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Arithmetik und ihre Didaktik 2

Kapitel 4: Dividieren: Operationsverständnis


Kapitel 4.2: Grundvorstellungen und informelle Lösungsstrategien
Bachelor-Studium
Lehramt an Volksschulen
Dr. Martina Greiler-Zauchner
PH Kärnten

Lernjournal zu Kapitel 4.2


Wenn Sie dieses Kapitel durchgearbeitet haben, sollten Sie…
• die Zugänge zur Division über das Enthaltensein, Messen und das Teilen
verständig erläutern können und Charakteristika dieser zwei Zugänge
beschreiben können.
• die Unterschiede der Zugänge zur Division über das Enthaltensein, Messen
und das Teilen sowohl auf der Handlungsebene als auch auf der
Vorstellungsebene als auch in Bezug zur Multiplikation verständig erklären
können.
• erläutern können, welche Lösungsstrategien Kinder vor
der Erarbeitung der Division für Divisionen nutzen und
entsprechende Sachsituationen mit diesen Lösungsstrategie
lösen bzw. die Denkschritte im Lösungsweg angeben können.
Martina Greiler-Zauchner 2
Grundvorstellungen zur Division
In der Turnhalle sind 20 Kinder, sie bilden Vierergruppen. Wie viele Gruppen
werden gebildet?

Martina Greiler-Zauchner 3

Grundvorstellungen zur Division - Lösung


In der Turnhalle sind 20 Kinder sie bilden Vierergruppen. Wie viele Gruppen
werden gebildet?

20:4
5 Portionen zu je 4 Würfel (Kinder) können gebildet werden.
Martina Greiler-Zauchner 4
Grundvorstellungen zur Division
In einem Sack sind 20 Äpfel. 4 Kinder teilen sich die Äpfel. Wie viele Äpfel
erhält jedes Kind?

Martina Greiler-Zauchner 5

Grundvorstellungen zur Division - Lösung


In einem Sack sind 20 Äpfel. 4 Kinder teilen sich die Äpfel. Wie viele Äpfel
erhält jedes Kind?

20:4
4 Portionen zu je 5 Würfel (Äpfel) können gebildet werden.
Martina Greiler-Zauchner 6
Hmm…schauen Sie sich die Rechnung und die
Ergebnisse der Materialhandlung genauer an.
In der Turnhalle sind 20 Kinder sie In einem Sack sind 20 Äpfel. 4 Kinder
bilden Vierergruppen. Wie viele teilen sich die Äpfel. Wie viele Äpfel
Gruppen werden gebildet? erhält jedes Kind?

20:4=5 20:4=5
5 Portionen zu je 4 Würfel (Kinder) 4 Portionen zu je
können gebildet werden. 5 Würfel (Äpfel) können
gebildet werden.
Martina Greiler-Zauchner 7

Enthaltensein, Messen (Aufteilen in D)


In der Turnhalle sind 20 Kinder sie
bilden Vierergruppen. Wie viele Gruppen
werden gebildet?
• Gegeben ist die Anzahl
der Elemente einer
Teilmenge/Portion.
• Gesucht ist die Anzahl der
Teilmengen/Portionen
20:4=5

5 Portionen zu je 4 Würfel (Kinder)


können gebildet werden.
Martina Greiler-Zauchner 8
Teilen (Verteilen in D)
In einem Sack sind 20 Äpfel. 4 Kinder
teilen sich die Äpfel. Wie viele Äpfel
erhält jedes Kind?

• Gegeben ist die Anzahl der


Teilmengen/Portionen
• Gesucht ist die Anzahl der 20:4=5
Elemente einer
Teilmenge/Portion. 4 Portionen zu je 5 Würfel
(Äpfel) können gebildet
werden.
Martina Greiler-Zauchner 9

Aus einer anderen Perspektive heraus


betrachtet: the equal group problem
5·7 = 35

5·7=__ __·7=35 5·__=35

Produkt ist gesucht Multiplikator ist gesucht Multiplikand ist gesucht

Martina Greiler-Zauchner 10
Aus einer anderen Perspektive heraus
betrachtet: The equal group problem
5·7 = 35

5·7=__ __·7=35 5·__=35


Auf 5 Teller sind je 7 Kekse. Insgesamt haben wir 35 Kekse. Auf Insgesamt haben wir 35 Kekse. Diese
Wie viele Kekse sind es jedem Teller müssen 7 Kekse rauf. Wie werden auf 5 Teller verteilt. Wie viele
insgesamt? viele Teller brauchen wir? Kekse sind auf einem Teller?

Martina Greiler-Zauchner 11

Division – Vorkenntnisse und informelle


Lösungsstrategien
Einig (2008): Studie zur Entwicklung des mathematischen
Denkens (25 Kinder - Alter: 3 ½ bis 4 ½ Jahre)

„Teile eine gegebenen Menge von 8 Gegenständen mit


einem Partner!“

Martina Greiler-Zauchner 12
Division – Vorkenntnisse und informelle
Lösungsstrategien
Einig (2008): „Teile eine gegebenen Menge von 8
Gegenständen mit einem Partner!“

Unterschiedliche Strategien:

• abwechselnd einen Gegenstand geben - entweder


nacheinander oder mit beiden Händen gleichzeitig
• 2 gleich lange nicht gegenüberstehende Reihen bilden
• sie schauen die Gegenstände an und teilen nach dem
äußeren Eindruck die Menge in 2 gleiche Teile
• sie bilden mit den Gegenständen 2 Quadrate oder
andere Muster und erklären es gleich viele sind, weil
es gleich aussieht. Martina Greiler-Zauchner 13

Division – informelle Lösungsstrategien


(nach Mulligan und Mitchelmore, 1997)
• Direktes Modellieren mit
Material/Vollständiges Auszählen

Beispiel dazu:
9 Kinder
1. Lösungsstrategie: Einzelnes Wie viele Stückchen für jedes Kind?
Verteilen/Vollständiges Auszählen von Janina 27:9
aus

https://kira.dzlm.de/arithmetik/schnelles-
kopfrechnen/multiplikation-und-division

Martina Greiler-Zauchner 14
Division – informelle Lösungsstrategien
(nach Mulligan und Mitchelmore, 1997)
• Wiederholte Subtraktion

Beispiel dazu:
3. Lösungsstrategie: Wiederholte
Subtraktion bei Verteilaufgabe von
Meike aus

https://kira.dzlm.de/arithmetik/schnelles- 18:6

kopfrechnen/multiplikation-und-division 18-6 = 12
12-6 = 6
6-6 = 0

3 Schachteln!
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Division – informelle Lösungsstrategien


(nach Mulligan und Mitchelmore, 1997)
• Wiederholte Addition

Beispiel dazu:
2. Lösungsstrategie: Wiederholte
Addition bei Verteilaufgabe von Zarah
aus

https://kira.dzlm.de/arithmetik/schnelles- 18:6
kopfrechnen/multiplikation-und-division „6+6= 12, dann habe ich
schon mal 2 Eierschachteln
und dann habe ich noch eine
dazu gepackt und das waren
dann zusammen 18.“ Also 3
Eierschachteln!
Martina Greiler-Zauchner 16
Division – informelle Lösungsstrategien
(nach Mulligan und Mitchelmore, 1997)
• Rückgriff auf die Multiplikation

12 Kaugummis werden auf 3 Kinder


aufgeteilt.

18:6= 12:3
Enthaltenseinaufgabe: Verteilaufgabe:
Multiplikator ist gesucht! Multiplikand ist gesucht!
Wieviel mal 6 = 18? 3 mal welche Zahl = 12?
3 · 6 = 18 3 · 4 = 12

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Lernjournal zu Kapitel 4.2


Wenn Sie dieses Kapitel durchgearbeitet haben, sollten Sie…
… die Zugänge zur Division über das Enthaltensein, Messen und das Teilen
verständig erläutern können und Charakteristika dieser zwei Zugänge
beschreiben können.
… die Unterschiede der Zugänge zur Division über das Enthaltensein,
Messen und das Teilen sowohl auf der Handlungsebene als auch auf der
Vorstellungsebene als auch in Bezug zur Multiplikation verständig erklären
können.
…erläutern können, welche Lösungsstrategien Kinder
vor der Erarbeitung der Division für Divisionen nutzen
und entsprechende Sachsituationen mit diesen
Lösungsstrategie lösen bzw. die Denkschritte im
Lösungsweg angeben können. Martina Greiler-Zauchner 18
Literatur
• Einig, Andrea (2008): Zahlbegriffsentwicklung im frühen Kindesalter. eine Fallstudie zur Entwicklung
des mathematischen Denkens bei 3- bis 4-jährigen Kindern. In: Eva Vásárhelyi und Michael Link (Hg.):
Beiträge zum Mathematikunterricht 2008. Vorträge auf der 42. Tagung für Didaktik der Mathematik ;
Jahrestagung der Gesellschaft für Didaktik der Mathematik vom 13.3. bis 18.3.2008 in Budapest.
Dortmund, Münster: IEEM Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts; Stein,
S. 281–284.
• Gaidoschik, M. Schriftliche Unterlagen zur Vorlesung „Arithmetik 2“ - Dividieren. PH Kärnten,
Sommersemester 2015-2016.
• Krauthausen, Günter (2018): Einführung in die Mathematikdidaktik - Grundschule. 4. Auflage. Berlin,
Heidelberg: Springer Spektrum (Mathematik Primarstufe und Sekundarstufe I + II).
• Mulligan, Joanne; Mitchelmore, Michael (1997): Young Children’s Intuitive Models of Multiplication and
Division. In: Journal for Research in Mathematics Education 28 (3), S. 309–330.
• Padberg, F. & Benz, C. (2020). Didaktik der Arithmetik (5. Auflage). Heidelberg: Spektrum
Akademischer Verlag.
• Schipper, Wilhelm (2009): Handbuch für den Mathematikunterricht an Grundschulen. Braunschweig:
Schroedel.
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