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Besonderer Dank

gilt meinen Lehrenden


John Thomasson, Klaus Eibensteiner und
Thérèse Lindquist
und meiner Familie.
SOMMERNÄCHTE

MASTER RECITAL
FRANZISKA SCHNEIDER

KLAVIER: KLAUS EIBENSTEINER

28.10.2022 Solitär Mozarteum Salzburg 12.45 Uhr


Einleitungstext
6. L´île inconnue

Sagt mir, junge Schöne,


wohin wollt Ihr gerne gehen?
Das Segel bläht seinen Flügel,
schon kommt eine Brise auf.

Das Ruder ist aus Elfenbein,


die Flagge aus edlen Stoffen,
das Steuer ist aus feinem Gold;
Als Ballast habe ich eine Orange,
als Segel einen Engelsflügel
und als Schiffsjungen einen Seraphin.

Sagt mir, junge Schöne,


wohin wollt Ihr gerne gehen?
Das Segel bläht seinen Flügel,
schon kommt eine Brise auf.

Wollt ihr ins Baltische Meer,


oder in den Pazifik?
Auf die Insel Java?
Oder ist es Norwegen, um die Schneeblume zu
pflücken? Oder die Blume von Angsoka?

Sagt mir, junge Schöne,


wohin wollt Ihr gerne gehen?
Das Segel bläht seinen Flügel,
schon kommt eine Brise auf.

„Bringt mich“, sagt die Schöne,


„zum Ufer der Treue, wo man sich immer liebt.“
Dieses Ufer, meine Liebe, ist fast gänzlich
unbekannt im Land der Liebe.

Sagt mir, junge Schöne,


wohin wollt Ihr gerne gehen?
Das Segel bläht seinen Flügel,
die Brise wird weiterwehen.
4. L´absence 5. Au cimetière

Komm zurück! Meine Geliebte! Kennst du das weiße Grab?


Wie eine Blume, die fern der Sonne ist, Dort wo ein klagender Klang schwebt,
verschließt sich die Blüte meines Lebens, im Schatten einer Eibe?
ist sie deinem strahlenden Lächeln fern. Auf der Eibe sitzt eine blasse Taube,
traurig und allein singt sie im Sonnenuntergang
Welch Distanz zwischen unseren Herzen, ihr Lied:
so viel Raum zwischen unseren Küssen.
O bittres Los ganz ohne dich! Eine krankmachend zärtliche Melodie,
Wie groß mein Sehnen, ungestillt! gleichzeitig reizend und fatal, die dir weh tut und
die man doch immer hören möchte;
Komm zurück! Meine Geliebte! Ein Seufzen, das von liebenden Engeln im
Wie eine Blume, die fern der Sonne ist, Himmel stammt.
verschließt sich die Blüte meines Lebens,
ist sie deinem strahlenden Lächeln fern. Man sagt, die erwachte Seele weint unter der
Erde im Gleichklang mit diesem Lied.
Von hier bis dort nichts als weites Land, Und klagt gurrend vom Kummer,
so viele Städte und Weiler, vergessen worden zu sein.
Täler und Berge Ganz leise.
lassen den Schritt der Pferde ermüden!
Auf den Flügeln der Musik spürt man langsam,
Komm zurück! Meine Geliebte! wie eine Erinnerung zurückkehrt.
Wie eine Blume, die fern der Sonne ist, Ein Schatten, engelsgleich,
verschließt sich die Blüte meines Lebens, zieht in zitterndem Licht vorbei,
ist sie deinem strahlenden Lächeln fern. in einem weißen Schleier.

Die halbgeschlossenen Wunderblumen


verströmen ihren schwachen und süßen Duft um
dich herum.
Und der Geist in seinen weichen Gesten
reicht dir die Arme und flüstert:
„Du wirst wiederkommen!“

Oh, ich werde nie wieder in die Nähe des Grabes


gehen, wenn sich der Abend im schwarzen
Mantel senkt
und der blassen Taube lauschen,
wie sie auf der Spitze der Eibe
ihr Klagelied singt!
Programm

Sure on this shining night Opus 13, No.3 Samuel Barber


(1910-1981)

Les nuits d´été Opus 7 Hector Berlioz


(1803-1869)
1. Villanelle

2. Le spectre de la rose

3. Sur les lagunes

4. L´absence

5. Au cimetière

6. L´île inconnue

Und gestern hat er mir Rosen gebracht 1909 Joseph Marx


(1882-1964)
Selige Nacht 1912

Klavier: Klaus Eibensteiner


Sure on this shining night 1. Villanelle

Sicher in dieser leuchtenden Nacht Wenn die neue Jahreszeit kommt,


von Sternenschatten ringsum, wenn der Frost gewichen ist,
dann gehen wir beide, meine Liebe,
Freundlichkeit muss auf mich achten in den Wald, Maiglöckchen pflücken.
diesseits der Erde. Unter unsern Schritten perlt der Tau, den man
im Morgenlichte blitzen sieht,
Das späte Jahr liegt unten im Norden. wir hören die Amseln ihr Lied
Alles ist geheilt, alles ist gesund. pfeifen.

Der Hochsommer hält die Erde fest. Der Frühling ist gekommen, meine Schöne;
Die Herzen sind ganz. der gesegnete Monat der Liebenden;
Und der Vogel singt, sein seidiges Gefieder
Sicher in dieser leuchtenden Nacht putzend, vom Rande des Nestes sein Lied.
weine ich vor Staunen Wir finden dort im weichen Moose
Wandere allein unserer Liebe Seligkeit -
Weit von den Schatten auf den Sternen. ach, sag mir sanft, dass du mein bist,
für immer.

Weit, sehr weit gehen wir ab vom Pfade,


schrecken den Hasen aus seinem Versteck,
und den Hirsch, der im Spiegel der Quelle stolz
sein mächtiges Geweih bewundert;
dann kehr’n wir heim, beglückt und heiter,
Hand in Hand und die Körbe voller
Walderdbeeren.
2. Le spectre de la rose 3. Sur les lagunes

Öffne deine gesenkten Augenlider, Meine Liebste ist gestorben,


vom jungfräulichen Traum flüchtig berührt! ich werde für immer weinen;
Ich bin der Geist der Rose, Mit sich ins Grab hinab nimmt sie
die du gestern zum Ball getragen hast. meine Seele und meine Liebe.
Du nahmst mich, noch benetzt von den In den Himmel, ohne auf mich zu warten,
silbernen Tropfen des Gießens, kehrte sie zurück;
und auf dem Fest unter Sternen trugst du Der Engel, der sie führte
mich den ganzen Abend bei dir. wollte mich nicht mitnehmen.
Wie bitter ist mein Los!
O du, die du schuld an meinem Tode, Ach, ohne meine Liebe muss ich hinaus auf
ohne dass du ihn aufhalten konntest. ´s Meer!
Jede Nacht wird mein Geist der Rose
An deinem Bette tanzen. Das erbleichte Geschöpf
Doch fürchte dich nicht, denn ich verlange liegt verborgen im Sarg.
weder Messe, noch ein De Profundis; Selbst alles in der Natur
Dieser leichte Duft ist meine Seele scheint mir in Trauer zu sein!
Und ich komme aus dem Paradies. Verlassen weint die Taube
und träumt von dem, das fort;
Mein Los ist des Neides würdig; Meine Seele weint und spürt, dass sie ihr
Für solch ein schönes Schicksal Gegenstück verloren hat.
würde so mancher sein Leben hingeben; Wie bitter ist mein Los!
Denn an deiner Brust habe ich mein Grab, Ach, ohne meine Liebe muss ich hinaus auf
und auf dem Alabaster, wo ich ruhe, ´s Meer!
schrieb ein Dichter mit einem Kuss:
"Hier ruht eine Rose, Über mich legt sich die große Nacht,
auf die alle Könige neidisch sein werden.“ breitet sich aus wie ein Leichentuch.
Ich singe mein Liebeslied,
das der Himmel allein hören kann.
Ach! Wie schön sie war!
Und wie sehr ich sie liebte!
Nie mehr werd´ ich
eine Frau so lieben wie sie.
Wie bitter ist mein Los!
Ach, ohne meine Liebe muss ich hinaus auf
´s Meer!
Besonderer Dank
gilt meinen Lehrenden
John Thomasson, Klaus Eibensteiner und
Thérèse Lindquist
und meiner Familie.
MASTER RECITAL
FRANZISKA SCHNEIDER

SOMMERNÄCHTE
KLAVIER: KLAUS EIBENSTEINER

Solitär Mozarteum Salzburg


28.10.202212.45 Uhr
MASTER RECITAL
FRANZISKA SCHNEIDER

SOMMERNÄCHTE
KLAVIER: KLAUS
EIBENSTEINER
Solitär Mozarteum Salzburg
28.10.202212.45 Uhr

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