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Zeittafel Weimarer Republik

Revolution und Gründung der Republik 1918 – 1919

• Oktober 1918: Prinz Max von Baden wird von Wilhelm II zum neuen
Reichskanzler ernannt, erste parlamentarische Regierung
• November Revolution:
– Kriegsmüdigkeit, Matrosenmeuterei, Soldaten und Arbeiter schließen sich
der Bewegung an, alle Monarchen treten zurück
9. November 1918:
• Max von Baden verkündet die Abdankung des Kaisers Wilhelm II,
Friedrich Ebert übernimmt sein Amt als Reichskanzler
• Philipp Scheidemann (SPD) ruft die „Deutsche Republik“ aus.
• 2 Stunden später proklamiert Liebknecht (Linksradikale) die „freie
sozialistische Republik Deutschland“.
– Ebert: Vorsitzender der SPD
– Scheidemann: Vorstandsmitglied der SPD
– Karl Liebknecht: Spartakusbund: Rosa Luxemburg und er wollen ein mit Sowjet-
Russland verbündetes Räte-Deutschland errichten.

• Scheidemann verkündet das Ende des Kaiserreichs am Fenster des Reichstags in


Berlin:
„Arbeiter und Soldaten! Furchtbar waren die vier Kriegsjahre. Grauenhaft waren die
Opfer, die das Volk an Gut und Blut hat bringen müssen. Der unglückselige Krieg ist zu
Ende; das Morden ist vorbei. Die Folgen des Kriegs, Not und Elend, werden noch
viele Jahre lang auf uns lasten.
Die Feinde des werktätigen Volkes, die wirklichen inneren Feinde, die Deutschlands
Zusammenbruch verschuldet haben, sind still und unsichtbar geworden. Diese
Volksfeinde sind hoffentlich für immer erledigt.
Arbeiter und Soldaten! Seid euch der geschichtlichen Bedeutung dieses Tages bewußt.
Unerhörtes ist geschehen! Große und unübersehbare Arbeit steht uns bevor.
Alles für das Volk, alles durch das Volk! Nichts darf geschehen, was der
Arbeiterbewegung zur Unehre gereicht. Seid einig, treu und pflichtbewußt! Das Alte
und Morsche, die Monarchie ist zusammengebrochen. Es lebe das Neue; es lebe die
deutsche Republik!“
• 11. November 1918: Waffenstillstandsabkommen in
Compiègne
• 5. – 12. Januar 1919: Spartakusaufstand
• 15. Januar 1919: Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht
werden verhaftet, ihre Leichen werden erst im Mai gefunden
• 11. Februar 1919: Ebert wird als Reichspräsident gewählt
• 13. Februar 1919: Philipp Scheidemann wird als
Reichsministerpräsident erwähnt (die Bezeichnung für den
Regierungschef bis zur Annahme der Weimarer Verfassung)
• 28. Juni 1919: Versailler Vertrag
• 14. August 1919: Inkrafttreten der „Weimarer Republik"
13.-17. März 1920: der ‚erfolgslose’ Kapp-Lüttwitz-Putsch

Figuren der Weimarer Republik:


– Gustav Noske
– Gustav Bauer
– Friedrich Ebert
• Putschversuch von Wolfgang Kapp und Walther Freiherr von Lüttwitz
– Gründe:
• Versailler Vertrag
• Reduzierung der deutschen Streitkräfte
• Was wollten sie erzielen?
• Einrichtung eines autoritären Regimes, das nach außen eine aktive Revisionspolitik betreiben sollte --
Wie?
• Marsch mit der Marine-Brigade Erhardt ins Berliner Regierungsviertel
• Maßnahmen der Weimarer Republik:
– Keine militärische Gegenwehr
– Generalstreik
• Niederlage:
– Arbeiter gegen Militär (‚Rote Ruhrarmee’)
– Unterstützung verschiedener Parteien (SPD, ADGB, DDP)
• Folgen: Schwächung der Weimarer Republik
• Reichstagswahlen 20. Juni 1920: Die Parteien der Weimarer Koalition verlieren die Mehrheit im
Parlament (SPD, Zentrum, DDP)
1922-23: Hyperinflation in Deutschland
Herbst 1922: Übergang in die Hyperinflation; Höhepunkt ca. ein Jahr später
Ursachen:
• Deutsche Kriegsfinanzierung; Kriegsanleihen
• Unsolide Geldpolitik der Reichsbank
• Steigerung von Löhnen, Gehältern und Sozialleistungen
• Reparationen

Beispiele für den Preisverfall:


Am 9. Juni 1923 kostete in Berlin:
• 1 Ei - 800 Reichsmark
• 1 Liter Milch - 1440 Reichsmark
• 1 Kilo Kartoffeln - 5000 Reichsmark
• 1 Straßenbahnfahrt - 600 Reichsmark
• 1 Dollar entsprach 100.000 Reichsmark.

Am 2. Dezember 1923 kostete in Berlin:


• 1 Ei - 320 Milliarden Reichsmark
• 1 Liter Milch - 360 Milliarden Reichsmark
• 1 Kilo Kartoffeln - 90 Milliarden Reichsmark
• 1 Straßenbahnfahrt - 50 Milliarden Reichsmark
• 1 Dollar entsprach 4,21 Billionen Reichsmark
Hitlerputsch
Was ist ein Putsch?
• Von einer kleineren Gruppe (Militärs) durchgeführter Umsturz (Versuch) zur Übernahme der
Staatsgewalt.
• Gegensatz zu Revolution
• Ziel: Macht im Staat.
NSDAP
• Am 5. Januar 1919 wurde die DAP (Deutsche Arbeiterpartei) gegründet.
• 1920 wurde die DAP zur NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei).
Putschversuch
• 8. November 1923: Hitler stürmte Kahrs Versammlung in Bürgerbräukeller. Wichtige
Personen waren: Ludendorff , Lossow, Seisser.
– Hitler stürmt den Parteitag mithilfe seines "Deutschen Kampfbundes".
– Die Deutsche Revolution ist ausgerufen.
– Hitler erklärte die Regierung für abgesetzt und will mit Hilfe von General Ludendorff eine
Übergangsregierung bilden.
• 9. November 1923: Hitler vollzieht einen Demonstrationsmarsch mit Namen "Marsch auf
Berlin" durch München.
– Der Marsch wird durch die Reichspolizei und Reichswehr gestoppt.
– Hitler wird angeschossen und kurz darauf verhaftet.
.
• Folgen
– Ludendorff wird verhaftet aber freigesprochen.
– Hitler schreibt sein Buch "Mein Kampf" im Gefängnis.
– Die NSDAP wird verboten.
– Hitler kommt nach einem Jahr aus dem Gefängnis.
– Hitler wurde vor Gericht gestellt und mit 5 Jahren Gefängnis verurteilt. Er
nutzt die Gerichtsverhandlung als Propagandamittel

Quellen:
• Weimarer Republik, 1987, Ploetz Verlag: „Vom Kaiserreich zur Republik. Politische Neuordnung im
Zeichen von militärischer Niederlage und Staatsumsturz“ (Prof. Dr. Eberhard Kolb, Köln), S. 18 – 32
• WEIMAR 1918-1933, Winkler, 1993, C.H. Beck München: „Die gebremste Revolution“, „Die
Geschichte der ersten deutschen Demokratie“
• Die Weimarer Republik, Dieter Gessner, 2002, Wissenschaftliche Buchgesellschaft: S. 6 bis 12
• Politische Kulturgeschichte der Zwischenkriegszeit 1918-1939, Hardtwig Wolfgang
• http://www.planet-wissen.de/geschichte/deutsche_geschichte/weimarer_republik/pwiediehyperi
nflationvon100.html
• https://www.lpb-bw.de/novemberrevolution.html
• Verantwortlich (Studierende):
1923
2. bis 5. Januar
Konferenz in Paris über die Reparationen (ohne deutsche Vertreter).
• Die Regierung Großbritanniens versucht, einen vierjährigen Zahlungsaufschub für Deutschland durchzusetzen,
jedoch verlangt der französische Ministerpräsident die sofortige Durchsetzung von Zwangsmaßnahmen zur
Sicherstellung der Reparationszahlungen. Am 10. Januar 1923 informieren die belgische und die französische
Regierung das Deutsche Reich über die beabsichtigte Ruhrbesetzung.

11. Januar
Ruhrbesetzung des Ruhrgebietes durch Frankreich und Belgien wegen Rückständen bei Reparationszahlungen.
• Reaktion: Deutschland reagierte mit einem Aufschrei der Empörung. Reichspräsident und Reichsregierung sprachen
in einem Aufruf an das deutsche Volk von einer Tat der Verblendung, die zu verhindern Deutschland die Macht fehle.

13. Januar bis 26. September


Ruhrkampf: Passiver Wiederstand an der Ruhr. Zahlreiche Sabotageakte, viele Tote.
• Reichskanzler Wilhelm Cuno verkündet im Reichstag den „passiven Widerstand“. Auch der aktive Widerstand nahm
während der Ruhrbesetzung kontinuierlich zu. Nationalisten und Kommunisten verübten gemeinsam Sabotage- und
Sprengstoffanschläge gegen die feindlichen Besatzer. Auf den aktiven Widerstand reagierten die französischen und
belgischen Soldaten mit rücksichtsloser Gegengewalt.

8-9. November
Hitlerputsch in München.
• Durch den Putsch versuchten Adolf Hitler, Erich Ludendorff und weitere Putschisten in der bayerischen
Landeshauptstadt München die Regierungsmacht an sich zu reißen, um dann mit ihren Unterstützern einen Marsch
auf Berlin zu machen. Der Putsch wurde von der Münchner Polizei niedergeschlagen.
Die Periode der Stabilisierung
1924
• 9. April
Veröffentlichung eines neuen Finanzierungsplans durch einen internationalen
Sachverständigenausschuss unter Leitung von Charles Dawes, der die
Reparationszahlungen ausschließlich von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des
Deutschen Reichs abhängig machen sollte. Eine zeitliche Begrenzung sowie die
Gesamthöhe der Reparationen wurden nicht festgelegt. Die Besetzung des Ruhrgebiets
sollte gemäß dem Dawes-Plan im Juli/August 1925 beendet werden.

• 16. Juli-16. Aug.


Annahme des Dawes-Plans auf der Londoner Konferenz. Abschluss des Londoner
Abkommens gemäß dem Dawes-Plan.

• 29. August
Annahme des Dawes-Plans mit Zweidrittelmehrheit im Deutschen Reichstag trotz der
Kritik der Deutschnationalen an den Souveränitätseinschränkungen. Ausschlaggebend für
das Abstimmungsverhalten waren neben ökonomischen Erwägungen das im Rahmen des
Plans von Frankreich zugesagte Ende der Ruhrbesetzung.

• 1. September
Der Dawes-Plan wird in Kraft gesetzt.
1925
• 28. Februar
Tod des Reichspräsidenten Ebert.
• 29. März
Reichspräsidentenwahl (der erste Direktwahl eines Reichspräsidenten durch das Volk). Beim ersten
Wahlgang der Reichspräsidentenwahl erhält keiner der sieben Kandidaten die erforderliche Mehrheit.
Angetreten waren Erich Ludendorff (NSDAP), Heinrich Held (BVP), Karl Jarres (DVP), Willy Hellpach
(DDP), Wilhelm Marx (Zentrum), Otto Braun (SPD) und Ernst Thälmann (Kommunistische Partei
Deutschland - KPD).
• 26. April
Wahl Hindenburgs zum neuen Reichspräsidenten. Er siegt mit 48,3 Prozent knapp vor Marx mit 45,3
Prozent. Thälmann erreicht 6,4 Prozent.
• 14. Juli
Beginn der Räumung des Ruhrgebietes.
• 5.-16. Oktober
Internationale Konferenz von Locarno über ein Sicherheitsabkommen in Europa. Deutschland,
Frankreich und Belgien verzichten auf eine gewaltsame Veränderung ihrer gemeinsamen Grenzen. Die
deutsche Ostgrenze ist davon nicht berührt. Ferner werden Deutschland die Aufnahme in den
Völkerbund sowie ein ständiger Ratssitz zugesichert.
• 15.-16. Oktober
Regierungskrise aufgrund der Meinungsverschiedenheiten um den Vertrag von Locarno. Die
Deutschnationalen stimmen gegen dessen Annahme. Anschließender Austritt deutschnationalen
Minister aus dem Reichkabinett.
• 1. Dezember
Unterzeichnung der Locarno-Verträge durch die Teilnehmerstaaten in London. Räumung der Kölner
Zone von britischen Truppen (bis 31. Jan. 1926).
1926
• 24. April
Berliner Vertrag zwischen Deutschland und der Sowjetunion (Freundschafts- und
Neutralitätsvertrag).
Das Deutsche Reich wollte nach den im Oktober 1925 geschlossenen Verträgen von
Locarno zeigen, dass diese keinen Einfluss auf die Beziehungen zur Sowjetunion haben
würden. So schloss man den deutsch-russischen Freundschaftsvertrag. Im Falle eines
Krieges mit einem weiteren Staat sicherte Deutschland zu, neutral zu bleiben. Das zielte
insbesondere darauf ab, falls es zu einem Krieg zwischen Sowjetunion und Polen kommen
sollte – dann könnte Frankreich kaum Polen unterstützen, wenn Deutschland neutral
bleiben würde. Denn es gab zwischen Sowjetunion und Polen einige Kontroverse,
während zwischen Frankreich und Polen ein Bündnis existierte. Das Deutsche Reich hoffte
dadurch auch den Druck auf Polen verstärken zu können und zu zwingen, die in Versailler
Vertrag festgelegten Ostgrenzen, durch die Deutschland Gebiete verloren hatte,
aufzugeben. Dies erfüllte sich nicht. Polen stabilisierte sich politisch und wirtschaftlich
unter Józef Pilsudski.
• 8. September
Aufnahme Deutschland in den Völkerbund.
Große Bedeutung für das Deutsche Reich gewann der Völkerbund in den ersten
Nachkriegsjahren vor allem durch Territorialbestimmungen des Versailler Vertrags. Der
Völkerbund übernahm die Verwaltung der ehemaligen deutschen Kolonien, des von
Frankreich verwalteten Saargebiets und Oberschlesiens sowie die Aufsicht über die Freie
Stadt Danzig.
1927
• 7. Juli
Annahme des Gesetzes über die
Arbeitslosenversicherung im Reichstag.
Der Reichstag verabschiedet mit großer
Mehrheit das Gesetz über die
Arbeitslosenversicherung und die
Arbeitsvermittlung, das die Versicherungspflicht
gegen Arbeitslosigkeit und einen
Rechtsanspruch auf Arbeitslosengeld
unabhängig vom Bedürftigkeitsnachweis
einführt.
1928
• 20. Mai
Reichstagswahlen. Niederlage der Regierungsparteien. Gewinne
der SPD und KPD.

• 28.Juni
Hermann Müller erneut Reichskanzler. Nach dem Erfolg der SPD
bei der Reichstagswahl vom 20. Mai bildet Müller eine Regierung
der "Großen Koalition" aus SPD, DVP, Zentrum und Deutscher
Demokratischer Partei (DDP).

• 27. August
Unterzeichnung des Kellogg-Pakets.
- Verzicht auf den Krieg als Werkzeug der Politik;
- Friedliche Lösungen der Streitigkeiten zwischen Ländern in der
Zukunft;
- Recht auf Selbstverteidigung.
1929
• 11. Februar – 7. Juni
Konferenz in Paris zur Revision des Dawes-Abkommens über die deutschen
Reparationsverpflichtungen.
• 6.-31. August
Erste Haager Konferenz. Verhandlungen über die Regelung der Reparationsfrage
im Rahmen des Young-Planes.
• 1. September
Der Young-Plan. Neuregelung der Reparationszahlungen in Höhe von 36
Milliarden Reichsmark bis zum Jahr 1988.
• 25. Oktober
Schwarzer Freitag. New Yorker Börsenkrach/Beginn der Weltwirtschaftskriese.
• 22. Dezember
Volksentscheid gegen den Young-Plan. Anti-Young-Plan-Kampagne der
nationalistischen Rechten unter Führung Alfred Hugenbergs führte zum
Volksentscheid gegen den Young-Plan. Der Volksentscheid bringt zu wenig
Stimmen und bleibt damit ungültig.

1930
12. – 13. März
Annahme des Young-Planes durch den Reichstag. Reichsgesetz zum Young-
Plan.
Der Young-Plan stieß in Deutschland auf Widerstand. Trotz des Scheiterns des
Volksentscheids und seiner Annahme durch den Reichstag am 12. März 1930
war dem Young-Plan keine lange Laufzeit beschieden. Als Folge der
Weltwirtschaftskrise wurde er auf der Konferenz von Lausanne im Juli 1932
aufgehoben.

30. Juni
Vorzeitige Räumung des Rheinlandes beendet.

14. September
Reichstagswahlen (NSDAP zweitstärkste Fraktion). Verluste der
Deutschnationalen und der bürgerlichen Mitteparteien, Gewinne der
Kommunisten, sensationeller Anstieg der NSDAP von 12 auf 107 Mandate.
Quellenangeben:

• Gossner, Dieter (2002). Die Weimarer Republik. Hrsg.


Bauerkämper, Arnd, Steinbach, Peter und Wolfrum, Edgar.
Kontroversen um die Geschichte: Wissenschaftliche
Buchgesellschaft.
• Winkler, August W. (1991). Weimar 1918 - 1933: Die
Geschichte der ersten deutschen Demokratie. München: Beck.
• Mües-Baron, Klaus (2011). Heinrich Himmler: Aufstieg des
Reichsführers SS (1910-1933). Göttingen: V&R unipress.
• https://www.dhm.de/lemo/kapitel/weimarer-republik.html
• http://www.bpb.de/izpb/55944/weimarer-republik

• Verantwortlich: Ekaterina Seppelfricke, Kristina Kozlovskaya,


Maria Cisa, Alla Voitenko
Das Ende der Weimarer Republik: 1930-33

• 1930
• 3.-20. Jan. Zweite Haager Konferenz zur endgültigen Regelung der
Reparationsfrage. Der Youngplan wird angenommen.
• 7. März Rücktritt des Reichsbankpräsidenten Hjalmar Schacht,
der den Young-Plan für unerfüllbar hält, weil die Reichsregierung
keine strikten Sparmaßnahmen verhängt. Sein Nachfolger wird
ehemaliger Reichskanzler Hans Luther.
• 13. März Der Reichstag verabschiedet das Gesetz zum Young-Plan.
• 27. März Sturz der Regierung von H. Müller über die Frage einer
Beitragserhöhung der Arbeitslosenversicherung. SPD und DVP
sind unter dem Druck der Freien Gewerkschaft einerseits, der
Arbeitgeberverbände andererseits angesichts der zunehmenden
Wirtschaftskrise nicht mehr in einer Koalition zusammenzuhalten.
• 30. März Heinrich Brüning bildet sein Minderheitskabinett mit
einer Koalition vom Zentrum bis zu den Volkskonservativen.
• 30. Juni vorzeitige Räumung des Rheinlandes durch die die
Alliierten.
• 16. Juli Erste große Notverordnung des Reichspräsidenten
aufgrund von Art. 48 der Reichsverfassung zur „Sicherung von
Wirtschaft und Finanzen“.
• 18. Juli Der Reichstag nimmt einen sozialdemokratischen Antrag
auf Aufhebung der Notverordnung an und wird infolgedessen
aufgelöst.
• 14. Sept. Reichstagwahlen, Verluste der Deutschnationalen und der
bürgerlichen Mittelparteien, Gewinne der Kommunisten,
sensationeller Anstieg der NSDAP von 12 auf 107 Mandate (18,3%).
• 1. Dez. Notverordnung Brünings setzt die deflationistische
Wirtschaftspolitik fort: Kürzung der Beamtengehälter und Erhöhung
der Beiträge zur Arbeitslosigkeitsversicherung. Der Haushalt kann
nicht ausgeglichen werden. Ende Dezember beträgt die
Arbeitslosigkeitsquote 4,4 Mio.
1931

• 20. März Die Regierung veröffentlicht den deutsch-österreichischen


Zollunionsplan, der am 3 September durch wirtschaftliche Druckmaßnahmen
Frankreichs scheitert.
• 11. Mai Der Zusammenbruch der Österreichischen Credit-Anstalt wirkt
alarmierend auf Wirtschaft und Politik in ganz Europa.
• 20. Juni Herbert Hoover, der Präsident der USA, schlägt angesichts dieser Lage
ein Moratorium für alle internationalen Zahlungsverpflichtungen auf ein Jahr vor.
Der Vorschlag wird von allen beteiligten Staaten angenommen, nur Frankreich hat
Vorbehalte.
• 13. Juli Die Bankfilialen und Börsen der Darmstädter und Nationalbank werden
geschlossen, um durch eine Auszahlungssperre einen allgemeinen Bankkrach zu
verhindern.
• 9. Aug. Missglückter Volksentscheid zur Auflösung des preußischen Landtages.
• 6. Okt. Notverordnung zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen.
• 11. Okt. Tagung der Nationalsozialisten, der Deutschnationalen und des
Stahlhelms in Bad Harzburg. Bildung der Harzburger Front zur Neuformierung der
nationalistischen Opposition.
• 8. Dez. Erneute Notverordnung zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen.
• Ende Dezember beläuft sich die Arbeitslosigkeitsquote auf 5,66 Mio.
1932

• 13. März Erster Wahlgang der Reichspräsidentenwahl: Hindenburg


18,7 Mio; Hitler (NSDAP) 11,3 Mio.
• 10. April Zweiter Wahlgang: Hindenburg 19,4 Mio., Hitler 13,4 Mio.
• 13. April Brünings Notverordnung „zur Sicherung der
Staatsautorität“ verbietet die Wehrorganisationen der NSDAP (SA und
SS).
• 30. Mai Brüning tritt mit seinem Kabinett zurück als Opfer von
Intrigen zwischen Schleicher und Hitler.
• 1. Juni Neuer Reichskanzler ist Franz von Papen, Adeliger,
monarchistisch, gute Beziehungen mit Banken, Industrien.
• 4. Juni Papen löst den Reichstag auf, denn die SPD plante einen
Misstrauensantrag.
• 14. Juni Aufhebung des Verbots von SA und SS.
• 16. Juni-9 Juli. Konferenz in Lausanne
• Ablösung der deutschen Reparationsschuld durch eine einmalige
Abfindungssumme von 3 Mrd. Reichsmark.
• Juni- Juli Blutigster Wahlkampf der deutschen Geschichte. Circa 300 Menschen
starben in Straßenkämpfen wegen der Aufhebung des Verbots von SA und SS.
• 17. Juli Altonaer Blutsonntag. Höhepunkt der Unruhen wegen
nationalsozialistischem Demonstrationsmarch durch die kommunistischen
Wohnviertel von Altona.
• 20. Juli „Preußenschlag“ : Hindenburg erlässt zwei Notverordnungen „zur
Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung „ in Preußen. Folge: Papen
wird Reichskommissar für Preußen.
Ministerpräsident Braun wird abgesetzt.
• 31. Juli Reichstagswahlen. Höchste Beteiligung an den Wahlen: 84,1 % Burger
wählen. NSDAP stärkste Fraktion. Hermann Göring wird Reichstagspräsident.
• 6. Nov. Reichstagswahlen. Rückgang der NSDAP (33,5%). Gewinne der
Deutschnationalen und der Kommunisten.
• 17. Nov. Rücktritt des Kabinetts Papen.
• 3. Dez. General Kurt von Schleicher wird Reichskanzler. Schleicher sucht die
Unterstützung von Gregor Strasser (NSDAP) und von der Gewerkschaften.
- Schwere Krise der NSDAP, die vor der Gefahr der Spaltung zwischen Strasser und
Hitler steht. Hitler gelingt es, Strasser zu isolieren und Schleichers Plan fällt
zusammen.
• 11. Dez. Konferenz der Großmächte. Deutschlands militärische Gleichberechtigung
1933

• 4. Jan. Treffen zwischen Hitler und Papen, der ihm hilft, Hindenburgs
Unterstützung zu gewinnen. Dieses Treffen gilt als die „Geburtsstunde
des Dritten Reich“.
• 15. Jan. Nationalistischer Wahlerfolg in Lippe durch
Konzentration des gesamten Propagandaapparats.
• 28. Jan. Schleicher tritt als Reichskanzler zurück, nachdem
Hindenburg seine Diktatur abgelehnt hatte.
• 29. Jan. Am Abend des 29. Januar 1933 verbreiten Gerüchte
über einen bevorstehenden Militärputsch Schleichers. Papen stellt
Hindenburg Hitlers Kabinett vor.
• 30. Jan. Hitlers Machtergreifung, er wird von Hindenburg zum
Reichskanzler ernannt.
• 1. Feb. Hitler löst den Reichstag auf.

• Quelle: Schulz, Gerhard. Ploetz, Weimarer Republik: Eine Nation Im Umbruch.


Freiburg: Ploetz, 1987.
• Verantwortlich (Studierende):

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