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MatheGrundlagenStudierende eBook Personalisiert
MatheGrundlagenStudierende eBook Personalisiert
1. Auflage
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ISBN 978-3-981-80137-8
2 Logik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
2.1 Aussagenlogik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
2.1.1 Symbolik (Aussageverbindungen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
2.1.2 Wahrheitstafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
2.1.3 Einbeziehung der Negation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
2.1.4 Mehr zur Implikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
2.1.5 Äquivalenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
2.2 Prädikatenlogik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
5 Komplexe Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
5.1 Allgemeines, Rechenregeln, Darstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71
5.1.1 Rechenregeln/-empfehlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
5.1.2 Darstellungen umwandeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
5.2 Komplexe Folgen/Reihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
In diesem Kapitel werden wichtige Themen aus der Oberstufe wiederholt und stellen die Grundlage
für die weiteren Kapitel dar. Neben korrekten Schreibweisen und was in einer Klausur lieber nicht
notiert werden sollte sind auch auch allgemeine Rechenregeln hier zu finden.
1.1 Wissenswertes
• 9 „es gibt“
• 8 „für alle“
• 2 „Element aus/von“
(x + 2)2 > 9
, x+2>3 _ x+2< 3 (nicht x + 2 > 3)
• Intervallgrenzen: „(,)“ offen, „[,]“ zu, z.B. (1, 2] ! 1 nicht im Intervall, 2 schon
sin(x ) cos(x )
• tan(x ) = cos(x ) , cot(x ) = sin(x )
• sin2 (x ) + cos2 (y ) = 1
Hyperbolische Funktionen:
ex e x
ex +e x
• sinh(x ) = 2 , cosh(x ) = 2
sinh(x ) cosh(x )
• tanh(x ) = cosh(x ) , coth(x ) = sinh(x )
• cosh2 (x ) sinh2 (x ) = 1
1.3 Mengen
Folgende Zahlenmengen sollten bekannt sein:
• natürliche Zahlen N = {0, 1, 2, 3, 4, 5, . . . }
• ganze Zahlen Z = {. . . , 3, 2, 1, 0, 1, 2, 3, . . . }
• rationale Zahlen Q
• reelle Zahlen R
• Damit sind alle Zahlen gemeint, mit denen wir normalerweise rechnen können.
• komplexe Zahlen C
p p
• Alle Zahlen inklusive der Wurzel negativer Zahlen, zum Beispiel 2, 5,41 . . .
p p p
• Wir definieren 1 als i , z.B. 2i = 2 · 1=2 1
p p
i2 = i · i = 1· 1= 1
i3 = i2 · i = 1·i = i
4 2 2
i =i ·i = 1· 1=1
Wichtig: Die Zahlenmengen haben verschiedene Beziehungen zueinander, die du kennen soll-
test. Zum Beispiel sind die natürlichen Zahlen eine Teilmenge der ganzen Zahlen, d.h. die ganzen
Zahlen schließen die natürlichen Zahlen mit ein. Die natürlichen Zahlen (0, 1, 2, 3, 4 . . . ) sind also
in den ganzen Zahlen (. . . , 3, 2, 1, 0, 1, 2, 3, . . . ) enthalten. Die reellen Zahlen R sind keine
Teilmenge der rationalen Zahlen Q, weil die rationalen in den reellen Zahlen enthalten sind. Alle
Zahlenmengen sind Teilmengen der komplexen Zahlenmenge C.
Aufbau/Schreibweisen
• Standardmäßig:
{„Elemente“} (Aufzählung einzelner Elemente/Zahlen)
• mit Einschränkungen:
{„Elemente“ | „Bedingungen an die Elemente“}
• Kurzschreibweisen:
• Zahlenmengen: , , , ,
+ 0
0 = [ {0}, = = {x 2 |x 0}
• Leere Menge: ; = {}
• Intervalle: (x , y ), [x , y ), (x , y ], [x , y ], z.B. (x , y ] = {a 2 | x < a y}
• {x 2 | x > 2} = \ ( 1, 2] = (2, 1)
• {x 2 | 1 x < 1} = \ ( 1, 1) [ [1, 1) = [ 1, 1)
• {x 2 | x 2 = x } = {0, 1}, da x 2 = x ) x (x 1) = 0 ) x = 0 _ x = 1
• {x 2 |x 1 \ x > 0} = {} = ;
Mengenverknüpfungen
• Vereinigung: [ , x 2 A [ B , x 2 A _ x 2 B
x ist also in A oder in B enthalten.
• (Durch)Schnitt: \ , x 2 A \ B , x 2 A ^ x 2 B
x ist also in A und gleichzeitig in B enthalten.
• Differenz: \ , x 2 A \ B , x 2 A ^ x 2 /B
x ist also in A und gleichzeitig nicht in B enthalten.
Term: sinnvoller Ausdruck, der Ziffern, Variablen und Symbole für mathemati-
sche Operationen enthält
(Un-)Gleichungen: Aussage über die Gleichheit zweier Terme; die Terme sind bei einer Glei-
chung mit =, und bei einer Ungleichung mit <, >, oder verbunden
Gleichungssysteme: mehrere Gleichungen, die eine oder mehr Unbekannte enthalten und
alle gleichzeitig erfüllt sein sollen
Umformung: die Veränderung einer Gleichung, indem man auf beiden Seiten
Lösbarkeit: die Werte einer Variable, für die die Gleichung erfüllt ist, sind die Lö-
sungen; die Menge aller Lösungen heißt Lösungsmenge L; vereinfacht
gesagt: man sucht alle Zahlen, die die Gleichung erfüllen. Es gibt fol-
gende Fälle bei der Lösung einer Gleichung:
1. Umformen: 2. Umformen/Wurzel:
2x 8 =0 |+8 2x 2 8 =0 |+8
2
, 2x = 8 | : 2 , 2x =8 |:2
2 p
, x =4 , x =4 |
, x1 = 2 ^ x2 = 2
p
• a > 0 die beiden Lösungen x = ± a,
• a < 0 keine Lösung, denn es darf keine Wurzel aus einer negativen Zahl gezogen werden
(Außer wenn a 2 )! Die Lösungsmenge ist in diesem Fall leer L = {}.
3. Ausklammern: 1 5
x3 x = 0 | größte gemeinsame x ausklammern!
✓ 4◆
3 1 2
, |{z} 1 4 x
x · =0
Faktor | {z }
Faktor
| {z }
Produkt
Merke: Ein Produkt (Faktor MAL Faktor) ist Null, wenn einer der beiden Faktoren Null ist. Nach
dem Ausklammern bestimmt ihr für den Teil in der Klammer und den Teil außerhalb der Klammer
jeweils separat die Nullstellen.
1 2
x 3 = 0 oder 1
x = 0 , x4 = 2 ^ x5 = 2
4
Hinweis: Dieser Lösungsweg ist nur dann sinnvoll, wenn keine Zahl ohne x vorkommt!
4. pq -Formel:
Um die pq-Formel verwenden zu können, müssen quadratische Gleichungen (höchste Potenz ist
2!) in die Form
x 2 + px + q = 0
gebracht werden, so dass beim x 2 kein Vorfaktor mehr steht. Anschließend kann die pq-Formel
verwendet werden und man erhält die Lösungen
r
p ⇣ p ⌘2
x1,2 = ± q.
2 2
Kleines Beispiel:
2x 2 4x 16 = 0 | : 2
2
, x 2x 8 = 0 | pq-Formel anwenden
s
✓ ◆2
2 2
) x1,2 = ± ( 8)
2 2
, x1 = 4 ^ x2 = 2
5. Substitution:
Uns fällt sofort auf, dass nur gerade Exponenten auftreten. Um diese Gleichung lösen zu können,
ersetzen wir x 2 durch z und erhalten wieder eine quadratische Gleichung, die mit der pq-Formel
gelöst werden kann. Nach dem Lösen darf aber nicht die Rücksubstitution vergessen werden!
x 2 =z
x4 2x 2 8=0 =) z2 2z 8=0
Bei der Rücksubstitution müssen wir, wie der Name schon sagt, wieder zurück ersetzen. Es folgt:
z1 =x12
z1 = 4 =) x12 = 4 , x1 = 2 ^ x2 = 2
z2 =x32
z2 = 2 =) x32 = 2 : Quadratwurzel aus negativer Zahl nicht möglich
ax + b = 0
3x1 + 4x2 = 1
2x1 + 5x2 = 3
Der Unterschied zwischen einer linearen Gleichung und einem linearen Gleichungssystem ist das
Vorhandensein
Im Zusammenhang mit Linearen Gleichungs-Systemen wird auch oft die Abkürzung „LGS“ ver-
wendet.
Allgemeine Form:
Beispiel:
a11 x1 + a12 x2 + · · · + a1n xn = b1
a21 x1 + a22 x2 + · · · + a2n xn = b2 3x1 2x2 + 2x3 = 1
.. .. .. 2x1 + 5x2 6x3 = 0
. . .
4x1 + 3x2 2x3 = 3
am1 x1 + am2 x2 + · · · + amn xn = bm
Bei dem Thema lineare Gleichungssysteme geht es hauptsächlich darum diese zu lösen. Dazu
bedient man sich sog. Lösungsverfahren, die dir bei der Ermittlung der Lösung helfen sollen. In
der Schule beschäftigt man sich in der Regel mit folgenden Verfahren:
Jedes Verfahren kann man zum Lösen von Gleichungssystemen nutzen. Jedoch ist das Additi-
onsverfahren das Wichtigste, da für lineare Gleichungssysteme mit drei oder mehr Variablen sy-
stematische Lösungsverfahren genutzt werden sollten. Hier ist insbesondere das Gauß-Verfahren
zu nennen, das auf einem Additionsverfahren beruht.
(ii) keine Lösung, wenn z.B. als Lösung 3 = 4 eine falsche Aussage herauskommt.
(iii) unendlich viele Lösungen, wenn z.B. als Lösung 0 = 0 eine allgemeingültige Aussage her-
auskommt.
1.6.1 Einsetzungsverfahren
⌅ Vorgehen
4. Einsetzen der Lösung in die Gleichung, die im 1. Schritt berechnet wurde, mit anschlie-
ßender Berechnung der Variablen.
I 2x1 + 3x2 = 12
II x1 x2 = 1 ) x1 = x2 + 1
Die Lösung x2 = 2 in die umgeformte Gleichung x1 = x2 + 1 aus dem ersten Schritt einsetzen und
so die andere Variable berechnen. Es folgt x1 = x2 + 1 = 2 + 1 = 3.
1.6.2 Gleichsetzungsverfahren
⌅ Vorgehen
4. Einsetzen der Lösung in eine der umgeformten Gleichung aus Schritt 1 mit anschließen-
der Berechnung der Variablen.
I 2x1 + 3x2 = 12
II x1 x2 = 1
Ia x1 = 6 1, 5x2
IIa x1 = x2 + 1
Die entstandene Gleichung enthält nur noch die Unbekannte x2 . Durch Umformen erhalten wir:
6 1, 5x2 = x2 + 1 | + 1, 5x2 1
, 5 = 2, 5x2 | : 2, 5
, 2 = x2
Abschließend noch die Lösung in eine der umgeformten Gleichungen aus dem ersten Schritt (also
in Ia oder IIa) einsetzen und die andere Variable berechnen. Wir setzen x2 = 2 in IIa ein und
erhalten: x1 = 2 + 1 = 3.
1.6.3 Additionsverfahren
⌅ Vorgehen
I 2x1 + 3x2 = 12
II x1 x2 = 1
I 2x1 + 3x2 = 12
II x1 x2 = 1 | · ( 2)
I 2x1 + 3x2 = 12
I 2x1 + 3x2 = 12
IIb 5x2 = 10 ) x2 = 2
Zuletzt setzen wir x2 = 2 in eine der beiden ursprünglichen Zeilen (also I oder II) ein, um x1 zu
berechnen. Wir setzen in II ein und erhalten:
x1 x2 = 1 mit x2 = 2
) x1 2 =1 |+2
, x1 = 3
1.6.4 Gauß-Algorithmus
I x1 x2 + 2x3 = 0
II 2x1 + x2 6x3 = 0
III x1 2x3 = 3
Unter dem „Lösen linearer Gleichungssysteme“ versteht man die Berechnung von Unbekannten -
in diesem Fall von x1 , x2 und x3 . Da zum Lösen eines Gleichungssystems meist mehrere Schritte
notwendig sind, wird es irgendwann lästig, bei jedem Schritt das ganze Gleichungssystem nochmal
abzuschreiben. Aus diesem Grund lassen wir die Unbekannten (x1 ,x2 ,x3 ) weg und schreiben nur
die Koeffizienten auf.
x1 x2 x3 r .S.
I x1 x2 + 2x3 = 0
1 1 2 0
II 2x1 + x2 6x3 = 0 =)
2 1 6 0
III x1 2x3 = 3
1 0 2 3
Dabei steht „r .S.“ für die rechte Seite des Gleichungssystems, also der Teil rechts von dem Gleich-
heitszeichen. Wir erhalten die Koeffizientenschreibweise des LGS.
Ziel des Gauß-Algorithmus ist es, mit Hilfe von zeilenweisen Umformungen (dazu gleich mehr)
unter der Hauptdiagonalen Nullen zu erzeugen. Was zunächst sehr abstrakt klingt, ist eigentlich
gar nicht so schwierig. Nach einigen Umformungen sieht das Gleichungssystem so aus:
x1 x2 x3 r .S.
x1 x2 + 2x3 =0
1 1 2 0
) x2 2x3 =0
0 1 2 0
6x3 =3
0 0 6 3
Doch was hat uns die Umformung gebracht? Erst wenn wir wieder unsere Unbekannten einfügen,
wird deutlich, was uns diese Nullen bringen. Ist das LGS so umgeformt, dass unter der Hauptdia-
gonalen nur noch Nullen sind, kann man die Unbekannten ganz leicht berechnen.
Wie komme ich aber auf die Nullen? Um die Nullen zu berechnen, darf man Zeilen
• vertauschen
• addieren
• mit einer Zahl multiplizieren
• subtrahieren
• durch eine Zahl dividieren
Hier die schrittweise Lösung unseres Beispiels: Um in der 3. Zeile und in der 1. Spalte die Null zu
erhalten, betrachten wir zunächst unser Ausgangsgleichungssystem.
1 1 2 0
2 1 6 0
1 0 2 3
Scharfes Hinsehen verrät, dass wir von unserer dritten Zeile die erste Zeile abziehen können, um
eine Null an der gewünschten Position zu erhalten. Ausführlich:
1 0 2 3 3. Zeile
1 1 2 0 1. Zeile
Unser Gleichungssystem sieht nach dem ersten Schritt also wie folgt aus:
1 1 2 0 1. Zeile
2 1 6 0 2. Zeile
0 1 4 3 3. Zeile*
Das ⇤ zeigt uns, das es sich um eine neue Zeile handelt. Um die Null in der 2. Zeile und 1. Spalte
zu erhalten, addieren wir zu der 2. Zeile zweimal die 1. Zeile:
2 1 6 0 2. Zeile
2 2 4 0 2· 1. Zeile
Unser Gleichungssystem sieht nach dem zweiten Schritt also wie folgt aus:
1 1 2 0 1. Zeile
0 1 2 0 2. Zeile*
0 1 4 3 3. Zeile*
Um die Null in der 3. Zeile* und 2. Spalte zu erhalten, addieren wir zu der 3. Zeile* die 2. Zeile*
und es folgt
1 1 2 0 1. Zeile
0 1 2 0 2. Zeile*
0 0 6 3 3. Zeile**
Da die Nullen unter der Hauptdiagonalen berechnet sind, haben wir unser Ziel erreicht. Wie man
jetzt die Unbekannten berechnet, wurde bereits oben erklärt.
Merke:
• Reihenfolge bei der Berechnung der Nullen spielt eine wichtige Rolle.
• Zuerst muss man die beiden Nullen in der ersten Spalte berechnen - welche der beiden
Nullen man zuerst berechnet, ist jedoch egal. Anschließend berechnet man die verbleibende
Null in der zweiten Spalte.
• Falls in der ersten Zeile (der ersten Spalte!) bereits eine Null vorliegt, lohnt es sich die Zeilen
entsprechend zu vertauschen, um sich die Berechnung einer Null zu sparen.
1.7 Ungleichungen
Neben Gleichungen existieren auch Ungleichungen in der Mathematik. Damit können Größenver-
gleiche formuliert und untersucht werden. Jede Ungleichung besteht aus 2 Seiten (Termen), die
durch eines der Vergleichszeichen
<, , >, , 6=
a < b, a, b 2 R , b a := >0
a b :, a < b _ a = b (1.1)
Merke: Jede Ungleichung kann als logische Aussage aufgefasst werden und kann dement-
sprechend wahr oder falsch sein. Für den Fall 3 3 liegt hier also eine logische Disjunktion vor.
Das bedeutet, dass die Aussage wahr ist, wenn eine der beiden Teilaussagen wahr ist, vgl. (1.1).
• „Reflexivität“ a a
• „Antisymmetrie“ a b ^ b a , a = b
• „Transitivität“ a b ^ b c , a c
werden Umformungs-Regeln für Ungleichungen (kurz URU) benötigt. Was man sich hierbei
merken sollte, ist, dass bei Multiplikation oder Division mit einem negativen Vorfaktor, das
Ungleichungszeichen umkehrt und bei allen anderen Operationen das Ungleichungszeichen
⌅ Die 3 URU’s
a⇤b,a+c ⇤b+c
a⇤b, ·a⇤ ·b
a⇤b, · a |{z}
⇤ ·b
umgek .
2x 4 > 12 5x | 12 ; 2x
, 16/7 < x
) L = {x 2 | x > 16/7}
6= R\{xu , xo } R\{xu,o } R
1.7.2 Nicht-Äquivalenzumformungen
Gleichsinnige Ungleichungen lassen sich addieren. So kann aus zwei gegebenen Ungleichun-
gen auf eine dritte, als eine notwendige Folge, geschlossen werden. Dies nennt man auch Tran-
sitivität!
(2) 5x 3y > 40
1.8 Beträge
8
<x für x > 0
• Definition: |x | =
: x für x 0
• Dreiecksungleichung: |x + y | |x | + |y | , |x y| |x | |y |
⌅ Betragsungleichungen auflösen
2. Lösungsmengen miteinander verknüpfen (in den folgenden Beispielen sind die Gesamt-
lösungsmengen in unterschiedlichen Schreibweisen angegeben. Jede davon ist korrekt
und in einer Prüfung muss natürlich nur eine davon angegeben werden.)
Besonders hier ist eine übersichtliche Bearbeitung der Aufgabenstellung empfehlenswert, da man
bei den Fallunterscheidungen und verschiedenen Lösungsmengen schnell den Überblick verlieren
kann.
(x 3) + 12 < 2x
, 3x < 15
, x > 5
) L1 = {x 2 | x 3 ^ x > 5} = {}
Fall 2: x > 3 :
(x 3) + 12 < 2x
, 9 < x
(x + 1) (2x 4) < 1
, x+5 < 1
, x > 4
(x + 1) (2x 4) < 1
, 3x 3 < 1
4
, x < 3
4 4
) L2 = {x 2 |x> 1^x 2^x < } = {x 2 | x 2 ( 1, )}
3 3
(x + 1) (2x 4) < 1
, x 5 < 1
, x < 6
4
=)L = L1 [ L2 [ L3 [ L4 = {x 2 |x< _ x > 4}
3
4 4
= ( 1, ) [ (4, 1) = \ [ , 4]
3 3
“Logik”
2.1 Aussagenlogik
Eine Aussage ist ein in einer künstlichen oder natürlichen Sprache formulierter Satz, dem sich
genau eines der beiden Attribute „wahr“ (1) oder „falsch“ (0) zuordnen lässt. Im mathematischen
Sinn ist der Inhalt nicht von Interesse! Eine Aussage entsteht, wenn Elementaraussagen (Atome)
durch Junktoren miteinander verknüpft werden.
Durch die Verknüpfung der Aussagen A und B entstehen „neue“ Aussagen, die „wahr“ (1) oder
„falsch“ (0) sein können. Das ist davon abhängig, ob die eingehenden Aussagen A und B „wahr“
(1) oder „falsch“ (0) sind.
2.1.2 Wahrheitstafel
1. A ! (B ! C) = (A ^ B) ! C
A B C B!C A ! (B ! C ) A^B (A ^ B ) ! C
0 0 0 1 1 0 1
0 0 1 1 1 0 1
0 1 0 0 1 0 1
0 1 1 1 1 0 1
1 0 0 1 1 0 1
1 0 1 1 1 0 1
1 1 0 0 0 1 0
1 1 1 1 1 1 1
2.(A ! B) ^ (B̄ _ C) ) C̄ ! B̄
X := Y :=
z }| { z }| {
A B C A!B B̄ _ C (A ! B) ^ (B̄ _ C) C̄ ! B̄ X )Y
0 0 0 1 1 1 1 1
0 0 1 1 1 1 1 1
0 1 0 1 0 0 0 1
0 1 1 1 1 1 1 1
1 0 0 0 1 0 1 1
1 0 1 0 1 0 1 1
1 1 0 1 0 0 0 1
1 1 1 1 1 1 1 1
„Rechenregeln“
Konjunktion Disjunktion
Ass.Gesetz A ^ (B ^ C) = (A ^ B) ^ C A _ (B _ C) = (A _ B) _ C
Dis.Gesetz A ^ (B _ C) = (A ^ B) _ (A ^ C) A _ (B ^ C) = (A _ B) ^ (A _ C)
• Es reicht hier zu wissen, wie sich die Konjunktion verhält, da die Disjunktion sehr ähnlich ist!
A ^ B = Ā _ B̄
A _ B = Ā ^ B̄
⌅ Vorrangregeln
1. Zuerst ¬
2. dann ^, _
3. zuletzt !, $
Beispiel: Vereinfache den Ausdruck (¬A) ! (((¬B) _ C) ^ (¬(D _ E ))) unter Beachtung der
Vorrangregeln.
= ¬A ! (¬B _ C) ^ (¬D ^ ¬E )
= ¬A ! (¬B _ C) ^ (¬D ^ ¬E )
= ¬A ! (¬B _ C) ^ ¬D ^ ¬E
A ! B = ¬ A _ B = ¬B ! ¬A
A ! B = A ^ ¬B
Anwendung:
1. mögliche Umformungen logischer Terme
2. stilistisches Mittel
3. Beweistechnik
Merke: A ! B bedeutet: A ist hinreichend für B mit A als Ursache und B als Folge.
• A ^ C ^ (¬B) = A ^ C ! B = A ^ X mit X := C ! B
= A ! X = A ! (C ! B )
= X ! Y = (A _ C ) ! (B ^ C ) = A _ C ! B ^ C
2.1.5 Äquivalenz
⌅ Definition:
A $ B :, (A ! B) ^ (B ! A) , Ā $ B̄
2.2 Prädikatenlogik
Eine typische Aussage im Sinne der Aussagenlogik wäre z.B.
8x : P (x ) = 9x : P (x )
9x : P (x ) = 8x : P (x )
3.1.1 Vektoren
Vektoren besitzen eine Richtung und eine Länge/Betrag/Norm. Vektoren sind keine Punkte! An-
schaulich: Pfeil zwischen zwei Punkten. Genau so kann ein Vektor auch aufgestellt werden.
x
! 3" −•5"Alle Punkte auf01 der x -Achse haben den y -
1
(1|0)
(1|0) (3|0)
(3|0) 01 = 3# − 5#Wert 0! P (x |0)
3$3-Dimensional:
− 5$ 0 10
!x$3 (0 2 4)
(0|2|4) • Alle Punkte in der x1 x2 -Ebene haben den
(0 4 3)
(0|4|3) x3 -Wert 0! P (x1 |x2 |0)
(1|0|2)
(1 0 2)
• Alle Punkte in der x1 x3 -Ebene haben den
!x#2 x2 -Wert 0! P (x1 |0|x3 )
(1(1|7|0)
7 0) • Alle Punkte in der x2 x3 -Ebene haben den
x!1" (3|2|0)
(3 2 0) x1 -Wert 0! P (0|x2 |x3 )
0 1 y-
Bb1 a1 C (0|4)
(0|4)
(5|3)
(5|3) AB B
! B C
AB = B
Bb2 a2 C
C (0|1)
(0|1) A
@ A BA
x! 3" − 5" 01
b3 a3 (1|0)
(1|0) (3|0)
(3|0) 01 = 3# − 5#
1
3$ − 5$ 0 10
Grafisch wird der Vektor durch einen Pfeil
!x$3 dargestellt,
(0|2|4)
(0 2 4) der vom Punkt A zum Punkt B zeigt. Der
! !
Vektor BA zeigt in die entgegengesetzte Richtung und ist (0 genauso
4 3)
(0|4|3)
lang wie AB.
(1|0|2)
(1 0 2)
Unterschied Ortsvektor/Richtungsvektor
!x#2
Ist O(0|0) der Koordinatenursprung und P (5|2) ein Punkt, so heißt der Vektor
(1(1|7|0)
7 0)
x!1" 0 2 0) 1 0 1
(3|2|0)
(3
! ! B 5 0C B5C
OP = p = @ A=@ A
2 0 2
Ortsvektor zum
Ortsvektor zum Punkt #
Punkt P Richtungsvektor von
Richtungsvektor Punkt ,
von Punkt zu 1
A zu B
y" "y
= ( -252)
,(2|4) 5
5
)⃗p== ( 22)
A(2|4)
555 4
AB =
,1
2 −2
2 #(5|2)
P(5|2) 2 .a⃗ B(7|2)
1(7|2)
b0
x! x
!
5 2 7
Richtungsvektoren können jeden Punkt als Startpunkt haben, während Ortsvektoren immer vom
Koordinatenursprung ausgehen. Z.B. lautet der Richtungsvektor zwischen A(2|4) und B(7|2):
0 1 0 1
! ! ! B 7 2 C B 5 C
AB = b a =@ A=@ A.
2 4 2
Zwei Richtungsvektoren sind identisch, wenn sie gleich lang sind und die gleiche Richtung haben.
Im 3-dimensionalen Raum werden Orts- und Richtungsvektoren genau wie im 2-dimensionalen
aufgestellt. Der einzige Unterschied ist die zusätzliche Koordinate x3 (oder z ).
1 0 1 0 0 1
ax
B C B C Bbx a x ± bx C
! ! B C B C B C
• Vektoren summieren: a ± b = Bay C ± Bby C = Bay ± by C
@ A @ A @ A
az bz az ± bz
0 1 0 1
a
B xC B xC a
! B C B C
• mit Zahl multiplizieren: a = Bay C = B ay C (Richtung bleibt, Betrag ändert sich)
@ A @ A
az az
! p
• Betrag/Länge/Norm: a = (ax )2 + (ay )2 + (az )2 (Pythagoras)
Skalarprodukt
Wird benutzt, um Winkel ' zwischen zwei Vektoren zu berechnen. Insbesondere zum Überprüfen,
ob zwei Vektoren senkrecht zueinander stehen. Das Ergebnis eines Skalarproduktes ist eine Zahl,
kein Vektor!
! ! ! ! ! !
a • b = a · b · cos('), ' = \( a , b ) (3.1)
0 1
a b
B x xC
! ! B C
a • b =ax bx + ay by + az bz 6= Bay by C!
@ A
az bz
Rechenregeln für das Skalarprodukt: Es gilt wieder wie bei normalen Zahlen:
! ! ! !
• a • b = b • a
! ! ! ! ! ! !
• (a + b)• c = a • c + b • c
! ! ! ! ! !
• (a • b)=( a)• b = a •( b)
! ! ! !
Wenn a ? b gilt (bzw. es vermutet wird), muss nur geprüft werden, ob a • b = 0 ist (da ' = ⇡
2 (90 )
und deshalb cos (') = 0 ist).
Kreuz-/Vektorprodukt
Wird benutzt, um schnell einen Vektor zu berechnen, der zu zwei anderen Vektoren senkrecht
steht. Dies gilt ausschließlich im 3 ! Das Ergebnis ist demnach ein Vektor, keine Zahl!
0 1 0 1 0 1 0 1
a b
B xC B xC B y z a b a b
z yC B cx C
! ! B C B C B C B C !
a ⇥ b = Bay C ⇥ Bby C = Baz bx ax bz C = Bcy C = c (3.3)
@ A @ A @ A @ A
az bz ax by ay bx cz
0 1
! ! B0C !
! ! ! B C !
) a?c, b ? c . Falls c = B0C ist a parallel zu b .
@ A
0
! ! ! !
• a ⇥ b = b ⇥ a
! ! ! ! ! ! !
• (a + b)⇥ c =(a ⇥ c)+(b ⇥ c)
! ! ! !
• ( a)⇥ c = (a ⇥ c)
! ! ! ! ! ! ! ! ! !
• ( a ⇥ b ) • b = 0 = ( a ⇥ b ) • a , (da a ⇥ b sowohl zu a als auch zu b senkrecht steht)
Eine weitere Möglichkeit, den Winkel zwischen zwei Vektoren zu bestimmen (Gleichung 3.2 ist
jedoch einfacher und schneller):
! ! ! !
a ⇥ b = a · b · sin(') (3.4)
0 ! ! 1
a ⇥ b ⇡
' = arcsin @ A ' 2 [0, )
! ! 2
a · b
Determinanten
Wird unter anderem für Volumenberechnungen benötigt. Nur definiert für quadratische Matrizen
(2 Vektoren im 2 ! 2 ⇥ 2 Determinante, 3 Vektoren im 3 ! 3 ⇥ 3 Determinante)
0 1
Ba b C
det @ A = ad cb für 2 (3.5)
c d
0 1
B a b c C
B C
det B
Bd e f C = aei + bf g + cdh af h bdi ceg
C für 3 (3.6)
@ A
g h i
Geraden
3
Im nur eine Darstellung: Parameterform
! ! !
g : x = a + b, 2 (3.7)
Ebenen
Im Wesentlichen zwei unterschiedliche Darstellungen: Parameter- und Normalenform.
Parameterform
! ! !
Wie bei einer Geraden, nur ein zusätzlicher Richtungsvektor c ( b und c dürfen keine Vielfachen
voneinander sein!), (Geraden sind 1-dimensional, Ebenen 2-dimensional):
! ! ! !
E : x = a + b +µc, ,µ 2 (3.8)
Diese Form wird benutzt, um eine Ebene aus gegebenen Punkten schnell aufzustellen. Für eine
Ebene gibt es unendlich viele Möglichkeiten dafür, wie die Parameterform dazu aussieht!
Normalenform
Zum Verständnis:
! ! !
E : n •(x a)=0 (3.9)
! !
• x , a : wie bei der Geraden
! ! ! ! ! ! ! !
• n : Normalenvektor der Ebene ( n ? b und n ? c ; n = b ⇥ c)
! ! !
Falls ein Punkt in der Ebene liegt, ist ( x a ) parallel zur Ebene und damit senkrecht zu n .
! ! ! ! ! #»
) n •(x a ) = 0 ist somit nur erfüllt, wenn x in der Ebene liegt (ein Punkt P mit x = 0P ).
!
! ! n
E : n#»0 • x = n#»0 • a = p0 mit n#»0 = ! , p0 0 (3.11)
n
0 1 0 1 0 1
B C B2C B 4 C
3 q p
! B C B C B C !
n = B 2 C ⇥ B1C = B 7C , n = (4)2 + ( 7)2 + ( 1)2 = 66
@ A @ A @ A
2 1 1
0
1 0 1 0 1
4 4 C B1C
1 B C
B C ! 1 B B C B C 13
E1 : p B 7C • x = p B 7C • B2C = p 0
66 @ A 66 @ A @ A 66
1 1 3
0 1
4C
1 BB C ! 13
)E1 : p B 7 C • x = p ist HNF von E1
66 @ A 66
1
Koordinatenform
Als dritte Darstellung gibt es noch die „ausmultiplizierte“ Form der HNF, die Koordinatenform/-
darstellung (auch öfters in Mengenschreibweise angegeben):
0 1 0 1
Bx C B 4C
1 13 ! B C ! B C
E1 : p ( 4x + 7y + 1z ) = p , mit x = By C , n =B 7C
66 66 @ A @ A
z 1
3.2 Abstandsberechnungen
Aufgaben zu Abständen zwischen Punkten, Geraden und Ebenen kommen bei Prüfungen recht
häufig vor. Daher werden in diesem Abschnitt alle sechs möglichen Kombinationen der Abstands-
berechnungen im 3 und Lösungsmöglichkeiten dazu vorgestellt. Hier gibt es nicht „den einen“
Lösungsweg; es sind nachfolgend lediglich „Kochrezepte“ zu einfachen, schnellen Lösungswegen.
⌅ Abstand Punkt–Punkt
⌅ Abstand Punkt–Gerade
Hier lässt sich der Abstand mit einer einfachen Formel sofort berechnen (Herleitung mit Hilfe
von Gleichung 3.4):
! ! !
Punkt P , Gerade g : x = a + b , 2
! #» !
b ⇥ (0P a)
Abstand a = ! (3.13)
b
Beispiel:
0 1 0 1
4
B C B1C
! B C B C
P = (2, 1, 4), g : x = B 1C + B2C , 2
@ A @ A
1 3
0 1 20 1 0 13 0 1 0 1 0 1
B1C 6B2C B 4 C7 B1C B 2C B 4 C
B C 6B C B C7 B C B C B C
B2C ⇥ 6B1C B 1C7 B2C ⇥ B 2 C B 11C
@ A 4@ A @ A5 @ A @ A @ A
3 4 1 3 5 6
a= 0 1 =p = p
(1)2 + (2)2 + (3)2 14
B1C
B C
B2C
@ A
3
p p
(4)2 + ( 11)2 + ( 6)2 173
= p = p
14 14
Hier gibt es noch eine Hand voll anderer Methoden, um den Abstand von einem Punkt zu einer
Geraden zu berechnen. Diese ist aber in der Regel die schnellste.
⌅ Abstand Gerade–Gerade
2.2 Sind es keine Vielfache, sind die Geraden windschief oder schneiden sich und es gibt
eine fertige Formel (Herleitung aus normierter Gleichung 3.9):
! ! ! ! ! !
Geraden g1 : x = a + b , 2 , g2 : x = c + µ d , µ 2
! ! ! !
(a c)•(b ⇥ d)
a= ! ! (3.14)
b ⇥ d
Beispiel:
0 1 0 1 0 1 0 1
B 4C B1C B 3C B2C
! B C B C ! B C B C
g1 : x = B 1C + B2C , 2 , g2 : x = B 2C + B2C , 2
@ A @ A @ A @ A
1 3 4 4
g1 parallel zu g2 ?
0 1 0 1 0 1 0 1
1
B C B1C B2C B2C
B C B C B C B C
B2C = 2 · B2C = B4C 6= B2C ) Geraden sind nicht parallel:
@ A @ A @ A @ A
3 3 6 4
20 1 0 13 20 1 0 13 0 1 0 1
4
6B C B C7 6B1C B2C7
3 B C B2C
1
6B C B C7 6B C B C7 B C B C
6B 1C B 2C7 • 6B2C ⇥ B2C7 B 1 C•B 2 C
4@ A @ A5 4@ A @ A5 @ A @ A
1 4 3 4 5 2 |2 + 2 + 10| 14
a= 0 1 0 1 = 0 1 =p =p
(2)2 + (2)2 + ( 2)2 12
B1C B2C B2C
B C B C B C
B2C ⇥ B2C B2C
@ A @ A @ A
3 4 2
Formel (3.14) ist sehr wichtig, da diese auf die Fälle mit Ebenen übertragbar ist!
⌅ Abstand Punkt–Ebene
Beispiel:
0 1 0 1 0 1
4
B C 1
B C B0C
! B C B C B C
P = (2, 1, 4), E : x = B 1C + B2C + µ B 1C , ,µ 2 Ebene E in HNF:
@ A @ A @ A
1 3 1
0 1 0 1 0 1
B1C B 0 C B 5 C q p
! B C B C B C !
n = B2C ⇥ B 1C = B 1C , n = (5)2 + ( 1)2 + ( 1)2 = 27
@ A @ A @ A
3 1 1
0 1 0 1 0 1
5 5C B4C
1 B C
B C ! 1 BB C B C 22
E : p B 1C • x = p B 1C • B 1C = p 0
27 @ A 27 @ A @ A 27
1 1 1
0 1
5
1 BB C !
C 22
)E : p B 1 C • x = p als HNF von E
27 @ A 27
1
0 1 0 1 0 1
5 5 C B2C
1 BB C !
C 22 1 BB C B C 22 17 17
) a = p B 1C • x p = p B 1C • B1C p = p =p
27 @ A 27 27 @ A @ A 27 27 27
1 1 4
Alternative: Liegt die Ebene jedoch in der Parameterform vor (wie zu Beginn des Beispiels), so
! ! !
kann die Formel (3.14) benutzt werden mit b und d als Richtungsvektoren der Ebene sowie a
!
und c als Ortsvektoren der Ebene und des gegebenen Punktes:
20 1 0 13 20 1 0 13 0 1 0 1
6B2C B 4 C7 6B1C B 0 C7 B 2C B 5 C
6B C B C7 6B C B C7 B C B C
6B1C B 1C7 • 6B2C ⇥ B 1C7 B 2 C • B 1C
4@ A @ A5 4@ A @ A5 @ A @ A
4 1 3 1 5 1
a= 0 1 0 1 = 0 1
B1C B 0 C B5C
B C B C B C
B2C ⇥ B 1C B 1C
@ A @ A @ A
3 1 1
| 10 2 5| 17
=p =p
(5) + ( 1) + ( 1)
2 2 2 27
⌅ Abstand Gerade–Ebene
1. Prüfen, ob Gerade und Ebene parallel sind (Skalarprodukt vom RV der Geraden und NV
der Ebene muss Null sein)
2.1 Falls nicht parallel, ist der Abstand 0 (da sie sich irgendwo im Raum schneiden würden)
2.2 Falls parallel, Ortsvektor der Geraden als Punkt nehmen und den Abstand als Punkt–
Ebene berechnen
⌅ Abstand Ebene–Ebene
1. Prüfen, ob die Ebenen parallel sind (z.B. beide Normalenvektoren müssen Vielfache sein)
2.1 Falls nicht parallel, ist der Abstand 0 (da sie sich irgendwo im Raum schneiden würden)
2.2 Falls parallel, Ortsvektor der einen Ebene als Punkt nehmen und den Abstand als Punkt–
Ebene berechnen
3.3 Schnittwinkelberechnungen
Genau wie Abstandsberechnungen sind Berechnungen von Schnittwinkeln zwischen Geraden
und/oder Ebenen gern gestellte Aufgaben in Prüfungen. Schnittwinkel aber meist nur im Winkel-
bereich von [0, ⇡2 ]. Voraussetzung für die Existenz eines Schnittwinkels ist natürlich, dass sich die
Geraden und/oder Ebenen schneiden.
⌅ Schnittwinkel Gerade–Gerade
1. Gleichung 3.2 verwenden, aber dort den Betrag vom Skalarprodukt nehmen. Dies stellt
sicher, dass wirklich der korrekte Schnittwinkel zwischen den Geraden berechnet wird
(' 2 [0, 12 ⇡]) und nicht der Winkel zwischen den Richtungsvektoren (' 2 [0, ⇡]).
Beispiel:
0 1 0 1 0 1 0 1
B1C B 2C 0
B C B 1C
! B C B C ! B C B C
g1 : x = B0C + B 1 C, 2 , g2 : x = B 7C + µ B 3 C , µ2
@ A @ A @ A @ A
3 0 3 2
⌅ Schnittwinkel Gerade–Ebene
2. Mit dem RV der Geraden und dem NV der Ebene wie bei Gerade–Gerade vorgehen,
allerdings das „arccos“ durch „arcsin“ ersetzen
3. Der Winkel ' entspricht dem Schnittwinkel zwischen Gerade und Ebene
Anmerkung: • Der „arccos“ wird durch „arcsin“ ersetzt, da der Winkel zwischen Gerade
und Ebene gesucht wird (\(g, E )) und nicht der Winkel zwischen Gerade
und Normalenvektor ( ⇡2 arccos (x ) = arcsin(x ))
Beispiel:
0 1 0 1 0 1 0 1 0 1
B1C B 2C B 0C B1C B3C
! B C B C ! B C B C B C
g1 : x = B0C + B 1 C, 2 , E1 : x = B 9C + µ B1C + ⌫ B0C , µ, ⌫ 2
@ A @ A @ A @ A @ A
3 0 5 1 3
0 1 0 1 0 1
B1C B3C B 3 C
B C B C B C
n1 = B1C ⇥ B0C = B 0 C
#»
@ A @ A @ A
1 3 3
0 0 1 0 1 1
B B 2C B 3 C C
B B C B C C
B B 1 C•B 0 C C
B @ A @ A C
B C ✓ ◆ r !!
B
B 0 3 C
C 6 2
' = arcsin B 0 1 0 1 C = arcsin p p = arcsin
B C 5 · 18 5
B B 2C B 3 C
B C
C
B B C B C C
B B1C · B0C C
@ @ A @ A A
0 3
r !
2
)\(g1 , E1 ) = arcsin
5
⌅ Schnittwinkel Ebene–Ebene
3.4 Schnittpunkt-/Schnittgeradenberechnung
Ebenso beliebte Fragenstellungen sind Aufgaben zu Schnittpunkten von zwei Geraden oder
Gerade–Ebene (evtl. auch Schnittgeraden von zwei Ebenen)
⌅ Schnittpunkt Gerade–Gerade
1. Geraden gleichsetzen
Beispiel:
0 1 0 1 0 1 0 1
B1C B1C B3C B 1C
! B C B C ! B C B C
g1 : x = B0C + B2C , 2 , g2 : x = B0C + µ B 2 C , µ2
@ A @ A @ A @ A
1 3 0 4
0 1 0 1 0 1 0 1
B1C B1C B3C B 1C
B C B C B C B C
B0C + B2C = B0C + µ B 2 C
@ A @ A @ A @ A
1 3 0 4
0 1 0 1 0 1
B1C B1C B2C
B C B C B C
, B2C + µ B 2C = B 0 C
@ A @ A @ A
3 4 1
, +µ = 2
^ 2 2µ = 0
^ 3 4µ = 1
, = 2 µ
^ 2(2 µ) 2µ = 4 4µ = 0 ) µ = 1 ) =1
^ 3·1 4·1 = 1
und µ haben eindeutige Werte und die dritte Gleichung des Gleichungssystems geht auf
(würde sie nicht aufgehen, wären die Geraden windschief zueinander).
0 1 0 1 0 1
1
B C B1C B2C
! B C B C B C
in g1 : g1 : x = B0C + 1 · B2C = B2C ) S = (2, 2, 4)
@ A @ A @ A
1 3 4
⌅ Schnittpunkt Gerade–Ebene
2. Prüfen, ob ein Schnittpunkt existiert (Skalarprodukt vom RV der Geraden und NV der
Ebene ungleich Null)
4. Parameter bestimmen
Anmerkung: • Man könnte auch hier Gerade und Ebene gleichsetzen. Aber dieser Lösungs-
weg ist meistens schneller, übersichtlicher (nur noch eine Variable) und die
Gefahr sich zu verrechnen ist kleiner.
Beispiel:
0 1 0 1 0 1 0 1 0 1
B1C B 1C B4C B1C B0C
! B C B C ! B C B C B C
g1 : x = B2C + B 1C , 2 , E1 : x = B0C + µ B3C + ⌫ B2C , µ, ⌫ 2
@ A @ A @ A @ A @ A
3 3 0 3 4
0 1 0 1 0 1 0 1 0 1
B1C B0C B 6 C B6C B 1C
! B C B C B C B C B C
n = B3C ⇥ B2C = B 4C , B 4C • B 1C = 4 6= 0
@ A @ A @ A @ A @ A
3 4 2 2 3
Schnittpunkt: g1 in E1
0 1 0 1
B C B1
6 C
B C B C
B 4C • B 2 C = 24
@ A @ A
2 3+3
,6 6 8 + 4 + 6 + 6 = 24
, 4 + 4 = 24
, =5
0 1 0 1 0 1
1
B C B 1C B 4C
! B C B C B C
) x = B2C + 5 B 1C = B 3C ) S = ( 4, 3, 18)
@ A @ A @ A
3 3 18
Diese Lösungsmethode kann auch für die Berechnung einer Schnittgeraden herangezogen
werden:
⌅ Schnittgerade Ebene–Ebene
2. Prüfen, ob eine Schnittgerade existiert (z.B. Skalarprodukt von mind. einem der RV der
Ebene in Parameterform und dem NV der anderen Ebene ungleich Null)
Beispiel:
0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1
B4C B1C B0C B0C B2C B1C
! B C B C B C ! B C B C B C
E1 : x = B0C + B3C + µB2C , , µ 2 , E2 : x = B1C + r B0C + sB2C , r , s 2
@ A @ A @ A @ A @ A @ A
0 3 4 1 3 0
0 1 0 1 0 1 0 1 0 1
B2C B1C B 6C B 6C B1C
B C B C B C B C B C
n2 = B0C ⇥ B2C = B 3 C ,
#»
B 3 C • B1C = 9 6= 0
@ A @ A @ A @ A @ A
3 0 4 4 3
Schnittgerade existiert, da E1 und E2 nicht parallel sind! (Wäre das Skalarprodukt = 0 gewesen,
müsste man noch das Skalarprodukt von n#»2 und dem anderen Richtungsvektor der Ebene E1
berechnen
0 1 0 1 0 1
B 6C B 6C B0C
B C ! B C B C
) E2 : B 3 C • x = B 3 C • B1C = 7
@ A @ A @ A
4 4 1
Schnittgerade: E1 in E2
0 1 0 1
B 6C B 4 + C
B C B C
B 3 C • B0 + 3 + 2µC = 7
@ A @ A
4 0 + 3 + 4µ
, 24 6 + 9 + 6µ + 12 + 16µ = 7
, 15 + 22µ = 31
22 31
, = µ+
15 15
0 1 0 1 0 1
4
B C ✓ ◆ 1
B C B0C
in E1 ! B C 22 31 B C B C
) gS : x = B0C + µ+ · B3C + µ B2C
@ A 15 15 @ A @ A
0 3 4
0 1 0 1 0 1 0 1
4 31
B C 1 B C µ B 22C B0C
B C B C B C B C
= B0C + B93C + B 66C + µ B2C
@ A 15 @ A 15 @ A @ A
0 93 66 4
0 1 0 1
91C 22C
1 BB C 1 BB C
= B93C + µ · B 36C
15 @ A 15 @ A
93 6
Wird nur nach dem Richtungsvektor der Schnittgeraden gefragt, so lässt sich dieser viel schneller
ermitteln, indem das Kreuzprodukt der beiden Normalenvektoren berechnet wird (da genau in
dieser Richtung die Schnittgerade entlang läuft):
00 1 0 11 00 1 0 11 0 1 0 1 0 1
1 0 2 1
BB C B CC BB C B CC B C B C B6 6 22 C
BB C B CC BB C B CC B C B C B C
BB3C ⇥ B2CC ⇥ BB0C ⇥ B2CC = B 4C ⇥ B 3 C = B 36C
@@ A @ AA @@ A @ AA @ A @ A @ A
3 4 3 0 2 4 6
2
3.5 Analytische Geometrie im
3 2
Im Gegensatz zum gibt es im nur:
• Punkte
• Geraden:
3
• Parameterdarstellung (genau wie im , S.32)
3
• Normalform/HNF (genau wie die HNF einer Ebene im , S.34)
• keine windschiefen Geraden
2
• keine Ebenen (bzw. ergibt keinen Sinn, da es nur eine einzige Ebene – den selbst – gibt)
2
Die Anwendungen beschränken sich im auf folgende Fälle:
Abstandsberechnungen:
3
• Punkt–Punkt (wie im , S.35)
• Gerade–Gerade (wenn die Geraden parallel sind (RV Vielfache voneinander), dann Orts-
vektor einer Geraden als Punkt nehmen und Abstand nach Punkt–Gerade berechnen; wenn
die Geraden nicht parallel sind, ist der Abstand Null, da ein Schnittpunkt existieren muss)
Schnittwinkel:
3
• Gerade–Gerade (vgl. Formel 3.2 – wie im , S.39)
Schnittpunkt:
3
• Gerade–Gerade (gleichsetzen – wie im , S.40)
⌅ Gerade in HNF
2. Normalenvektor normieren
⌅ Vorgehensweise Beweistechnik
2. Induktionsvoraussetzung (IV): „Die Aussage gilt für ein beliebiges, aber festes n 2 “
(evtl. gilt die zu beweisende Aussage erst ab einem n > 1; dies muss hinter n 2 notiert
werden)
3. Induktionsschritt (IS): „n ! n + 1“
4. In der zu beweisenden Aussage alle n’s durch n + 1 ersetzen. Danach mit Hilfe der In-
duktionsvoraussetzung die Gültigkeit zeigen
IA: n=1
1
X 1(1 + 1)(2 · 1 + 1) 6
k 2 = 12 = 1; = =1
6 6
k =1
IS: n!n+1
n+1
X ! (n + 1)(n + 2)(2n + 3) ⇤1 (n + 1)(2n2 + 7n + 6)
k2 = =
6 6
k =1
n+1 n
X ⇤2
X IV n(n + 1)(2n + 1)
k2 = k 2 + (n + 1)2 = + (n + 1)2
6
k =1 k =1
(⇤2 : Die grundsätzliche Umformung bei jedem Indunktionsschritt: das (n + 1)te Glied (aus der
Summe oder dem Produkt) muss herausgezogen werden, damit im nächsten Schritt die IV
genutzt werden kann.)
2 ✓ ◆ ✓ ◆
X k 2
(k 1) ln = (2 1) ln = ln(2); 2 ln(2) ln(2!) = ln(2)
k 1 2 1
k =2
IS: n!n+1
n+1 ✓ ◆
X k !
(k 1) ln = (n + 1) ln(n + 1) ln (n + 1)! (n + 1)! = n!(n + 1)
k 1
k =2
⇤1
= (n + 1) ln(n + 1) ln(n + 1) + ln(n!)
= n ln(n + 1) + ln(n + 1) ln(n + 1) ln(n!) = n ln(n + 1) ln(n!)
n ✓ ◆ ✓ ◆ ✓ ◆
X k n + 1 IV n+1
) (k 1) ln + n ln = n ln(n) ln(n!) + n ln
k 1 n n
k =2
(⇤1 : Ohne die Umformungen an dieser Stelle wäre es recht schwierig gewesen, die Gleichheit
IV
im Induktionsschritt nach = zu zeigen.)
IA: n=2
2
X k 1 2 1 1 2! 1 1
= = ; =
k! 2! 2 2! 2
k =2
IS: n!n+1
n+1
X k 1 ! (n + 1)! 1
=
k! (n + 1)!
k =2
n
X k 1 (n + 1) 1 IV n! 1 n (n + 1)(n! 1) + n
) + = + =
k! (n + 1)! n! (n + 1)! (n + 1)n!
k =2
(n + 1)! (n + 1) + n (n + 1)! 1
= =
(n + 1)! (n + 1)!
(In Beispiel 2 und 3 ist es sehr wichtig, die Logarithmusgesetzte zu kennen und wie man Fakul-
täten auseinanderziehen und gegeneinander kürzen kann, da sonst der Indukionsschritt nach
IV
dem = nicht zuende geführt werden kann.)
n ✓ ◆ ✓ ◆
Y 2 1 2
1 = 1+
k (k + 1) 3 n
k =2
IA: n=2
2 ✓ ◆ ✓ ◆ ✓ ◆
Y 2 2 2 1 2 2
1 = 1 = ; 1+ =
k (k + 1) 2(2 + 1) 3 3 2 3
k =2
IS: n!n+1
n+1 ✓ ◆ ✓ ◆
Y 2 ! 1 2
1 = 1+
k (k + 1) 3 n+1
k =2
n+1 ✓ ◆ n ✓ ◆ ✓ ◆
Y 2 Y 2 2
1 = 1 · 1
k (k + 1) k (k + 1) (n + 1)(n + 2)
k =2 k =2
✓ ◆✓ ◆
IV 1 2 2
= 1+ 1
3 n (n + 1)(n + 2)
✓ ◆
1 2 2 4
= 1 +
3 (n + 1)(n + 2) n n(n + 1)(n + 2)
✓ ◆!
⇤1 1 2 1 n+1 2
= 1+ +
3 n+1 n+2 n n(n + 2)
✓ ◆!
1 2 n + (n2 + 3n + 2) 2
= 1+
3 n+1 n(n + 2)
✓ 2 ◆! ✓ ◆
1 2 n + 2n 1 2
= 1+ = 1 +
3 n + 1 n2 + 2n 3 n+1
(⇤1 : Hier wird geschickt ausgeklammert und dann nachgerechnet, ob der eingeklammerte Fak-
tor 1 ergibt. Es wäre in diesem Schritt genauso richtig gewesen, die ganze Klammer auf einen
Nenner zu bringen, den Zähler soweit wie möglich aus zu multiplizieren, den zu zeigenden Teil
!
(hinter =) auf den selben Nenner zu bringen und die Zähler zu vergleichen. Den Nenner bei
solchen Aufgabentypen auf keinen Fall ausmultiplizieren!)
IA: n=2
2 p
X 1 1 2+1 1+1 2 p
p =1+ p = p > p =p = 2
k =1
k 2 2 2 2
IS: n!n+1
n+1
X 1 ! p
p > n+1
k =1
k
n+1 n
X 1 X 1 1 IV p 1 ⇤1 p
p = p +p > n+ p n+1 da folgendes gilt:
k =1
k k =1 k n+1 n+1
p p p
n+ p1 n+1 · n+1
n+1
p p
, n n+1+1 n+1
p p p
, n2 + n n korrekt, da n2 + n > n2 = n gilt.
(⇤1 : Hier muss ein und kein = stehen, da durch die Ungleichung beim IA nicht bekannt ist,
IV
ob nach dem > für n + 1 eine Gleichheit vorliegt oder ob der Teil immer noch größer ist als der
!
Gesuchte (nach >). Bei Ungleichungen ist es immer ratsam, nach dem Einsetzen der IA sofort
die Forderung im nächsten Schritt zu behaupten und diese dann mit Äquivalenzumformungen
zu zeigen.)
IV
Wie man anhand der Beispiele erkennt, ist das Vorgehen bis zum Induktionsschritt nach = (bzw.
Ungleichungen) immer das gleiche und sollte keine Schwierigkeiten bereiten. Es ist empfehlens-
wert, diese Schreibweise einzuhalten, da diese mathematisch korrekt und übersichtlich ist.
Dass die vollständige Induktion auch für Aussagen ohne Summen-/Produktzeichen angewandt
werden kann, zeigt Beispiel 6:
IA: k=2
✓ ◆2 1
1 1 1 1
= < =
22 4 2 2
IV: Die Aussage gilt für ein beliebiges, aber festes k 2 , k > 1.
IS: k !k+1
1 ! 1 k
(k +1)( k +1)
< 2
1 ⇤1 1 1 IV 1 1 k 1 1 k
, (k +1)(k +1)k
< k +1 · kk
< k +1 2 2
1 k 1 1 k
, 2 2 (k + 1)
1 k 1 k
, 2 2 2 (k + 1)
(⇤1 : Hier ist es etwas schwieriger, einen Teil des Ausdrucks mit k + 1 auf die IV zurückzuführen,
als bei Summen- oder Produktformeln. Bei Ungleichungen (wie hier) dürfen auch Abschätzun-
gen durchgeführt werden, um auf den Ausdruck zu kommen, der dann durch die IV ersetzt
wird)
4.2 Folgen
Im Prinzip ist eine Folge eine Funktion, in die nur natürliche Zahlen eingesetzt werden dürfen
(...eine Folge ordnet jeder Zahl aus eine Zahl aus zu).
Rekursive Folgen: besitzen (mindestens) einen Startwert und bis zu dem gesuchten n-ten Fol-
genglied müssen auch alle vorherigen Folgenglieder ausgerechnet werden, da sie rekursiv
in die Folge eingesetzt werden müssen
1
Bsp.: explizite Folge: (an )n2 mit an =
n
1 1 1 1 n!1
Ersten Folgenglieder: 1, , , , , . . . ! 0 (leicht zu sehen)
2 3 4 5
3 + an
Bsp.: rekursive Folge: an+1 = , Startwert a1 = 1
2an
5 17 47 n!1 3
Ersten Folgenglieder: 1, 2, , , ,... ! (Berechnung in Kap. 4.2.5)
4 10 34 2
In der Regel werden Folgen immer auf Konvergenz/Divergenz untersucht und ggf. ein Grenzwert
ermittelt.
• Konvergenz: Eine Folge ist konvergent, wenn sie einen konkreten Grenzwert besitzt.
• Divergenz: Eine Folge ist divergent, wenn sie keinen Grenzwert besitzt.
• Bestimmt divergent: Eine Folge wird bestimmt divergent genannt, wenn diese unbe-
schränkt ist und somit der Grenzwert ±1 ist.
• Grenzwert/Limes: Die Zahl, der die Folge beliebig nahe kommt für einen immer größer
werdenden Folgenindex (die Folge konvergiert gegen diesen Grenzwert)
• Beschränktheit: Eine Folge ist beschränkt, wenn es Zahlen („Schranken“) gibt, welche die
Folge für kein n unter-/überschreitet.
Grenzwerte Schreibweisen
Es gibt hier drei korrekte Schreibweisen, wie ein Grenzwert a einer Folge (an )n2 berechnet wer-
den kann. Alle anderen Schreibweisen sind nicht zu empfehlen und können in Prüfungen zu
Punktabzügen, genauso wie die Vermischung der verschiedenen Schreibweisen führen. Es gibt
folgende Schreibweisen:
lim an = a (4.1)
n!1
n!1
an !a (4.2)
an ! a für n ! 1 (4.3)
Schreibweise (4.1) ist die gängigste. Hier muss allerdings in jedem Schritt, in dem an verein-
facht/umgeschrieben wird, lim davor geschrieben werden. (4.2) und (4.3) sind etwas komfor-
n!1
tabler was die Schreibarbeit beim Vereinfachen von Termen angeht.
Für Grenzwertberechnungen müssen ein paar spezifische Folgen und deren Grenzwerte bekannt
sein:
8
<= 0 für |q| < 1
>
>
n
lim |q| =1 für |q| = 1 (4.4)
n!1 >
>
:
= 1 für |q| > 1
⇣ ✓ ◆n ✓ ◆n
x ⌘n 1 n!1 2 n!1 2
lim 1 + = ex ( z.B. 1 + ! e, 1 !e 3 ) (4.5)
n!1 n n 3n
r
p p n!1 1 n!1
lim n a = 1 , a 2 + ( z.B. 3 ! 1, ! 1) (4.6)
n n
n!1 10
r
n 1 n!1
p pn n!1
lim na = 1 , a 2 ( z.B. n10 ! 1, ! 1) (4.7)
n
n!1 n
p
lim n! = 1 (4.8)
n
n!1
Vor allem die Darstellung von e durch eine Folge darf nicht verwechselt werden mit der Reihen-
darstellung von e (Gleichung 4.9, S. 60).
⌅ Konvergenznachweise
„Für alle Epsilons größer Null existiert ein Folgenindex (n" ), für das die Ungleichung |an a| < "
gilt, und zwar für alle n größer als n" “. Hierbei ist an die Folge und a der Grenzwert der Folge.
Die Vorgehensweise ist hier, den Term |an a| so weit wie nötig nach oben abzuschätzen, sodass
man die Ungleichung |an a| < " nach n =“"-abhängiger Term“ umformen kann; dieses n wird
dann zu n" umbenannt. Wenn nun n" immer größer wird für ein immer kleiner gewähltes ", ist alles
korrekt.
) " > 0 gegeben: |an a| < . . . < . . . < „n-abh. Term“ < „n" -abh. Term“ "
Beachte: Ist die Folge monoton und nicht beschränkt ) Folge ist bestimmt divergent
Ist die Folge beschränkt und nicht monoton ) Keine Aussage möglich
Zu iii) Die gängigste Methode bei expliziten Folgen. „Trivial ersichtlich“ bedeutet im Klartext, dass
sich die Folge nach Umformungen nur noch aus bekannten Folgen mit bekannten Grenzwerten
zusammensetzt und bei der Grenzwertbetrachtung keine kritischen Fälle auftreten (mehr hierzu
im Kap. 4.2.4)
Zu iv) Das Vergleichskriterium kann angewendet werden, wenn die gegebene Folge einmal nach
oben und einmal nach unten abgeschätzt werden kann und diese neuen Folgen trotzdem noch
den gleichen Grenzwert haben:
Rechenregeln
Wenn an und bn konvergente Folgen mit Grenzwerten a und b sind, gelten folgende Regeln:
Außerdem gilt:
Achtung: Argumentationen wie „. . . strebt schneller gegen . . . als . . . gegen . . . , also ist der Grenz-
wert gleich . . . “ sind keine mathematischen Argumentationen!
Wie bereits erwähnt, bieten sich hier besonders iii) und iv) aus Kap. 4.2.3 an.
⌅ Grenzwertberechnung - Beachte:
• Die Funktion, in die die Grenzwertberechnung reingezogen werden soll, muss stetig sein
und „außerhalb“ nicht von n abhängen
• „Grenzwertberechnung möglich, da . . . stetig ist“ muss notiert werden, falls „lim“ in eine
Funktion gezogen wird
Anmerkungen: Bei den kritischen Fällen kommt es anschaulich darauf an, wie „schnell“ die je-
weiligen Teilfolgen gegen ihre Grenzwerte streben bzw. welche „dominieren“.
Beispiele von unterschiedlichen Folgen mit Lösungsstrategien:
11 p
an = 2 + 8, lim an = 2 + 0 1=1
n
n n!1
n
bn = 7654321 , lim bn = 1
42 n!1
✓ ◆n
1 1 2
cn = · + 2 , lim cn = 0 · 0 + 0 = 0
2 n n n!1
Beispiele: Brüche
!
3+n n( 3n + 1) 0+1
an = 1 , lim an = lim 1 =1 =1 1=0
n 27 n!1 n!1 n(1 27
n )
1 0
!
5 16
3n2 5n + 16 n2 (3 n + n2
)
bn = , lim bn = lim =0
6n3 + 121 n!1 n!1 n2 (6n + 121
n2
)
!
5
2n3 n4 + 5 n3 (2 n+ n3
)
cn = , lim cn = lim = 1
5 + 5n + n3 n!1 n!1 n3 ( n53 + 5
n2
+ 1)
Bei Brüchen mit Polynomen im Zähler und Nenner müssen jeweils die n’s mit den höchsten
Potenzen ausgeklammert werden („Anschaulich“: höchste Potenzen und deren Vorfaktoren
anschauen).
⇤1 : Der Vorteil der „lim“ Schreibweise ist, dass z.B. so ein Bruch für die Grenzwertberechnung
derart vereinfacht werden darf, dass nur die dafür wichtigen Terme stehen bleiben (die höchste
Potenz und deren Vorfaktoren). Da das „lim“ für den Grenzwert der Folge steht und dieser
sich durch die Vereinfachung des Bruches nicht ändert, ist es mathematisch zulässig (bei den
Schreibweisen (4.2) und (4.3) wäre dies ein Fehler!)
⇣ ⇡n ⌘ ⇣ p !2
2 ⇤1 2 ⇡n ⌘ ⇣⇡⌘ 2 1
an = sin , lim an = sin lim = sin2 = =
4n + 2 n!1 n!1 4n + 2 4 2 2
⇤1 : Der Limes darf hier reingezogen werden, da die Sinus- und Potenzfunktion stetig sind.
r r s r
3 16 + n ⇤2 3 16 + n n( 16
n + 1) 3 1 1
bn = , lim bn = lim = 3
lim = =
8n 1 n!1 n!1 8n 1 n!1 n(8 1
n ) 8 2
⇤2 : Der Limes darf hier reingezogen werden, da die (dritte) Wurzelfunktion stetig ist.
✓ ◆
tan lim 1
tan( 1n ) ⇤3
cn = e , lim cn = e n!1 n
= etan(0) = e0 = 1
n!1
⇤3 : Der Limes darf hier reingezogen werden, da die Exponentialfunktion und der Tangens
stetig sind.
un an on (8n 2 )
p p
mit: un = 9n an 9n + 9n + 9n = on
n n
p p
lim 9n lim an lim 3 · 9n
n n
)
n!1 n!1 n!1
p
lim 9 lim an 9 · lim 3
n
,
n!1 n!1 n!1
, 9 lim an 9·1=9
n!1
p
) an = 9n + 6n + 2n ! 9 für n ! 1
n
p
bn = n
2n + ( 1)n
un bn on (8n 2 )
p p p p
mit: un = n= 2n n bn 2n + n = 3n = on
n n n n
p p
lim n lim bn lim 3n
n n
)
n!1 n!1 n!1
p p
1 lim bn lim ( 3 · n n)
n
,
n!1 n!1
, 1 lim bn 1·1=1
n!1
p
) bn = n
2n + ( 1)n ! 1 für n ! 1
1
cn = sin(n2 ) cos(2n)
2n
un cn on (8n 2 )
1 1
mit: un = 2n · ( 1) cn 2n · (+1) = on
, 0 lim cn 0
n!1
1
) cn = sin(n2 ) cos(2n) ! 0 für n ! 1
2n
n n n!1 1 1
= p = ✓ q ◆ ⇤1 ! p =
n + n2 n
n 1+ 1 1 1+ 1 2
n
Bei diesem kritischen Fall bietet sich oft an, den Term zu erweitern und eventuell mit Hilfe der
3. binomischen Formel dann umzuschreiben.
Für die anderen kritischen Fälle kann mit der Regel von l’hospital versucht werden, den Grenzwert
zu bestimmen — siehe dazu S.97.
Zusatzübung: Triff eine Aussage zu Konvergenz/Divergenz der Folgen: (Lösung siehe S.118)
n2 + 2n + 1 (2n + 1)3 p
an = bn = cn = 2 n n
1 2n n2 3n2 4n
p p p p
dn = n n2 1 en = n n2 + n fn = n2 + n n2 n
p p p p 1
gn = n·( n+1 1) hn = 5n + 3 n + 1 in = (10n + n) n
n
n
2
+n 2 1
jn = ( 1)n · e n
kn = en en n
ln = sin(n2 ) cos(n3 )
n
✓ ✓ ◆◆ ✓ ✓ ◆◆ ✓ ◆n
1 1 2+n
mn = ln sin on = ln cos pn =
n n 4
✓ ✓ ◆◆ ✓ ✓ ◆◆ ✓ ◆n
⇡ 1 ⇡ 1 2+n
qn = tan + sin rn = tan + sin sn =
2 n 2 n n
3. „Aufgrund Punkt 1 und 2 existiert ein Grenzwert der Folge. Die Folge muss zwangsläufig
konvergieren.“
4. Grenzwert ausrechnen: lim an = lim an+1 = a. Möglicherweise gibt es mehrere durch die
reine Rechnung; durch den Startwert und Punkt 1) und 2) den korrekten auswählen.
2an
Beispiel: an+1 = 3an +1 , a1 = 10
1 1
1. Beschränktheit: an ist nach unten durch 3 beschränkt (also an > 3 8n 2 ):
IA: n = 1 : a1 = 10 > 13
IV: Die Aussage an > 13 gilt für ein beliebiges, aber festes n 2
IS: n ! n + 1
1 2an 1 1
an+1 > , > , 6an > 3an + 1 , 3an > 1 , an >
3 3an + 1 3 3
Also gilt die Aussage für alle n 2 .
IA: n = 1 : a1 = 10 > 20
31 = a2
IV: Die Aussage an > an+1 gilt für ein beliebiges, aber festes n 2
IS: n ! n + 1
2an 2an+1
an+1 > an+2 , > , 2an (3an+1 + 1) > 2an+1 (3an + 1)
3an + 1 3an+1 + 1
, 2an > 2an+1 , an > an+1 gilt nach IV
1
Aufgrund der Beschränktheit muss a = 3 der Grenzwert der Folge sein.
4.3 Reihen
Eine Reihe ist der Grenzwert der Partialsummen (sn ) einer Folge, hier (ak )k 2 . (...also die Auf-
summierung aller Folgenglieder):
1
X
Partialsumme s1 = ak = a1
k =1
2
X
s2 = ak = a1 + a2
k =1
X n
sn = ak = a1 + a2 + . . . + an
k =1
X n 1
X
lim sn = ak = ak ist die Reihe!
n!1
k =1 k =1
4.3.1 Allgemeines
Im Allgemeinen geht es bei Reihen meistens darum, (absolute) Konvergenz (ein Grenzwert exi-
stiert) oder Divergenz nachzuweisen. Nur bei speziellen Reihen lässt sich auch ein Grenzwert
berechnen (siehe Abschnitt 4.3.2). Es gibt dabei nicht die eine Lösung, Konvergenz oder Diver-
genz zu zeigen. Bei vielen Reihen funktioniert der Nachweis mit mehr als einem Kriterium. Die
Auswahl eines Kriterium, welches „funktioniert“, ist hier oft die große Hürde (siehe Kap. 4.3.8).
1
X
ak konvergiert ! Konvergenz.
k =1
X1
|ak | konvergiert ! absolute Konvergenz.
k =1
• Wenn eine Reihe absolut konvergiert, dann konvergiert diese auch „normal“. Andersrum gilt
das in der Regel nicht!
• Aus einer Reihe dürfen konstante Faktoren (nicht von k abhängig) herausgezogen werden,
egal ob die Reihe konvergiert oder divergiert (eine konvergente Reihe bleibt konvergent; ein
divergente Reihe wird auch durch das Herausziehen von konstanten Faktoren immer noch
P1 P1
divergieren und ergibt daher auch wenig Sinn.), z.B. k =1 3ak = 3 k =1 ak
P1 P1 P1
• Eine Reihe k =1 (ak + bk ) = k =1 ak + k =1 bk darf nur so getrennt werden, wenn die ein-
P1 P1 P1 P1
zelnen Reihen k =1 ak und k =1 bk jeweils konvergieren, z.B. k =1 ( k12 + 9kk! ) = k =1 k12 +
P 1 9k P1 1 1
P1 1 P1 1
k =1 k ! ist korrekt; k =1 ( k +1 k) = k =1 k +1 k =1 k ist nicht zulässig (vgl. Gleichung
4.13 und 4.14)!
Für die Grenzwertberechnung von speziellen Reihen müssen diese Reihen natürlich bekannt sein.
Ebenfalls ist es wichtig (besonders für das Majoranten- und Minorantenkriterium) zu wissen, wel-
che Reihen konvergieren/divergieren:
xk
1
X
Exponentialreihe: = ex (4.9)
k!
k =0
8
1
X |q|<1 1 <|q | < 1 Reihe konvergiert
Geometrische Reihe: qk = (4.10)
1 q :|q | 1 Reihe divergiert
k =0
x 2k +1
1
X
Sinus: ( 1)k = sin(x ) (4.11)
(2k + 1)!
k =0
x 2k
X1
Cosinus: ( 1)k = cos(x ) (4.12)
(2k )!
k =0
Wichtig ist, dass der Laufindex bei 0 beginnt (evtl. Indexverschiebung! S. 60). Aber: Wenn lediglich
Konvergenz oder Divergenz gezeigt werden muss, ist es egal, ab welcher Zahl der Laufindex k
beginnt
1 ✓ ◆
X 1 1
Teleskopreihe: =1 (4.13)
k k+1
k =1
................................................................................................
1
1
X
Harmonische Reihe: divergiert (a = 1) (4.14)
k
k =1
8
1 <a 1 Reihe divergiert
X1
Allgemeine harmonische Reihe: (4.15)
k a :a > 1 Reihe konvergiert
k =1
................................................................................................
4.3.3 Indexverschiebung
2k +1 2k X 2k
1
X 1
X 1
= = = e2
(k + 1)! (k 1 + 1)! k!
k= 1 k 1= 1 k =0
3k 3k 30 3k
1
X 1
X 1
X
= = 1 = e3 1
k! k! 0!
|{z} k!
k =1 k =0 k =0
0.Eintrag
1 ✓ ◆k 1 ✓ ◆k
X 1 X 1 1 1 1 1
= 1 = 1 =
3 3 |{z} 3
|{z} 1 1
3
3 6
k =2 k =0 0.Eintrag
1.Eintrag
Kombiniertes Beispiel:
2 2
4n 4n 4 · 4n
1
X 1
X 1
X
= =
(n + 2)! (n + 2 2)! n!
n=0 n 2=0 n=2
!
1
X 4n 40 41 ⇣ ⌘ 1
2 2
=4 =4 e4 1 4 = · (e4 5)
n! 0! 1! 16
n=0
Beachte: Immer zuerst die Darstellung innerhalb der Summe (hier Verschiebung 1. Art) und dann
die ersten Summanden (hier Verschiebung 2. Art) anpassen!
4.3.4 Nullfolgenkriterium
⌅ Nullfolgenkriterium
1
X
ak , lim ak 6= 0 ) Die Reihe divergiert (4.16)
k !1
k =1
• Nachweis: ausschließlich Divergenz (Die Umkehrung „Wenn es eine Nullfolge ist, kon-
vergiert die Reihe“ gilt nicht!)
Beispiele: Nullfolgenkriterium
k k 1
1
X
, lim ak = lim = 6= 0 ) Die Reihe divergiert
2k + 1 k !1 k !1 2k + 1 2
k =1
✓ ◆ k ✓ ◆k
1 1
X1
1+ , lim ak = lim 1 + = e 6= 0 ) Die Reihe divergiert
k k !1 k !1 k
k =0
r r
1 1 1
X1
, lim ak = lim = lim p p = 1 6= 0 ) Die Reihe divergiert
k k
2k k !1 k !1 2k k !1 k 2 k k
k =1
1 1
1
X
, lim ak = lim = 0 (Diese Reihe konvergiert)
k2 k !1 k !1 k2
k =1
1 1
1
X
, lim ak = lim = 0 (Aber diese Reihe divergiert)
k k !1 k !1 k
k =1
4.3.5 Minoranten-/Majorantenkriterium
Die Idee hierbei ist, die Folge in der Reihe abzuschätzen, sodass bekannte Reihen herauskom-
men, von denen Konvergenz/Divergenz bekannt ist
⌅ Minorantenkriterium
1
X 1
X
ak , ak bk mit bk (4.17)
k =1 k =1
X X X
Wenn für bk die Divergenz bekannt ist, ist bk Minorante für ak
1
X
) ak divergiert.
k =1
P1
Anmerkungen: • In der Regel wird k =1 k1 bzw. die allg. harmonische Reihe, wenn diese
divergiert (Gl. 4.15), als Minorante verwendet.
Beispiele: Minorantenkriterium
1 1 1 1 1 1
X1 X1 X1
p , da p > p = gilt, ist Minorante. ) p divergiert.
3
k
3
k
3
k 3 k k 3
k
k =1 k =1 k =1
1 1 1 1 1
1
X 1
X 1
X
, da > gilt, ist Minorante. ) divergiert.
2k 1 2k 1 2k 2k 2k 1
k =1 k =1 k =1
2 + sin(⇡ + 3k ) 2 + sin(⇡ + 3k ) 2 + ( 1) 1 1
X1
⇤1
p , da p p > p = gilt,
k =2
k2 1 k2 1 k2 1 k2 k
1
1
X
ist Minorante. (⇤1 : sin(x ) 2 [ 1, 1])
k
k =2
2 + sin(⇡ + 3k )
X1
) p divergiert.
k =2
k2 1
⌅ Majorantenkriterium
1
X 1
X
ak , |ak | bk mit bk (4.18)
k =1 k =1
X X X
Wenn für bk die Konvergenz bekannt ist, ist bk Majorante für ak
1
X
) ak konvergiert.
k =1
Anmerkungen: • In der Regel wird die allg. harmonische oder die geometrische Reihe, wenn
diese konvergieren (Gl. 4.15 und 4.10), als Majorante verwendet.
Beispiele: Majorantenkriterium
1 1 1 1 1
1
X 1
X
, da < < 2 gilt, ist Majorante.
2k (k + 1) 2k (k + 1) 2k 2 k k2
k =1 k =1
1
1
X
) konvergiert (absolut).
2k (k + 1)
k =1
1 p 2 p
X k +1 k2 1
, mit „1“ erweitert ergibt (3. bin. Formel nutzen):
k
k =1
p p p p
k2 + 1 k2 1 (k 2 + 1) (k 2 1)
k2 + 1 + k2 1
da ·p p pp =
k k 2 + 1 + k 2 1 k ( k 2 + 1 + k 2 1)
2 ⇤1 2 2 2
= p p < p < p = 2 gilt,
k( k + 1 + k
2 2 1) k ( k + 1)
2 k k 2 k
1 p 2 p
2 1 k +1 k2 1
X1 X1 X
ist = 2 Majorante. ) konvergiert (absolut).
k 2 k 2 k
k =1 k =1 k =1
p
(⇤1 : Die Wurzel k 2 1 ist auf jeden Fall > 0. Durch das Streichen im Nenner wird der ganze
Bruch damit größer; genau das Gleiche im nächsten Schritt mit der +1 in der verbleibenden
Wurzel.)
p p p p !k ✓ ◆k
k 2k k 2k k 2k 2 1
X1
, da < = = p gilt,
(k + 1)2k (k + 1)2k k 2k 2 2
k =0
1 ✓ ◆k
X 1 1
ist p Majorante (geometrische Reihe mit p = q).
k=1
2 2
p
X k 2k
1
) konvergiert (absolut).
(k + 1)2k
k =0
4.3.6 Quotienten-/Wurzelkriterium
⌅ Quotientenkriterium
8
<q < 1 absolute Konvergenz
>
>
ak +1
1
X k !1
Reihe ak , !q q>1 Divergenz (4.19)
ak >
>
k =1 :
q=1 keine Aussage möglich
• Einsatz: Quasi alles, außer wenn ak nur Polynome, Wurzeln, sin, cos enthält
Beispiele: Quotientenkriterium
1 2k 32(k +1)
X 3 ak +1 (k +1)! 32k +2 k! 32 k !1 ⇤1
, = = · 2k = !0<1
k! ak 32k k !(k + 1) 3 k+1
k =1 k!
32k
1
X
) konvergiert (absolut) nach dem Quotientenkriterium.
k!
k =1
1
1 ak +1 kk kk
1
X (k +1)k +1
, = = =
kk ak 1
kk
(k + 1)k +1 (k + 1)(k + 1)k
k =1
✓ ◆k
1 k k !1
= · !0<1
k+1 k+1
| {z }
ist für alle k <1
1
1
X
) konvergiert (absolut) nach dem Quotientenkriterium.
kk
k =1
(k +1)k +1
kk ak +1 (k + 1)(k + 1)k (2k )!
1
X (2(k +1))! ⇤1
, = = ·
(2k )! ak kk (2k )!(2k + 1)(2k + 2) k k
k =0 (2k )!
✓ ◆k ✓ ◆k
(k + 1)k 1 k+1 1 1 k !1
= = · = · 1+ !0<1
2(2k + 1)k k 4k + 2 k 4k + 2 k
| {z }
!e
kk
1
X
) konvergiert (absolut) nach dem Quotientenkriterium.
(2k )!
k =0
⇤1 : Hier muss darauf geachtet werden, dass die Fakultät richtig umgeschrieben und dann
richtig gekürzt wird. Erfahrungsgemäß passieren hierbei häufig Fehler!
1 k (k +1)k +1
X k ak +1 (k +1)! (k + 1)(k + 1)k k !
, = = · k
k! ak kk k !(k + 1) k
k =0 k!
✓ ◆k
(k + 1)k 1 k !1
= = 1+ !e>1
kk k
kk
X1
) divergiert nach dem Quotientenkriterium.
k!
k =0
1
1 ak +1 2k 1
1
X 2(k +1) 1 k !1
, = = !1=1
2k 1 ak 1
2k 1
2k + 1
k =0
Bei dieser Reihe muss also ein anderes Kriterium verwendet werden als das Quotientenkrite-
rium, um etwas über das Konvergenzverhalten sagen zu können.
Besonders beim Quotientenkriterium fällt anhand der vielen Beispiele auf, dass die Potenzgesetze
quasi in jeder Rechnung angewendet werden müssen, um auf die richtige Lösung zu kommen.
⌅ Wurzelkriterium
8
<q < 1 absolute Konvergenz
1
>
>
X p k !1
Reihe ak , k
| ak | !q q>1 Divergenz (4.20)
>
>
k =1 :
q=1 keine Aussage möglich
• Einsatz: Quasi alles, außer wenn ak nur Polynome, Wurzeln, sin, cos enthält
Beispiele: Wurzelkriterium
v
1 ✓ ◆k u✓
X k+7 p u k + 7 ◆k k + 7 k !1 1
, k
|ak | = t k
= ! <1
2k + 1 2k + 1 2k + 1 2
k =1
✓ ◆ k
k+7
X 1
) konvergiert (absolut) nach dem Wurzelkriterium.
2k + 1
k =1
s s p
1 k +1
3 3 k +1
k 3 · 3 3 · 3 k !1 3
X k k
p
, k
| a k | = k
= = ! <1
2 2 k 2 2 k (2 )
2 k 4 4
k =1
3k +1
1
X
) konvergiert (absolut) nach dem Wurzelkriterium.
22k
k =1
4.3.7 Leibnizkriterium
Mit dem Leibnizkriterium kann nur Konvergenz einer alternierenden Reihe nachgewiesen werden.
Ausschlaggebend für die Verwendung des Leibnizkriteriums ist, dass die Folge ak mit jedem
nächstgrößeren k das Vorzeichen wechselt (sie alterniert):
⌅ Leibnizkriterium
1
X
Reihe ( 1)k ak , 1. lim ak = 0 und 2. ak +1 < ak ) Konvergenz (4.21)
k !1
k =1
Anmerkungen: • ( 1)k , ( 1)k +1 , ( 1)k +2 , . . . ist für den Vorzeichenwechsel alles das Gleiche
• Die Umkehrung „Wenn die Reihe alternierend ist und dann nicht monoton
fällt, ist die Reihe divergent“ gilt nicht!
Beispiele: Leibnizkriterium
k+1 k+1
1
X
( 1)k , alternierende Reihe: 1. ! 0 für k ! 1
2k 2 2k 2
k =1
2. ak +1 < ak
k +2 k +1
, 2(k +1)2
< 2k 2
k+1
1
X
, 2k 2 (k + 2) < 2(k + 1)3 ) ( 1)k konvergiert.
2k 2
k =1
, k 3 + 2k 2 < k 3 + 3k 2 + 3 k + 1
, 0 < k 2 + 3k + 1
1 + 3 sin(k )
1
X
( 1)k , ist keine alternierende Reihe!
k!
k =1
Je nach dem Wert von k wechselt der Zähler ebenfalls das Vorzeichen. Es wird also wieder-
holt vorkommen, dass ( 1)k ak und ( 1)k +1 ak +1 das gleiche Vorzeichen haben. Also ist das
Leibnizkriterium nicht anwendbar.
Ein hundertprozentiges Kochrezept gibt es nicht, empfehlenswert kann dieses Vorgehen sein:
P1
Reihe k ak gegeben
8
<ja ! Konvergenz
1. Kann (direkt) ein Wert ausgerechnet werden?
:nein ! weiter mit 2.
8
<ja ! weiter mit 3.
2. ak Nullfolge?
:nein ! Nullfolgenkrit. ! Divergenz
8
<ja ! Leibnizkrit. versuchen
3. ak alternierend?
:nein ! weiter mit 4.
8
<ja ! Quotientenkrit. versuchen
4. Sind Fakultäten in ak ?
:nein ! weiter mit 5.
8
<ja ! Wurzelkrit. versuchen
5. Sind Faktoren mit k im Exponenten in ak ?
:nein ! weiter mit 6.
Zusatzübung: Wähle passende Konvergenzkrit. für die Reihen: (Lösung siehe S.118)
1 sin(n) ( 1)n n
X1 1
X 1
X 1
X
n2
a) p b) ne c) d)
n n2 2n + 1
n=1 n=1 n=1 n=1
✓ ◆n 1
2n 1 32n ( 1)n+1 n
1
X 1
X 1
X 1
X
e) f) n g) h)
n! 2 (2n)! 52n 1
n=1 n=1 n=1 n=1
( 1)n+1 1 1 1
1
X 1
X 1
X 1
X
i) j) k) 2n l)
2n + 1 2n n n (2n 1)(2n + 1)
n=1 n=1 n=1 n=2
2n + 3 1 n2 1 + n3 n
1
X 1
X 1
X 1
X
m) n) o) p)
4n n! 2n n4 + n3 n2 + 2
n=1 n=1 n=1 n=1
!5 !5 !5
5 + n2 5 + 2n 5 + 2n n 1
1
X 1
X 1
X 1
X
q) r) s) t)
3 + n4 3 + 4n 3 + 4n 1 + n3 n
n=1 n=1 n=1 n=1
4.3.9 Potenzreihen
• x0 : Entwicklungspunkt
Bei diesen Reihen geht es darum, den Konvergenzradius R und damit das Intervall für x zu be-
stimmen, für das die Reihe noch konvergiert: x 2 (x0 R, x0 + R). Die Randbereiche müssen dann
noch separat untersucht werden. Der Konvergenzradius R kann entweder mit dem Quotienten-
oder dem Wurzelkriterium (Kap. 4.3.6) folgendermaßen berechnet werden:
1 ak +1 1 p
= lim oder = lim k |ak | (4.23)
R k !1 ak R k !1
Die Reihen (4.9), (4.11) und (4.12) sind Potenzreihen mit Entwicklungspunkt x0 = 0, R = 1 und
damit x 2 ( 1, 1). Reihe (4.10) ist eine Potenzreihe mit Entwicklungspunkt x0 = 0, R = 1 und
damit x 2 ( 1, 1) (bzw. q 2 ( 1, 1)).
Beispiele:
1 ✓ ◆k 1 ✓ ◆k
(k + 2)(x 2) (k + 2)
X X 1
X
= · (x 2)k = ak · (x 2)k
2k 2k
k =1 k =1 k =1
x0 = 2 ist Entwicklungspunkt.
v
u✓
1 p u k + 2 ◆k k+2 k !1 1
= |ak | = t
k k
= !
R 2k 2k 2
)R = 2 , x 2 (2
2, 2 + 2) = (0, 4)
✓ ◆k ✓ ◆k
(k + 2)( 2) k+2
Randbereich: x = 0 : Da = ( 1)k ·
2k k
✓ ◆k
k+2 k !1
und ! e2 keine Nullfolge ist, divergiert die Reihe für x = 0
k
✓ ◆k ✓ ◆k
(k + 2)(2) k+2 k !1
Randbereich: x = 4 : Da = ! e2
2k k
keine Nullfolge ist, divergiert die Reihe für x = 4
) Für x 2 (0, 4) konvergiert die Reihe.
1 2k
k (x + 1)k k 2k
X 1
X X 1
= · (x + 1)k = ak · (x + 1)k
(k + 1)! (k + 1)!
k =1 k =1 k =1
x0 = 1 ist Entwicklungspunkt.
(k +1)2k+2 ✓ ◆2k
1 ak +1 (k +2)! (k + 1)2k +2 (k + 1)! k+1 (k + 1)2
= = = · = ·
R ak k 2k (k + 2)! k 2k k k+2
(k +1)!
✓ ◆2k 2
1 k + 2k + 1 k !1
= 1+ · !1
k k+2
| {z }
>1
)R = 0, x 2 ( 1, 1) = {}
k 2k ( 1 + 1)k X k 2k 0k
1
X 1
Randbereich: x = 1 : Da = =0
(k + 1)! (k + 1)!
k =1 k =1
• i2 = 1
kartesisch polar
Im(z) Im(z)
x + yi r · ei'
y
2 2 r
'
Re(z) Re(z)
4 2 0 2 x 0
4 2 2
2 2
4 4
• y : Imaginärteil von z (Im(z ) 2 ) • ': Winkel zur Re-Achse, ' 2 [0, 2⇡)
• i : imaginäre Einheit • i : imaginäre Einheit
• z=x yi • z = r · ei (2⇡ ')
5.1.1 Rechenregeln/-empfehlungen
• Bei Brüchen muss i aus dem Nenner eliminiert werden (mit Hilfe 3. bin. Formel)
2
Vergl.: Vekt./kompl. Zahl Vektoren im komplexe Zahlen (in )
x -Komponente Re(z )
Komponenten
y -Komponente Im(z )
! p 2 p
Betrag x = x + y2 |z | = Re(z )2 + Im(z )2
Um die jeweiligen Rechenvorteile zu nutzen, muss man wissen, wie in die jeweilige Darstellung
umgerechnet werden kann:
q
r = Re(z )2 + Im(z )2 (5.5)
8 ⇣ ⌘
<arccos Re(z) für Im(z ) 0
r
'= ⇣ ⌘ (5.6)
:2⇡ arccos Re(z) für Im(z ) < 0
r
' kann auch durch arcsin(. . .) oder arctan(. . .) berechnet werden, aber mit arccos(. . .) muss man
1. nicht großartig auf den Quadranten gucken, in dem die Zahl in der kompl. Zahlenebene liegt
und 2. sind so auch die Polarkoordinaten im 2 definiert.
• Die kartesische Darstellung (z = a + bi ) zum Addieren, Subtrahieren und für einfache Multi-
plikationen verwenden.
⌅ Mögliche Aufgabenstellungen
1. Angeben des Realteils, Imaginärteils, Betrags und komplex Konjugiertem einer komple-
xen Zahl
Beispiele zu Aufgabenstellung 1:
1+4i ( 2+4i )2
z1 = 4 + 3 i , z2 = i , z3 = 9, z4 = |1 2i | , z5 = 2 2i , z6 = i
p p
) Re(z1 ) = 4 , Im(z1 ) = 3 , |z1 | = 42 + 32 = 25 = 5 , z1 = 4 3i
) Re(z2 ) = 0 , Im(z2 ) = 1 , |z2 | = 1 , z2 = i
) Re(z3 ) = 9 , Im(z3 ) = 0 , |z3 | = 9 , z3 = 9
q p
z4 = 12 + ( 2)2 = 5 , wichtig, da z4 schon im Betrag ist!
p p p
) Re(z4 ) = 5 , Im(z4 ) = 0 , |z4 | = 5 , z4 = 5
p
(falsch wäre: Re(z4 ) = 1 , Im(z4 ) = 2 , |z4 | = 5 , z4 = 1 + 2i )
1 + 4i (1 + 4i )(2 + 2i ) 2 + 2i + 8i + 8i 2 6 + 10i 6 10
z5 = = = = = + i
2 2i (2 2i )(2 + 2i ) 4 4i 2 8 8 8
r p
6 5 36 100 136 6 10
) Re(z5 ) = , Im(z5 ) = , |z5 | = + = , z5 = i
8 4 64 64 8 8 8
( 2 + 4i )2 (4 16i + 16i 2 )( i ) ( 12 16i )( i )
z6 = = = = 16 + 12i
i i( i) 1
p
) Re(z6 ) = 16 , Im(z6 ) = 12 , |z6 | = 400 = 20 , z6 = 16 12i
i2 = 1 , i3 = i , i 4 = ( 1)2 = 1 , i 25 = i 24 · i = i
1 i3
i 79 = i 76 · i 3 = i , i 568 = 1 , i 946 = i 944 · i 2 = 1 ,i 1
= i = i4
= i
Beispiele zu Aufgabenstellung 2:
q
r2 = (0)2 + (1)2 = 1
✓ ◆
0 ⇡
'2 = arccos =
1 2
) z2 = ei 2
⇡
q
r3 = (9)2 + (0)2 = 9
✓ ◆
9
'3 = arccos = arccos (1) = 0
9
) z3 = 9 · ei 0 = 9
p p 20 20⇡
Potenz: (z1 )20 = (3 + 3i )20 = ( 18 · ei 4 )20 = 18 · ei 4 = 1810 · ei 5⇡ = 1810
⇡
p p p p p
= i = 1 · ei ⇡ 2 = 1 · ei ( 2·3 + 3 ) = ei ⇡ 6 , k = 0, 1, 2
3 3 1 3 2k ⇡ 1+4k
Wurzel: 3 z2
3 ⇡
p 1 p 5 p 3
) 3 z2 = ei ⇡ 6 oder 3 z2 = ei ⇡ 6 oder 3 z2 = ei ⇡ 2
p p p p p 2k ⇡ p k⇡
= 9 = 9 · ei 0 = 3 · ei 4 = 3 · ei ⇡ 2 , k = 0, 1, 2, 3
4 4 4
4
z3
p p p p p p p p
) 4 z3 = 3 oder 4 z3 = 3 · i oder 4 z3 = 3 oder 4 z3 = 3·i
Beispiele zu Aufgabenstellung 2:
3 3
z4 = 2 · ei 4 ⇡ ,z5 = ei 2 ⇡ in die kartesische Darstellung:
✓ ◆ ✓ ◆
3 1 p
Re(z4 ) = 2 · cos ⇡ =2 p = 2
4 2
✓ ◆ ✓ ◆ p
3 1
Im(z4 ) = 2 · sin ⇡ =2 p = 2
4 2
p p
) z4 = 2+ 2·i
✓ ◆
3
Re(z5 ) = 1 · cos ⇡ = 1 (0) = 0
2
✓ ◆
3
Im(z5 ) = 1 · sin ⇡ = 1 ( 1) = 1
2
) z5 = i
Anmerkung: Wichtig ist, dass eine Gleichung mit Polynomen im Komplexen immer exakt so viele
Lösungen besitzt, wie der höchste Exponent groß ist.
Beispiele zu Aufgabenstellung 3:
0 = z8 1
8
,1=z
p8
, 1=z
p p p 0+2k ⇡ 2k ⇡
) z = 8 r · ei 0 = 1 · ei 8 = ei 8 k = 0, 1, 2, . . . , 7
8 8
3⇡ 5⇡ 7⇡
) z1 = 1, z2 = ei 4 , z3 = i , z4 = ei , z5 = 1, z6 = ei , z7 = i , z8 = ei
⇡
4 4 4
(z 2 + z + 3) (z 4 + 1) (z 3 2z 4) = 0
| {z } | {z } | {z }
a b c
)a = 0 _ b = 0 _ c = 0
a=0
r p
1 1 12 1 11
)z1,2 = ± = ± i
2 4 4 2 2
p p
1 11 1 11
)z1 = + i , z2 = i
2 2 2 2
b=0
,z 4 = 1
p p p ⇡+2k ⇡
1 = 1 · ei ⇡ = e 4 i
4 4
)z =
4
3⇡ 5⇡ 5⇡
)z3 = e 4 i , z4 = e 4 i , z5 = e 4 i , z6 e 4 i
⇡
c=0
z3 2z 4=0, z7 = 2 geraten. Durch das Horner-Schema folgt jetzt:
3
,z 2z 4 = (z 2)(z 2 + 2z + 2) = 0
p
)z8,9 = 1± 1 2= 1±i
)z8 = 1+i , z9 = 1 i
Die Grenzwertberechnung und Nachweis von Konvergenz/Divergenz von Folgen und Reihen funk-
tioniert mit komplexen Zahlen genauso wie mit reellen Zahlen (siehe Kapitel 4.2.4 und ab 4.3.4;
Konvergenzkriterien für Reihen allerdings eingeschränkt: kein Majoranten-, Minoranten- und Leib-
nizkriterium und auch keine Abschätzungen nach oben oder unten, weil es < und > bei den kom-
plexen Zahlen nicht gibt).
Beispiele zu Aufgabenstellung 4:
3i
n + 3i n + 3i n 1+ n 1
an = , lim an = lim = lim =
2n i n!1 n!1 2n i n!1 n 2 i
n
2
n + 3i n 1 + 3ni 1 1(2 + i ) 2 1
bn = , lim bn = lim = = = + i
2n ni n!1 n!1 n (2 i) 2 i 4+1 5 5
✓ ◆n ✓ ◆n ✓ ◆n
3 i⇡ 3 i⇡ 3
cn = ·e , lim cn = lim ·e = lim · ei ⇡n = 0
4 n!1 n!1 4 n!1 4
Der Exponent der komplexen e-Funktion gibt nur den Winkel der komplexen Zahl in der Polar-
form an; ihr Betrag wächst nicht an so wie die e-Funktion für Zahlen in .
(2+i )k +1
(2 + i )k ak +1 (2 + i )(2 + i )k · k ! 2+i
1
X (k +1)! k !1
, = = = !0<1
k! ak (2+i )k k !(k + 1) · (2 + i ) k k+1
k =0 k!
(2 + i )k
1
X
) konvergiert (absolut).
k!
k =0
Funktionen werden genutzt, um Zahlen von einer Zahlenmenge auf eine andere Zahlenmenge
abzubilden und werden folgendermaßen notiert:
f : D ! B , f (x ) = . . . (6.1)
(oder auch f : D ! B , x 7! . . .)
Von der Vielfalt der möglichen Aufgabenstellungen ist dieses Kapitel das Umfangreichste.
• D: Definitionsbereich: Die Zahlenmenge, aus der die x -Werte genommen werden und in
die Funktionsvorschrift eingesetzt werden dürfen.
• f (x ): Funktions-/Abbildungsvorschrift: Hier können jede Art von Terme stehen, auch mit
Fallunterscheidungen für verschiedene x -Intervalle.
Beispiele:
f: ! , f (x ) = x 2
g: ! [1, 1) , g(x ) = x 2 + 1
p
h: ! , h(x ) = x · (x + 1) (h ist auch eine Folge, da Def.bereich )
k : (0, 10) ! , k (x ) = ln(x ) · e2x + 2
l: ! [ 1, 1) , l (x ) = |x 1| · x 2 1
8
<2x x 0
m: ! , m( x ) =
:x x<0
• Definitionslücke: Wenn innerhalb des Definitionsbereichs einer Funktion eine Zahl fehlt,
z.B. f : \ {0} ! \ {1} , f (x ) = x1 + 1 hat eine Definitionslücke an der Stelle x = 0.
• Nullstellen: Alle x -Werte, die die Gleichung f (x ) = 0 erfüllen (der Graph schneidet die x -
Achse)
• Extremstellen: x -Werte, bei denen der Graph einen Hoch- oder Tiefpunkt hat (siehe Kap.
6.5.4; es gibt keine Extremstellen am Rand eines offenen Intervalls!)
• Sprungstellen: x -Werte, bei denen der Graph sprunghaft von einem bestimmten y -Wert auf
einen anderen Wert ansteigt/abfällt (der Graph kann nicht durchgehend gezeichnet werden).
Sprungstellen können im Definitionsbereich der Funktion liegen.
• Polstellen (auch Pole genannt): x -Werte, bei denen der Graph von ±1 nach ±1 verläuft
(Polwechsel von ±1 nach ±1). Polstellen liegen nicht im Definitionsbereich der Funktion
(siehe „Definitionslücke“).
• Injektivität: Die Funktion ist injektiv, wenn es zu jedem x -Wert genau einen y -Wert gibt
(formal: f (x1 ) = f (x2 ) ) x1 = x2 bzw. f (x1 ) 6= f (x2 )8x1 6= x2 ).
• Surjektivität: Die Funktion ist surjektiv, wenn der Graph der Funktion den gesamten Wer-
tebereich durchläuft (dabei ist es egal, wie viele Nullstellen, Extremstellen etc. die Funktion
hat).
• Bijektivität: Eine Funktion ist bijektiv, wenn sie gleichzeitig injektiv und surjektiv ist.
Bei den folgenden Graphen in diesem Kapitel gehört „•“ zum Graphen und „ “ nicht (vgl. dazu
auch jeweils die Definitionsbereiche der Funktionen).
y y-Achsenabschnitt
Lineare Funktion (Geraden) 4
Die allgemeine Form für eine lineare Funktion
lautet: 3
y2 y1 y= x+4
y = m · x + b für m 6= 0 mit m = 2
x2 x1
Quadratische Funktion
y
Die allgemeine Form für eine quadratische Funk-
2
tion lautet:
y = 2x 2 3x + 2
2 1
y = ax + bx + c , für a 6= 0
TP
Die einfachste quadratische Funktion ist die Nor- x
1 0 1 2 3
malparabel mit y = x 2 . Der höchste oder tief- HP
ste Punkt einer quadratischen Funktion wird auch 1
Scheitelpunkt S genannt. Die Scheitelpunktform y= 3x 2 + 2x 1
lautet: y = a · (x d )2 + e mit S(d |e). Sie besitzt 2
keine, eine oder zwei Nullstellen.
Polynomfunktion
Die allgemeine Form für eine Polynomfunkti- y
on (auch ganzrationale Funktion genannt) lautet 3
beim y = 2x 4 + x 3 x2 3x + 1
2
3. Grad: y = ax 3 + bx 2 + cx + d
4. Grad: y = ax 4 + bx 3 + cx 2 + dx + e 1
usw.
x
Grad n beschreibt den höchsten Exponent für x 1 0 1 2
für a 6= 0. Es gibt maximal so viele Nullstellen, wie
der Grad n der Funktion ist.
Wurzelfunktion
Die allgemeine Form einer Wurzelfunktion lautet: y
(4|2)
2 p
p y= x
f (x ) = n
x für x 0
1
mit n als Wurzelexponent. Sie besitzt die einzige (1|1)
Nullstelle bei x = 0. Je größer n ist, desto flacher
x
verläuft der Graph ab x = 1. Wenn n gerade bzw. 0 1 2 3 4 5
ungerade, ist x 2 [0, 1) bzw. x 2 R.
Betragsfunktion
In der Mathematik ordnet die Betragsfunktion y
einer reellen Zahl ihren Abstand zur Null zu. 3
Der sog. absolute Betrag, Absolutwert oder auch
schlicht Betrag, ist immer eine nichtnegative 2
y = |x|
Zahl, also größer oder gleich Null. Schreibwei-
sen: f (x ) = |x | oder f (x ) = abs(x ). Es gilt: 1
( 1|1) (1|1)
8
>
< x , x 0 x
|x | = . 3 2 1 0 1 2 3
>
: x , x<0
Exponentialfunktion y
5
Eine Funktion heißt Exponentialfunktion (zur Ba-
sis b), wenn sie die Form
4
f (x ) = ax = ex ·ln(a) mit x 2 R, a > 0
3
aufweist, wobei a eine beliebige positive Kon-
(1|e)
stante bezeichnet. Falls a = e ist, spricht man 2
im Allgemeinen von der e-Funktion. Es handelt
sich hierbei um die eulersche Zahl e ⇡ 2, 72 - ei-
1
ne irrationale Zahl wie z.B. die Kreiszahl ⇡. Sie y = ex (0|1)
verläuft oberhalb der x -Achse und besitzt keine x
Nullstelle. 2 1 0 1 2
Die Form der Exponentialfunktion erinnert uns an einen Potenzausdruck, wobei die Rolle von
Basis und Exponent vertauscht wird! Für den Fall, dass b = e ist, gilt als Folge der Potenzgesetze
für die e-Funktion: e0 = 1, e1 = e, ex · ey = ex +y .
Logarithmusfunktion y
Eine Funktion heißt Logarithmusfunktion (zur Ba- 2
sis a), wenn sie allgemein die Form
(e|1)
1
f (x ) = loga (x ), x 2 (0, 1)
(1|0)
x
aufweist, wobei a eine beliebige positive Kon- 0 1 2 3 4
stante bezeichnet. In den speziellen Fällen a = e
1
bzw. a = 10 spricht man von f (x ) = ln(x ) als „na-
türlichen Logarithmus“ bzw. f (x ) = log(x ) als „de- y = ln(x)
kadischen Logarithmus“. 2
In der Regel rechnen wir aber mit dem natürlichen Logarithmus. Falls aber mal der Fall auftre-
ten sollte, dass kein natürlicher Logarithmus vorliegt, kann dieser mit einfachen Mitteln wie folgt
umgeschrieben werden:
ln(x )
loga (x ) =
ln(a)
Ein weiterer nützlicher Zusammenhang ist eln(x ) = x bzw. ln(ex ) = x , der im Bereich „Lösen von
Gleichungen“ äußerst wichtig ist.
⌅ Logarithmengesetze
⇣a⌘
ln(ab) = ln(a) + ln(b) ln = ln(a) ln(b) ln(ab ) = b · ln(a)
b
6.3 Stetigkeit
Umgangssprachlich: „Eine Funktion ist stetig, wenn der Graph der Funktion im Definitionsbereich
jeweils nahtlos gezeichnet werden kann.“
⌅ Stetigkeitsnachweis in x0
Man muss dafür zeigen, dass die folgenden drei Werte an der zu untersuchenden Stelle (x0 )
gleich sind:
Also mathematisch:
Ausnahme bei Stellen am Rand eines abgeschlossenen Intervalls des Definitionsbereichs, Bsp.:
p
f : [0, 1) ! , f (x ) = x , f ist in x0 = 0 stetig. Hier gibt es aber keinen linksseitigen Grenzwert.
⌅ Stetig sind
alle Polynome, sin, cos, tan, cot, sinh, cosh, tanh, arc..., Exponentialfunktionen, Wurzel- und
Logarithmusfunktionen. Dies ist bekannt und darf in Prüfungen so verwendet/vorausgesetzt
werden.
Achtung: Auch Funktionen mit Polstellen, also z.B. tan(x ) oder rationale Fkt. mit Nullstellen
im Nenner, sind stetig! Immer auf den Definitionsbereich der Funktion achten (Polstellen sind
nicht Teil der Funktion)!
Werden benötigt für die Grenzwertuntersuchung an einer bestimmten Stelle x0 ; man schreibt lim .
x !x0
⇣ ⌘
von links: lim f (x ) oder lim f (x ) oder lim f (x ) (6.2)
x % x0 x " x0 x ! x0
x < x0
⇣ ⌘
von rechts: lim f (x ) oder lim f (x ) oder lim f (x ) (6.3)
x & x0 x # x0 x ! x0
x > x0
Das x0 muss nicht im Definitionsbereich der Funktion liegen. Es kann auch eine Definitionslücke
sein.
Beispiele:
f: ! , f (x ) = x 3 + 2, x0 = 2
lim f (x ) = 6
x %2 y
lim f (x ) = 6 f (x )
x &2 10
f (x0 ) = 6
x
) f ist in x = 2 stetig (auch auf ganz stetig, da es ein 2 1 1 2 3
Polynom ist).
10
x+2
g: \ { 1} ! , g (x ) = , x0 = 1
x+1
lim g(x ) = 1 (Zähler positiv, Nenner nähert sich
x% 1 10 y
negativ der Null)
lim g(x ) = 1 (Zähler positiv, Nenner nähert sich positiv 5
x& 1
der Null)
x
)x= 1 ist eine Polstelle mit Polwechsel von 1 nach 1 3 2 1 1
5
) g ist trotzdem auf seinem Definitionsbereich \ { 1}
stetig, da es aus stetigen Funktionen zusammengesetzt ist. g(x )
10
8
<(x + 1)2 1 x<0
h: ! , h(x ) = , x0 = 0 (6.4)
x
:
x +1 x 0
8
<2x + ex x0
k: ! , k (x ) = , x0 = 0
:sin(x ) 2
ln(x + 1) x>0
lim k (x ) = lim 2x + ex = 0 + e0 = 1
x %0 x %0 y
2
lim k (x ) = lim sin(x ) ln(x + 1) 4
x &0 x &0
x
) h ist nicht auf seinem ganzen Definitionsbereich stetig 4 2 2 4 6
Umgangssprachlich lässt sich eine Funktion in einem Punkt x0 stetig erweitern, wenn sie dort
eine Definitionslücke hat, diese aber keine Pol- oder Sprungstelle ist.
⌅ Stetig erweiterbar in x0
Links- und rechtsseitiger Grenzwert an einer Stelle x0 müssen übereinstimmen, x0 liegt aber
nicht im Definitionsbereich der eigentlichen Funktion.
Also mathematisch:
Beispiele:
x 3 + 3 x 2 6x 8
f: \ {2} ! , f (x ) = , x0 = 2
x 2
30 y
per HS
) f (x ) = x 2 + 5x + 4 , x 6= 2 20
lim f (x ) = 4 + 10 + 4 = 18
x %2
10
lim f (x ) = 4 + 10 + 4 = 18
x &2 x
4 2 2 4 6
Die Funktion f lässt sich an der Stelle x0 = 2 stetig erwei-
10
tern: f (x )
8
<(x + 4)(x + 1) x 6= 2
)f̃ : ! , f̃ (x ) =
:18 x=2
2x |x + 1|
g: \ { 1} ! , g (x ) = , x0 = 1
x+1
8 y
2x ( (x + 1)) 6
lim g(x ) = lim = lim 2x = 2
x% 1 x% 1 x+1 x% 1 4
2x (x + 1)
lim g(x ) = lim = lim 2x = 2 2
x& 1 x& 1 x+1 x& 1 x
3 2 1 1 2 3
Die Funktion g lässt sich an der Stelle x0 = 1 nicht stetig er- 2
weitern (Sprungstelle). 4 g (x )
y
4
lim h(x ) = 1 2
x %0
lim h(x ) = 1 x
x &0
4 2 2 4
Die Funktion h lässt sich an der Stelle x0 = 0 nicht 2
stetig erweitern (Polstelle).
4 h(x )
Anmerkung: Bei dieser Funktion darf nicht ohne Weiteres ln(x 2 ) = 2 ln(x ) ausgenutzt werden,
da sich damit der Definitionsbereich zu (0, 1) ändern würde (keine neg. Werte in den Loga-
rithmus einsetzen); es müsste eine Fallunterscheidung gemacht werden und sähe dann so
aus:
8
<2 ln( x ) x < 0
h(x ) =
:2 ln(x ) x>0
8
<sin(x ) x<0
k: \ {0} ! ( 1, 1] , k (x ) =
:cos(ax ) + a x>0
lim k (x ) = sin(0) = 0 1 y
x %0
k̃ (x )
lim k (x ) = cos(a · 0) + a = 1 + a
x &0 x
6 4 2 2 4 6 8
Die Funktion k lässt sich an der Stelle x0 = 0 stetig erweitern,
wenn a = 1 ist:
1
8
<sin(x ) x<0
>
>
) k̃ : ! ( 1, 1] , k̃ (x ) = 0 x=0 2
>
>
:
cos( x ) 1 x>0
Erinnerung: f : D ! B , f (x ) = . . .
• D: Definitionsbereich: Die Zahlenmenge, aus der die x -Werte genommen werden und in die
Funktionsvorschrift eingesetzt werden dürfen.
Wenn D und W einer Funktion nicht angegeben sind und bestimmt werden sollen, ist immer der
maximale Definitionsbereich (Dmax ) und der dazugehörige Wertebereich gemeint.
Beispiele:
f : D ! W , f (x ) = x 2 ) D = , W= +
Grundsätzlich ist der Definitionsbereich von Funktionen, die wir betrachten, , sofern er nicht
durch folgende (maßgeblichen) Fälle eingeschränkt wird:
⌅ Def.bereich-einschränkende Funktionen
1 p
(i) (ii) x (iii) ln(x )
x
) x 6= 0 )x 0 )x>0
.............................................................................................
⇡
) x 6= + k · ⇡, k 2 ) x 6= k · ⇡, k 2
|2 {z } | {z }
Nullstellen von cos(x) Nullstellen von sin(x)
Das x steht hier natürlich stellvertretend für alle erdenklichen Terme. Die ausgeschlossenen Werte
müssen am Ende nur von abgezogen werden, um Dmax zu erhalten.
Beispiele:
1
f (x ) = ) x2 1 6= 0 ) x 6= 1 ^ x 6= 1
x2 1
) D= \ { 1, 1}
p
x+8
g (x ) = ) x + 8 0 ^ x 2 + 2x 3 6= 0
x2 + 2x 3
) x 8 ^ x 6= 3 ^ x 6= 1
) D = [ 8, 1) \ { 3, 1}
p p
ln 35 8 x3 p p
h(x ) = ) 8 x 3 0 ^ 35 8 x 3 > 0 ^ x 6= 0
x p
p
3
p
) 8 x ^ 35 > 8 x 3 ^ x 6= 0
) 2 x ^ 27 > x 3 ^ x 6= 0
) x2 ^ x> 3 ^ x 6= 0
) D = ( 3, 2] \ {0}
Anders als beim Definitionsbereich gibt es hier leider kein allgemeines „Kochrezept“, mit dem sich
für jede beliebige Funktion der Wertebereich zum Dmax bestimmen lässt.
Es ist extrem hilfreich, den Graphen der Funktion qualitativ zu zeichnen und so den Wertebereich
auf der y -Achse „abzulesen“ bzw. den Graphen auf die y -Achse zu projizieren. Alle Werte, die
der Graph dort trifft, gehören zum Wertebereich.
Die Berechnung der Ableitungen von Funktionen ist für mehrere Aufgabenstellungen sehr wichtig:
6.5.1 Differenzierbarkeit
Umgangssprachlich ist eine Funktion differenzierbar, wenn der Funktionsgraph nahtlos und ohne
Ecken gezeichnet werden kann, d. h. an jeden Punkt des Graphen muss eine eindeutige Tangente
gezeichnet werden können, deren Steigung nicht ±1 sein darf. Stetigkeit ist also Voraussetzung
für Differenzierbarkeit!
Ganz allgemein muss für den Nachweis der Differenzierbarkeit (Diff’barkeit) einer Funktion der
— Differentialquotiont (6.5) — bestimmt werden (bzw. nachweisen, dass dieser
existiert/nicht divergiert):
f (x ) f (x0 )
f 0 (x ) = lim (6.5)
x ! x0 x x0
⌅ Differenzierbarkeitsnachweis in x0
Ähnlich wie beim Nachweis der Stetigkeit muss auch dieser Grenzwert linksseitig und rechts-
seitig in x0 übereinstimmen, damit die Funktion dort differenzierbar ist, also:
f (x ) f (x0 ) f (x ) f (x0 )
lim = lim 6= ±1
x % x0 x x0 x & x0 x x0
Anmerkungen: • Wenn der Differentialquotient an der Stelle x0 gegen ±1 geht, dann hat die
Funktion dort eine Sprungstelle.
Beispiel:
f: ! , f (x ) = 2x 2 + x
f differenzierbar in x0 = 1?:
(2x 2 + x ) (2 · 12 + 1) 2x 2 + x 3
f 0 (1) = lim = lim mit Horner-Schema:
x !1 x 1 x !1 x 1
(x 1)(2x + 3)
= lim = lim 2x + 3 = 5
x !1 x 1 x !1
5 ist sowohl links- als auch rechtsseitiger Grenzwert. Damit ist f in x = 1 diff’bar.
8
<(x + 1)2 1 x<0
g: ! , g(x ) =
x
:
x +1 x 0
g differenzierbar in x0 = 0?:
Linksseitiger- und rechtsseitiger Grenzwert sind nicht gleich. Damit ist g in x = 0 nicht diff’bar
(gutes Beispiel einer Funktion, die stetig aber nicht differenzierbar ist, vgl. (6.4) auf Seite 85).
Für Funktionen, die auf ihrem ganzen Definitionsbereich differenzierbar sind, kann durch (6.5) auch
die Ableitungsfunktion berechnet werden. Ableitung von f allgemein als Funktion, mit x0 variabel:
Da dies bei jeder Funktion in der Regel viel zu aufwändig wäre, gibt es aus diesem allgemeinen
Ansatz heraus Ableitungsregeln, mit deren Hilfe die Ableitung schnell bestimmt werden kann.
0
Es gibt Funktionen, deren Ableitungen bekannt sein müssen: f (x ) = f 0 (x )
1
(x a )0 = a · x a , a 6= 0
(ax )0 = ax · ln(a) , a > 0 (speziell (ex )0 = ex · ln(e) = ex · 1 = ex )
0 1
ln(x ) =
x
Trigonometrische Funktionen:
1
(sin(x ))0 = cos(x ) (cos(x ))0 = sin(x ) (tan(x ))0 =
cos2 (x )
1 1 1
(arcsin(x ))0 = p (arccos(x ))0 = p (arctan(x ))0 =
1 x2 1 x2 1 + x2
Hyperbolische Funktionen:
1
(sinh(x ))0 = cosh(x ) (cosh(x ))0 = sinh(x ) (tanh(x ))0 =
cosh2 (x )
1 1 1
(arsinh(x ))0 = p (arcosh(x ))0 = p (artanh(x ))0 =
x2 +1 x2 1 1 x2
6.5.3 Ableitungsregeln
Im Großen und Ganzen gibt es vier Ableitungsregeln, mit denen jede Funktion abgeleitet werden
kann:
1. Summenregel: (f ± g)0 = f 0 ± g0
2. Produktregel: (f · g)0 = f 0 · g + f · g0
⇣ ⌘0
3. Quotientenregel: gf = f gg2f g
0 0
0
4. Kettenregel: f g(x ) = f 0 g (x ) · g 0 (x )
Beim ableiten geht man immer „von außen nach innen“ vor und normalerweise ist eine Kombina-
tion der Regeln nötig um Ableitungen zu bestimmen. In den folgenden Beispielen sind immer nur
die Funktionsterme angegeben; das f : D ! B der Übersichtlichkeit weggelassen.
Summenregel
Terme/Teilfunktionen (f und g), die mit + oder voneinander getrennt sind, können separat abge-
leitet werden (dies ist immer die äußerste Struktur eines Terms):
(f ± g)0 = f 0 ± g0
Beispiele: Summenregel
1
f4 (x ) = ex + ln(x ) + tan(1) , f40 (x ) = ex +
x
Produktregel
Ein Produkt mit einzelnen (von x abhängigen) Faktoren muss in der folgenden Reihenfolge korrekt
abgeleitet werden:
(f · g)0 = f 0 · g + f · g0 ) (f · g · h)0 = f 0 gh + f g0 h + f gh0
Quotientenregel
Nach dieser Regel lassen sich Brüche (mit x-abhängigem Zähler und Nenner) ableiten:
✓ ◆0
f f 0 g fg0
= (den Nenner g2 niemals ausmultiplizieren!)
g g2
x2 + 1 2x x + cos(x ) (x 2 + 1) 1 sin(x )
f1 (x ) = , f10 (x ) =
x + cos(x ) x + cos(x )
2
2
cos(x ) sin(x )(x + x ) cos(x )(2x + 1)
f2 (x ) = , f20 (x ) =
x2 + x (x 2 + x )2
x
ln(x ) e · x
f3 (x ) = +
x x+1
1
x ln(x ) · 1 (ex x + ex · 1)(x + 1) ex x · 1
f30 (x ) = x +
x2 (x + 1)2
1 ln(x ) ex (x + 1)2 ex x
= +
x2 (x + 1)2
1 ln(x ) ex x
= + ex
x 2 (x + 1)2
Kettenregel
Durch diese Regel lassen sich alle Funktionen ableiten, die verkettete (x-abhängige) Terme ent-
halten:
✓ ◆
0 0
f g(x ) = f 0 g(x ) · g0 (x ) ) f g h(x ) = f 0 g h(x ) · g0 h(x ) · h0 (x )
f ist hier sozusagen die äußere Struktur, in welcher eine von x abhängige Funktion steckt (es kann
auch mehrfach verkettet sein). Bei Prüfungsfragen ist meistens nach der Ableitung von verketteten
Funktionen gefragt, da hier am meisten Spielraum bei der Aufstellung von Funktionsvorschriften
besteht:
f7 (x ) = x x
Problem, da sowohl äußere als auch innere Fkt. von x abhängen!
x x = eln(x ) = ex ln(x )
x
) (6.6)
Jetzt kann f7 mit der Kettenregel abgeleitet werden:
✓ ◆
1
f70 (x ) = ex ln(x ) · 1 · ln(x ) + x = x x · (ln(x ) + 1)
x
✓ ◆ ✓ ◆
1 3x
f80 (x ) = e(2x ) ln(3x +1) · 2 ln(3x + 1) + 2x · 3 = (3x + 1)2x · 2 ln(3x + 1) +
3x + 1 3x + 1
p 1 1 2
x 2 ln( x +1)
f9 (x ) = x + 1 = (x + 1) x = e x
2
✓ ◆ p ✓ ◆
1
ln( x 2
+1) 1 2 1 1 x 2 ln(x 2 + 1)
f9 (x ) = e x
0
· ln(x + 1) + · (2x ) = x + 1
2
x2 x x2 + 1 x2 + 1 x2
6.5.4 Extremstellenberechnung
⌅ Vorgehen
2. Nullstellen von f 0 bestimmen und mit dem Definitionsbereich der Funktion abgleichen.
Beispiele: Extremstellenberechnung
+
f: ! , f (x ) = ex x 2
!
f 0 (x ) = ex x 2 + ex 2x = ex x (x + 2) = 0 (ex > 0)
)x =0_x = 2 (mögliche Extremstellen)
f (x ) = e x (x + 2) + ex (x + 2) + ex x = ex (x 2 + 4x + 2)
00 x
2 3 2 1 1 2
Da lim f (x ) = 1, ist f ( 2) = 4e nur ein lok. Maximum
x !1 f (x )
(ein globales Maximum existiert nicht). 1
g : [ 1, 1) ! , g(x ) = e2 x 3
x +2
!
g 0 (x ) = e 2 x
( 1)x 3 + e2 x
· 3x 2 = e2 x 2
x ( x + 3) = 0 (e2 x
> 0)
)x =0_x =3 (mögliche Extremstellen)
2 x 2
g (x ) =
00
e x ( x + 3) + e2 x
2x ( x + 3) + e2 x 2
x ( 1) = e2 x
x (x 2 6x + 6)
g0 ( 1) = e3 · 12 · (1 + 3) 10
= 4e3 > 0 x
2 2 4 6 8 10
)x= 1 ist strikte lok. Minimalstelle.
Da g auf dem Intervall [ 1, 3] streng monoton wächst, auf [3, 1] streng monoton fällt,
lim g(x ) = 2 und g auf dem ganzen Def.bereich diff’bar ist, muss g( 1) = e 3 + 2 das
x !1
globale Minimum von g sein.
x2 + 3
h : (0, 1) ! , h(x ) =
x+1
2x (x + 1) (x 2 + 3) · 1 x 2 + 2x 3 !
h0 (x ) = = =0
(x + 1)2 (x + 1)2
s
✓ ◆2
2 2 p
)x= ± +3= 1± 1+3
2 2
)x= 3_x =1 (x = 3 nicht im Def.bereich von h)
)x=1 (mögliche Extremstelle)
(2x + 2)(x + 1)2 (x 2 + 2x 3) · 2(x + 1) · 1 2(x + 1)2 2(x 2 + 2x 3)
h00 (x ) = =
(x + 1)2
2 (x + 1)3
2x 2 + 4x + 2 2x 2 4x + 6 8
= =
(x + 1)3 (x + 1)3
8
h00 (1) = 3 = 1 > 0 ! x = 1 ist strikte lok. Minimalstelle.
2
10 y
h(x )
Da der Definitionsbereich (0, 1) offen ist, ist x = 1 die 8
4
Da h(1) = 2 das einzige lok. Minimum ist, kein Maximum
existiert und h auf dem ganzen Def.bereich diff’bar ist, 2
6.5.5 Wendestellenberechnung
⌅ Vorgehen
gefragt ist.
Schaut euch unbedingt den Abschnitt „Was ist in der Funktion gegeben?“ an. Wenn f (x ) schon
die Geschwindigkeit angibt und nach der stärksten Zunahmegeschwindigkeit gefragt wird, dann
benötigt man den Hochpunkt! Wenn f (x ) die Höhe beschreibt und nach der stärksten Zunahme
gefragt wird, benötigt man den Wendepunkt.
Auch an dieser Stelle wieder der Hinweis mit den Randwerten! Es sollten bei einem vorgegebe-
nen Intervall Randwerte und x -Werte von Wendepunkten in die 1. Ableitung eingesetzt werden,
wenn nach der größten Steigung des Graphen gefragt ist. Das, was jeweils raus kommt (die Än-
derung/Zunahme bei positivem Wert oder Abnahme bei negativem Wert) anschließend mit den
errechneten Wendestellen vergleichen.
1. Zweite Ableitung bilden und gleich Null setzen: f 00 (x ) = 4x + 6 = 0 liefert die mögliche Wen-
destelle x = 1, 5.
2. Dritte Ableitung bilden und Wendestellen einsetzen: f 000 (x ) = 4 6= 0. Da in der dritten Ableitung
kein x vorkommt, sind wir hier fertig, denn die dritte Ableitung ist immer ungleich Null! Es liegt
ein Rechts-links-Wendepunkt vor.
Will man einen Grenzwert (x gegen 1 oder einen bestimmten Wert, vgl. Abschnitt 6.3.1) einer
Funktion (oder Folge) berechnen und erhält ein Ergebnis von „ 00 “ oder „ ±1
±1 “, darf die Regel von
l’hospital verwendet werden:
Man bildet die Ableitung von Zähler und Nenner. Nach der Regel von l’hospital erhält man dann
den gleichen Grenzwert:
f 0 ±1 f f0
lim = „ “ oder „ “ =) lim = lim 0 (6.7)
x ! x0 g 0 ±1 x ! x0 g x ! x0 g
Anmerkungen: • Weitere kritische Grenzwerte sind „0·1“, „11 “, „10 “ und „00 “ (vgl. Kap. 4.2.4,
S.55). Diese müssen erst umgeformt werden, bevor l’hospital angewendet
werden darf!
Beispiele: „ ±1
±1 “
ex l 0 h. ex
lim = lim =1
x !1 x x !1 1
x2 l 0 h. 2x l 0 h. 2 1
lim = lim = lim =
x !1 (3x + 1)2 x !1 2(3x + 1) · 3 x !1 18 9
1
ln(2x ) l 0 h. 2x ·2 1
lim = lim = lim =0
x &0 cosh 1 x &0 sinh 1 1 x &0 sinh 1 1
x x x2 x x
Beispiele: „ 00 “
3 ln(x ) l 0 h. 3 · x1
lim = lim =3
x !1 x 1 x !1 1
ex 1 l 0 h. ex
lim = lim = 1
x &0 x2 x &0 2x
1 cos(x ) l 0 h. sin(x ) l 0 h. cos(x ) 1
lim = lim = lim =
x !0 x2 x !0 2x x !0 2 2
1 1 1 1 1
cos x 1 l h.
0 sin x x2
sin x 1+ x
lim = lim = lim =0
x !1 ln 1 + 1
x
x !1 1 1
x2
x !1 1
1+ 1 x
1
ln(x ) 1 ln(x ) l 0 h. x
lim x · ln(x ) = lim 1
=„ “ ! lim 1 = lim 1
= lim x=0
x &0 x &0 1 x &0 x &0 x &0
x x x2
Bei den Fällen „11 “, „10 “ und „00 “ immer mit e-Funktion und Logarithmus arbeiten/zu
e„Exponent“·ln(„Basis“) umschreiben. Danach den Exponenten in eine der beiden Formen bringen, die
für die Regel von l’hospital zulässig sind („ 00 “ oder „ ±1
±1 “):
Beispiel: „11 “
✓ ◆x (
ln 1+ 1 )
1 lim ln(1+ x1 )
x
lim x ln(1+ x1 ) lim x
= e„ 0 “
⇤1 0
lim 1+ = ex !1 = ex !1 = ex !1
1
x
x !1 x
1 1 1
ln 1 + x l 0 h. 1+ x1 x2 1
Exponent: lim 1
= lim 1
= lim 1
=1
x !1
x
x !1
x2
x !1 1+ x
✓ ◆x
1
) lim 1+ = e1 = e (vgl. Gleichung 4.5)
x !1 x
(⇤1 : Der Limes durfte in den Exponenten gezogen werden, weil die e-Funktion stetig ist.)
Beispiel: „10 “
p
= e„ 1 “
1 lim 1
ln(2x 2 +x +1)
2x 2 + x + 1 = lim (2x 2 + x + 1) x = ex !1 x
x
lim
1
x !1 x !1
1
ln(2x 2 + x + 1) l 0 h. 2x 2 +x +1
· (4x + 1) 4x + 1
Exponent: lim = lim = lim
x !1 x x !1 1 x !1 2x 2 + x + 1
l 0 h. 4
= lim =0
x !1 4x + 1
p
) lim 2x 2 + x + 1 = e0 = 1
x
x !1
Beispiel: „00 “
6.5.7 Taylorentwicklung
Eine Taylorentwicklung/ein Taylorpolynom ist eine Annäherung einer komplizierten Funktion durch
ein einfaches Polynom für eine bestimmte Stelle x0 (Entwicklungspunkt):
n
X f (k ) (x0 )
Tn (x ) = · (x x0 )k (6.8)
k!
k =0
f 00 (x0 ) f (n) (x0 )
= f (x0 ) + f 0 (x0 )(x x0 ) + (x x0 )2 + . . . + (x x 0 )n
2 n!
!
f (n+1) (⇠) n+1
Restglied: (x x0 ) , ⇠ 2 (x , x0 ) (6.9)
(n + 1)!
1. Alle Ableitungen – bis zur n-ten – der Funktion berechnen (also so viele, wie der Grad
des Taylorpolynoms verlangt)
Beispiele:
ex
f: \ {0} ! , f (x ) = , x0 = 1 , T2 (x ) gesucht
x
ex x ex ex (x 1)
f 0 (x ) = =
x2 x2
e (x 1) + e x 2 ex (x 1) · 2x ex x 3
x x
ex x 2 + ex x 2 2ex x + 2x ex
f 00 (x ) = =
(x 2 )2 x4
ex x 2 2ex x + 2ex ex (x 2 2x + 2)
= =
x3 x3
f (1) = e , f (1) = 0 , f (1) = e
0 00
e e e 2 3
) T2 (x ) = e + 0 · (x 1)1 + (x 1)2 = e + (x 1)2 = x ex + e
2! 2 2 2
1 2
g 0 (x ) = 2
·2=
cosh (2x ) cosh2 (2x )
⇣ ⌘
0 2 · 2 cosh(2x ) sinh(2x ) · 2 8 sinh(2x )
g00 (x ) = 4
=
cosh (2x ) cosh3 (2x )
6.6 Umkehrfunktionen
Die Umkehrfunktion zur Funktion f ist f 1
(nur Notation, f 1
ist nicht 1f !)
f : D ! B , f (x ) = . . .
1 1
f : B ! D, f (x ) = . . . (6.10)
1
Wenn f bijektiv ist, gibt es zur Funktion f die Umkehrfunktion f .
1. Funktion ableiten
Beispiele:
+
f : [0, 1) ! , f (x ) = x 2
10 y
5
f ist differenzierbar (Polynom): f 0 (x ) = 2x > 0
für alle x > 0 und f 0 (x ) = 0 für x = 0. Also ist f
streng monoton steigend und damit injektiv. x
0.5 0.5 1 1.5 2 2.5
f (x )
f 0 (x )
5
+
g: ! , g (x ) = x 2
y
g (x )
2
Ein allgemein gültiges Verfahren gibt es hier nicht. Sinnvoll ist zuerst Stetigkeit nachzuweisen
(Kap. 6.3). Danach die jeweiligen Grenzwerte der Funktion bestimmen, abhängig vom Definitions-
bereich z.B. D = muss lim f (x ) und lim f (x ) untersucht werden; D = (0, 1) muss lim f (x ) und
x! 1 x !1 x !0
lim f (x ) untersucht werden. Dies muss mit dem Wertebereich der Funktion abgeglichen werden.
x !1
Eventuell müssen auch Minima/Maxima bestimmt und, wie bei Injektivität, Polstellen ebenfalls un-
tersucht werden.
Beispiele:
f: ! , f (x ) = x 3 + 2x 3
100 y
lim f (x ) = 1 , lim f (x ) = 1
x! 1 x !1 x
10 5 5 10
2
g: ! (0, 1) , g(x ) = ex
surjektiv.
6
Wenn Bijektivität nachgewiesen wurde, kann noch die Umkehrvorschrift f 1 (x ) bestimmt werden
(nicht bei allen bijektiven Funktionen ist dies möglich!). Dafür muss f (y ) = x gesetzt und auf y
umgeformt werden:
4
2
f (y ) = y + 1 = x
2
, y2 = x 1
p 1 x
, y = x 1 =: f (x )
2 2 4
1
p
) f : [1, 1) ! [0, 1) , f 1 (x ) = x 1 f (x )
2 1
f (x )
Kombiniertes Beispiel:
ex
f: ! (0, 1) , f (x ) =
e x +2
Injektivität:
x
1. f besitzt keine Polstellen, da der Nenner nie Null wird (e + 2 > 0 für alle x 2 )
3. Ableiten:
ex (e x
+ 2) ex ( e x
) 1 + 2ex + 1 ex + 1
f 0 (x ) = = = 2 ·
(e x + 2)2 (e x + 2)2 (e x + 2)2
f 0 (x ) > 0 für alle x 2 . Damit ist f streng monoton steigend und deshalb injektiv.
20 y
f (x )
Surjektivität:
sammengesetzt.
10
2. lim f (x ) = 0 , lim f (x ) = 1
x! 1 x !1
5
Der ganze Wertebereich wird von f (x ) erreicht
und damit ist f surjektiv.
x
2 1 1 2 3 4
1
f ist also bijektiv und besitzt daher eine Umkehrfunktion f
1 1
f : (0, 1) ! , f (x ) = . . .
1
(Die Vorschrift f (x ) lässt sich jedoch nicht analytisch bestimmen.)
F 0 (x ) = f (x ) (6.11)
Z
bzw. F (x ) = f (x ) dx (6.12)
Um eine Stammfunktion zu bestimmen, bildet man das Integral der Funktion f (6.12). Dabei un-
terscheidet man bestimmte, unbestimmte und uneigentliche Integrale:
Bestimmte Integrale:
Rb
a
f (x ) dx = F (b) F (a)
• beschreiben anschaulich den Flächeninhalt zwischen dem Graphen von f und der x-Achse
(oberhalb positiv, unterhalb negativ)
• (das „+c “ bei den unbestimmten Integralen kann hier weggelassen werden, weil es sich bei
der Subtraktion F (b) F (a) wieder aufhebt)
Unbestimmte Integrale:
R
f (x ) dx = F (x ) = . . . + c , c2
• es gibt unendlich viele Stammfunktionen von einer Funktion (durch das „+c “ hinter der „ei-
gentlichen“ Stammfunktion gekennzeichnet – darf nicht vergessen werden zu notieren!)
Uneigentliche Integrale:
Genau wie die bestimmten Integrale, nur dass die Integralgrenzen a und/oder b eingesetzt in f (x )
R1 R0
gegen ±1 läuft, z.B. 0 x1 dx oder 1 e x dx .
Wie schon bei Ableitungen sollten auch ein paar Stammfunktionen bekannt sein (natürlich ist in
Kapitel 6.5.2 – S.91 – auch f (x ) Stammfunktion von f 0 (x )):
Z
tan(x ) dx = ln(|cos(x )|) + c , c 2
Z
ln(x ) dx = x ln(x ) x + c , c 2
Z
1 a+1
x a dx = x + c, c 2
a+1
Rechenregeln:
Z a Z b Z a
f (x ) dx = 0 , f (x ) dx = f (x ) dx
a a b
Z c Z b Z c
f (x ) dx = f (x ) dx + f (x ) dx
a a b
R
(Immer zunächst auf die Integrationsvariable achten: z.B. bei f (x ) dx muss nach x integriert
R
werden, bei f (x ) dt muss nach t integriert werden, unabhängig ob dort f (x ) oder z.B. f (t ) steht!)
6.7.2 Integrierungsregeln
Wie auch bei Ableitungen gibt es hier Regeln für bestimmte Fälle, um eine Stammfunktion zu
bilden: Partielle Integration und Integration durch Substitution. Erklärungen und Anwendung der
zwei Regeln nach ein paar ersten einfachen Beispielen:
Z 1 h1 i1 ⇣1 ⌘ ⌘ 1 ⇣1
x 3 dx = x4 = · 14 ·0 =
0 4 0 4 4 4
Z 4 Z 4
1 1 ⇥ p ⇤4 p p
p dx = x 2 dx = 2 x 1 = (2 4) (2 1) = 4 2=2
1 x 1
Z ⇡
⇣ ⇣ ⇡ ⌘⌘
2 ⇥ ⇤ ⇡2
sin(x ) dx = cos(x ) = cos cos(0) = ( 0) + 1 = 1
0
0 2
Z 2e
3 ⇥ ⇤2e
dx = 3 ln(|x |) 1 = 3 ln(2e) ln(1) = 3 ln(2) + 3 ln(e) 3 · 0 = ln(8) + 3
1 x
Z 1p p 5 Z 1 1 5 Z 1
3
x x x3 x2 5 1
dx = dx = x 3 x 2 dx
0 x 2
0 x 2 x 2
0
1 ✓ ◆
3 2 2 3 3 2 13
= x 3 x2 = =
2 3 0 2 3 6
Z
1
2x 2 + tan(x ) dx = 2 · x 3 ln(|cos(x )|) + c , c 2
3
Z
3 ln(x ) dx = 3 x ln(x ) x + c , c 2
Z
x 5 + cos(x ) dt = t · x 5 + cos(x ) + c , c 2 (auf Integrationsvariable achten!)
Z
t
dx = t · arctan(x ) + c
1 + x2
Z
t 1 1
dt = t 2 · + c, c 2
1+x 2 2 1 + x2
Z 1 Z s s
4 2x
4e 2x dx = lim 4e 2x dx = lim e = lim 2e 2s
+ 2e 2
= 2e 2
1 s!1 1 s!1 2 1
s!1
Z 1 Z 1
1 1 ⇥ ⇤1
dx = lim dx = lim ln(x ) s = 0 lim ln(s) = 1
0 x s &0 s x s &0 s&0
Partielle Integration
Wird benutzt, um ein Produkt von x-abhängigen Termen (g und f 0 ) zu integrieren:
Z Z
⇥ ⇤
g · f 0 dx = g · f g0 · f dx (6.13)
Z b Z b
⇥ ⇤b
bzw. g · f 0 dx = g · f a g0 · f dx (6.14)
a a
Als „g“ sollte aus dem Integral immer möglichst ein Term gewählt werden, der abgeleitet verschwin-
det/sich mit f herauskürzt (z.B. „x “ oder „ln(x )“). Als „f 0 “ sollte möglichst ein einfach zu integrieren-
der Term gewählt werden (z.B. „ex “ oder trigonometrische Funktionen wie sin(x ), cos(x )).
Beispiele:
Z Z
⇥ ⇤
x · cos(x ) dx = x sin(x )
|{z} sin(x )dx = x sin(x ) + cos(x ) + c , c 2
| {z }
g f0
Z Z Z
⇥ ⇤
x 2 · |{z}
|{z} e x dx = x 2 ( e x ) 2x ( e x
) dx = x e 2 x
+2 e x dx
x · |{z}
|{z}
g f0 g f0
✓ Z ◆
⇥ ⇤
= x2e x
+2 x( e x
) e x
dx = x2e x
2x e x
+ 2( e x
)+c
= (x 2 + 2x + 2) + c , c 2
e x
Z Z Z
3 1 4 1 41 1 1
x · ln(x ) dx = x ln(x ) x dx = x 4 ln(x ) x 3 dx
|{z} | {z } 4 4 x 4 4
f0 g
✓ ◆
1 1 1 4 1 4 1
= x 4 ln(x ) · x + c = x ln(x ) + c, c 2
4 4 4 4 4
Z Z
⇥ ⇤
ex · cos(x ) dx = ex cos(x )
|{z} ex · sin(x ) dx
| {z } |{z} | {z }
f0 g f0 g
⇣⇥ Z ⌘
⇤
= ex cos(x ) + ex sin(x ) ex cos(x ) dx + c1
Z
, 2 · ex cos(x ) dx = ex cos(x ) + ex sin(x ) + c1
Z
1
, ex cos(x ) dx = ex sin(x ) + cos(x ) + c , c 2
2
Nach der Substitution muss das x also vollständig ersetzt worden sein: Entweder durch die Sub-
stitution und deren Ableitung selbst, oder – wenn das nicht ausreicht – die Substitution auf x
umformen und die restlichen x ersetzen. Verständlich wird es durch ein paar Beispiele:
Beispiele:
Z Z Z
dy 2 2⇥ ⇤ 2
2e5x 3 dx = 2ey · = ey dy = ey + c = e5x 3 + c , c 2
⇤
5 5 5 5
⇠ ⌫
dy dy
⇤
mit y = 5x 3 , = (5x 3)0 = 5 ) dx =
dx 5
Z 1 Z 4 Z 4
2 dy 1 1 ⇥ ⇤4 1 ⇣ 4 ⌘
x ex +3 dx = x ey · = ey dy = ey 3 = e e3
⇤
0 3 2x 2 3 2 2
l⇤ dy dy
mit y = x 2 + 3 , = (x 2 + 3)0 = 2x ) dx =
dx 2x k
y (0) = 02 + 3 = 3 , y (1) = 12 + 3 = 4
Z Z Z
dy 1 4
cos3 (x ) sin(x ) dx = y 3 sin(x ) · = y 3 dy = y +c
⇤
sin(x ) 4
⇠ ⌫
dy dy
⇤
mit y = cos(x ) , = (cos(x ))0 = sin(x ) ) dx =
dx sin(x )
1
= cos4 (x ) + c , c 2
Z 4 Z Z
2x 2 ⇤ 1 2x 2 dy 1 1 1 3 2
p dx = p · = y 3 dy = y3 +c
5 x 2 2x + 1
3
5 3
y 2x 2 5 5 2
⇠ ⌫
dy dy
⇤
mit y = x 2 2x + 1 , = (x 2 2x + 1)0 = 2x 2 ) dx =
dx 2x 2
3 p
= x 2 2x + 1 + c , c 2
10
Z 1 Z 4 Z 4 Z 4
5+x 5 + (5 y ) dy (10 y ) 10
dx = = dy = + 1 dy
⇤
·
1 5 x 6 y 1 6 y 6 y
l⇤ dy dy
mit y = 5 x, = (5 x ) = 1 ) dx =
0
x=5 y
dx 1
k
y ( 1) = 5 ( 1) = 6 , y (1) = 5 1=4
✓ ◆
⇥ ⇤4 3
= y 10 ln(y ) = 4 10 ln(4) 6 10 ln(6) = 2 + 10 ln(4) + ln(6) = 10 ln 2
6 2
Beim letzten Beispiel hat es nicht gereicht, durch die Ableitung der Substitution alle x zu er-
setzen. Es musste y = 5 x auf x umgestellt werden, damit die restlichen x ersetzt werden
konnten.
“Ökonomische
Funktionen”
Für den Wirtschaftswissenschaftler sind vor allem die sogenannten ökonomischen Funktionen
von Interesse. Mit ihnen können beispielsweise Unternehmensprozesse nachgebildet werden und
Handlungsalternativen auf ihre Folgen hin untersucht werden. Häufig sind diese Funktionen sehr
einfach gehalten.
⌅ Bedingungen
• Produktionsfunktion: p(0) = 0, %
Eigentlich nicht ständig steigend, aber in der Ökonomie wird oft nur ein kleiner Teil der Kurve
betrachtet.
Typisches Beispiel: Dünger! Auch wenn nicht gedüngt wird, wird ein Ertrag erzielt, deshalb
p(0) > 0. Überdüngung führt aber wieder zu einem Abfall.
2. Die (Gesamt-)Kostenfunktion x ! K (x )
beschreibt die gesamten Kosten in [GE], die bei Herstellung von x Mengeneinheiten [ME]
eines Gutes X entstehen.
Eine Kostenfunktion besteht immer aus variablen Kosten Kv (x ) und fixen Kosten Kfix :
K (x ) = Kv (x ) + Kfix
Kfix = K (0) beschreibt nichts anderes als die Fixkosten. Folgende Größen inkl. Maßeinheiten
sollten bekannt sein:
K (x ) [GE ]
„Stückkosten“ k (x ) = in
x [ME ]
[GE ]
„Grenzkosten“ K 0 (x ) in
[ME ]
K (x ) 0 [GE ]
„Grenzstückkosten“ k 0 (x ) = ( ) in
x [ME ][ME ]
⌅ Bedingungen
beschreibt den Zusammenhang zwischen dem Erlös einer Bezugsgröße (Verkaufspreis p) und
einer Bezugsgröße x in [ME].
Wir unterscheiden zwei verschiedene Marktsituationen:
• Polypol: Vollkommene Konkurrenz führt zu einem Gleichgewichtspreis. Der Preis ist somit
konstant ) p(x ) = p
• Die Erlösfunktion ist somit linear, da E (x ) = px ! Die Gerade geht immer durch den
Ursprung und steigt immer.
• Monopol: Monopolist kann Preis selbst festsetzen. Der Preis ist also variabel ) p(x ) =
d f x, d, f > 0
i. G(x ) = 0 setzen.
iii. Fazit: Falls 2 Ergebnisse rauskommen, kleinen Wert mit xGS und großen Wert mit xGG
bezeichnen.
i. G0 (x ) = 0 ) xopt
ii. G00 (x ) 6= 0 ) Maximum, wenn G00 (xopt ) < 0, also wenn Funktion an der Stelle konkav (\)
ist
beschreibt nachgefragte Menge eines Gutes X als Funktion des Preises p von X . Der Preis p ist
sozusagen das Argument, wobei die Nachfrage den Funktionswert widerspiegelt. Dementspre-
chend reagiert die Nachfrage auf die Änderung des Preises. Die maximale Nachfrage N (0) liegt
immer bei einem Preis von 0 (Gut wird verschenkt). Bei einem gewissen Höchstpreis (N (pmax ) = 0)
wird die Nachfrage 0!
⌅ Bedingungen
6. Angebotsfunktion p ! A(p)
,! bestehendes (oder erwartetes) Angebot an einem Gut X als Funktion seines Preises. Bedin-
gungen: A 0 und s %.
• Anschließend muss die Gleichung K 0 (xopt ) = p nach xopt aufgelöst werden und man erhält
die Angebotsfunktion.
8
>
< xopt , p > kBO
xAV (p) =
>
: 0 , sonst
8
>
< xopt , p > kBM
xAN (p) =
>
: 0 , sonst
7. Nutzenfunktion x ! u(x )
,! Nutzen eines ökonomischen Subjektes (Individuum, Haushalt) für den Besitz einer Men-
ge von x Einheiten eines Gutes X
⌅ Bedingungen
⌅ Allgemeines Vorgehen
• Zunächst mit Erhaltungssätzen. Falls dort Schwierigkeiten auftreten, dann mit Hilfe
der Differentialrechnung.
• Können jetzt schon Funktionen ausgeschlossen werden?
• Zunächst mit Erhaltungssätzen. Falls dort Schwierigkeiten auftreten, dann mit Hilfe
der Differentialrechnung.
4. Mit Hilfe der Kenntnis über die Eigenschaften ökonomischer Funktionen aus Kap. 7.1
sollte nun eine Aussage getroffen werden können, um welche ökonomische Funktion es
sich handeln könnte. Ab und zu können das auch mehrere sein!
Beispiel: Eine Nachfragefunktion lasse sich auf einem geeigneten Definitionsbereich mit Hilfe
des Ausdrucks p := 64(27 x )2/3 darstellen. (Dabei bezeichne p den Preis eines Gutes [in
GE/ME] und x die nachgefragte Menge [in ME].)
x = 0, p?
p = 64(27 0)2/3 = 64 · 272/3 = 64 · (33 )2/3 = 64 · 33·2/3
= 64 · 32 = 576[ GE]
p = 0, x ?
0 = 64(27 x )2/3 , 0 = (27 x )2/3 , x = 27
7.3 Betriebsgrößen
7.3.1 Betriebsminimum
Das Betriebsminimum sollte bei jeder Produktion erreicht werden, da ansonsten nicht nur kein
Gewinn erwirtschaftet wird, sondern auch noch ein Verlust. Das Betriebsminimum ist nämlich das
Minimum der durchschnittlichen variablen Kosten. Wird das Betriebsminimum erreicht, werden
also lediglich alle variablen Kosten bei der Produktion gedeckt. Das Betriebsminimum spiegelt
also eine kurzfristige Preisuntergrenze wider, die nicht lange unterschritten werden sollte. Auf den
Fixkosten bleibt das Unternehmen sitzen.
Definition: Es sei K : [0, 1) ! R eine beliebige Kostenfunktion und Kv die zugehörige variable
Kostenfunktion. Besitzt die Funktion Kv ein Betriebsoptimum kvBO , so wird dieses Betriebsmini-
mum (von K oder Kv ) genannt und mit kBM bezeichnet. Jeder Wert xBM 0 mit kv (xBM ) = kBM
heißt betriebsminimaler Output.
⌅ Vorgehen
1. Variable Kosten Kv (x ) bilden - Nur Anteile, bei denen ein x steht, denn diese Kosten sind
von x abhängig - also variabel.
Kv (x )
2. Variable Stückkosten kv (x ) = x bilden.
Merke: Wenn kv (x ) eine Gerade der Form kv (x ) = ax + b, x 0, a, b > 0 ist, ist das Minimum an
der Stelle x = 0 mit dem Wert b - anschaulich! Man kann sich also die Ableitungen zur Extrem-
wertbestimmung sparen.
7.3.2 Betriebsoptimum
Kann ein Unternehmen seine Gesamtkosten (variabel und fix) nicht decken, wird ein Verlust er-
wirtschaftet. Das primäre Ziel eines jeden Unternehmens besteht dabei in erster Linie darin, die
Kosten in allen Bereichen so gering wie möglich zu halten, eben ein Betriebsoptimum zu finden,
bei dem dauerhaft rentabel gewirtschaftet werden kann. Kurzfristig ist es natürlich auch mal mög-
lich und völlig normal, wenn das Minimum der durchschnittlichen Kosten nicht gedeckt werden
kann, zum Beispiel bei Markteinführungen. Das Betriebsoptimum entspricht aber nicht meinem
Gewinnmaximum! Es beschreibt lediglich diejenige Situation, bei der meine Stückkosten minimal
sind.
Definition: Es sei K : [0, 1) ! R eine beliebige Kostenfunktion und k die zugehörige Stückkosten-
funktion. Besitzt k ein globales Minimum, so heißt kBO := min k das Betriebsoptimum von K , und
jeder Output xBO 2 D⇤k mit k (xBO ) = kBO heißt betriebsoptimal.
Der erweiterte Definitionsbereich D⇤k der Stückkostenfunktion entsteht durch Hinzunahme des
Nullpunktes zum gewöhnlichen Definitionsbereich, soweit sinnvoll möglich.
⌅ Vorgehen
2. Gebe den neuen Definitionsbereich an. Beachte: Wenn keine Fixkosten vorhanden sind,
kann die 0 mit in den Definitionsbereich genommen werden.
Merke:
• Wenn keine Fixkosten vorliegen (Kfix = 0) dann entspricht meine Kostenfunktion meiner
variablen Kostenfunktion. Daraus folgt, dass Betriebsminimum und -optimum identisch sind:
xBO = xBM und kBO = kBM .
Beispiel: Ein Unternehmen produziert ein Gut mit den internen Gesamtkosten K (x ) := 3x 2 +
5x + 363 [GE] bei einer Ausbringung von x [ME]. Bestimme das Betriebsminimum (BM) und
das Betriebsoptimum (BO) sowie die zugehörigen Ausbringungsmengen (kBM und kBO ).
• BM: kv ! min
Kv (x )
Kv (x ) = 3x 2 + 5x ) kv (x ) = = 3x + 5, x⇤ 0
x
)xBM = 0, kBM = kv (xBM ) = kv (0) = 5
• BO: k ! min
K (x ) 3x 2 + 5x + 363 363
k (x ) = = = |3x{z+ 5} + , x>0
x x x
|{z}
nu
su
!
für Min.: k (x ) = 0
0
363
3 = 0 | · x2
x
, 3x 2 363 = 0 | + 363
, 3x 2 = 363 | : 3
p
, x 2 = 121 | . . .
) x1 = 11 = xBO (Min, da k strikt konvex), x2 = 11 2
/D
) kBO = k (xBO ) = k (11) = 71
1. Polypol: p = const .
⌅ Vorgehen
• Es wird nur ein Gewinn erwirtschaftet, wenn die Erlöse meine Kosten übersteigen!
Andernfalls entsteht ein Verlust.
• Falls gewünscht: Gewinnschwelle (xGS ) und Gewinngrenze (xGG ) über G(x ) = 0
ermitteln. Gewinnzone kann mit dem Intervall [xGS , xGG ] beschrieben werden.
4. Gewinnmaximum bestimmen:
• Extremstelle: G0 (x ) = 0 ) xopt
• Prüfen ob Maximum: G00 (x ) < 0 ) Max.
• Für Gewinnmaximum xopt in G(x ) einsetzen.
Beispiel: Es sollen beide Angebotsfunktionen für ein Unternehmen ermittelt werden, welches
ein Gut X gemäß der (uns schon bekannten) ertragsgesetzlichen Kostenfunktion K mit K (x ) =
3x 3 30x 2 + 106x + 216, x 0, ohne Kapazitätsbeschränkungen produzieren und in beliebiger
Menge zu einem konstanten Preis p > 0 absetzen kann.
Ansatz: p = K 0 (x )
p = 9x 2 60x + 106 | p
2
, 0 = 9x 60x + 106 p |:9
20 106 p
, 0 = x2 x+ |pq
3s 9
✓ ◆2 ✓ ◆
20 20 106 p
) x1,2 = ±
6 6 9
s ✓ ◆
10 100 106 p
= ±
3 9 9
r
10 p 6
= ± neg. Lösungen nicht relevant.
3 9
q
10 p 6
Mit xopt = 3 + 9 lauten die Angebotsfunktionen:
8 q
< 10 + p 6 p > kBO
3 9
xAV (p) =
:0 sonst
8 q
< 10 + p 6 p > kBM
3 9
xAN (p) =
:0 sonst
1
lim an = 1 lim bn = 1 lim cn = 1 lim dn = 0 lim en = lim fn = 1
n!1 n!1 n!1 n!1 n!1 2 n!1
Lösung zur Zusatzübung „Berechne die Werte der Reihen“ (Seite 61):
a) 4 b) 9(e3 1) c) 18 (e2 3) d) 1 e) 8
Lösung zur Zusatzübung „Wähle passende Konvergenzkrit. für die Reihen“ (S. 68):