Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Deine Geschenke wa
schon mal besser…
Ein Ehewochenende mit Folgen
„Was sollen wir denn auf einem Ehewochenende?“, poltert Oliver*, den Ge-
schenkgutschein seiner Frau in den Händen. „Deine Geschenke waren auch
schon mal besser. 13 Jahre sind wir jetzt zusammen, und eigentlich vertra-
gen wir uns doch ganz gut. Oder bist du etwa nicht mehr glücklich mit mir?“
„Nun ja“, versucht sich Simone zu rechtferti- Am nächsten Morgen geht es darum, wie
gen, „ich habe einfach das Gefühl, wir könnten Gott sich eigentlich die Ehe zwischen Mann
noch viel mehr aus unserer Partnerschaft ma- und Frau gedacht hatte, welche Ziele er damit
chen.“ „Mehr, mehr, mehr…, dass ihr Frauen verfolgte, und warum so viele Ehen scheitern.
nie genug bekommen könnt. Was willst du denn Oliver begreift zum ersten Mal, dass die Frau,
noch mehr? Aber okay! Damit du siehst, wie viel die er geheiratet ist, ein Geschenk Gottes für ihn
mir an dir liegt, fahre ich mit dir dorthin, aber ist. „Das klingt ja alles schön und gut“, denkt
glaube ja nicht, dass ich auch nur einer anderen er sich, aber wie soll ich im Alltag mit diesem
Person dort irgendetwas von mir und erst recht Geschenk auskommen, wenn ich selbst genervt
nicht von unserer Ehe erzählen werde.“ bin von der Arbeit, den Aufgaben, den Erwar-
Dann ist es so weit: Auf dem Weg ins Wo- tungen an mich?“
chenende werden die Kinder bei den Großeltern Antworten darauf liefert ihm das Impuls-
vorbeigebracht. Oliver und Simone genießen referat über die Kraft Gottes und das Wirken des
bereits die Fahrt zu zweit; sie lachen miteinan- Heiligen Geistes. Oliver entdeckt, dass er bis-
der wie schon seit Jahren nicht mehr. Im Ho- her alle Lasten allein getragen und sich für alles
tel angekommen, werden sie mit einem klei- verantwortlich gefühlt hat. Eine zentnerschwere
nen Imbiss empfangen und dann geht es auch Last fällt von ihm ab, als er ganz bewusst Jesus
schon los. In einem Tagungsraum sitzen alle bittet, Herr in seinem Leben zu werden.
Paare, fast wie in der Schule, zu zweit an einem Plötzlich bedauert er es, dass die Zeit so
Tisch. Als der Referent allen gleich zu Beginn schnell vergeht. Das Wochenende ist schon fast
versichert, dass niemand an diesem Wochenen- vorüber, und er saugt alles auf wie ein trocken-
de mit irgendjemandem außer seinem Partner er Schwamm: Hilfestellungen für gelingende
über seine Beziehung reden muss, kann Oliver Kommunikation, für den Umgang mit Kon-
sich endgültig entspannen. Seine größten Be- flikten, für den richtigen Stellenwert von sexu-
denken sind ihm genommen und es gelingt ihm, eller Intimität, für seinen individuellen Beitrag
viel besser zuzuhören. zum Gelingen ihrer Ehe. Und dazwischen im-
mer wieder Gesprächszeiten mit seiner Frau.
Erstaunlich, wie viel Neues man über So lange und so tief hat er noch nie zuvor mit
seinen Partner erfährt Simone geredet. Über vieles andere hatten sie
Im ersten Impulsreferat geht es um Stolperfal- sich unterhalten, aber nicht über das, was sie
len, in die jedes Ehepaar tappen kann, auch die beide existentiell betrifft.
glücklichen. Ehrlich sprechen die Referenten
auch über eigene Fehler. Oliver und Simone ha- Romantik pur – und das
ben nun „Zeit zu zweit“, die sie bewusst nutzen nach 13 Ehejahren
sollen, um herauszufinden, wo die Gefahren in Wie schön und intensiv ein Wochenende ganz
ihrer Partnerschaft lauern. Sie erhalten Fragen ohne Kinder ist, entdeckt Oliver beim Candle-
und denken zunächst für sich allein und dann light Dinner, als sich beide in romantischer At-
im gemeinsamen Gespräch darüber nach – und mosphäre verwöhnen lassen. „Dieses Reden
sie sind verblüfft, wie viel Neues sie voneinan- über uns, Zeit zu zweit, Romantik, all das müs-
der erfahren. sen wir beibehalten, wenn wir wieder daheim
* Die Namen sind geändert.
14 !mpulse 1/10
LEITGEDANKEN
Nähere Infos und Anmeldung bei Helge & Birgit Sych: sych.berlin@t-online.de
Clemens Schweiger, Missionsleiter
!mpulse 1/10 15