondere für die Rationalisierung der Hausarbeit, sowie der Schaffung neuer Berufsmöglichkeiten für Frauen ein.
Sie war wenig an Kolonialthemen interessiert. „Dennoch passte ihr Glauben an die Bedeutung einer effizienten und
hygienischen deutschen Hauswirtschaft perfekt zur Programmatik des Frauenbundes, insbesondere seinem Schwerpunkt
eines kolonialen Familiensiedlungsprogramms.“ (ebd.) Sie verglich die Bedeutung der Hausarbeit von Frauen mit der
Bedeutung der Eroberung überseeischer Gebiete: „Ferne Lande können nicht wahrhaft in Besitz genommen werden, wenn
nicht deutsche Hauswirtschaft dort Wurzeln schafft.“ (ebd: 212) Sie erschloss für den Frauenbund neue institutionalisierte

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Dies können wir aktuell an der Solidarisierungsdebatte mit ukrainischen Geflüchteten in der BRD beobachten, die seit dem Krieg in der Ukraine in der Mehrheit als weiß
konstruiert werden und eine privilegiertere institutionelle Unterstützung als als nicht-weiß gelesene Geflüchtete erhalten. Historisch stellt die unterschiedliche
Wahrnehmung von irischen Immigrant_innen in die USA, zunächst als nicht-weiß und später als weiß ein eindrückliches Beispiel dafür dar, dass Weißsein wenig mit einem
vermeintlich weißen Hautton zu tun hat, sondern sozial konstruiert wird.
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„Aus post- und dekolonialer Sicht liegt Gewalt im engen wie im weiten Sinne in den eurozentrischen Praktiken und Paradigmen der Moderne selbst begründet, die nach
Ordnung und Klassifikation strebt, um unterwerfen und regieren zu können. Epistemische Gewalt ist also nicht einfach eine unter vielen, nebeneinander existierenden,
Formen von Gewalt. Sie ist jener immer noch imperialen Weltordnung, in der sich Gewalt auch heute ereignet, zugrunde gelegt.“ (Brunner 2020: 17)
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Das Narrativ, dass der ‚Fortschritt einer Nation bzw. Kultur sich daran messen lassen, wie weit die Gleichstellung der Frau erreicht worden ist‘, dient auch heute noch
dazu, imperiale Interventionen zu legitimieren (vgl. Nghi Ha 2004: 142).
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„Eine der ersten Strategien, die den nichtmissionsgebundenen kolonialbewegten Frauen zum Erfolg verhalf, war die Organisation einer neuen, kirchlich ungebundenen
(Kriegs)Krankenpflege in den Kolonien, die bald unter dem Zeichen des Roten Kreuzes firmierte. Der erste Kolonialverein von und für Frauen, der Deutsche Frauenverein
für Krankenpflege in den Kolonien (später hieß er zusätzlich vom Roten Kreuz), hatte ursprünglich eine Reihe von missionarischen und national-agitatorischen Zielen, von
denen sich aber die dem Verein nahestehenden Männer eingeengt fühlten. Da »Mann« sich keine Konkurrenz für die eigenen vielfältigen und sich überschneidenden
Kolonial-Aktivitäten »ins Haus« holen wollte, wurde von den Frauen verlangt, sich entweder auf bestimmte »Frauenziele« zu beschränken oder eine bestimmende
Teilnahme an der Kolonialbewegung aufzugeben. Um den Verein zu retten, schraubten die führenden Frauen die Vereinsziele auf die Krankenpflege als »traditionellem«
Tätigkeitsgebiet der Frau zurück. Gleichwohl stützte sich ihre Auffassung von der kolonialen Krankenpflege auf die zeitgleich in Europa sich durchsetzende
Professionalisierung, durch die die Krankenpflege als bürgerlicher Frauenberuf getrennt von der Seelsorge neu konzipiert wurde. Der Verein beschäftigte
Krankenschwestern vertraglich und ließ sie auf eine befristete Zeit unter Regierungs- und Militärärzten in den Kolonien dienen. Wie Frontschwestern im Krieg durften diese
Frauen bestimmte »weibliche« Qualitäten in den sonst männlichen Raum der Kolonien einbringen. Zu Zeiten, als deutsche Frauen in den Kolonien kaum vertreten waren,
arbeiteten die Schwestern des Frauenvereins ab 1887 in Ostafrika, ab 1894 dann in sämtlichen deutschen Kolonien in Afrika, und ab 1902 bzw. 1905 in Samoa und
Tsingtau. Der Verein erreichte 1914 eine Mitgliedschaft von 20.000.“ (Wildenthal 2003: 203, 204)
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Handlungsräume in den Kolonien. „Unter [ihrer] Führung wurden koloniale Versionen ihrer Berliner Projekte initiiert unter
anderen ein Kindergarten in Lüderitzbucht, der nach Fröbelschen Methoden geleitet wurde und ein Jugendheim“, das dem
von Anna von Gierke in der Hauptstadt des deutschen Kaiserreichs gegründete Haus ähnelte. Anders als die Projekte in
Deutschland „rechtfertigten Heyl und ihre Kolleginnen ihre Kolonialvorhaben mit der Zielvision der Rassentrennung und -
hierarchie. Der Kindergarten zum Beispiel, der nur weiße Kinder akzeptierte, sollte weiße Jungen und Mädchen vor allem
dem vorgeblich verderblichen Einfluss der afrikanischen Kindermädchen entziehen.“ (Wildenthal 2003: 213)

Dass weiße Frauen aktiverer Teil der kolonialen und imperialen Projekte sein müssten, ja sie sogar zur Aufrechterhaltung der
„weißen Rasse“ beitragen müssten und die „Rassentrennung“ garantieren könnten, wenn sie stärker beteiligt würden, war
eines der Hauptargumente der (bürgerlichen) Frauenbewegung bzw. bewegter Frauen, die eine aktive Beteiligung an
kolonialen und imperialen Projekten forderten (vgl. Wildenthal 2001; Dietrich 2015; Walgenbach 2005). Diese Beispiele
verdeutlichen, wie die Entstehung einiger sozialpädagogischer und ‚sozialhygienischer‘ Einrichtungen mit der Abgrenzung
von weißer Vorherrschaft verstrickt ist, bzw. eine spezifische Rolle in der Herstellung der binären Grenzziehung in weiß und
nicht-weiß gespielt haben.

Die Gewalt und der Terror, die im Rahmen kolonialer Eroberungen von Deutschen bzw. Menschen des deutschen
Kaiserreiches ausgeübt wurden, sind in großen Teilen gesamtgesellschaftlich nie skandalisiert worden und eine Debatte um
Reparation8 bzw. Übernahme von Verantwortung wird immer wieder von der Dominanzgesellschaft abgewehrt. Wie
erinnern wir heute an Frauen, die sich für den Kolonialismus des deutschen Kaiserreichs ausgesprochen haben und sich
gleichzeitig für die Verbesserung der Lebensperspektiven von weiß-deutschen Frauen eingesetzt haben, sowie an
sozialpädagogischen Einrichtungen mitgewirkt haben, wie beispielsweise Hedwig Heyl? (Noch bis 2014 stand auf dem
Luisenfriedhof II in Berlin ein Ehrengrab für sie und noch heute befindet sich dort eine Ehrengrabkennzeichnung.)

Eine intersektionale Perspektive muss sich mit den eigenen Verstrickungen in (koloniale) Macht- und Herrschaftsverhältnisse
und ihrer Kompliz_innenschaft auseinandersetzen. Dies beinhaltet die koloniale Amnesie abzubauen und stattdessen an
einer postkolonialen Erinnerungskultur mitzuwirken, sowie sich der Frage nach Reparationsforderungen und
Verantwortungsübernahme9 zu stellen.

Koloniale Amnesie

Heutige Macht- und Gewaltverhältnisse können nur verstanden werden, wenn postkoloniale Perspektiven Teil dieser
Analyse sind. Hegemoniale Geschichtsverständnisse in Deutschland beinhalten noch immer Mythen, wie: Der Kolonialismus
habe nicht nur negative Seiten, sondern ebenfalls den Fortschritt, die Zivilisation und den Anschluss an die Moderne, sowie
Demokratie und Menschenrechte in den Globalen Süden gebracht. Die Soziale Arbeit bzw. Mitbegründerinnen
sozialpädagogischer, sowie ‚sozialhygienischer‘ Einrichtungen haben diesen Mythos Anfang des 20. Jahrhunderts aktiv
mitaufgebaut und noch heute finden wir ähnliche (neo-)rassistische Einstellungen unter Sozialarbeiter_innen (vgl. Nguyễn,
Kiebel 2021, Sarapi 2022: 81). Auf diese Mythen hat der postkolonial-marxistische Theoretiker und Politiker Aime Cesaire
folgende Antwort (1955) gegeben:

„Man redet mir von Fortschritten, von >>Errungenschaften<<, von geheilten Krankheiten, von gestiegenem
Lebensstandard. Ich aber rede von um ihre Identität gebrachte Kulturen, von ausgehöhlten Institutionen,
konfisziertem Land, von ausgelöschten Religionen, von vernichtetem Land, von vereitelten großen Möglichkeiten.

Man wirft mir Fakten, Statistiken, Straßen-, Kanal- und Eisenbahnkilometer an den Kopf. Ich aber rede von tausend
abgeschlachteter Menschen in Ozean-Kongo. (…) Ich rede von Millionen Menschen, die von ihren Göttern, von ihrer
Erde, von ihren Gewohnheiten, aus ihrem Leben, aus dem Leben überhaupt, vom Tanz, von der Weißheit
weggerissen wurden. Ich rede von Millionen Menschen, denen man ganz bewusst die Angst, den
Minderwertigkeitskomplex, das Zittern, den Kniefall, die Verzweiflung das Domestikentum eingebläut hat.

Postkoloniale Perspektiven heben hervor, dass die Aufklärung, der „modernen“ „westlichen“ Demokratien auf der
Überausbeutung des Globalen Südens aufbau(t)en. Moderne/Kolonialität müssen als zwei Seiten derselben Medaille
verstanden werden (vgl. Quijano 2019, Lander 2000). Gutierrez Rodriguez hebt in ihren theoretischen
Auseinandersetzungen um postkoloniale Perspektiven auf Deutschland, bzw. feministische Perspektiven auf das Konzept
Moderne/Kolonialität die Analyse der ‚unsichtbaren‘, informellen Sorgearbeit in globalen Fürsorgeketten hervor. Sie zitiert
eine philippinische Hausangestellte, die durch die Austeritätspolitik in Griechenland eine noch stärkere Prekarisierung
erfährt als die dort angestellten Lehrer_innen, die monatelang kein Gehalt bekamen (vgl. Gutierrez Rodriguez 2016).
Kolonialität trägt zur hegemonialen Durchsetzung (autoritärem) Neoliberalismus bei – wie hier exemplarisch: Die
neoliberale Austeritätspolitik in Griechenland trägt zu verschiedenen Intensitäten der Prekarisierung basierend auf
Migrantisierung in Griechenland bei.

Soziale Arbeit hat nach der IFSW10 Definition (2014) den Auftrag zu einem kritischen Bewusstsein beizutragen, dass die
Ursachen und Quellen heutiger Privilegien, sowie Aktionsstrategien kennt, die diese Ungleichheiten, die auf der Makro-,
Meso- und Mikroebene wirken, abbauen helfen. Die Ausmaße der Prekarisierung, struktureller Gewalt, die Menschen aus
dem Globalen Süden, BiPoCs und weitere marginalisierte Menschen erfahren, beinhalten große Leerstellen, wenn
postkoloniale Perspektiven außenvorgelassen werden. Die Aufrechterhaltung der kolonialen Amnesie bzw. die Abwehr einer
kolonial-kritischen Erinnerungskultur reproduziert diese Leerstelle. Die Geschichte mit Zweitens zu beginnen stellt einen
zentralen Mechanismus dar, um die koloniale Amnesie aufrechtzuhalten.

…die Geschichte nicht mit Zweitens beginnen…

Chimamanda Adichie betont in ihrem Ted Talk „Die Gefahr einer einzigen Geschichte“ die Notwendigkeit die Geschichte
nicht mit Zweitens zu beginnen. Die Erzählungen über deutsche bewegte Frauen, die aufbauend auf (rassistischen und

8
„Die Reparationsdebatte ist bedrohlich, weil sie das übliche Narrativ der Entwicklung völlig auf den Kopf stellt. Sie legt nahe, dass die Armut im Globalen Süden kein
natürliches Phänomen ist, sondern aktiv geschaffen wurde. Und sie lässt die westlichen Länder nicht als Wohltäter, sondern als Plünderer dastehen“ (Hickel 2015 zit. n.
Bassey 2023: 43).
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Insbesondere der seit der Kolonialzeit hegemonial gewachsene Paternalismus, der bis heute in der Sozialen Arbeit wirkmächtig ist, muss abgebaut werden.
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IFSW: Internationale Federation of Social Workers; Kernmandate
4

klassistischen) ‚sozialhygienischen Diskursen‘ Grundsteine für Soziale Arbeit in Deutschland, wie auch in einigen Ländern im
Globalen Süden gelegt haben, beginnen häufig mit Zweitens. Diese Mechanismen erschweren das Aufdecken hegemonialer
Grenzziehungen, die auf der Herstellung weißer Vorherrschaft aufbauen.

Mithilfe postkolonialer Perspektiven auf die Verstrickungen bewegter deutscher Frauen in kolonialen
Ausbeutungsprojekten, ihr Beitrag zu Popularisierung, ‚Legitimierung‘ der kolonialen Politik, die Verstrickungen mit einem
klassistischen (im deutschen Kaiserreich) (vgl. Lau 2022: 6)11 und rassistischen (in den Kolonien) ‚sozialhygienischen‘ Diskurs
(vgl. Ortega Cerchiaro, Beltrán Pigni: 365)12, auf dem die Gründung späterer Einrichtungen der Sozialen Arbeit aufbauen,
werden bestimmte soziale Verortungen von Subjekten, deren Gestaltungsversuche, sowie die Zugänge zur und ihre Form
der Rezeption in den Blick genommen. Von den kolonial bewegten Frauen wurde erwartet, dass sie die kolonial-politische
Befürwortung in die private Sphäre transportieren (Sarapi 2022: 79, Wildenthal 2001). Die vorgestellten Initiativen von
Hedwig Heyl und Birgit Bülow wurden als Beispiel für dieses Anliegen aufgeführt.

Durch postkolonialen Analyseinstrumenten kommen, wie in diesem Beitrag exemplarisch skizziert, hegemoniale
Grenzziehungen in den Blick, die bisher in und für die Soziale Arbeit nicht ausreichend diskutiert werden (Sarapi 2022: 73,
88). Pionierinnen bzw. Vorreiterinnen der Sozialen Arbeit, wie Bülow und Heyl stehen exemplarisch für die Verstrickung der
Sozialen Arbeit gleichzeitig Möglichkeitsbedingungen für weiße Frauen aus Deutschland zu erweitern und rassistische
Grenzziehungen zu verschärfen: Ihre Initiativen haben dazu beigetragen, dass weiß-deutsche Vorherrschaft in Deutschland
(durch Kolonialromane etc.) auf breitere Zustimmung stieß.

Mithilfe der Denkfigur der Sozialen Arbeit als Grenzgängerin können die Verstrickungen Sozialer Arbeit in die Reproduktion
weißer Vorherrschaft stärker in den Blick genommen werden. Insbesondere auch die Ambivalenzen, dass Soziale Arbeit
sowohl an der Durchlässigkeit und dem Abbau von Grenzziehungen arbeitet, als auch – wie wir hier exemplarisch gesehen
haben – hegemoniale Grenzziehungen reproduziert bzw. festigt.

Literatur:

Adichie, Chimamanda (2009): The Danger of a Single Story. Ted Talk.


https://www.ted.com/talks/chimamanda_ngozi_adichie_the_danger_of_a_single_story [28.10.2023]

Bassey, Nnimmo (2023): Die Ketten der Entwicklung durchbrechen. In: Kothari, Ashish; Salleh, Ariel; Escobar, Arturo;
Demaria, Federico; Acosta, Alberto (Hrsg.): Pluriversum – ein Lexikon des Guten Lebens für alle. Neu-Ulm: AG Spak.

Bechert, Laura; Dodo; Kartal, Shayli (2021): Kolonialismus und Klimakrise über 500 Jahr Widerstand.
https://www.bundjugend.de/wp-content/uploads/Kolonialismus_und_Klimakrise-ueber_500_Jahre_Widerstand.pdf
[27.09.2023]

Bitzan, Maria (2000): Konflikt und Eigensinn. Die Lebensweltorientierung repolitisieren. In: Neue Praxis, 30 (2000) 4, S. 335-
346

Brunner, Claudia (2020): Epistemische Gewalt. Wissen und Herrschaft in der kolonialen Moderne. Bielefeld: Transkript.

Castro-Varela, Maria do Mar; Dhawan, Nikita (2009): Feministische Postkoloniale Theorie: Gender und
(De-)Kolonisierungsprozesse Europa provinzialisieren? Ja, bitte! Aber wie? In: Femina Politika 2 I 2009. www.budrich-
journals.de%2Findex.php%2Ffeminapolitica%2Farticle%2Fdownload%2F20634%2F18009&usg=AOvVaw3iq8nCCZ-MHc-
NFWQHrxjY&opi=89978449 [03.10.2023] S. 9-18.

Castro-Gomez, Santiago (2005): Die Aufklärung als kolonialer Diskurs. Humanwissenschaften und kreolische Kultur in Neu
Granada am Ende des 18. Jahrhunderts. Inauguraldissertation Zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie im
Fachbereich Neuere Philologien der Johann Wolfgang-Goethe-Universität zu Frankfurt am Main.
https://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/opus4/frontdoor/deliver/index/docId/2152/file/CastroGomezSantiago.pdf
[27.09.2023]

Cerchiaro Ortega, Elizabeth; Beltrán Pigni (2014): Historia del Trabajo Social en Uruguay. En: Ferández Garcia, Tomás; De
Lorenzo, Rafael: Trabajo Social una historia global. Madrid: McGrawHillEducaction. S. 365-280.

Dietrich, Anette (2015): Weiße Weiblichkeiten. Konstruktionen von »Rasse« und Geschlecht im deutschen Kolonialismus.
Bielefeld: Transkript.

Gutierrez Rodriguez, Encarnacion (2016): Europäische Krise. Care Arbeit, Prekarität, Heteronormativität und Migration. In:
Langenohl, Andreas; Schober, Anna (Hrsg.): Metamorphosen von Kultur und Geschlecht. Genealogien, Praktiken,
Imaginationen. Fink Verlag, 2016.

Ha, Kien Nghi (2009): Deutsche Integrationspolitik als koloniale Praxis. In: Dietze, Gabriele; Brunner, Claudia; Wenzel, Edith
(Hrsg.): Kritik des Okzidentalismus. Transdisziplinäre Beiträge zu (Neo-)Orientalismus und Geschlecht. Bielefeld: Transkript.
S. 137-150.

Hall, Stuart (2012): Die Konstruktion von >>Rasse<< in den Medien. In: Ideologie, Kultur, Rassismus. Ausgewählte Schriften.
Hamburg: Argument Verlag. S. 150-171.

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„Sowohl die Literatur dieser und anderer social explorers als auch die daran anschließende sozialreformerische Stadtforschung zeichnen ein Bild von den Armen- und
Arbeitervierteln als unzivilisierte Wildnis. Ihre Bewohner*innen und deren Alltag erscheinen als vollkommen anders und unzugänglich; so fremd, dass sie von Grund auf
durchleuchtet werden mussten. Ihre Lebenswelten werden von den Forscher* innen genauso behandelt, wie es Ethnolog*innen mit „fremden Kulturen“ taten (Lindner
2004). Aber es ist nicht nur dieser ethnologische Blick auf die Beforschten und ihre Lebenswelten, den diese Sozialreformer*innen – und später die Soziale Arbeit – mit der
Ethnologie gemeinsam hat. Es ging den Forscher*innen um mehr als nur Wissen für die Öffentlichkeit und die akademische Welt. Sie wollten auch den Weg weisen, wie
die beschriebenen Probleme gelöst werden können. Ihre Schlussfolgerungen und Handlungsvorschläge umfassten politische, soziale, pädagogische und sozialhygienische
Handlungs- und Reformvorschläge, die den sozialen Verwerfungen etwas entgegensetzen wollten (Lau 2021). Auch dies ist eine Ausrichtung, die die wissenschaftliche
Sozialreform mit der Ethnologie – mithin der kolonialistischen und funktionalistischen Prägung Thurnwalds – verbindet.“
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„Ein weiterer zu berücksichtigender Aspekt betrifft den Prozess der Medikalisierung des sozialen Lebens, der in Uruguay eine sehr starke und weit verbreitete
Entwicklung erfuhr. Die Forderungen nach der Gründung der ersten Ausbildungsstätten für "Soziale Besucher_innnen", die in den ersten drei Jahrzehnten des 20.
Jahrhunderts stattfanden, kamen aus dem medizinischen Bereich, wo man die Notwendigkeit eine_s_r subalternen Vertreter_s_in sah, die_der die armen Familien mit
dem Ziel erreichen sollte, die hygienische Botschaft zu verbreiten, die in dieser Zeit das gesamte soziale Leben kolonisierte.“ (Ortega Cerchiaro, Beltrán Pigni 2015: 365;
Übers. d. Verf.)
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Haraway, Donna J. (1995). Situiertes Wissen. Die Wissenschaftsfrage im Feminismus und das Privileg einer partialen
Perspektive. In dies. (Hrsg.), Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen. Frankfurt: Campus. S. 73–97.

Kessl, Fabian; Maurer, Susanne u.a. (2019): Soziale Arbeit Eine disziplinäre Positionierung zum Sozialraum. In: Handbuch
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Ko, Syl (2019): Black Veganism Memoirs.

Lander, Edgardo (2000): Ciencias sociales: saberes coloniales y eurocéntrico. En: La colonialidad del saber: eurocentrismo y
ciencias sociales. Perspectivas latinoamericanas. Buenos Aires: CLACSO. [Dt. Übersetzung des Titels: Sozialwissenschaften:
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