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MERSCH, Dieter: Medientheorien zur Einführung

Einführung: Definition v. Medien? Wissenschaft? [worum geht es dann?]

Hist. Überblick, Sammlung von Ansatzpunkten der Medialität:


- Platon: die Zeugenschaft der Rede -> <- die Gedächtnisleistung der Schrift (Medialität –
technische Beschaffenheit) [Ja, aber wie lebendig Schrift eigtl. sein kann… Bibels
Ambition – nicht bloß intellektuell]
- Lessing: Laokoon – Bild: topologisch/räumlich -> <- Schrift: zeitlich
- Herder: Sprache aus Klang (nicht aus Schrift) abgeleitet. Sinn entsteht nicht über die
Repräsentation/Darstellung, sondern durch Wiederholung. [!]
- Hegels Medientheorie = Ästhetik: Die sprachlichen Zeichen bilden nicht ab, sie
repräsentieren keinen in der Welt gegebenen Gegenstand, sondern sie stellen ihn
überhaupt erst heraus und erzeugen ihn. [Es gab schon eher Gegenstände, als der
Mensch sie erst aussprechen/oder schreiben konnte. Man gehe zum Becker…Im Ausland
ohne Sprachkenntnisse…]. Alle Medialität des Mediums Sprache findet als höchste
Darstellungsform in Vernunft allererst ihre Erfüllung (Intellektualität pur: für H. das
Höchste). Medienbegriff: a) ≫Darstellungsweisen≪ als ≫Medien der Vernunft≪ , b)
die Vernunft selbst als das absolute Medium. >> Mediation/Vermittlung, so, dass das
Mediale nicht in den Vordergrund tritt (am ehesten doch in d. Kunst > < Religion u
Philosophie). Aber Kunst als Manifestation/Sichtbarwerden zweifelhaft, weil
Ermöglichung und Mangel zugleich. Körper ist unzureichend (das Sinnliche verunreinigt).
Fazit: das Medium, soweit es materiell bestimmt ist, seine Materialität und damit auch
Medialität abstreifen und seine Manifestation im Immateriellen finden muss.
[Wie auch jeder Vergleich keine Äquivalenz abgeben kann, aber zur Verständigung untereinander doch
angebracht – theologisch (s. H.): wenn der Körper für Ch. nicht als schmutzig galt?]
Nietzsche: Im Zentrum = die Universallüge. -> linguistic turn
„Nietzsche versteht die Sprache nicht vom Logos her [!!!] als einen Ort der Rationalität, sondern als eine
Verhüllungs- und Verbergungsmaschinerie, die ihre Schleier so lange über den Grund des Realen legt, bis
dieser verschwindet.” -> ≫Dekonstruktion der Zeichenstruktur der Sprache≪. Letztendlich gibt es
schließlich keine „Täuschung” mehr, keine Unterscheidung mehr zwischen Wahrheit und Lüge. [Nicht die
Sprache, s. der lebendige Geist, eigtl. ist fähig zu unterscheiden – aneinander vorbei.]
Oder anders: ununterbrochener Prozess von ≫Übertragungen ≪, dem eine wesentliche Differenz
innewohnt. Wir hätten es nur mit Verschiebungen und Übersetzungen oder Übersetzungen von
Übersetzungen zu tun.
Folglich existiert Sprache nur als ≫Dichtung≪. Sprache ist keine Struktur, sie ist in erster Linie Ereignis
(Heidegger).
„Das Medium Sprache steht folglich nicht für anderes, sondern für sich selbst, ist unendliches Medium, das
in endlosen Kreisen immer wieder zu sich selber zurückführt.”
Die Reflexion auf Sprache und die auf die Kommunikation sind Kardinalmedien der Welterschließung
(nicht die Reproduktionsmedien).
- Ferdinand de Saussure : Sinn erscheint als jene willkürliche Verbindung, die der ≫Lücke ≪ zwischen den
Signifikanten und ihren Differenzen entspringt. Immaterialität der Struktur als Medium. -> Transzendenz
[!]. [Gründet sich also Medialität auf jene Sprache, die selbst über keinen Ausgangspunkt verfügt, die also
über keinen Grund verfügt? (grundlos; gibt es denn irgendwas Grundloses? wer kann es denn
belegen/begründen?) – geht es also um einen alternativen Glauben/Aberglauben?]

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