Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
GR 208 ws 2024
Definition
Ein Laie/eine Laiin, ist eine Person, die keine Fachkenntnisse zu einem
bestimmten Themenbereich hat. Laiendarstellerinnen und
Laiendarsteller haben keine schauspielerische Ausbildung bzw. üben
die Schauspielerei nicht hauptberuflich aus.
Sachlichkeit im Dokumentartheater
Dennoch handelt es sich bei dem Dokumentartheater nicht um ein bloßes
Nachspielen von wahren Begebenheiten. Die Regisseurinnen und Regisseure
streben Realismus an. Um ihre Theaterstücke auf die wesentlichen
Hauptaussagen zu konzentrieren, nehmen die sie sich die künstlerische
Freiheit, die Materialien zu kürzen. Um die Authentizität der Geschichte zu
bewahren, wird im Dokumentartheater außerdem
eine nüchterne und sachliche Sprache verwendet.
Die großen politischen Dramen, die von 1964 bis 1971, von "Marat/Sade" über "Die Ermittlung", den
"Gesang vom lusitanischen Popanz", den "Vietnam-Diskurs", "Trotzki im Exil" bis "Hölderlin" dem
zeitgenössischen Theater eine neue gesellschaftliche Brisanz und künstlerische Ausdruckskraft erobern,
verschaffen Peter Weiss eine weltweite Geltung.
Dokumentartheater heute
„Die Ermittlung. Oratorium in 11 Gesängen“ von 1965 hat als Grundlage den
Auschwitzprozess gegen das Wachpersonal des Konzentrationslagers, der in Frankfurt
zwischen Dezember 1963 und August 1965 stattfand. Weiss nimmt die Fakten und
ordnet sie elf Themengebieten zu, den Oratorien oder Gesängen: Gesang von der
Rampe, Gesang vom Lager, Gesang von der Schaukel, Gesang von der Möglichkeit des
Überlebens, Gesang vom Ende der Lili Tofler, Gesang vom Unterscharführer Stark,
Gesang von der Schwarzen Wand, Gesang vom Phenol, Gesang vom Bunkerblock,
Gesang vom Zyklon B, Gesang von den Feueröfen.
Mit diesen Zuordnungen rekonstruiert Peter Weiss den Weg und das Leiden
bis hin zum Tod der Inhaftierten im Konzentrationslager. Er versucht, anhand
der Aussagen von Angeklagten, Zeugen, Richtern und Verteidigern die
Gründe auszuloten, die zu Auschwitz führten.